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Bereine befürworten wird.

Rußland.

In der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie wird auch Röthings Name einen ehrenwerten Platz einnehmen.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Ein Breßsünder.

Aus Induftrie und Dandel.

Die deutschen   Werften

an die Rheinisch- Westfälische Beitung" ein heftiger Streit zwischen ihrer Kandidaten durchbrachten. Dieser Kreis hatte bisher, Julius Röthing ist am 31. Mai 1840 in Dresden   geboren, den Kardinälen Fischer Köln und Kopp Breslau statt nur 5 Abgeordnete zu stellen und war im alten Reichstage wo er das Schneiderhandwerk erlernte. In Leipzig   hat er sich selb= gefunden. Nach dem Bericht forderte der Referent zu dieser Frage, durch 2 Sozialdemokraten, 2 Ziberale und 1 Konservativen ständig gemacht, aber die Not ist nie von seiner Seite gewichen. der Bischof von Paderborn  , im Einverständnis mit seinen beiden Kommissionsmitgliedern die Niederschrift und den Beschluß einer vertreten. Im ganzen sind bis jetzt 15 Liberale, 14 Kon- Nachdem ihm im vorigen Jahre seine treue Lebensgefährtin durch Eingabe an den Bapst mit dem Ersuchen einer definitiven Ent- fervative und 10 Sozialdemokraten gewählt. den Tod entrissen worden war, hat er nun selbst dem Tod seinen scheidung. Dieser Antrag rief große Erregung hervor. Es entspann Tribut entrichten müssen. fich eine heftige Debatte, die sich schließlich zu einem scharf geführten Nededuell zwischen den beiden alten Gegnern Kardinal Kopp   und Abschiedsgesuch des Generals Tolmatschow. Kardinal Fischer zuspigte. Doch der Antrag wurde angenommen Zugleich mit der Nachricht vom Siege der Odessaer Seeleute und wird gewiß zur Folge haben: Ein päpstliches Verbot der Zu- kommt die, daß der Odessaer Diktator, der Hort der echtrussischen gehörigkeit von Katholiken zu den christlichen" Gewerkschaften nach Banditen, der Inspirator und Reiter von Pogromen, der geübte den Reichstagswahlen. Stopp soll bei dieser Aussprache auf die Vorstellung, daß dann Provokateur, der seine Laufbahn in den achtziger Jahren als Lod- Schäblich von der Bielefelder Volkswacht" burch das Det­Wegen angeblicher Beleidigung eines Oberfaktors wurde Gen. das Zentrum zugrunde gehen würde, gefagt haben: Meine spikel in einer revolutionären Militärorganisation begonnen hat mol de r Schöffengericht zu einer Geldstrafe von 100 Wt. verurteilt. Herren, wäre denn das so schlimm?" und sie namentlich unter der Odessaer Arbeiterbevölkerung fort­Jezt veröffentlichen die beiden feindlichen Brüder in Christo sette, sein Abschiedsgesuch eingereicht hat. Eine direkte Verbindung eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Mitteilungen der zwischen diesen beiden Tatsachen besteht nicht, da der Odessaer Rheinisch- Westfälischen Zeitung" ale in jeder Beziehung als un Diftator zu seinem Schritt durch die gärende Unzufriedenheit auch richtig bezeichnen. Wer von den geistlichen Herren bleibt denn der konservativsten Elemente der Gesellschaft, die in Petersburg  nun bei der Wahrheit, Fischer und Kopp oder der römisch Borstellungen erhoben haben, gezwungen worden ist. Indirekt baben in diesem Jahre bereits eine stattliche Anzahl von Aufträgen fatholische Geistliche, der Berichterstatter der Rheinisch- Westfälischen dürfte aber der Zusammenbruch seiner Macht gegenüber dem ziel 1911 verließen insgesamt 29 Seeschiffe die deutschen   Werften, auf für das Ausland ausgeführt. In den Monaten Januar bis Juni Beitung"? Mit dieser Jesuiten  - Erklärung wird natürlich nur beztvedt, vor bewußten Kampf der Seeleute fein Abschiedsgesuch mit beeinflußt denen fie für Rechnung ausländischer Kunden gebaut wurden. In den Wahlen feinen Streit um die Seelen der christlich- organisierten haben. Die echt russischen Kreise, alle die zahlreichen Pogromorga- der gleichen Periode des Vorjahres wurden 26 Seeschiffe exportiert. Arbeiter aufkommen zu lassen. Nach den Wahlen wird die fölnische nisationen in Odessa   mitsamt den Cliquen, die unter dem Protek- Der Raumgehalt der im laufenden Jahre fertiggestellten Schiffe be­Richtung wieder für interkonfessionelle chriftliche" Gewerkichaften torat Tolmatschows die städtischen Kassen und Unternehmungen trug allerdings nur 9460 Registertonnen netto gegen 11 220 im Vor­eintreten, während Kopp im Einverständnis mit dem Papst konfessionelle plündern, sind natürlich in die größte Erregung geraten und haben jahre. Der Wert derselben belief sich auf 1,68 Mill. Mark, das bes gegen hundert Bittgesuche nach Petersburg   entsandt, daß dem Ab- deutet gegen das Vorjahr eine Abnahme von 3,42 Millionen Mark. schiedsgesuch des Generals keine Folge gegeben werde. Interessant Fluß- und Binnenseeschiffe für Luruszwecke; diefe repräsen Ferner gingen ins Ausland 78 in Deutschland   hergestellte ist es, wie diese" Patrioten" die Notwendigkeit der Beibehaltung tieren einen Wert von 0,08 Millionen Matt. Im Vorjahre wurden Tolmatschows im Amte motivieren. Sie weisen in ihren Tele- 42 Segel- und Motorjachten im Werte von 0,27 Millionen Mark grammen vollkommen offen darauf hin, daß die echtrussischen Orga- für ausländische Auftraggeber gebaut. Andere Fluß- und Binnen nisationen nur unter dem Schutz Tolmatschows thre nüßliche seeschiffe wurden insgesamt 457 ausgeführt, d. h. 17 Stüd Arbeit" fortführen könnten, daß vor allem aber mit dem Fortgang mehr als in den ersten sieben Monaten 1910. Der Wert der Aus­Tolmatschows die künftigen Wahlen für die Reichsduma und die fuhr ist von 1,09 Millionen Mark auf 1,85 Millionen Mark ge­Stadtverwaltung den Schwarzhundertern eine eklatante Niederlage 2501 Doppelzentuer ins Ausland, hauptsächlich nach der Türkei  , ge­stiegen. Schwimmbocks und Pontons wurden in diesem Jahre bringen würden. Schamloser und offener ist die Wahlbeein­Schamloser und offener ist die Wahlbeein- liefert. Das bedeutet gegen das Vorjahr eine Steigerung um fluffung und Wahlmache seitens des Diktators nicht bestätigt 416 Doppelzentner. In den Monaten Januar bis Juli betrug nach worden, den Angaben der Handelsstatistik die Zahl der für ausländische Auf­traggeber von deutschen   Werften erbauten und exportierten Schiffe: 1907 1908 1909 1910 1911 30 31 28 23 29 326 Fluß usw. Schiffe 309 271 482 530 Außer vollständigen Wasserfahrzeugen lieferte die deutsche In dustrie noch allerlei Ausrüstungsgegenstände für Schiffe ins Ausland. So wurden in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 9463 Doppelzentner Schiffsanter ausgeführt gegen 9978 Doppelzentner im Vorjahre. Die Ausfuhr von Tauen usw. ist von 19 611 Doppel­gentner auf 16 991 zurüdgegangen. Schiffschronometer wurden 3,49 Doppelzentner exportiert, d. 5, 0,5 Doppelzentner mehr als im Borjahre. Die Ausfuhr von Seefarten usw. belief sich auf 670 Doppelzentner, sie ist gegen 1910 um 37 Doppelzentner zurück­gegangen. Die Schätzung der französischen   Roggenernte

Konservative Kandidatenverlegenheiten in Spandau. Der konservative Reichstagskandidat des Spandauer Wahl Treises, Landtagsabgeordneter und Rechtsanwalt 2üdide hat seine Kandidatur frankheitshalber niedergelegt. Er ist hals- und lehlkopf leidend und darf sich auf ärztliches Anraten einer Wahlkampagne nicht aussehen. Der konservative Neue Wahlverein wird sich den nächst über einen neuen Kandidaten schlüssig machen. Vielleicht greift man wieder auf den Tischlermeister Pauli- Potsdam zurück?

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Aus der Partei.

Die Polizei als Hüterin der Sittlichkeit. In Frankfurt   a. M. hat sich soeben ein Polizeistückchen zus getragen, das den ärgsten Fällen dieser Art gleich steht. Zwei Mädchen aus dem Vorort Griesheim   a. M., 17 und 15 Jahre alt, Töchter Griesheimer Fabrikhandwerker, die beide bei ihren Eltern wohneu, waren am Donnerstag, den 7. September, gegen Abend nach Frankfurt   gekommen und hatten den Jurplay, wo es Karussells und anderen Rummel gibt, besucht. Wit zwei oberflächlich Die Wahlen zum Nationalrat und die Züricher   Arbeiterschaft. bekannten jungen Männern ging es dann bis 11 Uhr Die im Oktober d. J. stattfindenden schweizerischen National nachts auf einen Tanzplatz, hierauf ins Café. Der letzte ratswahlen haben, wie wir im Leitartikel vom 8. Sepetember aus­Bug wurde verpaßt, man blieb fizen nach führten, in 8ürich zu prinzipiellen Parteidiskussionen geführt. 4 Uhr. Dann bringen beide jungen Männer die Mädchen Die Debatten sind jetzt zu einem vorläufigen Abschluß gelangt, in nach dem Hauptbahnhof. Sie selbst gehen heimwärts, die Mädchen dem in einer bon über 300 Genossen besuchten Borstände, Dele­aber harren im Wartefaal für Frauen bei einer Taffe Staffee auf gierten- und Vertrauensmännerversammlung der Arbeiterunion den ersten Frühzug zur Heimfahrt. Nach einer einer Stunde Wartens folgende, vom Verein Eintracht" vorgelegte Resolution fast ein Tommt ein Kriminalpolizist, zitiert die Mädchen zur Polizeiwache, ft immige Annahme fand: stellt ihnen dort Fragen, über die eine alte Marketenderin erröten müßte, und bringt die jungen Dinger schließlich aufs Polizei­präfidium. Dort zwangsweise Untersuchung durch den Polizeiarzt. Es ergibt sich die förperliche Unberührtheit der Mädchen. Das war am Freitag, den 8. September, morgens. Statt die Mädchen nun frei­zulassen oder die Eltern telephonisch oder telegraphisch, etwa durch Vermittelung der Griesheimer Polizei, zu unterrichten, wurden die Mädchen bis Montag, den 11. September, gegen Abend im Polizei­gefängnis festgehalten und dann mit Beschimpfungen ausgetrieben. Beschimpfungen waren die jungen Dinger während der fast vier­tägigen Haft wiederholt ausgesetzt.

M

Bis Dienstag mittag war von der Polizei feinerlei Ente schuldigung bei den Eltern der Mädchen erfolgt. Einem Redakteur der Bolteſtimme" wurde amtlich die Auskunft, es sei Pflicht der Bolizei, fich gefährdeter junger Mädchen anzunehmen. Wie dieses Annehmen" erfolgt ist, das zeigen die Tatsachen, die wir vorläufig tommentarlos wiedergeben.

frankreich  .

Neue Unruhen.

Wirkung der Demonstrationen.

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" Die in der Nesolution vom 29. August geforderten Garan­tien zur Durchführung einer grundsäßlichen jozialdemokratischen Politik sehen wir in der strikten Beachtung folgender Grundsäge:

Seeschiffe

1. Eine grundsätzliche sozialdemokratische Wahlagita nach den Aufstellungen der landwirtschaftlichen Fachleute wird amt tion, d. h. eine Wahlagitation, die unfere prinzipiellen und pral lich bekannt gegeben. Danach beträgt die Ernte 1911 16 687 500 tischen Forderungen gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft

betont und die Haltung der bürgerlichen Parteien vom Stand Bettoliter gegen 15 527 900 Seftoliter im Borjahr. punkte der Iajseninteressen der Arbeiterschaft tritisiert, nicht aber die persönlichen Eigenschaften der Kandidaten in den Vordergrund rüdt.

Diskonterhöhung in Belgien  .

Die belgische Nationalbank hat den Diskont um ein Prozent

2. Volle Verantwortlichkeit aller unserer Ver- erhöht. treter gegenüber den Parteiorganisationen. Regelmäßige Bes Lohnverluste und Unternehmergewinne im Bergbau. richterstattung vor den zuständigen Parteiorganisationen aweds Aussprache und Beschlußfassung der Parteigenossen über die borausgegangene und bevorstehende Tätigkeit unserer Vertreter in allen gefeßgebenden und Verwaltungsbehörden.

170 808 942. Lohnverluste haben die Bergarbeiter im preußischen Bergbau vom ersten Bierteljahr 1908 bis einschließlich zweites Bierteljahr 1911, alfo in 3 Jahren, durch direkte Lohns 3. Einheitliches und geschlaffenes Auftreten reduzierungen erlitten, ungerechnet die Berluste, die ihnen durch die aller unserer Bertreter in den gefeßgebenden Körperschaften nach zahlreichen Feierschichten entstanden sind. Im vierten Vierteljahr außen auf Grundlage ber bestehenden Partei 1907 hatten die Löhne fast überall den Höhepunkt erreicht, von da beschlüsse. Diese Grundsäße verpflichtet sich die Arbeiter- gingen fie rapide zurüd. Die Gesamtlohnverluste betrugen in der union   Zürich   auf dem kommenden Parteitag zu vertreten, um genannten Zeit in den einzelnen Revieren: Ruhrgebiet   132 087 949 2., ihnen dadurch Geltung für die ganze Schweiz   zu verschaffen." Oberschlesien   7 860 862 M., Niederschlesien   3 617 586 M., Saargebiet Baris, 14. September. Fortgesetzt werden aus verschiedenen Auf die mehrstündigen Verhandlungen einzugehen, würde zu 4 016 081 M., Aachener Rebier 3 997 608 M., Haller Braunkohlen­Stäbten neue Unruhen wegen der Lebensmittelteue- weit führen. Es sei daher nur erwähnt, daß der Redakteur des revier 5 348 447 W., linksrheinisches Braunkohlenrevier 397 422 90., rung gemeldet. In Charleville  , wohin ein Regiment Infanterie, Grütlianer", Genoffe Wirz, die ausländischen Genoffen von der Haller Salzbergbau 402 064 M., Klausthaler Salzbergbau Salzbergbau zwei Regimenter Kavallerie und 100 Gendarmen geschickt wurden, Teilnahme an diesen Beratungen ausgeschlossen wissen wollte, 383 790 M., Mansfelder Erzbergbau 1874 409 M., Siegener Erz­fanden abermals ernste Ausschreitungen statt. Eine Anzahl Ruhe- getreu seinem chauvinistisch- engherzigen Standpunkt in allen triti- bergbau 6755 072 W., Nassauer Erzbergbau 2 665 085 W., Rechts­störer und Soldaten wurden verlegt. Bei den wiederholten Buschen Parteifragen. Sein Protest verhallte aber verdientermaßen rheinischer Erzbergbau 1 920 572. Die Lohnverluste find be sammenstößen in Creil   gab es auf beiden Seiten etwa 30 Ver- wirkungslos. Genosse Greulich verteidigte sich und die sozial rechnet nach der Bahl der verfahrenen Schichten und dem pro Schicht wundete. Die Soldaten wurden dort mit revolutionären Liedern demokratische Fraktion im Nationalrat wider die erhobenen Vor- durchschnittlich weniger verdienten Lohn. würfe, die er zu entkräften sich bemühte. Eine beachtenswerte Ent- Im zweiten Halbjahr 1910 zeigten die Löhne in allen Revieren empfangen. widelung nach links hat Genoffe Stadtrat Pflüger durchgemacht, wieder eine etwas steigende Tendenz, die auch im ersten Bierteljahr indem er nun über seine Abneigung gegen die Ausländer hinweg 1911 anbielt. Im zweiten Vierteljahr sind die Löhne aber gegen gekommen ist und sich mit dem Gedanken abgefunden hat, sie mit das vorhergehende wieder in fünf Revieren etwas gesunken reden zu lassen. Er möchte jedoch eine politische Rarenz- und zwar im Saargebiet pro Schicht um etwa 2 Pf., im Klaus­zeit für die Gewährung der Redefreiheit und Kritik bestimmt thaler Salzbergbau um 1 Bf., im Mansfelder Erzbergbau um 5 Bf.. miffen. Genosse Pflüger stimmte der Resolution zu, während sie in Siegener   Erzbergbau um 1 Bf. und im rechtsrheinischen Erz Genosse Wira ablehnte, ihre fast einstimmige Annahme aber nicht bergbau um 2 Pf. Nur im Haller und Klausthaler Salz- und im verhindern konnte. Mansfelder   Erzbergbau stehen die Durchschnittslöhne jezt höher wie im vierten Vierteljahr 1907, in allen anderen Revieren zum Teil noch bedeutend niedriger. Als Kuriosität sei mitgeteilt, daß die tönigstreuen" Saarbergleute seit mehr als einem Jahre unter Leitung der Zentrumsgetvertvereinsstrategen in einer Lohnbewegung stehen, die sich bisher aber in Protestversammlungen und Resolutionen, Brotest festlich feiten, Eingaben und Bittschriften an den obersten Bergherrn, Betitionen an den preußischen Landtag, vielen schönen und nicht schönen Reden erschöpfte. Der Erfolg ist, daß der Durchschnitts­jahreslohn von 1136 W. im Jahre 1909 auf 1122 M. im Jahre 1910 oder um 14 M. gesunken ist. Wäre es den Zentrumschristen darum zu tun gewesen, für die Saarbergleute etwas zu erreichen, mußten sie mit dem Bergarbeiterverband gemeinsam vorgehen. Ein gemein­fames Vorgehen hätte der Regierung und dem Landtag sicher mehr imponiert. Aber das haben die Zentrumsgewertvereinsstrategen ab­gelehnt und damit bewiesen, daß es ihnen weniger darauf antam, für die Saarbergleute etwas zu erreichen, als die Wahlaussichten bes Zentrums zu verbessern.

Baris, 14. September. Amtlich wird bekannt gegeben: Um den Eifer der Arsenalarbeiter von Brest   und Lorient zu belohnen, dem es zu danken ist, daß zwei Panzerschiffe von je 23 000 Tonnen 10 beztv. 11 Monate nach der Kiellegung vom Stapel gelassen werden können, hat der Marineminister beschlossen, diesen Arbeitern besondere Vergünstigungen zu gewähren.

Gegen die Tenerung.

Die Vertreter der nationalen Arbeiterpartei" möchten nach träglich die Resolution als bedeutungslos hinstellen, was recht in­fonsequent ist, ba sie sie doch zuerst lebhaft bekämpften. Die Reso­lution ist aber in der Tat eine sehr beachtenswerte Rundgebung der sozialdemokratischen Arbeiterschaft der Stadt Zürich   und ihre ernste Durchführung wird die so notwendige Besserung und Ge­fundung unbefriedigender Verhältnisse in der schweizerischen Sozial­bemokratie bringen. Damit wäre der Zweck der ganzen Aktion der

Creil  , 13. September. Im Verlauf von Kundgebungen gegen die Rebensmittelteuerung errichteten heute Demonstranten eine Barrikade und überschütteten Truppen und Vertreter der Behörden mit einem a gel bon Wurfgeschossen. Einige Soldaten und Polizeibeamte" Eintracht" erreicht. wurden verlegt. Nachdem acht Verhaftungen vorgenommen worden waren, ging die Menge auseinander.

Schweden  .

Beitragserhöhung.

Die Barteiorganisation in Bayreuth   stimmte nach mehr filindiger Debatte dem Vorschlag einer zur Vorberatung der An­gelegenheit eingefeßten Kommission zu, den Monatsbeitrag bon 25 auf 30 f. zu erhöhen. Das bisherige Beitungs­obligatorium für die Parteimitglieder wird beibehalten.

Julius Röthing t

Weitere Wahlerfolge der Sozialdemokratie. Die Beteiligung an den Reichstagswahlen ist nicht be­sonders stark und bleibt teilweise hinter der vom Jahre 1908 zurüd. Das mag zu einem großen Teil darin seinen Grund haben, daß eine große Zahl derer, die durch die Wahlrechts­Einer der ältesten Vorkämpfer der modernen Arbeiterbewegung, reform erst wahlberechtigt geworden sind, noch nicht start politisch interessiert ist. Die geringere Wahlbeteiligung scheint Julius Röthing, ist Mittwoch abend in Leipzig   im 72. Le­jedoch nicht der Sozialdemokratie, sondern vor allem den bensjahre gestorben. Julius Röthing gehörte zu den Gründern des Konservativen zum Schaden zu gereichen. Das ließ schon das Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, für dessen Entwicklung er Wahlergebnis im Nordkreise von Destergötland erkennen. Damals in Leipzig   mit Feuereifer eintrat. Nach der Einigung der Beitere Wahlergebnisse liegen jetzt aus 7 Streifen vor. In der Lassalleaner und Eisenacher im Jahre 1875 ging Röthing vollständig Stadt Göteborg  , die bisher 9 Vertreter in der zweiten in der geeinten fozialdemokratischen Partei auf, in ihr hat sein Herz Rammer hatte, fich nach der neuen Wahlordnung aber mit 7 geglüht bis zum letzten Atemzuge für die Befreiung des Prole­begnügen muß. find 2 Sozialdemokraten, die Ge- tariats. nojjen Lindblad und Kristension, wiedergewählt, Unter dem Sozialistengesetz hat Röthing der Partei namentlich neben 2 Liberalen und 3 Konservativen. In Kronobergs läns bei den Wahlen als Redner wertvolle Dienste geleistet, denn die Ditkreis, der bisher ausschließlich fonservativ vertreten war, Redner in der Partei waren dünn gesät, und es war nicht un­find nun 2 Konservative, 1 Sozialdemokrat und 1 Libe- gefährlich, öffentlich für die Ideen der verfemten und verfolgten raler gewählt, in Kristianstadsläns Südosikreis 2 Liberale, Sozialdemokratie zu wirken. Als nach dem Fall des Sozialisten Sozialdemokrat und 1 Konservativer, in Aelfborgs- gesetzes die Partei sich wieder eine feste Organisation geben und läns Nordkreis, der bisher auch ganz in Händen der Kon- Vereine gründen konnte, wählte ihn der Sozialdemokratische Verein fervativen war, 1 Konservativer, 1 Liberaler und 1 Sozial für den 12. Wahlkreis zu seinem Borsigenden, welches Amt er aber demokrat, in Sallandslän 3 Konservative, 2 Liberale und bald wieder an jüngere Sträfte abirat. Als Redner hat er aber bis 1 Sozialdemokrat. Im Ostfreise von Stockholmslän in die letzte Beit hinein gewirkt, wobei er die Hörer nicht nur durch bat die Sozialdemokratie 5514 Stimmen erhalten und seine entschieden proletarische Auffassung der Dinge, sondern auch 3 Mandate erobert, während die Liberalen mit 4074 burch seine temperament- und humorvolle Redeweise zu fesseln Stimmen 2, die Konservativen mit 2474 Stimmen nur einen wußte,

Die gewaltigen Lohnverluste, die die Bergarbeiter erlitten haben, rechtfertigen sich durch die finanzielle Lage der Werke, wie wir schon wiederholt gezeigt haben, in teiner Weise. Besonders im Ruhr­ gebiet  , wo die Bergarbeiter 132 087 949 m. Lohnverluste erlitten haben,( auf alle übrigen Reviere entfallen nur noch 38 720 993 M.) haben die Grubenherren auch während der Krise recht gute Geschäfte

gemacht.

So erzielten Ueberschuß im ersten Halbjahr 1911( bie Bahlen vom ersten Halbjahr 1910 jeben wir zum Vergleich in Klammern bei): König Ludwig 1 208 174   m.( 849 629 M.), Adler 367 426 M. ( 228 547 M.), Graf Schwerin 487 664 m.( 336 402 2.), Heinrich 251 513 W.( 229 220 m.), Königin Elife: th 1 029 126 M.( 801 348 M.), Alte Saale   52 604 m.( 50 599 M.), Helene und Amalie 582 410 M. ( 591 710 M.). Ewald 1753 466 m.( 1824 978 m.), Dorstfeld 700 066 Mart( 719 310 M.), König Wilhelm 1337 432 M.( 1 000 009 M.) usw. Der Gesamtüberschuß von 20 Jahren ist gestiegen von 26729 097 Mark im ersten Vierteljahr 1910 auf 28 503 430. im ersten Bierteljahr 1911, d. i. im 1774 833 m. oder 6,6 Prozent. Die angeführten Bahlen können als Maßstab auch für die übrigen Gruben gelten.

Während die Bergarbeiter die gewaltigen Lohnverluste erlitten, hat sich die gesamte Lebenshaltung weiter außerordentlich stark ver­teuert. Die Not hat in zahlreiche Bergarbeiterfamilien Einzug ge halten. Die industriellen Scharfmacher bewilligten die Lebensmittel zölle, während die Bergarbeiter im unſeligen Bruderkampf fich zersplitterten und der größte Teil der Bergarbeiterorganisation fern­steht. Bergarbeiter, wie lange noch?