Nr. 279. 28. Jahrgang.
Gerichts- Zeitung.
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zogen die Notleine. Der Attentäter war inzwischen während der Angriffe gegen den sozialdemokratischen Vorstand" der Allgemeinen Fahrt vom Zuge gesprungen und im nahen Walde verschwunden. Ortskrankenkasse in Dortmund . Es war von einer Mißwirtschaft Eine Spur von ihm ist nicht entdeckt worden. Dem alten Herrn schlimmster Art" die Rede, die„ Genossen" hätten überall versucht, v. Zikewiz ist in der königlichen Klinik seinerzet durch Professor die Ehrenposten bei den sozialen Gesezen an sich zu reißen. Was Unschuldig auf Grund eines Schuhmannseides verurteilt! b. Bergmann eine Kugel, die hinter dem Ohr saß, herausgenommen Ehrenposten", hieß es, in Dortmund ließen sich die VorstandsmitEine interessante Strafverhandlung im Wiederaufnahme- worden. Die zweite Kugel ist bis heute noch nicht entfernt worden. glieder der Ortstrantentasse jährlich 50 Mt. auszahlen, obwohl die Einige Zeit nach der Tat richtete der jetzige, damals 19jährige Kasse sehr schlecht stehe. Die Verhältnisse hätten sich zu einem wahren verfahren beschäftigte die Straffammer in Essen . Im November vorigen Jahres wurde nächtlicherweile bei einem Angeklagte eine umfangreiche Anzeige an die Prenzlauer Staats- Standal ausgebildet. Bei einer Revision sei ein erhebliches Defizit Uhrmachermeister in Gelsenkirchen ein Schaufenster einge- anwaltschaft und teilte darin unter Angabe zahlreicher, wirklich festgestellt worden usw. Wegen der Anwürfe wurde Klage erhoben. In der Schöffenschlagen und eine Anzahl Uhren aus der Auslage gestohlen. ihm und dem Klempner Otto Waltersdorf, der in Verbrecherkreisen gerichtsverhandlung vom 21. September wurde, wie unseren Lesern Die Diebe wurden von einem Schußmanne verscheucht und den Spiznamen„ Danziger Otto" trägt, geplant und dann von erinnerlich, von den nicht sozialdemokratischen Vorstandsmitentflohen. Im Februar dieses Jahres verurteilte die Straf- Waltersdorf zur Ausführung gebracht worden sei. Das daraufhin gliedern bekundet, daß die Sozialdemokraten im Vorstand der Allgekammer die Arbeiter Johann Gembalski und August Hoff - gegen letteren eröffnete Verfahren mußte eingestellt werden, da meinen Ortskrankenkasse vollauf ihre Pflicht, mehr wie ihre Pflicht, mann aus Gelsenkirchen als angebliche Verüber des Dieb- Graf b. Bißewiß mit aller Bestimmtheit bestritt, daß Waltersdorf getan hätten, und daß von einer Migwirtschaft durchaus teine Rede stahls zu 1 resp. 1½ Jahren Gefängnis. Der Gerichts- als Täter in Frage kommen könne; dieser sei ein junger, schlanker, sein könne. Der Redakteur Spanke von der" Tremonia" wurde zu hof maß der eidlichen Bekundung des Schußmannes, der in bartloser Mann gewesen, während Waltersdorf mit ihm gar nicht 100 M. Geldstrafe verurteilt. Auf die eingelegte Berufung hin hatte zu verwechseln sei, da dieser 35 Jahre alt und korpulent ist. Im sich die Straffammer am Montag mit der Sache zu befassen. Es den Verurteilten die Täter mit aller Bestimmtheit wieder- Jahre 1907 wurde sodann in einer anderen Sache Waltersdorf auf waren noch weitere Zeugen für die behauptete Mizwirtschaft" auferkennen wollte, Glauben bei, obwohl beide mit aller Ent- belastende Angaben des Heine hin wegen Raubmorbbersuchs zu acht geboten worden, der Beweis fiel aber ebenso fläglich ins Wasser, wie schiedenheit bestritten, irgend etwas mit dem Einbruch zu tun Jahren Zuchthaus, Heine selbst zu sechs Jahren Zuchthaus verur- bas erstemal. Die Berufung wurde verworfen. In der Strafzu haben und sonstiges Belastendes von anderer Seite nicht teilt. Letterer verbüßt seine Strafe in der Strafanstalt Sonnen- tammerverhandlung hatte sich der Verleger der„ Tremonia", Lenvorgebracht werden konnte. Einige Wochen später wurden burg . Von dort aus hat er vor einigen Monaten in einer Eingabe fing, als Verfasser der betreffenden Plauderei" genannt. Der Mut die wirklichen Diebe ermittelt, die auch sofort ein Geständnis an die Behörde ein Geständnis dahin abgelegt, daß er seinerzeit den tam dem Manne allerdings erst, als er glaubte, daß man ihm wegen ablegten. Die Verurteilten beantragten nunmehr das Wieder- Waltersdorf fälschlich beschuldigt habe, da weder dieser, noch er selbst der Verjährungsfrist nichts mehr anhaben könne. an dem Ueberfall auf den Grafen v. Bizewik in irgendeiner Weise Und derartige Verleumdungen bildeten den Vorwand zu der aufnahmeverfahren und wurden am Freitag unter Aufhebung beteiligt sei. Die Folge dieser Angabe war die Anklage wegen Verkürzung der Arbeiterrechte bei der Reichsversicherungsordnung! des ersten Urteils kostenlos freigesprochen. Alle Auslagen, wiffentlich falscher Anschuldigung. Im gestrigen Termin blieb er die aus der Angelegenheit den Rehabilitierten entstanden dabei, daß er tatsächlich den Waltersdorf falsch beschuldigt habe, Briefkaften der Redaktion. sind, sollen von der Staatskasse ersetzt werden. Außerdem konnte aber trotz aller Vorhaltungen einen Grund dafür nicht anwird ihnen von Staats wegen die gesetzlich zustehende Ent- geben. Der als Zeuge vernommene Waltersdorf beteuerte, an dem schädigung zugesprochen werden. Die wirklichen Diebe, Attentat auf den Grafen v. Zizewiß völlig unschuldig zu sein und brachte beweiskräftige Momente dafür vor. Er behauptete auch, den Friedrich Wunder und Anton Wolay aus Gelsenkirchen , Angeklagten Heine zur Zeit des Ueberfalles noch gar nicht gekannt wurden zu 9 Monaten resp. 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis zu haben. Seine Angaben wurden von anderen Beugen im allgemeinen bestätigt. Auch die Bekundungen des Kriminalkommissars Klinghammer, der schon seinerzeit dem Heine die Unwahrscheinlichteit seiner Lehauptungen wiederholt borgehalten hatte und des Grafen v. Bibewiß selbst schieden den Waltersdorf als Täter völlig aus. Waltersdorf versicherte auch noch vor Gericht, daß er auch die Strafe von acht Jahren Zuchthaus , die er jest verbüßt, unschuldig und auf falsche Angaben des Heine hin erlitten habe. Er hofft auf den Erfolg eines Wiederaufnahmeberfahrens. Das Gericht verurteilte den Angeklagten mit Rücksicht darauf, daß er durch seine falsche Anschuldigung die Behörden längere Zeit irregeführt und dadurch die Verdunkelung eines selten schweren Verbrechens herbeigeführt habe, zu zwei Jahren Gefängnis, die in eine einjährige Zuchthausstrafe umgewandelt wurden. Wird das Wiederaufnahmeverfahren des Klempners mun Erfolg haben?
verurteilt.
Falsche Anschuldigung.
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Die juristische Sprechstunde finbet 2tnben traße 69, born bier Treppen Fahrstuhl, wochentäglich, von 4% bis 7½ Uhr abends, Sonnabends, von 4½ bis 6 Uhr abends statt. Jeder für den Briefkasten bestimmten Anfrage ist ein Buchstabe und eine Zahl als Mertzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Anfragen, denen keine Abonnementsquittung beigefügt ist, werden nicht beantwortet., Gilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. Genosse, Wilmersdorf . Die Ansprüche bleiben erhalten, wenn das Mädchen sich weiterversichert derart, daß sie alljährlich mindestens zehn Marken entwertet und die Karte innerhalb längstens zwei Jahren umtauscht. J. R. 21. 1. Staatsanwaltschaft. 2. Ja; das Recht hat die Kasse. 3. Obligatorisch fakultativ, verpflichtet freiwillig. 1880 Cunulo. Nein, wenn nicht etwa eine Rente bewilligende Entscheidung zugestellt ist. 9. 1912. 1. Rein. Sie müssen aber die gefeßliche Sündigungsfrist 100 A. D. Ja. 2. M. 20. Wetten ent immehalten. 2. Nirdorf. scheiden wir nicht. P. 2. 12. Klagen Sie auf Abstellung eventuell m. 2. Kl. 100. 1. Berlin , Chauffeestraße 121. 2. Der Bertragslösung. Besizer haftet nur, wenn ihn ein Verschulden trifft. Möglicherweise 29 m. Der find die Sachen aber versichert. 3. Aussichtslos. R. P. 111. 1. Ja. 2. Verjährung tritt erst wenn feine neue uneheliche Bater ist nicht mehr zahlungspflichtig, da Verjährung vorliegt. Unterbrechung erfolgt, 1915 ein. 3. Gemeindewahlrecht ja, Reichstagswahlrecht nicht. Born, Pankow . 1. Nein. 2. Nur, wenn die Angehörigen nicht widersprechen. R. Frik 101. Bir raten, nach Ablauf der sechs Monate den Antrag zu erneuern. G. T. 6. 1. Ja. 2. Nur der Betrag, der 28,85 m. twöchentlich übersteigt, ist abzugsfähig. D. R. 10. 1. Wenn Geisteskrankheit vorlag, nein. 2. Alsdann ja Paul 45. 1. Nur dann, wenn die Eheschließung noch in diesem Jahre erfolgt und der Antrag noch in diesem Jahre gestellt wird. 2. Nein. Es N. W. 90. Nein.
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Eine ungewöhnliche Anklage wegen wissentlich falscher Anschuldigung führte gestern den ehemaligen Fürsorgezögling Alwin Heine vor die 3. Straffammer des Landgerichts I unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Lieber. Wie erinnerlich sein dürfte, wurde am 7. März 1906, abends gegen 9 Uhr, in dem D- Bug BerlinStettin in der Nähe von Eberswalde in einem Abteil 1. Klasse ein Raubmordversuch auf das Herrenhausmitglied Kammerherrn Grafen v. Zibewiß ausgeführt. Ein junger, etwa 20- bis 22jähriger Mann stieg in Eberswalde in das Raucherabteil 1. Klaffe, in welchem Graf v. Bikewib saß, und vertiefte sich anscheinend in eine Zeitung. Blöblich erhielt der Graf zwei Schüsse in das Gesicht. Er schrie um Hilfe und wollte die Notbremse ziehen, der Attentäter bertrat ihm aber den Weg, versuchte von neuem zu schießen und schlug den alten Herrn mit dem Revolver auf den Kopf. Dem Zentrumsverdächtigungen eines Ortskrankenkassenvorstandes noch mals gerichtlich festgestellt. Ueberfallenen gelang es, in das benachbarte Frauenabteil zu flüch ten; als er dort mit blutüberströmtem Gesicht erschien, waren die Die Dortmunder Tremonia" brachte in einer Wochenanwesenden Damen zu Tode erschreckt, sie schrien um Hilfe und plauderei" vom 24. September vorigen Jahres auch hahnebüchene empfiehlt sich aber die Weiterversicherung.
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