Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Das nennt fich ,, chriftliches" Arbeiterblatt.

Die Frankfurter Zeitung " hatte zu dem Erlaß des bayerischen Verkehrsministers gegen den Süddeutschen Eisen­bahnerverband geschrieben, zu welcher politischen Richtung sich die Angestellten des Staats im übrigen bekennen, gehe den Staat und seine Organe nichts an, und selbst wenn sie sich offen zur Sozialdemokratie bekennten und außerhalb ihres Dienstes für ihre Ueberzeugung wirften, sollte in einem Rechtsstaate, der verfassungsmäßig keine Parteien und Kon­fessionen und keine Standesvorrechte kenne, ein Recht zum Ein­schreiten nicht hergeleitet werden.

Dazu bemerkt die West deutsche Arbeiter­Zeitung", das Zentrums, arbeiter" blatt in M.- Gladbach:

Herr, das ist so weltfremd gesprochen, daß man es unmög­lich ernst nehmen kann. Das wäre ein netter Zustand, wenn ein Staatsbeamter trob Treueid auf Verfassung und Staatspension an der systematischen Verächtlichmachung und Untergrabung der­selben Verfassung sich beteiligen könnte!"

Man kann sich ja bei den christlichen" Zentrumsarbeiter­führern über nichts mehr wundern. Eigentlich müßten die ,, christlichen" Helden da ja auch offen die öffentliche Wahl für die Staatsarbeiter fordern, damit diese brotlos gemacht werden könnten, wenn sie sozialdemokratisch stimmen. Und diese erbärmliche Christenbande heuchelt Entrüstung über den " Terrorismus" der freien Gewerkschaften!

Husland.

Die streifenden Elektromonteure und Hilfsmonteure ver­sammelten sich am Sonnabendmorgen im Englischen Garten ". Otto Handte berichtete, daß den Beschlüssen der Versammlung bom Tonnerstag gemäß bei jeder Firma der Vorschlag zu einer Vereinbarung besserer Arbeitsbedingungen von je zwei Arbeitern überbracht wurde. Erst Montag oder Dienstag wird man über­blicken können, welche Stellung die Unternehmer einnehmen. Einige Vereinbarungen sind bereits abgeschlossen. Unter anderem haben vother schon Verhandlungen zur Beilegung der Differenzen bei Siemens und bei Tenner stattgefunden. Den bestreiften Firmen haben sich noch Rohde und die Gesellschaft für moderne kraftanlagen zugefellt. Die Anstrengungen der Unternehmer, Arbeitswillige anzuwerben, werden eifrig fortgesetzt, aber der Deutsche Metallarbeiterverband trifft stets die entsprechen­den Maßnahmen, um die Streifbrecher fernzuhalten. Viele kleine Unternehmer find in großer Bedrängnis, aber sie scheuen sich noch, mit dem Metallarbeiterverbande Frieden zu schließen und haben ben Schaden davon, was die größeren Unternehmer natürlich nicht ungern sehen.

Achtung! Banarbeiter, Steinholzleger! Die beiden Firmen: Hannoversche Asbestfußbodenfabrik Fama", Abteilung Groß- Berlin, Konstanz Better, Charlottenburg , Rant straße 182, und Brandenburgische Steinholz- und Kunststeinwerke, Schöneberg , Geneststr. 7, find wegen Nichtanerkennung des hiesigen Lohntarifs für Leger und Hilfearbeiter gesperrt.

Herr Better zablt hier Stundenlöhne von 75 Pf. und weniger an Leger, anstatt wie üblich 82 Pf. Und während die Arbeitszeit im gefamten Berliner Baugewerbe und auch bei den Steinholzlegern schon seit sechs Jahren nicht mehr als 9 Stunden täglich beträgt, ist dieselbe von Herrn Vetter auf 10 Stunden festgesetzt. Für Ueber­Stunden und Sonntagsarbeit, die gerade bei dieser Firma an der Tagesordnung sind, wird kein Zufchlag gezahlt, während im Tarif 25 und 50 Proz. Aufschlag festgeiezt sind.

Wir dürfen nicht eher ruhen, als bis auch diese beiden Firmen zur Nachgiebigkeit gezwungen sind und den mit den übrigen zehn Firmen abgeschlossenen Vertrag anerkannt haben.

Deutscher Bauarbeiter- Verband.

Achtung, Galantericarbeiterinnen! Die Firma Heinrich Lochbaum, Photorahmenfabrit. Alexandrinenstr. 97, hat gestern sämtliche Arbeiterinnen wegen ihrer Zugehörigkeit zur Organisation ausgesperrt. Die Ortsverwaltung des Buchbinderverbandes.

Bei der Firma Georg Weigert, Album-, Mappen und Taichen­fabrit, Oranienstr. 25, sind die Mitglieder des Buchbinderverbandes und des Sattler- und Portefeuillerverbandes in den Streit getreten, weil sich die Firma weigert, den Tarifvertrag für die Album-, Mappen und Galanterie warenindustrie unterschriftlich anzuerkennen. Der Betrieb ist gesperrt.

Die Ortsverwaltungen.

Achtung, Schuhmacher! Der Streit bei der Firma Spiegel, Greifswalder Str. 224, dauert unverändert fort, da die bisherigen Berhandlungen fein zufriedenstellendes Resultat zeitigten.

Zentralverband der Schuhmacher, Ortsverwaltung Berlin .

Deutfches Reich.

Die Tatsache der Verteilung schwarzer Listen ist von den Bericht über den paritätischen Arbeitsnachweis. Im zweiten Quar Arbeitgebern zugestanden worden, dagegen hat der Vorsitzende tal wurden 12 309 Arbeitsuchende eingeschrieben. 9160 Stellen des Arbeitgeberverbandes bestritten, daß damit ein Druck auf die wurden gemeldet und 7894 besetzt. Die Konjunktur war im zweiten freie Entschließung des einzelnen Arbeitgebers ausgeübt oder Quartal noch recht ungünstig. Sie hat sich erst in letzter Zeit ge­der letztere gar in Strafe genommen würde, wenn er die ihm bessert. Gegenwärtig beträgt die Zahl der Arbeitslosen 1410. durch die schwarzen Listen gewordenen Mitteilungen nicht respet- Auf dem Arbeitsnachweis des Verbandes waren, wie Späthe tiert. Der Vorsitzende hat die Listen vielmehr als ganz unver- berichtete, 964 Arbeitsuchende eingeschrieben. 629 Stellen wurden bindlich bezeichnet. gemeldet und 416 besetzt. Am Ende des Quartals waren 184 Ar­Dieser Auffassung konnte sich die Schlichtungskommission beitslose eingetragen. Leopold gab den Bericht der Kontroll­nicht anschließen. Ganz abgesehen davon, daß die schwarzen fommission. Dieselbe hielt 233 geschäftliche und 2174 Werkstatt­Listen, wenn sie nur unverbindliche Mitteilungen darstellten, sizungen ab. In diesen waren 30 581 Kollegen aus 2472 Werk­vollkommen überflüssig und zwecklos wären, hat die Kommission stätten anwesend.

-

namentlich aus der Erklärung eines der Arbeitgeber, er habe Hierauf wurde die Neuwahl zur Ortsverwaltung vor­zwei Leute aus dem Streikgebiete Weißenborn nicht bei sich ein- genommen. Wiedergewählt wurden: Als 2. Bevollmächtigter gestellt, weil er sich zu deren Abweisung verpflichtet gehalten eopold, als 2. Kassierer Jäd, als 2. Schriftführer Ihlau, habe", sowie aus der Tatsache, daß die Arbeitgeber es abgelehnt als Arbeitsvermittler Fechner und Hübner, als Bibliothekar haben, durch Vorlegung des lokalen Verbandsstatuts darzutun, Späthe, ale Bureauarbeiter Nitschke, als Obmann der daß auf die Nichtrespektierung der Listen keinerlei Strafe gesezt Schlichtungskommission Maß, als Revisor Oskar Schmidt.- ist, die Ueberzeugung gewonnen, daß die Ausgabe der schwarzen Als Beifizer wurde Plaub gewählt, zwischen zwei anderen Listen durch den Arbeitgeberverband Freiberg tatsächlich auf den Kandidaten findet Stichwahl statt. einzelnen Arbeitgeber einen Zwang ausübt und ausüben soll. Damit ist aber ein Verstoß gegen den§ 10, Absatz 2, des Tarif­bertrages gegeben, welcher bestimmt, daß die Einstellung und Entlassung von Arbeitern dem freien Ermessen des einzelnen Arbeitgebers überlassen sein soll. Hierdurch ist aber auch die Vorschrift im§ 9 des Tarifvertrages verlegt, nach der die ver­tragsschließenden Parteien sich verpflichtet haben, ihren Einfluß zur Durchführung und Aufrechterhaltung des Vertrages einzu­sehen und Verstöße gegen den letzteren zu bekämpfen.

Die aus Sympathie mit den nicht im Vertragsgebiete wohn­haften Berufskollegen herausgegebenen schwarzen Listen be­deuten eine Kampfmaßnahme, die in gleicher Weise für unzu­lässig erachtet werden muß, wie in den protokollarischen Er­flärungen zu den§§ 8 und 9 des Tarifvertrages, Warnung vor Zuzug als Kampfmaßnahme und Sympathiekämpfe verboten sind. Hiernach war, wie geschehen, zu entscheiden."

Lohnbewegungen im graphischen Gewerbe.

Gryfar und dem Verbande der Lithographen, Steindrucker und ver­Jn Düren i. Rhld. wurde zwischen der Firma Jofeph wandten Berufe ein Tarifvertrag abgefchloffen, gültig bis zum 15. Juli 1913. Festgelegt wurde: Die Arbeitszeit beträgt für Litho graphen 8 und für Steindrucker 9 Stunden täglich. Die gefeßlichen und vom Geschäft angeordnete Feiertage werden bezahlt; der Ueberstunden­zuschlag beträgt in der Woche 25 und Sonntags 50 Broz. Mindest lohn für bei der Firma Ausgelernte im ersten Gehilfenjahre 21 M., im zweiten 24 und im dritten Jahre 27 M. Auf 1 bis 4 Gehilfen fommt ein Lehrling zur Ausbildung, die Behrzeit beträgt 4 Jahre. Auch wurden eine Reihe Lohnzulagen bewilligt.

-

-

In Lahr in Baden wurde in der Firma Pfaff die Arbeits­zeit für Steindrucker und in der Firma Lorenz für Lithographen und Steindrucker um je ½ Stunde pro Tag verkürzt. In Kös lin, Glingen und Nürnberg wurden von einer Reihe Firmen Lohnzulagen bewilligt. Die Gewährung von Ferien unter Fortzahlung des Lohnes bürgert sich auch im Steindrud­gewerbe, wenn auch langfam, ein; eine größere Anzahl Firmen in den verschiedensten Städten Deutschlands hat in diesem Jahre ihren Abeitern folche bewilligt. Meist werden dieselben staffelweise je nach den Beschäftigungsjahren gewährt.

Berlin und Umgegend.

Die Budapester Bäcker sind ausgesperrt, weil sie den Maß regelungsnachweis der Bäckermeister nicht anerkennen wollten.

Spinnerstreif.

stand getreten, nachdem die Fabriten die Arbeitszeit eingeschränkt In Brüssel sind 2500 Flachsspinnereiarbeiter in den Aus­und die Forderungen der Spinner nach einem Ausgleich für die Verminderung der Arbeitslöhne abgelehnt haben.

Gerichts- Zeitung.

Reichsbeamter und Lohndiener.

Ein im Juni gestellter Antrag, der inzwischen von der Orts­verwaltung beraten wurde und in veränderter Form zur Annahme empfohlen wird, besagt: Es wird probeweise eine Beitragsklasse zu 60 Pf. eingeführt für Hilfsarbeiter in Schneidemühlen, Holz­bearbeitungs-, Leisten- und Fußbodenfabriken, sowie für Korb­macher, die nicht mehr wie 21 M. wöchentlich verdienen.

-

Der Antrag wurde nach kurzer Debatte angenommen. In der vorigen Generalversammlung ist von einer Seite bes hauptet worden, einige Kollegen, die bei der Hamburger Streif­fontrolle beteiligt waren, hätten sich Unregelmäßigkeiten zuschulden fommen lassen, besonders hätten sie mehr Fahrgeld liquidiert, als sie tatsächlich verbraucht hätten. Inzwischen hat sich die Be­schwerdekommission mit dieser Angelegenheit beschäftigt. Die Kommission berichtete in der gegenwärtigen Versammlung, sie sei nach gründlicher Untersuchung der Beschwerde zu der Ueberzeugung gekommen, daß dieselbe unbegründet sei. Außer dem Beschwerde­führer habe sich kein Mitglied der Streikkonttolle eine Unregel mäßigkeit zuschulden kommen laffen.

Nach längerer Debatte, in der einige Redner den Kommissions­Tagesordnung die Sache für erledigt. bericht kritisierten, erklärte die Versammlung durch Uebergang zur

Zentralverband der Schuhmacher. Die Ortsverwaltung Berlin sette am Mittwoch ihre Generalversammlung fort. Hamann retapitulierte nochmals die wichtigsten Vorgänge auf dem letzten Gewerkschaftskongreß. In der Diskussion, die sich sehr lebhaft und ausgiebig gestaltete, wurde unter anderem darauf hingewiesen, auch die Agitation unter den Hausangestellten zu fördern und die Genossenschaftsbewegung nach Möglichkeit zu unterstützen. eventuelle Gründung eines Streiffonds wurde begrüßt, ebenso die Anregung, das Privatversicherungswesen in die Hände der Arbeiter zu legen. Ein Redner bedauerte, daß der Gewerkschafts­kongreß davon abgesehen habe, zum Buchdruckerkonflikt Stellung zu nehmen.

Die

Zum zweiten. Punkt der Tagesordnung: Antrag auf Aus­schluß der Mitglieder, die am 1. Mai trop Beschluß der Fabrik­fonferenz gearbeitet haben", sprach a mann. In einzelnen Betrieben, wo mit übergroßer Mehrheit der Beschluß gefaßt worden war, den 1. Mai durch Arbeitsruhe zu feiern, hatte tro­dem ein Teil der Kollegen gearbeitet. Wohl gehe es nicht an, daß gefaßte Beschlüsse durchbrochen werden, doch überlasse er die Entscheidung der Versammlung. Die Vertrauensmännerfonferenz hat einstimmig beschlossen, beim Zentralvorstand den Ausschluß zu beantragen. Dieser Antrag wurde mit großer Majorität ab­gelehnt, dagegen aber ein anderer angenommen, wonach die Be­treffenden vor die Beschwerdekommission geladen werden. Dep Streit bei der Firma Spiegel ist noch nicht beendet

Letzte Nachrichten.

Ein Eisenbahnsekretär als Räuber.

Neustadt a. Haardt, 2. September. ( B. H. ) In dem benach barten Jggelbach überfiel der ehemalige Eisenbahnsekretär Eugen rauß aus Heiligenstein den Altbauern Theobald Walzer. Er bedrohte ihn mit dem Revolver und raubte ihm 4000 Mart. Der Täter wurde in Frankenstein in einer Wirtschaft verhaftet.

Ein Sägewerk in Flammen.

Ein Zwischenfall bei einem Ballfest des italienischen Bot­schafters hat zu einer Anklage wegen Diebstahls geführt, die gestern Die Ferienſtrafkammer des Landgerichts I gegen den Hausdiener im Reichs- Marineamt, Robert Kuhnert, zu verhandeln hatte. Der An­geklagte versieht neben seinem Dienst gelegentlich des Abends auch noch die Funktionen eines Lohndieners und wird als solcher vielfach in vornehmen Häusern und auch im königlichen Schlosse bei fest­lichen Gelegenheiten verwendet. Am 23. Februar d. J. abends fand Hohenstein- Ernstthal , 2. September. ( B. S.) Seit heute bei Erzellenz Alberto Pansa im italienischen Botschaftshotel eine mittag steht das Sächsische Dampfsägewerk am Bahnhofe in Flam­Ballfestlichkeit statt, bei welcher außer dem ständigen Dienstpersonal men. Hochaufgestapelte Bretter, Bohlen, Planten usw. wurden auch der Angeklagte zur Dienstleistung herangezogen wurde. Er von dem Feuer ergriffen, das von Holzstoß zu Holzstoß übersprang Neue Lohnbewegung im Solinger Industriegebiet. erhielt seinen Posten an der zum Speisesaal führenden Tür, nicht und alle in Asche legte. Auch das Kesselhaus des Wertes Noch tobt der Kampf in der Federmefferbranche der Solinger weit davon befand sich ein Raum, in welchem Geschirr abgesezt und und ein an der Straße stehendes Wohnhaus wurden von dem Stahlwarenindustrie aufs heftigste, wenigstens soweit die Mitglieder verschiedene Sachen bereitgestellt wurden, darunter auch die Kotillon- Feuer ergriffen. Der Güterschuppen der Bahn ist stark gefährdet, des Metallarbeiterverbandes in Frage kommen, und schon ist ein Spenden für die Herren, bestehend aus silbernen Zigarettenspißen desgleichen der Viehhof und ein Gasthaus. Der Schaden wird neuer, weiterer Stampf ausgebrochen. Diesmal handelt es sich aber und filbernen Streichholzschachteln. Zu diesem Raume hatten nur bisher auf mehrere Hunderttausend Mark geschätzt. fait ausschließlich um die Mitglieder des Industriearbeiterverbandes: zwei andere Lohndiener und der Angeklagte Zutritt, lekterer nur feine Scherenhärter sind in den Streik eingetreten, etwa auf furze Zeit, als er einen der dort postierten Diener vorüber­230 an der Bahl. Auch hier handelt es sich um Rohnerhöhungen, gehend ablöste. Als die Kotillon- Spende in den Tanzsaal gebracht Die Teuerungsunruhen in Frankreich . die von den Streifenden gefordert werden. Die Scherenhärter werden sollte, ergab es sich, daß eine Anzahl Zigarettenspißen und Paris , 2. September. ( W. T. B.) In St. Quentin dauerten hatten das Preisverzeichnis gekündigt und ein neues eingereicht, eins Streichholzschachteln verschwunden war. Professor Labriola , der die auch heute die Ruheftörungen fort, es heißt, daß zweitausend mit natürlich erhöhten Preifen. Darauf waren aber die Fabrikanten Arrangements unter sich hatte, forschte vergeblich nach dem Verbleib Arbeiter feiern. Gruppen von Demonstranten durchzogen nicht eingegangen; fie lehnten die Forderungen mit der Begründung der Gegenstände, da die Diener erklärten, keine Auskunft geben die Straßen und schlugen die Fensterläden von Geschäftshäusern ab, daß die momentane Geschäftslage deren Erfüllung nicht zu können. Man schickte zur Polizei, ehe aber der Kriminalwacht ein. Die Bankgeschäfte sind geschlossen. Die Zahl der heute nacht erlaube, zumal erst bereits im Jahre 1907 eine Aufbesserung meister Ballhause auf der Bildfläche erschien, hatte man bei sorg verwundeten Ruhestörer wird auf 200, der verwundeten Sol­der Löhne erfolgt sei. Das stimmt natürlich nicht, denn soweit das fältigem Durchsuchen in einem Gang, der zum Vorraum der Hinter- daten auf 20, darunter 3 Offiziere, angegeben. 55 Personen wurden Geschäft jezt wirklich schlecht geht, bedeutet das nicht viel, das ist in treppe führt, und zwar in einem Winkel hinter der Tür eine An­ den Sommermonaten immer so; abgesehen davon aber, das Jahres- zahl der vermißten Gegenstände gefunden. Es war klar, daß sie verhaftet. Vor dem Gefängnis sammelte sich heute nachmittag geschäft betrachtet, fann man nur von einem guten Geschäftsgang der Dieb dort zum Zwecke des späteren Mitnehmens hingelegt eine große Volksmenge an, welche revolutionäre Lieber sang und sprechen, und daß es noch besser wird, darauf deuten entsprechende hatte. Dem Kriminalbeamten fiel bei den sofortigen Vernehmungen feindselige Rufe gegen das Militär ausstieß. Nach einer Unter­Borbereitungen der Fabrikanten bin. Die Aufbesserung" der Löhne der Diener auf, daß K. in verschiedenen Bunkten anscheinend nicht redung zwischen dem Unterpräfekten, den die Truppen befehligen­im Jahre 1907 nun bestand in nichts weiter als einer Bestätigung ganz die Wahrheit sagte. Der gegen diesen auftauchende Verdacht den Generalen und dem Polizeikommissar wurde den Soldaten des Preisverzeichnisses vom Jahre 1899, das bis dahin immer um verdichtete sich dadurch, daß der Angeklagte einige Tage später bei der Auftrag erteilt, zu schießen, falls fie angegriffen werden sollten. gangen worden war. Nach dieser Ablehnung ihrer Forderung blieb einem Fest im königlichen Schloffe zu einem anderen Lohndiener, In Douai durchbrachen die Demonstranten den Truppenfordon, ben Scherenhärtern nichts weiter übrig, als in den Streit einzu- der auch in der italienischen Botschaft an dem kritischen Abend brangen auf den Marktplatz, plünderten und vernichteten die treten, und das ist am Freitag geschehen. Mit den Metallarbeitern serviert hatte, gesagt haben soll: Sie haben doch nichts gesehen? Waren, die von den Händlern im Stich gelassen worden waren. In der Federmesser branche stehen nun im Solinger Industrie uns fann feiner etwas anhaben!" Als er daraufhin zu dem Kri­gebiet über 1400 Arbeiter im Streit. minalkommissar Kaehler zitiert und von diesem vernommen wurde, ille und Dünkirchen fanden heute ebenfalls Ruheſtörun­hat er zugegeben, drei bis vier Zigarettenspiken genommen zu gen statt. Auf dem Markt in Troyes wurden zahlreiche Ber­Schwarze Listen bedeuten einen Verstoß gegen den haben. Das Schöffengericht hatte den Angeklagten auf Grund der kaufsstände geplündert und die Waren teilweise vernichtet. Einige Tarifvertrag im Baugewerbe. Beweisaufnahme zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. K. legte Be- der Ruhestörer verjagten die Händler und verkauften die Waren Gelegentlich eines mehrtägigen Streits der Zimmerer in rufung ein und bestritt im gestrigen Termin entschieden, irgend zu niedrigen Preisen. Weißenborn und Erbisdorf im Juni diefes Jahres hatte Kriminalkommissar wollte er nichts wissen und behauptete, daß er etwas entwendet zu haben. Von seinem Zugeständnis vor dem der Arbeitgeberverband für das Baugewerbe im benachbarten von nächtlichem Dienst völlig übermüdet gewesen sei, als er plöblich Schweres Straßenbahnunglück. Freiberg i. S. seinen Mitgliedern durch schwarze Listen die auf die Polizei gerufen wurde. Ihm sei ganz unklar, was er auf London , 2. Septembet. Ein nach der Southwark Bridge fah Namen der Streifenden zur Kenntnis gebracht. Er wollte dadurch die eindringlichen Fragen des Kriminalfommissars geantwortet render Straßenbahnwagen geriet aus dem Gleis und stürzte um. offenbar den bestreiften Unternehmern zu Hilfe kommen. Diese habe. Bei dem entschiedenen Leugnen des Angeklagten hielt der Ein Mitfahrender wurde getötet, acht oder neun Bersonen wurden Maßnahme widersprach jedoch nach Auffassung der Zimmerer dem Gerichtshof die Aussagen der einzig als Zeugen geladenen beiden zum Teil schwer verletzt. für das Baugewerbe zu Freiberg geltenden Tarifvertrag. Auf Kriminalbeamten nicht für ausreichend. Zur weiteren Aufklärung erfolgte Beschwerde hin hatte sich die örtliche Schlichtungskom- über die lokalen Verhältnisse im Botschaftshotel sowie über die mission und in weiterer Folge die zweite Instanz, die aus den Funktionen und die Aufstellung der Lohndiener an dem fraglichen selben Personen besteht, nur daß als Unparteiischer der Vorsitzende Ballabend sollen zu einem neuen Termin noch mehrere Zeugen des Gewerbegerichts zugezogen wird, zu befaffen. Sie fällte nachgeladen werden. stehende Entscheidung:

"

Die zweite Instanz ist der Meinung, daß die Verteilung schwarzer Listen im Vertragsgebiet Freiberg durch den Arbeit­geberberband nicht im Einflang steht mit den Bestimmungen des für das Vertragsgebiet abgeschloffenen Tarifvertrages vom 30. November 1910.

Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.:

Verfammlungen.

Deutscher Holzarbeiterverband. In der am Freitag abgehal­tenen Generalversammlung der Zahlstelle Berlin erstattete Güth Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt

Von der Cholera.

der Süddeutschen Dampfschiffahrtsgesellschaft ist der Steuermann Budapest , 2. September. ( W. T. B.) Auf einem Schleppschiff Gondos unter choleraverdächtigen Erscheinungen erkrankt. Die Schiffsbesatzung wurde ins Krantenhaus gebracht und das Schiff desinfiziert.

Konstantinopel , 2. September. ( W. T. B.) Gestern und heute find hier 53 Erkrankungen und 35 Todesfälle an Cholera borge fommen. In Rujukdere nimmt die Seuche ab. Paul Singer& Co., Berlin SW.

Hierzu 4 Beilagen.