1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 224.
Sonnabend, den 23. September 1893.
10. Jahrg.
Ein amerikanischer Staatsmann. und die so beschaffen find, daß ihr Einfluß sofort und direkt sich müſſe. Es sei besonders zu beklagen und würde von den Ar
vernichtet.
bei
Das
fühlbar macht. Eine zerstreute Kraft, so groß sie beitern bitter empfunden, daß sie gar nicht, oder nicht genügend Es sei Unsere europäischen Zunftpolitiker verstehen unter einem auch ist, taugt nicht in den scharfen kämpfen in ihrer fittlichen Individualität gewürdigt werden. Staatsmann" einen Menschen, der mit allen Grundsägen der unserer Zeit. Dies ist eine Zeit der Konzentration. eine große Seltenheit, wenn zum Beispiel einmal ein ArBrivatmoral gebrochen hat, die Ideale verlacht und den Staat" Die heute herrschenden Faktoren, Korporationen und Kapitalisten, beiter in die kirchliche Gemeindevertretung gewählt werde, als ein den Volksmassen unnahbares Weſen betrachtet, das nur gewonnen. Nichts kann diesen Gang der Ereignisse aufhalten. leuten jemand find konzentrirt und durch die Konzentration hat die Zivilisation oder daß Todesfällen von Dienst- oder Arbeitseiner privilegirten Minderheit seine Gnade schenkt, und dem ge- Mag der Arbeiter daraus etwas lernen. Leere Klagen sind be- der Inspektor Familie mit zur Beerdigung gehe. Auch die von der Herrschaft" oder wenigstens aus meinen Plebs nur Pflichten auferlegt, ohne ihm Rechte zu deutungslos. gewähren. Nach dieser Auffassung ist der Mann, den wir hier Wohnungsverhältnisse, die Löhnung u. s. w. lassen oft viel zu im Auge haben, fein Staatsmann. Er ist einfach ein ehrlicher Rorporationen einzeln gegenüber, so wird er Arbeiterschaft durch die Sozialdemokratie werde nicht eher vorStellt sich der Arbeiter den mächtigen wünschen übrig. Der Gefahr einer Eroberung der ländlichen Mann, dem Gerechtigkeit und Menschlichkeit nicht leere Worte sind, die und der ,, unpraktische" Vorstellung hat, der gebeugt werden, bis eine durchgreifende Reform der ländlichen Staat sei dazu da, Gerechtigkeit und Menschlichkeit zur Die Regierung ist durch die Macht gegründet und wird durch Arbeiterverhältnisse herbeigeführt sei. Geltung zu bringen. Wir reden vom Gouverneur des ameri- Macht kontrollirt. Glaubt nicht, daß es genug ist, Gerechtigkeit Wir wünschen den frommen Herren von Herzen Glück zu fanischen Staats Jlinois mit der Millionenstadt Chicago . Der- und Billigkeit auf Eurer Seite zu haben, denn die Erde ist einer wirklichen Reform der ländlichen Arbeiterverhältnisse und selbe hat zu Anfang dieses Monats, am amerikanischen Ar- gefüllt mit Gräbern von Recht und Billigkeit, verzeihen ihnen durch die eingestandene Thatsache, daß nicht unbeitertag" eine beinerkenswerthe Rede gehalten, die wir nach bis zum Millennium. die nicht anerkannt wurden, und so wird es sein mittelbar das Mitgefühl mit den unfagbaren Leiden des Landdem Philadelphia Tageblatt" vom 12. d. M. folgen lassen: proletariers, sondern die Furcht vor der Sozialdemokratie fie Wir leben inmitten einer großen industriellen und Wenn Ihr zeigt, daß Ihr eine thätige geschlossene, sich zum Nachdenken über die Abstellung des Elends zwingt. Viel kommerziellen Krisis. In der ganzen Welt steht die Industrie bei der Regierung sich bemerkbar machen. Gher nicht. Die haben und die Ernte hält auf jeden Fall die Sozialdemokratie. in gesetzlichen Bahnen bewegende Macht seid, wird Euer Einfluß wird es mit der durchgreifenden Reform zwar nicht auf sich beinahe still. Die Kauffraft des Volkes ist verkrüppelt worden Arbeiter sind die Hauptstützen der Regierung. Die zahlreichen und so haben wir merkwürdige Schauspiele, daß Ueberfluß an Nahrungsmitteln herrscht und doch Menschen hungern, daß erschwörungen des Landes von Shay's Rebellion bis zum Ist auch das Koalitionsfreiheit? Aus Reuß ältere( Linie Kleidungsstoffe in Masse aufgestapelt und doch Menschen einber Bürgerkriege gingen nicht von Arbeitern aus. schreibt man uns: Abermals macht sich das vielgepriesene gehen in ungenügender Kleidung. Tausende von Arbeitern irren Wahr ist, daß Arbeiter öfters Straßenaufläufe inszeniren, Reußenland weit über die eigenen Grenzen hinaus berühmt. in den Straßen nach Arbeit suchend, und Hunderte von Be- weil sie glauben, daß sie um die Früchte ihrer Arbeit betrogen Es ist bekannt, daß wir ein Versammlungs- und Vereinsgesetz schäftigern zermartern sich bei Tag und Nacht das Hirn, um dem würden. Man muß sie verdammen, aber verdammt müssen auch haben, dessen§ 8 z. B. furz und bündig lautet: Politische Bankrott zu entgehen. jene Pöbelbanden in feinen Tuchröcken werden, die Thaten be- Vereine sind in unserem Fürstenthum gänzlich untersagt. Ihr seid daran unschuldig. Die Staatsmänner von Europa gingen, fo gefeßlos und schändlich wie nur jemals ein Arbeiter: Koalitionsrecht erscheint uns Reußen noch mehr als anderen und Amerika haben eine Tattit eingeschlagen, unter deren Folgen mob. Meist sind die Arbeiteraufrührer unwissende Leute und die freien Deutschen ein Ding ohne Hand und Fuß, da uns auch wir leiden. Der Bevölkerungszuwachs und der Fortschritt des Kapitalisten, welche sie importiren, sollten gezwungen werden, die harmlosesten Statuten nicht genehmigt werden. Die hiesigen Fabrikwesens und der Technik hat die Werthe der Waaren Bürgschaft für ihr gutes Betragen zu stellen. Textilarbeiter, die vor kurzem einen Verein auf grund des deutschen um ein Drittel verringert. Vereinigt Euch und Ihr werdet unabhängig, Koalitionsrechts gründen wollten, mußten für dieses Beginnen an Eigenthum ist im Werthe ent- werden. Organisation ist eine Frucht der Erziehung und Strafe und Prozeßtosten ungefähr 500 m. bezahlen. Nachdem wir also fprechend gefallen. Der Schuldner hat darunter zu leiden. Während der Werth seines Eigenthums weniger wurde, verselbst ein Erzieher. Wenn alle Arbeiter zusammenstehen, schon nach allen Richtungen hin vollständig gebunden sind, hat ringerten sich seine Schulden nicht und so gingen und gehen die werden sie nicht mehr über ungeziemende Behandlung flagen inan uns nun auch noch das Landtags- Wahlrecht genommen. Schuldner bankrott, da sie ihre eingegangenen Verpflichtungen Wahlberechtigt war bis jetzt jeder Reuße, welcher 25 Jahre nicht einhalten können. Und so kam es von Zeit zu Zeit zu werdet Leute unter Euch haben, die solche begehen wollen. Sie bezahlte. Durch ein neues Einkommensteuer- Gesetz werden alle, Gewaltthaten hindern den Fortschritt. Ihr alt war, einen eigenen Hausstand besaß und eine direkte Steuer einer Finanzkrisis. Die hatte wiederum zur Folge, daß die GeldIeute zuletzt ihr Geld aus dem Markte zogen. Dies ist die sind Gure Feinde. In Euren Reihen werden Schleicher und die unter 600 M. Einkommen haben, gleich ob sie einen eigenen Hauptursache der gegenwärtigen Panit. Wenn die Krisis an Judasse sein, die für eine Kleinigkeit Spione sein werden, die Hausstand besitzen, oder gar Grundbesizer sind, wenn sie nicht dauert, so müßt Ihr Euch damit trösten, daß Ihr die Gold- die Higköpfe unter Euch anreizen werden, Gewaltthätigkeiten zu über 200 Steuereinheiten auf ihrem Besitzthum haben, von der währung habt und die billigen Dollars nicht zu nehmen braucht, begehen, damit diese Reptilien Kredit( und Cash) erhalten, weil Abgabe einer direkten Steuer befreit, und verlieren dadurch ihr von welchen die großen Zeitungen sagen, daß Ihr sie fie Guch verrathen. Werft sie aus Euren Reihen. Wahlrecht. Wie immer, so ist auch hier die Armuth die Ursache Harte Zeiten sind da und härtere im Anzug. Begeht keine der Einschränkung der politischen Rechte. Nun wir verzagen Das Kapital ist auch nöthig zur Arbeit, das lehrt die Panit, die Regierung start ist, und daß Leben und Eigenthum beschützt demokratie, und jeder Ansturm gegen sie soll uns nur ein weiterer fchwerwiegenden Indiskretionen. Sagt es den Unwissenden, daß nicht, Reußenland ist und bleibt eine Hochburg der Sozialund während in bezug auf Löhne die Interessen der Arbeiter zu und Gesetz und Ordnung aufrecht erhalten werden wird, und Ansporn sein, immer rühriger für unsere gerechte Sache zu denen der Kapitalisten im Gegensatz stehen, sind sie in anderer daß wenn auch der Tag jetzt dunkel ist, die Zukunft den Ar- wirken. Hinsicht dieselben. Der Beschäftiger( Unternehmer muß prosperiren( im gegenwärtigen System), soll es dem Arbeiter in eine herrliche Lage versehen wird." beiter gut gehen. Wenn aber dem Arbeiter seine Kauffraft ge überlebenden Opfern des Chicagoer Klassenjustiz- Mordes die bündeten Gewerkschafts- Anarchisten und" Pure und Simplern" Das sind goldene Worte, des Mannes würdig, der den And New York wird uns berichtet: Die von den vernommen wird, so ändert das den Charakter unserer Insti- Thore des Kerters geöffnet hat. Gouverneur Altgeld ist zwar, arrangirten Nothstands- Demonstrationen haben keinerlei weiteres Es giebt viele fortgeschrittene Denker, welche ein neues wie der Leser gesehen haben wird, noch theilweise in kapitalisti- Resultat gehabt, als daß einer ihrer Veranstalter, der Anarchist industrielles System kommen sehen, das eine Verbesserung des schen Auschauungen befangen, allein das thut der Bedeutung Timmermann, 6 Monate Gefängniß bekam, und seine in Philjeßigen sein würde. Alle Menschenfreunde würden ein solches seiner Worte feinen Abbruch. Das Millennium- d. h. das adelphia verhaftete Genoffin, Fri. Emma Goldmann , ihm wahrSystem mit Freuden begrüßen. Aber wir sehen uns gezwungen tausendjährige Reich- wird nicht kommen, kommen wird aber scheinlich binnen Kurzem nachfolgen wird. Der Gouverneur, an zu sagen, daß es noch nicht da ist. Da wir aber Nahrung und die Zeit, wo das Reich des Kapitalismus nicht mehr ist, und den sich das Komitee der Nothstandskonferenz wegen Beschaffung Kleidung haben müssen, so sehen wir uns gezwungen, für die wo die Arbeit statt ein Fluch zu sein für die Masse der Men- von Arbeitsgelegenheit gewendet, ließ dasselbe erst eine Woche Gegenwart an die alte Form anzuklammern und das wahr- schen, allem, was Menschenantlig trägt, Freiheit, Bildung auf Antwort warten und ihm dann mittheilen, daß er vor scheinlich noch für lange Zeit. und Schuß gegen Noth sichern wird. Oftober keine Zeit habe, es zu empfangen. Diese geringschäßende Behandlung brachte die Konferenzdelegaten dermaßen in Harnisch , daß in der betr. Versammlung die Frage der selbständigen politischen Aktion der Arbeiter als einziges Mittel zur Durchsetzung der Arbeiterforderungen beinahe zur Diskussion getommen wäre. Einer der Delegaten hatte in einer vorgeschlagenen Resolution diesen Gegenstand angeregt und die nächsten Redner bisfen auch an; man erinnerte sich aber doch bald, daß ja die gemeinsame Barole sei:„ Nur feine Politit"! Und so lenkte man sachte von der heillen Frage ab.
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Klassen und Individuen haben helle und dunkle Tage und ein dunkler Tag bricht jetzt an. Es wird ein Tag der Leiden und des Elends werden; fein Ausweg scheint mir offen und ich rathe Euch, ertragt ihn mit Muth, wie es sich für amerikanische Bürger ziemt.
Die Arbeit hat nur langsam den Platz erobert, auf dem sie beute steht. Tausende von Jahren waren Mord, Raub, Plünderung ehrliche Beschäftigungsarbeiten. Und die Aufhebung der Sklaverei datirt von gestern. In diesem Jahrhundert hat Der Arbeiter große Fortschritte gemacht. Die Kinder Israels zogen 40 Jahre in der Wüste umher, bis sie das gelobte Land erreichten. In den letzten 40 Jahren sind die Kinder der Arbeit in der Wildniß umhermarschirt. Ihr habt noch nicht gesiegt. Ihr lagert nur auf der Hochebene, von wo Ihr die Schwierig teiten der Vergangenheit beffer verstehen und hoffen könnt auf beffere Zustände für Euch und Eure Kinder. Viel ist noch zu thun. Was ich zeigen will, ist die absolute Nothwendig teit jeder Klasse oder jedes Intereffes, für sich selbst Sorge zu tragen in diesem heftigen Kampfe um das Dasein. Ihr seid noch nicht so weit. In der industriellen Welt sowohl wie in der politischen Welt überleben nur jene Kräfte, welche sich behaupten können
Theater.
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Die Sozialdemokratie und der Landarbeiter. Die Furcht der herrschenden Klasse vor dem Eindringen der Sozialdemokratie in die Landbevölkerung hat in dieser Woche in Breslau in die Schlesischen Missionskonferens" wieder einmal Bei den in Chicago stattgehabten Demonstrationen eilten die ihren Ausdruck gefunden. Das Bemerkenswertheste dabei ist aber, Gäste der an dem betreffenden Blaze liegenden Hotels an die daß bei solchen Konferenzen sich oft einer findet, welcher in Fenster und applaudirten lebhaft den Polizisten, als dieselben naiver Weise das Zugeständniß macht, daß eigentlich die Sozial wie wildgewordene Büffel über die nicht den geringsten Widerdemokraten doch Recht haben. So hat bei dieser Gelegenheit ein stand leistenden Leute herfielen! In einer bald nach dieser Affäre Herr Pastor Müller einen Vortrag über die Frage gehalten: stattgehabten Massenversammlung unter freiem Himmel, an der Wie begegnen wir der Sozialdemokratie bei ihrer Agitation auf sich ca. 15.000 Personen betheiligten, fungirten als Redner Henry dem Lande?" Diese Frage, wir zitiren nach der Breslauer George, Pater Mc Glynn( der verunglückte amerikanische Luther ), M.- 3tg.", führte der Redner aus, habe, trotzdem sie auf vielen Bischof Fallons, Gompers und Me Neil von der amerikanischen Konferenzen und Synoden des Desteren eingehend behandelt Federation of Labor, die Mittelstands- Frauenrechtlerin" Kate worden sei, noch immer keine befriedigende Lösung gefunden. Field, der in theoretischem Anarchismus" machende Rob. Steiner, Der Pfarrer komme sehr oft, wenn die Sozialdemokratie mit sowie die Sozialisten Morgan und Berlyn. Daß es letzteren einer Kritik der ländlichen, sozialen Verhältnisse ins Feld rücke, bei dieser Gelegenheit nicht gelingen fonnte, die von den Vorin die größte Verlegenheit um eine Entgegnung, weil er die rednern besorgte Gehirnverkleisterung des anwesenden Publikums Begründung einer solchen Kritik in vielen Fällen anerkennen erfolgreich zu bekämpfen, ist nicht zu verwundern, wenn
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gehört haben? Schenkt Doktor Fleischer doch Geld und Vertrauen oen Armen und Bedürftigen im Orte. Herr Mothes ist viel Deutsches Theater. Donnerstag, den 21. September. Bum gewandt, er schnüffelt überall berum, er weiß alles, er wird mit der Alten einmal eindringlich reden.
ersten Male: Der Biberpelz. Komödie in vier Aufzügen von Gerhart Hauptmann .
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ist noch nicht voll bezahlt, und dann erst lassen sich die weiteren Pläne der lebhaften Frau verwirklichen. Der Aufbau eines Stockwerkes auf die Hütte, damit an Sommergäste Wohnungen vermiethet we: den fönnen, denn Sommergäste bringen's Meiste". In dem eben erzählten Theil der Geschehnisse des Stücks Wo aber soll das Geld hergenommen werden? Durch Arbeit ist wären die Elemente zu einem Drama vorhanden. Doch der es natürlich nicht zu beschaffen. Da muß ein Nebenerwerb geDie Komödie spielt in einem Berliner Vortort an der Ober- bübische Streich, der gegen Doktor Fleischer geplant wird, giebt sucht werden. Aber das Wildern, das der Mann gelegentlich fpree. Dort thront seit ein paar Monaten der neue Herr Amts: nur den dunklen Hintergrund ab zur humorvollen Komödie, zur betreibt, bringt nicht genug ein. Schiffer Wulfow, der Hehler, vorsteher, der Baron Wehrhahn. Sein Vorgänger war ein Komödie der lächerlichen, blitzdummen Aufgeblasenheit des neu- zahlt keine zwanzig Mark für jeden feisten Rehbock, der sich in gemüthlicher Mann, der den Dingen ihren Lauf ließ; er aber preußischen Beamten und Reservelieutenants a. D. Denn dumm der Schlinge fängt. Doch wären ihm sechzig Thaler nicht zuviel, will die Ortschaft, in der er sich als König fühlt, einmal gründ- ist der Herr Baron und Amtsvorsteher, entfeßlich dumm. wenn er einen schönen Biberpelz dafür haben könnte, der ihm lich" säubern". Daß einem Gastwirth, der seinen Saal den Während er auf dem Pfade gesellschaftsretterischer Thaten wan- gegen sein„ Reißen" helfen würde. Und da der Rentier Krüger Sozialdemokraten hergegeben hat, die" Kandare angelegt" und delt, wird im Dorfe dreist gestohlen. Auf den Rentier Krüger nicht nur gutes Brennholz, sondern auch grade den Biberpelz die Tanzerlaubniß entzogen wird, weist ungefähr schon auf die haben es die Diebe abgesehen. Erst wird ihm eine Fuhre Kiefern- besit t. der dem Schiffer Wulkow gefallen würde, so holt das Richtung dieses Säuberungswerkes hin. Aber das ist nur ein holz von der Straße entiendet, dann muß sein neuer Biberpelz Ehevaar, der Mann mit großem Bedenken, die Frau philosophischfleiner Nebenzug: Der Herr Amtsvorsteher dürstet nach größeren daran glauben. Der alte Herr wendet sich an die Ortspolizei. gleich müthig, den Biberpelz." Es trifft ja keinen Armen", Thaten. Da ist ein verdächtiger Gesell im Ort, der Doktor Aber bei dem Herrn Amtsvorsteher ist der Wirth des Doktors denti sie.
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Fleischer. Der Mann liest an dreißig Zeitungen, darunter auch Fleischer fein gern gesehener Gast. Zunächst hat der Herr Und wie weiß sie nun dem Amtsvorsteher auf der Nase Sozialdemokratische, allerlei„ Unbekannte" aus Berlin verkehren bei Baron niemals Zeit. Er hat zu viel mit andern herumzutanzen! Er hat zu ihr das goößte Vertrauen, aber so ihm, ungesetzliche Redensaiten über hochstehende Persönlichkeiten" Plänen zu thun. Was fann er sich da viel um schlecht ist sie doch nicht, daß sie den Verdacht etwa auf einen soll er im Munde führen. Was für Bücher mag er einbinden lassen? die Entdeckung eines simplen Diebes kümmern? So sucht Unschuldigen lenten würde. Nein, sie sucht die Spuren nach Die könnte der Buchbinder- so unter der Hand versteht sich er den unbequemen Rentier durch kleine Polizeichikanen Berlin zu führen. dem Herrn Amtsvorsteher einmal vorlegen. Oder vielleicht ließe los zu werden. Er verlangt von dem Manne, der seit dreißig Man kann ihr überhaupt nicht gram werden, der behenden sich dem staatsgefährlichen Menschen" aus den ungefeßlichen Jahren im Orte wohnt, daß er sich legitimire, er schnauzt ihn Waschfrau. Sie stiehlt, das ist richtig, aber daneben hat sie so Redensarten" ein Strick drehen? Der Herr Amtsvorsteher hat an, daß seine trähende Stimme sich überschlägt. Aber der alte viel liebenswürdige Büge. Wie sie mit ihrem groben, schwereinen vortrefflichen Zeugen dafür, den Herrn Mothes, der mit Krüger ist zäh und grob. Die Untersuchung wird eingeleitet, fälligen, halbidiotischen Manne umzuspringen weiß, wie sie von Dr. Fleischer in einem Hause, in der Villa des biederen Rentiers doch sie bleibt dank der unendlichen Dummheit des Herrn Ants dem Schiffer Wulkow eine Mart mehr für den Rehbock herausKrüger, gewohnt hat. Herr Mothes bleibt zwar gewohnheits- vorstehers, der das Nächste nicht sieht, natürlich vollkommen er zupressen versteht, wie sie ihren Töchtern gute Lehren ertheilt, wie mäßig die Miethe schuldig, pumpt viel, lügt viel, lebt bald an- gebuißlos. sie den schläfrigen, gutmüthigen Amtsdiener Mitteldorf, dem wegen geblich von der Pension, die er für den Verlust seines linken Wer aber ist der Dieb? Er wandelt durch alle vier Atte mangelnder Schneidigkeit sammt seinen elf Kindern vom AmtsAuges, das ihm auf der Jagd ausgeschossen worden ist, erhält, in größter Nähe des Bestohlenen und des wackeren Polizei vorsteher das Brot genommen wird, mit wahrem Spitzbubenbald angeblich von den Erträgnissen seiner Feder als Heraus- oberhauptes in Gestalt der vortrefflichen Waschfrau Wolff herum. humor dazu vermag, ihr selber die Laterne anzuzünden, die ihr geber oder Mitarbeiter einer Jagdzeitung; das bleibt auch im Sie ist eine der luftigsten Spitzbubengestalten, die je geschildert zum Holzdiebstahl leuchten soll, das ist töstlich. Und sie ist es Unklaren, jedenfalls will er die Eberswalder Forstakademie be- worden sind; fie muß in direkter Linie vom Hebel'schen Zirkel auch, die das Bubenstück gegen Dr. Fleischer vereitelt. Er erfucht haben. Aber wenn es die höchsten Güter der Nation", schmied oder Heiner- Friedel herstammen. Im ganzen Ort ist sie fährt von ihr, daß die alte Küchenfrau zu einem Meineid ver Thron und Altar, zu vertheidigen gilt, dann sind ja auch die als fleißige Waschfrau berühmt und angesehen. Sie will aber leitet werden sollte und holt sich von dieser die Bestätigung, die er dunklen Ehrenmänner willkommen. Besser wäre es freilich, wenn höher hinaus. Ihre beiden Mädchen sollen aufs Theater, zur nun als Waffe gegen den Schleicher Mothes und den Amtsvorsteher noch ein zweiter Zeuge für die Majestätsbeleidigung vorhanden Oper. So hat sie ihren Mann, der den Schiffern beim Laden v. Wehrhahn benußen kann. Frau Wolff ist von ihrer Schwäche Aber der ließe sich vielleicht beschaffen? Da ist eine der Billen hilft, bestimmt, ein kleines Anwesen, eine baufällige für fremdes Eigenthum abgesehen in ihrer Art eine redliche alte fiebenzigjährige Kuchenfrau im Dorfe, die könnte ja auch etwas Hütte mit Garten am Wasser, zu kaufen. Aber der Kaufpreis Person, freilich nicht gerade die redlichste Person im ganzen
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