Nr. 234. 28. Jahrgang.
2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt
Stadtverordneten- Verfammlung.
29. Gigung vom Donnerstag, den 5. Oktober, nachmittags 5 Uhr.
Vorsteher Michelet eröffnet die Sigung nach 5½ Uhr. Die Ausschüsse für die Anträge Dr. Arons und Genossen ( Soz.): 1. betr. die
Gehalts- und Lohnaufbesserung
für städtische Beamte, Hilfskräfte und Arbeiter und die Bewilligung von Teuerungszulagen, 2. Begründung eines städtischen Wohnungsamtes usw., sind gewählt. Im ersteren ist die sozialdemokratische Fraktion durch Hinze, Mann, Ritter, Dr. Weyl, im zweiten durch Grunwald, Heimann, Rosenfeld und Wengels vertreten.
Zunächst finden Ersakwahlen für den verstorbenen Stadtv. Deutsch ( foz. fortschr.) statt. Es werden gewählt in die Gewerbedeputation Stadtv. Menzel und in die Schuldeputation Dr. Nathan. Zwei weitere Erfahwahlen werden auf die nächste Sigung verschoben.
Der eingesetzte Ausschuß für die Magistratsvorlage wegen Verbreiterung der Prenzlauer Straße
reichen.
Freitag, 6. Oktober 1911.
zahlreicher Angestellter bedurft, che uns endlich die heutige Vorlage Stadtv. Wurm: Ich mache den Vorredner darauf aufmerkgemacht wurde. sam, daß neuerdings von dem konservativen Verein für Stadtrat Maas : Gegen diese freundliche Begrüßung muß id, Sozialpolitit" eine Schrift über den Schweinehandel auf den Magistrat in Schuh nehmen. Wir haben doch erst die Beschluß dem Berliner Viehhof erschienen ist. Daraus wird er den Zufaffung der Vororte abwarten wollen, und noch heute haben wir sammenhang zwischen Viehkommissionären, Händlern, Fleischern von 3 bis 4, so von Stralau und Tempelhof , keine Antwort. und Preistreibereien sehr flar erkennen. Trotzdem werden wir das Ortsstatut jetzt zur Genehmigung vor- Die Vorlage wird darauf angenommen. Tegen. Schluß 8 Uhr.
Stadtv. Goldschmidt( N. 2.) freut sich, daß der Magistrat selbst endlich ungeduldig geworden ist, und hofft, daß der Oberpräsident seinerseits nicht lange auf sich warten lassen werde.
Die Vorlage gelangt darauf mit der beantragten Modifi. tation zur Annahme.
Im Anschluß an die Uebersicht über die öffentliche Beleuchtung
für April/ Juni 1911 gibt auf Ersuchen des Vorstehers Stadtrat Namslau Auskunft über die Explosion auf dem Tegeler Gaswerk. Von den Einzelheiten ist auf der Tribüne nichts
zu verstehen.
Die Vorlage betr. die Erhebung von Beiträgen zu den Kosten der Verbreiterung der Roßstraße auf der Nordseite beantragt Stadtv. Kyllmann in einem Ausschusse vorzuberaten. Nachdem auch Stadtv. Manaffe sich in gleichem Sinne ausgesprochen, wird dem gemäß beschlossen. In einer Nachtragsvorlage ersucht der Magistrat die Versamm lung um ihre Zustimmung dazu, daß vorläufig in 7 Markthallen der Außenbezirke zirka 70 Seefischverkaufstellen
entnommen werden.
Stadtv. Löser( A. 2.) hält 19 Meter für genügend, ist aber Stadtv. Wurm( Soz.): Wir sind vollständig einverstanden, nicht abgeneigt, auf 22 Meter zu gehen. Das sei die Breite der daß die Gemeinde diesen ersten Schritt tut, um den Notstand etwas Leipziger Straße , und diese Breite würde für 100 Jahre aus- zu mildern; auch damit, daß, der Not gehorchend, die Stadt gegenwärtig nicht selbst den Verkauf in die Hand nimmt, sondern mit Hilfe der privaten Organe der Fischhändler in die Wege leitet, obwohl wir der Meinung sind, daß, weil dieser Notstand kein vorübergehender
machen.
Stadtv. Max Schulz( N. 2.) tritt für 24 Meter ein. Die ganze zufünftige Entwickelung des Nordostens, zumal die von Weißensee, drängen auf die Prenzlauer Straße hin. Man solle doch nicht kurzfichtige und engherzige Kommunalpolitik treiben und keinen Unterschied zwischen der Brenzlauer, Königs- und Landsberger Straße ist, die Stadt sich auch mit dem Gedanken vertraut machen und Vorbereitungen treffen müßte, selbst den Vertrieb zu übernehmen. Stadtrat Dr. Franz verteidigt die Magistratsvorlage. Die Aber so angenehm es ist, wenn wir in dieser Frage sämtlich einBrenzlauer Straße sei nicht die einzige Zubringerin vom Nord- verstanden sind mit der Gemeindeverwaltung, so unangenehm beoften; diesem Zweck diene auch die Weydingerstraße. Der finan- rührt es in weiten Streisen der Bevölkerung, und noch mehr muß zielle Gesichtspunkt spiele nur nebenher mit., 19 Meter es die Stadtverwaltung unangenehm berühren, daß seitens des Breite werde für lange Zeit ausreichen; 22 Meter Breite hätten preußischen Ministers des Innern ein Erlaß veröffentlicht worden für das Verkehrsinteresse teine größere Bedeutung als 19 Meter, ist, der geradezu Denn wolle man den Fahrdamm auf 15 Meter Breite bringen, so müsse die Gesamtverbreiterung auf 24 Meter erfolgen.
( Dritter Tag.)
Zu Beginn der gestrigen Verhandlung erklärt der Staatsanwalt Porzelt: Die in dem Ablehnungsantrag des Angeklagten aufgestellte Behauptung, der Untersuchungsrichter sei durch eine Verfügung des Justizministers
gehindert worden, seine Absicht, die Voruntersuchung zu schließen, auszuführen, ist, wie die Atten Stallmann( Korff- König) ergeben, völlig unrichtig. Der Justizminister hat in seinem Schreiben vom 22. September lediglich gebeten, in der Auslieferungssache gegen den gefährlichen Hochstapler Korff- König, dessen Festnahme in Batavia zu beantragen und alle sonst erforderlichen Schritte zu tun. Die Verteidigung bleibt dabei, daß auch dieses Schreiben ungefeßlich gewesen sei. Da alles, was den Angeklagten in der Falschspielsache betraf, aufgeklärt war, hätte unbekümmert um Korff= König die Voruntersuchung gegen den Angeklagten geschlossen werden müssen.
auf 19 Meter hat mit 7 gegen 3 Stimmen den Magistratsantrag abgelehnt und empfohlen, den Magistrat um schleunige Einbrin gung einer Vorlage zu ersuchen, welche die Verbreiterung auf 24 Meter vorsieht. Referent ist Stadtv. Kyllmann( fr. Fr.). Stadtv. Manasse( Soz.): Wir schließen uns nur dem Urteil der Fachleute an, wenn wir hier gegenüber den Etatleuten die eingerichtet werden, daß die Seefische an den Hafenplägen frisch Der Staatsanwalt führt ferner aus: Was die angebliche AnVerbreiterung auf 24 Meter verlangen. Damit treiben wir wahr- und billig angekauft und durch hiesige Fischhändler an diesen frage an den Botschafter in London anlange, so sei die Annahme, haft praktische Kommunalpolitik. Zunächst soll ja doch Stellen zu von der Verwaltung festgesezten Preisen an die Ber - die Staatsanwaltschaft habe angefragt, ob er intervenieren wolle, auch nur eine neue Baufluchtlinie beschlossen werden. Nicht nur liner Bevölkerung verkauft werden. Die Summe von 10 000 m. ganz absurd. Irgendein solches oder ähnliches Schreiben ist nic die Berkehrsverhältnisse, sondern auch die Rücksichten auf die zur Deckung der Kosten soll aus dem Dispositionsfonds an den Botschafter gegangen. Man könne dem Angeklagten allerVolkshygiene gebieten eine Verbreiterung auf 24 Meter. dings vielleicht zugute halten, daß er durch folgenden Umstand zu seinem Irrtum veranlaßt wurde. Bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in London war von Wien aus angefragt, welche Staatszugehörigkeit der Angeklagte habe. Man habe sich an die deutsche Botschaft deshalb gewendet. Eine Frau Risch, aber keineswegs irgendeine amtliche Seite, hatte sich mit der Frage an den Botschafter gewendet, die dahin beantwortet wurde, daß der Botschafter nicht für seinen Neffen eintreten, sondern dem Verfahren seinen Lauf lassen wolle. Angeklagter macht darauf aufmerksam, daß es doch auffällig sei, in dieser Art seine Staatsangehörigkeit fejtzustellen. Er stellt Beweisanträge in der Richtung der von ihm aufgestellten Behauptung. Das Gericht beschließt, diese Anträge abzulehnen. Denn aus der Anweisung des Justizministers vom 22. September gehe in keiner Weise hervor, daß der Justizminister auf den Untersuchungsrichter eingewirkt habe. Die Ladung des Botschafters und eines Kriminalkommissars crübrige sich, da unterstellt werde, daß der Angeklagte in diesem Glauben gewesen ist und daß bei dem Botschafter angefragt ist, ob und was gegen den Angeklagten unternommen werden könne. Die Fortsetzung der Beweisaufnahme erstrect sich zunächst was uns durch Sachverständige über die Möglichkeit der Behebung des Notstandes gesagt wird. Der Viehhofdirektor und der Riesel- wieder auf den felddirektor haben uns in der gemischten Deputation gesagt, daß Fall Wertheim . die Gemeinde jetzt billiges Fleisch zu beschaffen außerstande ist. Kaufmann Gaibler erklärt es für ausgeschlossen, daß der Graf Dagegen erklärt jetzt der Minister des Innern genau dasselbe, was als Reisemarschall oder als eine Art Bedienter behandelt worden bereits der Deutsche Landwirtschaftsrat vor längerer Zeit sagte, sei. Ueber die Aussage der Frau Wertheim in der Julisizung sci im Widerspruch mit allen Erfahrungen, daß eine Gemeindeverwal- er empört gewesen. Er halte die Stadtbaurat Krause: Wenn die Charlottenstraße 22 Meter tung Maßnahmen treffen könne zur Verbilligung der Lebensmittel, Frau Wertheim für total frank, hysterisch oder sonst noch was. hat und verlängert werden soll, so können wir doch füglich keine fo Ses Fleisches, und zur Erleichterung der Fleisch verandere Breite für die Verlängerung wählen. Tatsächlich machen orgung. Man solle in zweckmäßiger Weise mit den Fleischern Einmal habe sie ihn nachts telephonisch zu sich gerufen und ihm Unterschied nur in der Bauhöhe. über Herabsehung der Fleischpreise verhandeln; sei da nichts er- gesagt, ich will, daß mein Mann zugrunde geht, sein Geschäft soll Der Ausschußantrag wird mit schwacher Mehrheit anreichbar, jo müsse die Errichtung von städtischen Verkaufsstellen meinetwegen auch zugrunde gehen. Der Verteidiger Rechtsanwalt dringend empfohlen werden, wie solches vor mehreren Jahren mit Dr. Alsberg führt aus: Es ist noch nicht aufgeklärt, weshalb die genomme it. Um 6 Uhr wird in Erfolg geschehen sei. Meine Erfahrungen gehen sahin, daß das Familie Wertheim so plöblich die Beziehungen zu dem Grafen nicht mit Erfolg geschehen ist. Gewiß würden sich Mittel und Metternich abgebrochen hat. Die Verteidigung macht geltend, es Wege finden lassen, um ein sauberes, glattes und ehrliches Ge- sei das deshalb geschehen, weil Wolf Wertheim einsah, es geht mit dem Magistrat unter dem Vorsiz des Oberbürgermeisters schäft zustande zu bringen auf dem Vichhofe, welches zu einer mit seinen finanziellen Verhältnissen zugrunde, er müsse einen Kirschner die Wahl von 40 Mitgliedern und 40 Stellver- regelmäßigen und billigeren Versorgung der Bevölkerung mit vermögenden Schwiegersohn haben und könne sich nicht mehr den tretern zur Bertretung Berlins in der Zwedverbandsversammlung Fleisch führen könnte; aber nach den uns gewordenen Erklärungen urus eines gräflichen Schwiegersohnes leisten. Die nach dieser für Groß- Berlin vorgenommen. Es werden 10 Magistratsmitglieder muß es als unmöglichkeit betrachtet werden, daß die Stadt Richtung an den Zeugen gestellten Fragen lehnt das Gericht ab. und 30 Stadtverordnete gewählt und zwar durch Zuruf. Unter den einen Einfluß auf die Preise gewinnt. Dieser Erlaß ist nach Fall Gustke Gewählten befinden sich folgende 8 Mitglieder der 103. meiner Meinung nichts als ein Versuch, den Fraktion: Dr. Arons( Vertreter Mann), Basner( Leid), Bruns( Sinße), Heimann( Glode), Hoffmann( Dr. LiebInecht), Pfannkuch Dr. Wehl( Dr. Bernstein).
Stadtv. Körte( fr. Fr.) spricht sich entschieden für 24 Meter aus. Stadtv. Cremer( A. L.): Die Prenzlauer Straße hat keinen Durchgangsverkehr; 22 Meter dürften völlig genügen.
Stadtv. Manasse tritt den Ausführungen des Stadtrats entgegen. So sei es doch ein sehr unbequemer Blinddarmfortsaß, wenn die 26 Meter breite Prenzlauer Allee in die nur 19 Meter breite Prenzlauer Straße einmünde.
beratung.
gemeinschaftlicher Sizung
dem ins Gesicht schlägt,
Zorn der Deffentlichkeit
=
Zum
wird hierauf zurüdgegriffen. Als Zeuginnen werden zwei Besucherinnen des Moulin rouge und des Palais de Danse darüber be( Wurm). abzulenken von den Junkern auf die Stadtverwaltun nannt, daß die Gustte ihnen erklärt habe, der Angeklagte habe ihr gen( Sehr richtig!) Es genügt aber nach unserer Meinung nicht, den Wechsel über 1200 m. geschenkt. Die eine Beugin weiß von Ein Antrag Löser und Genossen( A. 2.) geht dahin: daß das hier ausgesprochen wird, sondern der Magistrat muß nichts, die andere, ein Fräulein de Lor, bestätigt diese Behauptung. " Der Magistrat wolle für den Teil der Charlottenamtlich nachweisen lassen, wie es mit der Fleischversorgung durch Die Zeuginnen geben zu, daß die Zeugin Gustte auch manchmal straße zwischen Unter den Linden und Behrenstraße zweds der die Stadt steht; Berlin müßte eine Gegen- Denkschrift gegen renommiert. Die Verteidigung hatte beantragt, die Beuginnen notwendigen Verbreiterung schleunigst eine neue Baufluchtlinie die Denkschrift des Landwirtschaftsrats und gegen den Erlaß des nach Entfernung der Zeugin Gustte aus dem Saal zu vernehmen. festsetzen. Ministers des Innern veranlassen, damit die Bevölkerung weiß, Denn gestern habe Fräulein Gustte beim Heraustreten aus dem Stadtv. Löser verweist auf die Absicht der Diskontogesellschaft, woran sie mit den Ursachen der Fleischteuerung ist. Die Gemeinde- Saal zu der de Lor gesagt: Ich habe meine Aussage unter Eid an dieser Stelle einen Neubau aufzuführen, stellt anheim, eine Ver- verwaltung hat jetzt das Wort! gemacht, Du weißt, wie Du Dich zu verhalten hast. Die Zeugin breiterung auf 19 Meter zu empfehlen, und beantragt Ausschuß- Stadtrat Fischbed: Ich freue mich sehr über den Schluß der Gustte erklärt, diese Bemerkung sei durchaus gerechtfertigt gewesen, Ausführungen des Vorredners, worin er dargelegt hat, wie die da sie glaubte, die de Lor zur Bekundung der Wahrheit auffordern Stadtbaurat Krause wirft einen Rückblick auf frühere Veröffentliche Aufmerksamkeit von dem Schuldigen abgelenkt werden zu müssen. Mehrere Besucherinnen des Palais de Danse, darunter breiterungsprojekte. Zurzeit sei die Straße an der Stelle 13% Meter foll, der auch allein helfen kann; dem stimme ich durchaus zu. auch die Zeugin de Lor, hätten ihr erzählt, ein Mann sei dort breit. Einer Verbreiterung auf 19 Meter habe die Diskontogeſell Sehr bedauert habe ich ferner, in Preßorganen Ausführungen zu erschienen, habe sie ausgefragt und alles aufgeschrieben, während schaft nicht zugestimmt; sie habe sich aber zur kostenlosen Ab- finden, welche der Regierung in diesem Sinne beispringen. Viel sie bei Tische gesessen und Sekt getrunken haben. Da habe sie tretung eines 2 Meter breiten Streifens bereit erklärt. Dadurch fach ist tatsächlich die Vorstellung in Volkskreisen vorhanden, als gesagt: Wenn Ihr bei Sektgelagen fist und Romane schwaßt, dann fomme die Straße auf 15% Meter. Der Fahrdamm von 7½ Meter ob die Kommunen daran schuld wären. In erster Linie könnt Ihr die Suppe auslöffeln, die Ihr Euch aufgetan habt. Auf wiederholten energischen Vorhalt der Zeugin Gustte an die Zeugin genüge, um 3 Fuhrwerte nebeneinander fahren zu lassen. In muß auf dem Gebiete der Zollpolitik Abhilfe oder Milderung ge- de Lor, ob denn nicht Graf Metternich auch sie habe anpumpen wenigen Wochen werde eine bezügliche Vorlage gemacht werden. schaffen werden; will das Reich nicht grundsäßlich eine Aenderung wollen, antwortete die de Lor mit Ja. Sie habe dem Grafen Stadtv. Löser zicht hiernach seinen Antrag zurüd. herbeiführen, so ist es doch in solchen Zeiten der Not verpflichtet, 300 W. auf Wechsel geborgt. Angeklagter hebt hervor, daß die Der Ankauf der dem Verein für Feuerbestattung gehörigen Maßregeln zur Milderung zu ergreifen, die 3ölle herabzu- Gustte behauptet habe, er habe ihr 1200 W geschenkt, ergebe sich auch sehen, und zwar Getreidezölle, Vieh- und Fleischzölle, der Auf- daraus, daß im Moulin rouge Mädchen zu ihm gesagt hätten: in der Gerichtstraße nebst Urnenhain nach Einbau ciner Krema- hebung der Einfuhrscheine und der Einfuhrverbote näherzutreten. Kleiner Metternich, das hätten wir von Dir nicht geglaubt, daß Du toriumsanlage für 220 000 M. wird cinstimmig beschlossen, nach Auf dem Kartoffelmarkt erklärt die Regierung, sie habe das ihrige blaue Lappen verschenkst. dem Stadtv. Leid bemerkt hat, daß auch seine Fraktion der Vor- getan, aber schon sehen wir, daß die Produzenten die Verbilligung der lage zustimme, ohne sich direkt auf die von dem Verein für Feuer- Frachten sich zugute kommen lassen wollen, und schon sind Prozesse bestattung in Aussicht genommenen Gebührensätze, so 100 M. für derart im Gange.( Hört! hört!) was die Kommunen tun fönnen, jeden Aschenbeisehungsplak, festzulegen. wollen sie tun; die heutige Vorlage ist ein erster Beweis Das Ortsstatut über die dafür. Ich kann mitteilen, daß in der gestrigen Verhandlung kommt es, als dem Verteidiger Dr. Jaffe vom Staatsanwalt der mit den Vororten sich ergeben hat, daß es sehr zweifelhaft ist, ob Vorwurf eines nicht ganz korrekten Vorgehens gemacht wurde. Die die Kommunen versuchen sollen, den kleinen Händler auszuschalten, Berteidigung weist mit großer Entschiedenheit die dahin gerichteten Oberpräsidenten zur Genehmigung eingereicht werden und eb. am bon uns. Die Anregung wegen der Gegendenkschrift wäre zu er- Silfe der ihr zu Gebote stehenden Kriminalpolizei Ermittelungen daß diese Zweifel von den Vororten genau so geteilt werden wie Angriffe zurück. Dr. Jaffe erklärt zu den Vorgängen im Palais
Einschränkung der Sonntagsarbeit
--
in offenen Verkaufsstellen soll jetzt endlich der Beschluß der Versammlung datiert vom 16. Februar 1911!- dem
1. November in Kraft treten. Zugleich werden noch einige zur Klar- wägen. Stellung erforderliche redaktionelle Aenderungen vorgeschlagen.
Zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen Verteidigung und Staats. anwaltschaft
Stadtv. Dove( A. L.): Mit der Vorlage ist bewiesen, daß die über Zeugen anzustellen; der Verteidigung stehen diese Mittel nicht Stadtv. Singe: Wir bitten, zur Beseitigung auch der geringsten Stadt bemüht ist, diejenigen Mittel zu ergreifen, die zunächst zur zur Verfügung. Frau Gräfin Metternich, die Gattin des Aubluten müssen, sie hat sogar den Hof- und Gerichtsadvokaten MeyerUnklarheit in dem Ortsstatut zu sagen:„ bom 1. Mai bis in 1. Bekämpfung des Notstandes angezeigt erscheinen. Mit dem Stol- geklagten hat, was often betrifft, in diesem Prozeß schon stark 30. Geptember", und vom 1. Oftober bis in I. 30. April"; sonst legen Wurm glaube ich, daß die weiteren Vorschläge der Regie- Günter, dessen Ladung das Gericht wiederholt abgelehnt hat, auf fönnten manche Ausleger auf den Gedanken kommen, der 30. Sep- rung nur mit größer Vorsicht aufgenommen werden können. Der ihre Kosten laden lassen usw. und wollte nicht weiterhin noch tember und der 30. April seien von der Sonntagsruhe frei. Damit Erlaz beweist lediglich das Bestreben, die Schuldfrage zu ver- Detektivdienste an andere Personen zahlen. Nun hatte uns der können wir die Vorlage annehmen. Aber ein paar freundliche schieben. Angeklagte gesagt: im Palais de Danse verkehrten Damen", denen Stadtv. Goldschmidt: Die Vorlage nehme ich auch an; sie be- die Gustte sofort erzählt hatte, daß der Angeklagte ihr den Wechsel Worte muß ich dem Magistrat und dem Stadtrat Maas doch dafür sagen, daß sie es fertig gebracht haben, einem großen Teil deutet wenigstens eine kleine Silfe, welche die Bevölkerung von 1200 M. geschenkt habe. Deshalb habe ich mich mit einigen der Bevölkerung die erweiterte Sonntagsruhe in diesem Sommer immerhin dankbar annehmen wird. Auch wir haben den Erlaß Herren in das Palais de Danse begeben und jene Herren sprachen zu rauben. Die Vorlage tam schon vorigen Dezember an uns, im des Ministers nicht anders verstanden, als er hier deklariert worden mit den Mädchen, um zu ermitteln, wer diejenigen sind, die in Februar wurde sie von uns verabschiedet; wir hielten den 1. Mai ist. Man hat begonnen, die Schuld auf die Gemeinden abzuwäl- Frage kommen. Ich habe mich dann nachher auch an den Tisch als Termin des Inkrafttretens für selbstverständlich. zen, aber ich glaube, dieser Versuch wird nicht gelingen. Die begeben und habe mir persönlich die Adressen notiert. Das bekenne Am 24. Mai wurde dann der Antrag Bamberg angenommen, übergroße Mehrheit weiß sehr wohl, wo die wirklich Schuldigen ich ganz offen und möchte denjenigen jehen, der darin irgend etwas der den Magistrat um schleunigste Durchführung ersuchte. Jetzt fißen. Kollege Wurm hat aber eine Bemerkung gemacht, die Inkorrektes sehen will! Ich muß mich ganz entschieden verwahren, haben wir Anfang Oftober, über 5 Monate find ins Land gegangen, eine gewisse Beunruhigung in die Bevölkerung tragen kann; er wenn der Staatsanwalt es wagen würde, daraus den Vorwurf der che uns die heutige Vorlage tam. Eine derartige Verschlep deutete an, es ginge auf dem Viehhofe nicht immer sauber und Inkorrektheit zu erheben! pung fönnen wir nicht gutheißen; im Namen einer ganzen Reihe chrlich zu. In der gemischten Deputation wurde nachvon Angestellten wie von fleinen Gewerbetreibenden bedaure ich gewiesen, daß erheblich viel mehr Vieh auf unseren Gütern produaufs Aeußerste, daß ihnen in diesem wunderschönen Sommer dieje ziert werden könnte, aber doch nicht soviel, um auf den Preis Sonntagsruhe verloren gegangen ist. Es hat erst des Protestes des Fleisches zu drücken,
=
Rechtsanwalt Alfred Ballier bekundet: Graf Metternich kam, nachdem der Prozez wegen des Wechsels eingeleitet war, zu mir und erklärte, er sei von der Gustte bewuchert worden, er habe nicht 1200 M. erhalten. Daß ein Darlehen gegeben war, bestritt