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Br. 242. 28. Jahrgang. 6. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 15. Oktober 1911.

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Soziales.

Bur Angestelltenversicherung.

unfälle.

Spruchsenat für Angestelltenversicherung errichtet werden. Neben hobenen Belveisaufnahme erkannte die Genossenschaft, ohne es zu sonstigen Vorschlägen, die eine Verbesserung der Rentenberechnung, einem Spruch kommen zu lassen, die Versicherungspflicht des H., cine gerechtere Regelung der Hinterbliebenenversicherung, eine als auch den Zusammenhang des Todes mit dem Unfall an. genauere Umschreibung des Kreises der Versicherungspflichtigen u. a. 2. Der Heizer Robert N. erlitt am 24. Juni 1910 im Betriebe beziveden, wird besonders nachdrücklich die Beseitigung der Ersay der Firma Borsig   in Tegel   durch Rauchvergiftung einen Unfall. Die Freie Vereinigung für die soziale Versicherung der kaffen verlangt. Im Hinblick auf die in letzter Zeit besonders rege Am genannten Tage wurden im Betriebe neue Oefen ausprobiert, Privatangestellten" hielt am 7. Oftober in Berlin   eine Vertreter- Tätigkeit der privaten Versicherungsunternehmungen, die vor dem das Feuer wurde durch Wasser gelöscht. N. mußte mit noch einent fizung ab, die fich hauptsächlich mit der Angestelltenversicherung be- Infrafttreten des Versicherungsgefeßes noch möglichst viele An- Kollegen in die Feuerung steigen. Hierbei zog sich N. die Rauch schäftigte. Im Gegensatz zum Hauptausschuß hat die" Freie Ver- gestellte werben wollen, beschloß die Vertretersizung, in den Kreisen vergiftung, in weiferer Folge Lungenentzündung zu, die dann einigung" von jeher die Auffassung vertreten, daß eine gefunde der Privatangestellten Aufklärung darüber zu verbreiten, daß trotz seinen Tod herbeiführte. Die Nordöstliche Eisen- und Stahl- Be­Angestelltenversicherung nur auf dem Wege des Ausbaues der all- der Mängel des vorgeschlagenen Gesetzes eine staatliche Zwangs rufsgenossenschaft, bei der die Witwe nunmehr Anspruch auf Zah gemeinen Invalidenversicherung zu erreichen sei. Da es jedoch nach versicherung doch der privaten Versicherung vorzuziehen sei. lung der Hinterbliebenenrente erhob, lehnte den Antrag ab, da ein der Verabschiedung der Reichsversicherungsordnung und mit Rüdsicht Betriebsunfall und ein ursächlicher Zusammenahng der tödlichen darauf, daß bei der Gestaltung der Angestelltenversicherung politische Erwägungen nicht ohne Einfluß sind, ausgeschlossen erscheint, den Nachträglich von der Berufsgenossenschaft anerkannte Betriebs. Erkrankung des R. mit dem Unfall nicht erwiesen sei. Ausbaugedanken zurzeit zu verwirklichen, so wurde beschlossen, wenigstens die Hauptmängel, die der Regierungsentwurf nach 1. Der Backofenbauer H. erlitt am 12. Januar 1910 dadurch Ansicht der Freien Vereinigung" enthält, noch einmal hervor einen Unfall, daß er beim Gehen auf einer Rüstung mit dem Stopf zuheben und in einer Eingabe an den Reichstag   Verbesserungs- gegen einen eisernen Träger stieß. Nach einigen Tagen stellten sich vorschläge zu machen. Die beschlossene Eingabe fordert im beson Beschwerden ein. S. war dann bis Ende März in ärztlicher Be deren eine organisatorische Verbindung der Verwaltung der An- handlung. Am 1. April entfernte er sich von Hause und wurde gestelltenversicherung mit derjenigen der allgemeinen Invaliden- am 3. April im Rottefanal bei 3offen als Reiche gefunden. versicherung, um Verwaltungsfosten zu sparen und einer späteren Die Witwe erhob bei der Sächsisch- Thüringischen Eisen- und Vereinheitlichung der gesamten sozialen Versicherung die Wege zu Stahl- Berufsgenossenschaft Anspruch auf Entschädigung. Dieser ebnen. An Stelle einer neuen Reichsversicherungsanstalt sollen die wurde abgewiesen. Die Genossenschaft bestritt, daß H. im Sinne bereits vorhandenen Versicherungsanstalten der Invalidenversiche des Gefeßes als versicherungspflichtiger Arbeiter anzusehen ge­rung treten, wobei die Rentenausschüsse nach dem Vorbilde der wesen sei, da er für die Firma K. in Leipzig   den Bau von Bad Vorstände der Versicherungsanstalten die Verwaltung wahrnehmen öfen gegen ein Firum ausgeführt habe. Auch für den Verkauf von sollen. Statt des Verwaltungsrates mit dem Verwaltungsausschuß, Backöfen habe H. Provision erhalten. Bei einem versicherungs­der nach dem Entwurf fast nur rein formelle Befugnis hat, wird ein pflichtigen Arbeiter ist die Gewährung von Provision nicht üblich. Ausschuß für Angestelltenversicherung beim Reichsversicherungsamt Gegen den ablehnenden Bescheid wurde Berufung beim Schieds­vorgeschlagen. Durch die Schaffung dieses Angestelltenausschusses, gericht für Arbeiterversicherung in Leipzig   eingelegt. Die Firma der aus 32 Vertretern der Beteiligten unter Vorsiz des Präsidenten. bestätigte durch Schreiben, daß sie den H. für versicherungspflich des Reichsversicherungsamtes oder seines Stellvertreters zusammen- tig hielt. Das Schiedsgericht erhob umfangreichen Beweis durch gesetzt sein soll, wird die Verwirklichung einer tatsächlichen Selbst- Vernehmung einer Reihe Zeugen, die den Vorgang im Nottefanal verwaltung angestrebt. Zur Durchführung der organisatorischen beobachtet hatten. Aus dieser Beweisaufnahme ging hervor, daß Verbindung der Spruchinstanzen der Angestelltenversicherung mit H. ganz verstört nach Zoffen gekommen sei und daß er am Abend denen der allgemeinen Bersicherung soll bei jedem Oberversicherungs- des 2. April im Nottekanal stehend gesehen wurde, wobei er er­amte eine Beschluß- und eine Spruchkammer für Angestelltenver- klärt habe, daß er bis Sonnenuntergang dort stehen bleiben müffe, ficherung und beira Reichsversicherungsamte ein Beschluß- und ein um gefund zu werden. Auf Grund der vom Schiedsgericht er.

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Die Witwe legte gegen diesen Bescheid Berufung beim Schieds. gericht für Arbeiterversicherung, Reg.- Vez. Potsdam, ein, und machte geltend, daß ihr Mann bereits an demselben Tage, an dem er die oben erwähnte Arbeit hat leisten müssen, über Beschwerden geklagt habe. Ein anderer Arbeiter, der mit R. die gleichen Arbeiten ge macht hatte, habe mehrfach Erbrechen gehabt und flagte gleich über Mattigkeit im Körper. Bei diesem Arbeiter sind erhebliche Folgen nicht zurückgeblieben. Erfahrungsgemäß steht fest, daß eine Raucha bergiftung sehr wohl geeignet ist, Lungenentzündung hervorzus rufen. Nachträglich erkannte die Genossenschaft den Vorgang als Bes triebsunfall an und billigte den Hinterbliebenen die Rente zu. In beiden Fällen find den Hinterbliebenen unnüße Scherereien gemacht und haben die Hinterbliebenen durch die Weigerung der Genossenschaft, den Unfall anzuerkennen, monatelang auf ihre Rente warten müssen.

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