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Nr. 223. 28. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Sobend, 23. September 1911

Die Berliner   ,, Freie Volksbühne"

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und die Zenfur.

treten.

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als eine

Der Vorstand flagte nun beim Oberverwaltungsgericht, bor- allerdings unter ihrer Zustimmung- einer ärztlichen dessen erstem Senat gestern Termin zur mündlichen Verhandlung Untersuchung ihrer geschlechtlichen Unbescholtenheit unterworfen sind. anstand. Der Vorstand war durch Rechtsanwalt Dr. H. Heine- Derartige Sittlichkeitsschnüffeleien sind empörend und durch das mann, der Oberpräsident durch Regierungsrat Dr. Lindenau ver- Gesetz nicht gerechtfertigt. Sie sind Folgen des Systems der Polizei­fontrolle überhaupt, deren Beseitigung dringend erforderlich ist. Die Die Freie Bolfsbühne", jene im ganzen Reich und darüber Rechtsanwalt Dr. H. Heinemann entwickelte die schon in der Polizeiassistentin selbst scheint in keinem dieser Fälle selbständig vor­hinaus rühmlich bekannte Pflegstätte der dramatischen Kunst, welche Beschwerde vertretene Auffassung noch näher und führte ferner gegangen zu sein, sondern nur als ausführendes Organ ihrer Vor­den Berliner   Arbeitern den Genuß hervorragender Bühnenwerke aus: Allerdings sei auszugehen von der Judikatur, wonach es sich gefeßten gehandelt zu haben. Die zwangsweise Gestellung von bermittelt, ist durch Verfügung des Polizeipräsidenten vom 23. Juli um eine geschlossene Gesellschaft" handele, wenn ein nach außen Mädchen unter der beweislichen Behauptung, fie trieben gewerbs­1910 der Zensur unterworfen worden. Gestern hatte das Oberber- abgeschlossener Personenkreis vorliege, dessen Teilnehmer durch mäßige Unzucht, wird mit Recht mögen Denunziationen der waltungsgericht als lezte Instanz über die Zulässigkeit dieser Maß- wechselseitige Beziehungen innerlich untereinander verbunden seien. nach der Richtung hin auch vorliegen nahme der Polizei zu befinden. Der Berliner   Polizeipräsident hatte usw. Man würde doch aber sehr an der Oberfläche bleiben, wenn gröblichsten und unfittlichsten Beleidigungen gegen unschuldige Die Mainzer   Polizei hätte sich vor. in seiner Verfügung einfach die Vorstellungen des Vereins, wo nur man z. B. lediglich die mechanische Zahl( der Mitglieder) entscheiden Mädchen empfunden. Mitglieder des Vereins Zutritt haben, für öffentliche erklärt, weil lassen wollte. Danach allein fönne nicht entschieden werden. Die solchen Berfehlungen um so mehr zu hüten, als unter ihren Augen der Verein sehr groß sei.( Er hat jezt über 18 000 Mitglieder.) Frage sei vielmehr:" Sind persönliche Beziehungen wirklich vor in Mainz   Bordelle bestehen, also Stuppelei getrieben wird. Durch Auch betonte er, daß die Mitgliedschaft erworben werde nur durch handen?" Daß dies bei der Freien Volksbühne" der Fall sei, aus unrecht hatte der Angeklagte, als er wegen Zahlung eines Einschreibegeldes und des ersten Monatsbeitrages. vies der Anwalt an der Hand der jeßigen Statuten und unter Drangfalierung der Bordelle Gesagt wurde dann: Die Mitglieder von Vereinen, bei denen der Gr- Darlegung des Vereinslebens, wie es sich in der Freien Bolts- der Polizeiaffiftentin Vorwürfe machte. Nicht ein zu rigoroses, werb der Mitgliedschaft an derartige gevinge Voraussetzungen ge- bühne" tatsächlich gestaltet, eingehend nach. Insbesondere betonte sondern ein zu lares Vorgehen gegen die Bordelle fällt der Polizei tnüpft ist, deren Mitgliedschaft so groß und deren Organisation so er, daß sich die Mitgliedschaft in Abteilungen gruppiere. Es seien zur Last. Der Polizeiassistentin aber kommt das Verdienst zu, lose ist, können aber als ein in fich geschlossener, bestimmt abge- immer dieselben Mitglieder, die die allmonatlichen Vorstellungen innerhalb des durch ihre Vorgesezten ihr gezogenen Rahmens grenzter Kreis von innerlich unter sich verbundenen Personen nicht der Abteilung besuchten. Sie lernten sich nicht nur hier persönlich wenigstens in etwas das Los der in den Bordellen ausgebeuteten angesehen werden werden. Da nun ein wesentliches Merkmal der näher kennen, sondern es beständen auch schon die verschiedensten Opfer gemildert zu haben. Ihr Wirken erhellt aus folgender Nichtöffentlichkeit von Veranstaltungen darin zu erblicken sei, daß persönlichen Beziehungen aus dem sonstigen Leben der Mitglieder, Schilderung. zwischen den einzelnen Personen, vor denen diese Veranstaltungen die fast durchweg der Arbeiterklasse angehörten und politisch meist Vor dem Eintritt der Frau Dr. Schapiro in den Polizeidienst stattfinden, ein inneres Band von wechselseitigen persönlichen Be- auf demselben Standpunkt ständen, sowie meist gewerkschaftlich hatte jedes Bordellmädchen in Mainz   von ihrer wöchentlichen Ein­ziehungen besteht und daß diese Personen einen in sich verbundenen, organisiert seien. Daß alle miteinander verkehrten, sei nicht er- nahme von vornherein die Hälfte an ihre Wirtin zu zahlen, ohne bestimmt abgegrenzten Kreis bilden, so müssen die Mitgliedervor- forderlich. Im übrigen entscheide über Neuaufnahmen erst der dafür auch nur die geringste Gegenleistung zu erhalten. Alsdann stellungen der Freien Wolfsbühne" als öffentliche angesehen werden. Vorstand. Es genüge nicht die bloße Anmeldung bei der Zahlstelle. zahlte sie für Kost und Logis jeden Tag 5 M., ferner wöchentlich Dafür sei Beweis angetreten. Nun sage der Oberpräsident, der für Krankenkasse 2 M., Bedienung 2 M., Arzt 2 M., für Heizung Sie unterfielen deshalb der Zensur. Der Vorstand der Freien Volksbühne" griff die polizeiliche große künstlerische Gedanke, der etwa ein gemeinschaftliches Band bis zu 10 M., für Wäsche manchmal bis zu 20 M., für Licht und Verfügung durch die Beschwerde beim Oberpräsidenten durch Rechts- geben könnte, würde nicht ganz durchgeführt, weil auch Stücke Kerzen bis zu 5 M., für Frisieren 5-6 M. Blieb trotz dieser schamlosen anwalt Dr. H. Heinemann an. Er betonte zunächſt, daß es ein leichteren Inhalts gegeben würden. Der Vorstand stelle dem Ausbeutung des Elends noch Ueberschuß vorhanden, so wurden die logischer Fehler sei, einen Verein, den man über ein Jahrzehnt als gegenüber unter Beweis, daß dies nur in ganz verschwindendem Mädchen meist gezwungen, alle ihre Garderoben- und Wäschebedürfnisse geschlossenen Verein habe gelten lassen, nun mit einem Male den Maße der Fall sei. Der größte Teil der Stüde   sei ernſter Natur bei ihrer Wirtin oder wenigstens durch ihre Vermittelung zu decken geschlossenen Vereinscharakter abzusprechen, weil sich die Mitglieder- und von durchaus hohem künstlerischem Werte. Man werde nicht zahl wieder mal um ein paar Tausend vermehrt habe. Dann sei fagen fönnen, es sei mit einem Male aus der geschlossenen Ge- und zwar zu so enorm hohen Preisen, daß ein Mädchen, und wenn esjahrelang im Bordell blieb, felten einmal aus aber auch der Begriff des nach außen abgegrenzten Kreises inner- sellschaft", als die auch der Polizeipräsident mehr als ein Jahrzehnt den Schulden heraustam. Hatten sie trotz alledem das lich miteinander verbundener Personen" verkannt. Das bedeute doch lang nach der Neugründung( 1897) die" Freie Voltsbühne" aner- Glick, etwas zu sparen, so wurde ihnen der Spargroschen noch vor­nicht etwa, daß die Mitglieder eines Vereins alle oder größtenteils fannt habe, ein öffentlicher Verein geworden, weil die Bevölkerung enthalten. So wurde ein Mädchen, das nach mehrjährigem unter sich persönlich befreundet seien oder gar miteinander verkehren. ihm ein so großes Vertrauen entgegengebracht und sich in immer Aufenthalt in solcher Kuppelbude abreisen wollte und nach Es genüge vielmehr vollständig, daß die Mitglieder durch ein ge- größerer Zahl angeschlossen habe. ihrer Berechnung etta 3000 Mart herauszubekommen hatte, meinsames reales oder ideales Ziel derart miteinander verbunden Regierungsrat Dr. Lindenau hielt sich in seinen Darlegungen feien, daß sich für sie alle der Wunsch und die Tendenz als notwendig im wesentlichen im Rahmen dessen, was Polizeipräsident und Ober- bon der Wirtin bedeutet, daß sie nur höchstens 30 m. auf der Staffe und daß sie einem einheitlich gewollten Zwed ihre Mittel und ihre Programm der" Freien Volksbühne  , gegen feinen künstlerischen 1000 M. heraus, wobei das Mädchen aber unterschreiben mußte, daß ergebe, auf die Erfüllung eines gemeinsamen Zweckes hinzuwirken, präsident ausgeführt hatten. Neu war, daß er betonte, gegen das ſtehen hätte. Erst nachdem sie gedroht hatte, die Sache zur Anzeige Kraft in bestimmter, gleichartiger Betätigung zur Verfügung stellten. Wert, solle keinerlei Einwand erhoben werden. Es wäre doch aber sie nichts mehr zu fordern habe. Die Preise, die für die gekauften Gerade bei der Volksbühne aber werde dieses Moment auf das in- immerhin nur dieselbe künstlerische Koſt, die auch jeder andere Gegenstände in den Bordellen berechnet wurden, waren außer­Theaterbesucher von gutem Geschmack genieße. Nicht darum tenfibfte erfüllt. ordentlich hoch: Korsetts 36 M., Salonschuhe 12-20 M., andere Der Oberpräsident verwarf aber die Beschwerde und führte in handele es sich, die künstlerische Tendenz der Freien Volksbühne" Schuhe 36 M., Kleider zu 180-200 m., Wäsche zu schwindelnd der Hauptsache aus: Zum Begriff der geschlossenen Gesellschaft ge- anzugreifen, sondern festzustellen, daß es sich bei der Freien Bolts- hohen Preisen, Hüte zu 50-60 m. waren etwas Alltägliches. höre ein nach außen abgeschlossener Kreis von Personen, welche durch bühne" nur darum handele, den interessierten Personen auf mög­Die Abänderungen, die das Polizeiamt auf Drängen der Frau avechselseitige persönliche Beziehungen miteinander verbunden sind. lichst leichte und bequeme Weise den Besuch von Theatervorstellungen Dr. Schapiro zugunsten der so Ausgebeuteten verfügte, waren Für die Herstellung des Bandes persönlicher Beziehungen genüge zu ermöglichen und daß diese Vorstellungen sich nicht unterschieden folgende: die Gemeinsamkeit des verfolgten Zwedes an sich noch nicht. Auch von anderen durch die Theaterleitungen veranstalteten öffentlichen bei Vereinsveranstaltungen sei das Vorhandensein einer geschlosse Borstellungen. Weil dies aber der Fall sei, habe die" Freie Volks nen Gesellschaft zu verneinen, wenn die Mitgliederzahl so groß, bühne" kein Recht, ihre Vorstellungen polizeilich anders behandelt die Zusammensetzung eine so wechselnde und die Voraussetzungen für zu sehen, wie andere Theatervorstellungen. Nach einer Erwiderung Dr. Heinemanns zog sich der Gerichts­den Erwerb und Verlust der Mitgliedschaft so geringe und leicht zu erfüllende sind, daß persönliche Beziehungen der Mitglieder unter- hof unter Vorsitz des Präsidenten Bitter zur Beratung zurück. Nach einander als ausgeschlossen gelten müßten. Nachdem das Erfennt- längerer Beratung verkündete der Vorsitzende daß die Entscheidung nis des Oberverwaltungsgerichts vom 24. Januar 1896 aus diesen ausgesetzt" werde. Das bedeutet, daß das Urteil lediglich durch Erwägungen bereits früher eine von dem Verein" Freie Volts- schriftliche Zustellung an die Parteien verkündet werden wird. bühne" beranstaltete Vorstellung als öffentliche angesehen hatte, sei der Verein zwar bestrebt gewesen, sich durch neue statutarische Be­stimmungen über die Veranstaltung von geselligen Zusammen­fünften sowie über die Aufnahme von Mitgliedern einen geschlosse= neren Charakter zu geben. Nach der gegenwärtig auf 18 500 ange wachsenen Mitgliederzahl müßte indessen für ausgeschlossen gelten, daß die Herstellung persönlicher Beziehungen zwischen den ein­zelnen Mitgliedern noch irgendwie tatsächlich in Betracht komme. Vielmehr sei ohne weiteres ersichtlich, daß das diese Mitgliederzahl verknüpfende Band im wesentlichen nur in dem Interesse an billigen Theateraufführungen beliebiger Art bestehe. Der Polizeipräsident ginge von ganz richtigen Erwägungen aus, wenn er auch die Mit­gliederveranstaltungen der Freien Volfsbühne" als öffentliche be­handele, weil die Teilnehmer eine geschlossene Gesellschaft" nicht bildeten.

Mainzer Unfittlichkeitsfchnüffler.

1. Die Kontobücher der Mädchen müssen jeden Sonnabend nach mittag auf das Polizeiamt zur Kontrolle gebracht werden. 2. Es muß jede Woche mit den Mädchen abgerechnet und das Guthaben den Mädchen in bar ausbezahlt werden. Der Empfang des Geldes ist durch Unterschrift zu bestätigen. 3. Es darf nichts an die Mädchen verkauft oder ihnen auch nur besorgt werden, feien es num Kleider, Wäsche oder Gebrauchsgegenstände aller Art. 4. Es dürfen die Bordellinhaber den Mädchen nichts borgen". 5. Für Kost und Wohnung einschließlich Bedienung, Bettwäsche, Handtücher und Servietten darf höchstens die Hälfte der Einnahme der Mädchen be­rechnet werden.

Gegen diese Einschränkungen in der Ausbeutung Tiefen die Bordellhalterinnen Sturm. Sie behaupteten, sofort die Häuser schließen zu müssen, da es nunmehr unmöglich sei, auch nur bestehen In dem seit Dienstag in Mainz   geführten Prozeß, in deffen zu können. Sie versuchten auf alle Art und Weise die alten Ver Mittelpunkt die Polizeiassistentin Frau Dr. Schapiro steht, wurde hältnisse wieder herzustellen, machten Eingaben an das Polizei­gestern mittag die Beweisaufnahme beendet. Die Verhandlungen amt, an die Bürgermeisterei und erst als fie saben, daß alles zived der vier Tage ergaben die völlige Hinfälligkeit der Behauptungen, les fei, fügten sie sich. Merkwürdigerweise ist bis heute fein einziges Frau Dr. Schapiro habe, als Kellnerin, als Theaterdame und in Haus geschlossen worden. Das eine wurde sogar, trotz der Ein­anderen Maskeraden verkleidet, umberspioniert, und ähnlichen schränkungen, vor kurzem für den Preis von 150 000 m. verkauft. Tratsches. Hingegen wurde in einer Reihe von Fällen erwiesen, daß Frau Dr. Schapiro versuchte auch, wie sie behauptet, nicht ohne teil­Mädchen, die feineswegs gewerbsmäßig Unzucht trieben, auf De weisen Erfolg, die Mädchen zum Sparen anzuhalten. nunziationen hin wegen unschuldiger Liebeleien oder wegen Verkehrs mit Prostituierten vor die Polizeiassistentin geladen und dort

Das Bestreben auf Befferung der Lage der Bordellinfassen zog der Polizeiassistentin lebhafte Anfeindungen von Leuten zu, die ihr

Berlin   auf der Weltausstellung die Art der Waffer- und Gasversorgung und manches andere mehr. Steuerzahler kommt einem so recht zum Bewußtsein, wie schwer

in Turin  .

Turin  , 20. September.

Diese beiden Objekte bilden den Rahmen dessen, was die Stadt Berlin   in der nicht ganz zutreffend betitelten Ausstellung für Volkswohlfahrt" zeigt. Da die meisten anderen eingeladenen Städte abgesagt haben, prangt hier die Reichshauptstadt mit Hamburg   allein und genießt so den Vorzug, wenigstens beachtet zu werden.

rende Schulwesen der Stadt, in das Fürsorgewesen für Kranke, in( 10 Centefimi= 8 Pf. 1) und trotzdem hohen Ueberschüssen für die Die Rieselfelder, das wuchtige Rudolf- Virchow- Krankenhaus, die sich die Berliner   Rathaus- Freisiunigen an der reichshauptstädtischen Frrenanstalt für geistesfranke Verbrecher in Buch( im Modell vor- Bevölkerung vergangen haben, als sie das Riefenwert örtlicher Bers geführt), das städtische Gut bei Bernau  , das Untersuchungsamt für sonenbeförderung einem Häuslein profitgieriger Privatkapitalisten hygienische und gewerbliche Zwecke, die Volksbadeanstalt an der überließen! Das hätte man in Turin   auch noch zur Anschauung Gerichtstraße, die Heimstätte für brustkranke Männer in Buch und bringen sollen anderen Städten Europas   zur Warnung 1 Teile des Wasserwerkes find in großen, gut ausgeführten bildlichen Ausführungen vertreten, von denen namentlich die Bilder über das Virchow- Krankenhaus diel Bewunderung erwecken.

Von der neuen Gasanstalt in Tegel   handeln eine ganze Neibe Zwei

a.

Kleines feuilleton.

Robert Albert.

Am Ende des deutschen   Ausstellungspalastes in Turin  , da, wo man durch eine Ausgangspforte zur amerikanischen Abteilung und in die Obsthäfen Kaliforniens   gelangt, muß man ein riesiges Modell umgehen, das wie ein Wald mit großen Hotels und Pensionen aus­sieht. Es ist das Modell der Arbeiter- Heilstätten in Beeliz  , die mit ihren 1400 000 Quadratmetern Flächeninhalt genau die Größe unter Glas eingerahmter Bilder, die u. a. auch die Schutz- und Ein Denkmal der Revolution im Pariser Pantheon  . Im Jm des Valentinoparts hat, der jetzt von der Weltausstellung beherrscht Hilfsvorrichtungen bei Gasvergiftungen veranschaulichen. wird. Daneben paradiert eine Extraausstellung von Ludwig weitere Bilder zeigen die Beleuchtung der Königgräßer und Greifs- Pantheon von Paris  , dem Ehrentempel, den die Nation der Er­Löwe u. Co. in Berlin   mit ihren Wohlfahrtseinrichtungen nebst walder Straße mit dem neuen Breßgas, das, wie es scheint, eine innerung an ihre großen Männer geweiht hat, sollen demnächst von einer Teeküche, die den Arbeitern besagter Firma in zehn Jahren ungeheuer starke Helligkeit entwickelt; denn auf den Bildern sind Bildhauer Sicard geschaffene monumentale Gruppen enthüllt werden, angeblich 438 746 M. erspart haben soll. fogar die unteren Flächen der elektrischen Drähte der Straßenbahn die eine grandiose Verherrlichung der Revolution darstellen. Das ganze Denkmal baut sich in einem prächtigen Formen- und Linien­filberhell erleuchtet. Das städtische statistische Amt ist mit umfangreichen, sauber ge- rhythmus. Auf der einen Seite sind die Mitglieder des Konvents arbeiteten Statistiken vertreten, die u. die Gliederung der dargestellt, die der Nation ihren Eid ablegen, auf der anderen Armee der Freiwilligen, die in den Krieg ziehen. Sterblichkeitsziffern von 1902-1906 autünden, sowie einen Ueber die Armee blick geben über die Sterblichkeit der Säuglinge u. a. m. Darüber erhebt sich eine Statue, die Frankreich   verkörpert; zu ihrer Die Auswahl der zur Schau gebrachten Gegenstände ist eine Schön sind die vorgeführten Volksschulen in der Bögow-, Rechten steht ein Denker und zur Linken ein Symbol des Boltes, recht vorsichtige zu nennen. Sie betrifft humanitäre und Schul- Sonnenburger und Driesener Straße, sowie das Modell der Schule verkörpert in den Figuren eines Philosophen und eines Arbeiters in angelegenheiten sowie tommunale Notwendigkeiten; drei Gebiete an der Pank- und Wiesenstraße. Moderne Bauausführung, ge- der Tracht des 18. Jahrhunderts. Das Denkmal wird sich schon in also, auf denen die Italiener, die ja das Gros der Besucher stellen, räumige Haltung, luft-, licht- und sonnespendende Fenster und vor wenigen Tagen den Besuchern des Pantheon präsentieren, doch ist noch viel von uns lernen können und wollen. Nur muß es eben nehm schlichte Fassaden wirken auch auf den betrachtenden Laien. Die Aufstellung nur eine vorläufige; es ist nur ein Modell des deshalb als mangelhaft bezeichnet werden, daß man die Erläute- Für den, der noch die Schulen von dazumal" besuchen mußte, Werkes. Die einzelnen Stücke werden erst in Guß gegeben und sollen gegen Ende des Jahres vollendet sein. Die feierliche Ein­rungen zu den Modellen, Photographien und graphischen Dar- wirken ja diese modern eingerichteten Schulen imponierend stellungen nur in deutscher, nicht auch in italienischer oder fran- von denen zu schweigen, die nur die ostelbischen oder oberschlesischen weihung wird dann durch Fallières noch vor Ablauf seiner Amtszeit zösischer Sprache gegeben hat ein ebenso großer Fehler wie der, Schulpaläste" zu sehen Gelegenheit hatten. Aber an die meisten erfolgen. daß die Charlottenburger   Waldschulen und transportable Schulen, Schulen der Schweiz   z. B. reichen auch die hier gezeigten schönen Greise als Wettschwimmer. Im Serpentine- Teich im Londoner System Dreder, die mit im Berliner   Zimmer hängen, nur italienische Gebäude der obengenannten vier Straßen noch nicht heran. In Hydepark fand neulich eine originelle sportliche Veranstaltung statt. Bezeichnungen tragen( Padiglioni- scuola delle citta di Charlotten- Genf, Zürich  , Bern  , Basel  , St. Gallen  , ja sogar in vielen kleinen Es handelte sich um ein Wettschwimmen, das acht Greise an den burg   usw.). Wieviel Deutsche sprechen denn italienisch? Und erst bis kleinsten Orten der Kantone findet man noch weit schönere, ge- Start brachte, die zusammen 501 Lebensjahre zählten und von denen gar: Wer von den Italienern, Franzosen, Engländern usw. spricht fälligere und imposantere Volks-( Primar-) Schulbauten, die oben der älteste auf 84 Jahre zurückblickt. Die zu durchschwimmende deutsch  ? Sagt man's doch gerade in Italien   offen heraus: absichtlich brein noch den weiteren Vorzug haben( den die Berliner   leider nicht Strede maß 46 Meter und mußte in den Kleidern durchschwommen nicht Deutsch   zu lernen, weil man die Deutschen   nicht liebe.( Ci haben können), daß sie durchweg auf den schönsten und höchst werden. Als Sieger ging aus dem Wettschwimmen ein 79jähriger occore non di sapere questa lingua, fagen sie, wir haben nicht gelegensten, luftigsten und sonnigsten Plätzen stehen. Und, daß sie hervor, der in 55 Sekunden rund 2 Meter vor seinen Mitbewerbern nötig, diese Sprache zu sprechen.) Unter diesem Mangel leidet außerhalb der Unterrichtszeit den Jugendorganisationen, wie auch ans Biel   gelangte. übrigens die gesamte deutsche Ausstellung wie deren Katalog. allen politischen Parteien zu Beratungen, Versammlungen und Rongressen unentgeltlich zur Verfügung stehen.

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Humor und Satire.

In drei Zimmern hat Berlin   die Ausstellungsobjekte unter gebracht. Was zuerst sichtbar wird, ist das Modell des Alte- Leute Rennen wir zum Schluß noch das städtische Wasser-( Müggelsee) Das Prestige Deutschlands   im Orient. Warum Seims" in Buch mit seinen Gärten, Wäldern und 22 Bauten. Eine wert, das in großen Photographien aushängt, leider ohne mag der allmächtige, große, weiße Sultan   sein in Tanger   gegebenes Inappe Erläuterung über Zweck und Wesen dieser schönen Einrichtung tabellarische Erklärungen und lebersichten über die Wirksamkeit u. a. m. Versprechen nicht einlösen?!" Das weiß Allah  ! Wahrscheinlich wäre gewiß nur eine fleine Mühe und doch für alle Besucher höchst so haben wir alles aufgezählt, was Berlin   in Turin   beisammen gibt es irgendwo einen Sultan, der noch allmächtiger und wertvoll gewesen. Leider versäumte man sie hierbei ebenso wie bei hat. Daß nicht auch die städtische Straßenbahn als größer ist!" Das Boltsfestspiel, Die Drestie" auf der Münchener  fast allen anderen Gegenständen. Das ist sehr schade, denn so Regiebetrieb gezeigt werden kann, daran sind die schlauen ichtern und fahl kommen begreiflicherweise die sonst sehr lehrreichen berlinischen Kommunalpolitiker schuld, die seinerzeit den Anschluß Oftoberwiese. Die Grinnyen zu Dreftes:" Bahlst a Maß Bier, Bilder und Diagramme lange nicht genug zur Geltung. verpaßten und Paul Singers dorthinzielende Anregungen stets als Haderlump, elendiger?!" Ringsum find die Wände geschmüdt mit Beichnungen und Umstura" oder Zukunftsmusik" in den Wind schlugen. Gerade in Bonzenmoral. Jeffas, die Hiz! und dabei berf'n mer Photographien der wichtigsten kommunalen Einrichtungen Berlins  . Turin   mit ſeinem weitverzweigten Nez der Tramway, mit ſeinen froh ſei, daß mer's hob'n, denn auf wen sollten mer sonst die Schuld Man gewinnt bei diefem Studium einen Einblick in das imponie- Straßenbahnrückfahrkarten und außerordentlich billigen Tarifen an der allgemeinen Teuerung abwälzen?"

Jugend.")