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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 226.

Bäuerliche Sozialreform im Großherzogthum Hessen .

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Dienstag, den 26. September 1893.

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Was in die seitberigen Verhältnisse tief einschneidet, jetzt aber noch nicht in seinem ganzen Umfange fühlbar ist, ist das Verbot der Kleinparzellirung, wodurch unserem Erbrecht ein empfindlicher Stoß verfegt wird.

Im Art. 35 des Gesehentwurfs wird nämlich ausgesprochen, Als im Jahre 1887 der zweiten hessischen Ständekammer ein sogenanntes Feldbereinigungs- Gefeß, Bestimmungen über die, als dadurch keine Parzellen unter 10 Are " Daß eine Theilung von Grundstücken nur insoweit zulässig ist, 1000 Quadratmeter eventuell zwangsweise, Busammenlegung der Grundstücke Ackerland und unter 6 Are Wiesland gebildet werden. Werden gelegt wurde, war die Regierung von der Absicht geleitet, die Grundstücke getheilt, so muß jedem neuen Grundstück ein zur Möglichkeit eines rationellen Betriebes in der Landwirthschaft freien Bewirthschaftung ausreichender Weg erhalten bleiben". Es herbeizuführen. Wie es nun bei diesen Vorlagen immer geschieht, wird diese Bestimmung bei Erbtheilungen kleiner Bauern Veran­war auch hier die Regierung bedacht dem Grundsahe zu huldigen: laffung sein, daß die zur freien Bewirthschaftung ausreichenden wasch' mir den Pelz, aber mach' ihn nicht naß. Und doch Wege" so viel Gelände hinweg nehmen, daß eine lohnende Be­stimmten alle reaktionären Parteien ein Wehgeheul an. wirthschaftung unmöglich, und die Proletarijirung, der man vor­Die Regierung habe sich das fozialistische Programm beugen wollte, nur beschleunigt wird. git eigen gemacht und würde durch die Annahme Dieser Vorlage der Sozialdemokratie Thür und Thor ge= öffnet. Aeußerst interessant sind die Jeremiaden aus den damaligen Kammerverhandlungen zu lesen, insbesondere wenn man dabei in Berücksichtigung zieht, daß das Sozialistengesetz noch bestand.

Die grundlegenden Bestimmungen des Gesetzes, welche von der Vorlage nur unwesentlich abweichen, lauten: Art. 1. Die Feldbereinigung bezweckt die Förderung der

Soziale Ueberlicht.

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Hatte die Reichsregierung bei den Arbeiter Sozialreform­Projekten von vornhinein das Bestreben, in die Eigenthums­An die Hausdiener und Berufsgenossen Berlins . verhältnisse nicht einzugreifen, so mußte die heffifche tegierung Auf die fortgesezten schriftlichen als auch mündlichen Anfragen, verhältnisse nicht einzugreifen, so mußte die hessische Stegierung die an mich ergehen mit dem Wunsche um Mittheilung, welche bei Abfassung ihrer Bauern Sozialreform sich ausschließlich mit - dem Eigenthum an Grund und Boden, d. h. mit einer Reform Hausdiener- Vereinigung am Sonnabend, den 23. September, in desselben beschäftigen. dem gesperrten Keller'schen Lokal, Köpenickeritraße, mit der Fahne zu einem Feste anwesend war, diene allen denjenigen zur Nach richt, daß dies der Verein Berliner Hausdiener" gewesen ist, dessen Bureau sich Alte Leipzigerstr. 1 und dessen Bersammlungslokal sich in den Aminhallen befindet. Es ist dies derfelbe Verein, dessen Vorstand im Anfange dieses Jahres der Berliner Lokalfommission gegenüber erklärte, nicht mehr nach ge­sperrten Lokalen gehen zu wollen, derselbe Verein, welcher zu wiederholten Malen die Einigungsfrage, das heißt die Begründung eines einzigen Arbeitsvermittlungs Bureaus für die Handels­hilfearbeiter mit der Begründung ablehnte, daß durch eine so große Vereinigung Streits u. f. w. entstehen könnten, ja, der Kollegen ausschließt, welche für die Interessen der Allgemeinheit eintreten(§ 7 feines Statuts).

Landeskultur:

1. Durch die Anlage von öffentlichen Feldwegen, welche eine freie Bewirthschaftung der Grundstücke zulaffen; 2. durch die Zusammenlegung zerstreut liegender Grund stücke der einzelnen Eigenthümer in eine für die Be wirthschaftung günstigere Lage, Größe und Form; sowie in Verbindung mit 1 und 2 3. durch die Herstellung sachdienlicher Kultur- und Gemarkungsgrenzen, Wasserlauf und gemeinschaftliche Ent- und Bewässerungsanlagen. Art. 3. Die Feldbereinigung tann nur nach Maßgabe der Bestimmungen dieses Gesetzes erfolgen und findet ſtatt:

1. im Falle freier Vereinbarung sämmtlicher be­theiligter Grundeigenthümer;

2. ohne diese Vereinbarung und gegen den Willen einzelner betheiligter Eigenthümer, wenn die Eigenthümer von mehr als der Hälfte des Gesammtflächeninhaltes des Bereinigungsbezirkes dieselbe beschließen.

Widersprechen indessen in der Einleitungstagfahrt Vierfünftel der betheiligten Grundeigenthümer, so unterbleibt die Ausführung der Feldbereinigung.

Gegner des Gesetzes machten geltend, daß der Staat durch dasselbe in die Eigenthumsverhältnisse eingreife und daß es einer Verstaatlichung des Grund und Bodens gleichkomme; und sie fagten eine Oppofition der Landwirthe voraus, die dem Scheitern des Gesetzes gleichzuachten oder doch den Erfolg desselben sehr problematisch erscheinen ließ. Ihre Prophezeiungen sind in der That zugetroffen.

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Es unterliegt feinem Zweifel, die Regierung ist selber viel mit an der Hartnäckigkeit der Bauern schuld, die forgjam ge­züchteten anti- follektivistischen Bauernschädel" beweisen hier ihre Härte; würde die Behörde in der Schule statt Katechismus und Gesangbuchslitaneien Volkswirthschaft lehren lassen, würten die Lant bewohner nicht systematisch gegen die auf Ilärende Agitation der Sozialdemokratie verheyt, es hätte schon Längst eine bessere Einsicht Platz gegriffen.

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Kollegen, es wird in nächster Zeit über diese Angelegenheit eine öffentliche Versammlung stattfinden und ersuche ich Mann für Diann zu erscheinen. Im Anschluß hieran bitte ich die Kollegen, mir jede Umgebung der Sonntagsruhe seitens der Arbeitgeber, ebenso die Beschäftigung von Beamten( Feuerwehr­leuten 2c.) in faufmännischen Geschäften umgehend an meine Adresse gelangen zu lassen. Jede Anzeige wird diskret behandelt. Karl Alboldt, Elisabeth- Uier 45, Vertrauensmann der Haus-, Geschäftsdiener, Pacter und Berufs­genossen Berlins .

Achtung, Genossen!

10. Jahrg.

Versammlung alle Mann für Mann. Es ist die höchste Zeit, daß wir unsere schwache Organisation mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln zu stärken suchen. Wir stehen am Anfange der Saison, am Anfange einer wieder nur kurze Zeit dauernden Arbeit. Auch diese Saison findet uns noch nicht gerüstet, um gegen Ueberstunden und Affordarbeit einschreiten zu können. Kollegen an uns liegt es, die schreiendsten Weißstände in unserem Gewerke zu beseitigen, an uns ist die Reihe, für die hungernden, darbenden Kollegen einzutreten. Auf zur Versammlung, berathen wir, auf welche Weise wir am besten zu dem genannten Ziele kommen. In der Versammlung wird Robert Schmidt über die Bedeutung der Gewerkschafts bewegung und Kollege Hohlfeldt über den Nugen einer Organisation à la Hirsch- Duncker sprechen. Vorwärts, feiner versäume die Versammlung, keiner lasse einen befannten Kollegen zu Hause. Auf zur Versammlung! Mit kollegialischem Grußes J. A.: F. Haase. Lithographen, Steindrucker und Berufsgenoffen. Die Sperre über die Firma Hohenstein u. 2ange, Berlin , dauert unverändert fort, da dort neuerdings wieder Kauffmann­fche Arbeiten gefertigt werden; ebenso ersuchen wir die Kollegen den zuzug nach Dresden firengstens fernzuhalten. fammlung am Sonntag, den 1. Oktober. Näherer Bericht erfolgt in der nächsten öffentlichen Ver­

Die Töpfer ersuchen um Fernhaltung des Zuzugs nach der Firma J. G. Schmidt in Geestemünde , sowie nach Bremen . An beiden Stellen sind Lohndifferenzen ausgebrochen.

Volks- und Turnspiele. Vom Kultusministerium sind neuerdings wiederholt Verfügungen erlassen worden, welche be tonen, ein wie hoher Werth auf die Pflege der Volts- und Turnspiele in den Schulen gelegt wird. Die Leiter dieser An­nalten sind mit entsprechenden Weisungen versehen; außerdem ist angeordnet worden, daß die Kreis- Schulinspektoren regelmäßige Berichte darüber erstatten sollen, in welchen Orten und in welchem Umfang diefen Dingen Rechnung getragen wird.

Zu wünschen wäre, daß die Regierung im Anschluß an diese vernünftige Verordnung auch dafür sorgte, daß Kinder and jugendliche Arbeiter nicht durch industrielle und landwirth­ichaftliche Ausbeutung Schaden an ihrer Gesundheit litten. So lange fein durchgreifendes Arbeiterschutzgesetz da ist, wird auch die Pflege der Volts- und Turnspiele nur einen sehr problema­tischen Werth haben.

Der Versicherungsspuk treibt trotz des neuen Kurses nach wie vor sein Wefen. Wie im allgemeinen in gewerkschaftlichen Kreisen bekannt sein dürfte, ist nach den Entscheidungen des preußischen Oberverwaltungsgerichts der Versicherungscharakter eines Vereins anzunehmen, wenn ein Anspruch auf Unter­stützung gewährt wird und zwar auch dann, wenn derselbe Die Arbeiter Bildungsschule erönnet mit dem Oktober be- flagbar nicht im Rechtswege verfolgbar ist, sondern die Ent­ginnenden Wintersemesters neue Kurse in sämmtlichen Unterrichts- scheidungen bei Streitigkeiten nur einem Vereinsorgan zustehen. fächern. Jedem Genoffen, der das Bedürfniß fühlt, die Lücken Diese Auffassung hatte die Töpferorganisation bei Ab­auszufüllen, welche die mangelhafte Volksschulbildung gelassen, faffung ihres Statuts außer Acht gelassen nnd beſtimmt, bietet sich die Gelegenheit, in den drei Unterrichtstätten der daß ausgelernte Kollegen Anspruch auf Unterstützung Schulein verschiedenen Stadttheilen belegen sein Wissen haben. Flugs theilte das theilte das Polizeipräsidium in Berlin zu bereichern. dem Vorstand mit, daß, falls diese Bestimmung beibehalten werden solle, der Verein als Versicherungsanstalt angesehen werden müsse.

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Ein Gesetz mit ähnlicher Tendenz vom Jahre 1871, dessen Be- In dem Institut der Arbeiter- Bildungsschule waltet nicht stimmungen jedoch nicht so weitgehend waren, litten kläglich jener öde, pedantische Geist, welcher dem erwachsen en Arbeiter Schiffbruch und fleine Gemeinden, in denen man die den Unterricht schon gleich im Anfange verleidet, sondern ein Das Verhängniß war nun zwar leicht abzuwenden, da der Konsolidation vornehmen wollte, wehrten sich auf dem freier Bug und das Gefühl, Genosse unter Genossen zu sein, er- Vorstand einfach die in Frage stehende Bestimmung dahin ab­Prozeßwege mit einem riesigen Kostenaufwand gegen die möglichen ein harmonisches Zusammenarbeiten der Schüler änderte, daß die auf Wanderschaft gehenden Kollegen, sofern sie Neuerung. So nahmen beispielsweise die majorisirten Land- und Lehrer. Alles das, was für die Erkenntnis der wirthscha te drei Monat Beiträge entrichteten, Unterstügung erhalten. wirthe einer Gemeinde in Oberhessen einen Advokaten an; es lichen und politischen Vorgänge nöthig ist, alles, was Ist die Verfügung des Polizeipräsidiums mithin auch ohne fanden 121( hundertenundzwanzig) Termine ſtatt und jeder Ver- die heutigen Volts- und Fortbildungsschulen gar nicht, oder doch Nachtheil für die Töpferorganisation gewesen, so hat sie doch treter des Kreisamtes, des Amtsgerichts u. s. w. erhielt 25 bis nur in verfälschter Weise dem Lernenden zu bieten vermögen, einmal wieder eine jener vielen Fußangeln und Selbstschüsse auf­30 M. Diäten für die Tagfahrt. Man sieht hier wieder, mit hat die Arbeiter- Bildungsschule in ihren Lehrplan aufgenommen. gedeckt, die den deutschen Arbeiterorganisationen überall in den welcher Halsstarrigkeit der Bauer noch an seiner ererbten oder Ein praktischer Deutsch- Unterricht bildet zur richtigen Hand: Weg gelegt sind und ihre Entwickelung hemmen. Der deutsche erworbenen Scholle hängt selbst wenn dieselbe hypethekarisch habung der Schrit und jehlerfreien Sprachweise heran, wobei Arbeiter ist zum Glück in diesen Guerillakrieg eingeübt, und seiner überlastet ist. Diese tief eingewurzelten Eigenthums- Verhältnisse ein Hauptaugenmerk auf selbständiges Ausarbeiten von Vor- zahen Ausdauer wird es auch gelingen, den ganzen Kleinkram zu und Begriffe stellen auch einer erfolgreichen Durchführung des trägen gelegt wird, um somit Kräfte für die Agitation heran- beseitigen, der heute noch der ungehinderten Verbindung mit neuen Gesezes unüberwindliche Schwierigkeiten in den Weg. Die zubilden. Seinesgleichen im Wege steht. Regierung hat zwar die Absicht und giebt sich redlich Mühe, dem Nicht minder empfehlenswerth, weil für das Verständniß Gesetz den gewünschten Erfolg zu sichern; sie sucht möglichst viel voraufgegangener Geschichtsperioden und deren Anwendung für Eine schneidige Erledigung" hat in Herne , Westfalen , Gemeinden durch ihre berufenen Organe zu veranlassen, die die Gegenwart unerläßlich, ist der Unterricht in Geschichte. das Unterstügungsgesuch eines invaliden Bergmannes gefunden. Feldbereinigung vorzunehmen. Auf welchen Widerstand ein solches Von dem Wuste national- dynaitischer Geschichtsschreibung und Wie leicht man ins Gefängniß kommen fann, so berichtet der Unterfangen aber stößt, ist daraus zu ersehen, daß der Bürger- gewissenloser, parteilicher Schön ärberei ist hier selbstverständlich Dortmunder General- Anzeiger" mußte im Oktober(!?) der Berg­meister einer Gemeinde in der Proving Starkenburg, der von der nichts zu finden; aber die Ergebnisse einer kritisch- objektiven mann und Kolporteur Klein von hier zu seinem Nachtheile er­Regierung angegangen wurde, den Versuch zur Feldbereinigung Geschichtsforschung werden dem Schüler in anregenden Vorfahren. Derselbe war damals auf der Zeche beschäftigt und in seiner Gemeinde zu machen, seine Bereitwilligkeit bei ber trägen übermittelt, wobei dann ungleich bessere Resultate erzielt erlitt bei Ausübung feines Berufes einen Leistenbruch. Als er darauf folgenden Neuwahl mit dem Verluste seines Bürgermeister- werden, als mit dem verhaßten, mechanischen Einprägen von dies bei der Knappschafts- Berufsgenossenschaft anmeldete, wurde amtes bezahlen mußte. Jahreszahlen, wie es heute In den Volksschulen ge: ihm nicht geglaubt, vielmehr wurde bei der föniglichen Staats­pflegt wird. Logik und Mathematik geben die Grundlagen des anwaltschaft der Antrag wegen Betrugsversuchs gegen ihn ge­formellen, wissenschaftlichen Tentens und erfreuen sich diese stellt. Klein wurde ohne Barmherzigfeit eingesteckt und ihm der Unterrichtsfächer darum eines sehr regen Besuchs. Prozeß gemacht. Heute stellte sich jedoch heraus, daß er that­Jeder Genosse, der weiß, in welchem Grade den sanitären sächlich mit einem Leistenbruch behajtet ist, wie solches ärztlicher­Forderungen in Wohnräumen und Werkstätten der Arbeiter feits begutachtet wurde. Ob er sich diese Krankheit bei der Rechnung getragen wird, muß es mit Freuden begrüßen, daß die Arbeit zugezogen hat, ist nicht erwiesen, aber auch nicht das Schule den Unterricht in Physiologie und Anatomie nicht ver- Gegentheil festgestellt. Von der Strafkammer des Bochumer nachlässigt, denn kein anderes Unterrichtsfach weist so unmittelbar Landgerichts wurde heute Klein von der gegen ihn erhobenen Wie zutreffend sagt der berühmte Staatsrechtslehrer Profeffor auf jene schreienden Misstände hin, vermag dem Arbeiter die Anklage des versuchten Betruges freigesprochen." Kommentar Jhering in seinem epochemachenden Werke Zwed im Recht": gesundheitswidrigen Zustände so klar vor Augen zu führen, wie überflüssig. Der Grundsatz der Unantastbarkeit des" Eigenthums beißt gerade dieses. Die Dahingabe der Gesellschaft an den Unverstand, Eigensinn Der Unterricht in: Raufmännischem Rechnen, Buchführung, Des Harmonisten Glück und Ende. Eine Geschichte, die und Troy, an den schnödesten, frevelhaften Egoismus des Ein Korrespondenz 2c. ermöglicht die Einsicht in das so wichtige Ge- wir zu Nuz und Frommen aller der Elenden wiedergeben, die zelnen." Much Profeffor Echmoller hat vor einigen Jahren auf biet des Handels und birgt das Leben so reichhaltig Gelegenheit, da meinen, daß Kazenbuckeln nach Oben die ideale, weil ein­einem Rongreß der Kathedersozialisten die Thatsache fonstatirt, taufmännische Kenntnisse zu verwerthen. träglichste Pflicht eines Arbeiters sei, wird in der Donnerstag­daß die Idee der Verstaatlichung des Grund und Bodens in Heute, wo an jeden Einzelnen gewaltige Forderungen gestellt nummer unseres Nürnberger Bruderblattes veröffentlicht. Vorige Deutschland außerordentliche Fortschritte gemacht habe; während werden, wo unfer so überaus entwickeltes Parteileben ständig Woche, so berichtet die Fränkische Tagespost", erhängte sich in Profeffor Kleinwächter die Einschänkung des freien Eigen- neuer Kräfte bedarf, um Aufklärung den Millionen der physisa) der Kect'schen Maschinenfabrik der Former Kohle, welcher thume rechts" im Interesse der modernen Volkswirthschaft für und geistig gefechteten Menschen zu bringen, ijt die 29 Jahre in dieser Fabrik beschäftigt war. Er war ein Mann absolut geboten hält. Arbeiter- Bildungsschule wie kaum eine andere am Plage. mit außerordentlichen Eigenschaften ausgestattet, so ganz nach In dem Feldbereinigungsgesetz ist von einer Berstaatlichung Gewiß, ein großer Theil unserer Genossen ist in seiner geistigen dem Wunsche des modernen Unternehmerthums. Er versäumte des Grundeigenthums, oder auch nur dem Verfuch zur Realisirung Ausbildung soweit gebiehen, daß er der Arbeiter- Bildungsschule nie eine Vierteliunde, fügte sich jeder Anordnung der Unter­dieser Idee absolut nichts zu finden. Der Regierung war es entrathen kann. Bedenken wir aber, daß die Gründung der nehmer ohne Murren, gehörte keiner gewerkschaftlichen oder augenscheinlich flar, daß der Zwergbetrieb in der Landwirthschaft Schule einem Bedürfniß entsprang, und daß die Schule immer politischen Organisation an, machte von seinem Wahlrechte auf dem Aussterbeetat steht und daß der maschinelle Großbetrieb hin einem Bruchtheil unserer Partei geistige Ausbiloung ver- feinen Gebrauch, furz er war ein Musterarbeiter" und wurde herbeizuführen ist, wenn man den mittleren und kleinen Bauern schafft und ihn befähigt, agitatorisch für die Sache des tämp en- als solcher vom Werkmeister und dem Unternehmer oft nicht proletarisiren lassen will. Für unsere Bestrebungen den Proletariats zu wirken, so dürfen auch die petuniären Opier, genug feinen Kollegen als Beispiel vorgeführt. Daß ist dieser gesetzgeberische Eingriff immerhin ein günstiger welche die Schule benöthigt, nicht gescheut werden. Das Schulgeld, der Arbeiter kein Tölpel, außerdem fleißig war, geht Vorgang und ein Beweis, daß unsere, auf wissenschaft welches monatlich 350 3. beträgt, reicht in der Summe nicht aus, daraus hervor, daß er einen Tagelohn von 4 Mark licher Grundlage beruhenden Argumente Anerkennung finden. Die Unkosten zu decken. Die Schule ist deshalb darauf an 20 Pf. erhielt. Auf einen solchen Musterarbeiter, sollte man Und wenn wir den Bauern auf ihre Frage: wie sich unsere Ab- gewiesen, durch einen großen Mitgliederkreis ihre Einnahmen zu doch meinen, müßte ein Unternehmer stolz sein und sich denselben geordneten diesem Geseze gegenüber verhalten, antworten, daß erhöhen. Darum Jor, die Ihr von der Nothwendigkeit der zu erhalten suchen. Aber weit gefehlt, das Rapital fennt feine fie im Prinzipe ihre Zustimmung gegeben hätten, so geben uns Schule überzeugt seid, werdet Mitglieder der Schule und fördert Rücksichten, ihm ist die Harmonie", von der bewußte Heuchler die Leute, wenn sie unsere Motivirung hören, recht. durch Euer Sayerflein( monatlich 23 Pf.) die Sache des Pro- oder bedauernswerthe Einfaltspinsel so viel zu schwefeln wissen, Neben den Eingriffen in die seither bestehenden Eigenthums letariats. absolut fremd. Auch Kohle mußte das erfahren. Als er älter verhältnisse sind es aber auch, wie schon angedeutet, die be wurde, ging die Lohndrückerei los, ohne daß sie durch ver­deutenden Kosten, die den Gemeinden und Betheiligten durch die minderte Arbeitsleistung in dem geübten Maße berechtigt ge­Feldbereinigung aufgebürdet werden und eine Ursache mit find, wesen wäre. Vor unge ähr einem Jahre mußte sich Kohle den die Opposition zu verstärken. Jedenfalls hätte man so vorsichtig ersten Abzug, mit 20 Pf. pro Tag, gefallen lassen. Drei Wochen sein sollen, dem einzelnen Besiger von enteignetem, ihm durch nach der ersten Lohnkürzung folgte eine zweite Reduktion mit Tausch oder Baarzahlung vergütetem Gelände nicht auch noch täglich 1 M. und vor etwa vier Wochen wurde der Lohn des die Kosten des Verfahrens in bestimmter Höhe aufzuerlegen, Kohle abermals gekürzt um 2,20 M. pro Woche, so daß Roble wodurch das Gesez für den Landwirth noch unsympathischer ge­in einem Jahre eine Verkürzung seines Lohnes um 9,40 m. pro Woche zu verzeichnen hatte. Als alter Arbeiter mußte macht wurde.

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Das Nähere über Schullokale, Zahlstellen und Unterricht ist aus dem anfang Oktober zu veröjjentlichenden Lehrplan der Schule zu ersehen. Der Vorstand der Arbeiter- Bildungsschule. J. A.: Joh. Ligg, Schriftführer.

Achtung! Konditoren, Pfefferküchler und Arbeiter in Buckerwaaren- Fabriken. Am Donnerstag, den 28. d. M., findet eine öffentliche Versammlung in Stein's Festfälen, Rosen thalerstr. 88, Abend 8 Uhr, statt. Kollegen! erscheint in dieser