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Berliner Volksblaff.

29. Jahrs.

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Telegramm- Abreffe: Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Morigplak, Nr. 1983.

Donnerstag, den 11. Januar 1912.

An das Deutfche Volk!

Gegen den schwarzblauen Block lautet jetzt der Kampfruf des iberalen Bürgertums. Desselben Bürgertums, das sich vor fünf Jahren) n Bülowblod den Junfern und Junkergenossen an den Hals warf. Gewiß haben Ritter und Heilige" im legten Reichstage ein chamlos voltsverhöhnendes Regiment geführt, und ihrer Sünden Menge fann faum gezählt werden.

" 1

Bei jedem Streichholz, das der Deutsche anzündet, bei jedem Glas

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Mr. 1984.

Aber auch unerbittliches Ringen mit den nationalliberalen Scharfmachern, den gewiffenlofen Kriegshetzern, den Schreiern nach Zuchthausgefetz und Wahlentrechtung!

and tiefes Mißtrauen und rückhaltlofe fehde den fort­fchrittlich- liberalen Worthelden und verkappten Arbeiterfeinden, den betrogenen Betrügern des Bülowblocks!

In diesem Zeichen schlägt die Sozialdemokratie morgen die Wahl­

ier, das er trinkt, wird er neben vielen anderen an den Steuerraub s ch I a cht als einen bedeutungsvollen Vorpostenkampf im Kriege er schwarzblauen Reaktion erinnert.

Aber Pfaff und Junker sind nicht die einzigen Feinde des deutschen

gegen die Blut- und Gewaltherrschaft des Kapitalismus . Ein Tag des Zorns und der Abrechnung

folles, vor allem des deutschen Arbeiters, das heißt eines jeden, der muß der 12. Januar 1912 werden. Aber auch -eine Arbeitskraft

-

sei es die des Kopfes, sei es die der Hand

-

an

andere verkaufen muß.

ein Tag der Abwehr und der Vorsorge. Denn im tommenden Reichstage gilt es neue Angriffe auf Wenn das deutsche werktätige Volt schwer unter dem Druck der Wohlfahrt und Freiheit des Volkes abzuschlagen. Will doch die Teuerung zu leiden hat, wenn über die Hälfte des Volkes der unter- Regierung als Sach walterin der Reaktion und Bourgeoisie ernährung, zum Teil sogar dem brutalen Hunger und in dessen Gefolge fortfahren mit der volksausbungernden Schutzzollpolitik, Strankheiten, Verbrechen und sozialem Verfall ausgesetzt ist, wenn sich der dem friedenbedrohenden Rüftungswahnwitz, Not des Leibes auch die Not des Geist es zugesellt, so wird das dem Schneckentempo der fozialen fürforge, nicht allein durch das Knechtungswerk der Konservativen und des dem Widerftande gegen Ausbau der Volksrechte. Zentrums bewirkt, sondern auch die liberalen Parteien haben ihr gerüttelt und geschüttelt Maß Schuld an der Aushungerung und Ent- und der Freiheit kann all diesen gemeingefährlichen Anschlägen Jeder deutsche Arbeiter, jeder ehrliche Freund des Volkes rechtung des Volkes.

entgegentreten, wenn er morgen seine Wahlpflicht erfüllt und seine

Darum stimmt die Arbeiterschaft und die Sozialdemokratie nicht ein Stimme der Sozialdemokratie gibt. In den Ruf der Liberalen: Gegen den schwarzblauen Block".

Der Schlachtruf der Sozialdemokratie

lautet vielmehr:

Er hilft dann mit, daß die Morgenröte einer besseren Zeit über Deutschland anbricht, daß ehrlicher Arbeit ihr Recht wird, daß wir den großen Zielen des völkerbefreienden Sozialismus einen gewaltigen Schritt näher kommen.

Nur die Sozialdemokratie tennt die Not und den Herzschlag der

Krieg bis aufs Meffer den konfervativen freiheitsfeinden, Massen, nur ihre Vertreter im Reichstage bleiben in ständiger Fühlung mit den junkerlichen Volksausfaugern und Volksverächtern! dem Volke, bei ihr gehen Parlamentsarbeit und Massenwille Hand in Hand. Kampf bis zur Vernichtung den verräterifchen, doppel- Darum auf, Ihr alle, die Ihr mühselig und beladen seid, zingigen Zentrumspfaffen und volksverdummenden Dunkel- die Ihr den harten Kampf ums Dasein kämpft, seid morgen nicht Ambos, sondern Hammer.

männern!

Tretet ein für die Sozialdemokratie und wählt die sozialdemokratischen Kandidaten.

Die Kandidaten für die 8 Reichstagswahlkreise Groß- Berlins

find:

I. Wahlkreis: Stadtverordneter Wilhelm Düwell

II.

"

Geschäftsführer Richard Fischer

III.

IV.

V. VI.

"

11

Stadtverordneter Wilhelm Pfannkuch Rassenbeamter Otto Büchner

Arbeiterfekretär Robert Schmidt

"

"

Schriftsteller Georg Ledebour

Nieder- Barnim: Stadtverordneter Artur Stadthagen

Tellow- Beeskow- Storkow- Charlottenburg: Stadtverordneter Fritz Zubeil .

Die sozialdemokratischen Kandidaten der Provinz Brandenburg :

West- Priegnik: Gewerkschaftsangestellter Wilhelm Siering , Berlin . Ost- Priegnis: Gewerkschaftsangestellter Karl Hetzschold, Berlin . Nuppin- Templin : Stadtverordneter Emil Boeste, Rigdorf- Berlin . Prenzlau - Angermünde : Expedient Richard Hackelbusch, Berlin . Ober- Barnim: Stadtverordneter Bernhard Bruns, Berlin . Potsdam Osthavelland: Landtagsabgeordneter und Stadtverordneter Dr. Karl Liebknecht , Berlin . Brandenburg - Westhavelland : Schriftsteller Heinrich Pens, Dessau . Zauch- Belzig: Stadtverordneter Ferdinand Ewald , Berlin . Arnswalde - Friedeberg: Arbeitersekretär Engen Brückner, Berlin . Landsberg - Soldin: Buchhändler Wilh. Pätel, Rigdorf- Berlin .

Königsberg- Neumark: Parteisekretär Nichard Schmidt, Berlin . Frankfurt - Lebus : Stadtverordneter Dr. Hermann Weyl, Berlin . Ost- und West Sternberg: Gewerkschaftsangestellter Wilhelm

=

Schüning, Lichtenberg .

Züllichan- Kroffen: Stadtverordn. Oswald Grauer, Lichtenberg - Berlin. Guben - Lübben : Gewerkschaftsangestellter Franz Kokke, Berlin . Soran- Forst: Gewerkschaftsangestellter Oswald Schumann, Mahlsdorf­Berlin.

Kottbus - Spremberg : Arbeitersekretär Karl Giebel , Niederschönhausen­

Berlin.

Kalau - Luckan: Parteisekretär Otto Wels , Berlin .