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teidiger des Koalitionsrechts. Er tritt in Reih und Glied| schmidt und die Mittelständler die Kandidatur des Schneidermeisters| Wahlkampfe mit großer Anstrengung, aber die Agitation wird be mit den offenen Arbeiterfeinden. Und danach muß er be- Liebrecht zurückgezogen haben, steht dem Genossen Albrecht nur fonders in dem rein ländlichen Kreise Schweinig dadurch erschwert, handelt werden! ein Kandidat gegenüber: der Großgrundbesitzer und Kommerzien- daß uns nicht ein einziges Lokal zur Verfügung steht. Trokdeni rat Coste aus Biere, den auch das Zentrum und der Bund der haben unsere Genossen Hoffnung, an Stelle des Fortschrittlers mit Landwirte unterstützen. Der Kreis war schon 1890 sozialdemokratisch dem Konservativen in die Stichwahl zu kommen. Wird diese Hoff­vertreten, fiel 1893 an die Nationalliberalen und ist seit 1898 im nung erfüllt- und die Stimmung in der Landbevölkerung spricht Besitz der Sozialdemokratie. dafür, dann würden diesmal die Fortschrittler den Ausschlag geben und sie hätten somit auch hier Gelegenheit, zu zeigen, wie ernst es ihnen mit dem Kampfe gegen das Junkertum ist.

Zur Reichstagswahl.

Die Wahlsituation in der Provinz Sachfent. Von den 20 Reichstagswahlkreisen der Provinz Sachsen  Im Wahlkreise Halberstadt  - Wernigerode   kandidiert neben dem befanden sich vor den Blockwahlen vier im Besize der Sozial- Genossen Alwin Brandes  , Stadtverordneter in Magdeburg  , demokratie: Magdeburg  , Calbe  - Aschersleben  , Halle- Saalekreis und der jezige nationalliberale Abgeordnete, Gutsbesizer Rimpau, und Naumburg  - Zeit. Drei von ihnen gingen bei dem nationalen Rum- der konservative Landwirt Hörnecke. Der Wahlkreis ist seit Jahren mel von 1907 wieder verloren und nur Calbe  - Aschersleben   in nationalliberalem Besiz, wurde aber immer erst in der Stichwahl konnte durch den Genossen Albrecht behauptet werden. Die Neu- geholt. Die Konservativen hoffen start, die Nationalliberalen aus wahlen werden hoffentlich die Scharte wieder ausweben. der Stichwahl zu verdrängen.

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Ostelbische Wahlmogeleien.-

In Ostpreußen   wiederholt sich auch diesmal das gewohnte Wahlbild: Die Landarbeiter werden herdenweise auf Leiterwagen zu den konservativen Wahlversammlungen gefahren; sie erhalten Jm Regierungsbezirk Magdeburg steht zunächst wohl die Wieder- Im Regierungsbezirk Merseburg   sind im Besitz der konser- 30-50 Bf. Behrgeld. In den kleinen Städten allerdings haben eroberung der Stadt Magdeburg  , die vor 1907 schon 17 Jahre un- bativen Parteien bier Kreise: Delisch- Bitterfeld, Mer- die Konservativen ausgespielt, sie bekommen von den Arbeitern die unterbrochen sozialdemokratisch vertreten war, außer Frage. Aller- seburg- Querfurt, Mansfeld   und Sangerhausen.   heftigsten Vorwürfe zu hören. In Labiau  - Wehlau   und in anderen dings ist Magdeburg   einer der wenigen Wahlkreise des Reiches, in Die Fortschrittler vertreten Wittenberg  - Schweinit und Zeiz- Weißen- Wahlkreisen kämpfen die Konservativen mit den unsaubersten Mit­denen der Blockgedanke von 1907 über die Zertrümmerung des fels- Naumburg, die Nationalliberalen den Kreis Torgau- Lieben- teln gegen die Liberalen. So warfen sie einem liberalen Redakteur Blockes hinaus wirksam geblieben ist, ja sogar eine noch größere werda. Im Laufe der letzten Legislaturperiode wurde Halle wieder bor, er wäre wegen Unterschlagung amtlicher Gelder zu Gefängnis und Ehrverlust verurteilt worden. Der Mann mußte abtreten. Geschlossenheit der bürgerlichen Parteien herbeigeführt hat. Hatten von den Sozialdemokraten erobert. Seinem Nachfolger wurden in einem anonymen Schreiben die Zentrum und Polen   im Jahre 1907 noch Zählkandidaten aufgestellt, Der Wahlkreis Halle, den Genosse Kunert 1909 in der Nachwahl schmutzigsten Dinge nachgesagt. Als die Konservativen hörten, daß so kandidiert jetzt nur ein bürgerlicher Kandidat, der bisherige mit noch nie erreichter Mehrheit wiederholte, darf als sicherer ein Malermeister sein Auto den Liberalen zur Verfügung stellen Abgeordnete Fleischermeister Nobelt, und die Wahlaufrufe für Besitzstand der Sozialdemokratie gelten. Zwar ist die Agitation wolle, fündigten sie ihm den Verlust der ländlichen Kundschaft für ihn werden unterzeichnet vom Nationalliberalen Verein, Wahlverein sehr heftig, aber es hat den Anschein, als gäben die Gegner den diesen Fall an. Als ein Arbeiter den Gutsbesitzer, bei dem er arbeitete, ersuchte, die Stube renovieren zu lassen, erhielt er sur der Fortschrittlichen Volkspartei  , Konservativen Verein, von der Kreis schon verloren. Mittelstandsvereinigung, vom Deutschsozialen Verein, Zentrums- Die beste Hoffnung besteht auch für die Eroberung des Wahl- Antwort:" Wir wollen erst sehen, wie die Wahlen ausfallen." Ais  wahlverein, Hansabund, Beamtenverein, Reichsverband gegen die freises Zeit- Weißenfels  , und zwar schon in der Hauptwahl. Ein ihm erwidert wurde, das hätte doch mit den Wahlen nichts zu tun, Sozialdemokratie, Verband vaterländischer Arbeitervereine und von Sieg unseres Kandidaten Thiele in der Stichwahl würde da- sagte der Agrarier: Wählt nur alle sozialistisch, dann wird alles noch teuerer als es schon ist." Ein Lehrer im Kreise Labiau- Wehlau den Werkvereinen von Magdeburg  ( den Gelben). Nur die Demo- gegen ziemlich unsicher sein, weil sämtliche bürgerlichen Parteien ließ die Kinder je 50 Pf. mitbringen, wofür sie folgende Quittung kratische Vereinigung hat sich abgesondert und ihre Mitglieder auf- bereits ein Abkommen auf gegenseitige Unterstützung in der Stich- erhielten: gefordert, für den sozialdemokratischen Kandidaten, Rechts- wahl getroffen haben. Der Umstand, daß in der letzten Zeit ein anwalt Landsberg  , zu stimmen. Gin ärgeres politisches eigenes Parteiorgan für den Kreis in Zeit geschaffen wurde, und Sammelsurium als das der Vereinigten bürgerlichen Parteien" daß die Parteiorganisation stark ausgebaut worden ist, läßt indes in Magdeburg   läßt sich kaum denken; nur die Furcht vor einem unseren Sieg im ersten Wahlgange für sehr wahrscheinlich er­sozialdemokratischen Siege hält diese so verschiedenartigen Elemente scheinen. zusammen. Im Kreise Sangerhausen   haben die bürgerlichen Parteien sehr Angesichts dieser Barteimischung ist es für die Bürgerlichen große Schwierigkeiten zu überwinden gehabt, ehe es zu einer teil­natürlich so gut wie ausgeschlossen, sich auf fachliche Erörterungen weisen Einigung fam. Die Konservativen wagten es nicht, den cinzulassen. Sie würden dabei einander bald selbst ganz gehörig in bisherigen Abgeordneten Scherre wieder als Kandidaten vorzu­die Haare geraten und beschränken sich daher darauf, die Sozial- schlagen, sie haben sich mit dem Bund der Landwirte auf einen demokratie in perfider, niedriger Art nach Reichsverbandsmanier zu Rittergutsbesizer Dr. Eckert- Auerstädt geeinigt und zur geistigen" bekämpfen. Führung das einzige freisinnige Blatt in der Gegend aufgekauft. Die Nationalliberalen präsentieren den Vorsitzenden des liberalen Bauernbundes, Wamhof, für den auch die Fortschrittler stimmen werden. Die sozialdemokratischen Stimmen werden sicher so weit steigen, daß es zur Stichwahl kommt, bei der dann die Liberalen den Ausschlag geben.

berpflichten müssen, für den Kandidaten zu stimmen. Es dürfte in dem Kreise wieder um zu einer Stichwahl kommen, bei der die Sozialdemokratie den Ausschlag zu geben haben wird, wenn sie nicht, wozu begründete Aussicht vorhanden ist, an Stimmen so viel zunimmt, daß sie selber

in die Stichwahl kommt.

Geschrieben fünfzig Pfennig sind heute bezahlt für den konservativen Verein, worüber diese Quittung."

die Antwort: Wir haben nächstens Wahlen und da brauchen Eine Frau erhielt auf ihre Frage nach dem Zweck dieser Spende wir Stimmzettel und Porto."

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Noch ein Durchfallskandidat.

Die Liberalen des Kreises Niederbarnim   haben als Kandidaten für die bevorstehende Reichstagswahl den Redakteur Erdmannsdörffer aus Charlottenburg   aufgestellt. Bei der vorigen Wahl hatten die mannhaften Liberalen ihre Stimmen auf den bürgerlichen Sammelkandidaten, den freikonservativen Bürger­meister 3ie then aus Lichtenberg  , der auch für die kommende Wahl konservativer Kandidat ist, vereinigt. Die Sozialdemokratie, deren Kandidat für den Kreis bekanntlich Genosse Arthur Stadthagen   ist, wird den beiden Herren einen glänzenden Durchfall bereiten.

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Junkerliche Wahldemagogie.

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In dem altmärkischen Kreise Salzwedel- Gardelegen wird Junter Jordan v. Kröcher, der den Kreis seit 1898 vertritt, hart von dem Bauernbündler Dr. Böhme, der jetzt in Marburg­Kirchhain gewählt ist, bedrängt. Dr. Böhme spielte früher bekannt­lich im Bund der Landwirte eine Rolle. Seitdem er sich von diesem trennte und 1909 den Deutschen Bauernbund gründete, wird der Verhältnismäßig ruhig sieht es noch im Wahlkreise Merseburg­Renegat von den Konservativen auf das erbittertsie bekän..pft, und Querfurt   aus. Der Kreis war bisher in tonservativem Besitz. Die nicht nur den Sozialdemokraten, sondern auch ihm werden Lokale Konservativen ließen den bisherigen Vertreter fallen und stellten Die Deutsche Tageszeitung" beginnt eine Artikel­abgetrieben. Die Nationalliberalen haben auf eine eigene Kandi- einen Gutsbesitzer Niele auf, die Freisinnigen parieren diese Kane Satur verzichtet und unterstüten Dr. Böhme. Für die Sozial- didatur gleichfalls mit einem Gutsbesizer. Da bei der letzten Wahl ferie gegen die Sozialdemokratie. Ihre Bekämpfung dieses, wie sie demokratie kandidiert der Gewerkschaftssekretär Julius Koch, Genosse Pollender- Leipzig, der jetzt wieder kandidiert, in der fagt, ersten und gefäbi..chsten Gegners der deutschen   Landwirt der sicher eine erhebliche Eteigerung der Stimmenzahl zu ver- Stichwahl nur durch die freifinnige Hilfe für den fonservativen schaft", will ſagen des agrarischen Großgrundbesitzes und seiner zeichnen haben wird. Kandidaten unterlag, erscheinen jetzt unsere Aussichten als sehr unersättlichen Beutegier, läuft offenbar darauf hinaus, den alten Im anderen altmärkischen Wahlkreise,' Stendal  - Osterburg  , der günstig. Zwar ist es nicht ganz ausgeschlossen, daß die Freisinnigen Bitatensack des Reichs, wahrheits" verbandes wieder einmal auf die seit 1877 fonservativer Besitz war und 1907 in der Stichwahl mit den Konservativen überflügeln und ihn so aus der Stichwahl Köpfe der Wähler zu entleeren. Die Deutsche Tagesztg." will zeigen, wie die Sozialdemokratie Hilfe der Sozialdemokraten von dem nationalliberalen Ritterguts- drängen, aber wahrscheinlich ist das bei dem Vorsprung von 3000 das Waterland, über befizer Fuhrmann erobert wurde, kandidiert neben unserem Stimmen im Jahre 1907 nicht. Kommen, wie zu erwarten, So- tatsächlich über die Monarchie, Dagegen wäre Genossen Parteisekretär Hermann Beims   und dem wieder zialdemokrat und Konservativer miteinander in die Stichwahl, so unsere Armee, über die Religion usw. denkt. nicht das geringste einzuwenden, wenn das Junkerorgan auf qufgestellten Nationalliberalen Fuhrmann für die Konservativen liegt die Entscheidung bei den Freifinnigen. der reiche Großgrundbesizer Hoesch. Die Konservativen machen Am heftigsten wird der Wahlkampf im Kreise Mansfeld   ent- Grund des sozialdemokratischen Programms und der sozialdemo gewaltige Anstrengungen, den Kreis zurüdzuerobern. Sie haben brennen. Seit 25 Jahren hat der Reichsparteiler Dr. Arendt den fratischen Literatur den Standpunkt der Sozialdemokratie zu Da die Sozialdemokratie das Stendaler Intelligenzblatt" aufgetauft und verbreiten es in Streis stets in der Hauptwahl mit erheblicher Mehrheit geholt, im diesen Institutionen fennzeichnen wollte. großen Mengen im Kreise. Auch unlautere Mittel verschmähen sie Jahre 1907 mit 23 000 gegen 10 700 gegnerische Stimmen. Durch ihren Standpunkt jederzeit mit der erdenklichsten Klar nicht; so lassen sie auf den Dörfern Listen herumgehen, in die sich den Streit der Mansfelder Bergarbeiter ist jedoch eine andere beit ausgefprochen hat, würden das Programm und die abhängigen Wähler einzeichnen und damit unterschriftlich Stimmung in die fönigstreuen" Bergleute gekommen, die bisher die sozialdemokratischen Schriften ihr ausreichendes Material liefern. fonservativen zum guten Teil für die Mansfeldische Wahl sich kommandieren Freilich wäre dann das Liebesmühen der junkerlichen Schmieranten ließen. Die Maschinengewehre, Kürassierlanzen und die Bajonette ein recht überflüssiges Unternehmen, denn so wenig wie in der Infanterie, die gegen die Streifenden in Bewegung gebracht ihren programmatischen Schriften macht die Sozialdemokratie auch wurden, haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Arbeiterbewegung in ihrer Wahlagitation, in ihren Versammlungen usw. auch nur den hat ungeheure Fortschritte im Kreise gemacht und diesmal wird es geringsten Hehl daraus, daß sie republikanische Biele vertritt, sicher ausgeschlossen sein, daß Arendt im ersten Wahlgange durch- daß fie an die Stelle unseres vom Junkertum beherrschten Ein Wahlkreis von großer räumlicher Ausdehnung und von dringt. Die Sozialdemokratie als der nächstbedeutende Gegner stehenden Heeres, das eventuell gegen die eigenen Landestinder fast rein ländlichem Charakter ist der Kreis Jerichow I und II. wird sich mit ihm noch in der Stichwahl zu messen haben, und die verwendet werden soll, eine Volkswehr setzen will, die sich nicht von Trotzdem tragen sich unsere dortigen Genossen mit der Hoffnung, Entscheidung liegt auch hier beim Fortschritt. Leider ist auf die den herrschenden Machthabern gegen das eigene Volt mißbrauchen daß er am 12. Januar von ihnen geholt wird. Sie haben eine Fortschrittler nicht viel Verlag. Aus Rücksicht auf das" Mans- läßt, und daß sie unsere heutigen Staatskirchen und ihre Organe, ganz besonders intensive Agitation betrieben und auch erfreuliche felder System" haben sie ihren bisherigen Kandidaten, Pastor Frige, ebenso wie jeden religiösen Wissenszwang beseitigen und die Religion Erfolge zu verzeichnen gehabt. Der Kreis ist kein Stammsiz irgend abgesägt, weil er dafür eintrat, daß im Falle einer Stichwahl die zur Privatsache jedes einzelnen machen will. Aber mit solch ehr­einer Partei. Er war abwechselnd nationalliberal, freifinnig, Fortschrittler geschlossen für den Sozialdemokraten eintreten sollen. licher Bolemit gegen die Sozialdemokratie ist den junkerlichen konservativ und reichsparteilich vertreten und entsandte 1907 den An seine Stelle trat der Landtagsabgeordnete Delius- Halle, der Schnapphähnen natürlich nicht gedient. Sie wiffen, daß sie bei Konservativen v. Byern in den Reichstag  . Herr v. Byern hat gewohnt ist, mit Mitteln des Reichsverbandes die Sozialdemokratie jeder objektiven Diskussion über die politischen, militä lange geschwankt, ob er wieder kandidieren solle, sich aber schließlich zu bekämpfen. Auch die Konservativen haben die geistige Führung rischen und firchlichen Angelegenheiten sehr schlecht ab schneiden würden. Nicht auf eine sa chliche Auseinandersetzung wieder zur Uebernahme der Kandidatur entschlossen. Seine Gegen des Wahlkampfes dem Reichsverband übertragen. kandidaten find von sozialdemokratischer Seite Stadtverordneter Eine ungemein eifrige Agitation entwideln die Fortschrittler fommt es den Stipendiaten des agrarischen Liebesgabensystems an, Wilhelm Haupt   und von der Fortschrittlichen Volkspartei   im Wahlkreise Delitzsch  - Bitterfeld  . Der Kreis wird seit einer fondern auf blöde Herunterreißerei der Sozialdemokratie, auf die Lehrer Merten- Berlin, der schon einmal in einer Nachwahl ge- Reihe von Jahren von dem Reichsverbändler Bauermeister gebäisigften und alberuften Denunziationen, auf die skrupelloseste Eine Schätzung der Chancen der einzelnen Parteien vertreten. 1907 erhielt dieser 10 695, der sozialdemokratische Kan- Entstellung der Wahrheit. Das, was das Junkerblatt in seinem ist für diesen Kreis schwierig. Er kann jedem der drei Mandats- didat 10 100, der Freifinnige 6654 Stimmen. Unter den damaligen ersten Artikel an gitaten präsentiert, beweist deutlich genug die bewerber zufallen. Blodverhältnissen wurde Bauermeister mit freisinniger Hilfe in der geradezu abstoßende nehrlichkeit seiner Stampfesweise. Aussicht auf Erfolg bietet für die Sozialdemokratie auch der Stichwahl gewählt. Der Freifinn gibt sich nun der Hoffnung hin, Unterziehen wir einige der Zitate des Dertel- Blattes einer Kreis Wolmirstedt- Neuhaldensleben  , in der seit Jahren der Genoffe in die Stichwahl zu kommen, und dann entweder mit sozialdemo- furzen Stritit. Da heißt es: Stadtverordneter Nitsch kandidiert. Mit einer einzigen Unter- fratischer oder mit konservativer Hilfe gewählt zu werden. Des­brechung( 1884, konservativ) war der Kreis seit 1871 nationalliberal wegen führt der freisinnige Kandidat, Rektor Tschanter, den Wahl­ Die Münchener Post" verglich den Heldentot auf dem Schlachtfelde mit der Abschlachtung von vertreten. Dem Genossen Nitsch stehen drei Kandidaten gegenüber: tampf verhältnismäßig fachlich, um keine der Parteien ganz bor Schweinen" zunächst der nationalliberale Oberverwaltungsgerichtsrat Landtags- den Kopf zu stoßen. Trotzdem dürfte es den Freisinnigen nicht Bekanntlich handelte es sich bei der betreffenden Notiz gerade abgeordneter Schiffer, und ferner zwei Freifonservative, Landtags- gelingen, den starken Vorsprung, den die anderen Parteien haben, direktor, der von den Konservativen, Freikonservativen und dem werden, wenn der Freifinn nur halbwegs das hält, was er jetzt selbst auch nur die geringste Notwendigkeit für solche Waffenmeheleien abgeordneter Stroffer, Major a. D. und ehemaliger Buchthaus einzuholen. Das Mandat wird von der Sozialdemokratie geholt um die Kennzeichnung der junkerlichen Gelüfte, Bürger im Waffenrock einfach als Kanonenfutter zu mißbrauchen, ohne daß für das Volk der zwar unter der Flagge freifonservativer Mittelständler segelt, Sehr verworren liegen die Verhältnisse noch im Kreise Torgau  - vorliegt. Wenn es den Junkern tatsächlich gelungen wäre, mit ihrer von dem man aber nicht recht weiß, mes politischen Geistes er ist. Liebenwerda, wo sich ursprünglich nicht weniger als fünf Kandi- frivolen Kriegshetze der lächerlichen Maroffoangelegen Mi ziemlicher Sicherheit ist für den Wahlkreis Wansleben   baten gegenüberstanden. Die Fortschrittler haben ihren Kandidaten beit wegen deutsche Soldaten zur Schlachtbank zu treiben, wäre der Sieg der Sozialdemokratie vorauszusagen. Unser dann zugunsten der Nationalliberalen zurückgezogen. Es kandi- das denn etwas anderes gewesen, als die Soldaten gleich einer Vieh­Die deutsche Regierung Genosse Silberschmidt blieb schon 1907 trotz der ungeheuer- dieren nun: für Bund der Landwirte und Konservative Freiherr berde ans Messer zu liefern? lichsten Wahlbeeinflussung der Gegner mit nur 691 Stimmen bei b. Strombed, für die vereinigten Liberalen   Prof. Orth- schreckte vor einer solch ungeheuerlicher Verantwortung zurüd, und der der Stichwahl in der Minderheit, und schon rund 800 Stimmen mann und für eine Mittelstandsgruppe Tierarzt Moler. 1907 eidstanzler Bethmann Hollweg   war es ja bekanntlich, mehr hätten bei der Hauptwahl genügt, um der Sozialdemokratie gingen die Nationalliberalen mit den Konservativen zusammen der die wüste Kriegsheßerei des Junkerführers von Heydebrand als das Mandat zu bringen, das an den Mittelständler Rieseberg über- und brachten es auf 10 000 gegen 6800 sozialdemokratische und 4000 ftrupelloseste Wahlmache gebührend an den Pranger stellte! ging, nachdem der Kreis vorher nur nationalliberale Vertretung fortschrittliche Stimmen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diesmal gehabt hatte. Silberschmidt und Riefeberg kandidieren wieder, und der sozialdemokratische Kandidat mit dem Liberalen in die Stich­die Nationalliberalen haben den Landagsabgeordneten Gruson   auf- wahl fommt, was uns allerdings nicht günstig sein würde. Aller­gestellt. Die Mittelständler sind empört gewesen über die national- dings fällt für uns ins Gewicht, daß sich in den letzten Jahren in liberale Kandidatur, haben alles mögliche versucht, die National- stärkerem Maße Industrie im Kreise angesiedelt hat, die ein sprung­liberalen zur Zurüdziehung zu bewegen, mit Repreffalien in Magde  - haftes Anwachsen der Arbeiterbewegung zur Folge hatte. burg, Wolmirstedt  - Neuhaldensleben  , Halberstadt  - Wernigerode   und Der Wahlkreis Wittenberg  - Schweinig war neben Mansfeld  Calbe  - Aschersleben   gedroht, in letterem Kreis sogar anfänglich eine bisher der einzige Kreis, in dem es der Sozialdemokratie nicht ge­eigene Kandidatur aufgestellt, sich aber schließlich doch refigniert lang, in die Stichwahl zu kommen. 1907 wurde mit sozialdemo­gefügt. fratischer Hilfe der Freisinnige Dr. Dove, der auch diesmal wieder Der Kreis Calbe- Aschersleben kann als sicherer sozialdemokra- kandidiert, gegen den Konservativen gewählt. Der sozialdemo­tischer Besißstand bezeichnet werden. Nachdem die Freijinnigen die tratische Kandidat blieb allerdings nur mit ca. 1000 Stimmen. Kandidatur des Verbandsvorsitzenden der Gewerkvereine Gold- hinter dem Freifinnigen zurück. Unsere Partei arbeitet im jetzigen

wählt war.

Bund der Landwirte unterstüßt wird, und Obermeister Rahordt, verspricht.

In der Deutschen Tageszeitung" heißt es weiter:

Der Redakteur des sozialdemokratifchen Blattes in Königs­ berg   wurde zu neun Monaten Gefängnis verurteilt, weil er das Denkmal der Königin Quise als ein Schandmal bezeichnet hatte."

Richtig ist, daß dies ungeheuerliche Urteil gefällt wurde. Ueber das Urteil aber schrieb die Kölnische Volksztg.", also das führende Organ der Zentrumspartei  , dieser Verbündeten der Junter, am 7. Januar 1908 das Folgende:

Der Dünkel der Ueberpatrioten und die Liebedienerci der untertänigen Streberwelt fommit in Puppen und Büppchen, in allerhand fadem Firlefanz und in abgeschmackten Niedlich