Nr. 259. 28. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 4. November 1911.

Wahlversammlung nicht; also von einer Auf- Ausdruck Auflösung" gebraucht, den das Vereinsgeset brauche.

lösung

Gefährdung des Verfammlungsrechts lofung aus biefem Grunde kann keine Rede sein. Das sei aber unerheblich. Maßgebend sei, daß er den Fortbestand

durch das Oberverwaltungsgericht.

Daß eine Auflösung nur aus den im§ 14 angeführten der Versammlung verhinderte. Kläger   habe ferner einen Unter­Gründen zulässig sei, ergebe sich ja auch daraus, daß auch irgend schied zwischen dem Abgeordneten" der Polizei und der Polizei­jemand, der nicht Polizeibeamter ist, mit der Ueberwachung der behörde gemacht und die Frage aufgeworfen, wie es denn wäre, Versammlung beauftragt werden kann. Er ist niemals Stell- wenn die Behörde einen Nichtbeamten in die Versammlung sende, Das Oberverwaltungsgericht fällte gestern ein Urteil, das vertreter der Polizeibehörde, sondern eine allein mit den wozu fie nach dem Vereinsgefez berechtigt wäre. Das fönne vor­die Auflösungsbefugnisse der Polizei entgegen dem Wortlaut Rechten aus§ 14 betraute Person. Auch mit der Ueberwachung liegend dahingestellt bleiben. Hier sei der Beamte ein Gendarm, des Vereinsgesetzes ins Ungemessene zu steigern geeignet ist. beauftragter Beamter ist keine Behörde. So habe ja auch ein Organ der Erekutivpolizei, gewesen, und als solcher habe er an Das Urteil wurde in einer Klage gefällt, die die Genossen Jagert anerkannt, daß selbst der überwachende Beamte, der Polizei- gehabt. Der Unterschied, den Kläger zwischen der Polizei behörde das Reichsgericht in dem bekannten Prozeß gegen Fräulein sich zweifellos die Berechtigung zu einer entsprechenden Anordnung Koffert und Abgeordneter Stadthagen   gegen die Auf: leutnant, keine Behörde sei. Man müsse daran festhalten, daß der und ihren Organen mache, müffe zurückgewiesen werden. lösung einer öffentlichen Versammlung führten, die am 29. Mai leberwachende keine Behörde sei. Die in§ 1 des Reichsvereins- Ferner sei auf eine Ausführung des Klägers zu bemerken, daß die in Wandlib( Kreis Niederbarnim) durch einen Gendarmeric- gesetzes der Bolizeibehörde eingeräumte Befugnis stehe dem über- Bolizei in der Wahrnehmung sicherheitspolizeilicher Befugnisse der wachtmeister Schnörpel stattgefunden hatte. In der Versammlung wachenden Beamten nicht zu. Nach der ausdrücklichen Einengung, Versammlung gegenüber selbständig sei. Und wenn die Polizei, wie hatten Patrioten und Kriegervereinler" den Wirt beſtürmt, das die die polizeilichen Befugnisse im Reichstage gefunden haben, hier, sich nicht auf vereinsrechtlichem Gebiete bewege, so sei die Lokal zur Versammlung nicht herzugeben. Als der Wirt fest blieb, vereinbarten sie, eine Stunde vor Beginn der Versammlung das unterliegt das Versammlungsrecht nur den im Vereinsrecht und Polizei auch nicht verbunden, Gründe anzugeben. den sonstigen Reichsgesehen enthaltenen Beschränkungen. Das Versammlungslokal zu besuchen, um die Versammlung zu sprengen. Versammlungsrecht dürfte also eine Auflösung nur im Fall des Voraussetzungen des polizeilichen Einschreitens gegeben feien. Die Dagegen sei zu prüfen, ob die rechtlichen und tatsächlichen Rossert mußte bald nach Beginn des Referats infolge des Lärmens und der Zwischenrufe teilweise beleidigender Art, die von Im Absatz 2 des§ 1 habe das Reichsgesetz aus Besorgnis einer gefeßes, wonach die allgemeinen sicherheitspolizeilichen Vor­Lärmens und der zwischenrufe teilweise beleidigender Art, die von Vorliegens einer der Gründe des§ 14 eine Beschränkung erleiden. rechtliche Grundlage habe es im§ 1 Absatz 2 des Vereins­dem Tisch aus erschollen, an dem der Oberförster Finster: walder saß, die Versammlung auf 5 Minuten vertagen. Die Die allgemeinen sicherheitspolizeilichen Bestimmungen die Verhütung unmittelbarer Gefahr für Leben walder saß, die Versammlung auf 5 Minuten vertagen. Die Beeinträchtigung des Versammlungsrechts ausdrücklich erklärt: schriften des Landrechts Anwendung fänden, sobald es sich um ftörenden beleidigenden Zwischenrufe erfolgten auch später, wurden des Landesrechts finden Anwendung, soweit es sich um die Ber- und Gesundheit der Versammlungsteilnehmer aber von dem Referenten und dem Vorsitzenden zunächst unter Heiter- hütung unmittelbarer Gefahr für Leben und Gesund  - handele. Daraus gehe mit voller Deutlichkeit hervor, daß auch§ 10 keit der Versammlung zurückgewiesen. Als der Oberförster Finsterwalder jedoch wiederholt abermals Zwischenrufe machte heit der Teilnehmer an einer Versammlung handelt. Das II 17 Allgemeinen preußischen Landrechts Anwendung finde, der und dem Redner zurief Das ist eine bewußte unwahrheit", Reichsgefeh habe die Befugnisse der Polizei so noch weiter ebenfalls unmittelbare Gefahren für Leben und Gesundheit mit im erwiderte Stadthagen  :" Wenn Sie behaupten, daß ich bewußte un enger gezogen, als der Entwurf und das preußische Gesek. Selbst Auge habe. Es bleibe deshalb noch zu entscheiden, ob der Gendarm wahrheit spreche, so find Sie ein unverschämter Lümmel." Nun er nach dem Entwurf habe der Staatssekretär in der Kommission berechtigt gewesen sei, anzunehmen, daß bei der Art des Verlaufs hoben die Herren vom patriotischen Kriegervereinstisch einen die Grenzen des Rechtes polizeilichen Einschreitens in Ueber der Versammlung den Teilnehmern eine unmittelbare Gefahr für wüsten Lärm und stürzten auf das Podium zu. Der einstimmung mit dem Erkenntnis vom 3. April 1894 dahin fest- Leben und Gesundheit drohte. Nach dem Eindruck aus den Zeugen­Reiter bertagte die Versammlung auf 10 Minuten. Der gelegt, daß a) die Polizei ihr Einschreiten gegen eine Personen- aussagen habe der Senat diese Frage bejaht. Es gehe daraus Gendarm löste, als der patriotische Radau fortdauerte, die mehrheit, falls es lediglich aus dem Grunde erfolgt, weil sie von deutlich hervor, daß die Erregung, die sich schon von vornherein Versammlung auf. Die vorgefeßten Behörden, zuletzt der ihrem Vereins- und Versammlungsrecht Gebrauch macht, nur auf fundgab und schon mal zu einer Bertagung führte, einen Grad an­Regierungspräsident, behaupteten, die Auflösung sei aus sicher das Vereinsgeseh stützen könne, während andererseits b) das aus genommen hatte, daß der Ausbruch einer großen Schlägerei un­heitspolizeilichen Gründen erfolgt, die Auflösung habe vor anderen gesetzlichen Vorschriften zulässige oder gebotene Ein- mittelbar bevorstand. Wenn auch andere Zeugen befundeten, jie der Bertagung stattgefunden. Am 17. März beschloß das Ober- schreiten gegen eine Mehrheit von Personen oder gegen einzelne hätten das nicht befürchtet, so stehe doch fest, daß eine neue Ber­berwaltungsgericht, Beweis aufnahme in beschränktem Um- Personen nicht lediglich und deswegen rechtswidrig wird, weil fagung habe stattfinden müssen und daß sich die Gegner der So­fang. Darüber, ob, wie Kläger   behauptet hatten, eine Vereinbarung, diese ihr Vereins- und Versammlungsrecht ausüben". Es könne zialdemokratie und fast gleichzeitig auch die Sozialdemokraten cr bie Versammlung zu sprengen, unter den Konservativen getroffen also gewiß jemand, der ein Verbrechen in einer Versammlung be- hoben hätten; es habe die Wahrscheinlichkeit vorgelegen, daß bei und dem Gendarm bekannt war, wurde Beweis zu beschließen geht, z. B. verhaftet werden, aber es dürfe die Auflösung nur einem weiteren Beisammensein der Versammelten eine schwere abgelehnt. aus den im§ 14 angegebenen Gründen erfolgen. Denn die Auf- Schädigung der öffentlichen Ordnung und eine Gefährdung von lösung fann ja eben nur in einer Versammlung erfolgen. Leben und Gesundheit der Teilnehmer eingetreten wäre. Wenn Rechtsanwalt Dr. Herzfeld, in dessen Beistand der Mit der Gendarm es durch sein Eingreifen verhinderte, so könne ihm daraus kein Vorwurf gemacht werden. punkt und legte eingehend dar, daß von einer Gefahr für Leben und Gesundheit keine Rede sein konnte. Eventuell müsse verlangt werden, Beweis darüber zu erheben, daß der Radau und die Auf­lösung schon vor dem Beginn der Versammlung mit Kenntnis des Gendarmen vereinbart waren. Wenn der Gesetzgeber für einen solchen Fall die Auflösung zugestehen wollte, so hieße das doch geradezu Raudaubrüder prämiieren.

In der gestrigen Situng wurden die Aussagen der Beweis. erhebung vorgetragen. Die Aussagen stimmten darin überein, daß der Forstverwalter Finsterwalder und seine Freunde die Verfamm- läger Kossert erschienen war, vertrat denselben Rechtsstand­lung von vornherein störten. Der größte Teil der ver­nommenen Zeugen hat befundet, die Auflösung sei nach der Ver­tagung der Versammlung ausgesprochen. Eine allgemeine Schlägerei fei feineswegs zu befürchten gewesen, weil nur die Herren Finster­walder und seine Freunde vielleicht dazu geneigt, aber bei weitem in der Minderzahl waren. Von jener Seite sei auch gegen das Podium hin Bierseidel geworfen, das aber nicht getroffen hatte. Der Finsterwaldersche Tisch sei gegen das Podium borgedrungen, Stadthagen   habe vergeblich den Rebierförster und dann den Wacht­meister gefragt, wie sein Name sei. Empörung sei über die Auflösung entstanden. Nur Herr Finsterwalder und die beiden Gendarmen behaupten, es habe eine wüste Schlägerei gedroht, die Auflösung habe dies verhindert.

Das Gericht entschied nach langer Beratung auf Abweisung der Klage

der Genossen Stadthagen   und Koffert. Präsident v. Bitter führte zur Begründung etwa folgendes aus:

Im vorliegenden Streit sei eine große Anzahl Fragen zu ent­scheiden gewesen, so daß jekt nur in Umrissen einzelne davon berührt werden könnten. Das übrige müsse der schriftlichen Be­gründung vorbehalten bleiben.

Schließlich sei darauf hingewiesen worden, daß der Gendarm von der Angelegenheit Kenntnis gehabt habe und daß ihn eine Schuld treffe. Darüber habe das Gericht nicht zu entscheiden. Wollten die Kläger gegen den Beamten einen Vorwurf erheben, dann müsse es ihnen überlassen bleiben, sich an die Aufsichtsbehörde zu wenden.

Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts halten wir für völlig fehlsam. Der Hinweis auf S. 38 der Begründung des Entwurfs ist verfehlt. Dort heißt es:" Selbstverständlich erleiden die nach allgemeinen Vorschriften der Polizei gegenüber dem einzelnen zustehenden Befugnisse durch die In der gestrigen Verhandlung führte Stadthagen   aus: Die Einschränkung der versammlungsrechtlichen Auflösung keine Beweisaufnahme habe die Darstellung des Sachverhalts, wie sie Kläger   gegeben haben, im vollen Maße bestätigt. Es fäme aber auf Voran sei ein Bunft zu beleuchten, der auch vom Anwalt und Alenderung". Die Befugnis, eine Versammlung aufzulösen, das Ergebnis der Beweisaufnahme, wie wiederholt betont werde, vom Kläger Stadthagen in den Vordergrund gestellt sei. Beide ſteht der Polizei eben nach keiner allgemeinen" Vorschrift aus grundsäßlichen Gründen gar nicht an. Das Reichsver gingen davon aus, daß eine Versammlungsauflösung nur inner zu. Eine solche schwere Beeinträchtigung des Versammlungs­einsgefeb beschränke die Auflösungsgründe auf halb der Formen des§ 14 des Vereinsgesetzes und nur auf Grund rechts durch das Oberverwaltungsgericht wäre, solange als abdie im§ 14 enthaltenen Gründe. Diese seien ausschließ des§ 14 möglich sei. Diese Auffassung sei unzutreffend, wie aus Präsident Peters vorsaß, unmöglich gewesen. Soll die liche. Der Staatssekretär habe in der Kommission, die die der Begründung des Vereinsgefeßentwurfes und aus den Verhand- Ansicht des Gendarmen, ob Schlägerei mit Gefahr für Auf.fungsbes gnis noch enger umgrenzte, betont, auch der Gelungen hervorgehe. In der Begründung S. 38 heiße es, daß die Leib und Leben droht, für den Fortbestand einer Versanim­Dante des Entwurfs jei gerade der gewesen, das allgemeinen polizeilichen Befugnisse gegenüber den zu einer lung maßgebend sein, so ist die Versammlung völlig dem Schidsal der versammlung eben nicht von einzelnen Straf- Versammlung Vereinigten nicht ausschieden, und es werde ber Belieben der Polizei preisgegeben. Ungeheuerlich ist, daß rechtswidrigkeiten abhängig zu machen." Damit stimme wiesen auf bau- und straßenpolizeiliche Befugnisse sowie darauf, auch die Praxis des Oberverwaltungsgerichts überein. daß auch die Befugnisse der Polizei gegenüber Tumulten bei Ab- über die Behauptung, es sei der Radau mit Billigung des Nach dieser insbesondere nach der Entscheidung vom 20. März 1903, haltung öffentlicher Versammlungen gewahrt bleiben müssen. Werde Gendarmen von vornherein von den" Patrioten" vereinbart, sei die Polizeibehörde nicht berechtigt, die ihr im Gesetze eröffneten also die Polizei in die Lage versetzt, zur Verhinderung von Beweis nicht erhoben ist. Gégen konservative und anti­Zuständigkeiten durch Berufung auf allgemeine polizei. Tumulten usw. gegen die Fortsetzung einer Versammlung einzu- semitische Radaubrüder wird eine Versammlung fünftig sich liche Aufgaben zu ergänzen und zu erweitern. Auch schreiten, dann handele es sich nicht um eine verfamm- nur dadurch schüßen können, daß der Leiter gleich zu Beginn der Staatssekretär bon Bethmann Sollweg habe anerkannt, Iungspolizeiliche Auflösung, sondern um einen Fall, wo die der Versammlung allgemein die Leute, die etwa zwecks daß die Auflösungsbefugnisse des jezigen§ 14 damaligen§ 9 aus gebotenen Machtmittel benutzt würden, um ein weiteres Bei Störung der Versammlung dieselbe besuchen, unter Hinweis schließliche sind. Er sagte damals:" Der Herr Abgeordnete Erz- jammensein einer größeren Menschenmenge zu verhindern, weil berger ruft mir zu:" Auflösung!" Ja meine Herren, im§ 9 ist sonst Leben und Gesundheit gefährdet würden. Das sei auf sein Hausfriedensrecht zum Verlassen der Versammlung genau festgestellt. aus welchen Gründen aufgelöst werden darf, hier der Fall. Die Polizei sei eingeschritten, um ein weiteres auffordert und Ruheſtörer dann durch die Polizei hinaus­Sarunter befindet sich die Beteiligung Nicht zusammensein zu hindern, das ihrer Ansicht nach Leben und führen läßt. wahlberechtigter an einer nicht angezeigten Gesundheit gefährdet hätte. Nun habe der Beamte allerdings den

Kleines feuilleton.

Einrichtung der Luftpoststation Nr. 1 auf dem Internationalen Meetingplab in Hempstead vor. Der Platz ist auf einem weiten Gelände in der Nähe von New York   gelegen.

Desterreich Ungarn   raubt Bosnien   und die Herzegowina unter dem Vorwande, diese Provinzen dem Handel zu erschließe:. Rußland murrt darüber.

Rußland   bemächtigt sich Afghanistans   und sagt:„ Um europäische Bildung zu verbreiten, schiden wir unsere Rofaten als Schulmeister dorthin." England ist darüber sehr entrüstet.

Der Postdienst erstreckte sich zunächst auf die Vermittelung Die Künstlerin von Königs Gnaden. Also jetzt ist's Gaby swischen Flugplatz und New Yort; jezt wird er auf alle Postämter, Delhs, die in Amerika   Aufsehen erregt, Gaby, die aus dem portu- die 25 englische Meilen in der Runde von Hempstead liegen, aus­giesischen Königskrach den Anspruch gerettet hat, in Eciner Maje- gedehnt. Die Briefe werden am Flugpostamt sortiert und kommen England läßt die Indier Hungers sterben und degeneriert sie ftät Schoß geruht zu haben( oder umgekehrt). in fleine Säckchen, je eines für ein Postamt. Geht das Luftfahr- durch das Opium. Es behauptet, daß das geschieht, um die Vor ungefähr 10 Jahren war es Cleo de Merode  , die eben- zeug ab, so werden die Postämter, für die ca Sendungen bei sich Hungersnöte zu regulieren, die vor ihrer Herrschaft viel schlimmer daselbst Triumphe über Triumphe feierte! frägt, telegraphisch verständigt und halten Ausschau. Kommt das waren. Frankreich   appelliert deshalb an das europäische Ge­Mir ward das hohe Glück zuteil, ihrem erften Auftreten in der Fahrzeug in die Nähe und schwebt es über dem Postamt, so läßt wissen. feinsten New Yorker music hall beizuwohnen. Als Eie" aus der der Luftschiffer das betreffende Sädchen herabfallen und fährt Frankreich   tunifiziert Marotto, um dort der Anarchie ein Stuliffe trat, als Solotänzerin verkleidet: weißes" Trifot unten, weiter. In gleicher Art gedenkt das Generalpostamt schon im Biel zu feßen. Deutschland   ruft deshalb: Saltet den Dieb! Deutschland   hält Elsaß- Lothringen   unter der Polizeifuchtel " tutu" in der Mitte und oben fast gar nichts( weder äußerlich Jahre 1912 eine Reihe von Luftpostämtern einzurichten. noch innerlich), da glaubte ich zunächst, es trete eine Karikatur Mit Recht bemerkt die Welt der Technik", der wir diese Mel- und terrorisiert Kamerun  , damit, wie es fagt, überall Ordnung und auf, und zwar die bekannte Imitation einer Ballettänzerin durch dung entnehmen, daß durch die geschilderte Einrichtung der erste Fortschritt herriche. Belgien   ist darüber sehr entrüstet. Belgien   begeht die scheußlichsten Grausamkeiten am Kongo  einen entsetzlich mageren und langstieligen", d. h. langgliederigen Verfuch gemacht worden ist, die Fliegerkunft in Bahnen zu lenken, mit der Begründung, daß das geschehe, um den bisher unproduktiven Mann. Und ich war sicherlich nicht der einzige, welcher diesen ersten die allein den Tendenzen des 20. Jahrhunderts entsprechen. Eindruck hatte. Denn das Stillschweigen, das zunächst erfolgte, Ueber die italienische Auswanderung bringt die„ Nevue Ländern und Menschen wirtschaftlichen Wert zu geben. Holland  trug deutlich den Charakter einer Lähmungserscheinung. appelliert deshalb an die Zivilisation. Ecientifique"( II, Nr. 16) folgende interessanten Zahlen. Im Dann begann sie zu tanzen, und man sah, daß es ihr damit Jahre 1909 hat die italienische Regierung 625 000 Bässe für Aus- Sundainseln, weil nach seiner Behauptung eine Großmacht nicht zu­Holland führt ein Schreckensregiment auf Java und den Ernst war. An sich war es bitterer Ernst fie aber lächelte wanderer ausgestellt, was ein Mehr von 139 000 gegen das Vor- laffen darf, daß eine Revolte unbestraft bleibe. Amerita ber­dazu. Es ist meine heilige Ueberzeugung: hätte ein einziger jahr bedeutet. Etwa 45 Proz. dieser Gesamtzahl wurden als Aus- fündet der Welt entrüstet diese Grausamkeiten. Mensch im Theater gelacht oder eine schnodderige Bemerkung ge- wanderer in die Vereinigten Staaten   von Nordamerika   registriert; macht, so würde das ganze Publikum gejohlt haben vor Lachen! der Rest verteilte sich auf Südamerika   und Kanada  . Aber war es die erste Lähmung, war es Mitleid fing an zu lachen und infolgedessen lachten sie alle nicht. Und als Cleo ihr auswendig gelerntes Gehopse beendet hatte, da hatte sich der magische Nebel wieder um den püblikümmerlichen Massen­schafskopf geschlossen, der durch das Erscheinen der so laut An­gefündigten und mit solajer Spannung Erwarteten für einen Augenblick zerrissen worden war: alles applaudierte wie rasend und damit war nicht nur der Abend, sondern das ganze Gastspiel gerettet.

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fein einziger

Und heute ist es also Gaby Delys, die vor kurzem noch so Un­bekannte, die ganz Amerika   auf den Stopf stellt, Gagen einheimit viel größer als die von Künstlerinnen allerersten Ranges oder die von Varietékünstlern, die die Konkurrenz von fünf Erdteilen über­wunden haben und jeden Abend ihr Genic riskieren.

Gabh wäre übrigens bumm, wenn sie das nicht täte. Aber trotzdem: Jm freien" Amerika  , im Musterlande des allein auf den eigenen Wert stolzen Bürgertums, im Lande der Tatsachen­menschen", da hat ihr Erfolg eine ganz besondere Würze...

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Von diesem Auswandererstrome fehren normal etwa 20 Proz. im Laufe des nächsten Jahres in die Heimat zurüd. Jede wirt­schaftliche Strise erhöht bedeutend diese Zahl. So sind z. B. im Zeitraum von acht Jahren( 1903-1909), in dem zwei Krisen( 1904 und 1907/08) in Nordamerika   wüteten, von 2270 000 Auswande­rern, die über das große Waffer gingen, nicht weniger als 1 382 000, das macht 58 Proz., nach Haus zurückgekehrt.

Trohalledem erreicht die Zahl der außerhalb Italiens   lebenden Italiener die beträchtliche Höhe von mehr als 5 Millionen. Von diefen befinden sich in amerikanischen   Ländern: in den Vereinigten Staaten  , Merifo und Kanada   insgesamt 1 782 000 Staliener, in Zentralamerifa 4500, in Brasilien   etwa 1½ Millionen, in Argen­ tinien   1 Million, in Peru   13 000, in Chile   12 000; Ozeanien   be­herbergt auf seinen Inseln etwa 7-8000 Italiener.

Humor und Satire. Circulus vitiosus.

Amerita bringt die Philippinen brutal unter das Sternen­banner. Japan   protestiert dagegen. Japan   vergewaltigt Korea   und will dort in zwanzig Jahren China   erhebt hier­ebensoviel Soldaten ziehen wie aus Japan  . gegen Einspruch.

aufrecht zu erhalten. Rußland   entrüstet sich darüber. China   zwingt Tibet  , Tribut zu zahlen, um eine alte Tradition

Rußland   foltert politische Gefangene und Juden in Sibirien  , weil eine große Nation nur blühen fann, wenn sie sich ihrer an­gefaulten Glieder entledigt. Italien   weigert sich daher, den Baren, diesen Barbaren, zu empfangen. Italien  - siehe oben.

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( Aus der Assiette au Beurre") Notizen.

- Vorträge. Im Festsaal des Charlottenburger   Rathauses tagt Connabend, abends 8 Uhr, eine öffentliche Versammlung, ein­berufen von der Ortsgruppe Groß- Berlin des Verbandes für Erziehungs- und Unterrichtswesen". Es werden unter anderem behandelt:„ Das Intelligenzproblem und die Echule" und" Die Schule als Arbeitsschule". Der Männerchor„ Ost", der Sonntag sein Konzert Die Türkei   mezelt Drusen und Albaner nieder und behauptet: in der Brauerei Friedrichshain   gab, bittet uns berichtigend mitzu­Das sind teine Katholiken, das sind. Fanatiker." Desterreichteilen, daß er 125 Sänger zählt und nicht, wie es im Referat hick Ungarn   protestiert dagegen.

Italien   befest Tripolis   und sagt:" Nehmt mir das nicht Die erste Flugpoststation. Während die Italiener in Tripolis   ibel; es gefchieht im Namen einer höheren Zivilisation." Die die Flugmaschine au Mordzweden mißbrauchen, versucht man in Türkei   beklagt sich darüber. Amerika   die neue Erfindung als Verkehrsmittel auszubauen. Einen awar schüchternen, aber nichtsdestowneiger recht bemerkenswerten Versuch, die Flugmaschine in den Postdienst einzuspannen, stellt die

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70 bis 80.