Mission ernannt ist, die aus dem belgischen'ZolldirektorMornard und vier Persern besteht und Shusters Obliegenheiten übernehmen wird. Mornard fungiert als provisorischerSchatzmeister.Die Ansicht gewinnt Boden, daß das Kabinett nichtmehr ernstlich Wert auf die Wahl eines neuenM e d s ch l i s legt, da ein neues Medschlis nach der jüngstenAktion Nußlands in Persien noch a n t i r u s s i s ch e r seindürfte als das jetzige._Henkertate» der Russen.Tübris, 7. Januar.(Meldung der Petersburger TelegraphenAgentur.) Das Todesurteil des Feldgerichts gegen denFührer der FidaiS Hadichi Ali Dalvafurusch sowie gegen denNeffen Sattar ChanS, den Führer der FidaiS des SiadtviertelSEmirhis, Emir Mohained Chan, welcher dem fünften RegimentWiderstand leistete und gegen seinen Gehilfen sowie endlich gegendie Mitrcdalteure des NevolutionSblattes„Schiirak* und Kerim Chanist heute vollzogen worden. Sechs Angeklagte wurden freigesprochen. Das Haus deS Dawafurnsch ist in die Luft g esprengt worden. Ein Teil der Haubitzenbatterie ist hier ein-getroffen.Insgesamt sind 15 Mann hingerichtet wordenVon allen, die dem Kriegsgericht übergeben worden waren, wurden26 freigelassen und begnadigt. Die Hingerichtete» Waren fast sämtlichvon der Bevölkerung ausgeliefert worden.Ood den jFürforgezöglingen Berlinswird in dem neuesten Jahresbericht der Waisenverwaltung,der das Etatsjahr 1910(1. April 1910 bis 31. März 1911)behandelt, viel weniger als in ihren früheren Jahresberichtenerzählt. Es ist sehr zu bedauern, daß die Waisenverwaltungin der zusammenfassenden Darstellung dieses wichtigen Zweigesihrer Tätigkeit so wortkarg geworden ist.Den spärlichen Angaben des Berichts entnehmen wir, daßstu letzten Etatsjahr 67ö Zöglinge neu zur Fürsorgeerziehungüberwiesen wurden, leider beträchtlich mehr als im Jahre19�9, wo nur 583 überwiesen worden tvaren. In welchemAlter die neu Ueberwiesenen standen, darüber sucht nrandiesmal in dem Bericht vergeblich nach irgendeiner Mitteilung.Auch das erfahren wir diesmal nicht, aus welchen Gründendie Ueberlveisung erfolgte. In den früheren Jahren warenunter den Ueberweisungsgründen bei den Knaben besondersdie Eigentumsvergehcn(Diebstahl, Unterschlagung, Betrug),bei den Mädchen besonders die Sittlichkeitsmängel(„Unzucht")sehr zahlreich vertreten. Aus dm Bericht ist aber nicht einmal zu ersehen, mit welchen Ziffern überhaupt die Knabenbeztv. die Mädchen an der Gesamtzahl der neuen Ueber-Weisungen beteiligt waren.Dagegen erfährt man, daß von 657 endgültigen Ent-l a s s u n g e n des letzten Jahres(gegenüber 589 endgültigenEntlassungen des vorletzten Jahres) 474 auf das männliche Ge-schlecht und 253 auf das weibliche entfielen. Aber auch hier fehltwieder das wichtigste, nämlich eine eingehende Mitteilung überdie Gründe der Entlassungen. Angegeben wird nur, daß447 der endgültig Entlassenen, 260 der niännlicheu und 187der weiblichen, die Volljährigkeit erlangt hatten. Dasbedeutet, daß fast zwei Drittel der männlichen und fast dreiViertel der weiblichen Zöglinge erst in dem Augenblick endgültig entlassen wurden, wo für sie mit Vollendung des2l. Lebensjahres die Fürsorgeerziehung ohnedies auf-hören mußte. Aufhören muß sie spätestens mit Vollendung des 21. Lebensjahres auch dann, wenn kein Erfolgzustande gekommen ist. Bei wie vielen der endgültig Ent-lasicnen ein„Erfolg" angenommen wurde, darüber schweigtder Bericht. Man möchte gern wissen, wie viele Jahrehindurch die Zöglinge den„Segen" der Fürsorgeerziehunggenossen hatten, als sie endlich und endgültig entlassen wurden.Aber auch hier hat der Verfasser des Berichtes es für über-flüssig gehalten, eine bezügliche Angabe zu machen. Wirhaben junge Leute kenneu gelernt, die mit 21 Jahren ent-lassen wurden, nachdem sie eine volle Hälfte ihres bisherigenLebens in der Fürsorgeerziehung(zum Teil noch in der früherüblichen Zwangserziehung) zugebrächt hatten. Da, wie schonoben erwähnt, die weiblichen Zögtinge in der Mehrzahl wegen„Unzucht" in Fürsorgeerziehung genommen werden, so kannman über die Ausdehnung bis zur Vollendung des 21. Lebens-jahres sich allerlei Gedanken machen. Bis zu einem Alter, indem viele andere Mädchen bereits verheiratet sind, wird dieFürsorgeerziehung an Mädchen probiert, die vielleicht nurwegen ungewöhnlich zeitiger Reife in„Unzucht" geraten sind.Aus den Angaben, daß 675 neue Uebcrweisungcn undandererseits 657 endgültige Entlassungen erfolgt sind, müßteauf eine Zunahme der G e s a m t z a h l der Fürforgezöglingeum 18 geschlossen werden. Während aber das Etatsjahr 1909nach Ausweis seines Jahresberichtes mit 3833 Zöglingen ab-geschlossen hatte, meldet der Bencht für das Etatsjahr 1910,daß dieses mit 3832 Zöglingen abschloß. Wie dieDifferenz zu erklären ist, wissen wir nicht. An den 3832 Zög-lingen aus 1910 war das männliche Geschlecht mit 2601, dasweibliche mit nur 1231 beteiligt. In diesen Gesamtzahlensind auch die widerruflich Entlassenen noch mitenthalten, derenZahl am Schluß des Etatsjahres sich auf 314 männliche und89 weibliche stellte. Nach Abzug der widerruflich Entlassenenschloß das Etatsjahr 1910 mit 3429 Zöglingen.Was über deren Unterbringung in dem Bericht mit-geteilt wird, ist wieder sehr lehrreick. Abzuziehen sind hier67 noch gar nicht Untergebrachte, andererseits 300 Entlaufene,ferner 43 im Gefängnis und 145 im Krankenhause befindlicheZöglinge, weiter auch k93 widerruflich der eigenen Familiezur Erziehung übcrlassene Zöglinge. Von den übrigbleibenden 2681 Zöglingen waren in der Lehre 480 Knabenund 1 Mädchen, in einer Dienst- oder Arbeitsstelle 476 Knabenund 304 Mädchen. Diese Zöglinge wohnten in der Familie ihrerLehrherren oder Arbeitgeber, die ihnen zugleich Pfleger waren.Sonst waren in fremden Familien noch 67 Knaben und 64 Mädchenuntergebracht die wohl noch im schulpflichtigen Alter standen.In Anstalten befanden sich überhaupt 1289 Zöglinge, aber inden eigenen Erziehungshänsern der StadtBerlin nicht mehr als 253, nämlich 181 Knaben im Er-ziehungshaus Lichtenberg, 44 Knaben im ErzichungshausBirkholz, 27 Mädchen im Erziehungshaus Kleinbeeren, einMädchen im Waisenhaus Berlin. Noch immer hat die StadtBerlin so wenig eigene Erziehungsanstalten, daß die Waisen-Verwaltung bei der Mehrzahl der Fürsorgezöglinge, für diesie Anstaltserziehung als nötig ansieht, private Anstalten be-nutzen muß. 1036 Berliner Zöglinge finden wir inprivaten An st alten, 516 Knaben und 520 Mädchen.Welches diese Anstalten waren, darüber schweigt diesmal derBericht.Die besonderen Berichte über die drei ErziehnngShäuscrder Stadt enthalten manche Mitteilungen, die Einblick in dieBerantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlinerziehsichp Behandlung der Zöglinge gewahren. Die AnstaltLichtenberg berichtet über eine Umgestaltung derWerkstätten, die es ermöglichen soll, die in auswärtigenLehrstellen sich nicht bewährenden Lehrlinge in den Werkstättendes Hauses auszubilden und zu Gesellen zu machen und denin einer auswärtigen Lehrstelle unterzubringenden Lehrlingendie in der Anstalt verbrachte Lehrzeit anzurechnen. In demAbschnitt über die ä r z t l i ch e Behandlung der Lichten-berger Zöglinge wird hervorgehoben, daß die Ueberwcisungennach Irren- und Epileptikeranstalten sich gemindert haben.Beachtung verdient, was der Anstaltsarzt über die Gründedieser Minderung ausführt.„In Betracht kommt dabei",sagt er,„unter anderem eine vermehrte Niicfficht-nähme im gesamten Bereich der Fürsorgeerziehungauf psychisch verdächtige Zöglinge und einverständnisvolleres Eingehen auf die Eigenart dieser." Dasheißt: bei besserem Verständnis für die Eigenart der Zöglingewird ein Erzieher fertig auch mit manchem nicht normalenZögling, der unter der früheren Gewaltpädagogik reif für dasIrrenhaus geworden wäre. Immerhin mußten aber auch in1910 aus Lichtenberg noch 15 Zöglinge nach der IrrenanstaltHerzberge und einer nach der Epileptikeranstalt Wuhlgartenüberiviesen werden. Das Erziehungshaus Birkholzmeldet gleichfalls Erfreuliches.„Die Zöglinge haben," lesenwir da,„sich gut eingelebt und fühlen sich wohl. Die frei-heitliche Handhabung des Betriebes hat günstigauf sie eingewirkt. Dafür spricht der Rückgang der Ent-w e i ch u n g e n bis auf die Hälfte des Vorjahres. Teilweisewar es, soweit Entweichungen vorkamen, krankhafte Veran-lagung, die zum Verlassen der Anstalt führte, teilweise ge-schah dies aus Sehnsucht nach den Eltern oder durch Verfüh-rung von anderen Zöglingen." Auch hier hat also der Per-zicht auf Zwang und Gewalt sich bewährt. Birkholz berichtetferner, daß bei Dienstun.erbringung möglichst auf Wünsche derZöglinge eingegangen und zunächst Beschäftigung auf Probegegeben lvurde. Der Bericht sagt:„Wiederholt wurde fest-gestellt, daß Dienstherren es nicht verstanden, die Eigenheitenoder krankhasten Neigungen richtig zu behandeln, und daßdeshalb Mißerfolge nicht ausbleiben konnten." Das Er-ziehungshaus Klein beeren, das für Mädchen be-stimmt ist. weiß über die in Dienst befindlichen Zöglinge nurGutes zu berichten.In diesen drei eigenen Anstalten der Stadt befinden sichknapp ein Fünftel aller in Anstalten untergebrachten Zöglinge.lleber die mehr als 1000 Zöglinge, die in Privat-a n st a l t e n stecken, sagen die Berichte der Waiscnverwaltungregelmäßig so gut wie nichts. Diesmal erfährt man, wie'chon oben bemerkt, nicht einmal die Namen der Anstalten.Die Anstalten werden jetzt häufiger als sonst revidiert,aber zwischen den einzelnen Revisionen liegen begreiflicher-weise auch jetzt noch sehr lange Zeiträume. Der Bericht für1910 meldet über das Ergebnis der Revisionen:„Die Verbindung mit einigen dieser Anstalten, die nicht mehr unserenAnforderungen genügten, lvurde abgebrochen." WelcheAnstalten mögen das gewesen sein?Soziales*Aerztestatiftik.In der soeben ausgegebenen Nummer der„Deutschen medizi-nikchen Wocfienfchrift" veröffentlicht der bekannte MedizinalstatistikerSanitätsral Dr. Friedrich Prinzing in Ulm auf Grund desvom Geh. Sanitätsrat Prof. Dr. I. Schwalbe herausgegebenenReichsmedizinalkalenders für Deutschland auf das Jahr 1012'l Leipzig, Thieme 1911, abgeschlossen am 1. November 1911) eineaußerordentlich nueressante Uebersicht über die statistischen Verhält-nisse der Aerzle Deutschlands im Jahre 1911. Wir entnehmen der-selben folgendes:Die Zahl der Aerzte in Deutschland beträgt im Jahre 191132 835. Nach dem Statistischen Jahrbuch fiir das Deutsche Reich für1911 war die Einwohnerzahl Deutichlands in der Mitte des Jahres1911 etwa 65 497 000, somit kommen auf 10 000 Einwohner 5,02Aerzte. Die Zunahme ist etwas geringer als im Vorjahr.Seit drei Jahren vermehrt sich die Zahl der Aerzte in Deutsch-land ungefähr ebenso rasch wie die Bevölkerung. Da sich aus derVolkszählung von 1910 für die Jahre 1906—1909 genauere Bevölke-ningSzahlen ermitteln lassen, so können jetzt für diese Jahre richtig-Verhältnisziffern für die Aerzte berechnet werden:sw4.925,006,066,066,085,065,075,045,025,036,02einzelnen Landes-1901.. 27 9781902.. 28 860 8821903.. 29 679 8191904.. 80 071 3921905.. 30 655 6841906.. 30 931 2761907.. 31 416 4851908.. 31 640 2241909.. 31 669 3291910.. 32 449 4801911.. 32 835 386Die Acrztezahl �verteilt sich auf dieeile verschieden.Ostpreußen..... 3.42Weslpreußen.... 3,27Groß-Berli»*)... 11,73klebriges Brandenburg. 3.83Pommern..... 4,20Posen...... 2,88Schlesien..... 3,98Sachsen...... 4,52Schleswig-Holstein.. 5,59Hannover..... 5.13Auf 10000 Einwohner kamen Aerzte:1901 1905 1907 1909 1910WestfalenHessen-NasiauRheinland.Hobenzollern3.817,024.644.043.503,3311,404,044.143,074,034,495,425,213,947,164,784.123.423.1811.334.053,973.043,914.535.196.063,737.114.733,893,373,1211,253.963,872,953,804,385,105,013,727.004,733.553,463,1511,104,013,832,983,874,455,114 963,737,034,733.3819113,373,1010,904,043,802,953,834,535,214,853.667,054,873.21Ganz Preußen... 4,88 5,02 4,04 4,88 4,90 4,90Bayern...... 5,00 5.23 5,19 5,25 5,25 5,26Sachsen...... 5,04 5,22 4,96 4,84 4,75 4,78Württemberg.... 4,14 4.47 4,46 4,40 4,42 4,38Baden...... 6,03 6,16 6,07 6,01 6,02 5,98Hessen...... 6,24 6,17 6,06 5,88 6,96 5,88Elsaß-Lothringen.. 4,59 4,97 4,90 4,93 4,82 4,86Vergleicht man die Jahre 1901 uud 1911, so sieht man in denmeisten LandeSteilen ein« kleine Abnahme der Zahl der Aerzte imVerhältnis zur Einwohnerzahl; eine geringe Zunahme zeigen dieProvinzen Brandenburg. Posen, Rheinland, ferner Bayern, Württem-berg und Elsaß-Lolbringen, In den Provinzen Sachsen und Hcffen-Nastau sind die Zahlen gleich groß. Im Verlaufe des Jahrzehntszeigen sich allerdings Schwankungen, meist in der Richtung, daßanfangs eine Zunahme, nachher ein Rückgang stattfindet, aber stetsin ganz engen Grenzen.' Die Verteilung der Aerzte auf die G r o ß st ä d t e zeigt folgendeTabelle:ES entfielen auf 10000 Einwohner Aerzte:in 1901 1906Wiesbaden.. 25,7 25,6München.. 14,1 16.4Straßburg.. 13,5 14,7Königsberg. 14.6 12,0Halle a. S.. 13.0 12,9Kiel.... 18,6 14.4Frankfurt a.M. 12,0 12.0Mainz... 12.0 11,4Breslau... 12,7 12,0Hannover.. 11,5 11,6Groß-Berlin. 11,25 11,15Posen... 11.1 11,5Karlsruhe.. 10,7Köln.,,. 9,5Kassel... 10,7Stuttgart.. 11,4Dresden.. 11,2Danzig... 10.2Braunschweig. 8,1Erfurt... 8.9Leipzig... 9.9Nürnberg.. 7,7Die Zahl derdrei Doppelzählmigen;Aerztinnen verzeichnet.12,79.611,510.79.59.08.77.89.37.3Aerztinnen beträgt 113, nach Abzug von1908 waren 55. 1909 69 und 1910 102Von den 113 Aerztinnen des Jahres 1911kommen auf Berlin 34, auf München 3, auf Breslau 6, auf Ham-bürg, Dresden, Frankfurt a. M. je 5, auf Hannover und Düffeldorfje 4, auf Heidelberg 3, auk 8 Gemeinden je 2 und auf 28 je eine,Die Zahl der weiblichen Medizinstudierenden bat in Deutschlandsehr zugenommen; sie war im Winter 1909— 1910 371, im Winter1910— 1911 527 und im Sommer 1911 549, darunter sind die Aus-länderinnen einbegriffen.Eine Steigerung des Spezialistentums ist auch imJahre 1911 zu beobachten. Im Jahre 1906 gab es 4004 Spezial-arzte, 1907:4374, 1910:4610, 1911:4983.Aus den letzten Jahren geht hervor, daß in Deutschland beieinem Zugang von 900 bis 1000 jungen Medizinern das Verhältnisder Aerzte zur Bevölkerung auf gleicher Höhe erhalten würde. Dajedoch seit 1907 die medizinischen Vorprüfungen uud Studierendenungemein rasch an Zahl zugenommen haben, so muß man vomnächsten Jahre an mit einem bedeutenderen Zu«wachs an jungen Aerzte n rechne». Die Zahl der Vor-Prüfungen betrug 1906/1907: 1038, 1907/1908: 1335, 1908/1909:1451, 1909/1910: 1731. Die Zahl der M e d i z i n st u d i e r e n d e nbetrug:Sommerbalbjahr Winterhalbjrhr•) Berlin mit 32 Vororten.1905..... 6 032 6 0801906..... 6 570 7 2191907..... 7 574 7 7731908..... 8 250 8 8791909..... 9 239 10 2631910..... 11125 112401911..... 11927 noch nichtfestgestellt.Dabei sind die ReichSausländer einbezogen; ihre Zahl hat sichebenfalls erhöbt; denn während sie in den früheren Jahren meist um1000 schwankte, war sie im Sommer 1909 1991, im Winter 1909—19101491 und im Sommer 1910 1499.Hus Induftrie und Handel*Die Roheiseaerzeugung in Deutschland und Luxemburg betrugnach den Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen- und«tahl-industrieller während des Monats Dezember 1911 insgesamt1 377 637 Tonnen, gegen 1 313 896 Tonnen im November 1911 und1 307 084 Tonnen im Dezember 1910.>Die Erzeugung während der Monate Januar bis 31. De-zember 1911 stellt« sich auf 15 534 223 Tonnen gegen 14 793 325Tonnen in dem gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres.letzte Nachrichten.Rußlands Beute.Peking, 8. Januar.(Meldung des Reuterschen Bureau?.) Dierussische Regierung hat der chinesischen erklärt, daß die Unabhängig-keit der äußeren Mongolei in ihren inneren Angelegenheiten, dieunter der Leitung des Cheptsun Dampa. Hutuktv stehen, der am29. Dezember zum Monarchen ausgerufen worden war, anerkanntwerden müffe. Es wird in der Mitteilung hinzugefügt, daßRußland die Mongolei bei der Aufrechterhaltung der Ordnungunterstützen werde und eine Bahn von Kiächta nach Urga zu bauenbeabsichtige. Künftig werde China keine Truppen in der äußerenMongolei mehr halten und keine Kolonisten dorthin senden dürfen.ES soll China jedoch gestattet sein, die Aufsicht über die auswärtigenBeziehungen deS Landes zu behalten.— China hat noch keineAntwort auf die Erklärung gegeben.Eisenbahnkatastrophe in Kanada.Montreal, 8. Januar. Zwei Züge der Canadian PacificEisenbahn sind bei Terrebonne in voller Geschwindigkeitzusammengestoßen. 33 Personen wurden getötet.Straßcnbahnzusammenstoß.Teplitz, 8. Januar.(W. T. B.) Ein Wagen der elektrischenStraßenbahn geriet auf einer abschüssigen Stelle ins Gleiten undstieß mit einem anderen, ihm entgegenkommenden Straßenbahn-wagen zusammen. Mehrere Personen wurden verletzt, eine wurdegetötet._Italienische Arbeiter im Kampf mit der Polizei.Paris, 8. Januar.(B. H.) In der Ortschaft tzoeuf an derdeutsch- französischen Grenze kam es gestern zwischen einigenitalienischen Arbeitern� und französischen Gen.darmen zu einer wüsten Schlägerei. Die Gendarmen mußtenmehrfach von ihren Revolvern Gebrauch machen. Einige von de»italienischen Arbeitern sind verletzt worden. Ein Gendarmerie-Oberwachtmeistcr hat 11 Messerstiche erhalten, ein anderer Gen-darm ist ebenfalls durch Messerstiche schwer verletzt worden. Vonden italienischen Arbeitern konnten gestern abend noch einige ver-haftet werden._Massenvergiftung in einem SpcisehauS.New Jork, 8. Januar.(P. C.) Ein furchtbares EifersnchtS-drama hat sich heute in Philadelphia abgespielt. Die Inhaberineines Spcisehauses war auf eine bei ihr wohnende Pensionärin,die sie des intimen Umganges mit ihrem Mann verdächtigte, eifcr-süchtig und versuchte sich ihrer Rivalin durch Gift zu entledigen.Sie vermischte zu diesem Zwecke das Mittagessen mit Strychnin,besaß aber die Unvorsichtigkeit, von den vergifteten Speisen zuessen. Sie brach bald nach dem Genüsse zusammen und wurdesterbend in ein Krankenhaus gebracht. Fünf andere Personen,die die vergifteten Speisen zu sich genommen hatten, sind bereitsunter grüßlichen Schmerzen gestorben, eine große Anzahl andererschweben in Lebensgefahr.Der Torpcdobootszerstörcr außer Gefahr.Washington, 8. Januar.(W. T. B.) Der Torpedoboots-Zerstörer„Terry", über dessen Schicksal man besorgt war. teilt durchFunkenspruch mit. daß er sich unter eigenem Dampf auf der Fahrtnach Hampton RoadS befinde.Inseratenteil verantw.: Th. Glocke. Berkin. Druck u. Verlag:VorioärtSBinbdr.n Verkaasanktak, PanlS'ngerll Co.,Berlin SW. Hierzu Z Beilagen u.UnterhaltungSbl.