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Das Drama fand trok der produktiven Striche" des Herrn Arronge und trotz der mittelmäßigen Darstellung stürmischen Beifall. Gerhardt Hauptmann wurde nach jedem Akte, nach dem legten fünfmal gerufen.

C. B.

Gerichts- Beitung.

Der gefährliche Paletotmarder, welcher im Januar und Februar d. J. die Garderobenräume der Börse unsicher machte, stand gestern in der Person des Bildhauers Wilhelm Fechner  vor der zweiten Straftammer des Landgerichts I  . Zu der ge­nannten Zeit waren Diebstähle von Pelzen und Ueberziehern an der Tagesordnung, bald vermißte der eine, bald der andere Börsenbesucher seine Garderobe. Endlich gelang es, des Diebes in der Person des Angeklagten habhaft zu werden. Man fand bei ihm noch fünf Pfandscheine über versetzte Kleidungsstücke, die er geständlich gestohlen hatte. Weitere Diebstähle wollte er nicht einräumen. Der Gerichtshof erkannte bei der Gemeingefährlich­feit des Treibens des Angeklagten auf eine Gefängnißstrafe von zwei Jahren und zweijährigen Ehrverlust.

war.

rührte. Das Thier

deutet wurde, daß ein solches Verlangen von der Polizei nicht in Berlin   herrschenden Zustände. Redner zeigt, wie schon da­erfüllt werden könne, erschien er doch noch mehrere Male und mals zwischen dem in den Bürgerwehren vertretenen Birrgerthum zitirte durch das Leuten der Glocke immer auf's Neue einen und dem arbeitenden Volte Gegenfäße hervortraten. Weiter geht Polizeibeamten   heraus. Der Angeklagte war deshalb wegen Redner dann auf die Entwickelung der selbständigen Arbeiter­groben Unfugs zu 3 M. Strafe verurtheilt worden. Das Be- bewegung als eines Produktes der sich fortentwickelnden Produktions­rufungsgericht ſezte diese Strafe auf 1 M. herab, da der Anweise ein.

Arbeiterbewegung.

getlagte in der That der ganz irrigen Meinung gewesen zu sein Das Bürgerthum wurde, nachdem es eine Verfassung scheint, daß ein Nachwächter verpflichtet sei, auch ohne Entgelt sich hatte aufoftroyiren lassen, welche die großen Errungenschaften den Bürgern die Hausthüre zu öffnen und daß die Polizei in der Revolution so einschränkte, daß nur sehr wenig von dieser Beziehung für die Bedürfnisse der zur Nachtzeit Heim- ihnen übrig blieb, in seinen Bestrebungen immer reaktionärer. kehrenden zu sorgen habe. Nur einzelne wenige 48er bürgerliche Demokraten sind mit der Zeit fortgeschritten und haben sich der mit und durch Lassalle hervorgerufenen selbständigen Arbeiterbewegung angeschlossen, unter ihnen Johann Jakoby. Für uns genügt es heute nicht, den Gegensatz zwischen Bourgeoisie und Arbeiterklasse erkannt zu haben und der sozialistischen   Partei anzugehören; mein, wir Effen, 22. März. Gine start besuchte Belegschafts- Versamm müssen unentwegt für dieselbe agitiren, Mittämpfer für das ziel­Lung der vereinigten Sälzer- und Nuack- Gruben wurde heute bewußte Proletariat werben.( Beifall.) Eine Diskussion fand aufmerksam, daß die Maifeier von den Genossen des ersten und polizeilich aufgelöst, als der frühere Delegirte Margraf das Wort nicht statt. Unter Verschiedenem macht der Vorsitzende darauf ergriff. des zweiten Wahlkreises am 3. Mai im Garten und Gaal der Bochum  , 23. März. Gestern wurde eine Versammlung in Berliner   Bock- Brauerei begangen wird; ein Fest, verbunden mit Weitmar   polizeilich aufgelöst, weil, nach Ansicht der Polizei- Konzert 2c. wird sie dort vereinen. Hierauf wurde die Versamm­beamten, der Verbandskassirer Meyer zum Klaffenhaß reize und lung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie geschlossen. die Behörde verächtlich mache. Außerordentliche Generalversammlung der Glaser­Lüttich, 21. März. Die Zahl der in den Cockerill'schen Junungs- Krankenkasse. Diefelbe tagte bei großer Betheiligung Werken zu Seraing   und in den benachbarten Zechen Ausständigen am Dienstag, den 17. v. Mts. Hatte schon die einzige General­versammlung bei den Mitgliedern die Ueberzeugung wachgerufen, betrug heute Morgen 4200. Seraing  , 23. März. Heute Morgen haben 100 Arbeiter daß von einer thatsächlichen Mitwirkung an der Verwaltung der die Arbeit wieder aufgenommen. In den Stahlwerken von Cockerill Kaffe keine Rede sein kann, so hat der Verlauf dieser Versamm­ist die Arbeit vollständig eingestellt. Der Streit in den Kohlen- lung die Mitglieder in dieser Ueberzeugung gestärkt. Hatten doch gruben von Cockerill und in St. Marie la Haye dauert fort, die Herren der Verwaltung geglaubt, durch allerhand kleine Kniffe während derjenige in den Kohlengruben von Angleur beendigt die Einigkeit der Mitglieder in ihrem Vorgehen zu zersplittern. ist. In den Kohlengruben am linken Ufer der Maas   wird ge- Doch die Rechnung war falsch. Erstens glaubten sie dadurch, daß die Versammlung an demselben Abend stattfand, wo eine arbeitet. Versammlung der Organisation stattfinden sollte, von den orga­nifirten Gesellen die bittere Wahrheit nicht in demselben Maße hören zu müssen, wie das erste Mal. Aber die Leiter der Orga­nisation waren flugs bei der Hand und änderten die Sache da­mit, daß sie, anstatt eine Versammlung abzuhalten, die Masse nach der Generalversammlung der Kasse dirigirten. Zweitens glaubten die Herren es dadurch zu erreichen, daß sie den ersten Sprecher in der ersten Versammlung, Genosse Stampehl, durch ganz willkürlich ge­troffenen Abänderungen des Aufnahmemodus 48 Stunden vor der Versammlung ausschlossen. Ob sich die Herren infolge dieses Ausschlusses nicht ins eigene Fleisch geschnitten haben, das wird die Zukunft lehren; die Leser des Vorwärts" werden über den Verlauf des angestrengten Prozesses gegen die Kasse später Bericht erhalten.

Soziale Uebersicht.

An die deutschen Metallarbeiter.

Eine grobe Verlegung des Nahrungsmittel- Gesetzes führte gestern die Ehefrau des Schlächtermeisters Seiler aus Rirdorf, Emilie, geb. Günther, vor die erste Strafkammer am Landgericht II. Die Angeklagte verkaufte am 18. November an eine Arbeiterfrau Kunze ein halbes Pfund Schweinefleisch für 35 Pf., das zwar schön roth und frisch aussah, als es aber zu Hause in die warme Wohnung gebracht wurde, einen unerträg lichen, fäulnißartigen Geruch verbreitete. Frau Kunze trug das Fleisch wieder zurück, die Angeklagte nahm es nur mit Wider­streben wieder an, gab aber statt der bezahlten 35 nur 15 Pf. heraus und überschüttete die Käuferin mit einer Fluth un fläthiger Schimpfreden. Eine halbe Stunde später verfaufte fie dasselbe Stück Fleisch für 35 Pf. an einen Knaben, der ein halbes Pfund Schweinefleisch verlangte. Das Stück war daran genau fenntlich, daß Frau Kunze einen kleinen Knochen, der von grünen Schimmelspizen umgeben gewesen war, heraus gelöst hatte. Damit war aber die Angeklagte in eine ihr gestellte Falle ge­gangen. Empört über die ihr angethane Beschimpfung hatte Frau Kunze von dem Vorfalle Anzeige bei einem Gendarmen Genossen! Der Verlauf der Arbeiter- Aussperrungen in gemacht, der ihr jedoch begreiflich machte, daß er ohne im Besize Hamburg   hat aufs Neue gezeigt, daß wir, trotz der von Freund des Fleisches zu sein nicht einschreiten könne und ihr den Rath und Feind anerkannten Opferwilligkeit der deutschen   Arbeiter, gab, durch eine fremde Person noch einmal Fleisch holen zu die Angriffe der Unternehmer momentan nicht abzuwehren ver­laffen, vielleicht bekäme sie dann von demselben Stück. Frau mögen. Einestheils mögen an unseren Niederlagen unsere, mit­Runze folgte dem Rathe, schickte einen fremden Knaben und er unter nicht auf der Höhe der Zeit stehenden Organisationen hielt zu ihrem Erstaunen das erste Stück, das nun durch den Schuld sein, die Haupt- Ursache der Unternehmersiege ist in den Gendarmen an den Kreisthierarzt Dr. Klein geschickt wurde, wirthschaftlichen Verhältnissen, in der für die Arbeiter ungünstigen Da fein Punkt Verschiedenes" auf die Tagesordnung gesetzt dessen Gutachten zur Erhebung der Anklage führte. Die An Konjunktur zu suchen. getlagte behauptete, das Fleisch sei gut gewesen. Vorher und Das durch mächtige, ganz Deutschland   umfassende Organi war, so legten die Mitglieder bei Beginn der Versammlung Protest nachher habe sie von demselben Stück verkauft und Niemand fationen vereinigte Unternehmerthum benützt die gegenwärtige dagegen ein, und die Herreu mußten wohl oder übel nachgeben. habe sich beklagt. Der schlechte Geruch könne lediglich darauf Geschäftskrise, um alle bedeutendereu Arbeiter- Organisationen zu Bei Punkt 1 gab Genosse Förster Bericht über die von ihm und Genosse Gojert vorgenommene Extra- Revision der Kasse. Jetzt zurück zu führen sein, daß die Käuferin das Fleisch an einem sprengen oder lahm zu legen. Orte verwahrte, wo es fremde üble Gerüche an sich ziehen konnte. Zu diesem Zwecke werden die Arbeiter aufgefordert, ent- wurde es Allen flar, warum in der ersten Versammlung die Darauf hin hat auch der Sachverständige Dr. Klein das Fleisch weder aus ihren Organisationen auszuscheiden oder die Arbeits- Herren sich so sehr sträubten, noch einmal revidiren zu lassen. besonders untersucht, ist aber nach mehrstündigem Kochen des stätten zu verlassen. Dabei spekulirt man auf den Muth der Nach dem Bericht stimmte allerdings der Bestand der Kasse auf Fleisches zu der Ueberzeugung gelangt, daß dasselbe in hoch- deutschen Arbeiter, für ihre Ueberzeugung alle verlangten Opfer Heller und Pfennig. Als aber Genosse Förster in drastischer Art gradige Fäulniß übergegangen und gesundheitsgefährlich geworden zu bringen, auf deren Bestreben, das Koalitionsrecht zu ver- und Weise über die Verwendung der Gelder Aufschluß gab, da wollte das Erstaunen der Mitglieder kein Ende nehmen. Da Indessen sei die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, theidigen. daß das Fleisch von einem sonst gefunden Stück her Diese Spekulation ist in allen Fällen von Erfolg, überall war unter Anderem ein Betrag von 20 Met. gebucht für Ueber­führung der Fahne nach dem Vergnügungslokal zu einer von der tönne ant einer Stelle einen gelingt es Aussperrungen zu inszeniren. Ueber eine Gehalts= Er­lofalen eiterigen Abszeß gehabt haben. In der Nähe Das Unternehmerthum verfolgt dabei einen dreifachen Zweck: Innung arrangirten Festlichkeit. eines solchen feuchenhaften Krankheitsheerdes gehe das 1. Einschränkung der Produktion, um die Vorräthe ohne Verlust höhung des Kassen- Rendanten, die vor 2 Jahren im Be­Fleisch leicht in Fäulniß über, während die entfernter liegenden losschlagen zu können, 2. Erhöhung der Preise für die Produkte, trage von 350 Mt. bewilligt sein sollte, konnten die Herren Theile frisch bleiben. Der Staatsanwalt beantragte zwei Monate wofür Dann die Schuld den Arbeitern aufgehalst wird, und Herren nur ungenügend Aufschluß geben. Gefängniß und Publikation des Urtheils. Der Gerichtshof nahm 3. Zerstörung der Arbeiterorganisationen, damit die Arbeiter bei Als über die oben angeführten 20 M. eine Erklärung ge­aber an, daß beim ersten Verkauf des Stückes die Angeklagte noch Eintritt einer für sie günstigeren Konjunktur machtlos sind. fordert wurde, suchte Herr Obermeister Nega die Sache damit feine Kenntniß von der verdorbenen Beschaffenheit hatte. Nach Die Unternehmer fönnen sich derartige Provokationen gegen- abzuthun, daß er vorschlug, die 20 M. in die Kasse zurückzulegen. Dem ihr aber das Fleisch zurückgebracht worden war, mußte ihre wärtig um so eher erlauben, als eine ungeheure Reserve- Armee vor-( Allgemeine Heiterfeit.) Aufmerksamkeit erregt werden und wenn sie es dennoch zum handen ist, welche erforderlichen Falls, unter jeder Bedingung, in die Genosse Förster wies dies Ansinnen energisch zurück und er­zweitenmal verkaufte, so hat sie in bewußter Weise verdorbenes leeren Arbeitsstätten eintritt und damit es den organisirten Ar- flärte, daß die Mitglieder gewillt ſeien, den Beschwerdeweg und gesundheitsschädliches Fleisch verkauft, wofür die erkannte beitern unmöglich macht, dem frevelhaften Umgehen der Kapitalisten zu betreten und die Aufsichtsbehörde davon in Kenntniß zu Strafe von 60 Mark angemessen sei. Von der Publikation des energisch zu begegnen. Unter solchen Vorständen müssen dieſe fetzen. Urtheils wurde Abstand genommen. Kämpfe in der Regel mit einer Niederlage der Arbeiter enden. Als die Revisoren Decharge beantragten, ergriff Genosse Der finanzielle Aderlaß, welchen das Unternehmerthum in Hackebeil das Wort und führte aus, daß unter den Umständen Wegen groben Unfugs hatte f. 3. das hiesige Schöffen. Hamburg   und Berlin   den Arbeitern beigebracht hat, macht die von Abnahme einer Jahresrechnung nicht die Rede sein könne, gericht den Kaufmann Christian Ferdinand Draak zu der Frage, wie ist dieser Taktik der Unternehmer wirksam entgegen- und beantragte Ablehnung der Decharge- Ertheilung. Bei der höchsten zulässigen Strafe von 6 Wochen Haft verurtheilt. zutreten? zu einer brennenden. Abstimmung wurde der Antrag Hadebeil en bloc angenommen. Draat ist längere Zeit als angeblich Geistesfranker in ver Nach reiflicher Erwägung sind die Unterzeichneten zu der Bei Punkt 2, Wahl von drei Beisigern zum Vorstand, wurde schiedenen Irrenhäusern festgehalten worden, bis es ihm nach den Ueberzeugung gelangt, daß die Arbeiter, in der für sie gegen- auch diese Wahl abgelehnt, da statutengemäß vier Beiſther von and fit fie aufreibenſten Stämpfen gelang, nachzuweisen, daß er geistig voll wärtig ungünstigen Konjunktur, ihre Organisationen nur den Mitgliedern zu wählen sind. Auf die Frage, wie sich die kommen gesund set. Seine Erlebnisse im Irrenhause hat er zu bann erhalten können, wenn sie sich scheinbar dem Willen Herren die Wahl des vierten Beisitzenden, des sogenannten Alt­einer Art Roman verarbeitet, welcher durch den Kolportagebuch der Unternehmer fügen, die zwangsatte der Unternehmer, gesellen, dächten, gab Herr Nega zu verstehen, daß das die handel in alle Winde verbreitet verbreitet wird. Die Pro- auf Wunsch, mit ihrer Unterschrift versehen, den Herren Innungsmeister selber besorgen würden. Hirrauf erfolgte die ſpette zu diesem buchhändlerischen Unternehmen waren ganz nach dem Muster her Broſpette zu Schauerromanen auf Verlangen bescheinigen, daß sie keiner Organisation ange- Ablehnung, und es wird, um die Statuten in diesem Sinne zu ändern, denn dieselben sind so verzwickt, daß die abgefaßt, denn die Inhaltsangabe lautete etwa wie Jeder vernünftige Arbeiter wird deshalb doch seiner Organi folgt:" Der große Irrenhaus schwindel oder die Ber- fation treubleiben, darüber eine Kontrolle zu führen, ist den Herren es wirklich so machen können, von den Mitgliedern eine neue Versammlung veranlaßt werden. Zu Revisoren wurden nichtung zahlreicher Eristenzen durch eine Mörderbande des Unternehmern in den wenigsten Fällen möglich. die Genossen Gojert und Förster gewählt. Bei Punkt Ver­19. Jahrhunderts. 1. Enthüllung einer modernen Verbrecher Kapitalisten die zu und Räuberbande ſtudirter Industrieritter, vertreten durch zwanzig ihrer Dispiation bekennen, sie wollen Heuchter haben, fefonen ſchiedenes" entspann sich eine lebhafte Debatte über den Ausschluß Organisation sie sollen des Genossen Stampehl. Aerzte, Advokaten 2c.; 2. die Morphiumfeuche unter den Aerzten; sie haben. 3. die systematische Vergewaltigung vieler Staatsbürger in unseren Genossen! Wir wissen, was wir Euch zumuthen, die Ihr Irrenanstalten  ; 4. Belehrungen für Jedermann, namentlich für Diejenigen, welche ihres Geldes wegen widerrechtlich in die Irren- gewohnt ſeid, stets mit offenem Bisir zu kämpfen. häuser gesperrt werden. Eine Anzahl dieser Prospekte ist von Wir wissen, daß wir uns mit diesem Vorgehen doppelt den unbekannten Personen in Braunschweig   verbreitet worden und Haß der Unternehmer zuziehen, die Beter und Mordio rufen fation gewesen, denn in dem Kreise der bisher indifferenten der Pastor Dr. Hafenclever, sowie ein Kirchenvorsteher, in werden, weil wir den Kampf in eine andere Bahn einlenten Kollegen macht sich eine bedeutende Sympathie für die Organi­deren Wohnungsthüren gleichfalls Exemplare gesteckt wor Nicht wir sind es, die zuerst diese Waffen gewählt haben, den waren, hatten daran Anstoß genommen und und die daß Anklage wegen groben Unfugs veranlaßt. gericht hatte den Verleger Draat für diesen Unfug ver- dem fie verlangen, der Arbeiter solle auf sein gefeßlich garantirtes die Berliner   Glasergesellen auch in der Zukunft auf dem Boden antwortlich gemacht, obwohl derselbe von hier aus nur einen Roalitionsrecht Verzicht leisten, das allein im Stande ist, ihm vor stehen bleiben werden, wo sie jetzt stehen." Posten Prospekte durch Vermittlung einer Leipziger   Kommissions- Die Arbeiter befinden sich in der Nothwehr, in diesem Fall Klavierarbeiter. In der letzten Versammlung unseres Vera handlung nach Braunschweig   hatte gelangen lassen. Die hohe find alle Waffen erlaubt, welche das Gesetz nicht verbietet. Wir eins sprach Dr. Lütgenau über Unternehmerverbände und Ar­Strafe hatte das Schöffengericht für angezeigt erachtet, weil eine Guth solche Druckschrift im höchsten Maße geeignet sei, Mergerniß zu empfehlen Euch deshalb, gegebenenfalls, unsere Rathschläge zu be- beiter- Organisationen. Der Stand des Streiks bei Weak u. Ar­ist, wie mitgetheilt wurde, unverändert. Zu eifriger Geldsamm­bereiten und Mißtrauen in das staatlich geordnete Entmündigungs- Vor allem aber ersuchen wir die Genossen, in Rücksicht auf lung wurde ermuntert. Kollege Nitschke von der Berliner   Kon= verfahren zu fäen. Der Angeklagte hatte gegen diese Entschei- die allgemeine Geschäftsflauheit, alle Angriffsstreits zu unter- trolkommission berichtet über die Verhandlungen mit den Har­dung die Berufung eingelegt und R.-U. Dr. Bonk bestritt vor der laffen, bei Abwehrstreits genau das Reglement zu beachten, monikafabrikanten Becker und Schulze Es sind die Vereins­ganz daß dieser Prospekt

spekte zu

hören.

wollen.

sondern die Unternehmer, welche die Arbeiter vergewaltigen, in­

schützen.

Ganz abgesehen davon, daß diese beiden Versamralungen bewiesen haben, daß die organisirten Glasergesellen vollständig den Geist der modernen Arbeiterbewegung begriffen haben, sind diese beiden Versammlungen von direktem Nußen für die Organi­

sation bemerkbar.

An dem begeistert aufgenommenen Hoch seitens der Mit­

öffentliches Aergerniß zu erregen. Das Publikum sei vielmehr welches auf dem Weimarer Kongreß festgestellt wurde und die kollegen Ober und Kühling entlassen worden, weil sie in der pflege in letzter Beit mannigfache Irrthümer vorgekommen feien, mit wir bei günstiger Ronjunktur wieder erfolgreich eingreifen regelt anzuerkennen. In der Debatte fommen die traurigen Ver dankbar für solche Schriften, da thatsächlich bezüglich der Frren- teßige Beit zu benüßen, um die Organisationen zu kräftigen, da- Werkstatt agitirt hätten. Er beantragt die Kollegen als gemaß­

-

Der Ge

tönnen.

Braunschweig  , den 22. März 1891.

Martin Segiz, Vertrauensmann der Metallarbeiter. Theodor Schwarz  , Vertrauensmann der Former. Ernst Hillmer, Vertrauensmann der Schneider. Karl Breder, Vertrauensmann der Maschinenbauer und

Schloffer.

Wilhelm Metzger  , Vertrauensmann der Klempner. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck ersucht.

Lojeby

hältnisse der Harmonika- Arbeiter zu Tage. Das Burschenwesen ist dort in solch erschreckender Weise eingeführt, daß fast ein jeder Arbeiter einen Burschen hat, den er anlernen und dafür be­zahlen muß. Namentlich ist dies in der Fabrik für Leierkasten u. s. w. von Pietschmann u. Söhne( Attiengesellschaft), wie mehrere Redner anführen, der Fall. Bei den Balgenmachern zahlt der Meister, welcher 24 Gehilfen hat, für zwei Packete 8,50 M. Er bekommt 12 M. Der Gehilfe, welcher die Woche nicht mehr fertig stellt, muß von einem Verdienst von 8,50 M. existiren, der Meister hat einen Verdienst von 24 Gehilfen wöchentlich von 84 M. Gin Abzug von 25 pet. für Zuspätkommen ist eingeführt. Denselben müssen auch diejenigen Arbeiter bezahlen, welche zu Hause in ihrer Wohnung arbeiten. Kranken- und Invalidengeld geht auch noch ab. Ein Lohnzettel wurde vorgelegt; danach hat ein Arbeiter, welcher verheirathet und Familienvater ist,

Der Angeklagte, welcher selbst ein bedauernswerthes Opfer solcher Irrthümer gewesen, sei aber weder als Verbreiter der Prospekte, noch als Anstifter zum groben Unfug zu betrachten. richtshof hielt den Thatbestand des groben Unfugs für vorliegend, in subjettiner Beziehung vermißte er aber jedwedes Material. Eine Anstiftung" liege nicht vor, da eine Kommissions- Buch­handlung nicht ein willenloses Werkzeug in der Hand des Ver­legers sei, und da eine Beihülfe" nicht strafbar sei, weil es sich hier um eine Uebertretung handele. Das erste Urtheil wurde deshalb aufgehoben und der Angeflagte freigesprochen. Der Merger über einen Nachtwächter, welcher ihm nicht bie Hausthür schließen wollte, hat dem Töpfer Bock eine Anklage wegen groben Unfugs zugezogen. Der Angeklagte kam eines Nachts ohne Hausschlüssel vor seinem Hause an und verlangte Eine Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins für einen Wochenverdienst von 9,25 M.; davon noch Kranken­von dem Wächter des Reviers das Oeffnen der Hausthür. Dieser weigerte fich aber, diefen Liebesdienst zu übernehmen, da er bei den 1. Berliner   Reichstags Wahlkreis fand am 20. März statt, und Invalidengeld ab= 35 Pf, macht 8,90 m. wöchentlich. früheren ähnlichen Veranlassungen von dem Angeklagten niemals um einen Vortrag des Genossen Th. Metzner über:" Die Kollege Scholz fordert die Arbeiter dieser Branche auf, sich doch bezahlt worden war. Der Lettere stürmte nun zum Polizei- Bestrebungen der Bürger im Jahre 1848 und jetzt" zu hören. endlich bewußt zu werden, daß nur eine Verbesserung ihrer Lage bureau, alarmirte dasselbe durch Ziehen an der Haus- Redner schilderte das Bürgerthum jener Zeit und seine Be- eintreten kann, wenn sie sich organisiren. Trozdem der Klavier­glode und verlangte kategorisch, dafür zu sorgen, daß strebungen, und stellte ihm das Bürgerthum von heute gegenüber, arbeiter- Berein schon wiederholt ihnen die Hand gereicht hat und ein Nachtwächter auf der Straße zu finden sei, welcher es in seiner reaktionären Thätigkeit zeigend. Besonders inter  - ihnen in jeder Weise zur Seite stehen wird, ist doch die große den Bürgern das Haus schließe. Troydem ihm wiederholt be effant waren die Ausführungen über die nach dem 18. März 1848 Lauheit, das apathische Verhalten der Kollegen zur Organisation,

Versammlungen.

1. Wahlkreis.