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man bedenkt, daß baffelbe faft nur aus dem Theil des arbeitenden Volkes stammte, welcher noch immer blind und taub" wenn der Ausdruck anwendbar ist und man nicht beffer sagen sollte: mit vollem Bewußtsein hinter den politischen Drahtziehern Der kapitalistischen Parteien herläuft. Dieses Publikum würde selbst ein Demosthenes erfolglos bearbeiten! Anarchist Steiner zeigte sich bei der Gelegenheit als ein äußerst feiner diploma­tischer opf, indem er ausführte, die Anarchisten seien Gegner jeder Gewalt, besonders wenn sie von denen geübt werde, deren Pflicht es sein sollte, Gewaltthaten zu verhindern!

Die eritgenannten Personen waven in Chicago anwefend, weil sie an der von der Direktion der Weltausstellung arrangirten Arbeiter- Konferenz" theilgenommen hatten. Ueber das auf der felben verhämmerte Blech näheres zn berichten, hätte feinen Zweck, auch wenn es der Raum gestattete; denn von irgend welcher Bedeutung nach irgend welcher Richtung war die Konferenz absolut nicht. Auch der von einzelnen Rednern ausgestreute Samen vernünftiger Anschauungen war eigentlich verschwendet, denn auf felsigem Boden kann nun einmal nichts wachsen.

In Buffalo lebnte die Central Labor Union die Be­theiligung an einer Nothstands Konferenz ab, weil sie befürchtete, damit der Regierung, in die sie volles Bertrauen sege, ein Miß­trauensvotum zu geben!

Trok obiger Meldungen merkt man indessen noch nichts von einer Hebung der Produktion im Allgemeinen. Im Gegentheil berichten die Delegaten der diversen Gewerkschafts- Organisationen in den Zentralförpern über stets zunehmende Arbeitslosigkeit und aus den übrigen großen Städten kommen gleiche Nachrichten. Auch führte selbst ein kapitaliſtiſches Flugblatt dieser Tage aus, daß sich in der Gesammt- Situation noch nichts geändert habe.

antworten.

Polizeiliches, Gerichtliches c.

Der Schuhmacher Christian Heißener aus Mühlhausen , welcher morgen den 30. Mai, auf dem Anger einen Vortrag in bezug auf die Reichstagswahl halten will, hat sich heute bei dem stellvertretenden Amtsvorsteher gemeldet. Falken, den 29. Mai 1893.

Der Amtsvorsteher.

J. V.:

Der Schulze No II.

wohnte, gab als Beuge den Hergang nach unserer Angabe zur| mal ein Schuhmann zu einem Arbeiter, der nicht im Militär­Kenntniß des Gerichtshofes. flimbim macht, er habe Prügel verdient, weil er in einem Dirnens Troß diefes mangelnden Beweises erkannte der Gerichtshof café- pardon, weil er in einem Botal verfehre, deffen Inhaber wegen Hausfriedensbr che auf 8 Wochen und wegen der Garten- ein Sozialdemokrat. So denkt aber der Herr Minister nicht. Also: zusammenkunft auf 6 Wochen Gefängniß. Gleiche Polizeistunde für Alle.

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Nun das Beste; Amtsanwalt Landrath Droll von Treffurt Im Anschluß an vorstehende Notiz, die für die gestrige vertrat seinen Posten in hocherregter Stimmung mit folgenden Nummer wegen Raummangels zurückgestellt werden mußte, theilen Worten: wir mit, daß den patriotischen" Herren seitens des Polizei­Meine Herren, hoher Gerichtshof, verehrte Anwesende, ich präsidenten foeben folgende Verfügung zugegangen ist: ersuche Sie, durchaus keine mildernden Umstände anzunehmen, grade die Sozialbemokratie ist es, die feine Geseze refpeftirt. die Verfügung vom 12. September d. J. gen. 104 II. H.-, es, die Auf Anweisung des Herrn Mininers des Innern ziehe ich Grit heute Morgen haben wir aus unserer Stadt Bürger ver- durch welche Sie angewiesen worden sind, Ihr Kaffeelofal um urtheilen müffen, frühere Soldaten, von denen einer seinem Ar- 2 Uhr zu schließen, hierdurch zurück. beitgeber gegenüber seine Handlung schon bereut hat. Die Leute kommen her und wühlen in unserm Städtchen alles auf; deshalb ersuche ich den Gerichtshof die äußerste Strenge anzu­wenden.

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Tokales.

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ist uns der

Volt"

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Wenn sie

Der Polizei Präsident. v. Richthofen ." qox Danach kann also nach wie vor die goldene Jugend in Restaurants à la Rect weibliches Menschenfleisch finden den Inhabern der Der Gerichtshof erkannte auf 5 Monate Gesammtstrafe für anständigen Restaurants, in denen Arbeiter verfehren, lautet etwa: Der Gerichtshof stellt sich auf den Boden der gesetzte Polizeistunde aufhebt, nicht zugegangen. Neustergerling und 6 Wochen für Heißener. Die Begründung ist eine Polizeiverfügung, die die ihnen fast durchweg auf 11 Uhr Amtsanwaltschaft und hält demzufolge eine ganz nachdrückliche einen weiblichen Menschenhandel anlegten, müßte ihnen eine Strafe für angemessen. Das Sozialistengefeß sei zwar ge- folche folgerichtig zugehen. So wird wohl eher die letzte Stunde Es tommen jegt täglich Nachrichten über Wiedereröffnung schreitungen einzugreifen und deren Wiederholung zu verhindern. werden. fallen, doch gebe es noch gesetzliche Mittel, gegen solche Aus der Polizei schlagen als ihnen die Polizeistunde aufgehoben von Fabriken, welche bei Beginn der Krise auf bestimmte oder Die Angeklagten haben in beiden Orten ein gutes Resultat er unbestimmte Zeit den Betrieb eingestellt hatten. Als ein Wunder zielt, es schließt das auf eine gute vorherige Agitation. Diese geplante neue Waarenhaus der Firma Wertheim zustimmend Die Zeitung ,, Das Volf" druckt unsere Notiz über das unter diesen Etablissements ist eine Seidenfabrit in Norwich Zunahme wird nun wohl wieder verschwinden. Das höchste ab, bemerkt aber, wir brächten es natürlich nicht fertig, zu er­New- York zu bezeichnen, bezüglich welcher ganz besonders hervor Strafmaß ist nicht angenommen, weil die Angeklagten mit Aus- wähnen, daß Wertheim und Lubasch Juden sind. Jedermann gehoben wird, daß sie den vollen Betrieb ohne Lohn- nahme geringer Geldstrafen keine Vorbestrafung hatten. weiß, daß zur Erwähnung dieses Nebenumstandes für uns selbst­reduktion aufgenommen habe! Mildernde Umstände fonnten aber nicht zugebilligt werden, da beide eine gute Gefeßestenntniß an den Tag legten. verständlich kein Anlaß vorliegen kann, aber wenn das Stöder noffen führten ihre Bertheidigung selbst. Sie meinten, daß für wir ihm das natürlich nicht verwehren. Oder sollte Das Volt" blatt durchaus dabei bleiben will, sich dumm zu stellen, so können die Sozialdemokratie, die Gleichstellung eines jeden vor dem wirklich nicht im stande sein, zu begreifen, daß die Sozialdemokratie Gesetz nach den Ausführungen des Amtsanwaltes nicht da sei. nicht nach Religion oder Raffe ihrer Gegner zu fragen hat, sondern Berufung ist eingelegt. schien gestern Genosse Bölger, um sich auf eine Anklage Ausführungen dann noch die Schlußbemerfung an: Uebrigens -Vor der Straffammer des Dortmunder Landgerichts er- fichtspunften leiten laffen darf? Das genannte Blatt fügt seinen sich in ihrem Kampfe nur von wirthschaftlichen und politischen Ge­wegen Polizeibeleidigung zu verantworten. Der Termin wurde auf Antrag feines Vertheidigers vertagt, da die 6 Entlastungs- Schleuder bazare bisher schuldig geblieben." Die Redaktion Vorwärts" die Auskunft über christliche Unter der Anklage, eine nicht genehmigte Versammlung ab- zeugen nicht geladen waren. Staatsanwalt Schulze- Sölde bean des Volt" hätte sich über diesen Puntt längst selber Auskunft gehalten zu haben, standen die Genossen Heißener und Neufter tragte die Verbaftung Bölger's, da er beschäftigungslos" fei verschaffen fönnen, wenn es ihr wirklich so sehr darum zu thun gerling am 14. September vor dem Schöffengericht Treffurt an und deshalb Fluchtverdacht vorliege. Es wurde dem Herrn der Werra . Neustergerling hatte sich wegen zweier derartiger Staatsanwalt gesagt, daß Bölger sich zur Zeit in Münster in christlich- deutschen Bazar" am Spittelmarkt an, der den An­Vielleicht sieht sie sich einmal den sogenannten Ersten Vergehen und außerdem noch wegen Hausfriedensbruchs zu ver- Strafbaft befindet, worauf er diesen Antrag zurücknahm.- Die beide Angeklagte auf der Agitationstour nach der Gemeinde Caprivibeleidigung in Leipzig verhaftet sei, ist insofern irrig, müssen behauptet," auch Der Vorgang ist folgender: Am 29. Mai kamen geſtern von uns gebrachte Nachricht, daß Genosse Block wegen forderungen, welche die Antisemiten und insbesondere das an ein christlich deutsches" Geschäft stellen zu Falten bei Treffurt . Dem in Vertretung des Amtsvorstehers an- als die Verhaftung in Dortmund stattgefunden hat. nur sehr wenig zu entsprechen wesenden Schulzen wurde eine auf dem Dorfanger abzuhaltende scheint. Dieses Geschäft prangt stolz in dem Adreßbuch Bersammlung mit dem Erfuchen. die Genehmigung zu bescheinigen, christlich- deutscher Geschäfte." Bon welcher Art die Geschäfte angemeldet. Der Schulze dokumentirte: angeblich sein müssen, die in dieses Adreßbuch aufgenommen werden wollen, lehrt eine in Nr. 197 des Volt"( 23. August 1893) enthaltene Anpreisung des Adreßbuches, die, nebenbei bemerkt, bei einer Länge von nur 40 Reihen nicht weniger als 17mal G8 jammern und zetern die Juhaber der Wiener das Wort chriftlich" enthält. Es heißt dort: Wir finden in Gafés, deren größte Anzahl eher den Namen von Börsen für dem Adreßbuch christlich- deutscher Geschäfte zwar keine Firmen, Menschenfleisch verdiente, darüber, daß durch Schluß ihrer Cafés in deren Verkaufsräumen wir alles zugleich" erhalten können, um 2 Uhr, oder gar um 12, und vor allem durch Fernhalten was der innere und äußere Mensch gebraucht; denn wir Deutschen der unglücklichen Opfer unserer gesellschaftlichen Verhältnisse aus sind es von Muttern her gewöhnt, Stiefel beim Schuster und ihren Cafés sie nichts mehr" verdienen, nicht einmal ihre Miethe, Schrippen beim Bäcker zu kaufen u. f. w." Besagtes christlich­Beide Angeklagte befanden sich in dem Glauben, daß das, die bei den Brachträumen der Gafés 40 000, auch 80 000 Mart deutsches" Geschäft empfahl nun aber erst fürzlich in den was der Amtsvorfieher bescheinigt habe, auch erlaubt sei und beträgt, erschwingen können. Allen voran seufzt der Obermeister Inferatenspalten antisemitischer Blätter sein Lager in Lampen, hielten die Versammlung ab. Der Gendarm suchte die Tagung der" Innung" und versucht, seinen Befähigungsnachweis für Gesangbüchern, Hosenträgern, Stöcken, Zigarren, Wein, zu verhindern, er fühlte sich aber, wie er im Termin sagte, allein Erwerb durch Ausbeutung der Noth und der Sinneslust anderer Spirituosen und ähnlichen( oder vielmehr: un ähnlichen) schönen zu schwach, da die Dorfbewohner verlangten, der Redner folle schlagend nachträglich abzulegen. Selbstverständlich sind die Dingen. Man wird also zugeben, daß auch dort für den äußeren sprechen. Aeustergerling hielt denn auch ein Referat. Ein an- Herren sehr patriotisch". In einer Besprechung, in der wie den inneren Menschen in gleicher Weise gesorgt ist nnd wefender Reisender unterbrach mehrere Mal; als Redner natürlich allen voran die Herren Keck und Trinkherr theilnahmen, alles zugleich" zu haben. Hosenträger, Spirituosen und Gefang­auf unser Programm zu sprechen fam, fiel von diesem war große Betrübniß, daß der Minister ihre Wünsche abgelehnt, bücher duriten schwerlich derselben Branche angehören und sind Herrn der Vorwurf der freien Liebe, den selbstredend Neuster- wiewohl manches Weinistersöhnchen ihrer Börse sich wie andere wahrscheinlich nicht einmal bei Wertheim oder Lubasch so innig gerling gründlich mit dem Hinweis widerlegte, daß auf anderer Lebemänner mit allerdings manchmal schlechtem Erfolge be- vereint zu finden. Auch in den übrigen, von uns wiederholt hervor­Seite die frete Liebe gehegt und gepflegt werde. Die Dorf- dienten. Aber die Herren sind patriotisch": deshalb wurde in gehobenen Punkten unterscheidet sich der christlich- deutsche" Bazar bewohner rückten dem Reiseonkel zu Leibe und Gendarm und ihrer Mitte angeregt, ein Immediatgesuch an den Kaiser zu feineswegs von anderen, sich billig" nennenden Geschäften. Da Schulze überlieferten den Herrn mit Mühe der Freiheit. Bemerkt richten". Man sprach davon, daß man darauf hinweisen wolle, findet man die charakteristischen Preisnotirungen wieder, die die sei, daß in diesem Ort, wo noch nie etwas Besonderes für unsere daß, während dem Monarch in Desterreich- Ungarn von Abrundung verschmähen und dadurch den Eindruck besonderer Sache gethan werden konnte, bei der letzten Wahl die große der Bevölkerung zugejubelt wurde, in Berlin durch Billigkeit und Reellität machen, z. B. 45 Pf. statt 50, und ähn­Majorität mit 87 Stimmen für die Sozialdemokratie votirte. die erlassene Maßregel hunderte von Desterreichern die liche. Da findet, wer die Gelegenheits"-Räufe liebt, sein Aus­Wegen dieser Versammlung erhielten Aeußergerling 10 Wochen Angestellten der Cafe's brotlos gemacht worden seien. Die verkäufchen; denn auch solche leistet sich der christlich- deutsche" und Meißener 6 Wochen als Leiter der Versammlung. Das verehrten Herren mögen dann doch auch darauf hinweisen, daß Bazar, ohne daß er nach deren Beendigung die Bude zumacht. Urtheil sprach sich dahin aus, daß in der Bescheinigung des das" Publifum", das sich bei militärischen Schaubroten drängen Ueber die Qualität der Waaren wollen wir allerdings kein Schulzen teine Erlaubnißertheilung läge. und drücken, schieben und stoßen, puffen und fnuffen läßt, das in Urtheil abgeben. Schreiber dieser Zeilen hat, mit Rücksicht auf Der zweite und dritte Fall, der zur Auflage führte, er dummerhafter Selbstgefälligkeit im Taftschritt mitichreitet, das den Eindruck des in den Schaufenstern ausliegenden Krams, der eignete sich am 12. 12. Juni in dem herrlich gelegenen Hurrah brüllt, wenn eine hübsche Uniform auftaucht, zumeist beinahe noch ungünstiger ist, als bei Wertheim oder Lubasch, Städtchen Treffurt a. d. Werra . Hier sollte an diesem Abend von ihren Stammtischen tommt und das über kein Thema mit bisher dort noch keinen Kauf riskirt. Vielleicht versucht die eine freisinuige Wählerversammlung stattfinden. Der Saal war Ausnahme des direkt auf den Fleischbörsenhandel bezüglichen leb- Redaktion des" Bolt" einmal einen solchen, nur der Belehrung voll besetzt, Herr Dr. Löwenthal aus Berlin hatte das Referat hafter in ihren Cafés randalirt als über das Taratabum- halber. übernommen, der Kandidat Dr. Zimmermann sekundirte. tara, Schnedderendeng, Bumbum der Trommeln, Pfeifen und Der Vorstand der Orts Krankenkasse für Hand­Neustergerling stellte die Diskussionsfrage, der Vorsitzende Pauken, darüber, wie schön Kavalier v. X. als Offizier auf dem lungsgehilfen und Lehrlinge theilt uns mit, daß Fabrikant Busch von hier verneinte fie, indem er meinte, Pferde sich gemacht habe 2c. Diese Ernährer und Ernährerinnen auch er bereits seit längerem beschlossen hat, der fgl. Charitee, Sozialdemokraten hätten in der freisinnigen Versammlung nichts von Steck und Konsorten, nicht das Volt" ist es, das gedankenlos infolge der Klagen über dort herrschende Mißstände und über zu suchen. Hierauf entstand ein großer Tumult. A. beruhigte militärischen Klimbimschauspielen zujauchzt. Das Volk denkt bei unwürdige Behandlung der Kranten daselbst keine Mitglieder die Menge und versuchte nochmals sein Verlangen erfüllt zu be- derlei Schaustellungen, sobald es denken gelernt hat, daran, mehr zu überweisen. tommen, doch als das Bemühen wieder erfolglos blieb, ging ein welche Riesensummen der Militarismus verschlingt, welche un­neuer Entrüftungssturm durch den Saal. Der Vorsitzende forderte geheuren Beiträge es dazu von seinem mageren Einkommen Bei der Kündigung von Wohnungen wird häufig, ins A. auf, sich zu entfernen, doch war die Situation zu ernst; A. steuern muß, welch' verheerende Folgen für Kultur, Sitte, Fort- besondere in Berlin , infolge der mit allerlei Chifanen gespickten wich nicht, um die Menge vor Ausschreitungen zu bewahren; schritt der Militarismus nothwendig nach sich zieht Miethsverträge, von den Miethern die Frist versäumt. Es sei was ihm auch gelang. Dann trat er mit der freisinnigen" und noch mehr. Mögen die Ausbeuter niedrigster Sorte auf folgendes hingewiesen: Die in dem Miethsvertrage an Wählerversammlung einen Spaziergang an, betrat" dann einen sich ihres Patriotismus rühmen. Mögen doch die armen gegebene Frist ist maßgebend. Wenn dort zum Beispiel angegeben Garten, und gab den Leuten Verhalt ngsmaßregeln. Der Bürger- Cafétiers" dem Minister und wo immer sie sonst ist, es muß innerhalb 3 Monaten und 3 Tagen vor Ablauf des meister gesellte dann sich mit einem Lebrer hinzu und erklärte die ihrem schrecklichen Jimmer Ausdruck geben, einmal die Frage Vertrages gekündigt sein, so muß die Kündigung spätestens Versammlung für aufgelöst. Unter Eid bekundete der Bürger- vorlegen, ob es nicht viel gerechtfertigter wäre, als ihnen die dem Wirthe gegenüber am 27. September erklärt sein. Er­meister in der Berhandlung: Ich habe nur gebrochene Worte: Polizeistunde bis auf 2 Uhr zu fürzen, die Polizeistunde für die folgt die Kündigung schriftlich, so muß der die Kündigung Arbeiter, Arbeitslöhne, gehört; letterer:" Hohe Reisefpesen können anständigen Wirthe Berlins , vor allem für diejenigen enthaltende Brief spätesten 3 am 27. September in die Hand des niemandem gegeben werden, er( Redner) und seine Genossen Wirthe, bei denen wirkliche Arbeiter verkehren, bis auf Wirths gelangtfein. Es ist zu empfehlen, mit der Kündigung nicht würden sich schämen, solche anzunehmen." 2 Uhr zu erweitern. Warum nicht gleichmäßig gegen bis zum legten Termin zu warten: die früher, alle Restaurants vorgehen? Allerdings neulich sagte also etwa am 24., erklärte Kündigung ist giltig. Die vielfach

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Genosse Bröschow, der dem Hergang von Anfang an bei

Dorfe ", wie ihr am Schluß des Stückes der Herr Baron gerührt versichert.

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Aber eins sei noch zum Lobe des Stückes gefagt: es fommt Reichenbach gab die Vroni; der reiche Beifall, der die frische, nicht ein Liebespaar, feine Verlobung, feine Heirath in ihm vor. Kluge Künstlerin lohnte, war ehrlich verdient. Herr Schön Das ist etwa der Inhalt der Hauptmann'schen Komödie, die Werden die Lustspiel- Schablonendichter, die Schönthan, Mofer 2c. feld als verlumpter Bauernwildling, Herr Waldow als sich was Feinheit der Beobachtung, quellenden Reichthum in der auch nur an die bloße Möglichkeit dieses unerhörten Ver- Adamshofbauer, Frl. Detichy als Bürgerliese und Marie Charakterisirung der Hauptpersonen, getreue und liebevolle fuches glauben, den ein wirklicher Dichter spielend gelöst hat? Meyer als Baumayne spielten vortrefflich. Die Aufführung Wiedergabe eines Lebensausschnittes anlangt getrost neben seinen Die Aufführung war vortrefflich. Engels bot als Amtsvorsteher flappte.­,, Kollegen Grampton" stellen darf. Und in der Grundidee ist sie Wehrhahn ein Rabinetsbild. Seine Bewegungen, die Art, wie er wohl die größere. Die äzende Verspottung des patenten Streber- mit den Armen herumfuchtelte, wie er mit einem langen Bis- Theater Unter den Linden. Das Busen- und Waden­thums, das durch schneidiges Auftreten sein Manto an Verstand marc- Bleistift" hantirte, wie er sich ehrfurchtsvoll erhob, wenn Schauftück, mit dem im vorigen Jahr Ronachers jähes Glück und Gesinnung zu erseyen trachtet, der Hohn, mit dem der er von allerhöchsten Persönlichkeiten" sprach, waren unwider- und penetrantes Ende vom Lindenbauverein eingeleitet wurde, Dichter diese Alleinherrscher im Taschenformat übergießt, die in ſtehlich komisch. Dazu das helle, schnarrende Organ, das die gelangte am Donnerstag Abend zum ersten Mal in der neuen, ihrer Eselsdummheit sich Wunder weiß was dünken, brutal nach Säße zerhackte und in der Erregung überschnappte er war nüchternen Saison zur fragmentarischen Aufführung, und damit unten, friechend nach oben sind; das sind Pieile, die ins ganz der im Mittelpunkt preußischer Beamtengeschichte stehende hat die einfichtsvolle Direktion gezeigt, daß sie dem heißen Ver­Echwarze treffen. Aber im Aufbau ist die Komödie nicht ge- Reserve- Lieutenant a. D. Eine Ueberraschung war Frl. Elja langen ihres Publikums. etwas zu sehen, bei dem man absolut glückt. Der erste und dritte Aft spielen in der Woh- Lehmann als Waschfrau Wolff. Die vortreffliche Künstlerin, die nichts zu denken braucht, nach wie vor verständnißinnig Rechnung nung der Waschfrau Wolff, der zweite und vierte im man sonst in naiven Liebhaberinnen- Rollen bewunderte, war dies- tragen will. Die geradezu auf die Spize getriebene Pracht­Amtsbureau des Herrn v. Wehrhahn. Im ersten und zweiten mal resolut in das Fach der komischen Alten gesprungen, um entfaltung an Dekorationen, Kostümen und Fleisch, die in den Aft handelt es sich um den Holzdiebstahl, im dritten und vierten in liebenswürdiger Bereitwilligkeit eine Schwäche in der ursprüng- beiden Szenen Europa " und" Asien " aus dem Ballet die Welt um den verschwundenen Biberpelz. Dadurch kommt eine gewisse lichen Befeßung dieser Rolle, die sich erst bei der fünften Probe in Bild und Tanz" sich dem Auge darbot, weckte die sich im Gleichartigkeit nicht nur des Aufbaues, sondern auch der Hand- herausgestellt hatte, auszugleichen. Sie löste ihre Aufgabe aus- Theater" räkelnde Bebewelt zu den gebührenden Beifallsfund­lung in den beiden ersten und den letzten beiden Akten zu stande. gezeichnet. Der Dichter wurde nach jedem Afte, nach dem gebungen auf, die sich, als der Stern des Abends, Signora Das Interesse steigert sich nicht. Mit dem Ende des zweiten zweiten dreimal, nach dem dritten und vierten aber unter sich Glia, wirkliche Poeste tanzte, oft sogar zum frenetischen Applaus Attes ist der dramatische Höhepunkt überschritten, und die Dinge steigerndem Widerspruch gerufen. steigerfen. Doch auch die Damen Gobini und Zinner ernteten verrinnen. Dazu kommt, daß im dritten und vierten Akte nichts C. Baate. für ihr pas de deux im ersten Bilde wohlverdiente An­wesentlich Neues zur Charakterisirung der Menschen hinzugefügt ertennung. wird. Und doch hätten ein paar Striche mehr dem Bilde des Dr. Fleischer z. B. nichts geschadet. Sein Wesen bleibt un- Volksstück Anzengruber's:" Der Meineidbauer " aufgeführt, ziemlich ungenügender Befehung voran. Mit Bedauern dachten deutlich. Vielleicht sind die Mängel der Komödie durch das Be- das früher schon in diesen Blättern eingehend besprochen worden wir daran, zu welchen Ulffiguren ein englisches Theater die streben des Dichters verschuldet, ein Stück zu schreiben, das einen ist. Der Träger der Titelrolle, Gustav Kober, hat die Ab- beiden fronenpußenden Könige" aufgemußt hätte. Auch die in ganzen Theaterabend ausfüllt. Daher vermuthlich die Dehnung sichten des Dichters fein erfaßt und uns den fnorrigen, ver- guten Händen befindliche weibliche Hauptrolle konnte an dem und Ausweitung des Stoffes statt ber nothwendigen dramatischen schlagenen, von Eigenthumsfanatismus beherrschten Großbauern früben Ausfall der Aufführung nichts ändern. Ronzentration.

Leffing- Theater. In neuer Besetzung wurde das schöne

Tovus in meisterhafter Darstellung veranschaulicht. Hermine

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Dem Ballet ging Sullivan's Operette Die Gondoliere" in