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ihn verleumderische Gerüchte, die grundlos über ihn ausgesprengt I nur Ioder geseffen haben. Der Staatsanwalt beantragte selbst| lagekapital schon mehrfach zurückgezahlt ist, diefes fortgesetzte wurden, in die Ferne getrieben haben. Der Vermißte ist ein die Freisprechung des Angeklagten, auf welche der Gerichtshof Dividenden- Einfacken benennen? 75jähriger Greis mit weißem Vollbart. Seine rechte Schulter auch erkannte. Der Vorsitzende ermahnte übrigens den Zeugen Die historischen Räuberhauptleute, Schinderhannes u. f. w., ist ein wenig niedriger als die linte, und der rechte Arm war Bauer zur Vorsicht. Er habe in den langen Schriftstücken, die erwarben sich ihre Vermögen mit Gewalt und ungefeßlich; die über den Ellenbogen gebrochen, weswegen Tynan fast stets die er in dieser Angelegenheit an die Behörde gerichtet, auch sein heutigen Aktionäre thun das nicht, denn sie sind ganz entschieden linke Hand benußt. In hiesigen Krankenhäusern und Alters- Verhältniß zu dem Vorbesitzer erwähnt und dabei bemerkt, daß ehrbare" Leute und meistentheils auch fromm" dazu. Sie asylen ist bereits vergeblich Nachfrage gehalten worden. der Kaufpreis im Kontrakte niedriger wie thatsächlich vereinbart erwerben sich Reichthum zwar auf fapitalistischem, aber gefeßlich angegeben sei, um Stempelfoſten zu sparen. Dergleichen Mit- erlaubtem Wege. Die Räuberhauptleute waren doch die reinen theilungen könnten leicht wirken wie ein zweischneidig Schwert. Kinder im Punkte der Vermögenserwerbung. Wie leicht macht fich nicht die Sache? Anstatt einer großen Bande Diebsgesellen Eine eigenthümliche Unterschlagungs- Anklage führte braucht man nur ein Kapital und läßt es in legaler Weise Reichthum und Ehren". den Arbeitsmann Karl Heinrich Koch vor das Schöffengericht. arbeiten"; aber der Erfolg? Koch ist ein schon älterer, harthöriger Mann, der schon seit einer Waren früher die Räuberhauptleute geächtet und verfolgt, weil Reihe von Jahren vom Glücke auffallend vernachlässigt ist, und sie auf ungefeßlichem Wege sich Vermögen erwarben, so sind die es wurde ihm immer recht schwer, für seine Schlafftelle der Kapitalisten, die es verstehen, auf geseglichem Wege Reichthum Wirthin das Geld beizubringen. Eines Tages öffnete er auf ein zu erwerben, geehrt und gesucht. Und sie verstehen es so, daß Klingeln die Stubenthür und vor ihm stand ein Postbote, nur bei genauer Kenntniß es möglich ist, die fürchterliche Höhe welcher fragte, ob ein Hausdiener Karl Hoch dort wohne, für des Profits zu konstatiren. welchen ein Brief abzugeben sei. Der Angeklagte stellte sich als Die Rüben waren um ca. 350 000 M. zu hoch bezahlt, aber Empfänger des Briefes vor und nahm denselben an sich. Er an sich selbst, dazu noch die ca. 92 000 M. Abschreibungen, das öffnete. Was darin stand, war ihm ganz gleichgiltig; feine ergab einen Ausweg, das Geld einzufacken und doch" nur" ganze Aufmerksamkeit wurde durch zwei Fünfmartscheine 72 pCt. Dividende vertheilen zu brauchen. Das war mal schlau in Anspruch genommen, welche ihm aus dem Briefe operirt. Die Herren Rübenbauer nahmen den hohen Kaufpreis entgegen lächelten; er steckte diese ein und warf den der Rüben von den Zuckerfabrik- Aktionären und gaben ihn Brief beiseite. Dann verließ er schleunigst seine Schlaf- an dieselben wieder zurück.

A18 verschwunden wird der hiesigen Polizei der 1134 Jahre alte Bruno Reiß, Sohn des in der Lichtenbergerstraße wohnenden Geschäftsführers Reiß, gemeldet. Der Knabe, der blaue Tuchjacke und Hose, Strohhut, hohe Stiefel und graue Strümpfe trägt, ist feit Mittwoch Morgen 8 Uhr aus dem elterlichen Hause ver­schwunden. Seine Schulmappe fanden Arbeiter bei Johannis­ thal , so daß anzunehmen ist, daß der Vermißte sich im Laufe des Donnerstags in der Umgegend dieses Borortes aufgehalten haben muß. Ob hier ein Unfall vorliegt, hat bis jetzt noch nicht er­mittelt werden können.

Der Nebelthäter, der die Aktiengesellschaft für automa­tischen Verkauf in zahlreichen Fällen dadurch geschädigt hat, daß er in die Fahrkarten- und Waaren- Automaten Bleistücke warf, um dann die Karten und Waaren, die der Apparat freigab, zu entnehmen, ist in der Person des 19 jährigen Uhrmachergehilfen H. abgefaßt und in Haft genommen worden.

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stelle, suchte ein Schanklotal auf und machte, wie er In ähnlicher Lage steht auch das Reich den Zuckerfabriken Ein stiller Kompagnon. Einem in Lichtenberg stationirten sich ausdrückte, einmal ordentlich Fettlebe". Bald nach seinem gegenüber. Der Doppelzentner Bucker muß mit 18. verſteuert Kriminalfchuhmann war es aufgefallen, daß die in Friedrichs: Weggange hatte die Schlafwirthin den bei Seite geworfenen Brief werden, jedoch erhält der Fabrikant 1,65 davon zurück, sofern er berg wohnende Frau F. einen schwunghaften Hausirhandel mit aufgefunden und neugierig den Inhalt erforscht. Ueberschrift den Zucker exportirt. Züchern und Stoffen betrieb, die sie zu außerordentlich niedrigen und Unterschrift fielen thr sofort auf, denn die erstere lautete: Nach der Besteuerung richtet sich der Preis des Zuckers: Breifen abgab. Er beobachtete sie längere Zeit und stellte endlich mein innig geliebter Karl", die letzten aber:" Deine Dich ewig derfelbe wird dadurch um 18 Pf. pro Kilo vertheuert. Die fest, daß sie die Waaren von einem Hausdiener aus Berlin be- liebende Auguste". Koch war nun aber ein alter ausgedienter jetzigen Ausfuhrprämien fürzen den Ertrag der Steuern um zog. Die weiteren Recherchen ergaben, daß der Hausdiener seinen Knabe, der nach Ansicht der Schlafwirthin nichts an fich hatte, fährlich 12 Millionen Mark, die sich auf die ca. 700 Zucker­Prinzipal, einen in der alten Leipzigerstraße wohnenden Kauf- was eine Auguste noch zur Liebe begeistern konnte. Der Brief fabrikanten Deutschlands vertheilen. Bis 1897 soll die Prämie maun, seit zwei Jahren in der unverschämtesten Weise bestohlen war augenscheinlich nicht für ihn bestimmt und der Wirthin ward bestehen bleiben; alsdann werden die Zuckerbarone seit Bestehen hatte. Am Lage schaffte er die Stoffballen, die feinen Beifall es allmålig klar, daß er wohl in die Hände eines anderen jungen der Exportprämie so ziemlich 530 Millionen von den deutschen gefunden hatten, in den Keller, um sie dann Abends unbemerkt Schlafburschen, der den Namen Hoch führt, gelangen follte. Steuerzahlern empfangen haben. 1890,91 wurden 154 Millionen fortzuschaffen. Der Hausdiener ist wegen Diebstahls, Frau F. Als letterer nach Hause fam, wurde ihm der Brief gezeigt und Mark Steuer und Zoll für Zucker bezahlt, von dem nach Abzug wegen gewerbsmäßiger Hehlerei verhaftet worden. er erkannte denselben sofort als von seiner Braut herrührend, von 78 Millionen Markt Ausfuhrprämien, 76 Millionen nur der aufbielt und Reichskasse zuflossen. Es war dazumal noch eine bessere" Zucker­Marktpreise in Berlin am 31. August, nach Ermitte- welche sich auf einem Dorfe bei Stettin lungen des Polizeipräsidiums. Weizen per 100 Kg. guter von ihm die 10 Mark beigelegt hatte, damit er teine Noth leide. besteuerung maßgebend. 16,40-15,80 m., mittlerer von 15,70-15,20 m., geringer von Inzwischen hatte der Angeklagte das Geld redlich an den Mann In den Juferaten der Weltblätter spiegelt sich die 15,10-14,50 M. Roggen per 100 kg. guter von 13,20-13,00 m., gebracht; er kehrte nicht eher wieder heim, als bis der letzte mittlerer von 12,70-12,40 M., geringerer von 12,30-12,00 M., Biennig ausgegeben war. Der hinkende Bote tam nach. Der bürgerliche Gesellschaft. In der ersten Morgenausgabe der K. 3." Gerfte per 100 Rg. gute von 18,50-17,40 9, mittlere von Brief, den er für eine Sendung des Himmels gehalten, wurde vom 30. August finden wir folgende Inserate:" Ein vorzüglich 17,30-16,20 m., geringe von 16,10-15,00 M. Safer per 100 kg. ihm zum Verderbniß. Er wurde wegen Unterschlagung bezw. angelegtes Fabrikanwesen mit großem Terrain, nie versagender guter von 18,60-17,60 m., mittlerer von 17,30-16,20 m. Betruges angeklagt. Der Beschädigte wollte die Koch'sche Be- Wasserkraft, Dampfmaschine, elektrische Beleuchtung, billigen geringer von 16,10-15,00 m. Stroh, Richt- per 100 Kg. von hauptung, daß er nicht gut lesen könne und wirklich geglaubt Arbeitskräften, soll Umstände halber unter toulanten Bedingungen 0,00-0,00 m. Seu pr. 100 kilogr. v. 0,00-0,00 m. Erbsen, gelbe habe, daß der Brief an ihn adressirt sei, nicht gelten laffen. Er billig verkauft werden. Dasselbe eignet sich zum Betriebe jeglicher zum Rochen per 100 Rg. von 40,00-24,00 m. Speisebohnen, weiße meinte, der Angeklagte könne doch nicht glauben, daß er Geld: Industrie." Die Waare Arbeitskraft wird also auch sammt der per 100 kg. von 50,00-20,00 m. Linfen per 100 g. von 80,00 sendungen vom Himmel bekomme. Derselbe habe bei Stettin Hülle, in der sie steckt, billig verkauft. Und da behauptet man, Ein direkter Nachkomme des bis 30,00 M. Kartoffeln per 100 kg. von 9,00-5,50 M. Rind nicht einmal Verwandte, viel weniger noch eine Braut und die Sklaverei sei aufgehoben. fleisch von der Keule per 1 Kg. von 1,60-1,20 W. Bauchfleisch bätte schon aus der Unterschrift sehen müssen, daß der Brief berühmten Geschlechts der Raubritter muß es sein, der eine Burg per 1 Rg. von 1,30-0,90 M. Schweinefleisch per 1 Kg. von nicht für ihn bestimmt war. Auch der Gerichtshof glaubte nicht oder Schloß, mittelalterlich, bewohnbar, mit Park oder Garten, 1,60-1,00 m. Ralbfleisch per 1 Kg. von 1,60-0,80 m. Sammel an einen Irrthum des Angeklagten, sondern verurtheilte denselben hinreichendem Wasser, Nähe einer Bahnstation, in schöner, be­wohnter, aber protestantischer Gegend des südwestlichen Deutsch­fleisch per 1 Kg. von 1,50-0,90. Butter per 1 Rg. von 2,80 au 14 Tagen Gefängniß. land zu kaufen sucht. Bestrebungen, uns wieder ins Mittel­bis 1,80 m. Gier per 60 Stück von 4,00-2,40 M. Fische per Eine Art Lynchjustiz sollen der Tischler Gun bler und alter au zu verpflanzen, find genug verzeichnen. Bu 1 Kg.: Karpfen von 2,40-1,60 M. Male von 2,80-1,20 m. der Former Neumann, welche gestern unter der Anklage der Der Aufgeber nachfolgenden Inserates wird wohl nicht Bander von 2,40-1,20 M. Hechte von 2,00-1,20 M. Barsche gemeinschaftlichen Mißhandlung vor der sechsten Strafkammer bei anarchistischen Bomben Fabrikanten" in die Schule von 1,60-0,80 M. Schleie von 2,40-1,10 M. Bleie von 1,40 standen, an dem Drucker Hahn verübt haben. Dieser hatte von gegangen sein, trotzdem es an Schneidigkeit nichts zu wünschen Gundler ein fleines Zimmerchen abgemiethet, in welchem er sich übrig läßt. Seine Empfehlung lautet: Premierlieutenant a. D., mit vielem Behagen als Herr fühlte. Er erregte oftmals den Abschied mit Uniform, 83 Jahre alt, faufmännisch gebildet, tech­Mißmuth seiner Wirthsleute durch die allzu laute Art, in welcher nische Renntnisse, speziell in der Sprengstofftechnik befizend, er in diesen Zimmer sang und lärmte, die Wirthsleute waren repräsentationsfähig, mit guten Beziehungen im rheinisch- west­aber ziemlich machtlos, denn wenn sie ihn zur Ruhe vermahnen fälischen Industriebezirk, sucht für diesen Bezirk die Vertretung wollten, wies er sie einfach zur Thür hinaus und gab ihnen zu einer Leistungsfäbigen Sprengstofffabrik. Mittheilen wollen wir verstehen, daß er in seinem Zimmer, welches er für gutes Geld noch, daß laut Inserat in dem königlichen Filialgefängniß in gemiethet habe, machen könne, was er wolle. Eines Abends Münster vom 1. Januar 1894 ab zirka fünfzig männliche Ge­daß Gundler von dem Neben- fangene", welche mit Maschinen- Strumpfftrickerei beschäftigt sind, war es wieder so laut, zimmer aus an die Wand klopfte und um Ruhe bat. disponibel werden, diese sollen wieder in gleicher Kopfzahl zur Er erhielt eine sehr grobe Antwort und das Lärmen selben oder anderen passenden Arbeit kontraktlich vergeben werden. ging weiter. Nun gab Gundler durch Aufschlagen mit einem Gin Unterschied zwischen den freien Arbeitern und den Ge­Feuerhaken dem unter ihm wohnenden Neumann ein vorher ver­abredetes Zeichen, auf welches hin dieser auf der Bildfläche er­schien und im Verein mit Gundler dem Ruhestörer auf den Leib rückte. Sie hatten ihn nach kurzer Gegenwehr schnell überwältigt, warfen ihn zu Boden, sodaß sein Gesicht dem Boden zugekehrt war, packten ihn bei den Füßen und schleiften ihn zur Thür hinaus bis zu einem Treppenabsah. Dort gaben sie ihm einen Das war eine Burschaustellung von Menschenfleisch und Stoß, sodaß er wie ein Mehlsack die Treppenstufen hinab­Garderoben, ein inneres Durcheinander von Kalauern und tullerte. Unten fam er wieder auf die Beine und flüchtete sich Rouplets, von Gemeinplägen und Anzüglichkeiten, daß der scharfe auf den Hof unter einen dort stehenden Wagen. Seine Ver Verstand eines modernen Börseaners dazu gehörte, um alles das folger hatten aber sein Versteck bald entdeckt und vertrieben ihn mit zu würdigen, was dem Auge und dem Ohr geboten wurde. Die Latten und Stöcken, endlich aber gelang es ihm, durch die Hausthür Der Ausführungs- Ansschuß des Bauhandwerker- Kar moderne posse, oder was man so nennt, erhebt sich thatsächlich auf die Straße zu entkommen. Er hat, wie er dem Gerichtshofe tells hatte zum 31. Auguft eine öffentliche Versammlung jämmit taum über eine Birkus- Pantomime. Blödsinn, der in kein System versicherte, die halbe Nacht ohne Kopfbedeckung und ausreichende licher Bauhandwerker nach der Bößow'schen Brauerei einberufen. gebracht werden kann, wird einem gaffenden, schaulustigen Pu- Bekleidung auf der Straße zubringen müssen und acht Tage lang Regierungs- Baumeister Keßler referirte zunächst wiederum über blitum vorgeführt, Schlüpfrigkeiten und höchst zweifelhafte Wize, fein Knochen gefühlt. Trotz der Gröblichkeit dieses Exzesses hatte die bekannte Fenster- und Koatsforb- Frage. Da die Behörden und um sich bei dem größeren Theil des Publikums angenehm das Schöffengericht die beiden Angeklagten nur zu einer geringen es hierbei an der sonst gewöhnten Schneidigkeit fehlen lassen, so zu machen, einige jüdische Ausdrücke- damit amüsiren sich die Geldstrafe verurtheilt, weil es ihnen glaubte, daß sie durch den müßten die kartellirten Arbeiter der Baubranche um so that brillantenstrogenden Damen und die glagköpfigen Herren. Dabei Verletzten schwer gereizt worden seien. Die Angeklagten waren fräftiger die Regelung der Angelegenheit selbst in die Hand eine Geschmacklosigkeit, die ins Weite geht. Die Zeit wird wahr- fo tüyn, gegen das milde Urtheil noch Berufung einzulegen. nehmen und die Forderung mit Nachdruck vertreten. Der Aus­scheinlich nicht mehr fern sein, wo man wirkliche Säuglinge, mit Die Straffammer wies dieselbe natürlich zurück, da die An- schuß habe ihn beauftragt, der Versammlung einen Antrag zur Gigerlinüppeln ausstaffirt, auf die Bühne schleppt, vielleicht zeigt geklagten von Glück sagen konnten, so billig weggekommen Beschlußfaffung zu unterbreiten, wonach am ersten Montag nach man sie auch in einem noch früheren Stadium.

bis 0,60 M. Krebse per 60 Stück von 12,00-1,25 M.

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Polizeibericht. Am 31. v. M., Nachmittags, fiel die un­verehelichte Lange vor dem Hause Steinstr. 15 zur Erde und erlitt so bedeutende Verlegungen im Gesichte, daß sie nach der Charitee gebracht werden mußte. In der Nacht zum 1. D. M. wurde ein Mann in feiner Wohnung, in der Gerichtstraße, er wurde ein Mann in seiner Wohnung, in der Gerichtstraße, er hängt vorgefunden. Am 1. b. M., Morgens, entstand in der Weißwaaren Fabrik von Ems u. Ko., Burgstr. 29, Feuer, das fich schnell über den dritten und vierten Stock verbreitete und bedeutenden Schaden anrichtete.

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Theater.

Central Theater. Berliner Vollblut", Poffe mit Gesang und Tanz in vier Aften von Jean Kren, Musit von Julius Einödshofer .

Ueber den Inhalt des Stückes läßt sich nichts sagen, weil ein solcher nicht vorhanden war. Gespielt wurde recht flott und die Damen wurden mit förmlichen Blumenwaschkörben über­schüttet. Alle mitwirkenden Künstler und Künstlerinnen thaten ihr bestes, nur bei dem jungen Helmerding ist auch nicht eine Spur von der überwältigenden Komit seines Vaters zu ent­decken.

Gerichts- Beitung.

zu sein.

Soziale Lebersicht.

jangenen besteht, wie man steht, nur darin, daß die billige Arbeitskraft der ersteren billig verkauft und die Arbeitskraft der Gefangenen tontraktlich vergeben wird". Wir könnten noch eine Anzahl Heirathsannoncen und sonstige pikante" Inferate anführen, lassen es für heute aber genug sein.

Dersammlungen.

dem 15. Oftober( also am 16.) auf allen Bauten, wo die Fenster nicht verglast find, gleichzeitig von den interessirten Bauarbeitern die Arbeit niederzulegen ist. Die Namen der sich weigernden Ar­beitgeber( resp. Unternehmer sollen veröffentlicht werden, um gleichzeitig auch einen moralischen Druck auf sie auszuüben. An der Diskussion betheiligten sich die Maler Fleischer und Maat, die Stuckateure Kleinert und H. Grünberg, die Töpfer Thieme, Habang, Hoffmann und Dau­dert, die Maurer Blaurod, Wilte und Legeler, und der Zimmerer Ta mm; alle waren von der Nothwendigkeit eines einigen Vorgehens dem Unternehmer gegenüber überzeugt und äußerten sich im übrigen im Sinne des Referenten. Folgende Resolution gelangte zur einstimmigen Annahme:

der Fenster- und Koatstorbfrage mit aller Kraft moralisch und petuniar zu untersüßen." Diesen Beschluß den Unternehmern rechtzeitig event. durch Säulenanschlag zu unterbreiten, überließ die Versammlung dem Ausführungsausschuß. Mit der Regelung der Fensterfrage ist gleichzeitig auch insofern die Roafstorbfrage gelöst, als in einem durch Fenster verschlossenen Raum kein offenes Koats feuer brennen darf. Die Kontrolle der Bauten wird ebenfalls vom Ausschuß in Verbindung mit den Vertrauensleuten veranlaßt werden.

Ueber den Rückgang der Hausweberei in der fächsischen Oberlaufin und das Verorängen durch den mechanischen Betrieb berichtet die Bittauer Handels- und Gewerbekammer in ihrem Jahresbericht unter anderem wie folgt: Während im Jahre 1872 in der Leinen- und Baumwollenweberei des Bezirks 29 500 Hand­stühle und 1275 mechanische Stühle beschäftigt waren, betrug im Jahre 1892 die Zahl der Handstuhle etwa 15 000, die Zahl der Wie bisweilen Auflagen entstehen, lehrte eine Verhand- mechanischen Stühle etwa 12 200. Nur für einzelne Waaren- Die Versammlung beschließt: in anbetracht, daß speziell die Tung, welche gestern vor der 128. Abtheilung des Schöffsengerichts gattungen ist die Handweberei noch mit Recht bevorzugt. Die Töpfer, Maler und Stuckateure auch in den vorigen Jahren mit statifand und der folgender Sachverhalt zu Grunde lag: Der Großschönauer Damastweberei beschäftigt ausschließlich Hand- aller Kraft gegen die Unternehmer Front machen mußten, um bei Ingenieur Joh. Bauer hatte die Maschinenfabrit des Kauf- weber. Demnach hat sich also in den legten 20 Jahren die Zahl verglasten Fenstern zugfrei arbeiten zu können, auch in diefem manns Baute käuflich übernommen. Es wurde abgemacht, daß der im Zittauer Bezirk aufgestellten Handstühle um reichlich 28inter mit aller Energie vorzugeben. Kein Interessirter darf der zwanzigjährige Sohn des Vorbesizers noch eine Beit lang in 40 Prozent vermindert, während sich die Zahl der nach dem 15. Oftober bei unverglasten Fenstern arbeiten. Die dem Geschäft verbleiben sollte. Eines Tages bedurfte der junge mechanischen Stühle in derselben Zeit nahezu verzehn fa cht. fartellirten Gewerkschaften verpflichten sich, dieses Vorgehen in Bauke eines Manometers, der nicht zu dem übergebenen Ju- Wieviel Glend mag diefer langiame Vernichtungsprozeß für den ventar gehorte. Baute hob in Eile den Deckel eines Pultes boch, einzelnen im Gejolge gehabt haben! in welchem der Manometer lag, wobei es ihm zwar auffiel, daß er dazu mehr Kraft wie bisher anwenden mußte, er legte dem Dividenden und Steuergesehe. Unter diesem Titel Umstande aber fein Gewicht bei. Am folgenden Tage wurde schreibt die Deutsche Berg- und Hüttenarbeiter- Zeitung": ihm von Bauer, der inzwischen mit dem Vorbesitzer in Die Zuckerfabrik Barum in Braunschweig erzielte mit ihrem Streitigkeiten gerathen war, der Vorwurf gemacht, daß Aktienkapital von 381 759 M. annähernd 700 000 m. Gewinn! einen schweren Diebstahl begangen habe. Er, Bauer, Wenn wir uns ob solchem Riesenprofit des Gedankens einer habe das Pult, welches früher nicht verschlossen war, großartig und von langer Hand angelegten ganz besonderen mit einem Schloß versehen, die Stifte seien durch das gewaltsame Ausbeutung aller nicht erwehren können, so wird unsere Ver­Deffnen der Platte aus dem Holz gezogen worden und dann muthung wohl ziemlich der Wahrheit nahe kommen; denn von habe Bauke fich den Manometer, welcher ebenfalls zu dem ver- ähnlichen Anschauungen sind die Herren Profitjäger der Zucker­tauften Inventar gehörte, rechtswidrig angeeignet. Bauer zeigte fabrit Barum höchstwahrscheinlich selbst beeinflußt worden, als Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf die Reorgani­ben jungen Baute auch wegen schweren Diebstahls bei der es an das Einheimsen" der thatsächlich fürchterlichen Dividenden fation der Gewerkschaftskommission. Auch hierzu war Genoffe Staatsanwaltschaft an. Nach Prüfung der Sachlage lehnte die ging. Sie haben nämlich von vornherein die 620 000 Bentner Reßler Referent. Er führte aus, die Kommission verfehle Behörde es aber ab, gegen den Denunzirten einzuschreiten. verbrauchter Rüben um ca. 0,53 2. pro Zentner über den ihren Zweck, der Apparat sei zu groß, und es werde dort viel Nun verlangte Bauer, daß gegen Baute Anklage wegen Sach- Durchschnittspreis bezahlt, wobei man aber wissen muß, daß die geredet, aber wenig erzielt. Auch der Ausschuß arbeite nicht beschädigung erhoben werde und diesem Antrage wurde statt- Herren Aftionäre auch gleichzeitig Rüben bauen. Dann find praktisch. Die Bau- Arbeiter hatten seiner Zeit ihre Delegirten gegeben. Der Angeklagte versicherte im gestrigen Termine, noch 91 888 Mart Abschreibungen vorgenommen worden, welche zurückgezogen. Damit aber so nicht länger fortgewurstelt werde, daß er von der Anbringung eines Schlosses in dem das Anlagekapital auf rund 236 000 M. herabmindern. empfehle der Ausführungsausschuß des Bauhandwerker- Kartells Bulte keine Ahnung gehabt habe, er habe auch nichts Weil nichts entgegensteht, so ist Aussicht vorhanden, daß den fartellirten Gewerkschaften, sich wieder vertreten zu lassen davon gemerkt, nachdem er den Deckel in die Höhe gehoben. In dieses tapitalistische" Spiel des Lebens im nächsten Jahre fich und ihre Delegirten zu beauftragen, dahin zu wirken, daß die dem morschen Holz des alten Pultes müssen die kleinen Nägel wiederholt u. f. f. und wie soll man schließlich, wenn das An Art der Zusammensehung eine Henderung erfahre, und zwar in

er

Der Antrag der letzten öffentlichen Stuckateurversammlung: der Kartellausschuß möge öffentliche Versammlungen der arbeits­losen Bauhandwerker einberufen" wurde gutgeheißen.