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Gewerkschaftliches.

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Aus Induftrie und Handel. Fleischkonsum im ersten Halbjahr.

الأستلمبر

Nach den Berechnungen des Deutschen Fleischerverbandes find aus im Inlande geschlachtetem Vieh zum Konsum gelangt während des ersten Halbjahrs:

Rindfleisch Stalbfleisch Hammelfleisch

1911

375 364 900

.

83 086 120 18 725 960

1910 418 384 025 94 232 460 20 303 280

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anarchische Steuerpolitik der Regierung verlangt es, daß eine ganze| Gesamtarbeiterschaft befchloffen werden sollen. Die 8wischenrufe: Branche dem Elend überantwortet wird, daß eine ganze Branche Englisch reden!" machten den Ueberwachenden nervös. Der Cabakarbeiterverband im Jahre 1910. die Sünden des Privatkapitals und einer unfähigen Regierungs­weise in ihren Arbeitern entgelten soll. Früher hatte Berlin eine Nach dem soeben erschienenen Geschäftsbericht des Zentralvor- Großfabrikation in Zigarren. Das war zu jener Zeit, als man standes litt das deutsche Tabakgewerbe auch im Jahre 1910 noch die Bigarrenarbeiter die Pioniere der Arbeiterbewegung nicht bloß schwer unter den Wirkungen des im Jahre 1909 vom Reichstage be- nannte. Seitdem hat der Hunger nach noch billigeren Arbeits­schlossenen und in Kraft getretenen Tabaksteuergesetzes. Der Ge- träften die Zigarrenfabrikanten veranlaßt, ihre Fabrikate im be­schäftsgang in der Tabakindustrie lag teilweise ganz darnieder, eine ungewöhnlich starke Arbeitslosigkeit herrschte unter den Tabak dürfnislosen Often herstellen zu lassen. Sehe man sich aber die prächtigen Berliner Zigarrenläden an, deren Miete oft viele Behn­arbeitern, besonders in Nordwestdeutschland , Westfalen , Hamburg tausende an Mark beträgt. Wer trägt diese Mieten? Die elenden und Bremen . Mußten doch noch im ersten Halbjahr 1910 aus Röhne und die elenden Wohnungen der Tabatarbeiter geben darauf Reichsmitteln 3810 926 M. Unterstübung an arbeitslose Tabak- eine stumme und doch so beredte Antwort. Im billigen Osten arbeiter gezahlt werden. Die Arbeitslosigkeit war nach den im Be- fabriziert man und im teuren Berlin verkauft man. Gine treff­richt angegebenen Zahlen im ersten Halbjahr 1910 noch umfang: liche Illustration von der Auffassung der sozialen Pflichten in jenen reicher als im zweiten Halbjahr 1909. Der Konsumrüdgang geht Kreisen. aus den kurz nach Inkrafttreten des Gesetzes von der Tabakberufs­genossenschaft festgestellten Lohnbeträgen hervor. Danach war ein Rückgang in der Herstellung der Fabrikate von 11,6 Proz. in der Zigarrenindustrie, 6,4 Proz. in der Rauchtabakindustrie und 6,5 Proz. in der Kautabakindustrie zu verzeichnen; die Zigaretten branche erholte sich bald. Nach einer Erhebung des Verbandes, die sich nur auf arbeitslose Mitglieder erstreckte, die infolge der Tabaksteuer arbeitslos geworden sind, bezifferte sich die Arbeits­Tofigkeit auf 10,25 Proz. im Juli 1910, um dann im September 1910 auf 4,98 Broz. zu fallen; von dieser Zeit an verringert sich die Arbeitslosigkeit unter den Mitgliedern, um dann an der Wende des Jahres 1910, wieder erheblich zuzunehmen. Ende 1910 zählte der Verband wieder 1138 arbeitslose Mitglieder= 3,42 Broz. aller Mitglieder. Für Unterstützung an Arbeitslose wurden im Perichts­jahre rund 82 000 M. berausgabt. Seit zehn Jahren ist die Aus­gabe für diese Unterstützung, einschließlich der Umzugs- und Not­standsunterstübung, jährlich von 29 000 m. auf 97 473 M. gestiegen. Bei einer solchen andauernden Geschäftsflaue ist es erklärlich, wenn die Ausbreitung des Verbandes gehemmt wurde. Trotzdem nahm der Verband noch um 1300 weibliche und 121 männliche Mit­glieder zu; er zählte insgesamt 34 046 Mitglieder, darunter 16 389 weibliche; die Zahl der männlichen Mitglieder ging zeitweise rapid zurück, was auf die durch das Steuergesetz verursachte Arbeitslosig­keit zurückzuführen ist.

Trotz dieser für den Verband äußerst ungünstigen Zeit konnte er für die Verbesserung der Arbeitsverhältnisse der Berufsgenossen erfolgreich eintreten. 165 Angriffsbewegungen ohne Streik und 22 mit Streit, 18 Abwehrbewegungen ohne Streik und 25 mit Streik und 2 Aussperrungen führte der Verband. In 218 erfolgreichen Bewegungen, die sich auf 434 Betriebe erstreckten, wurden für 9053 Beschäftigte Lohnerhöhungen bis zu 2,50 M. pro Woche, zusammen 10 921 M. erreicht; abgewehrt konnte für 999 Arbeiter und Arbeite­rinnen eine Lohnreduktion von insgesamt 1001 M. pro Woche werden, außerdem wurde für 1504 Personen die Arbeitszeit um 5229 Stunden verkürzt., Tarifverträge bestanden 207 für 639 Be­triebe und 3278 Beschäftigte. Der Kassenbestand des Verbandes betrug 425 570 M., wozu noch 50 559 M. der Lokalkassen kommen. So hat der Tabatarbeiterverband gerade in den für ihn be­sonders schweren Zeiten sich als tüchtige Interessenvertretung seiner Mitglieder gezeigt, was zur Erhöhung seiner Werbekraft unter den noch dem Verbande Fernstehenden sicher beitragen wird.

Berlin und Umgegend.

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1909 405 603 850 kg 93 510 950 19 133 080" 618 026 000 614 277 840 Schweinefleisch. 692 654 640 Zusammen 1169 831 620 1150 945 765 1 132 625 720 kg Genug davon. Die organisierte Arbeiterschaft hat es be= In Rind-, Kalb- und Hammelfleisch sind mithin im laufenden wiesen, daß fie für diese Dinge ein volles Verständnis hat. Auf Jahre die niedrigsten Konfumziffern zu verzeichnen, um dem achten deutschen Gewerkschaftekongreß in Dresden wurde jene gekehrt bei Schweinen. Die Schlachtungen waren so groß, daß die Resolution einstimmig angenommen, in der man der elenden Lage Minderproduktion in den übrigen Fleischgattungen nicht nur aus­der Tabatarbeiter volle Würdigung zuteil werden ließ, indem man geglichen wurde, sondern auch dem Vorjahre gegenüber eine gleiche ihnen jede Unterstützung bei ihren Tarifforderungen zusagte. Wir Steigerung zu verzeichnen ist, wie 1910 gegenüber 1909. fordern nun von jedem einzelnen, daß er zu dieser seiner diese für die Bevölkerungszunahme indes genügt, Resolution steht und sie praktisch wirksam macht. In wenig Tagen steht dahin, und wird um so fraglicher, wenn man berück­werden wir eine Liste jener Berliner Fabrikanten im Vorwärts" sichtigt, daß von den geschlachteten Schweinen nicht bekanntgeben, die den Tarif bewilligt haben. Es mag zugegeben nur nicht alles verzehrt ist, sondern derart große sein, daß es jenen Fabrikanten nicht leicht wird, dieses Opfer zu Vorräte an Sped usw. Iagern, wie taum je. bringen. Aber Hamburg , Bremen , Dresden und andere Großstädte Infolge des Nachlassens der Schweinepreise ist auch der Gesamt­haben einen Tarif, und die Weltstadt Berlin kann und darf nicht einkaufswert herabgegangen. Er betrug im ersten Halbjahr 1527 zurückbleiben. Geiverkschaft und Partei haben in dieser Frage ihr Millionen Mart gegen zirka 1589 Millionen Mark in 1910 und regstes Interesse bekundet und die Arbeiterschaft Groß- Berlins 1492 Millionen Mark in 1909. Der Einheitspreis pro Milo wird wissen, was sie zu tun hat, um dieser schlechtest gestellten gramm Fleisch stellte sich auf 130,5 Pf. gegen 138,1 und 131,7 Pf. Kategorie von Arbeitern ihre Sympathie praktisch zu betätigen. in den beiden Vorjahren. Nochmals: Arbeiter, Genossen! Beachtet die Veröffentlichungen! Der Vertrauensmann.

Verfammlungen.

Der Lohntarif für Cafékellner ist, wie uns von den organisierten Café- Angestellten mitgeteilt wird, trotz des schmählichen Verhaltens der Gelben fast restlos in Berlin durchgeführt. Nur in wenigen Cafés, die merkwürdigerweise gerade auf den Maffenbesuch der Ar- nahme folgender Berichtigung: beiterschaft rechnen müssen, werden die Lohnforderungen der organi­fierten Kellner nicht bewilligt und nach wie vor Gelbe beschäftigt. Die Organisation sieht sich deshalb genötigt, diese Betriebe für ihre Mitglieder zu sperren. Unter den von uns legthin genannten Betrieben solcher Art befindet sich auch das Café Frantonia, Große Frankfurter Straße 68, welches mit dem Café Frant furt, Frankfurter Allee 101, zu häufig verwechselt wird. Wir sind deshalb ersucht worden dahin zu berichten, daß das Café Frankfurt den Tarif bewilligt hat.

Die Firma Leisers Schuhwarenhaus ersucht uns um die Auf­

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Lohnforderungen des Personals im Schöneberger Krankenhause.

Es ist unrichtig, daß meine Verkäuferinnen 50 M. bis 60 M., wenn's hoch kommt 75 Mc. verdienen und in Einzelfällen 75-95 M. Jm vorigen Monat August haben von den bei mir insgesamt beschäftigten 87 Verkäuferinnen( männliches Personal nicht mit inbegriffen) verdient: 85-100 m. 20 Verkäuferinnen, 100-120 m. 13 Verkäuferinnen, 120-150 M. 27 Verkäuferinnen, 150-200 M. 7 Verkäuferinnen, über 200 M. 2 Verkäuferinnen.

In den vorstehenden Beträgen ist nicht mit inbegriffen die bei mir übliche, zu Weihnachten zahlbare Gratifikation. Die bei mir im vorigen Monat beschäftigten Kassiererinnen verdienten im Durchschnitt 115,25 M. Hierzu möchte ich aus­drücklich bemerken, daß bei mir Kassenmantos den Kassiererinnen bis jetzt niemals in Abzug gebracht worden sind.

Ich bin gerne bereit, die Referentin, Frau Friedländer durch Einsichtnahme in meine Bücher von der Richtigkeit meiner An­gaben zu überzeugen.

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Strafgelder werden bei mir nur von den Brämien also nicht vom Gehalt in Abzug gebracht und dürfen diese Straf­gelder ausschließlich nur zu Wohlfahrtszweden für das Personal verwandt werden.

Durch die Ortsverwaltung Berlin des Gemeindearbeiter­verbandes find dem Magistrat Forderungen des Personals über reicht worden. Es wird gefordert: eine Verkürzung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter( Heizer) auf 8 Stunden( Drei- Schichtsystem), für das Pfleges, Haus- und Küchenpersonal auf 12 Stunden ein­schließlich einer einstündigen Mittags- und je einhalbstündigen Frühstücks- und Vesperpause; jede Woche einen freien Tag, der zweite davon ein Sonntag, freier Ausgang nach Beendigung des Betreffs Beschwerde wegen schlechter Behandlung von seiten Dienstes bis 12 Uhr. Ferner wird eine Erhöhung resp. Regelung eines einzelnen Geschäftsführers erlaube ich mir zu bemerken, daß Der Streik der Elektromonteure und Helfer. der Löhne gefordert; einen Zuschlag für Ueberstunden von 50 Proz., meine sämtlichen Geschäftsführer wiederholt in eindringlicher Weise für Sonn, Feiertags- und Nachtarbeit von 100 Broz.; ein von mir ersucht wurden, bei voller Wahrung der Geschäftsinteressen In der Streitversammlung, die am Freitag mittag im Englischen Sommerurlaub von 7 bis 14 Tagen, je nach der Dienstbauer unter das ihnen unterstellte Personal in höflichster und kollegialſter Weise Garten" stattfand, wurde bekannt gemacht, daß die Siemens­werfe aus ihrem Geschäftsfonds die Summe von 25 000 Mart Buzahlung eines Lohnzuschlages von 25 Broz.; Einbeziehung des zu behandeln und wird Gegenteiliges, sobald es mir zu Ohren bewilligt haben, um die fleineren bestreiften Firmen zu unterstügen. Personals in den Arbeiterausschuß der Stadt Schöneberg ; Ver- kommt, von mir stets auf das schärfile_gerügt. Hochachtungsvoll Bugleich hat auch die Allgemeine Elektrizitäts- Ge- mehrung der externen Wärterstellen. Leisers Schuhwarenhaus. fellichaft eine gleiche Summe bewilligt, so daß 50 000 Mart für Inh. Julius Klausner . die fleineren Firmen zur Verfügung stehen. Diese Unterstützung er­klärt den zähen Widerstand, den die Unternehmer den Streikenden Der Streit der Lithographen und Steindrucker in Gera dauert Die Firma Carl Stiller jun. ersucht uns um die Mitteilung, bis jetzt leiften fonnten, denn die Betriebe stehen vielfach still. bereits die neunte Woche. Der Schutzverband deutscher Steindruckerei- daß sie mit der in dem Versammlungsbericht genannten Firma Für die geleistete Unterstüßung werden freilich die Großen befizer hat durch Streitbrecheragenten nicht vermocht, so viel nüz- Stiller night identisch ist. bon den Kleinen reiche Zinsen einfordern und manchen liche Elemente heranzuschaffen, als in Gera gebraucht werden. Die vielleicht mit Haut und Haaren auffressen. Manchem fleinen Unter- Bläge der 35 streifenden Steindrucker sind noch nicht besetzt, trotz nehmer ist bereits sehr unbehaglich zumute geworden und er hat aller Anstrengungen, die gemacht wurden. Die Geraer Unternehmer versucht, mit seinen Arbeitern Frieden zu schließen, wobei er zu inserieren deshalb wieder in auffälliger Weise und suchen den Anschein gleich Bedacht nahm, es mit den Großen nicht zu verderben. Bei zu erwecken, als benötigten sie nur noch 10 Steindruder. Das Inserat ist etwa sechs Firmen ist die Arbeit wieder aufgenommen worden, nach- fo abgefaßt, daß die Meinung entstehen soll, als sei der Streik be­dem Zugeständnisse gemacht waren. Die Streifleitung hat ihre endet. Das ist aber nicht der Fall. Bor Stellungannahme in Bewilligung dazu gegeben und machte der Versammlung den Vor- Gera wird deshalb gewarnt und erwartet, daß ehrliebende Arbeiter schlag, daß überall Verhandlungen aufgenommen werden sollten, wo auch weiterhin Zuzug fernhalten. die Unternehmer bereit sind, durch Zugeständnisse den gestellten Forderungen gerecht zu werden. Wie weit die Zugeständnisse ges

sammelten angenommen.

Deutfches Reich.

Die Verhandlungen in der Metallindustrie

nügen, darüber sollen die Arbeiter eines jeden Betriebes selbst ent- dauern fort. Freitag früh haben in Leipzig vier Versammlungen der Aus­scheiden. Bei ungenügenden Bugeständnissen wird der Streit fort- gesperrten stattgefunden, die sich mit der Stellungnahme der Gelb­gesetzt. Diese Vorschläge riefen in der Versammlung eine lebhafte gesperrten stattgefunden, die sich mit der Stellungnahme der Gelb­Diskussion hervor und wurden dann von der Mehrheit der Ver- metallarbeiterversammlung vom Donnerstag beschäftigten. Die Ver sammlung erklärte sich mit der Ablehnung der gemachten Vorschläge einverstanden. Dieses Resultat ist den Unternehmern sofort mit­geteilt worden und daraufhin hat der Obmann der Unternehmer­kommission wieder zu Sonnabend früh einen neuen Verhandlungs­termin angesetzt.

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Letzte Nachrichten.

Eine ganze Ortschaft niedergebrannt. Steinamanger ( Ungarn ), 8. September. ( W. T. B.) Die Ortschaft Ne mesmal, die aus 27 Häusern mit Nebengebäuden bestand, wurde durch einen Brand vollständig vernichtet. Die Bewohner verloren alles, da nichts versichert war.

Schiffszusammenstoß.

Worringen, 8. September. ( W. T. B.) Heute abend gegen 5 Uhr stieß auf dem Rhein das Schiff Raabtarcher Nr. 6 mit dem Schraubendampfer Johann Michels zusammen. Dabei ertranfen eine Frau Osterwind, deren zwei Kinder und eine Verwandte der Frau, die sich auf dem Schraubendampfer Johann Michels befanden.

Pulvererplosion in Rabat ,

Die Marmorarbeiter beschäftigten sich am Donnerstag mit der Frage, wieweit der kürzlich abgeschlossene Tarif durchgeführt ist. Es wurden Fälle angegeben, aus denen sich ergibt, daß verschiedene Firmen die erhöhten Säße des Tarifs noch nicht bezahlen. Es soll versucht werden, diese Firmen zur Innehaltung des Tarifs zu Forderungen der städtischen Arbeiter in Nürnberg . betwegen. In der nächsten Versammlung soll über das Ergebnis Unter den städtischen Arbeitern Nürnbergs herrschte schon längere Die Opfer der Einsturzkatastrophe in Nizza . dieser Bemühungen Bericht erstattet werden. Gine längere De­batte rief ein Antrag der Verseker hervor, welcher verlangt, daß freifinnig- liberalen Mehrheiten der gemeindlichen Vertretungsförper Beit eine große Erregung über die Behandlung, die sie durch die Nizza , 8. September. ( Pr.-C.) In den späten Abend­Versabarbeiten nicht in Afford, sondern nur in Lohn ausgeführt erfuhren. Man hat zwar vor zwei Jahren eine sogenannte Rohn- Stunden werden noch 20 Arbeiter vermißt, die unter den werden dürfen. Der Antrag wurde schließlich angenommen. Hierauf wurde beantragt, auch den Werkstattarbeitern die aus- tafel" gefchaffen, auf die man sich sehr viel zugute tut, die aber eine Trümmern des eingestürzten Vergnügungsetablissements schließliche Lohnarbeit zur Pflicht zu machen. Der Antrag wurde ganze Reihe von Härten und großen Ungerechtigkeiten in sich birgt und begraben liegen. Es besteht wenig Hoffnung, sie noch meistens auch unzulängliche Löhne vorfieht. Schon wiederholt haben lebend ans Tageslicht zu befördern. Die Zahl der Leichen als. zurzeit undurchführbar abgelehnt und dem Vorstande zur Er- die städtischen Arbeiterausschüsse um eine gerechtere Regelung ihrer beträgt bis jetzt zwanzig. Es handelt sich ausnahmslos um wägung überwiesen. Lohnverhältnisse nachgesucht, zuletzt im August 1910, also vor einem italienische Arbeiter.( Siehe auch Aus aller Welt".) Die Tarifbewegung der Zigarrenarbeiter Groß- Berlins . vollen Jahre, doch erhielten sie nicht einmal eine Antwort, bis vor furzem die Eingabe von den sozialdemokratischen Vertretern noch Wo immer sonst Tarifbewegungen sich vorbereiten, sieht man einmal energisch reklamiert wurde. Im Magistrat, wo vorige Woche von Anfang an die gegnerischen Unternehmer alles mögliche her- über die Sache verhandelt wurde, zeigte sich auf Seite der Bürger- Baris, 8. September. Nach Blättermeldungen aus Rabat vorsuchen, um eine solche Aufwärtsbewegung der Arbeiterschaft von lichen feinerlei Geneigtheit, den Arbeitern entgegenzukommen, ebenso wurden durch eine Explosion alter Pulbervorräte, welche aus dem pornherein möglichst zu diskreditieren. wenig Geschmack fand ein sozialdemokratischer Eventualantrag auf Arsenal des Machsen in ein Fort geschafft wurden, ein Ein von dieser Regel abweichendes Bild bietet bis jetzt die Be- Gewährung einer allgemeinen Teuerungszulage, dagegen wurde, Artilleriehauptmann und zwei Marinesoldaten des französischen wie bereits gemeldet, ein anderer sozialdemokratischer An- Besatzungstorps getötet. Ein Hauptmann und vier Sol= wegung der Bigarrenarbeiter Groß- Berlins . Und wahrhaftig, man trag angenommen, der die Gewährung einer Familiens daten wurden schwer verwundet. müßte schon ein ganz hartgesottener Egoist, ein Mensch ohne Herz zulage bon 5 M. bei 3-4 Kindern, 10 M. bei 5 und und ohne soziales Gefühl sein, wenn man dem Tariffampf der 6 Kindern und 15 m. monatlich bei 7 und mehr Kindern Bigarrenarbeiter die innere Berechtigung absprechen wollte. ausspricht. Ueber diesen Beschluß hatte am Dienstag noch das Ein Hochverratsprozeß. Seit 1896, seit 15 Jahren also, ist es das erste Mal, daß diese Gemeindekollegium zu befinden, wo der Referent, ein National- Petersburg, 8. September. ( W. T. B.) Nach viertägiger Branche aus ihrer tiefen Not, in die sie die unfelige Steuerpolitit liberaler, beantragte, den Magistratsbeschluß abzulehnen, d. h. über- Sisung, die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfand, ver­der Regierung und die wilde Konkurrenz der Unternehmer gestoßen haupt nichts zu bewilligen, während ein anderer Liberaler den urteilte heute das Kriegsbezirksgericht den wegen Hochverrats hat, sich aufrafft, um ein Minimum dessen zu erreichen, was zum fozialdemokratischen Antrag, eine allgemeine Teuerungszulage von angeklagten Generalstabshauptmann Postnikow zu achtjähriger Leben nötig ist. Keiner, auch nicht einer, der Bigarrenfabrikanten 30 Pf. täglich und zwar schon vom 1. Dftober ab( die Familien­hat es bisher gewagt, die Forderungen der Zigarrenarbeiter und zulage sollte erst ab 1912 gewährt werden), wieder aufnahm, der tow hatte den Agenten dreier Mächte Geheimdokumente ausge sämtlicher Bürgerrechte. Bostni schließlich auch sich stellen. Allerdings gehörte ja auch eine starke Stirn dazu, Böhne zeitig erinnerte, daß in einigen Monaten die Gemeindewahlen statt. liefert und dafür Bezahlung erhalten. bon 21 M. pro Woche, wie sie der Minimaltarif erstrebt und wozu Husland. es nötig ist, daß der Bigarrenarbeiter mindestens 3000 Bigarren Eine Reichskonferenz der organisierten Eisenbahner Defter. pro Woche einrollt, als zu hoch" zu bekämpfen. Aber von hier bis zur Bewilligung des Tarifs ist es noch ein reichs forderte einstimmig, daß die Regierung in Anbetracht der( Korea) infolge der Hungersnot dehnen sich immer weiter aus. folossalen Teuerung nicht länger mit der ausgiebigen Durchfüh­weiter Schritt, immer wieder und immer wieder wird von feiten rung ihrer Zugeständnisse zögere. In einer Massenversammlung Eine amerikanische Baptistenkapelle bei Kwisan wurde von einer der Fabrikanten darauf hingewiesen, daß der scharfe Konkurrenz der Eisenbahner Wiens wurde mitgeteilt, daß ernstere, die gesamte Bande von Plünderern zerstört. Das Volt ist verzweifelt, da es tampf eine wesentliche Erhöhung der Löhne nicht zulaffe. Das alte Arbeiterschaft in Mitleidenschaft ziehende Maßnahmen, wie die den Hungertod vor Augen sieht. Die Lage des Landes ist troftlos, Bied! Das anarchische Daraufloskonkurrieren und die nicht minder passive Resistenz, nur im Einvernehmen mit den Instanzen der der größte Teil steht unter Wasser.

finden.

Tenerungsunruhen in Korea. Shanghai , 8. September. ( B. R.) Die Unruhen in Tchangseh

Berantw. Redatt.: Richard Barth , Berlin . Inferatenteil verantw.: Zh. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.