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Nr. 268. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. ttwoch, 15. Nouember 1911.

Gewerkschaftliches.

Englifche Pinkertons.

Zur Tarifbewegung in der Damenkonfektion. 1000 Gelegenheitsarbeiter zu einem Tagelohn von 8,60 Dollar Die bürgerlichen Blätter haben bereits verschiedene Notizen fuchen. Die hygienischen Verhältnisse verschlechtern sich mehr und beröffentlicht, die mit mehr oder minder großer Bestimmtheit einen mehr. Es heißt, die Behörden beabsichtigten, die Streifführer zu allgemeinen Streit in der Damenkonfektion in Aussicht stellen. berflagen, sich gegen die Gefundheit ihrer Mitbürger vergangen zu London  , 13. November 1911.( Eig. Ber.) Tatsächlich liegt auch die Sache so, daß die am Montag gepflogenen haben. In zwei Vorstädten New Yorks   find gestern nur 541 Wagen­Berhandlungen gescheitert sind, da die Vertreter beider Parteien ladungen Kehricht entfernt worden, gegen sonst täglich 6579 Wagen­Neben der Polizeireferve, die das liberale Ministerium wie so auf ihrem Standpunkt beharrten. Nach den von uns eingezogenen ladungen. Die noch arbeitswilligen Kehrichtkutscher werden von manche andere Einrichtungen zur Unterjochung der Arbeiterklasse Erfundigungen sind die Verhandlungen wie folgt verlaufen: Die Polizeiagenten begleitet. Natürlich führt das zu Zusammenstößen auf administrativem Wege geschaffen hat, ist jetzt auch eine frei Vertreter der Konfektionäre des Verbandes der Damen- und mit der Menge, über deren Berlauf die amerikanische bürgerliche willige Polizei" im Entstehen begriffen, deren Hauptzwed die Nieder- Mädchenmäntelfabrikanten- erklärten, daß sie bereit seien, Bohn- Bresse, die nicht weniger lügen fann als die Berliner  , die schauer­werfung der Streits sein soll. Zu den Gönnern dieser Pinkertons aulagen zu bewilligen, soweit es notwendig und möglichsten Berichte verbreitet. gehören die großen Eisenbahngesellschaften, die auch wohl die eigentlich sei. Sie hätten jedoch festgestellt, daß ihre Lohntonten im Ver lichen Gründer dieser Schutztruppe des Kapitals sein werden. Man hältnis zum Umfaß schon reichlich hoch seien, denn sie müßten auf versteht jetzt, weshalb die Gesellschaften erklären, daß sie einem neuen die Löhne niedriger und die Ansprüche der Arbeiter und Arbeite­eine starte Konkurrenz aus England Rücksicht nehmen, weil dort Streit mit Seelenruhe entgegensehen können.

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höhere Ansprüche stellten, sei ja an sich feineswegs zu beklagen, er rinnen geringer feien als in Deutschland  . Daß die Deutschen  fläre aber die Schwierigkeiten, die den Konfektionären aus einer weiteren Belastung der Lohntonten erwachsen würden. Eigentlich fet es ungerechtfertigt, daß man an sie mit Lohnforderungen her­antrete, denn sie zahlten ja die Löhne, die die Zwischenmeister ber­langten. Einen Zarif fönnten sie nicht abschließen, denn das sei in der Damenkonfektion einfach unmöglich.

Die Times" plaudern heute über die Organisation und den 8wed dieser Pinkertons folgendes aus: Die freiwillige Bolizei" Art militärische Organisation mit Hauptleuten, tommandierenden Offizieren und einem Generalstab. Die fomman­dierenden Offiziere sammeln auf Befehl des Generalstabes ihre Leute im Hauptquartier, von wo aus fie nach Drten abfommandiert werden, wo ihre Hilfe nötig ist. An Stellen, wo es leicht zu Ruhe­störungen fommen könnte, sollen die freiwilligen Bolizisten" in gehalten, daß man doch schwerlich mit Recht behaupten könne, die Diesen Ausführungen wurde von Arbeitnehmerseite entgegen Trupps aufgestellt werden. Sie sollen nicht allein das Eigentum englischen Arbeiter und Arbeiterinnen seien tatsächlich noch bedürf­vor Beschädigung schüßen, fondern auch und zwar hauptsächlich nisloser als die deutschen  . Ob wirklich die Löhne in England die Streikposten der Arbeiter überwachen und Arbeitswillige bor   noch niedriger feien als in Deutschland  , könne im Augenblick nicht Belästigung" schützen. Streifbrecher sollen auf Verlangen von der festgestellt werden. Wenn dies aber der Fall sei, dürfe man nicht freiwilligen Bolizei" von und nach der Wohnung geführt werden. bergeffen, daß die Engländer infolge der billigeren Lebensmittel Diefe Pinkertons arbeiten in vierstündigen Schichten mit einer wirtschaftlich besser gestellt seien. Die Notwendigkeit höherer Löhne achtstündigen Ruhepause zwischen jeder Schicht. Ehe sie drein- durch die ja die Lebensmittel so ungeheuer verteuert feien, daß der in Deutschland   ergäbe sich schon aus der Zollpolitik des Reichstages, hauen, werden sie nicht die Befehle der Behörden abwarten. Wert des Geldes weit geringer sei als in England. Bei den jezigen Sie handeln nur auf Befehl ihrer Kommandeure und scheren sich Löhnen in der Damenkonfektion sei es von vornherein unmöglich den Teufel um die Staatsgewalt. Diejenigen unter ihnen, die den besondere Ansprüche an das Leben zu stellen. In der Saison sei Eisenbahndienst tennen, werden neben Bolizeidiensten auch noch der Lohn schon knapp bemessen, und in der stillen Zeit müſſe man sonstige Funktionen zu verrichten haben. Jeder freiwillige Balizi fich noch weit mehr einschränken. Wenn gesagt werde, die tarifliche wird mit einem Totschläger von bewährtem Muster bewaffnet werden. Regelung sei in der Damenkonfektion unmöglich, so sei dem ent­Der Generalstab wird stets eine große Zahl solcher Torschläger auf gegenzuhalten, daß doch für die Kostümbranche, die der Mode in gleichem Maße unterworfen sei, schon Lager haben. Wie die Times" berichten, soll die Bewegung" gute feit drei Jahren ein Stüdlohntarif bestehe, und Fortschritte machen. was in der Kostümbranche bei den höheren Preisen möglich sei, fönne man doch in der Damenkonfektion nicht einfach für unmöglich erklären, zumal diese beiden Branchen in ihrer Struktur dieselben feien. Nachdem die Parteien sich noch weiter über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit eines Tarifes unterhalten hatten, gaben die Vertreter der Arbeiter und Arbeiterinnen sowie der Zwischenmeister die Gr­flärung ab, daß weitere Verhandlungen offenbar zwecklos feien und daß nun die beteiligten Organisationen zunächst einmal eine gemeinsame Versammlung einberufen müßten, um von dem nega­tiven Ergebnis der Verhandlungen Bericht zu geben und weitere Beschlüsse herbeizuführen.

Das Auffälligste an der Sache ist, daß die Regierung, obwohl die Organisierung dieser Streitbrechergarde zur Niederknüppelung streifender Arbeiter ganz ungeniert vor den Augen der Deffentlich­feit vor sich geht, nicht die geringste Wiene macht, gegen diese Be­einträchtigung ihrer Egekutivgewalt einzuschreiten.

Berlin   und Umgegend.

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Aus der Frauenbewegung.  

lautete das Thema, über das Luise Zieh im Verein für Frauen Weibliche Fabrikinspektion und Mädchen der Arbeiterklasse" sprach. Die Referentin gab zu­nächst eine furze Uebersicht über die Entwidelung der Gewerbe­aufsicht in Deutschland  .

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in den Regierungsbezirken Aachen  , Düsseldorf   und Arnsberg  , nach­Ein erster Beginn des Fabrikinspektorats findet sich in Preußen Standpunkt nahm noch die Gewerbeordnung von 1869 ein; erst die beamten in das Ermessen der Regierung gestellt hatte. Den gleichen dem das Fabrifgefeß von 1853 die Anstellung von Gewerbeaufsichts­Novelle von 1878 machte die Gewerbeaufsicht obligatorisch; doch erst nach der Novelle bon 1891 gewann die Fabritinspektion größere Bedeutung. Auch heute kann sie ihrer Aufgabe einer wirklichen leberwachung der Fabritbetriebe indeffen nur in höchst mangel­hafter Weise genügen, da erstens den Fabrifinspektoren neben ihrer eigentlichen Aufsichtsarbeit noch die betriebliche Inspektion und die eine so unzureichende bleibt, daß höchstens 4 bis ½ der der Auf­Reffelrevision übertragen ist, vor allem aber die Zahl der Beamten ficht unterstellten Betriebe jährlich einmal inspiziert werden können. Dazu kommt, daß durch die bei der Regierung herrschenden Anschauungen und durch die Handhabung der Strafbestimmungen bei Berstößen gegen die Gewerbeordnung die Wirkungskraft der Gewerbeaufsicht teilweise wieder aufgehoben wird; so wies Minister von Perlepsch in der Dienstanweisung von 1892 die Fabrikinspek­toren an, polizeiliche Strafverfügungen gegen die Arbeitgeber nicht zu erlassen und sprach später sein Befremden darüber aus, daß die abrifinspektoren, wie er gehört habe, in direkte Beziehungen zu den Arbeitern und Arbeiterorganisationen träten. man erst sehr viel später, nachdem die Arbeiterinnen selbst eine Bur Anstellung weiblicher Kräfte im Fabrikinspektorat gelangte jahrelange Agitation dafür entfaltet hatten. Im Auslande war Vereinigten Staaten waren weibliche Gewerbeaufsichtsbeamte schon man auch in diesem Punkte Deutschland   weit vorausgeeilt. In den feit 1890 tätig; 1897 zählte man dort bereits zirka 26, den männ­lichen Beamten völlig gleichgestellte Fabritinspektorinnen. Stanada gab es 1896 3 selbständige weibliche Beamte; dort wurden Der Streik der Eisenformer und Gießereiarbeiter, der bereits über fünf Wochen währt, wird mit großer Einmütigkeit auch bereits Arbeiterinnen selbst, wie Frau Bremer, auf diesen und Ausdauer fortgefezt und zieht von Tag zu Tag weitere Kreise, Posten berufen. England besist 5 selbständige Inspektorinnen und indem wichtige Kategorien von Metallarbeitern bei großen maß Eine Beschlußfaffung darüber, ob die Verhandlungen endgültig 10 Assistentinnen, daneben in den großen Industriestädten auch gebenden Firmen zugunsten der Streifenden in den Kampf ein- abgebrochen werden sollen oder nicht, liegt zurzeit noch nicht vor. Es weibliche Sanitätsinspektoren. In Holland   wurde erst 1899, in greifen. Strieg ist Strieg", hatte im Laufe des Streits der ist jedoch nicht die Absicht der Organisationsvertreter, für etwas Frankreich   1900 das weibliche Fabrit nspektorat eingeführt. Direktor einer Großfirma ertiärt, als er die Maßnahmen der Unter anderes einzutreten als für die Forderung, eine Regelung der Bayern  , 1900 in Breuken  , Reuß i. 2. usw. weibliche Hilfskräfte in In Deutschland   waren 1897 in Weimar  , 1898 in Geffen und nehmer zu rechtfertigen versuchte. Diese Worte haben die Arbeiter Rohn- und Arbeitsverhältnisse auf Grundlage des Tarifs zu der Gewerbeaufsicht eingestellt worden; Baden, Württemberg   und fich wohl gemerkt und fie sprechen jetzt in gleicher Weise. Darum schaffen. Von den Konfektionären wird erwartet, daß sie von ihrem Sachsen   ernannten Vertrauenspersonen aus der weiblichen Arbeiter­mögen sich die Unternehmer nicht wundern, wenn die Arbeiter Standpuntt, feinen Tarif abzuschließen, abkommen werden. Sollte zu immer neuen Mitteln greifen, die ihnen geeignet und wirfiam das nicht der Fall sein, dann werden von den beteiligten Organi- schaft, die in Sachsen   zum Beispiel nur in ihrer Wohnung Be erscheinen, um den Kampf zu ihren Gunften zu wenden. Wenn die fationen jedenfalls Beschlüsse gefaßt werden, die dem Standpunkt schwerden entgegennehmen durften. Produktion schwer darunter leidet, fo tragen die Unternehmer dafür entsprechen, den die Arbeiterschaft sowohl wie die Zwischenmeister Die weiblichen Aufsichtsbeamten sollen speziell die Durchführung Wozu brauchen wir nun überhaupt weibliche Fabrikinspektion? die Verantwortung. Die materiellen Zugeständnisse, die von bisher zu der Frage eingenommen haben. den Arbeitern verlangt werden, tönnen fein Hindernis für den sämtlicher Arbeiterinnenschutzvorschriften überwachen; sie sollen da Frieden sein, denn die Unternehmer lassen es sich ungeheuer biel für sorgen, daß alle hygienischen Vorschriften innegehalten werden, Toften, um den Stampf fortzufeßen. daß Arbeits-, G, Wasch- und Kleiderräume, Aborte usw. den Sehr wirksam ist der Streit der Dreber bei Borsig schon Forderungen des Anstands und der Gesundheit entsprechen; sie gewefen, dem fich noch ein Streif der Fräser hinzugefelt hat. sollen vor allem darauf achten, daß die gesetzliche Arbeitszeit nicht Die Meister versuchten mit den Lehrlingen, den Gang der Pro­überschritten wird, die Arbeitspausen nicht verkürzt werden können, duktion aufrecht zu erhalten; aber es gelang ihnen nicht. In ähn daß nicht mehr Ueberstunden gearbeitet werden, als sie das Gesetz licher Weise sind die Arbeiter bei Schwarzfopff borgegangen, gestattet. Es sollen ferner die Bestimmungen der Gewerbeordnung über die Arbeit der Jugendlichen und über den Schwangeren- und dann bei Karl Flohr und anderen Firmen, wo man überall Die Scharfmacher unter den Tabakınduftriellen scheinen felbft in Wöchnerinnenschuß ihrer ganz besonderen Aufsicht unterstehen. bereit ist, den streifenden Formern zu helfen. Die Sperre über den ihren eigenen Reihen nicht ungeteilten Beifall mit ihrer Drauf Sind zu dem allen tatsächlich Frauen als Aufsichtsbeamte nötig; Arbeitsnachweis in der Wusterhausener Straße funktioniert in eigen gängerei zu finden. 8war versuchen sie es in der Deffentlichkeit tönnen männliche Inspektoren die Arbeiterinneninteressen nicht in tümlicher Weise. Während den Großfirmen Arbeiter bewilligt junächst mit dem Trid, sich als die unschuldigen Angegriffenen hins gleicher Weise vertreten? Nein; die Frau wird sich der Frau gegen­werden, verweigert man sie den kleineren Firmen. Eder stellen die zustellen, die sich in der Abwehr befinden. Doch diefer Trid wird über offener aussprechen; die Frau wird die körperlichen Zustände großen Firmen ohne Genehmigung Leute ein? Die zahlreichen wohl im allgemeinen nicht gelingen. Hat doch diese Art der Dar des Weibes in der Schwangerschaft nach der Entbindung und bei Versuche, Modelle auswärts unterzubringen, stoßen teils auf den ftellung des Stampfes selbst in der Versammlung des Unternehmer sonstigen Störungen beffer beurteilen können; sie wird auch Widerstand der Arbeiter, teils bewirken fie eine lebhafte Agitation, verbandes, die fürzlich in Berlin   stattfand, feinen rechten Glauben die Fabrikinspektorin Fräulein von Richthofen einmal hervorhob die in der Regel dahin führt, daß die Arbeiter für die Organisation, gefunden, weshalb der Antrag des Westfälischen Zigarren- an fich in einem solchen Amt alles mehr vom Standpunkt des Men für den Deutschen Metallarbeiterverband gewonnen werden. Die Berliner   Verwaltung des Verbandes erhält stets Nachricht von allen lands auszusperren, feine Gegenliebe fand. fabrikanten- Verbandes, alle organisierten Tabafarbeiter Deutsch- schen, weniger von dem des bloßen Beamten, auffaffen. Die Unternehmer Verfuchen der Unternehmer, ihre Modelle unterzubringen. Zuweilen beschloffen nur folgende Refolution: Die heute in Berlin   tagende bringen, müßte es freilich in ganz anderer Weise ausgestaltet Um diese Vorzüge des weiblichen Inspektorats zur Geltung zu wenden die Unternehmer allerlei Trids an, um die Arbeiter irre- Landesversammlung des Arbeitgeberbundes der deutschen   Bigarren- werden. Zunächst dürften die weiblichen Beamten nicht nur zuführen, aber es dauert gewöhnlich nicht lange, bis die Arbeiter industrie spricht einmütig ihren im Abwehrkampfe gegen die organisierten dies leider in Deutschland   bis auf zwei Ausnahmen noch überall Sie wahren Abfichten der Unternehmer erkennen. Zum Beispiel Tabatarbeiter stebenden westfälischen und Hanseatischen Mitgliedern der Fall ist Bum Beispiel Tabatarbeiter stebenden westfälischen und hanseatischen Mitgliedern der Fall ist nur Affistentinnen der männlichen Fabritinspektoren, wurde den Arbeitern in Torgelow  ( Bommern  ), wo es viele ihre volle Sympathie aus und sichert ihnen ihre nachhaltige Unter­Gießereien gibt, ein Brief der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft fügung zu. Ale fich daraus ergebenden Maßnahmen bleiben dem an eine Firma zur Kenntnis gebracht, in dem die All- Vorstand überlassen. gemeine Elektrizitätsgesellschaft versucht, die Arbeiter einzuschüchtern Den eventuellen Maßnahmen des Bundesvorstandes sehen die mit der Drohung, die an die Firma gerichtet ist, sämtliche Ausgesperrten mit aller Ruhe entgegen. Außer dem Schuße, den die Modelle zurückzuziehen, wenn wieder Modelle zurückgefendet würden. Ausgesperrten bei den Arbeitern Deutschlands   genießen, erhalten sie Solchen Manövern weiß die Verwaltung ftets zu begegnen, und fie jegt auch noch den Schuß der organisierten Konfumvereine. An alle findet bei jedem Appell an die Kollegenschaft Verständnis und volle koniumvereine Deutschlands  , die über Entstehung und Entwickelung Bereitwilligfeit, mitzuwirken im Kampfe gegen die Unternehmer. der Aussperrung unterrichtet wurden mit Beifügung der Mitglieder Zwei überfüllte Versammlungen, die von den Streifenden am listen derjenigen Unternehmerverbände in der Bigarrenindustrie, die Dienstagvormittag in den Bharusjälen" abgehalten wurden, zeigten die organisierten Tabatarbeiter ausiperrten, ist das Ersuchen gerichtet volle Einigkeit und Geschlossenheit in dem Bestreben, den Streik worden, in diesem Stampfe ihre Pflicht und Schuldigkeit zu tun. energifch fortzufegen. Cohens Bericht über die gegenwärtige Ebenio sind auch alle Zeitungen von Wolfs  - und Gewerkschaftshäusern, Situation wurde mit stürmischem Beifall aufgenommen. Arbeitervereinshäusern und Arbeiterverkehrslokalen unterrichtet worden. Solidarität! Wer Wind säet, wird Sturm ernten. Arbeiter Deutschlands  , übt

Achtung, Tapezierer! Die Sperre über die Firma Hell­mann, Bartelstr. 12, ist aufgehoben. Die Firma hat die Er­flärung abgegeben, während der Dauer der Differenzen bei Rudolph ergog feinerlei Arbeit für diese Firma anzufertigen. Die Schlichtungsfommission. Deutsches Reich  .

Zur Tabafarbeiter- Aussperrung.

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fondern sie müßten wie diese völlig selbständig sein; ihre Be­fugnisse müßten sich sehr viel weiter erftreden als gegenwärtig; bea fonders sollte bei der Vorberatung der Arbeiterinnenschutzgesehe ihr Statschlag eingeholt werden( der Schwangeren- und Wöchnerinnen­schuß unserer neuesten Gesetzgebung wäre dann zum Beispiel anders ausgefallen); die Inspektorinnen dürften nicht ausschließ lich aus den Reihen der akademisch gebildeten Frauen, sondern auch aus den Arbeiterinnenfreisen selbst entnommen werden, da Arbeite­rinnen das Vertrauen ihrer Klaffengenofsinnen beffer zu gewinnen und die Schliche der Unternehmer aur Umgebung der Schutzvor fchriften beffer aufzudecken verstehen. Endlich müßten die weib­lichen Aufsichtsbeamten wie das zum Beispiel Fräulein Elben in Samburg tat sich nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Betriebe mit den Arbeiterinnen in direkte Verbindung setzen, Die Arbeiter der Weiß- und Gelbmetallindustrie waren am Mon in ihre Wohnungen und Versammlungen gehen, sich über die Schutz­tag in sehr großer Zahl im Saale der Neuen Welt" verfammelt. bestimmungen aufflären und dergleichen mehr. Die weibliche Ge­Der Referent Behrend gab einen Ueberblick über die Lohn­werbeaufsicht fei auch in vollem Umfang auf die Ateliers der Kon­Lohnbewegung der Krimmitschauer Textilarbeiter! bewegung, welche die Branche in diesem Jahre geführt und fürzlich fettion und auf die gesamte Hausindustrie auszudehnen. Un­mit Erfolg beendet hat. In 79 Betrieben sind fefte Berträge von besuchten Versammlungen zu den an die Fabrikanten zu richtenden wie von Fabritärzten für die männliche Arbeiterschaft) zur Ver­In Krimmitschau i. S. haben die Textilarbeiter in 12 start bedingt sei auch die Anstellung von Fabritärztinnen( so gut awei bis dreijähriger Dauer geschaffen. In 20 anderen Betrieben find Lohnerhöhungen um 2, 5, 7 Pf. bewilligt worden. In einem Forderungen Stellung genommen. Sie fordern Einführung der hütung von Gewerbefrankheiten und zur raschen Feststellung von Betriebe( Stoof, Elisabethufer) dauert der Streit noch an. Die Auf- 10ftündigen Arbeitszeit für alle Arbeiter, Erhöhung der Löhne für Krankheitserscheinungen zu fordern. Wären Fabritärztinnen vor­Betriebe( Stoof, Elifabethufer) dauert der Streit noch an. Die Auf die in Wochen-, Tag- oder Stundenlohn beschäftigten Arbeiter und handen, so würde bald die Arbeit von Frauen in allen für den gaben, welche den Stoflegen jetzt, nach Abschluß der Bewegung er wachien, faßte der Referent babin zufammen: Stärkung der Organi- Urbeiterinnen, einheitliche Regulierung der Weblöhne und Bezahlung weiblichen Körper besonders gefährlichen Gewerben gefehlich ver fation, denn nur durch sie kann das Errungene aufrecht erhalten der Rebenarbeiten. Außerdem wird die Beseitigung des Unter- beten sein. Um allen diesen Forderungen an die weibliche Fabrik­werden. Das Anfragen nach Arbeit muß aufhören, weil das den nehmerarbeitsnachweises und Errichtung eines paritätischen Nach inspektion zu genügen, müßte diese nicht landes, sondern reichs­Unternehmern Vorwand zur Lobndrückerei bietet. Nicht unter den weises gefordert. gefeklich geregelt werden, und nicht in so dürftiger Anzahl, wic festgesetzten Löhnen darf Arbeit angenommen werden. wir fie besigen, müßte die Anstellung von Inspektorinnen erfolgen, Auch nach der Bewegung müffen die Kollegen dem Unternehmer gegenüber die Aussperrung der organisierten Lederarbeiter in Lemgo.   vielmehr in solcher Bahl, daß eine Üeberwachung der gewerblichen felbe Festigkeit behalten, die sie in der Bewegung zeigten. Auch die In Lemgo   find 21 Mitglieder des Lederarbeiterverbandes Arbeit der Frauen nach allen Richtungen hin nicht auf dem Papier politische Organisation und die politische Tätigkeit darf nicht ber- ausgsperrt worden, weil sie von dem ihnen gesehlich zustehenden allein, sondern tatsächlich durchgeführt werden könnte. nachlässigt werden. Bei der Reichstagswahl muß jeder seine Pflicht Roalitionsrecht Gebrauch gemacht haben. Irgendwelche Forderun Nach dem mit regem Interesse und lebhaftem Beifall aufge­als flaffenbewußter Arbeiter tun. Diefer Gedankengang des gen der Arbeiter oder Differenzen irgendwelcher Art sind der nommenen Vortrage bewiesen einige Diskussionsrednerinnen aus Referenten fand auch in der Distuffion allgemeine Zustimmung. Aussperrung nicht voraufgegangen. Es fommen dort noch Stunden. ihren Erfahrungen heraus, wie notwendig der Ausbau und die Der Tarifvertrag für Stapel- Herrenkonfektion, zwischen dem in Lemgo   diese schlechten Löhne mit der Zeit abschaffen und über löhne von 25 Pf. vor. Um zu verhindern, daß die Leberarbeiter Bessergestaltung der weiblichen Fabrifinspektion sei. Arbeitgeberverband dieser Branche und dem Verband der Schneider die Lage der Arbeiter aufgeflärt werden, denken die Unternehmer und Schneiderinnen, Filiale Berlin I  , ist jekt endgültig abgeschloffen durch die Aussperrung die Organisation von ihnen fernzuhalten. und liegt bereits in einem acht Drudseiten starten Heft bor. Die Rügen wird das natürlich nichts. Verhandlungen, die zwischen den 3wischenmeistern derselben Branche und ihren Arbeitnehmern geführt werden, find allerdings noch nicht beendet, es ist jedoch wohl zu erwarten, daß es auch in diefer Hinsicht zu einer diesen beiden Parteien annehmbaren Re gelung fommt.

Husland.

Die New Yorker Straßenreiniger streiken.

Die Gemeindebehörden find nicht imftande, Erfagarbeiter zu obgleich sie durch Maueranschläge bekannt gaben, daß fie

finden

Leseabende.

Grünau  . Mittwoch, den 15. d. Wis., im Solat Bur grünen Ede", Stopenider Straße 88: Vortrag über Religion und Sozialismus" bon Genoffen Schulte.

Bohnsdorf  . Donnerstag, den 16. November, im Restaurant, Villa Rahl": Bortrag der Genoffin Helene Thomas Berlin: Hinter ben Gefängnismauern".