daß Ruhe und Friede herrscht gegenüber den drohenden Nachbarn. Es hat mit der Ewigkeit zu schaffen, die öffentliche Zucht und Sitte hochzuhalten, die Hochachtung vor der Würde der Frau zu berteidigen.".
England.
Soziales.
Mehr Sorgfalt bei der Auswahl der Schieber!
Diefer Rat wurde gestern der großen Baufirma Held u. Frande
Der Arbeiter B., der auf einem Bau der Firma mit Ausschacht
Ob es auch mit der Ewigkeit zu schaffen hat, daß das Zentrum Anfang des Eisenbahnerstreiks in London große Massen dem Volke das Brot und alle sonstigen Lebensmittel verteuert, daß Spezialkonstabler anwarb, ernannte die englische Regierung vom Gewerbegericht zuteil. es die schwachen Schultern belaste und die Besitzenden schont, darüber zehn Offiziere zu Befehlshabern dieser gegen die Arbeiterschaft schwieg sich der fromme Landgerichtsdirektor aus. Das Zentrum gerichteten„ Bürger" wehr. Aber da sich die Spezialfonstabler arbeiten beschäftigt gewesen ist, verlangte für 4 Tage 16 M. Lohnhat seinen Parteifreunden für die Wahlversammlungen empfohlen: ihrer neuen Würde nur einen Tag erfreuten, hatten die entschädigung. Er erhielt bei seiner Entlassung die Invaliden1. die Säle zu mieten, 2. fremde Parteiagitatoren zur Diskussion Offiziere wenig zu tun. Die Regierung hat sich nun auf An- tarte und Krankenkassenbuch nicht zurück, weil der Schachtmeister nicht zuzulassen. raten eines berühmten militärischen Organisators und BeDie Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen fehlshabers "( jedenfalls Kitchener) entschlossen, die Difizieretter, der ihm beim Antritt dieselben abgefordert hat, mit verdazu zu verwenden, Vorbereitungen zu treffen, um einem ift. Bis zur Ausstellung der Erfaßkarte waren die 4 Tage berschiedenen Lohnbeträgen, Karten und Büchern spurlos verschwunden gegen die Suspendierung" der Getreidezölle. neuen Transportarbeiterstreit begegnen zu strichen, in denen der Kläger anderweitige Beschäftigung mangeis Die Interessenten der fapitalistischen Ausbeutungs- und Renten- fönnen. Die zehn Offiziere sollen das Streifterrain ber Starte nicht erhalten konnte. Die beklagte Firma bestritt die wirtschaft wissen zurzeit nicht aus noch ein. Die Erbitterung des in London besichtigen, eine Liste der Bäcker, Schlächter- Bassiblegitimation. Nicht fie, sondern der Schachtmeister Nitter ſei breiten Bolles steigt immer mehr und in ihrer Wahlangst springen fie und Kolonialwarenfäden aufstellen und besonders den baftbar und zu verklagen. Diesem habe sie die Ausschachtarbeiten unsinnig hin und her. So entrüsten sich neuerdings die Zentrumsblätter im Lande Kohlenlagern, Fleischkühlräumen und Gemüselagern ihre im Affordlohn vergeben. Auf die Zusammensetzung der Kolonne über das„ frevle" Spiel, das angeblich die Sozialdemokratie treibt, Aufmerksamkeit schenken, um zu erfahren, welche Streitkräfte Ritters und die Leute, die er bei Ausführung der Arbeiten beindem sie die drohende Teuerung 1227 parteipolitischen zu ihrem Schutz nötig sein würden. Auch sollen die besten beschäftigte, habe sie keinen Einfluß gehabt. Sie lehne es ab, für Interesse verwertet und gegen die herrschende Zoll- und Wege vom Hafen nach den Eisenbahnstationen aufgezeichnet die Fehler Ritters aufzukommen. Der Kläger will in dem Schacht. Liebesgabenwirtschaft agitatorisch ausnutzt. Die Agrarier aber be- werden. weisen" einen Tag nach dem andern, daß, die Dürre des Sommers sollen inspiziert und Pläne zur Regulierung und Beschützung Firma erblidt haben. Würde ihm bekannt gewesen sein, daß er Verkehrswege, Straßenbahn- und Omnibusdepots meister nicht den Kolonnenführer, sondern den Beauftragten der gar nicht so schlimme Ralamitäten im Gefolge gehabt habe und daß im Falle eines Generalstreits entworfen werden. Ganz be- bei Mitter und nicht bei der Firma beschäftigt ist, so würde er fich noch ganz gut leben lasse. Der Oberpräsident von Westfalen und der Vorsitzende der west- sonders sollen sich die Offiziere mit der Herstellung eines täglich Vorschuß genommen haben, um sich vor Lohnverlusten zu fälischen Landwirtschaftskammer hatten die Regierungspräsidenten Planes zur Verteidigung wichtiger Verkehrspunkte durch das bewahren. und Landräte, den Vorstand der Landwirtschaftskammer und die Vor- Militär befassen und die Plätze entdecken, wo die Truppen am fizenden der landwirtschaftlichen Vereine nach Münster zu einer Sigung besten stationtert werden könnten. Die Regierung hofft, bei vertrat die Ansicht, daß Ritter nicht Polier, sondern nur AffordDas Gewerbegericht, dem der Affordbertrag vorgelegt wurde, eingeladen. Es wurde dabei erklärt, daß von einer eigentlichen Notlage der einer Wiederholung der jüngsten Ereignisse mit Hilfe diefes fchieber war. westfälischen Landwirtschaft gar nicht gesprochen werden könne, da Streifbrechergenerals London mit Lebensmitteln versorgen vertreter der Kolonne, für dessen Fehler die beklagte Firma nicht Er war also nicht Vertreter der Firma, sondern der erste Futterschnitt, sowie auch die Getreideernte nach Menge und und den Verkehr aufrecht erhalten zu können. Die englische einzustehen brauche. Da es aber die Firma an der nötigen Sorg Beschaffenheit in den meisten Bezirken Westfalens über den Durch- Regierung macht ihr Söldlingsheer gegen den inneren Feind falt bei der Auswahl der Schieber in diesem Falle hat fehlen lassen, schnitt hinausgehende Erträge geliefert habe. Vom Vorstand der Landwirtschaftskammer wurde darauf be- mobil. wäre es nur billig, wenn sie dem Kläger 4 M. Entschädigung für schlossen, Aufflärung" über die Sachlage zu verbreiten und einen Tag zahlen würde. Die Firma erklärte sich bereit, als Strafe etwaigen Bestrebungen auf Suspendierung der Getreidezölle entgegen zu treten, weil hierin eine für ihre Leichtsinnigkeit, wie ihr Vertreter sagte, die 4 M. zu Benachteiligung der Landwirtschaft auf anderen Gebieten liegen Der norwegische Kriegsminister hat angeordnet, daß den wach zahlen. Der Kläger vermochte nicht einzusehen, weshalb er, der müßte, die die geringen, übrigens noch keineswegs gesichert er- habenden Vorgesezten auf den Ererzierpläßen scharfe Patronen feinen Einfluß auf die Wahl des Schiebers hatte, den größeren scheinenden Vorteile einer solchen Maßnahme weit überwiegen zur Verfügung gestellt werden, um sie eventuell zu verwenden, Teil des Schadens tragen sollte; er lehnte deshalb den Vergleich Wie steht es aber bei dieser Schilderung um die Gründe für Arrestlokale verüben sollte. Die Soldaten sollen also, wenn sie, führten Gründen ab. wenn die Mannschaft Gewalttätigkeiten gegen Vorgesetzte oder ab. Das Gericht wies daraufhin die Klage aus den oben angedie an vielen Orten im Lande erfolgten Milchpreiserhöhungen, wie das in letzter Zeit mehrere Male vorgekommen ist, gegen UeberWelche Ordnung Ritter sonst noch auf dem Bau gehalten haben hinter der boch eben diefelben Leute ſtecken, die darauf hinweisen, griffe von Vorgesetzten und Soldatenschindereien demonstrieren und muß, erhellte eine andere Klage. Der Arbeiter G. war 3½ Tage daß von einer Notlage der Landwirtschaft gar sich ihr Recht zu verschaffen suchen, einfach niedergeschossen bei den Ausschachtarbeiten beschäftigt, hat aber dafür keinen Cohn werden. Damit meint man den militaristischen Kadavergehorsam erhalten, weil ihn Ritter nicht in die Lohnliste aufgenommen hatte. bei dem norwegischen Soldaten erzwingen zu können. Man wird Als der Kläger vor Gericht den Beweis dafür erbrachte, erkannte sich aber gründlich verrechnet haben, denn schließlich sind ja doch die Firma ihre Zahlungspflicht an und zahlte. die Mannschaften gegenüber ihren Vorgesetzten der stärkere Teil. Die Abweisung der ersten Klage halten wir für völlig ver
würde".
" 1
nicht gesprochen werden könne?
Oefterreich.
Einberufung des Parlaments.
-
Nahrungsmittel gestern heute Gift. Nach einem Bericht der Schiffahrtsgesellschaft Austro- Anteritana" hat diese vom September 1910 bis Ende Juli 1911 nach Desterreich faft 3000 Tonnen( 3 Millionen Silogramm) gekühltes argentinisches Fleisch gebracht, wovon 2980 000 Kilogramm in Desterreich verzehrt, fleine Mengen wieder nach Italien und der Schweiz weitergeführt wurden. Kein Mensch ist am Genusse dieses billigeren Fleisches erkrankt oder gestorben jetzt darf es auf einmal nicht mehr eingeführt werden. Und für Deutschland hat es die hohe Obrigkeit, die an hohen Fleischpreisen mehr oder weniger interessiert ist, von Anfang an verboten.
Scharfe Patronen gegen das Volk im Waffenrock.
-07
Am
Das Schreiben des Präsidiums des Deutschen sozialdemo- Die Anordnung des Kriegsministers hat im ganzen Lande große fehlt, weil tros des Vertrages die Firma Held u. France die eigentkratischen Klubs an den Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Empörung hervorgerufen und wird nicht nur als töricht, sondern liche Arbeitgeberin, Ritter nur eine der Bequemlichkeit halber worin dieser aufgefordert wird, eine Sigung des Abgeord- geradezu auch als Anstiftung zu Verbrechen bezeichnet.„ Social- zwischengeschobene Mittelsperson war. netenhauses einzuberufen, damit dieses zu der fortschreitenden bemokraten" schreibt dazu unter anderem:„ Man muß sich doch Teuerung Stellung nehme, hat schon einen Erfolg gehabt. fragen: Wp soll das hinführen in einem Lande mit durchgehends Dr. Sylvester hat der Kanzlei des Abgeordnetenhauses bemokratisch gesinnter Bevölkerung, wenn die Leitenden, die, die den Auftrag erteilt, eine Sonferenz der Klub bas Bolt gegen Gewalt und Unrecht schützen sollten, selbst Gewaltsobmänner einzuberufen, in der der Tag der nächsten verbrechen anstiften? Die Antwort ist unzweifelhaft: Eine solche folgende erbauliche Schilderung über das Liebeswerk" der HeilsUnser Bruderorgan, das Hamburger Echo", veröffentlicht Sigung festgesetzt werden soll. Regierung und das System aus dem sie hervorgegangen ist, muß armee: fallen. Es hat sich selbst die Art an die Wurzel gelegt. Die Seit ich mich in Hamburg befinde, das sind jetzt bald zivei Patronenordre des Staatsrats Bull wird Tausende von Anti- Monate, war es mir noch nicht möglich, Arbeit in meinem Beruf militaristen schaffen. Andere Folgen wird sie kaum haben und als Schuhmacher zu finden, abgesehen von einer fleinen Arbeitsgleich bei meiner Ankunft bot. gelegenheit, wir hoffen das auch." 29. August var to wieder ergebnislos von der Arbeitssuche in mein Logis zurückgekehrt. Ich kaufte mir für die letzten 10 Pf. Brot und ging dann nach der Heilsarmee " in der Gustabftraße. Hier empfing mich zuerst ein junger Mann, dem ich meine Lage vorstellte, worauf er mich nach halbstündigem Warten in das Kontor des Kapitäns führte, der mir ein Billett an einen anderen Kapitän in der Albertstraße gab. Als ich in der Albertstraße antam und mein Anliegen vorgebracht hatte, wurde mir gesagt, daß ich arbeiten fönnte. Weil ich aber gute Kleider trug, jagte mir der Kapitän, daß ich lieber erst die Kleider wechseln sollte, denn die Arbeit sei die Kleider und verabredete mit der Wirtin, daß ich vorläufig sehr schmutzig. Ich kehrte also nach meinem Logis zurück, wechselte anderswo, nämlich in der Heilsarmee schlafen werde. Dort wieder, angekommen, machte es zuerst Schwierigkeiten, mich mit dem Kapitän zu verständigen, der anscheinend nicht verstehen wollte, was ich ihn bezüglich des Lohnes usw. fragte. Nun war ich aber neugierig, um was für eine Arbeit es sich eigentlich handle, und ließ mich nach dem Arbeitsplatz führen. Das war ein Speicher, wo Jammergestalten sah ich darunter! Auf einer Tafel am Eingang schon eine ganze Anzahl Männer beschäftigt waren. Was für stand: Ausspuden ist berboten! Aber das, worin diese Unglüdlichen arbeiteten, war nichts als Auswurf und Schlimmeres! Der ganze Kehricht aus verschiedenen großen Magazinen wird hier zusammengefegt. Es ist Unrat, der wochen- und monatelang in Kellern oder auf Höfen gelagert hat. Es befinden sich die schmutzigsten und fchädlichsten Stoffe darunter. Der Kapitän hatte recht gehabt, als er mir riet, in dieser Werkstätte der Heilsarmee teine guten leider zu tragen. Wie sahen meine Leidensgenossen aus? Tubertulose und Alkoholismus erfüllen diesen Raum, und wer als Gefunder hereinkommt, läuft Gefahr, seine Gesundheit zu verlieren. Durch den umherfliegenden Staub werden aber auch die Kleider dermaßen rutniert, daß mancher der armen Menschen, der nur den einzigen Anzug hat, den er auf dem Leibe trägt, fich kaum wieder herauswagen fann. Und wofür arbeiten diese Unglücklichen? Was ist ihr Profit, wenn sie nach längerer oder kürzerer Zeit diese Wohlfahrtsanstalt verlassen? Nun, fie bekommen außer dem Schaden an ihrer Gesundheit und der freien Verpflegung auch einen Lohn. Es war allerdings nicht leicht, zu erfahren, wieviel. Ich habe mehrere gefragt, was fie nach Ablauf einer Woche erhalten haben. Sie zeigten mir 20 Pf. Ich fragte, ob das ein Tagelohn sei. Nein, nein, erwiderten sie, das ist der Lohn für eine ganze Woche. zwanzig Pfennige für eine Woche! Nur einen einzigen habe ich gefunden, der sagte: Diese Woche habe ich dreißig Pfennig verdient! Dabei wendet die Heilsarmee noch den Trick an, daß sie immer erst nach zehn Tagen einen freien Tag gewährt zum Arbeitsuchen. Viele benusen natürlich diese Gelegenheit, um fortzugehen. Es gibt aber unter diefen armen Unglücklichen auch solche, die freiwillig weiterarbeiten, weil sie in ihrer Beschränktheit glauben, fie fönnten einmal etwas im Unrat finden. Das einzige Hemd, das sie haben, ist in 3ivei bis drei Tagen so schmutzig, daß sie es wegwerfen müssen. Zweimal in der Woche wird gebadet, was allerdings mehr als notwendig ist. Als ich nach dem Bad ein Handtuch forderte, erhielt ich eines, das so feucht war, daß man sich unmöglich abtrodnen fonnte. Da man mir ein sauberes Tuch verweigerte, hatte ich am letzten Sonnabend mit dem Kapitän noch einen Streit. Er hieß mich schließlich mit nach seinem Bureau kommen, wollte mir meine Papiere geben und mich ohne einen Pfennig Geld und ohne etwas zu effen auf die Straße sehen. Erst nachdem ich ihm begreiflich gemacht, daß es eine Schande sei, einen Menschen, der die ganze Woche gearbeitet hat, ohne Geld und ohne Brot davonzujagen, bloß weil er ein sauberes Handtuch verlangt hat, ließ er mir ein paar
Aus Stuttgart geht uns folgende Erklärung zu: Die Parteileitung Stuttgarts protestiert entschieben gegen die tendenziöse Berichterstattung des Pressebureaus über die Mitgliederversammlung des sozialdemokratischen Vereins Stuttgart am 5. September. Nach der Ueberzeugung der Vereinsleitung wäre eine geordnete schriftliche Abstimmung in der überfüllten Versammlung in später Nachtstunde überhaupt nicht möglich gewesen. Die Annahme des Antrages des ReNene Tenerungskundgebungen. dakteurs Roßmann auf schriftliche Abstimmung hätte eine EntBaris, 8. September. Die Stund gebungen in der scheidung in dieser Versammlung unmöglich gemacht. Der Antrag Provinz wegen der Lebensmittelteuerung dauern fort. Reil( Bustimmung zu den Beschlüssen der Landesversammlung) In Brest fand eine Versammlung auf der Arbeitsbörse statt, wurde von einer so großen Mehrheit abgelehnt, daß an die sich eine Kundgebung anschloß, bei der die Polizei felbft Genoffe Keil, darüber befragt, keinen 3 weifel an einschreiten und mehrere Verhaftungen vornehmen mußte. der Abstimmung äußerte. Die beiden dann angenommenen In Cherbourg setzte eine Versammlung ein Komitee Resolutionen fanden in Probe und Gegenprobe mindestens eine von zwanzig Hausfrauen ein, das die Be- 8 weidrittelmehrheit. wegung gegen die Teuerung organisieren soll. In Roubaix überfielen die Demonstranten einen Fleischerladen Das Ausschlußverfahren gegen Hildebrand. sowie mehrere Buttergeschäfte, die sie durch Steinwürfe start Mit dem Antrag der Solinger Barteiorganisation auf Ausbeschädigten, so daß Slavallerie einschreiten und mehrere Ver- schluß des Parteimitgliedes Gerhard Hildebrand aus der haftungen vornehmen mußte. Auch bei den Unruhen in der Partei beschäftigte sich am 6. d. M. das niederrheinische AgiGemeinde wignebies, in der Nähe von Fourmies, ging tationsfomitee, die zustehende erste Instanz. Die Solinger Parteidie Kavallerie zu einem Angriff auf die Menge über, organisation war durch die Genossen Dittmann und Bellert wobei es mehrere Verwundete gab. bertreten. Zeugen waren nicht geladen. Dem Ausschlußantrag Bei den Teuerungsunruhen in Nordfrankeeich über- lag in der Hauptsache zugrunde der Gesamtinhalt des von Hildeschritten mehrere Hunderte Ruhjestörer die belgische brand verfaßten Buches über„ Die Erschütterung der Industrieherr Grenze und schlugen in einem Hause in Mouscron die schaft und des Industriesozialismus". Ferner kam in Betracht Fensterscheiben ein. Schließlich wurden sie von belgischen ein Vortrag, den Hildebrand in einer Parteibezirksversammlung, Gendarmen zurückgetrieben. Jowie im Gewerkschaftskartell in Solingen gehalten hat, und in dem er dieselben Anschauungen wie in seinem Buche propagierte. Die Agrarier für die Aufrechterhaltung der Hungersnot. Auf frühere Kundgebungen Hildebrands wurde weniger Wert geParis, 8. September. Der von dem Ministerpräsidenten legt. Aus dem Inhalte seines Buches und aus Hildebrands münd Caillaug zur Bekämpfung der hohen Lebensmittel- und Miets- lichen Darlegungen über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen preise geplante Gesezentwurf, durch welchen den Gemeinden die Entwicklungstendenzen, sowie über die Stellung der Arbeiter im Beteiligung an Genossenschaftsfleischereien und Bäckereien sowie die Klassenkampfe und über das zu erstrebende Ziel kam das Agita Erbauung billiger Wohnungen in großer Zahl ermöglicht werden tionskomitee zu der Ueberzeugung, daß Hildebrand nicht auf soll, wird von der agrarischen„ Republique française " scharf fritisiert. dem Boden des grundsäßlichen Zeils des Partei Das Blatt meint, wenn dieses Gesetz angenommen werden würde, programms steht. Hildebrand hat sich auch nicht auf theobedeutete dies den Anfang des Kommunismus und das Ende retische Studien beschränkt, sondern in unverkennbarer Weise verder auf den Grundsägen der Freiheit und des persönlichen Eigen- fucht, feinen Anschauungen praktische Bedeutung zu geben. In der Herausgabe des Buches und in den Vorträgen erblidt das Agitatums beruhenden Republik . tionskomitee um so mehr einen groben Verstoß gegen das ParteiBelgien. programm, als die Grundanschauungen Hildebrands im Wider Die Teuerung. spruch zu dem grundsätzlichen Teil des Parteiprogramms stehen. Brüssel, 8. September. Die Kundgebungen wegen der Lebens- Seine von dem, Standpunkt der Partei zum Teil sehr abweichenden mittelteuerung halten an und breiten sich allmählich über das Ansichten über die Kolonialpolitik, 3ollpolitit und ganze Land aus. In Flandern beginnen jetzt die Hausfrauen, den Militarismus findet das Agitationskomitee als logische in ähnlicher Weise zu demonstrieren, wie es in den übrigen Pro- Konsequenz seiner bürgerlichen Grundanschauungen. Nach alledem kam das Agitationskomitee zu dem Beschluß: vinzen geschieht. Die Gemüse- und Butterhändler von Ostende tommen nur noch bewaffnet zum Markte. In Pons durch Hildebrand wird aus der Parteiorganisation ausgeschlossen. zogen gestern abermals Hunderte von Sundgeberinnen die Straßen der Stadt und verlangten unter Drohungen gegen die Schlächter Serabfezung der Fleisch- und Butterpreise. In Hornu waren es sogar über 1000 Frauen, die sich zu einer Kund
Jugendbewegung.
Ein Funktionärkurs für Jugendliche
gebung gegen die Teuerung vereinigt hatten, und beschlossen, wird in Wien abgehalten werden. Das Unterrichtsprogramm um Fleischer- und Butterhändler vollkommen zu boyfottieren. faßt wirtschaftsgeschichtliche Vorträge über die Arbeit der JugendFleischer und Butterhändler vollkommen zu boyfottieren. lichen, weiter über Christentum, Anarchismus, Militarismus, So. In ähnlicher Weise demonstrierten 3000 Personen in Souslebois. aialhygiene und Organisationspflichten. Lehrer sind die Genossen Der Markt von Paturages war gestern völlig verödet, weder Käufer Dr. Ad. Braun, Dr. Otto Bauer, Winarsty, Dozent Dr. Tolety u. a noch Verkäufer hatten sich eingefunden,
Brotschnitten reichen. So verließ ich das Haus der Heilsarmee ."
Diese Schilderung spricht wohl für sich selbst. Wenn die Heilsarmee unter dem Deckmantel christlicher Wohltätigkeit eine derartige Ausbeutung der Allerärmsten betreibt, es ihnen erst recht schwer macht, sich aus dem Giend zu retten, dann bestätigt das nur, was wir schon bei früherer Gelegenheit über das greiben ber Seilsarmee festgestellt haben. Und für eine solche Gesellschaft hatte der Magistrat von Berlin die Hergabe von Geld aus städtischen Mitteln verlangt. In Hamburg ist gar staatliche Unterstübung gewährt!