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Politische tebersicht.

Berlin  , den 1. September.

der

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oder

muß am eigenen Fleisch, so recht im wirklichsten Sinne des Ueber das angekündigte Schiffsbauaufsichts- Geset] geahndet werden, infolge dessen fällt bei rechtlicher Schluß­Worts: ad hominem klar gemacht werden, daß er nur wird gemeldet: Der Bau von Schiffen für deutsche Rhede  - folgerung die Verantwortung hierfür, wenigstens zum Theil, Scheineigenthümer ist, daß er, nur in anderer Form, von reien soll nach einem Schreiben, das Staatssekretär von Jenen zur Last, welche ihre Pflichtobliegenheit versäumten dem Kapitalismus genau ebenso ausgefogen und aus- Bötticher an den preußischen Handelsminister gerichtet, und und ein verwerflich und verrücktes Gebahren, wie es beim gepreßt wird wie der Industrie- Arbeiter, daß unter der das dieser den Handelskammern zur Begutachtung über- Hauptmann Seidl längst hervortrat, duldeten bezw. nicht Herrschaft des Kapitalismus   seine Lage hoffnungslos, daß die mittelt hat, einer staatlichen Beaufsichtigung abgestellt haben trotz erfolgter Mahnung hierzu. Pfusch und Schwindelarzneien der Agrarier und Antisemiten unterworfen werden. Bisher liegt die Ueberwachung des seine Lage nur verschlimmern können, und daß sein einziges baulichen Zustandes der Seeschiffe lediglich in der Hand ,, leber Verftimmungen der Gothaer Landtagsabgeord Heil im Sozialismus ist. Von den fünf ein Viertel Millionen der Schiffsklassifikations- Anstalten. Die Prüfung der neten" berichtet nach dem deutschfreifinnigen Gothaischen Tage Die Verstim Landeigenthümern, welche die deutsche Statistik verzeichnet, Festigkeit, Stärke und Schiffskonstruktion ist aber den staat- blatt" die Freifinnige Zeitung". Da beißt es: haben mindestens vier und eine halbe Million ein unmittel- fichen Organen meist entzogen. Die Handelskammern sind mungen rühren daher, daß bei den Leichenfeierlichkeiten und bei dem Regierungsantritt des jezigen Herzogs der Landtag und bares Interesse an der Beseitigung des Kapitalismus, und darum angefragt worden, ob es nicht im Interesse der Gotha   so gut wie ignorirt worden sind. Man hatte fest auf die Zahl wächst mit jedem Tag. Sicherheit des Seeverkehrs geboten erscheine, noch eine be- das persönliche Erscheinen des Herzogs in Gotha   gerechnet. Auf­Die Verhältnisse sind unsere besten Agitatoren. Sie sondere Ueberwachung des Bauzustandes der Seeschiffe durch gefallen ist ferner, daß den Landtagsabgeordneten keine haben die französischen   Bauern, die von allen Bauern der staatliche Organe einzuführen. wenigstens teine rechtzeitige Einladung zur Theilnahme an Erde vielleicht den härtesten antikollektivistischen Schädel" Wir wiederholen: ebenso wichtig ist die sozialpolis den Feierlichkeiten in Reinhardtsbrunn, Schnepfenthal   und Roburg hatten, mit unwiderstehlicher Kraft dem Sozialismus zu- tische Aufsicht zu gunsten der in der See- und zugegangen ist. Nachträglich wurde das durch eine Einladung geführt, und sie werden uns auch die Masse der deutschen Binnenschifffahrt beschäftigten Arbeiter.- an die Landtagsmitglieder, sich dem Leichenkondukt anzuschließen, Bauern zuführen. einigermaßen gut zu machen versucht. Von Gothaischen Abgeord Hunderttausende sind schon für die Sozialdemokratie Ueber den Fall Wickel- Seidl bringt unser Partei neten hat jedoch nur der Bürgermeister von Gotha   davon Ge gewonnen, und die uns heute noch feind find, werden Organ, die Münchener Post", folgende interessante Schilde- brauch gemacht. Die Verantwortung für die vorgekommenen gleichfalls gewonnen werden. Die langwierige mübsame rung: Die Beerdigung des Hauptmanns Seidl fand gestern Unterlassungen trifft das Staatsministerium." Wir stellen hier­mit ausdrücklich fest, daß der Gothaische Landtag zum größten Arbeit der Landagitation scheuen wir nicht. Und was wir Nachmittag unter großem Pomp und geradezu demonstrativ Theil aus Deutsch   freisin nigen besteht, und daß der ein­nicht thun, besorgt die Räuberfaust des Kapitalismus  . Ver- zahlreicher Betheiligung hoher und höchster Militärs sige Sozialdemokrat, der im Landtag fikt, unser Genoffe nünftigen Gründen und der Logik der Thatsachen und Ver im südlichen Friedhofe ftatt. Sie bildete einen lehr Bod, selbstredend mit diesem byzantinischen Jammergeschrei hältnisse widersteht auf die Dauer auch nicht der dickste reichen Kontrast gegenüber Beerdigung des deutschfreisinniger Knechtschaffenheit nichts zu thun hat. Im Schädel. Soldaten Wickel, welcher im nördlichen Friedhofe übrigen ist das Gewinsel charakteristisch für den liberalen Männer­als Seldbstmörder beerdigt wurde. Beim Haupt- stolz vor Fürstenthronen.- mann Seidl stand die Sache aber wesentlich anders. Stadt­Fürchterliche Fehden stehen uns bevor, Deutschland  pfarrer Feez theilte mit, daß beim Verstorbenen infolge einer vor zwei Jahren erlittenen Gehirnerschütterung gelegentlich schwankt in den Grundveften erschüttert. Die Kammer­eines Sturzes die Zurechnungsfähigkeit oft sehr beschränkt herren und Hofmarschälle von Gotha  , Altenburg   und und seine Aufregung anormal gewesen sei. Die Kränkung Meiningen   streiten sich, ob der neue Herzog von Gotha   fich des Ehrgefühls, welche den Hauptmann Seidl zu dem unheil Königliche Hoheit" oder blos Hoheit" nennen dürfe. Der Kornpreis und die russische Zufuhr. Die vollen Schritt getrieben habe, entspringe dessen frankhafter An- Schauderhaft, höchst schauderhaft! Denn die Mehrheit der Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat in einem offiziösen schauung. Hauptmann Seidl war also, was wir in Wähler von Gotha   besteht aus Sozialdemokraten, und das Artikel den Nachweis zu führen versucht, daß Deutschland   unserem Gestrigen schon sagten bezw. annahmen, zeiten- wird so bleiben, ob es" Königliche Hoheit" oder" Hoheit" die russische Roggenzufuhr nicht bedürfe. Sie hatte aber weise verrückt. Unbeschadet dessen wurde dem Hauptmann, heißt.- auch bemerkt, daß die Zulassung des russischen Getreides zu trotzdem dessen geistige Anormalität bereits schon zwei Parlamentarisches. Der Bantbepot- Geset den vertragsmäßigen Bollsägen auf die Preisgestaltung in Fahre zurückdatiren soll, von Seite seiner Vorgesetzten entwurf, der dem Bundesrath vorliegt und identisch ist Deutschland   keinen wesentlichen Einfluß ausüben würde. in Ausübung seiner tollen Schrullen und chikanöser Be- mit dem von der preußischen Regierung ausgearbeiteten Ent­Erbittert bemerkt zu dieser legten Darlegung das Organ handlungen seiner Untergebenen freies Spiel gelaffen. Der wurf, soll nach der" Rhein.- Westf. 3tg." in bezug auf ge­der Brotvertheurer, die" Kreuz- Zeitung  ":" Wir können die jetzt öffentlich zugestandene und scheinbar längst bekannte, naue Feststellung des Beitpunktes, mit welchem das Eigen­in dem letzten Sage aufgestellte Vermuthung, daß die Zu- geistige Defekt Hauptmann Seidl's hätte bei nur einiger- thum der durch den Bankier im Auftrage gekauften Werth­lassung des russischen Getreides zu den vertrags- maßen ausgeübter umsicht seiner Vorgesezten dessen Ent- papiere auf den Kunden übergeht, noch dahin ergänzt wer­mäßigen Bollsägen auf die Preisgestaltung in Deutsch   fernung von dem Batteriechefs- Posten herbeiführen müssen. den, daß das Eigenthum an den vom Bankier für einen land voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluß ausübe, Aber hier liegt der Hund begraben, mochte sich der schneidige Kunden gekauften Werthpapieren sofort mit dem Börsen­nicht als richtig anerkennen. Die vermehrte Kon- Hauptmann gegen seine Untergebenen noch so rauh und brutal Geschäftsabschluß ohne weitere Förmlichkeit auf den Kunden furrenz ausländischen Roggens auf dem deutschen betragen, nach oben galt es als Schneidigkeit. Seidl machte übergeht.- Markte muß nothwendig einen Preisdruck her sich beliebt als strammer, energischer Offizier. Bei anderem, vorrufen; denn der Roggenpreis wird eben in Deutschland   sagen wir rechtlichen Verfahren in Sachen des Soldaten Wickel, Unser Artikel über den Züricher   Kongreß gefällt gemacht." bei forrekter Umsicht und praktischem Eingreifen des Re- den Gegnern natürlich nicht. Ihre Phantasien und Trug­Die Kreuz- Beitung" hat Recht, die vermehrte Bufuhr gimentsobersten hätte der ganze bedauerliche Vorfall ver- bilder sind ihnen lieber, als die Wahrheit das versteht wird den Preis drücken. Dieser eine Grund aber, daß die mieden werden können. Beweist man doch gegen v. Aldoffer sich von selbst. Die Nationalliberale Korrespondenz" hat Bufuhr russischen Roggens den Getreidepreis sente, genügt eine ganz merkwürdige Fürsorge betreffs Geistespflege, warum entdeckt, daß der 1. Mai des vorigen Jahres" ein schon, um die Forderung, daß der Differential-( Fünfmark-) denn hier nicht, wo das mindestens hochgradig Nervöse des Sonntag war, und daß es also gar nichts besagen will, Boll für russisches Getreide beseitigt werde, als dringend Mannes selbst Laien bekannt war. So wird jetzt bekannt, wenn wir uns damit brüsteten", es hätten in Deutschland  nothwendig zu erweisen. Unsere müden Staats- was der nächsten Umgebung Seidl's, somit auch dessen am 1. Mai ebenso viele Arbeiter gefeiert, als in Frank­männer" haben nun bis zum 1. Oktober Zeit, über die Borgesetzten nicht entgehen konnte und durfte, daß sich reich oder Desterreich. In seinem sozialistentödterischen Müzlichkeit des Abschlusses eines guten Vertrages nach Sauserbart!"( Herr Seidl) seit langem durch sein extremes Be Eifer hat der Waschzettelmann falsch gelesen, statt 1. Mai nehmen auffällig gemacht hatte. Derselbe beachtete auf der des vorigen Jahres"- voriger 1. Mai. Noch Tabakmonopol- Mahr macht gerne von sich reden Straße keinen Menschen, insbesondere feinen Zivilisten, erfolgreicher vernichtet uns der Bindter, der da tiefsinnig und sucht Anschluß". Denn es ist nicht angenehm, Unter- und sprach auf seinem Spazierritte immer mit ſeinem meint, nicht die Bielsprachigkeit" habe auf dem Kongreß störend staatssekretär 3. D. und Straßburger Privat dozent zu sein, Pferde. Sivilpersonen, welche die Kaserne betraten, griff gewirkt, sondern der Umstand, daß die verschiedenen Nationen wenn der strebernde Muth in der Brust die Spannkraft übt. er fogar thätlich an, indem er Männern, welche ihn sich unter denselben Worten etwas ganz anderes denken". wenn der strebernde Muth in der Brust die Spannkraft übt. nicht durch Abnehmen der Kopfbedeckung grüßten, die Beweis Aigues mortes  ! Aber waren es denn Warum soll Monopol- Mayr im Dunkel ſizen, warum soll er ewig der aktiven Politit entrückt" bleiben, wie sein alter Hüte vom Kopfe schlug. Nächtliche Visitationen der Posten, Sozialisten, die sich in Aigues Mortes   geprügelt welche er durch Einsteigen durch die Stallfenster haben? Diese von den Kapitalisten verschuldeten Prügeleier. Herr und Meister? So überherodisirt er Herodes, indem er zu überraschen suchte, waren nichts Seltenes. Bei einer sprechen ebenso wenig gegen die internationale Solidarität, zweihundert Millionen neuer Steuern Regimentsvorstellung in der Türkenfaserne schnitt er einem wie die Massenmetzeleien der kriegführenden Fürsten dagegen fordert. Als Steuerquellen empfiehlt der gewandte Herr Soldaten die vorschriftswidrigen Haare sammt einzelnen sprechen. Sie sprechen nur für ihre Nothwendigkeit im die erhöhte Börsensteuer und den Stempel für Lotterie loose, Sauttheilen vom Kopfe weg, so daß der Mann sofort vers Interesse der Zivilisation und Menschlichkeit. Freilich zusammen 30 Millionen, die Tabatfabrikat- Steuer mit bunden und in das Lazareth eingeschafft werden mußte. Wie einem Pindter sind das quantités négligeables- nicht in 100 Millionen, Schaumwein- und Kunstweinsteuer mit 10 Millionen, eine Reichsschanksteuer mit 40 Millionen verlautet, sollen die Fälle Wickel und Precht in seiner Batterie Betracht kommende Dinge. nicht die einzigen sein, auch ein Einjähriger endete vor nicht allzulanger Zeit durch Selbstmord.

zudenken.-

Ertrag, außerdem die Besteuerung des Lurus verbrauchs und im äußersten Falle" die Steigerung der Zuckersteuer. Also, nur zugegriffen, Herr Miquel!

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Der schneidige Braunschweiger Auditeur, der im Romen'schen Stile über sozialdemokratische Zeugen ge­sprochen hat, heißt, wie man uns aus Braunschweig   schreibt, von Meng. Da der Herr gar noch Edelster und Bester" ist, kann es ihm nun gewißlich nicht fehlen.

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verzehren. Als sie wirklich alt geworden war, hatte sie feine Zähne, und sie mochte die Nüsse nicht mehr, die übrigens auch ungenießbar geworden waren. Die Geschichte dieser Maus wird auch die Ihrige sein. Sie legen Ihre Brinzipien bei Seite, um sie wieder aufzunehmen, wenn Sie reich geworden sind....! Sehr gut. Ich rechnete auf den heutigen Tag jezt kann ich es Ihnen sagen-um Sie zu bestimmen, unter uns zu bleiben. Aber das ist jetzt vorbei. Ich verzichte!"

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André, bleich vor Scham, stand im Begriff, auszurufen: Aber sehen Sie denn nicht, daß ich lüge!" Er war ver­zweifelt. Wie! Es war nicht genug, daß er Johanna verlor! Er mußte für sie und ihren Vater auch noch ein Gegenstand der Verachtung werden! Nein, das war zu viel. Dies Opfer ging über seine Kräfte.

Sich so in der Achtung derjenigen, die er am meisten schätzte, herabseßen zu lassen, wenn er sich mit einem Wort reinigen konnte, das war nicht mehr Selbstverleugnung, das war Wahnsinn. Voll Born wiederholte André es sich immer wieder, und dennoch verharrte er mit geſenttem Kopf in heroischem Schweigen.

Vater Deschamps, der ihn nur gereizt hatte, um ihn aus seiner Burückhaltung herauszulocken, machte eine Ge­berde der Enttäuschung und Entmut higung. Dann fügte er, um sein Gewissen zu befreien, hinzu:

" Und Du, Töchterchen, Du sagst gar nichts? Du ver­suchst Herrn Savenay   nicht zurück zu halten?"

" Ich," sagte Johanna, André fest in' s Antlig blickend, würde es nicht versuchen, Herrn Savenay   von seiner Ab­ficht abzubringen, wenn ich alles glaubte, was er uns eben gesagt hat. Aber ich glaube nicht daran."

André fuhr zusammen und heftete einen ängstlichen und zugleich dankbaren Blick auf das junge Mädchen. Sie fuhr fort:

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Der deutsch  - schweizerische Auslieferungsvertrag Wir wiesen gestern auf zwei Fälle hin, wo verrückte ist von der Schweiz   gekündigt worden und ist mit dem Kommandeure ihre Untergebenen in der scheußlichsten Art 23. August außer Kraft getreten. Doch traue man der peinigten, quälten und mit Strafen überhäuften, ohne daß jetzigen schweizer Regierung nicht etwa zu, daß sie Besseres von oben eingeschritten worden wäre. an dessen Stelle sezen wolle. Sie beabsichtigt vielmehr Ein ähnlicher Fall liegt hier vor. Hauptmann Seidl ihre Auslieferungsverträge dem neuen schmählichen Aus­sollte bei solch erregtem geistigen Zustande längst vom Dienste lieferungsgeset anzupassen, das das schweizer Asyl­entfernt worden sein. Seidl kann für sein Vergehen nicht mehr recht sehr eingeschränkt hat.

offenbaren. Er zeigt uns damit, daß er sehr wenig von unserer Meinung hält." D, mein Fräulein", rief André vor innerer Bewegung zitternd, Sie wissen wohl, daß keine Meinung auf der Welt mir theurer ist, als die Ihrige." Sie sagen es. Aber Sie reifen ab, ohne uns zu sagen, wohin noch weshalb, ohne an die Unruhe und Sorge zu denken, die wir haben werden, wenn Sie allein, sern von Ihrer Heimath und von allen Ihren Freunden find." Johanna's Stimme hatte bei den letzten Worten einen bebenden Klang. Auch die André's war nicht so fest wie sonst, als er tieftraurig sagte."

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Sie werden meiner nicht mehr viel gedenken, wenn Sie verheiratet find:

André hatte sich gelobt, nicht die leiseste Anspielung auf diese Heirath, die einzige Veranlassung zu seinem Ent­schluffe, zu machen. Er bemühte sich, nicht daran zu denken. und dennoch gab er wider Willen einem unwiderstehlichen Berlangen nach und sprach das Wort aus, das ihm seit Stunden auf den Lippen brannte.

Schweigen folgte. Dann antwortete Johanna ernst und schlicht:

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Es ist nicht recht von Ihnen, so etwas zu sagen, Herr Savenay  . Ich werde mich nicht verheirathen." Die beiden Männer stießen gleichzeitig einen Ruf des Staunens aus.

Bum Donnerwetter! Was soll denn das heißen?" rief Vater Deschamps.

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Mutter zu mir sagte: Johanna, ich habe Sie gebeten, zu tommen, um mit Ihnen über eine ernste Sache zu sprechen. Als Sie feinerzeit einwilligten, meine Frau zu werden mußte ich Ihnen versprechen, zu warten, bis Sie einundzwanzig Jahre alt wären. In fünf Tager ist Ihr Geburtstag. Wollen Sie daß wir vier Wochen später Hochzeit halten?" Ich kann Dir nicht schildern, welchen Eindruck dieser Vorschlag auf mich machte. Aber ich muß wohl ganz bleich gewesen sein, denn ich fühlte, daß ich einer Ohnmacht nahe war. Als ich mich ein wenig gefaßt hatte, sagte Sigismund, der ebenso blaß war wie ich: Beruhigen Sie sich. Es war nur eine kleine Probe, die ich anstellen wollte. Sie ist nur zu gut gelungen. Ich bitte Sie jetzt um nichts weiter, als um eine offene Antwort. Johanna, Sie lieben mich nicht, wie ein Weib den Gatten lieben muß, nicht wahr?"" Nein, Sigismund," sagte ich. Da wurde er noch bleicher und antwortete: Ich abute es, jetzt ist es zur Gewißheit geworden. Aber ich hoffe, Sie begen so viel Achtung für mich, um mir zuzu­trauen, daß ich mit einem gegebenen Worte feinen Miß­brauch treiben will. Ich bin nicht so egoistisch, wie man es mir vorgeworfen hat. Ich gebe Ihnen Ihre Freiheit zurück." Ich danke Ihnen, Sigismund!" sagte ich darauf. Ich bitte Sie aufrichtig um Verzeihung, wenn ich Ihnen Kummer bereitet habe. Man kann sich nicht zur Liebe zwingen. Aber ich werde immer Hochachtung und Freundschaft für Sie empfinden. Sie haben ein edles Herz". Er sagte nichts weiter, als daß er Dir an dem Tage, wo ich einundzwanzig Jahre alt werde, schreiben würde. Ich drückte ihm die Hand und ging.

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Wenn Du nach Hause kommst, wirst Du einen Brief von Sigismund vorfinden, der Dir Dein Wort zurückgiebt," erwiderte das junge Mädchen nun mit fester Stimme; und Wie trunken nahm André Johanna's Worte in sich auf. als Water Teschamps die Brauen zusammenzog, fügte sie Er kam sich vor wie ein Mann, der halb in einem Sumpf schnell hinzu: versinkt und den nun die Hand eines Retters gewaltsam aus dem Schlamm, der ihn ersticken und hinabziehen sollte, herauszieht. Er schwieg, von Freude und Ergriffenheit überwältigt. ( Fortsetzung folgt).

Sei nicht böse darum, Vater. Er hat sehr edel ge­handelt. Du weißt, daß Frau Roguet vor fünf Tagen " Ich würde ihm nur den Vorwurf machen, daß er fam, um mich abzuholen. Ich fand ihren Sohn krank in nicht offen gegen uns ist, daß er nicht so viel Vertrauen zu einem großen Lehnstuhle liegend. Er hatte mich erwartet, uns hat, um uns die wahren Gründe seiner Abreise zu und ich war kaum eingetreten, als er in Gegenwart seiner