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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner   Volksblat

Nr. 224.

Arbeiter- Sanitätskommission.

Sonnabend, den 23. September 1893.

Die Cholera in Berlin   durch den Unterleib typhus verdrängt. In dem Augenblick, in dem wir dies schreiben, steht bereits fest, daß seit 1-2 Wochen eine Typhus Epidemie in der Entwickelung begriffen ist, wie sie Berlin   im Winter 1889 in annähernd gleicher Stärke durchgemacht hat.

Liebenwalderstr. 48. 4 Klosets( Gruben system) bei 32 Haushaltungen, Pissoir unsauber, Kellerwohnung unzu­reichend, sehr naß, viel Schwamm. Wirth versprach Abhilfe, Kellerwohnung seitdem unbewohnt.

10. Jahrg.

Triftstr. 40. 3 Apartements für ca. 20 Haushaltungen der Kläger   kann ich nicht die Einwandsfreiheit zusprechen, die ( Grubensystem). haben alle mit revoltirt.( Erneutes Gelächter.) Die Defen haben erst nachträglich in den richtigen Zustand von anderen Töpfern gesetzt werden müssen, sie sind nicht gut gewesen.( Heftiger Widerspruch bei den Klägern.) Der Töpfermeister Rau hat nichts herauszubekommen, sondern noch etwas herauszuzahlen. Liebenwalderstr. 49. 3 Apartements für 21 Haus- Nach diesem Speech wurde der bewußte Vertrag verlesen. Durch Damals wie heute sind fast ausschließlich der Osten und haltungen, zur Zeit der ersten Kontrolle unsauber, bei der zweiten denselben hat sich Rau verpflichtet, so und soviel Defen bis zu Nordosten der Stadt befallen, d. h. diejenigen Stadttheile, die und dritten sauber und desinfizirt vorgefunden. ihr Wasser von den Stralauer Wasserwerken geliefert erhalten, einem bestimmten Termin sachgemäß und tadellos zu setzen, das Liebenwalderstr. 50. 4 Apartements für 21 Haus- Material eingehend zu prüfen und Arbeiter in genügender Zahl damals wurde geargwöhnt und gemunfelt und heute ist es laute haltungen, Pissoir unsauber. Im Seitenflügel eine Kellerwohnung herbeizuschaffen. Die Bezahlung und Beschäftigungsbedingungen Gewißheit, daß das städtische Leitungswasser für die Epidemie 13/4 Meter unter dem Niveau, besteht aus 2 Stuben und Küche, sollten die des im Jahre 1891 revidirten Tarifs der Töpfer­verantwortlich zu machen ist. Die Spree ist nicht nur ist sehr feucht, daher von zahlreichen Schnecken mit bewohnt. gesellen Berlins   und Umgegend vom Jahre 1886 sein; daß iſt durch die komma stäbchen der Cholera, sondern In einem gleich tief gelegenen Viktualienteller große Unsauber- ebenfalls in dem Vertrag bestimmt. Dann ist dem Rau als auch durch die Bazillen des Typhus verseuchtfeit, Schnecken, Mäuse. Bei der dritten Recherche fanden sich die Entschädigung für seine Mühewaltung, für die Aufsicht der letztere haben erstere verdrängt. Unter den uns zugegangenen Klosets desinfizirt und die erstere Kellerwohnung geräumt. Meldungen befindet sich eine, der zufolge ein junges Mädchen Liebenwalderstr. 51. Apartement mit 5 Sigen und beim Schwimmen in einer bekannten Flußbadeanstalt an der ein zweifißiges für Kinder für 25 Haushaltungen. Große Löcher Stralauer Brücke mehrfach Wasser geschluckt hat und bald darauf in den Wänden, so daß man hinaus sehen kann. Bei der dritten an Typhus   erkrankte. Recherche waren die Räume sauber und die Löcher vernagelt.

Bei der allgemein bekannten und experimentell konstatirten Unzulänglichkeit der Sandfiltration sind genügend Keime aus dem infizirten Spreewaffer durch die Filter hindurchgegangen, um eine explosivartige Ausbreitung des Typhus( ähnlich wie bei der vorjährigen Cholera- Epidemie in Hamburg  ) zu veranlassen.

Sentgrube.

Gerichts- Beitung.

Arbeiter 2c. eine Provision von drei Mark pro Mann und Woche zugesichert und ihm die Verpflichtung auferlegt, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Unterschrieben ist der Vertrag mit G. Rau, Töpfermeister.

ins

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Liebenwalderstr. 52. 4 Apartements für 26 Haus­Gustav Rau führt auf Befragen folgendes aus: Der haltungen. Pissoir unsauber. Der Urin läuft nach dem Hofe alte Herr Reimann, der jetzt Bauführer genannt wird, hat ab und beschmutzt einen 1/2 Wieter entfernten Kesselbrunnen, dessen gewußt, daß ich Geselle war, als er mich engagirte. Er hat Waffer auch als Trinkwasser benutzt wird. fogar nach meiner letzten Stelle gefragt, und ich habe geantwortet, Apartements und eins für Kinder bei 56 Haushaltungen. Bei Töpfer meister zeichnen. Der Vertrag wurde der Bank ein Liebenwalderstr. 53-54. Im ganzen 2 dreifißige den Vertrag selbst geschrieben und verlangt, ich sollte mit daß ich bei v. Kollrepp thätig gewesen sei. Herr Heimann hat Werden die städtischen Behörden nunendlich sich entschließen, die Stralauer Wasser: späterer Recherche sauber, doch sehr übler Geruch. werke, die das Trinkwasser an einer durch massen Apartement für 32 Haushaltungen. Sentgrube 2/2 Meter vom feine Lohnlisten geführt, damit ich dies könnte. Die Kranken­Liebenwalderstr. 55. Jum zweiten Hof dreifißiges gereicht. Den Gewerbebetrieb habe ich nicht angemeldet; ich haste Verunreinigung ausgezeichneten Stelle des Flußlaufs Apartement für 32 Haushaltungen. Senfgrube 21/2 Meter vom babe die Leute auch nicht der Berufsgenossenschaft angezeigt und entnehmen, definitiv und schleunigst eingehen zu Brunnen. lassen, oder bedürfen sie noch weiterer Experimentalbeweise, sauber, 24 Haushaltungen. Vom Pissoir läuft die Jauche zu eingeschlossen. Reimann giebt das zu.) Ich bin auch nicht be­Liebenwalderstr. 56. Dreisigiges Apartement, un tasse und Invaliditätsversicherung habe ich allerdings bezahlt, weiterer Hekatomben von Opfern ihrer Weisheit und Sparsam­der Arbeitgeber- Zuschuß war aber in den drei Mart Provision feit? Es wäre bei der herrschenden Arbeitslosigkeit der letzten Brunnen 2 Meter entfernt ein effener Kanal, 6 meter eine fragt worden, ob ich alles geregelt habe. Die Töpfer nahm ich 1 Meter entfernten Brunnen( Trinkwasser). Vom Jahre ein Leichtes gewesen, die neuen Müggelwerke rechtzeitig feitig zu stellen. Magistrat und Stadtverordneten- Versammlung, einfach an". Ich bezahlte nach dem Tarif und sagte ihnen, daß die das unterlassen, die insbesondere die sozialdemokratischen die J. und V.- Bank den Lohn gebe. Reimann: Der Anträge abgelehnt haben, tragen ein gut Theil der Verantwort Kläger Rau hat erklärt, sich mit seiner Stellung bei uns selbst­lichkeit mit für das Unglück, das diese Typhus  - Epidemie über ständig machen zu wollen.( Siehe oben die Behauptung weite Kreise der Berliner   Bevölkerung bringt. Weil die er­Reimann's bezüglich der angeblichen falschen Vorspiegelung des forderlichen Kosten gescheut werden, müssen weite Bezirke der Rau, er sei Meister.) Mein Vater hat dem Kläger Rau aus­Stadt, Hunderttausende von Menschen bedenkliches Trinkwasser drücklich gesagt, es gehöre zu seinen vornehmsten Pflichten, die genießen, werden gesundheitsgefährliche Resselbrunnen nicht durch Vorsitzender: Assessor Cuno. Getver begericht. Sigung vom 16. September. Kammer III. Regelung der Versicherungsverhältnisse zu besorgen, vornehmlich Prozeß Rau und Ge= aber Röhrenbrunnen ersetzt; weil die Kosten gescheut werden, werden nossen  ( 23 Töpfer) gegen die Immobilien- und schaft einzureichen. die Namen der Arbeiter der Unfall- Berufsgenossen­weite Außenbezirke der Stadt, die mit Proletariern dicht befäet Verkehrsbank oder: Die Auguftrevolte in Pan­Verträge, wie der mit Rau, sind sind, nur schleppend, viel zu langsam an die Kanalisation an- tow im Jahre des Heils 1893. Die Kläger   beanspruchen auch mit solchen, mit allen anderen Handwerksmeistern abgeschlossen worden, geschlossen und müssen sich mit Tonnen und Gruben behelfen; zum Tbeil rückständigen Lohn, alle eine Lohnentschädigung wegen die nicht zahlungsfähig weil die Kosten gescheut werden, bekommen wir kein städtisches unrechtmäßiger Entlassung und Herr Rau außerdem als Vor- ist doch nicht richtig. sind. Derartige Leute fallen zu lassen, Gesundheitsamt, feine Gesundheitsausseher, so dringend noth- arbeiter seine Provision. Der Name des Prozesses hat inner- meister ist ein Auch unser Schlosser= wendig diese auch für das Wohl und Wehe der ärmeren Be- halb einer Woche eine Metamorphose durchgemacht; vier Tage Mann; dem helfen wir durch die Beschäftigung Unglück gekommener rölkerung sind; weil die Kosten gescheut werden, fehlt es an vor der Kammerißung am 16. September, im Vergleichstermin, bei uns wieder auf die Beine. Einer der Beisitzer jeder kontinuirlichen Kontrolle der Wasserläufe und des Schiffs hieß es noch: N au und Genossen wider Reimann und stellt fest, daß, wenn Banken bauen, dieselben usuell von den verkehrs; fehlt es gänzlich an Bedürfnißanstalten längs der Genossen. Es kam da ein Vertrag zum Vorschein, welcher Verträge mit ihnen schließenden Vorarbeitern verlangen, sich Flußläufe zur Benugung für die Flößer und Schiffer. Aus den Vorsitzenden veranlaßte, den Klägern zu rathen, gegen die meister zu nennen. Scheu vor den Kosten die Verseuchung mit Cholera und Bank zu flagen. Im paupttermin erschien als Vertreter der Beklagte hat vier Tage Zeit gehabt, die vielgenannte Revolte" Fabrikbesizer Weigert: Die Typhus  , die Infektion des Trinkwassers, die Ausbreitung der Bank Herr Agathon Reimann, Architekt. Als Vertreter der Kläger nachzuweisen oder doch den Versuch eines Nachweiſes Epidemieen  . Tausende werden wie jetzt im Manöver verpufft, Millionen Weigert. Derselbe schickte seiner Begründung des Klage- warum that er es nicht! Ein Grund zur nochmaligen Ver= der Kläger  , von denen 13 anwesend waren, fungirte der Fabrikant zu machen. Reimann hätte doch seine Zeugen mitbringen sollen, find vorhanden für Militär, Kirchen und ähnliche( wem?) nüß- anspruches eine interessante Auseinandersetzung über den soge- tagung der Sache liegt nicht vor, ich bitte, daß das Urtheil heute liche Einrichtungen, aber für Schaffung einer gefunden Lebens- nannten Bauschwindel voraus. Er behauptete, die Kläger seien gefällt wird. Das Gewerbegericht hat den Zweck, denen, die da haltung, für hygienische und Kulturbedürfnisse, für werth- ohne Kündigung und ohne gesetzlichen Grund entlassen, auch sei die Recht haben, sofort Recht zu geben. Wenn die Bank so solvent vollere Schulbildung sind die Mittel nicht zu haben. Das Beklagte verpflichtet, den rückständigen Lohn zu zahlen. Die Immo  - ist, wie der Vertreter derselben behauptet, weshalb enthält sie erlaubt nicht der Geldsack der Reichen, welcher, wenn etwas zum bilien- und Verkehrsbank wäre der Arbeitgeber der Kläger   gewesen dann den Leuten ihr Geld vor? Uebrigens gehört die Bank nicht Zwecke des wirklich allgemeinen Wohls geschehen soll, stets und nicht, wie im Vortermin Reimann behauptet habe, der mit zu den einwandsfreien, welche Töpfer als Töpfermeister sich verschließt, um bei nuhbringenden Gelegenheiten um läger G. Rau. Die Kläger   hätten sich an die Bank zu halten. W. engagirt und weiß, daß sie keine sind. so freigebiger sich zu öffnen, da ja bei solchen die Aussicht vor- wendet sich in ziemlich scharfen Ausführungen gegen die Art und Töpfermeister engagirt werden Hätte thatsächlich ein sollen, handen ist, daß" Wohlthun Zinsen bringt". Aller Orten finden wir hygienische Mißstände der gröblichsten Pankow   einen Häuserkompler aufführten( Kaiser Friedrichstraße), Selbständigkeit des Betreffenden erkundigt und die Weise, in welcher Johannes Reimann und dessen Vater in durch Nachschlagen im Adreßbuch oder sonstwie sich nach der Art, und wo wir auf Beseitigung drangen, hat man uns oft er hält sie nicht für reell. Es sind die Bauten gemeint, in denen Wahrheit bald erfahren. höhnisch zurückgewiesen, so daß wir die Fälle, in welchen man die Kläger   gearbeitet haben. Sonderbar ist doch, daß dies Besserung einführte oder einzuführen versprach, mit um so größerer Heimann. Er erkennt die Bank als die Bauherrin an und hebt haben. Hätte die Bank feine Nebenabsichten gehabt, dann wäre Nach Weigert sprach Agathon nicht geschah. Man wollte eben feinen Töpfermeister Genugthuung anerkennen. Der Widerstand, der uns vielfach ent- besonders ihre Solidität hervor. Die Bank hätte die Grund- es ihr ganz gleich gewesen, ob sich Rau Gehilfe oder Meister gegengesezt wird, darf und wird uns nicht hindern, in der rückstücke in Pankow   besessen, und um ihre Kapitalien profitbringend nannte". Reimann wiederholt seine Eimvände betreffs sichtslosen Aufdeckung der Mängel, wo wir sie irgend finden, zu verwerthen, habe sie es selbst unternommen, den betreffenden der schlechten Arbeit und Revolte und setzt noch hinzu, Rau fortzufahren, und wir ersuchen daher von neuem alle, welche Grund und Boden zu bebauen. Aufgabe seines Bruders habe die Leute nicht zur Ordnung angehalten; betrunken hätten unsere Bestrebungen für nothwendig erachten, uns darin aufs Johannes sei es gewesen, im Auftrage derselben die Bauten auf sich dieselben auch noch. Diese Worte riefen einen kleinen nachdrücklichste zu unterſtüßen. Ein Augiasstall ist schwer zu zuführen, indem es ihm überlassen wurde, Verträge mit Hand- Tumult im Gerichtssaal hervor; Entrüstungsausrufe wie: Das reinigen, und wir vermögen hierin wenig, aber daß ein werksmeistern abzuschließen, sie zur Ausführung bestimmter Ar- ist aber eine Gemeinheit!" wurden von den Klägern dem Ver­Augiasstall existirt, das müssen wir den vielen blöd- beiten in bestimmter Zeit zu verpflichten und mit ihnen die treter der Immobilien- und Verkehrsbank entgegengeschleudert. äugigen Menschen, die nur sehen, was unmittelbar an ihre eigene Frage der Bezahlung zu regeln. Johannes St. Hätte sich zu seiner Der Vorfißende stellte durch eine Verwarnung die Ruhe werthe Persönlichkeit herantritt, durch Aufführung immer neuen Hilfe den Vater, Theodor R., engagirt, und zwar als Bauführer. sofort wieder her. Materials beweisen. Schon die Erfenntniß dieser Thatsache, Derselbe sei ein praktischer Manu Reimann wurde dann gefragt, wer weit verbreitet, hätte einen großen Werth und könnte dahin Würden" aufgegeben und habe Amt und denn die Kacheln eigentlich geliefert habe; er muß führen, daß der Reichs- Anzeiger" zu etwas besserem verwendet einer Militärbehörde in Spandau  er war nämlich zulegt Bauführer bei zugeben, daß dieselben die Bank lieferte. Auf weitere würde, als vor dem Genuß saurer Gurken zu warnen, wie es einzutreten. um bei dem Bruder Fragen giebt er noch zu, daß die Bank auch das Eisen­Von Schwindel könne feine Rede in dem neulichen Aufrufe An das Volk" geschehen ist. sein, zeug und den Lehm geliefert hat und überhaupt alle Materialien Th. Reimann fei ein alter rechtschaffener Mann, von ihm und zur Maurerarbeit, zur Zimmererarbeit u. f. w. Die Bank Es folgt eine leine dustige Blumenlese aus dem Norden dem Bruder zu behaupten, sie wären Ratenschwindler" von lieferte a Iles. der Stadt von Einrichtungen zum Nutzen der Menschen, wie sie seiten der Kläger   war dies geschehen Kläger ens chow: Ich fordere außer einer vier am Ende des neunzehnten Jahrhunderts zu finden sind, ohne Klägern garnicht zu. Dieselben hätten ihr Geld wie der Töpfer- tägigen Lohnentschädigung 6 Mark rückständigen Lohn; ich daß man lange darnach zu suchen braucht: meister" Rau in baarer Münze indirekt von der Bank erhalten. habe nur gute Arbeit geliefert, und der Beklagte hat kein Recht, Prinzen Allee 83. Hier befinden sich u. a. eine Betreffs des Vertrags, welcher von Rau mit der Bank, vertreten den Lohn einzubehalten. Ich habe nur bei Rau angefangen, weil Tischlerei, Gießerei, Seifenfabrik, Färberei mit einem Arbeits- durch den Bevollmächtigten seines( A. Reimann's) Bruders, Herrn dieser mir sagte, die Bant garantire den Lohn. Mir war erst personal von zirka 25 Männern und 12 Mädchen. Die Wasser- Th. Reimann, geschlossen wurde, sei vom Vertreter der Kläger   gesagt worden, die Reimann's bauten da draußen, bei denen leitung ist eine private. Durch einen Motor wird das Wasser behauptet worden, mit demselben habe man falsche Vorspiege- hätte ich nicht angefangen, die zahlen nie richtig Lohn. Der auf den Boden in ein Reservoir und von da aus an seinen Be- lungen ausgeübt. Nicht die Bank aber, sondern Rau sei es ge- Herr Theodor Reimann ist ein furchtbarer Hizkopf, er drang­stimmungsort befördert. Der Brunnen auf dem Hofe ist un- wesen, welcher dies gethan habe; derselbe habe Töpfermeister salirte uns furchtbar. Besonders gefiel ihm nicht, daß wir nur brauchbar( giebt kein Wasser, Echwengel fehlt). Das zur Ver- unterschrieben und jetzt flage er als Gehilfe. Um die Arbeit zu die tarifmäßigen acht Stunden arbeiteten. Sturz vor unserer fügung stehende Wasser ist ungenießbar. Das genannte Personal erhalten, hätte, so behauptet A. Reimann, Rau ſeinem Entlassung sagte er zu mir: Wenn Du" wieder blos bis benutzt getrennt 2 Klosets, welche schadhaft und mit ganz un Vater vorgespiegelt, Meister zu sein. Dafür gebe er seinen 5 Uhr arbeitest, schmeiße" ich Dich vom Bau. Am Ent­genügender Spülung versehen waren. Es werde hervorgehoben, Vater als Beugen an, daß Rau sich als Meister ausgegeben lassungstage saß ich in der Budife, da kam der Bauführer daß diesem letzteren Mangel durch Neuanlage der Klosets mit habe. Hätte die Bank, deren Vertreter zu sein er, A. Reimann, Th. R. und frug mich, bei welchem Meister ich arbeite. Ich guter Spülung abgeholfen wurde. Ebenso ist auf Betreiben der die Chre habe, den Töpfer Rau gekannt, dann hätte sie mit ihm antwortete: Bei Rau. Dann brauchen Sie nicht wieder­Kommission einem Dienstmädchen, welches einen zu fleinen, dunklen jedenfalls feinen Vertrag geschlossen. Im übrigen werde die zukommen," rief jener mir darauf zu. Draußen traf ich Nau. Schlafraum hatte, eine größere Stube angewiesen worden. Zuständigkeit des Gewerbgerichts bestritten, der mit Rau Dieser sagte mir, wir müßten in zwei Stunden vom Bau sein,

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Reinickendorferstr. 46d. Für zirka 170 Miether geschlossene Vertrag sei ein rein kaufmännischer Vertrag", sonst werfe man uns raus. Wir haben uns ganz ruhig ver­6 Klosets, eines davon ist verschlossen und fürsorglich für die nach demselben sei Rau nicht Arbeiter, sondern halten. Am andern Tage holten wir unser Geld. Diejenigen 4töpfige Familie des Verwalters reservirt. Dunkle Gänge, be- mit der Ausführung gewisser Arbeiten betrauter Töpfer betamen nichts, deren Defen nicht gerade zufällig fertig waren. sonders an den Stellen der Wasserausgüsse feucht. Die meister gewesen. Er hätte gar fein Recht, auf dem Gewerbe- So ging es mir auch. Zu der plöglichen Entlassung hat Wohnungen meist sauber, doch sehr primitiv ausgestattet, über- gericht zu klagen und Pflicht der übrigen Kläger   wäre es, gegen jedenfalls eine Versammlung der Töpfer Veranlassung gegeben, mäßig bewohnt, haben alle nur eiserne Defen. Kochherde nur ihn, ihrem Meister, vorzugehen, wenn sie etwas haben wollten. welche in Pankow   stattfinden sollte und zum Zweck die Besprechung da, wo sich die Miether selbst solche haben setzen lassen. Eine Halte sich das Gericht dennoch für zuständig, so erhebe er gegen der Arbeitsverhältnisse hatte. Die Versammlung war durch Wohnung enthält in einer Stube von 48 Rubikmetern die Ansprüche der Kläger   den Einwand, daß dieselben deshalb Plakate bekannt gemacht, von denen die auf unseren Bauten Juhalt 3 Betten für 6 Personen und zahllose Wanzen. unberechtigt und ihre plötzliche Entlassung deshalb berechtigt den alten Reimann in große Wuth versegten. Wir haben Einen Anstoß vot zur Zeit der Kontrolle dem ganzen Hause seien, weil sie positiv revoltirt und die Töpfer die Plakate nicht angeklebt, das ist ein Träger eines eine höchst unsauber gehaltene aus 2 einfenstrigen Räumen be- auf anderen Bauten, welche nicht Vereins- anderen Meisters gewesen, wir waren selbst über das Plakat stehende Wohnung, die von einer vielköpfigen Familie bewohnt mitglieder sind und länger als acht Stunden erstaunt. Kläger Rau( Austoleureer): Am 10. August kam war, deren Oberhaupt sich mit dem Aufziehen von Tauben, arbeiteten, mit Mord und Todtschlag bedroht Herr Th. Reimann wie ein Verrückter mit einem Zettel in der Kaninchen, weißer Ratten( in großer Zahl, beide Räume dazu be- hätten. Bei diesen Worten ertönte aus den Reihen der an- Hand auf den Bau und sagte zu mir: Herr Rau, Sie müssen nußt) vergnügte. Der Gestank war furchtbar. Von den Kindern wesenden Kläger ein so allgemeines spöttisches Gelächter, daß sofort aufhören mit Ihren Leuten, sonst hole ich die Polizei. starben 2 innerhalb einer Woche an Diphtheritis und Typhus  , Herr Reimann in die Zwangslage versetzt wurde, eine fleine Warum? frug ich. Ihr müßt gehn, denn ich will nicht, daß ein drittes befand sich 3. 3. im Krankenhaus. Noch weitere waren Bause zu machen. Reimann fährt dann fort: Der Ortsvorsteher die Leute meiner Bauten hier Versammlungen abhalten", war zu Hause. Der Miether mußte später die Thiere abschaffen und der Amtsdiener haben der Revolte beigewohnt und zwei die Antwort. Wir sind ganz ruhig gewesen und und aus der Wohnung ausziehen. Töpfermeistern ist es nachträglich gestattet worden, Revolver mit sich auch hiernach rubig geblieben. Ein anderer Kläger Gerichtstr. 39 40, 41. Jn 39 find für ca. 60 Haus- herumzutragen. Ich stelle unter Beweis, daß revoltirt wurde; mein sagt aus, der alte Reimann habe einen Stuckateur aufgefordert, haltungen 4 Klosets( Tonnen system), ein Kesselbrunnen, welcher Bater wird es beeiden können. Meinen Vater, zwei Töpfermeister ihn doch zum Fenster hinauszuwerfen; es war im 4. Stock. fein Waffer giebt, 8 Wasserleitungshähne und 8 Ausgüsse. In 40 und noch einige Herren bitte ich vorzuladen, das sind Herr Agathon Reimann blieb all diesen Ausführungen 3 Klosets. In 41 3 Klosets für 23 Haushaltungen. einwandsfreie Beugen.( Lachen unter den Klägern), den Zeugen gegenüber bei seinen oben wiedergegebenen Einwänden. Auf