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Die Stadt Berlin und das Opernhaus. In der Budgetkommission des Abgeordnetenhauses war dieser Tage wieder einmal die Rede von Verhandlungen mit der Stadt Berlin wegen Ankauf des alten Kastens am Opernplay. Dabei sind verschiedene Behauptungen aufgestellt worden, die nicht ganz richtig find. Die Vossische Zeitung" stellt fest, daß der Finanzminister bei diesen Verhandlungen Forderungen gestellt habe, die für die Stadt Berlin unannehmbar waren. Sie schreibt auf Grund ein­gehender Erkundigungen:

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Zum Besuch der Antialkohol- Ausstellung in der Turnhalle, Goethestraße, treffen sich am heutigen Donnerstag, den 29. Februat, abends 7 Uhr, die Gewerkschaftsmitglieder im Lokale des Genossen Dröger, Lehderstr. 122. Es wird ersucht, daß sich die Mitglieder der einzelnen Organisationen zahlreich beteiligen. Die Frauen wollen fich ebenfalls diesem Besuche anschließen. Das Gewerkschaftskartell Weißenfee.

Trebbin ( Kreis Teltow).

stellt sich vielmehr folgende Tatsache heraus: Die Frau des Ver- teffanter gewefen. Der Zirkus Sarrafani gibt uns Gelegenheit, dies| Bestand ist 287,69 M. Die Erledigung der Maifeier wurde dem Borstande mit dem Kartell überlassen; stattfinden soll dieselbe aber storbenen ist von 2. seit 1895, also seit 17 Jahren, rechtskräftig ge- Urteil nachzuprüfen. schieden und seit 1902, also seit 10 Jahren, mit einem Sutscher W. Es ist ein rechter, echter Zirkus, nicht mehr und nicht minder. im Stadttheater. In einer längeren Diskussion wurde der Anschluß berheiratet. Mit vollem Recht empfinden Herr W. und Frau es Freilich ein so reiches Programm wurde früher nicht geboten, aber an die Berliner Konsumgenossenschaft warm empfohlen, damit bald­als eine große Belästigung, mit einem Mahnzettel für rückständige der Charakter ist doch der alte und das Interesse, das er in uns möglichst Verkaufsstellen eingerichtet werden können. Ersucht wurden Steuern der Verstorbenen Liers belästigt zu werden. Die Stadt- weckt, ist noch immer das gleiche. die Genossen, die Lokalliste unbedingt zu beachten. Als nächste Ver­synode sollte sich doch wirklich genauer erkundigen, ehe sie derartige Tiere und Tierdressur! Das alte Gefühlt der Zu- anstaltung des Bildungsausschusses findet am 21. März im Stadt­Mahnungen ergehen läßt. fammengehörigkeit mit dem Tiere, das der Mensch von jeher theater ein Operettenabend statt, in welchem die Fledermaus" zur empfunden und das die relativ jungen Rassen besonders im Blut Aufführung gelangt. Karten zu 80 Pf. sind beim Genossen Lefèvre, haben, ist noch immer lebendig in uns. Die neue Natur- Grünftr. 16, zu haben. Wir freuen uns der wissenschaft hat es ja noch bestärkt. Weißensee. bon denen der Zirkus geschmeidigen Kraft des Löwen , Prachtexemplare aufweist, wir bewundern die Dressur, die sie bändigt ( wenn wir die Raubtiere lieber ganz undressiert sehen möchten aber dann schlafen fie). Die prachtvolle samel farawane führt uns in die Wüste, der weite schleppende Schritt, die Nuhe täuscht über die Schnelligkeit und Behendigkeit der Tiere. Welche Slugheit, welche Anstelligkeit, welche dickfellige Grazie entwidelt der Elefant, der Koloß unter den heutigen Tieren. Eine Meisterleistung ist es, was Direktor Stoich mit seiner zwölf Exemplare zählenden Truppe vollbringt. Die klassischen Jongleure der Tierwelt, die glatt­Aus der Stadtverordnetensisung. Nach zweistündiger Beratung geschmeidigen Seelöwen, zeigen Kunststücke, die wir ihnen laum nachmachen. Das Tier fann lernen und die Kunst der Dressur sollte wurde die neue Gebührenordnung zur Erhebung des Wasserzinses darin bestehen, daß es in seiner Wefensart entwickelt wird, wie es in namentlicher Abstimmung mit 12 gegen 3 Stimmen angenommen. hier so gut gelang. Sogar die als dumm verschrienen Gänse mar- Erhoben wird eine Anschluß oder Mindestgebühr von 2 Proz. vom schieren in Reih und Glied und im Gänsemarsch ganz nach Kom- Gebäudesteuernugungswert. Die ersten 150 Stubikmeter Wasser tosten mando. Und so gut wie nur je ein Clown belustigt das bogende 20 Pf., weitere 350 tubifmeter 15 Pf., weitere 300 Rubikmeter 12 Pf. und darüber hinaus das Rubikmeter 10 Pf. Ein Gesuch der Känguruh. Die hohe Schule aller Dressur und das Hauptstück des Zirkus Gärtner um ihre Berücksichtigung bei dieser neuen Gebührenordnung ist und bleibt die Pferdedreffur. In allen Arten ist sie im Birfus in Hinblid auf ihren erhöhten Wasserverbrauch wurde bis aur Sarrafani zu schauen. Elegante Freiheitsdreffuren wechseln ab mit Uebersicht des Ertrages der neuen Ordnung zurüdgestellt. Die Er­ der tadellos gerittenen hohen Schule( Miß O'Reilly), mit Reitalten bebung der Mindestgebühr sowie des Wassergeldes geschieht viertel­in Balltoiletten. Eine Czikospost wird auf 13 Schimmeln geritten. jährlich mit der Steuerzahlung. Sodann kam die Eingabe um eine Pferd und Mensch in der höchsten Form der Anpaffung zeigen Beihilfe zum Heimatsfest zur Verhandlung. Erforderlich hierzu ist Szenen aus Wild West; Lassowerfen und Kunstschießen fügen ein Betriebsfonds von 2000 m., wozu die Stadt als Beihilfe 300 M. fich der Szene ein. Direktor Stosch schießt quer durch den Zirkus gewähren soll. Genosse Richter erinnerte an die Subvention, die ein Streichholz an und aus und trifft durch einen Fingerring, den die Stadt dem vorjährigen dreitägigen Radfahrerfest und dem ein beherztes Mädchen hält. Schüßenhauseinweihungsrummel bewilligt habe, und warf die Frage Die Körperkünfte des Menschen werden zum Teil in reizvollem auf, wie sich die Stadtverordnetenversammlung stellen würde, wenn erotischem Gewande vorgeführt. Chinesische Gauller wetteifern mit die Arbeiterschaft alljährlich einen Beitrag zum Gewerkschaftsfeft der japanischen Joko da truppe, die in wundervollen Kostümen fordern würde. Dieses Geld solle lieber dafür angewendet werden, besonders durch die Kletterfähigkeiten( mit Hilfe des gespreizten Industrie nach dem Ort zu ziehen. Der Herr Bürgermeister erklärte Fußes) staunen machen. hierauf, daß er geraten habe, alle sozialdemokratischen Arbeitervereine vom Fest auszuschließen. Bei dem Charakter des Festes würde z. B. ein Hoch auf den Landesherrn ausgebracht und es würden sich die Leute infolge ihrer Anschauung in einer peinlichen Situation be finden. Genosse Richter erflärte hierauf, daß seines Wissens in Trebbin nur ein sozialdemokratischer Verein existiere, und dies sei der Wahlverein. Die Abschaffung des Bürgerrechtsgeldes sei ab. gelehnt worden, weil leine Dedung im Etat zu finden gewesen sei, desgleichen die Betriebssteuer, aber für Feste sei immer Geld da, er plädiere daher für Ablehnung. Hierauf wurden 200 M. gegen die vier Stimmen unserer Genossen bewilligt. Die Holzauktion vom 6. Februar d. J. hat 4534,80 M. gebracht. Genosse Richter frug an, warum die vom Kreisausschuß schon genehmigte Erweiterung der

Als die Stadt Berlin im Jahre 1910 ihr Gebot auf das alte Opernhaus mit 6 Millionen abgab, wurden daran feinerlei Be­dingungen geknüpft. In einer späteren Unterredung des Finanz­ministers mit Oberbürgermeister Kirschner legte der lettere dann dem Minister den Wunsch der Stadt nahe, daß Treptow nach Berlin eingemeindet würde. Die Stadt Berlin besize in Treptow umfang­reichen Grundbesitz, und durch Verkauf dieser Ländereien und Weg­fall der jebt in Erscheinung tretenden Wertzutvachssteuer würden die für den Ankauf des Opernhauses ausgegebenen Mittel zum Teil wieder eingebracht, und die Erledigung der Sache würde sehr erleichtert werden. Dies war aber nur ein Wunsch und keine Be­dingung für den Anfauf des Opernhauses. Der springende Buntt, um den es sich bei der Regierung dreht, ist ein ganz anderer. Der Finanzminister stellte die Forderung, daß die Stadt Berlin eine Verwendung des Opernhauses nie ohne Genehmigung der Staatsbehörden vornehmen dürfe. Da das Opernhaus zu den hifto­rischen staatlichen Gebäuden zählt, dürfe es der Stadt nicht zur be­liebigen Verwendung überlassen werden. Man könne sich nicht der Gefahr aussehen, daß es eventuell zu sozialdemokratischen 3weden benutzt würde. Die Stadt müsse also diese beschränkende Bestimmung sich gefallen lassen. Der Magistrat hat dann diese Einschränkung feines Verfügungsrechtes über ein von ihm ge­kauftes Gebäude abgelehnt, und darauf ist besonders von konserva­tiver Seite gegen den Verkauf des alten Opernhauses an die Kom­mune Berlin Einspruch erhoben worden. Der Finanzminister hat damals angedeutet, daß es doch dem Magistrat sehr erwünscht sein tönne, sich gegen eventuelle sozialdemokratische Forderungen durch eine solche Beschränkungsklausel gedeckt zu wiffen. An dieser Be­schränkungsbestimmung des Ministers sind also die Verhandlungen gescheitert und nicht an Forderungen des Magistrats, dessen Wunsch" betr. die Eingemeindung Treptows jetzt der Minister zur Rüdendedung vorschiebt. Die Eingemeindung Treptows ist fowieso inzwischen erledigt, da der Provinzialverband sich dagegen erflärte. Die Frage des Kaufpreises spielte ebenfalls, wie wir erfahren, keine Rolle mehr bei den Verhandlungen.

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Tripolitaner springen in ihren malerischen Gewändern durch die Manege, eine Truppe in türkischer Soldatenuniform zeigt allen Schmitz der Soldatendressur. Hoch oben in der Luft zeigen elastischen Schwunges die 5 Artonis, daß der Mensch die Luft schon lange erobert hat. Der alte Birkus lebt noch. Er hat der Wunder und der Künste noch so viel als je.

Vorort- Nachrichten.

Die Gemeindewahlbewegung.

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Was den Zuschuß der Stadt Berlin zum Bau des neuen Opernhauses anbetrifft, so sollte dieser in dem Ankauf des alten Theatergebäudes enthalten sein. Diese Lösung der Angelegenheit ist Eichwalde . Mit der am Freitag, den 1. März, stattfindenden Berliner Chaussee an der St. Annenkapelle noch nicht zur Aus­seinerzeit auch vom Kaiser gebilligt worden. Hat man bei der Rgierung ein Mißtrauen gegen eine zweckmäßige Verwendung des Gemeindebertreter Erfahwahl in der dritten Klasse führung gekommen fei. Da dort jetzt erst wieder ein Unglüc alten Baues, der von Geheimrat Hoffmann großzügig umgestaltet beschäftigte sich in Wittes Waldschlößchen am Dienstagabend eine paffiert sei, wäre eine Verbreiterung der Straße dringend notwendig. merden sollte, so wird man sich nicht wundern können, daß große öffentliche Boltsversammlung. Die Kandidaten aller Barteien, wie der Bürgermeister versprach, für Abhilfe forgen zu wollen. Neigung zu etwaigen Barzuschüssen bei der Stadt Berlin nicht auch die bisherigen Gemeindevertreter waren zum Besuch besonders Bruchmühle. Gemeindevertretung. Da das Kinderprivileg bei der Gemeinde­vorhanden ist. Jedenfalls wird der Magistrat in Ruhe abwarten, eingeladen, aber bis auf einen der letzteren nicht erschienen. Stadt­bis man an ihn herantritt, und sich dann schlüssig machen." Aus diesen Darlegungen erhellt, daß der Finanzminister selbst verordneter Groger- Neukölln behandelte zunächst in einem sehr steuer nicht berücksichtigt ist, sondern nur bei der Staatssteuer, so Einspruch erhoben. Die Gemeindevertretung erkannte den Einspruch bei einem Ankauf des Opernhauses durch die Stadt forderte, die beifällig aufgenommenen Vortrag das Thema: Kommunalpolitik in wurde von unseren Genoffen gegen die Drittelung der Wählerliste Staatsbehörden sollen über die Verwendung des Hauses verfügen den Vorortgemeinden unter besonderer Berücksichtigung der Inter als berechtigt an. Außerdem wurden noch zwei Einsprüche anerkannt fönnen. Die Stadt sollte also taufen, aber über ihr Eigentum effen der britten Wählerklasse." Dann erstattete Genosse Alriß und zwei zuriidgewiesen. Einen Antrag, die Gemeindewahlen an nicht bestimmen. Das ist so ungeheuerlich, daß man es kaum Bericht aus den Gemeindevertretersizungen, den der einzige an einem Sonntag stattfinden zu laffen, wies der Gemeindevorsteher glauben sollte. wesende bürgerliche Vertreter vollinhaltlich bestätigte. Ein Redner zurüd. Ihm steht nur allein das Recht zu, die Wahlen festzusetzen. aus dem bürgerlichen Lager kritisierte dann noch, oft von stürmischem Durch Auslosung scheiden die Gemeindevertreter 3. Klasse Bölter, Beifall unterbrochen, die Zustände der Eichwalder Gemeinde- 2. Klaffe Bandrey, 1. Klaffe Grabitz aus. Nach dem Boranschlag verwaltung seit Bestehen des Ortes bis zur heutigen Zeit und bilanziert der Etat in Ausgabe und Einnahme mit 12 376,25. forderte ebenfalls, wie die Vorredner, zur eifrigsten Agitation für des Wahl Kandidaten, die sozialdemokratischen des Atquifiteurs Karl König , auf. Der Vorsitzende, Genosse Brüste, ermahnte zum Schluß, zur Wahl sich mit aus reichender Legitimation zu versehen und rechtzeitig zum Wahlakt, Marktbericht von Berlin am 27. Februar 1912, nach Ermittelun g der von vier bis sieben Uhr im Gemeindehause vor sich geht, des königl. Polizeipräsidiums. Markthallenpreise.( Kleinhandel) einzufinden. 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 36,00-50,00. Speisebohnen abends, findet Kartoffeln 9,00-14,00. 1 Stilo Heute Donnerstag, abends, findet Flugblatt- weiße, 36,00-60,00. Linjen 40,00-80,00. verbreitung statt. gramm Rindfleisch, von der Keule 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,30 bis 1,80 Schweinefleisch 1,20-1,80. Stalbfleisch 1,40-2,40. Hammelfleisch 1,30-2,20. Butter 2,60-3,20. 60 Stüd Gier 4,50-7,20. I Kilogramm Karpfen 1,00-2,40. ale 1,20-3,00. Bander 1,60-3,60. echte 1,40-2,60. Barsche 0,70-2,00. Schleie 1,60-3,20. Bleie 0,70-1,40. 60 Stüd Krebse Witterungsübersicht vom 28. Februar 1912.

In Männerkleidern trat eine Artistin O. auf, um auf Aben­feuer auszugehen. Die schon 62 Jahre alte Dame fieht, wohlbeleibt wie sie ist, in ihrer Männertracht und furz geschnittenem Haar einem alten Rentier täuschend ähnlich Sie wurde schon längere Zeit von der Polizei wegen eines Vergehens von früher her gesucht und jetzt erkannt und festgenommen.

Arbeitslosigkeit und Krankheit haben den 62 Jahre alten Maurer Frik Arndt aus der Vogtstr. 22 in den Tod getrieben. Arndt wurde vor einem halben Jahre halskrank und war seit dieser Zeit arbeitsunfähig. Das Leiden nahm immer mehr zu und be­fürchtete der Kranke, daß er den Krebs bekommen werde. Gestern sollte er auf Anordnung des Arztes in ein Krankenhaus gebracht werden. Während die Frau die Aufnahmepapiere besorgte, und er allein in der Wohnung anwesend war, beschloß er, seinem Leben ein Ende zu machen. Er legte sich auf das Sofa und schoß sich mit einem Revolver eine Kugel in die rechte Schläfe. Ms seine Frau, mit der er kinderlos verheiratet war, von den Ausgängen heim­kehrte, fand sie ihn bewußtlos daliegen. Ein Arzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Leiche wurde nach dem Schau­hause gebracht.

Wohnungseinbrecher, sogenannte Klingelfahrer, machten am vergangenen Freitag im Böbowviertel, Bardelebenstr. 3, bei einem raffinierten Wohnungseinbruch reiche Beute. Sämtliche Türen und Behälter wurden erbrochen und es fielen ihnen außer 570 m. an barem Geld viele Wertgegenstände und diverse Wäsche, R. S. und E. J. gezeichnet, in die Hände. Der Verlust dürfte insgesamt 1000 M. betragen, wovon der Zimmermieter allein 700 M. zu be dauern hat. Der Einbrecher, der die Dämmerstunde dazu benutzt, arbeitet mit dem Trick, daß er sich bei dem Portier als Versiche­rungsagent vorstellt und mehrmals erkundigt, wann die Leute zu Hause sein könnten. Geschildert wird der Einbrecher als ein mittel­großer Mensch, Mitte der 20er Jahre, mit englisch gestuztem schwarzen Schnurrbart, bekleidet mit Ulster und steifen schwarzen Sut. Es ist also Vorsicht am Platze.

Kranken- und Sterbekaffe der Tabatarbeiter Berlins. ( E.H. Nr. 88, Berlin ). Heute abend 8, Uhr im Rosenthaler Hof", Rosenthaler Str. 11/12: Generalversammlung. Tagesordnung siehe Inserat in Nr. 42 des Vorw." Verband der Friseurgehilfen Deutschlands . Bersammlung am 29. d. Mis., abends 9, Uhr, Rosenthaler Str. 11/12.

Mühlenbeck ( Bezirk Nieder- Schönhausen). Eine öffentliche Ge meindewählerversammlung nahm am legten Sonntag hier im Lokal Gasthof zur Sonne Stellung zur Gemeindevertreterwahl. Der Referent Genofie Paul Dupont fand für ſeinen interessanten Vor- 4,00-30,00. trag über das Thema: Die Sozialdemokratie in der Gemeinde" reichen Beifall. In der Diskussion berichtete Genosse Bärsch als bis­heriger Gemeindevertreter über seine Tätigkeit, die allseitig be­friedigte; auch machte er Mitteilung, wie es einzelne Grundbefizer verstehen, sich von den Steuern zu drücken. Als Kandidat für die dritte Wählerklasse wurde wiederum Genosse Adolf Bärsch auf­gestellt. An den Genossen ist es nun, bis zum Tage der Wahl alles daran zu setzen, daß unser Kandidat gewählt wird. Neukölln( Nixdorf).

Stationen

Barometer

stand mm

Wind

Sminembe. 761 S Hamburg 76223 Berlin 764528 Frankf.a. M. 770 SW München

Bien

richtung

Windstärke

Better

4 Regen

5 bedeckt

2 bededt

1 voltig

Temp. n. C.

5° C.= 4° R.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind

richtung

Windstärke

Wetter

4Schnee

1 Rebel

Temp. n. T.

5°.= 4° R.

6 Haparanda 750 23 8 Petersburg 7535 8 Scilly 763 5 bededt 11 6 Aberdeen 757 SGD 2Regen 6 Paris 771 S 2 bedeat

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61169

7725 5 balb bd. 770 Still bededt Wetterprognose für Donnerstag, den 29. Februar 1912. Bunächst fühler, zeitweise heiter bei ziemlich frischen westlichen Winden, später wieder zunehmende Erwärmung, Trübung und Regen. Berliner Betterbureau

Wafferstands- Nachrichten

Beraubung eines Taubstummen. Als vorgestern abend der 17 Jahre alte taubstumme Schuhmacherlehrling May Kühl aus der Ertstraße 4 durch die Wanzlichstraße ging, traten zwei Frauens­personen und ein Mann auf ihn zu und gaben ihm durch das Beigen mit einem Finger auf seine Uhrfette zu verstehen, daß sie gerne die Zeit wüßten. Kühl zog darauf die Uhr aus der Tasche und zeigte sie den dreien. Der Mann griff sofort nach der Uhr, riß sie ihm mit der Kette vom Leibe und ergriff mit den beiden Feuer in der Druckerei der Anilinfabrik. Dienstagabend Frauen die Flucht. Vor dem Hause Nr. 12 holte der Taubstumme gegen 7 Uhr wurde die Feuerwehr nach der Schlesischen sie ein. Jetzt zog der Mann ein Messer und bedrohte ihn damit. der Landesanstalt für Gewäfferkunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterbureau Straße 29/30 gerufen, wo im dritten Stock des vierten Quer- Der Lehrling lief fort, um Schutz zu holen. Als er mit diesem gebäudes die Druckerei der Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation ankam, waren die drei Straßenräuber aber bereits verschwunden. ( Lohmühlenstr. 65-67) in Flammen stand. Das Feuer war nach Der Beraubte hat in der Aufregung vergessen, sich die Leute ge= Geschäftsschluß ausgefommen und hatte einen größeren Posten nauer anzusehen. Er kann nur eine ganz ungenaue Beschreibung von ihnen geben. Papier erfaßt. Die Gefahr war erst bemerkt worden, als infolge der Hike die Echeiben des Fabrikraums zerplatten und flirrend auf den Hof hinabstürzten. Die Feuerwehr, die mit zwei Lösch zügen anrüdte, griff mit zwei Schlauchleitungen ein und löschte das Feuer innerhalb einer halben Stunde. Die Ursache des Brandes ist nicht ermittelt.

Eine Buchmacherzentrale wurde gestern nachmittag von der hiesigen Kriminalpolizei im Café Hohenstaufenplay am Nottbuser Damm 76 aufgehoben. Während die Beamten das vorgefundene Geld beschlagnahmten, tamen immerfort Boten, die von anderen, fleineren Buchmachern Geld brachten, um es dem Hauptbuchmacher, dem Büfettier Richert, anzulegen.

Vorher hatte die Feuerwehr noch in der Schöneberger Straße 9/10 zu tun, wo gleichfalls eine Truderei brannte. Der Schriftfeher Karl Feigel aus Neukölln erlitt Brandwunden an Charlottenburg . den Händen und mußte von den Samaritern der Wehr verbunden Elternverein für freie Erziehung. Mittwoch, den 6. März, findet werden. Sen der Gneisenaustraße geriet außerdem ein Automobil im Voltshause, Rosinenstr. 3( großer Saal), ein Lichtbildervortrag, in Brand. Die Flammen wurden mit einer Schlauchleitung erstickt. arrangiert vom Arbeiter- Wanderbund Die Naturfreunde", statt. Thema: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Referent: Der zweite Vortrag zur Alkoholfrage, den die Ortsgruppe Serr Fritz Heinrich. I. Teil: Wie und warum sollen wir wandern findet morgen, am 1. März, abends 8% Uhr, im Gaal 5 des Ge- I. Teil: Eine Fahrt nach dem Spreewald. Saalöffnung 6 Uhr, Anfang präzise 7 Uhr. Eintritt für Erwachsene 25 Pf., für Kinder wertschaftshauses statt. Genosse Simon Katzenstein spricht über das 10 Bf. Billette sind zu haben bei Friese, Neue Chriſtſtr. 7; Gräz, Thema: Alkohol und Strafrecht". Spreestr. 56; Striemer, Kaiserin- Augusta- Allee 44; Konium- Nieder­Im Zirkus Sarrajani. Jm heroischen Zeitalter des. Knaben lage, Wallstr. 23, und Vorwärts- Spedition, Sefenheimerstr. 1. Des haben wir alle für die erotischen Wunder, die wilden Ritte und die Lichtbildervortrages wegen fällt am Mittwoch, den 6. März, der Der Vorstand. bravouröse Afrobatie gefiebert, wie sie der Zirkus unserer Jugend Spielnachmittag aus. bot. Inzwischen sind wir älter und der Zirkus ein anderer ge= worden. Unser großstädtischer Zirkus hat unter dem Drud der Ronkurrenz sich wesentlich gewandelt, er hat zwar neue Sensationen, zum Teil wahre Nervenfoltern, eingeführt; er hat aber sein halbes Programm der Pantomime, dem Ausstattungsstüd, dem Ballett ge opfert. Mancher beklagt es und meint, der alte Zirtus fei inter­

Köpenick.

Die letzte gutbesuchte Wahlvereinsversammlung nahm zunächst einen Vortrag des Genossen Klühs mit Beifall entgegen. Auf­Der Kassenbericht des genommen wurden 60 neue Mitglieder. legten Vierteljahres wies eine Einnahme von 1466,39 M. auf; der

Wafferstand Memel, Xilfit

Pregel, Insterburg Weichsel , Thorn Dder, Ratibor

Krossen Frankfurt arthe, Schrimm Landsberg Nete, Bordamm Elbe, Leitmerit Dresden Berby Magdeburg

-

2243)+10 315 227

Bafferstand Saale, Grochlik Havel , Spandau ) Rathenow

am feit

27. 2. 26. 2.

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Spree, Spremberg )

Beeskow

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am feit

27. 2. 26. 2. cm cm) 1308)-1 -423)+2

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73

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Minden

390+34

+28

Kaub

251

4-29

"

Köln

349+59

Redar, Heilbronn 147-35

Main, Wertheim

281

+46

Mosel, Trier

229

-22

-

Fall.

11

Unterpegel.

Eisstand

Stau

1563)+12 130+26 43+1 184 +22 70+115 +39

237 172+21

)+ bedeutet Wuchs, Eisgang.

-

Rhein , Marimiliansau 416

GO

5) Am 26. höchster Wasserstand: 234 cm.

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aufgehoben, das Behr ist am 26. niedergelegt worden. In der preußischen Weichsel hat der natürliche Eis aufbruch begonnen, am Begel Thorn betrug der Basserstand heute morgen 228 cm, b. t. 1 m über Mittelwaffer.

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Briefkaften der Redaktion.

Die furistische Sprechstunde findet 2indenstraße 69, vorn bier Treppen Fahrstuhl, wochentäglich von 4% bis Uhr abends, Sonnabends, von bis 6 Uhr abends statt. Jeder für den Briefkasten bestimmten Anfrage ist ein Buchstabe und eine Sahl als Mertzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Anfragen, denen teine Abonnementsquittung beigefügt tit, werden nicht beantwortet. Eilige Fragen trage man in der Spremnunos wox. E. 2. 56. Bemühen Sie sich bitte selbst in das Lokal und fragen ste dort an. R. 2. 12. 1. 100 000 M. 2. Nicht bekannt. 3. Jawohl. Mops 51. 1. Beide Schwestern bleiben für die Bertragsdauer hajtbar.

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