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fr. 264. 28. Zahrgaag. 4. jlcilmt iltS.Hmiick" Kttlim WsdlM Freitag, 16. November M. Partei-?Zngelegenkeiten. Zur Lokalliste! In Martendorf feiert der Gesangverein.Frohsinn' am Sonnabend, den 11. November, sein StiflungSfest im Lokale von Blümel, Chausseestr. 22S. Da die BillcttS nur in Arbeiterkreisen angeboten werden, machen wir darauf aufmerksam, dasj dieses Lokal der Partei und Gewerkschaften nicht zur Verfügung steht und bitten. die BillettS zurückzuweisen. Gerade Herr Blümel war es, der durch Verweigerung seiner Unterschrift die Freigabe aller Säle bei den Einigungsverhandlungen mit den dortigen Gastwirten verhinderte. _ Die Lokalkommission. Erster Wahlkreis. Heute Freitag, im Cafü Gärtner am Bahn- Hof Bellevue: Wählerversammlung. Genossin Klara Zetkin spricht über.Weltpolitik und Heimalpolitik'. Zweiter Wahlkreis. Morgen Sonnabend finden in den Kreuz- berg-Festsälen. Kreuzbergstratze 48, und in K l i e m» Fest- sälen, Hasenheide 13/1V, UnterhaltungSabende statt. Sechster Wahlkreis. Zu der am Sonntag, den 12. November, vormittags 10 Uhr, stattfindenden.Urania'-Vorstellung find noch BillettS im WahlvereinSbureau. Neue Hochstr. 23, zu haben. Zur Aufführung gelangt:.Helgoland im Wechsel der Zeit.' Der Lorstand. Schäneberg. Heute Freitag, den 10. November, abends 8 Uhr. in der Schloßbrauerei, Hauptstraße 122: Oeffcntliche Wähler- Versammlung. Tagesordnung: Vor der Entscheidung. Was sich die Gegner an Unwahrheiten. Verdrehungen und Ler- dächtigungen bisher geleistet haben, soll in der Versammlung in gebührender Weise gekennzeichnet werden. Da» Wahlkomitee. Charlottenburg . Die Mitglieder de» WahlveretnS werden hier- mit auf das am Sonnabend, den 11. November, in den sämt- lichen Räumen des Bolkshause», Rosinenstr. 3, stattfindende Stiftungs­fest aufmerksam gemacht. Der Vorstand. Lichtenberg . Heute Freitag, den 10. November, findet zu den bevorstehenden Stavtverordnetenwahlen eine Flugblattverbreitung statt. Stralau. Heute abend 7 Uhr findet über den ganzen Ort eine wichtig« Flugblattverbreitung statt. Anschließend daran Zusammen- kunft in den Zahlabendlokalen zur Entgegennahme von Mitteilungen. Am Montag, den 13. November, abends 8lL Uhr, im Lokale .Alte Taverne'. Alt-Stralau 2S: Oeffcntliche Wahlerversammlung. Tagesordnung: 1. Die Forderungen der Sozialdemokratie in der Kommune. Referent Stadtverordneter Wilhelm Conrad « Rixdorf. Ansprache des Kandidaten Genossen Albert G e b e l. 2. Diskussion. Für diese Versammlung findet Sonntag, den 12. d. MtS., früh 8 Uhr. eine Haiidzcttelverbrcitung statt. Die Parteigenossen wollen für guten Besuch der Versammlung Sorge tragen. Die Bezirksleitung. Wannsee . Morgen Sonnabend, den 11. d. MtS., abendS 8 Uhr. imFürstenhof': Versammlung deS Wahlvereins. Schmargendorf . Am Sonnabend, den 11. November, abends von 8 Uhr ab. feiert der hiesige Wahlverein sein 20jäbriges Stiftungs - fest, besteheird in Konzert. Ausführungen und Ball. Alle Freunde und Bekannte werden herzlich dazu eingeladen. Eintritt für Herren S0 Pf., Damen 30 Pf. Der Vorstand. Königs- Wusterhausen- Wildau. Sonntag, den 12. November, nachmittags 3 Uhr, bei Wwe. Wedsorm: WahlvereinS-Bersammlung. Tagesordnung: Bericht der Funktionäre. LluSsgrache über eine eventuelle WelhnachtSbescherring. Der Borstand. Schenkendorf bei König»« Wusterhausen . Am Sonntag. den 12. November, nachmittag» 2V, Uhr. findet in Motzen im Lokal des Herrn Wilh. Äolberg«in« öffentliche Versammlung statt. Abfahrt von Schenlendorf mit der Kleinbahn 1,23 Uhr. für Radfahrer 1,30 Uhr. Treffpunkt für alle bei Otto Paetsch um 1 Uhr. Der Vorstand. Bernau . Sonnabend, den 11. d. MtS., abends 8 Uhr. im Saale de» Elystum: Oeffentliche Versammlung. Tagesordnung: 1. Reich»-. Landes- und Kommunalpolittk. Referent: Landtagsabgeordneter Heinrich Ströbel . 2. Ansprache der Kandidaten zur Stadt- verordnetenwahl. Staaken . Sonntag, den 12.. November, nachmittag« S Uhr. in Gnädig» Gasthof: Oeffentliche Versammlung. Tagesordnung: Der Aufmarsch der gegnerischen Parteien zur ReichStagSwahl und die Sozialdemokratie. Referent: ReichStagSkandidal Dr. Karl Liebknecht. _ Berliner JSacbricbten* Die Stadtverordnetenversammlung beschloß gestern über die Notstandshilfe, die ein An- trag unserer Genossen für Arbeiter und Beamte der Stadt gefordert hatte. Jener Antrag war ausgegangen von der Ueberzeugung. daß die gegenwärtig herrschende Teuerung leider keine vorübergehende sein werde. Darum empfahl er, nicht nur sofortige Teuerungs- Zulagen zu gewähren, sondern diese vom nächsten EtatSjahr ab in feste Lohn- und Gehaltszulagen zu verwandeln. Ter Ausschuß kam zu einer bestimmten Entscheidung nur über die ?frag«. ob zunächst Teuerungszulagen zu sie- währen seien. Er erkannte sie als notwendig an, doch lteß er sich nicht ein auf Festsetzungen über die Höhe der Zulagen bezw. des Einkommens, bis zu dem ein Anspruch auf ste znge- standen werden solle. Der Beschluß des Ausschusses knüpfte die Gewährung der Teuerungszulage an eine Bedürftig- keitsklausel ganz allgemeiner Art, deren Auslegung dem Magistrat überlassen bleibt. In der Stadtverordneten - Versammlung kani es gestern zu keiner großen Debatte mehr. An den Magistrat richtete Genosse Wetzl die Mahnung, ilunmehr schnelle und gute Arbeit zu machen, damit spätestens zu Weihnachten wenigstens die Teuerungszulagen in ange- messener Höhe ausgezahlt werden können. Als unser Redner dann die Forderung wiederholte, der Magistrat solle die Teuerungszulagen vom April nächsten Jahres ab, in feste Lohn- und Gehaltserhöhungen umwandeln, per- zog Oberbürgermeister Kirschner sein Gesicht zu einem Lachen. das inehr als deutlich erkennen ließ, wie man im Magistrat hierüber denkt. Für die Freisinnigen gaben Stadtverord- ileter Cassel und Stadtverordneter R o s e n o w die Er- klörung ab. daß auch sie die Notwendigkeit von Teuerungs- zulagen anerkennen. Die Versammlung stimmte dem Be- schluß des Ausschusses zu, der den Magistrat um eine ent- sprechende Vorlage innerhalb 4 Wochen ersucht. Ob der Magistrat wenigstens Teuerungszulagen geben will, erscheint auch noch fraglich._ Amtliche Wahlkarten zur ReichStagSwahl. Die sozialdemokratische Fraktion der Berliner Stadt- verordnetenversammlung hat den Antrag gestellt, den Ma- gistrat zu ersuchen, den ReichstagSwählern eine amtliche Wahlkarte zur Legitimation bei Ausübung deS Wahlrechts zuzustellen, wie das heute schon bei den Stadtverordneten- und Landtagswahlen geschieht. Der Antrag dürfte die Stadt» verordnetenversammlung am Donnerstag nächster Woche be- schäftigen._ Wo bringt man Auskünfte und Beschwerden in Postsachen an? Auskünfte und Beschwerden in Post-, Telegraphen- und Fernsprech- angelegenheiten werden oft nicht an der richtigen Stelle angebracht. Sie müssen zum mindesten weitergegeben werden, so daß eine Ver- zögerung in der Erledigung entsteht. Nützlich ist deshalb eine Zu- sammenstellung der kaiserlichen Ober-Postdirektion Berlin über die Stellen, an die man stch zwecks schneller Erledigung am besten wendet. Wegen Beschwerden, Nachfragen, Anträge über die Be- stellung oder Beförderung von Postsendungen und Telegrammen soll man stch an die Bestellanstalt halten. Beschwerden. Nachfragen. Anträge über angekommene Pakete ohne Wertangabe für Berlin sind beim Paketpostamt in der Oranienburger Straße 70 anzu- bringen. Beschwerden. Nachfragen und Anträge wegen Auflieferung von Postsendungen oder Telegrammen soll man bei der Ausgabe- anstalt übergeben. Vollmachtsachen erledigt das Hofpostamt Span- dauer Straße 10/22, 1 Treppe, Zimmer 227. Sonstige Fragen des Post» und Telegraphendienstes sowie die mit dem Postverkehr zu- sammenhängenden Zollsachen legt man am besten den postalischen AuSkunststellen vor. Diese bestehen beim Briefpostamt in der Königstr. 61 sowie den Postämtern I>I1V.7 in der Dorotheenstr. 13, LW. 68 in der Lindenstr. 30 und Rixdorf 1, Richardstr. 110/120. Anzeigen und Beschwerden über Beschwerden und Unregelmäßig- leiten im Fernsprechbetrieb erledigen die VermittlungSanstaltcn. Anträge auf Einrichtung. Aufhebung usw. von Fernsprech- anschlüssen, auf Aenderung der technischen Einrichtungen von Sprechstellen, aus Aenderung der Eintragung im Teilnehmerver- zeichmS, auf Erstattung von Gebühren im OrtS-, Nachbarort»- und Vorortverkehr find schriftlich und frankiert an die eigene Ver- mittlungSanstalt zu richten. Erstattungvanträge über Gebühren für Ferngespräche soll man schriftlich und frankiert an daS Haupt- Fernsprechamt W 56, Französische Straße 83a/38c, adressieren. End­lich erledigt Anträge auf Verlegung von Dachgestängen, Mit- teilungen und Tachbeschädigungen, Ausgrabungen usw. daS Tele- graphenbauamt W. 38, Lützowstr. 95. Die Nachfrage nach ReichStagSkarten zu dem gestrigengroßen Tag' war außerordentlich stark. UnS wird mitgeteilt, daß schon in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag MeffengerbohS sich vor dem Portal IV aufgestellt hätten, um bei Eröffnung der Karten- auSgabe zuerst an die Reihe zu kommen; auch Offiziersburschen hätten sich zu demselben Zwecke ftühzeitig eingefunden. Die Leute sollen bis 11 Uhr vormittags dortgcstanden haben, um dann zu erfahren, daß Karten überhaupt nicht ausgegeben würden, weil die- selben an die einzelnen Fraktionen noch besonders zu den bisherigen Karten verabfolgl worden seien. Die armen Burschen hätten in- folge Hunger, Durst. Kälte und Müdigkeit einen geradezu be- jammernSwerten Eindruck gemacht. Polizeilicher Schutz für ins Ausland reisende junge Mädchen. lieber die Auslandpässe für minderjährige Mädchen bestimmt eine soeben erlassene Verfügung des Regierungspräsidenten folgendes: Da erfahrungsgemäß jugendliche weibliche Personen, die als Varietesängerinnen, Tänzerinnen usw. ins Ausland gehen, großen sittlichen Gefahren ausgesetzt sind, erscheint es angezeigt, bei der Paßerteilung für solche minderjährige Mädchen mit besonderer Vorsicht vorzugehen. Die Ausstellung eines Passes wird deshalb stets zu versagen sein, wenn die Genehmigung des gesetzlichen Per- treters zu der Reise nicht nachgewiesen wird. Aber auch wenn die Genehmigung vorliegt, die häufig ohne nähere Prüfung gegeben zu werden pflegt, hat die Polizeibehörde vor der Erteilung des Passes die Sachlage eingehend zu prüfen und, wenn besondere Bedenken in sittlicher Hinsicht vorliegen, den gesetzlichen Vertreter auf diese aus- merlsam zu machen und gegebenenfalls die Abreise des Mädchens unter Anrufung des BormundschaftSgerichtS zu verhindern. Sie hat sich hierbei, soweit es erforderlich erscheint, mit der Zentral. polizeistelle zur Bekämpfung deS internationalen Mädchenhandels am Polizeipräsidium in Berlin , insbesondere behufs Aufklärung über die Personen, durch welche die Mädchen angeworben sind, in Verbindung zu setzen. Die Polizeibehörden werden ersucht, hiernach zu verfahren. Die Polizetkasse de« Polizeipräsidiums scheint nicht immer mit der Sorgfalt zu verfahren, wie da» notwendig ist. UnS wird folgender Vorfall unterbreitet. Ein früherer Gastwirt Gch. hatte auS seiner Gastwirtstätigkeit her eine Polizeistrafe von 10 M. zu zahlen. Infolge von Erwerbslosigkeit kam er um Stundung ein. die ihm auch gewährt wurde. Der Termin lief am 5. November ab. Am 4. November zahlte Sch. an die Polizeikasse die 10 M. ab und erhielt auch über die Zahlung eine Quittung. Am Dienstag, den 7. November, erschienen in der Frühe zwei Schutzleute in der Wohnung des Sch., um ihn zur Verbüßung der Haststrafe, die im Falle der Nichtzahlung eintritt, abzuführen. Von der Abführung nahmen die Beamten Abstand, nachdem sie sich von der Zahlung überzeugt hatten. Hätte die Polizeikasse das Revier sofort von der Zahlung benachrichtigt, so hätten die Beamten sich den Weg er- Iparen können. Die Beamten trifft kein Vorwurf, denn sie wußten von der Zahlung nichts. Aber die Polizeitasse hätte dafür sorgen müssen, daß der Haftbefehl sofort nach Zahlung rückgängig gemacht worden wäre. Eine BcfichtigungStour städtischer Einrichtungen der Stadt Char lottendurg unternahmen am Mittwoch eine Anzahl Vertreter der Presse, die vom Charlottenburger Magistrat besonders geladen worden waren. Zunächst wurden den Pressevertretern mündliche Er- läuterungen über den OpernhauSbau, den Erweiterungsbau des Charlottenburger Rathauses und die Errichtung des geburtS- hilflichen Krankenhauses durch den Stadtbaurat Seelig gegeben. Dann ging es nach der Dowebrücke und dem Spreebord, um das gcwalrige Leben und Treiben auf den Wasserstraßen Charlottenburg « zu beaugenscheinige». Ein interessante» Bild ist es. daß sich da vor unseren Augen abspielt. Der Wasserverkehr Charlottenburg« ist ein sehr bedeutender und es sind zur Bewältigung desselben riesige mit allen technischen Fortschritten versehene Krane in sorwährender Tätigkeit. Besichtigt wurden ferner der Lietzensee. auS dem die Stadt unter Aufwendung großer Mittel eine reizende Landschaft geschaffen hat. Dann ging es nach dem Wasserturm, von dem auS man eine herr­liche Fernsicht genießt. Man bedauert nur. daß durch die Terrain- spekulation so manche» schöne Stück deS Grunewalds der Axt zum Opfer fällt. Eine besondere Freude hatten wir bei Besichtigung der neuen Schule in der Stzbelstratze. Sie bot un» so manche» Schöne und Erfreuliche, daß wir aus ihre Einrichtungen noch besonder» zurück- zukommen gedenken. Eine Gasexplosion, bei der ein Beamter lebensgefährlich verletzt wurde, ereignete sich gestern morgen auf dem Wriezener Bahnhof am Schlesischen Bahnhof . Auf dem Bahnsteige liegt dort ein kleines Dienstgebäude, wie sie auf den hiesigen und Borortbahnhöfen üblich find. In dem Dienstraume brannte schon seit Mittwochabend 8 Uhr das Gaslicht schlecht. Gestern morgen um 5'/« Uhr serttgte der JnspektionSassistent Gottftied Horn au» der KopernikuSstraße, ein Mann von 46 Jahren, einen Zug nach Wriezen ab. Nachdem dieser den Bahnhof verlassen hatte, war Horn ganz allein auf dem Bahnsteige. Andere Beamte und Arbeiter hatten auf dem Gleise zu tun. Reisende waren nicht mehr da. Ll» sich Horn jetzt nach dem Dienstraum begab, um die nach der«uSsahrt de» Zuge» vorgeschriebenen Eintragungen zu besorgen, war da» Gaslicht ganz erloschen. Kaum hatte er daS Gebäude betreten, al» da» Personal in der Nähe durch einen starken Knall aufgeschreckt wurde. Scheiben und Fenster flogen in demselben Augenblick in Stücken au» dem Dienstgebäude heran» und auch da» Mauerwerk ging zum Teil in Trümmern. Man eilte hin und fand Horn in brennenden Kleidern und schwer verletzt besinnungslos daliegen. Durch Uebergießen von Wasser und Zudecken mit Tüchern gelang es bald, die Flammen zu er- sticken. Man brachte dann den Verung lückten schleunigst nach der RettungS- wache in der Koppenstraße, wo man sehr schwere Verletzungen an Gesicht, Hals und Brust feststellte. Die Wache leistete dem Verunglücklen die erste Hilfe und brachte ihn dann nach dem Krankenhause am Friedrichshain , wo er schwer daniederliegt. Wie daS Unglück ent« standen ist, kann noch niemand sagen. Horn, der einzige, der darüber Auskunft geben könnte, ist auch jetzt noch besinnungslos. anzunehmen ist aber, daß er daS Gaslicht wieder hat anzünden wollen, um die Eintragungen machen zu können. An seinem Streich- holz wird stch daS GaS. daS dem augenscheinlich schadhaften Brenner in großer Menge entströmt war, entzündet haben. Mit den Auf- räumungSarbeiten auf dem Bahnsteige wurde sofort begonnen. Eine amtliche Meldung besagt: B e r l i n, 0. November. Heute vormittag 4 Uhr 45 Min. entstand im Dienstraum auf dem Wriezener Bahnsteig deS Schlesischen Bahnhofs eine FetigaSexploston, bei welcher der Fahrdienstleiter, Unterassistent Gottfried Horn, mehrere Brandwunden davontrug, gegen die Wand geschleudert wurde und dabei innere Verletzungen und Hautabschürfungen erlitt. Er wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain geschafft. Die massiven Wandungen. Türen und Fenster und die Decke deS Dienstraumes wurden stark beschädigt. DaS elektrische Stellwerk und der Blockapparat erlitten' geringere Beschädigungen. Der Eisenbahnbetrieb ist nicht gestört. Die Ursache der Gasexplosion ist darauf zurückzuführen, daß daS bleierne Standrohr des nächst- gelegenen FettgaSständerS zwischen den Gleisen undicht geworden war und das herausgetretene FettgaS durch den Kabelkanal nach der Grube unter dem Stellwerk im Dienstraum gedrungen war und sich dort wahrscheinlich durch einen bei der ersten Bedienung des Stellwerks frühmorgens nach der Betriebspause erzeugten elektrischen Funken entzündet hat. Bei der Uebernahme deS Dienstes um 4 Uhr 30 Minuten war Gasgeruch nicht wahrgenommen. Di« weitere Untersuchung ist im Gange. Polizei und Radfahrer. UnS wird berichtet: Der Arbeiter Alex Baschin. BurgSdorfstr. 8, kam am Mittwochabend gegen 6 Uhr mit seinem Rad von der Arbeit. Er hatte keine Laterne. Als B. 50 Meter vom Polizeibureau entfernt war, trat plötzlich auS dem Dunkel ein Schutzmann hervor und an den Radler heran. Das hatte zur Folge, daß dieser mit solcher Gewalt vom Rade flog, daß er eine Zeitlang wie betäubt liegen blieb; er hatte sich den linken Arm und die Hand stark verletzt. Der Schutzmann nahm das Rad, führte es nach dem Polizeiburean und klingelte gleichzeitig um Hilfe. AIS der Verletzte sich zur Unfallstation begeben wollte und am Polizeibureau vorbeikam, wurde er von drei Schutzleuten gefaßt und in den Hausflur hineingestoßen. Nach einiger Zeit wurde B. von zwei Schutzleuten nach der Unfallstation geführt. Glänzende Bezahlung. UnS wird geschrieben:Da mir schon oft in derBerliner Morgenpost ' die Annonce von der Firma Stille. Hoflieferant S. K. H. deS Kronprinzen, Mittelstraße 18, auffiel, worin junge Männer im Alter von 1824 Jahren als Bahnhofsbuchhändler gegen Gehalt und Provision bei 100 M. Kaution gesucht wurden, so glaubte auch ich, mich um eine Stelle bewerben zu sollen. Nach zwei Tagen erhielt ich eine gedruckte Karte mit der Mitteilung, mich mit Zeugnissen usw. vorzustellen. DaS tat ich. Nach Kenntnisnahme der Zeugnisse und nach Feststellung meiner Wohnung sagte der mit mir verhandelnde Herr:Schön I Sie müssen also ein Jahr angelernt werden und bekommen pro Woche 15 M. Lohn und 2'/, Proz. vom Verkauf.' Darauf ftug ich, wie hoch sich ungefähr mein Einkommen pro Woche stelle» würde, worauf der Herr erwiderte:Ja, vorläufig können Sie noch nicht auf Prozente rechnen, da Sie doch erst an- gelernt werden müssen'(um Zeirungen verkaufen zu könnenj l' Da werden also llvjShrige Menschen gesucht, um ein Jahr lang für 15 Mark pro Woche ihre Arbeitskraft einer reichen Firma zur Verfügung zu stellen. Das ist so recht die Methode, billige Ar- oeitSkräfte zu erhalten! Mehrere schwere Straßenbahnunfälle werden vom Mittwoch gemeldet. Gegen �43 Uhr abends wurde vor dem Hause Kottbuser Damm 30 der fünfjährige Werner Hintze, dessen Eltern Lortzing- straße 31 wohnen, von einem in der Richtung nach Rixdorf fahrenden Straßenbahnwagen umgestoßen und geriet mit beiden Beinen unter den Schutzrahmen de» Vorderperrons. Mit Hilfe von Passanten wurde der Wagen angehoben und das Kind befreit. Der kleine H. erlitt Bruch des rechten und schwere Quetschung des linken BeineS und mußte in da» Urban-Krankeu- haus eingeliefert werden. Ein zweiter Unfall ereignete sich gegen'�8 Uhr abend» auf der Charlottenburger Chaussee. Zwischen dem Großen und Kleinen Stern suhr der Radfahrer Alfred Trenz au» der Putbuser Str. 1t gegen einen ihm entgegenkommenden Straßenbahnwagen der Linie T und wurde bei dem Anprall in weitem Bogen auf das Straßenpflaster geschleudert. T. erlitt einen Bruch de» linken Knöchelgelenles und eine schwere Kopfverletzung. In besinnungS- losem Zustande mußte der Verunglückte nach der Charitö über- geführt werden. An der Ecke der Martin-Luther- und Freisinn« Straße ver. suchte der sechsjährige Knabe Walter Schwarz. Frcisinger Straße 5 wohnhaft, vor einem Straßenbahnwagen der Linie 50 über da» Gleis zu laufen. Obwohl der Führer des Wagens sofort alle ihm zu Gebote stehenden Bremsmittel anwandte, konnte er doch nicht mehr verhindern, daß der Kleine umgestoßen wurde. DaS Kind geriet mit dem rechten Bein unter den Schutzrahmen, konnte jedoch mit Hilfe von Passanten befreit werden. Der Knabe trug eine Flcischwunde am rechten Oberschenkel davon und wurde nach der elterlichen Wohnung gebracht. von einer Wagendeichsel durchbohrt und getötet. Einen entsetzlichen Tod hat der 77 Jahre alte Schlächtermeister August Mohaupt aus Mittenwalde gefunden. Gestern nachmittag spannte M. seine beiden Pferde, die einige Tage ruhig im Stall gestanden hatten, an, um nach Berlin zu fahren. Aus der Chaussee wurden die jungen Tiere unruhig und vergeblich versuchte der Lenker die Rosse zu bändigen. Als ein Automobil vorübergefahren kam, rückten die Tiere aus und M. wurde vom Bock heruntergeschleudert. In diesem Augenblick stieß daS Gesährt gegen einen Baum und der Führer fiel so un- glücklich, daß er mit der Brust gegen die Deichselstange geriet und sich ihm die Spitze der Deichsel tief in die Brust bohrte. Der lln- glückliche war so furchtbar zugerichtet worden, baß er wenige Minuten Ipäter starb. Ein schwerer Betriebsunfall ereignete stch Mittwochabend gegen 6 Uhr am Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf , wo gegenwärtig sich die Untergrundbahn im Bau befindet. Ein Waggon stürzte plötzlich in den Schacht hinab, in dem der 26jährige Arbeiter Friedrich Schlüter aus der Westfälischen Str. 57 5eschäftigt war. Sch. wurde mit solcher Wucht gegen einen eisernen Träger gedrückt, daß er einen Schädel- bruch erlitt und aus der Stelle verstarb. Die Polizei hat eine ein- gehende Untersuchung eingeleitet. Eine aufgelöste Boxervorstellung. Die Polizei. Sie gegen die Veranstaltung von Boxkämpfen bekanntlich scharf vorgeht, hat am