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Nr. 279. 28. Jahrgang. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 29. November 1911.

Verhandlungen zur Beilegung des Formeritreiks.

fann. Die gesamte, Kollegenschaft der Ausständigen ist erfreut darüber, daß es bei Bechstein zu einem Kampf gekommen ist und wird alles tun, um den Streifenden zum Siege zu verhelfen.

Die Verhandlungen zum Swecke der Beilegung der Diffe- Eine Vertrauensmänner Versammlung der Betriebe in Torgelow  Achtung! Töpfer! Wegen Maßregelung resp. Aussperrung renzen in dem bestehenden Streit der Former und Gießerei-( Bommern  ), wohin viel Streikarbeit versandt wurde, habe vor einer Woche familicher Kollegen verhängen wir hiermit über die Firma Gust a v arbeiter sowie in der Angelegenheit der drohenden Aussperrung den schon früher gefaßten Beschluß erneuert, teine Streitarbeit zu über Da me 8, Oranienstr. 191, Bau Lichtenberg, Standinavischestraße, am Donnerstag haben am Dienstagmorgen um 10 Uhr mit nehmen und allen Versuchen, die Arbeiter zu täuschen und uneinig die Sperre. Weil die Kollegen Heizung verlangten, da sie ohne Neben den zu machen, sofort mit den erforderlichen Maßnahmen zu begegnen. dem bei der jeßigen Temperatur nicht mehr ihre Arbeiten aus­einer Vorbesprechung der Parteien begonnen. Handte erklärte, daß die Arbeiter der drohenden Aussperrung mit führen können, wurden sie aufs Pflaster geworfen. Der Herr scheint Vertretern ver Berliner   Metallarbeiter nimmt auch der Zeniral- Ruhe entgegensehen, daß sie den Krieg nicht wünschen, aber den vergessen zu haben, daß es auch ihm unmöglich war als Geselle vorsitzende des Metallarbeiterverbandes A. Schlicke- Stuttgart   Frieden nicht um jeden Preis schließen können. Einer Notiz in bei einer derartigen Temperatur, wie wir sie zurzeit haben, ein­an den Verhandlungen teil. Nach einer längeren Pause bürgerlichen Blättern, daß die Polizei große Vorbereitungen für die wandfreie Arbeit herzustellen. Auch scheint er nicht mehr zu wurden die Besprechungen unter dem Vorsitz des Kommerzien- 3eit der Aussperrung getroffen habe und daß man im Notfalle wissen, daß seine Leute schon des öfteren Rücksicht mit ihm ge­heranziehen werde, trat Handke ent­rats v Borsig um 6 Uhr wieder aufgenommen. Die Ver- militärische Hilfe nommen haben. Als Dank dafür wirft er sie jest wegen einer und meinte, daß diese Notiz als Ermahnung" Die Verbandsleitung. 1 handlungen finden im Borsighause in der Chausseestraße statt. gegen Ueber den Verlauf war noch nichts Näheres zu erfahren, für die Arbeiter recht überflüssig sei, daß sie aber als gerechten Forderung auf die Straße. Drohung ihre Wirkung verfehlen werde. Die. Arbeiter da sich die Parteien zum Stillschweigen verpflichtet haben. verlassen sich auf die Macht der Solidarität gegenüber den großen Machtmitteln der Unternehmer, und sie wissen, daß sie nicht die Vers antwortung für den ausgebrochenen Stampf tragen, denn mit größerer Leipzig  , 28. November. Die Verhandlungen des aus Vertretern Geduld seien selten Verhandlungen geführt worden, als die während des Deutschen   Buchdruckervereins und des Verbandes der Druckeret der zehn Wochen vor dem Beginn des Formerstreits. Der Vortrag fand den stürmischen Beifall der Versammelten. hilfsarbeiter bestehenden Kommission zur Revision des vor fünf In der Diskussion tam eine fleine Unstimmigkeit zwischen den freien Jahren abgeschlossenen Tarifs für Druckereihilfsarbeiter find ge­Gewerkschaften und dem Gewerkverein der Hirsch- Dunderschen zum scheitert. Ausdruck, die von einigen Zeitungen schon als Uneinigkeit" der Arbeiter ausgeschrien wurde.

In zwei überfüllten Versammlungen, die am Dienstagvormittag in den Pharusfälen" stattfanden, erstattete Otto Handke einen Bericht über den Stand des Streits der Former und Gießerei­arbeiter sowie über die Situation, wie sie durch die drohende Aus­Sperrung gegeben ist.

Cohen, der fonft regelmäßig in den Formerversammlungen referierte, war verhindert durch seine Teilnahme an den Verhandlungen behufs Herbeiführung einer Verständigung. Handke führte aus, wie die Beweise der Sympathie mit den streikenden Formern und Der anwesende Vertreter des Gewerkvereins, Joseph, betonte Gießereiarbeitern von feiten der 1800 der tüchtigsten Metallarbeiter, aber, daß er die Einigkeit aller Arbeiter den Unternehmern gegen­die im Laufe der letzten anderthalb Wochen die Arbeit niedergelegt über für unbedingt notwendig halte und daß nur in der Frage der haben, einen starken Eindruck machten und die Streifenden, die einig gemeinsamen Beratung über die Aussperrung Differenzen zwischen und geschlossen zusammenstehen, begeisterten. Die Verhältnisse den Organisationsvertretern beständen. Handke bestritt überhaupt, hätten sich immer schärfer zugespigt; die Versuche der Unternehmer, daß der Gewerkverein in der Frage der Mitberatung Urfache habe, Streifarbeit unterzubringen, stießen auf immer größere Schwierigkeiten. fich gekränkt zu fühlen.

Berlin   und Umgegend.

Uebersicht über die Sachlage, und es zeigte sich, daß die Versamm lung mit den Beschlüssen der Kommission und der Vertrauensleute durchaus einverstanden war, was auch von den früher abgehaltenen Sigungen gilt. Die endgültige Beschlußfassung über den neuen Entwurf und dessen Einreichung an die Arbeitgeber findet am Mittwoch durch die Mitgliederversammlung in der Brauerei Friedrichshain statt.

Ein Streik bei Bechstein.

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Deutfches Reich.

Gescheiterte Tarifverhandlungen.

An die falsche Adresse gerichtet!

Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" findet sich wieder einmal bemüßigt, die sozialdemokratischen" Gewerkschaften unberechtigterweise zu denunzieren. Sie brachte eine aus Berlin   datierte Notiz, worin mitgeteilt wird, daß die sozialdemokratischen Gewerkschaften den ganz neuen( 1) Brauch einführen, Streifunterstügnngen nur als Dars lehen zu gewähren, daß der Empfänger das Darlehen zurückzahlen muß, wenn er Streifbruch begeht, und daß in anderen Fällen das Darlehen innerhalb zwei Jahren zurückgefordert werden kann, wo­durch erreicht werden soll, daß diese Mitglieder an die Gewerkschaften gefesselt bleiben". Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" verweist dann im Anschlusse daran darauf, daß diese Abmachungen durchaus nicht rechtskräftig sind. Daß ein solches Darlehen durch einen Verbandskassierer nur ein Scheingeschäft ist, durch das eine Ver­tragsstrafe wegen Streitbruch oder gegen vorzeitigen Austritt aus den Gewerkschaften verdeckt werden soll. Sie verweist dann auf die Entscheidungen des Reichsgerichts, das in Auslegung des§ 152 bereits entschieden hat, daß diese Vertragsstrafen rechtsunwirksam und ohne Rücksicht auf die Eigenschaft der Streifunterstüßung als Vertragsstrafe, alle Abmachungen auf Rückzahlung von Streifunter­stüßungen rechtlich unwirksam sind.

nur

Der Streit in der Damenkonfektion. Gestern nachmittag hielt der Arbeitgeberverband für das Damen­schneidergewerbe in der Neuen Philharmonie" eine Mitgliederver­sammlung ab, in der über den Stand des Streits berichtet wurde. Der große Saal war samt den Galerien gedrängt voll. Den Bericht gaben Drews, der Vorsitzende vom Meisterverband, Kunze vom Schneiderverband und Nat how vom Streifbureau der Meister. Ihren Ausführungen ist in der Hauptsache folgendes zu entnehmen: Die im Holzarbeiterverbande organisierten Klavierarbeiter hatten Auf das letzte Schreiben der vereinigten Kommission haben die im August beschlossen, Forderungen in denjenigen Betrieben zu Ronfettionäre mitgeteilt: stellen, wo besonders schlechte Arbeitsverhältnisse herrschen, nament­Antwortlich Ihres gefl. Schreibens vom 25. d. M. müssen lich die Arbeitszeit länger ist als die in den Tischlereien übliche. Beitung" recht, wenn es sich ganz so berhielte, wie sie es darstellt. Mit ihren juristischen Darlegungen hätte die Rhein.- Westf. wir es ablehnen, Ihnen unsere Borschläge auf schriftlichem Wege ueber die Ergebnisse der Bewegung erstattete der Branchenleiter Beitung" recht, wenn es sich ganz so berhielte, wie sie es darstellt. zu machen. Zu mündlicher Verhandlung im Sinne unseres Leopold am Montag Bericht in einer Branchenversammlung der gewährt, wenn es sich um vorher Unorganisierte handelt, die an Unseres Wissens werden solche Darlehen" an Streifende nur dann Schreibens vom 25. d. M. sind wir nach wie vor gern bereit. Hierauf ist nun den Konfektionären folgende Antwort zuge- Klavierarbeiter. Die Bewegung fonnte naturgemäß nicht den Um Streits teilnehmen, ohne irgendwelche Rechte an die Gewerkschafts­schickt worden: fang annehmen, den die vorjährige Bewegung hatte. Immerhin lassen erworben zu haben. Dadurch, daß man diesen feine Unter Wir bestätigen den Eingang Ihres werten Schreibens vom wurden in 33 Betrieben mit 2826 Beschäftigten Forderungen gestellt, stügung, sondern nur Darlehen gibt, sollen die Gewerkschaftstassen durch betrügerische Elemente 27. d. M. und teilen Ihnen ergebenst mit, daß wir die Mitteilung die meistens ohne Streit bewilligt wurden. Nur in neun Betrieben vor der Schröpfung durch gesichert haben. Wir sind gern bereit, dieselben mündlich entgegenzu den anderen nach fürzerer Dauer Erfolg brachte. Das Haupt- Ganz unrecht hat die Rheinisch- Westfälische" aber, wenn sie diese Ihrer Borschläge auf schriftlichem Wege durchaus nicht verlangt tam es zum Streit, der in einem Betriebe nach 2 Wochen, in werden, die es auf die Gelder der Streifenden absehen, nichts­destoweniger aber dem Unternehmertum Helfershelferdienste leisten. nehmen- und ersuchen Sie, einen Termin hierzu baldmöglichst gewicht wurde auf die Verkürzung der Arbeitszeit gelegt. Sie war Sache als einen neuen Brauch der freien Gewerkschaften fest anzuberaumen und uns hiervon Kenntnis zu geben." Diese Antwort entspricht durchaus der auch bisher von der in manchen Betrieben, namentlich in den Mechanikfabriken, wo meist zustellen versucht, um damit Material zu einem neuen Streitgesetz Rommiffion eingenommenen Haltung. Bisher wollten die Kon- ungelernte und weibliche Arbeitskräfte beschäftigt werden, wesentlich herbeizuschaffen. Das Einklagen von erhaltener Streitunterstützung fettionäre mit ihren Vorschlägen zu Lohnerhöhungen in bindender länger als die übliche 55stündige Arbeitszeit der Holzarbeiter. In bei Austritt aus der Gewerkschaft innerhalb zwei oder drei Jahren Form überhaupt nicht herausrüden und es der anderen Partei einer Mechanitfabrit bestand noch eine 56stündige Arbeitszeit, wird zur Zeit eifrig von den christlichen Gewert überlassen, auszuflügeln, wie so etwas ohne Tarif durchgeführt die infolge der Bewegung auf 53 Stunden verkürzt wurde. Ichaften betrieben, von den Zutreibern des schwarz- blauen werden kann. Nun werden sie sich aber wohl doch genötigt sehen, Im ganzen ist in 11 Betrieben mit 1465 Beschäftigten die Blocks, den Freunden der Rhein- Westf.- 3tg." auf politischem Ge­zu sagen, wie fie fich die Einlösung ihres Versprechens gedacht Arbeitszeit verkürzt worden und zwar um 3 Stunden in 2 Betrieben der Unterstützungsempfänger fich verpflichten muß, bis zu drei biet. Diese Gewerkschaften stellen bei Streits Reverse aus, wonach haben und denken. mit 344 Beschäftigten; um 2 Stunden in 2 Betrieben mit 67 Be- Jahren Mitglied zu bleiben(), widrigenfalls er die ers Weitere Ausdehnung des Streifes! schäftigten; um 12 Stunden in 2 Betrieben mit 495 Beschäftigten; haltene Unterstügung zurückzuzahlen hat. Sie haben fürzlich Der Streit selbst hat weit größere Kreise gezogen, als man um 1 Stunde in 4 Betrieben mit 545 Beschäftigten; um 12 Stunde in Pforzheim  , Stuttgart   und anderen Orten solche Klagen erwartet hatte. 8war find neben 2700 streitenden Betrieben noch in 1 Betrieb mit 14 Beschäftigten. 887 Stollegen erlangten Lohn- anhängig gemacht und die Entscheidung eines Pforzheimer ungefähr 400 vorhanden, wo die Meister sich dem Streit noch erhöhungen von 7 Broz. und sonstige weniger wesentliche Ver- Richters dahin berwertet, daß fie erklärten, man muß die nicht angeschloffen haben, aber die Zahl der Streifenden wächst besserungen. Was bei dieser Lohnbewegung erreicht wurde, ist Sache richtig anfangen, dann fann man das Geld noch von Tag zu Tag, so daß die Konfektionäre nicht damit rechnen fönnen, einen irgendwie wesentlichen Teil ihrer notwendigsten Ar- nur als eine Abschlagzahlung auf die von den Arbeitern im all- schon wieder erhalten". Eine Bindung der Mitglieder aber auf beiten fertiggestellt zu erhalten. Im übrigen haben sich nun auch gemeinen geforderte Aufbesserung ihrer Lage anzusehen. Wenn auch nicht einwandfreie Weise dem Davonlaufen der durch Unterſtügungen Jahre hinaus haben erst die Christen entdeckt, um auf solche gewiß die größeren Ateliers, in denen Muster oder Modelle gemacht der materielle Erfolg der Bewegung nicht allzugroß ist, so tann er gewonnenen Mitglieder vorzubeugen. werden und die bisher für die Bewegung nicht zu haben waren, doch den Umständen nach als befriedigend angesehen werden. Wert- Das Scharfmacherblatt vom Rhein   mag also der Wahrheit die dem Streit angeschlossen. So ist auch im Atelier von Kraft u. voller wie der materielle Erfolg ist der Umstand, daß infolge der Ehre geben und wenn es auch schwer fällt die politischen Lewin im Laufe des gestrigen Tages die Arbeit vollständig Bewegung eine erfreuliche Stärkung der Organisation eingetreten Bundesgenossen rüffeln, die freien Gewerkschaften aber nicht ver­eingestellt worden. Der Fabrikantenverband hat sein Schreiben vom 25. November ist, auch in solchen Betrieben, wo bisher nur eine Kleine Bahl der dächtigen. als Birkular an sämtliche Zwischenmeister gesandt, offenbar um Rollegen organisiert war. Uneinigkeit zwischen ihnen und den Führern der Bewegung zu Achtung, Metallarbeiter! Bei der Firma Heinrich Lanz   in Im Vordergrund des Interesses steht jetzt der Streit bei Bech­schaffen, wie das Unternehmertum ja auch gleichzeitig alles tut, stein. Diese Firma, die größte der Branche, steht bei den Klavier- Mannheim droben ernste Differenzen auszubrechen. Die Firma die Einigkeit der Meister und ihrer Arbeitnehmer in diesem Kampf arbeitern nicht in gutem Ruf, weil dort die Arbeitsverhältnisse ist angeblich durch die Konkurrenz gezwungen, billiger zu produzieren, und will deshalb die Affordsäge und zum Teil auch die Löhne der zu stören. Daß beides nicht gelingen wird, bewies der ganze schlechter find als in vielen anderen Betrieben und der größte Teil Lohnarbeiter reduzieren und zwar ohne Einführung technischer Vers. Verlauf der Versammlung. Als Kunze in der Diskussion betonte, der Bechsteinschen Arbeiter nicht organisiert ist. Der Betrieb be befferungen. Die Devise ist einfach: Es muß billiger produziert daß die Arbeitnehmer in diesem Kampf unverbrüchlich mit den schäftigt 900 Arbeiter, davon sind 760 eigentliche Slavierarbeiter. Die werden. Meistern zusammenhalten werden, bestätigte die Versammlung Klavierarbeiter bei Bechstein waren nicht untätig. Sie haben für dringend ersucht, das Mannheimer   Industriegebiet vorerst au meiden. durch stürmischen Beifall, daß auch die Meister ihrerseits getreue die Verbesserung ihrer Lage gewirkt, aber dieser Bewegung haben Stampfgenoffen sein und bleiben wollen. Es wurde schließlich folgende Resolution einstimmig angenommen: fie sich nicht angeschlossen. Trotzdem tam es zur Ueberraschung ihrer " Die versammelten Mitglieder des Arbeitgeberberbandes für Kollegen bei Bechstein zu einem Streik, der folgende Ursache hatte: das Damenschneidergewerbe erklären sich mit ihren Führern in Wegen vorübergehender Betriebsstockungen, die auf den Formerstreit der Lohnbewegung durchaus solidarisch und weisen den von der zurückgeführt werden, wurde die Arbeitszeit verkürzt und später Aus Paris   schreibt man uns: Am Sonnabend find 600 Ar­Kaufmannschaft unternommenen Versuch, durch unwahre Dar- wieder so weit verlängert, daß gegen früher immer noch eine gewisse beiterinnen der Konfektionsfirma Esders wegen eines neuen stellung der zwischen unseren Vertretern und dem Verbande der Verkürzung übrig blieb, die, wie es hieß, eine dauernde sein sollte. Tarifs, der auf eine Lohnreduzierung von 20 Broz. für mehrere Fabrikanten gepflogenen Verhandlungen Zwietracht zu säen, mit Entschiedenheit zurück. Wir haben volles Vertrauen zu unseren Den im Zeitlohn beschäftigten Flügelſtimmern wurde nun ein der Kategorien der Beschäftigten hinausläuft, in den Ausstand getreten. Vertretern und beauftragen fie, in derselben Weise wie bisher Arbeitszeitverkürzung entsprechender 2ohnabaug gemacht. Die Sie hielten Versammlungen auf der Arbeitsbörse ab und beschlossen, für die Interessen unseres Standes und unserer Arbeiter ein- Stimmer waren damit nicht einverstanden. Sie verlangten die uns nicht eher zur Arbeit zurückzukehren, so lange nicht der alte Tarif zutreten, damit endlich die Preis- und Lohnverhältnisse in der verfürzte Fortzahlung ihres bisherigen Wochenlohnes. Eine Ver- wiederhergestellt und der neue Direktor entlaffen sei. Die Bourgeois­Damenkonfettion so geregelt werden, wie es den Interessen und ständigung mit der Firma konnte nicht erzielt werden. Die drei blätter sind ganz verblüfft, daß die Midinettes", die sonst für fie der Ehre der großen Branche angemessen ist." Ginige Unruhe entstand in der Versammlung, als ein Dis- Flügelſtimmer wurden entlassen. Nun erklärten sich die Flügel- nur der Gegenstand falsch sentimentaler Artikel sind, sich plötzlich fussionsredner gegen die Gefängnisarbeit gesprochen hatte, und sich zusammensetzer mit ihnen solidarisch. Sie legten die Arbeit nieder als flaffenbewußte Proletarierinnen entpuppen, die" Internationale" dann ein Zwischenmeister zum Wort meldete, um zu bekennen, daß und stellten gleichzeitig Forderungen auf Erhöhung ihrer Lohnfäße. fingen und herzhaft daran gehen, die skandalöse Ausbeutung zu er Arbeit im Gefängnis hatte herstellen lassen. Der Mann erklärte Von den 62 Flügelzusammensegern find 60 in den Ausstand belämpfen, der die Frauenarbeit in Paris   vielleicht noch mehr als allerdings auch, daß ihm die Arbeit teurer zu stehen gekommen getreten. Darauf erklärte die Firma, daß die Zusammensetzer anderswo preisgegeben ist. In der Zwischenzeit wäre, als wenn er sie freien Arbeitern und Arbeiterinnen über- bis 20. November ausgesperrt würden.

geben hätte. Die Versammlung nahm dann noch einen Antrag ist zwar mehrmals mit dem Betriebsleiter verhandelt worden,

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Damentonfeltton au ersuchen.

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Die Metallarbeiter aller Branchen werden deshalb

Ausland. Ein Streit in der Pariser Konfektion.

Die Pariser Autodroschkenführer an, die Regierung um Beseitigung der Gefängnisarbeit für die aber eirs Einigung forrte nicht erzielt werden. Die Firma haben in der Nacht zum Dienstag in der Arbeitsbörse eine Ber Zu Beginn ber Bersammlung hatte man wiederum einige glaubte die Ausständigen dadurch einzuschüchtern, daß fie verfügte, fammlung abgehalten und einstimmig beſchloſſen, von Dienstag früh Konfektionäre oder Angestellte von solchen sehr dringend zum Ver- er am 20. November die Arbeit nicht bedingungslos aufnehme, an in den Gesamtausstand zu treten, weil die Forderungen betreffend laffen des Saales auffordern müssen. Andererseits wurde es mit der sei entlassen. Aber niemand ließ sich dadurch einschüchtern. Die Ermäßigung der Benzolsteuer und Erhöhung des Verdienstanteils Nur die Autodroschken, die Eigentum Freuden begrüßt, daß eine Deputation der Damen- Ausständigen erschienen am 20. November, Holten ihr Werkzeug und abgelehnt worden waren. schneidermeister aus Erfurt   zur Teilnahme an der ließen sich durch die Versuche des Betriebsleiters, wenigstens einen Teil ihrer Lenker oder der Lenkergenossenschaften find, sollen weiter ber­zur Aufnahme der Arbeit zu bewegen, nicht irre machen. Von den sechzig haben am Dienstag früh nur etwa 200 den Betrieb aufgenommen. tehren. Der Ausstand ist ein allgemeiner. Bon 2300 Chauffeuren Versammlung erschienen war. Ausständigen ist nur einer obtrünnig geworden und in den Betrieb Zur Kündigung des Tarifvertrages in der Herren­zurückgekehrt. Er heißt Schewelies, wohnt in Lichtenberg  , maßbranche des Schneidergewerbes. und empfiehlt sich dort zu Reparaturen an Flügeln und Pianos. Marktpreise von Berlin   am 27. November 1911, nach Ermittelung Im Laufe dieses Monats haben die Herrenmaßschneider der Da der Mann also Privatkundschaft hat, treibt ihn feines des Stönigl. Polizeipräsidiums. Marttballenpreise.( Kleinhandel), einzelnen Firmen eine Reihe von Sizungen abgehalten, um zu der wegs die Not zu seinem unsolidarischen Verhalten. Die Be 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Stochen 36,00-50,00. Speifebobnen weiße, 40,00-60,00. Linfen   40,00-80,00. Startoffeln 7,00-10,00. Kündigung des Tarifvertrages Stellung zu nehmen, und am Montag fand zu demselben Zwed in den Arminhallen eine Versammlung für mühungen der Firma, Ersatz für die Ausständigen zu bekommen, gramm Rindfleisch, von der Keule 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfletsch 1,30 biejenigen Firmen statt, benen bisher noch feine Gelegenheit dazu find völlig erfolglos geblieben und werden auch ohne Erfolg bleiben, bis 1,70. Schweinefleisch 1,20-1,80. Stalbfleisch 1,40-2,40. Sammelfleisch gegeben war. Der Tarif foll bekanntlich am 1. Dezember gefündigt denn eingearbeitete Flügelzufammensetzer sind nicht zu haben. Der 1,30-2,20. Butter 2,60-3,20. 60 Stud Gier 3,80-6,40. Stilogramm Starpfen 1,00-2,40. Male 1,20-2,80. 8ander 1,40-3,60. echte 1,20 bis werden, so daß er am 1. März 1912 sein Ende erreicht haben wird. Streit steht also durchaus günstig. Die Firma wird die Forderungen 2,60. Barche 1,00-2,00. Slele 1,40-8,20. Blete 0,80-1,60. 60 Stüd In der Versammlung gab der Verbandsvertreter Faustmann eine der Streifenden bewilligen müssen, da sie Ersatz nicht bekommen Streble 2,40-24,00.

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1 Rilo.