"
gehen zu können, wie bis jetzt unter der rechtmäßigen Herrschaft des Sultans. Einen Anspruch an marottanisches Gebiet hat Deutschland in feiner Weise, denn es entspricht nicht dem Standpunkt der modernen Kultur, fich an einer Raubpolitik zu beteiligen, weil andere Staaten über ein Land herfallen, um es widerrechtlich in Besitz zu nehmen. Wir haben oft betont, daß Deutschlands Ehrenschild rein bleiben muß von allem, was nur den Schatten eines unberechtigten Gewaltstreiches heraufbeschwören könnte."
Diese Erklärung ist nichts weniger als er 13u beweisen, daß der Zusak bon gewissen gesundheitsschädlichen freulich. Die Ungewißheit beginnt nachgerade immer Chemikalien zu Nahrungs- und Genußmitteln gesetzlich einwandsweitere Kreise in Mitleidenschaft zu ziehen. Es wäre schließ- frei sei. McCabe handelte dabei ganz im Sinne des Landwirtlich erträglich, wenn auf der Börse die Kurse heruntergehen schaftsministers Wilson, seines unmittelbaren Vorgesetzten. und die Herren, die einst die Botschaft Bülows und Dern- Mit der ausdrücklichen Lilligung des Präsidenten Taft ging burgs so enthusiastisch begrüßt haben, nun fühlen müssen, Wilson noch weiter. In dem Staate Indiana und auf Betreiben wohin die Kolonialpolitik führt. Aber die Kosten dieser Ge- desselben waren Nahrungsmittelfälscher in Anklagezustand versetzt heimniskrämerei der Diplomaten trägt ja nicht die Börse worden. Wilson stellte das Personal des ihm unterstellten Bundesallein. Wir leben ja in genug argen wirtschaftlichen Laboratoriums den Angeklagten als Sachverständige zur VerfüDie Regierung will bekanntlich auf Anteile auf Marokko Verhältnissen; die Teuerung afzentuiert sich von Tag gung. Die Chemiker verstanden den Wink des ihnen übergeordneten verzichten und verlangt Entschädigungen im französischen Kongo . zu Tag stärker und zieht das gesamte Wirtschafts- Ministers und richteten dementsprechend ihre Gutachten ein. Das ist wohl der Umstand, der zu der plötzlichen vernünftigen leben in Mitleidenschaft. Dazu kommt jetzt noch die Un- Vor der mit der Anstellung einer Untersuchung über das Darlegung des Reichsboten" führte. Bei anderen Eroberungen gewißheit, ob der Frieden uns erhalten bleibt, und stört alle Treiben des Stahltrusts betrauten Repräsentantenhaus- Kommission wenigstens ist der Reichsbote" auch nicht so besorgt um geschäftlichen Dispositionen. Handel und Industrie spüren bekundete Roosevelt kürzlich, er habe seine Zustimmung zu der Auf- Deutschlands Ehrenschild" gewesen. Das hält ihm in diese Wirkungen immer mehr und zuletzt wird es wieder die saugung der Tennessee Coal and Iron Co. durch den Stahltrust drastischer Weise die kriegsheherische" Post" vor: Arbeiterschaft sein, die durch die verminderte erteilt und diesem damit Straflosigkeit zugesichert. Theodore RooseBeschäftigung geschädigt wird. Lange fann es belt, Präsident der Vereinigten Staaten , erwählt, die Durchführung wirklich nicht mehr so fortgehen und es ist allerhöchste Zeit, der Gesetze, also auch des nach Sherman benannten Anti- Trustdaß sich die Regierungen wenigstens so weit einigen, um die gesetzes, zu überwachen und notwendigenfalles zu erzwingen, erErklärung abgeben zu können, daß die Kriegs- möglichte dem gemeinsten und verhaßtesten aller Trusts die Vergefahr vorüber und der Friede gesichert ist. übung eines Verbrechens und hat die eiserne Stirne, sich seines Tuns noch öffentlich zu rühmen. Aus dieser Unverfrorenheit spricht das psychopathische Selbstbewußtsein Roosevelts, der nach dem Die Genossen in Hannover und Linden( 8. Hannoverscher Grundsah handelt:„ L'état c'est moi", der Staat bin ich; aber Wahlkreis) veranstalteten am Donnerstagabend at Proteftauch die verlogene Heuchelei des Rauhreiter- Obersten, der sich als bersammlungen gegen die Kriegsbegerei in der Marokkofrage. Präsident dem Publikum gegenüber je und je als der erbittertſte Die Zahl der Besucher erreichte 15000. Folgende Resolution wurde Gegner der Trusts gebärdete und gegen sie die Masse des Volkes zu einem Vernichtungskreuzzug aufrief, während er hinter den Ku lissen seine Verabredungen mit den Mächten des Kapitals traf, um von ihnen die Mittel zur Förderung seiner selbstsüchtigen 3wecke zu erhalten.
angenommen:
Die Protestbewegung.
Wie Gary, der leitende Geist des Stahltrusts, räumte auch Roosevelt ein, sich der Ungesetzlichkeit seines Tuns vom November 1907 bewußt gewesen zu sein.
„ Die Versammlung erhebt entschieden Protest gegen die von unberantwortlichen Personen betriebenen Versuche, das deutsche Bolt zu einem Kriege gegen Frankreich aufzuheben. Die Ver sammelten erklären ihre Solidarität mit der Arbeiterklasse aller Kulturnationen und bringen insbesondere zum Ausdruck, daß sie mit der klaffenbewußten Arbeiterschaft Frankreichs vollständig einig sind in dem Bestreben, den Völkerfrieden zu sichern. Die Versammlung protestiert ferner dagegen, daß über das Taft und Roosevelt Hüter des Rechts!? Der eine duldet die Schicksal des deutschen Boltes hinter verschlossenen Türen ver- strafbare und gesundheitsschädliche Verfälschung von Nahrungshandelt wird, von Diplomaten, denen das Bolt ein Mandat zur Ent- mitteln; der andere wirkte bei der Verwirklichung der ungesekscheidung über Krieg und Frieden nicht erteilt hat. Die werktätige Bevölkerung verlangt, über seine Geschicke lichen Pläne des Stahltrusts mit. Diese beiden Feststellungen der felber beraten und entscheiden zu lönnen. Es verlangt Rechen- allerjüngsten Vergangenheit klären nur Episoden auf, die ihrerseits schaft über die den Völkerfrieden gefährdenden Unterhandlungen wieder lediglich Einzelerscheinungen sind in dem systematischen und fordert zu diesem Zwecke sofortige Einberufung des Reichs- Bemühen, die Interessen des Volkes preiszugeben, um Einfluß und tages. Mittel kapitalmächtiger Unternehmer in den Dienst politischen Strebertums zu stellen.
Eine französisch- deutsche Grenzbemonstration gegen die Kriegshezer und für den Völkerfrieden ist von unseren Genossen in den Südbogesen auf Sonntag, den 17. September, an gesetzt worden. Die Anregung dazu ging von der Fédération socialiste des Vosges aus, in deren Auftrag Genosse Georges Dreyfus Lièvre von Nemiremont sich persönlich an unsere Parteiorganisation in Mülhausen i. Els. wandte, die dem Die katholische Kirche macht alles, wenn sie hoffen kann, daß Gedanken freudig zustimmte und sich sofort der Mit irgendwelche Vorteile für sie dabei herausspringen. Im gegenwirkung des Kartells der freien Gewerkschaften und des wärtigen Moment ist es ihr sehnlichstes Bemühen, der Regierung Arbeiter- Sportskartells in Mülhausen i. E. verficherte, um wie zu„ beweisen", daß Kirche und Zentrum die alleinigen Faktoren bon französischer auch von deutscher Seite eine Massenbeteiligung sind, die den Staat vor dem Ansturm der Sozialdemokratie retten herbeizuführen. Die Kundgebung findet auf weitem freien Blaze tönnen. Natürlich ist das nur Komödie, denn wenn das Zentrum in dem hart an der Grenze gelegenen französischen Vogesenstädtchen im Besitze des Geheimnisses ist, die Sozialdemokratie niederzuBussang, am Buffangfattel, 10 Kilometer von der deutschen zwingen, dann hätte es doch die Sozialdemokratie erst gar nicht zur Eisenbahnstation Wesserling der Vogesenstrecke Mülhausen - Kerüt, mächtigsten Partei werden lassen dürfen. Statt deffen hat das ſtatt; als Redner für die deutschsprechenden Teilnehmer ist zunächst Bentrum aber oft genug sein Süppchen am sozialdemokratischen Genosse 2. Emmel- Mülhausen vorgesehen, von französischer Seite Feuer gekocht, hat sich oft genug mit der Partei des Umsturzes", follen Edouard Vaillant und Jules Gues de gewonnen werden. Die Borbereitungen lassen erwarten, daß am 17. September viele mit den„ baterlandslosen Gesellen", in aller Form gegen die Regierung verbündet. Tausende von Arbeitern, Kleinbauern und Kleinbürgern Stimme und fu Hand für den Frieden erheben werden.
210
Der Sturm auf die Sparkassen. Rönigsberg i. Pr., 8. September. Die Königsberger„ Hartungsche Zeitung" meldet: Wie in einigen anderen Städten ist die hiesige Spartasse infolge alarmierender Kriegsgerüchte in diesen Tagen außergewöhnlichen Ansprüchen an Rückzahlungen von Spareinlagen ausgesezt gewesen. Gestern mußte sie über 200 000 m. auszahlen und auch heute sind wieder in größerem Umfange als gewöhnlich Spareinlagen zurückgefordert worden
Tm Bunde mit Gaunern.
New York , Ende August 1911.( Eig. Ber.) An herausfordernder Berhöhnung des fodifizierten Rechts, an frecher Verlegung der übernommenen Pflichten, an frivoler Preisgabe der bitalsten Interessen des Volkes und an zärtlicher Fürsorge für das skrupellos gewinnlüsterne Großkapital geben sie einander nichts nach: William H. Taft, der gegenwärtige Präsident der Vereinigten Staaten , und sein Vorgänger Theodore Roosevelt . Lediglich im Temperament der beiden ist der Unterschied des Vorgehens begründet. Während der Draufgänger Roosevelt bei allen schmutzigen Geschäften persönlich dabei war, überläßt der diplo matischer gerichtete Taft das Feld seinen Untergebenen und begnügt sich damit, sie aufzumuntern oder sie vor den Folgen ihres Treibens zu schützen.
sie
Jit Preußens Ehrenschild etwa befledt worden durch die Eroberung von Schlesien oder durch die Teilung Bolens? Ist der Hohenzollername deshalb weniger hoch geachtet in der Welt, weil der Hohenzollernstaat 1815 und 1816 bedeutende Neuerwerbungen gemacht hat? Ist unser Ehrenschild deshalb beflect worden, weil wir bei der Aufteilung Afritas uns auch ein Stück des schwarzen Erdteils gesichert haben? Wenn das alles der modernen Kultur widerspricht, dann möchten wir auf die moderne Kultur" gern berzichten."
Der„ Post" hat bisher auch noch niemand zugetraut, daß mit" der modernen Stultur in besonders intimen Beziehungen steht.
Günstlingswirtschaft.
int
Das Zentrum hat die Reichsversicherungsordnung und neuerdings wieder den Düsseldorfer Fall benutzt, Schauergeschichten über " sozialdemokratische Günstlingswirtschaft" den Krankenkassen zu verbreiten. Die Partei für Wahrheit, Freiheit und Recht mußte ja wenigstens versuchen, ihren Schandstreich, den sie bei der Vernichtung der Selbstverwaltung der Ortskrankentassen berübt hat, zu begründen". Nun weiß jeder, der das Zentrum bei der Arbeit zu beobachten Gelegenheit hatte, daß nirgendwo mehr Günstlingswirtschaft getrieben wird, als im Bereiche der ultramontanen Herrschaft. Im November 1906 war in der„ Trierischen Landeszeitung", dem bekannten Dasbachblatt, eine Zuschrift zu lesen, worin den Landgemeinden der frommen Moselund Eifelgegenden die armseligste Interessen, Kirchturms- und Familienpolitit" vorgeworfen wurde. Es hieß da:
Es gibt unter denen, die dort in den Selbstverwaltungstörperschaften fizen, solche, die keine Ahnung zu haben scheinen bom allgemeinen Wohle, die nur sich, ihren Ehrgeiz, ihren Nuzen, ihre Interessen, ihre Familie im Auge haben; der christliche Gemeinsinn fehlt ihnen, und sie wirtschaften in der Gemeinde herum in einer Weise, die geradezu haarsträubend ist.
Aber die ultramontane Günstlingsstreberei blüht nicht nur im Dunkel hinterwäldlerischer Dorfgemeinden, sondern auch in den großen Städten, die das„ Glüd" haben, unter klerikaler Herrschaft zu stehen. Wie Ende 1906 der liberale Stadtverordnete Dr. Neven Du Mont( Berleger der Kölnischen Zeitung ") in einer Bersammlung erklärte, macht das Zentrum, seit es im Kölner Rathause die Mehrheit hat, von seiner Macht in einer so rücksichtslosen Weise Gebrauch, daß nicht ultramontane Bewerber kaum noch auf ein städtisches Amt von Belang rechnen tönnen. Wie der genannte Stadtverordnete ausführte, richte fich die Unduldsamkeit der Kölner Ultramontanen nicht nur gegen Andersgläubige, sondern auch gegen Anders denkende, selbst wenn sie katholisch sind. Bei allen Stellen, die von der Verwaltung ausgeschrieben werden, werden die Bewerbungen von Protestanten ohne weiteres beiseite gelegt, dann werden alle freidenkenden Katholiken ausgeschlossen. Ist so die Reihe der Bewerber gesichtet, dann kann allenfalls der würdigste" unter diesen darauf rechnen, gewählt zu werden. Lei der Verhandlung über die Besetzung einer Beigeordnetenstelle befannte ein Zentrumsstadtverordneter:" Wir wollen für diese Stelle einen Katholiken, einen bekennenden Letzten Sonntag hatten sich fast 100 fatholische Refruten Ratholiten, aber wir wollen auch einen Mann unserer Stadt zu den Marschübungen in der Turnhalle an der unserer Farbe"- d. h. einen Zentrumsmann. Propsteikirche eingefunden. Eine stattliche, aber auch stramme Und diese Leute zetern über sozialdemokratische GünstlingsSchar zukünftiger Krieger! Und wie gern sie sich belehren und wirtschaft" in den Ortskrankenkassen! Die Frage, ob die Sozialeinererzieren lassen von den Feldwebeln und Unteroffizieren demokraten als Kassenbeamte ihre Pflicht tun und ihr Amt zum der Reserve unter Führung des Herrn Rottmann. Man merkte Besten der Kaffe ausüben, fümmert sie nicht. Sie mißgönnen den es ihnen an, wie es ihnen Freude berettete, jetzt schon, einige Sozialdemokraten die Gelegenheit zu praktischer und erfolgreicher Wochen vor dem Eintritt ins Heer, das Wichtigste über das Soldatenleben und die ersten Uebungen: Marschieren, Wen- Arbeit. Darum müssen sie hinaus aus den Ortskrankenkassen, um erjetzt zu werden durch Militäranwärter und Günstlinge der bürgerdungen, Grüßen usw., nach militärischer Weise zu erlernen. lichen Parteien!
Gegenwärtig macht nun das Zentrum Geschäfte in Patriotismus. Es nimmt dem tekerischen Staat die Arbeit des Retruten drillens ab. So hat beispielsweise die katholische Geistlichkeit in Dortmund Aufforderungen an die katholischen Militärpflich tigen ergehen lassen, sich zu Veranstaltungen einzufinden, wo sie in aller Form militärisch gedrillt werden sollten. Ueber den Erfolg dieser Aufforderung berichtet die Nr. 36 des„ Kirchlichen An3eigers" für die katholischen Gemeinden von Dortmund und Umgegend wie folgt:
Zur Milderung der Teuerung in Nahrungs- und • Futtermitteln
Am kommenden Sonntag finden wiederum diese Uebungen statt; ebenso auf Wunsch der Teilnehmer jeden Donnerstagabend 29 Uhr. Außerdem werden die Rekruten in gediegenen Vorträgen belehrt, und wo wäre der Nekrut, der solche Lehren nicht willkommen annehmen wollte aus dem Munde gedienter Feld- beschloß die handelstammer zu Berlin beim Minister der webel, die ihm die Wahrheit über das Soldatenleben am besten öffentlichen Arbeiten zu beantragen, daß für das laufende Erutejahr, mitteilen fönnen. Darum auf, ihr katholischen Rekruten alle, bis zum 1. August 1912, Getreide, Mühlenfabrikate und Futtermittel zu den lebungen. Sonntag wird auch geschossen!"
Maßnahmen gegen die Futternot.
Das sieht zu lesen im„ Kirchlichen Anzeiger", der redigiert aller Art, soweit fie in dem fürzlich eingeführten Notstandstarife wird vom Stadtvikar Likinger in Dortmund . Sollten die noch nicht berücksichtigt sind, aus dem Spezialtarif I in den SpezialWährend eine Kommission des Repräsentantenhauses( zweite Veranstaltungen wirklich in christlichem Sinne gehalten sein, dann tarif III verfest, ferner für Startoffeln der jegt dafür geltende RohKammer des Parlaments der Vereinigten Staaten ) das Gebaren müßten den Refruten Vorträge gehalten werden über das fünfte stofftarif um 50 Broz. ermäßigt, und diese sämtlichen Erleichterungen der als Stahltrust bekannten United States Steel Corporation Gebot:" Du sollst nicht töten". Es müßte ihnen ferner gesagt allgemein eingeräumt werden, ohne Beschränkungen nach dem Gewerbe des Empfängers oder dergleichen. untersucht, befaßt sich eine andere Kommission mit Erhebungen werden, daß es mit der christlichen Lehre unvereinbar sei, wenn sie über die Durchführung des Gesetzes gegen Lebensmittelfälschung. beispielsweise einem Befehl Folge leisten würden, auf Vater und Die Feststellungen sind recht erbaulicher Natur. Das Landwirt- Mutter, Bruder und Schwester zu schießen. So hat der westfälische schaftsministerium läßt die Konsumenten im Interesse von Nah- Jesuit Lemkuhl in dieser Beziehung einmal ausgeführt: rungs- und Genußmittel- Fabrikanten langsam vergiften; und der Präsident Taft duldet mit Wohlgefallen die Versuche dés Landwirtschaftsministers Wilson und McCabes, des Chef- Justitiars des Agrikultur- Ministeriums, unter durchsichtigen Vorwänden Dr. Wiley, den tüchtigen und gewissenhaften Direktor des dem Landwirtschafts- Ministerium unterstellten chemischen Bundes- Laboratoriums, aus dem Amt zu drängen.
Der preußische Landwirtschaftsminister hat an die Ober„ Es ist offenbar, daß ein auf bürgerliche Gesetze und Kon- präsidenten und an die Landwirtschaftskammern das Ersuchen ftitutionen abgegebener Gib niemals verbindlich sein fann in be- gerichtet, so rasch als möglich über den Stand der Erntezug auf Gefeße, die dem göttlichen oder kirchlichen Recht zu ergebnisse zu berichten. Außerdem ist an die Regierungswider sind. Das Gleiche ist zu sagen über jeden Treueid präsidenten die Weisung ergangen, bedürftigen Personen schon und über den militärischen Fahneneid... Wird also einem jetzt Streu und Futtermittel zu ermäßigten Preisen abzuSoldaten etwas befohlen, was so wahrscheinlich ungerecht ist, daß geben. Auch der ständige Ausschuß des sächsischen Landeser den Gehorsam berweigern fann, oder wenn er, durch die kulturrats hat an das Ministerium Anträge gestellt, die den Schuld seines Offiziers, solchen Gefahren für sein Seelenheil
-
ausgesetzt wird, daß er eher aus dem Militärdienst desertieren sächsischen Landwirten die Beschaffung von Futter erleichtern müßte, als in der Sünde bleiben: so steht die Eidesverpflichtung follen. Der Schaden, der der sächsischen Landwirtschaft aus dem nicht entgegen, daß er dem Soldatenstande Lebewohl sagen der Trockenheit erwächst, wird amtlich auf etwa 120 Millionen fann, ja unter Umständen muß. Ja, wenn jemand zum Soldat- Mark geschätzt. werden gezwungen wird, also in allen Staaten mit Militärzwang, so ist zuzusehen, ob der Zwang ein gerechter oder ob der Eid nicht wegen des ungerechten 3wanges nichtig war oder ob ein gewichtiger Grund, sei es zur Mentalrestriktion, sei es zur Verstellung beim Eide, angetrieben hat." ersten badischen Wahlkreis( Sonstanz) mit der Religion politische GeDen Rekruten wird man diese Lehren jetzt, wo es gilt, das schäfte zu machen. Der in legterem Wahlkreis aufgestellte Kandidat Zentrum der Regierung als Staatsretterin zu empfehlen, freilich des Zentrums, Landgerichtsdirektor Freiherr v. Ripplin, begründete nicht einprägen. Aber sie zeigen, daß der famose Patriotismus der seine Annahme der Kandidatur damit, daß er es für die EwigSchwarzen eitel Humbug ist, und daß sie nur politische Geschäftchen feit tue. Man wird sich verwundert fragen, was denn der Deutsche Reichstag mit der Ewigkeit zu tun habe; aber der fromme Zentrums damit machen wollen. fandidat hatte für die Pflichten eines Reichstagsabgeordneten die folgende Auslegung:
Wileh hatte sich schon längst den Haß der Konservenfabrifanten, der Bierbrauer, der Fleischbarone, der Weinhändler, der Chemikalienfabrikanten usw. zugezogen. In völlig gesetzlicher Weise engagierte er für die Vornahme gewisser Untersuchungen den Universitätsprofessor Dr. Nus by, eine anerkannte Autorität. Rusby war alsbald von den giftmischenden Fälschern nicht weniger gefürchtet als Wiley. Ihn falt zu stellen, setzte McCabe letztes Jahr im Kongreß die Annahme einer Bestimmung durch, derzufolge das Bundes- Laboratorium feinem Sachverständigen mehr als 9 Dollar den Tag an Honorar zahlen darf. Wiley fand einen Ausweg, sich die Dienste Rusbys zu sichern, der während der Dauer seiner Tätig keit für die Bundesregierung seine Vorlesungen ausfallen lassen und einen Stellvertreter stellen mußte. An dem Sturm der öffentlichen Entrüstung scheiterte der Versuch, Wiley wegen der Gewäh rung zu hoher Sachverständigengebühren aus dem Amte zu jagen. McCabe, der Chef- Justitiar des Landwirtschafts- Ministeriums, trat für die verbrecherischen Fälscher in die Schranken. Hatte er schon im Frühjahr 1910 burch ein Rechtsgutachten dem Chemiker ganz vernünftige Ansicht zum besten. Er schreibt: Wiley die Befugnis, Fälscher strafrechtlich zu verfolgen,„ abinterpretiert", so fälschte er später auch noch ein gerichtliches Urteil, um
Raubpolitik und moderne Kultur.
Der konservative„ Reichsbote" gibt über Marotto eine
Deutschland hat in Maroffo nichts anderes zu fordern, als die Garantien für die Möglichkeit, auch unter neuem Regime in Marotto seinen Erwerbs- und Handelsinteressen so ungestört nach
" Es hat mit der Ewigkeit zu schaffen, wenn man die Grunds fäße des Christentums verteidigt gegen die Irrlehren des Unglaubens. Es hat mit der Ewigkeit zu schaffen, die Nechte der Kirche, die Heiligkeit und Einheitlichkeit der Ehe zu schüßen; es hat mit der Ewigkeit zu schaffen, die gottgewollte Ordnung in der Monarchie zu stützen, dem Vaterlande die Mittel zu bewilligen,