Einzelbild herunterladen
 

Der Krieg.

Ueber die Friedensvermittelung

angemeffener Einfluß auf die strengere oder mildere Handhabung des Gesezes nicht zu versagen sein."

Die genauere lmgrenzung des Begriffs Ordenstätigkeit" wird in der Weise zu erfolgen haben, daß Handlungen, die als rein priefterliche, von dem eigentlichen Aufgabenkomplex des Drdens losgelöste Funktionen sich darstellen und bei denen die Drdensangehörigen zum Zwede vorübergehender Aushilfe in der Seelsorge einer von der Ordensleitung unabhängigen Aufsichts­gewalt unterstehen, als außerhalb des Gebietes der Ordenstätigkeit liegend angesehen werden."

tommiffar und wiefen Sen Mann fort. Der so an der Freifbilligen| Sozialdemokratie ihre Zustimmung erteilt," erklärte Sröhnend mit Arbeit des Wohnungsjuchens verhinderte und zum Streifen ge- entsprechend großen Gesten bei der Generaldebatte über das dies­zivungene Mann hatte sich aber nicht rasch genug entfernt. Gine jährige Budget in der zweiten elsag- lothringischen Kammer der Menschenmenge" war zwar gar nicht auf der Straße, aber die Zentrumsführer Hauß. Der 28. März hat bereits gezeigt, daß Streitbrecher sollten des Weges daherkommen. Und ebenso wie bei diese großen Worte eine große 2üge waren. Die Lüge, ohne die Kaiserreisen wird ja auch bei der Ankunft von Streifbrechern schon das Zentrum nicht das Zentrum wäre! Sie hatte diesmal aus border Zeit weg und Steg untersucht! Als der Staatsanwalt nehmend kurze Beine, diese Lüge. Die Wahrheit ist energisch auf 40 Mark Geldstrafe oder 1 Woche Haft beantragte, fiel dem Marsche, und ihr weiteres Fortschreiten bedeutet in Elfaß­der Angeklagte aus allen Mansardenhimmeln. Er meinte, da Lothringen den wachsenden Zusammenbruch des Zentrumsfolosses, fönnte es doch fein Recht mehr geben, wenn er sich nicht mal mehr eines Kolosses mit tönernen Füßen. Ea bedeutet das zunehmende Wesentlich verschieden von den Missionen sind die Konfe eine Wohnung suchen dürfe! Der Mann war bisher noch unbe- Uebergewicht der Sozialdemokratie! renzen, die hauptsächlich Vorträge apologetischen oder sozialen rührt geblieben von der übertünchten Kultur" im Lande der Inhalts zum Gegenstande haben. Solche, in großen Räumen vollendetsten Rechtsgarantien". Es gab doch noch Recht": der An­schon bisher unbedenklich zugelassene Konferenzvorträge werden in den vom Verbote betroffenen Wirkungstreis auch nicht einzu getlagte erhielt 20 M. Strafe. Weil keine Menschenmenge" bor Beziehen sein, wenn sie in tirchlichen Räumen ab. handen gewesen war, wurde eine Polizeiverordnung angezogen, die gehalten werden und wenn mit ihnen Gelegenheit von der Erhaltung der Ruhe und der Bequemlichkeit auf der Straße schreibt die Norddeutsche Allgemeine Seitung": zum Empfange der Sakramente verbunden wird." handelt. Es ist in diesen Tagen wirklich schwer, keine Satire zu Was die Friedensvermittelung anlangt, fo scheint sich nach Wir sind grundsätzliche Gegner des Jesuitengesetzes, da es ein schreiben. Der Angeklagte war doch eben nicht nur in seiner Ruhe, sondern sogar bei einem wichtigen und notwendigen Geschäft Beitungsmeldungen, die unwidersprochen geblieben sind, eine Ausnahmegesetz ist; doch müssen wir sagen, daß über diese Inter­Parallelattion der fünf Großmächte in Ronstantin- pretationsfunft felbst der Teufel Bitru Burzelbäume schlagen wird. gestört worden, und zwar von der Polizei! Dann famen zwei Frauen in die Anklagebant. In einem opel nach Art des von ihnen in Rom unternommenen Schrittes Die Herren v. Knilling und v. Soden haben entschieden ihren Beruf Fall trat Bertagung ein, von wegen nicht gewahrter Ladungsfrist. schehen sein dürfte. Es würde sich also darum handeln, ob die fünf awei prächtige Jesuitenpatres abgeben. anzubahnen, wenn auch amtlich in diesem Sinne bisher nichts ge- verfehlt. Nach ihrer Interpretationskunft zu urteilen, würden sie In den anderen Fall hieß es im Eröffnungsbeschluß, daß wegen mächte es für angemeffen halten, wie Jtalien auch die Türkei in einer am 13. März gefallenen Aeußerung das Verfahren er­öffnet worden, daß es aber wegen eines Falles vam 14. Mära freundlicher, aber amtlicher Form über ihre Friedensbedingungen abgelehnt worden sei. Bei der Verhandlung stellte sich aber bald zu befragen." heraus es geht eben alles holterdipolter" bei dieser Schnell justiz, daß der Vorfall am 14. März passiert war. Der Ver­deibiger erklärte, daß ja doch abgelehnt worden sei, wegen des Falles vom 14. das Hauptverfahren zu eröffnen. Holland schien in Not. Nach der Beratung wurde verkündet, daß bei einem Beit­irrtum" dochy verhandelt werden könne. Da sich aber herausstellte, daß bei der Firigkeit die Richtigkeit auch noch weiter zu fura ge­tommen war, daß man einen falschen Steiger" als Zeugen crivischt hatte, mußte vertagt werden.

Die Jungliberalen gegen die ,, ten". Die verschiedenen in der nationalliberalen Partei zusammen gepferchten politischen Klingel treffen für den zum 12. Mai au Vom tripolitanischen Kriegsschauplate. fammenberufenen nationalliberalen Parteitag ihre Kampfvorberei­Derna, 31. März.( Meldung der Agenzia Stefani".) In der tungen. Gestern tagte in Frankfurt a. M. unter dem Vorsiz des Nacht vom 29. zum 30. d. m. versuchte der Feind, die affer Rechtsanwalts Dr. Kauffmann- Stuttgart der Vorstand des Reichs­Leitung zu zerstören, wurde aber durch das Feuer der italie- verbandes der nationalliberalen Jugend", um zu bes nischen Artillerie vertrieben. raten, wie der von der Richtung Friedberg- Fuhrmann geplante AM­

Rom, 1. April. Die Agenzia Stefani" meldet aus Tobru! Schlag gegen die Jungliberalen abgewehrt werden könne. vom 31. März: Heute früh rückte der Feind in drei Kolonnen von zu- gemein herrschte, wie dem Berl. Tagebl." berichtet wird, ein Gefühl fammen etwa 3000 ann gegen im Bau befindliche Befestigungen bitterer Erregung darüber, daß das eifrige Bemühen der Jugendorgani vor, wurde jedoch durch das Feuer der 149. Batterie ohne Verluste fationen für die Partei so wenig anerkannt wurde, und daß die auf Ver­Und noch eine Frau. Die Witwe des Zimmermeisters ein für die Italiener zum Rückzug gezwungen.- Gleichzeitig wird nichtung der Jugendorganisation gerichteten Anträge eingebracht richs aus Hombruch sollte einem Streitbrecher:" Ihr Schmacht aus Benghast gemeldet: Eine Eskadron eingeborener Stamel- wurden ohne jede Fühlungnahme mit deren gegen­Tappen!" zugerufen haben. Die Frau gab an, die Anzeige sei nichts reiter, die auf italienischer Seite kämpften, wurde auf einer Erwärtigen Vertretung, ja selbst ohne vorher den Mitgliedern weiter wie ein Radhe akt. Der in Frage kommende Arbeits- tundung im Norden der Dase Suni Deman von Beduinen aus des Zentralvorstandes Gelegenheit zur Aussprache mit den Partei­willige sei einmal, obschon die Kinder gesagt hätten, die Mutter dem Hinterhalt angegriffen. Nach heftigem Stampfe wurden die freunden im Lande zu geben. Trotzdem waren die Versammelten nach liege im Bett, in ihre Schlaffammer gekommen und habe ihr un- Beduinen unter Verlusten in die Flucht geschlagen. Einer der eingehender Prüfung der im Zentralverstand vorgebrachten Gründe fittliche Anträge gestellt. Der Streifbrecher- Zeuge hatte Samelreiter wurde getötet, ein zweiter verwundet. eine Riefenangst vor dem Gide, es half aber nichts. Er gab zu, daß Rom , 1. April. Der Korrespondent des Corriero er in der Schlafkammer der Angeklagten war und daß diese ihn in d'Italia" meldet aus Tripolis , daß dort zwei lent. seiner Wohnung im Beisein seiner Frau darüber zur Rede gestellt bare Luftschiffe der Italiener in der Nähe von Sanzur von hat. Die Frau erklärte noch, wenn sie ins Gefängnis fomme, ver- den Türken beschossen und zerstört worden sind. Tiere fie eine kleine Rente, die sie von der Eisenbahn bekomme. Der Staatsanwalt beantragte 1 Woche Gefängnis, das Gericht fam zur Freisprechung.

Das ist die erste Freisprechung bei den Streitdelikten. Berichtigung. In dem Bericht über die Mittwochberhandlung in der Nr. 75 des Vorwärts" hieß es bei dem dritten mitgeteilten Fall, der Angeklagte sei zu 4 Monaten Gefängnis. verurteilt worden. Es muß heißen: zu 4 Wochen.

Das

umgefallene reichsländliche Zentrum.

Aus dem Elsaß wird uns geschrieben: Die oppofitionelle Selbenpose des elsas- lothringischen Zen. trume, welche dieser Partei bei den Hauptwahlen zum neuen Land­tag am 22. und 29. Oktober vorigen Jahres beinahe die Mehrheit im eljak- lothringischen Parlament gebracht hat, ist verschwunden. Sie list bei der Abstimmung über den Gnadenfondades Kaisers und seines Statthaltera in Glfaß- Lothringen am Donnerstag, den 28. März 1912, Häglich in Scherben gegangen. Der Preis war des Schweißes der Edlen wert, und Schweiß gab's in der Tat, bis die Sache so weit war, ja jogar ng it schweiß; Denn hinter den 100 000 m, die diefer Gnadenfonds beträgt, stand mehr: dahinter stand drohend der Sturz des gegenwärtigen Mini­fteriums in Straßburg , der auch durch eine Auflösung des Land­tages mit nachfolgenden Neuwahlen nicht hätte verhindert werden Tönnen. Die Nachwahlen zum Landtage zu Anfang März d. J., unter dem frischen Eindrucke der Streichung ber 100 000 m. des Taiferlichen Gnadenfonds und der 44 000 m. für die Geheimpolizei in der Budgetkommission der Zweiten Kammer durch Sozialdemo fraten und Zentrum haben drastisch dargetan, daß im Falle einer Muflösung des Landtages wegen dieser Streichungen sowohl das Bentrum wie die Sozialdemokratie nicht schwächer, sondern gang wahrscheinlich stärker wiederkämen, als man sie heimschickte. Aber das Zentrum machte oppositionelle Wahlen von jeher nur, um fich auf Stosten der bei den Wahlen vertretenen Grundfäße hernach mit den Machthabern zu verständigen. Der Preis seines Entgegen Tommen wird bald sichtbar werden.

Intoleranz auf dem Kriegsschauplage.

der Zuversicht, daß die am 12. Mai bersammelten Vertreter der Ge­samtpartei sich nicht von einseitigen Interessen, sondern von der Rüdsicht auf das gesamte Interesse der Partei leiten lassen werden. Es wurde ausgeführt, daß solche Versuche in dieser ernsten Zeit den Fortbestand der Partei auf das schwerste gefährden müssen. Ein Vertretertag des Reichsverbandes der national Rom , 30. März.( Eig. Ber.) Der italienische Kriegsminister liberalen Jugend soll noch vor dem allgemeinen Delegierten­hat in der Stammer die Nachricht dementiert, nach der ein Wal- tag der gesamten Partei einberufen werden. Bestimmung von Ort denser Sanitätssoldat in Derna aus Intoleranz des katholischen und Zeit sowie die Vorbereitungen des Vertretertages im einzelnen Die Partei lerus außerhalb des Friedhofs bestattet worden wäre. Die Be- wurden dem geschäftsführenden Ausschuß überlassen. stattung wäre zwar außerhalb des Friedhofs erfolgt, aber auf aus- leitung foll ferner ersucht werden, dem Reichsverband das Kor brüdlichen Wunsch eines der Waldenser Konfession angehörenden referat über die beantragten Statutenänderungen Offigiers. Diese Darstellung wird jetzt im Messaggero" vom einzuräumen, damit nicht wie in der legten Zentralvorstands. 30. März durch einen Brief dementiert, den fünf Sanitätssoldaten fizung die Vertreter des Reichsverbandes durch die Beschränkung der und der Direktor des Lazaretts unterzeichnet haben. Das Redefreiheit an der Entwickelung ihrer Gründe gehindert werden. nach hätte sich die Sache wie folgt zugetragen. Der an Unterleibs- Ferner haben die Führer der Nationalliberalen in der Proving thphus verstorbene Soldat wurde auf Wunsch anderer Waldenser Hannover an den Vorsitzenden des dortigen geschäftsführenden Aus­feffion nicht zu finden war. Als die der Leiche Folgenden das Grab der nationalliberalen Partei einen nationalliberalen Ber­außerhalb des Friedhofs fanden, stießen sie sich an die Sache nicht, tretertag für die Provinz Hannover berufen zu weil sie die Maßnahme aus sanitären Rücksichten erklärten. Der wollen. Ein Verlangen, das mit dem Hinweise darauf begründet Militärkapuziner beeilte sich aber, ihnen den Star zu stechen. wurde, daß in dem Vorgehen der Mehrheit des Zentralvorstandes Er sagte ihnen wörtlich:" Ihr habt Guren Willen durchsehen wollen ein wohlüberlegter Plan, gegen die Politik Baffermanns Front su und die katholischen Geistlichen ausschließen; dafür habe ich den machen, erblidt werden müsse. Mit den Beschlüssen des Zentral­Zoten wie einen Hund begraben lassen." borstandes sei die Mehrheit der nationalliberalen Wähler in Hannover nicht einverstanden.

ohne tirchliche Begleitung beerdigt, weil ein Pfarrer feiner Ston- ſcuſſes den Antrag gestellt, noch vor dem allgemeinen Vertretersag

Die Beteiligten meldeten dieses christliche Wort dem Haupt­mann Valentino, der den frommen Bruder zur Rede stellte und von dem Kapuziner die Antwort erhielt, daß er als Direktor des Kirchhofs den Leichnam hätte entfernen lassen, wenn man den Waldenser in der geweihten Groe bestattet hätte. Das hört sich doch wesentlich anders an, als die Erklärungen des Kriegsministers. Daß der Tote inzwischen auf dem allgemeinen Friedhof Blak ge­funden hat, schafft natürlich die Intoleranz nicht aus der Welt.

Die Revolution in China .

Anleihe- Jutrigen,

Für Militärforderungen stimmende Sozialdemokraten.

Durch die bürgerliche Presse läuft eine Notiz, nach der in der Budgetkommission des Reichstags die Genossen Noste und Südekum für die Regierungsforderung von 650 000 m. zur vorübergehenden Vermehrung der Schutztruppe in Siautschou gestimmt haben sollen.

Nach unseren Informationen haben die Genossen mit ihrer Abstimmung nicht materiell für die Forderung eintreten wollen, sondern haben lediglich formell sich damit einverstan­den erklärt, daß die Position im Hauptetat stehen bleibe und nicht auf einen Nachtragsetat übernommen werde.

Es ist ja im übrigen selbstverständlich, daß die Sozial demokratie Militär- und Kolonialforderungen ablehnt, Kasernenkost und Pferdezüchterei!

Beling, 1. April. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) wie telegraphisch aus antan gemeldet wird, hat die Russisch­Asiatische Bank der Regierung in Wutfchang 1 Millionen Taels des belgischen Syndikats ausgezahlt. Der im Auftrage Belinger Vertreter des belgischen Syndikats gibt an, daß Eine hohe" Militärperson schreibt in der Post" zu der ge China 5 Millionen bewilligt worden sind. Die Opposition gegen Tangschaohi ist in Nord- China im Wachsen begriffen, weil planten Steigerung der Mannschaftslöhnung um 6 oder 8 Pf. der Glaube vorherrscht, die belgische Anleihe sei hauptsächlich ein pro Ropf: ruffisches Unternehmen. Hier herrscht die Ansicht, die russische Abneigung, der internationalen Gruppe beizutreten, offenbare den Wunsch, nicht durch Verhandlungen mit anderen Mächten behindert zu werden.

-

Die erste Schwurgerichtssession in China wurde dieser Tage in Shanghai eröffnet. Die Geschworenen bank ist mit 12, die der Berufsrichter mit 3 Männern besetzt. Von letteren find atvei Mitglieder der englischen Anwaltschaft, aber Chinesen. Der erste Fall betraf einen früheren japanischen Be­

Politifche Ueberficht.

Wer mun je die vorzügliche Kost genossen hat, die unseren Mannschaften aus den Menagetüchen gereicht wird, wer da weiß, wie der Mann bei der Fahne regelmäßig aufblüht und an Gewicht zunimmt, dem wird es schwer, an den groben Unfug einer folchen Erhöhung der Löhnung zu glauben, die schon die aller anderen militärischen Großstaaten mit allgemeiner Wehrpflicht weit übertrifft. Haben wir wirklich so viel, daß wir uns eine solche schwächliche Konzession an die Sozialdemokratie- benn weiter wäre es nichts. erlauben dürfen? Oder soll unfere Mannschäftslöhnung behufs vermehrten Biertrintens erhöht werden auf Kosten der Schlagfertigkeit der Armee, die allein an Artilleriepferden um 10 000 in Frieden hinter der französischen zurücksteht, sodaß durch ebensoviele Neueinstellungen von Pferden bei der Mobilmachung die Manöverierfähigkeit unserer Feldartillerie in Frage steht."

-

Der Umfall des Zentrums in der Kammerfizung vom 28. März, wo von 25 anwesenden Zentrumsabgeordneten 14 für die Bei behaltung des Gnadenfonds stimmten, 1 sich enthielt ainb nur 10 ihrem ablehnenden Standpunkte treu blieben, ist nicht vegguleugnen. Das Zentrum hatte in der Kommission den Gnadenfonds abgelehnt, weil die Regierung die geforderte parla­mentarische Kontrolle über die Verwendung der Gelder verweigert hatte. In der Plenarsizung vom 28. März erklärte Staatssekretär 3orn b. Bu Lach, der sich mittlerweile durch vertrauliche private Verhandlungen von Mann zu Mann die Mehrheit für die Be­willigung gesichert hatte, kategorisch aufs neue: Die Regierung lehne amten, es ab, dem Landtag Einsicht in die Akten des Gnadenfonds zu ge­währen. Sie sei lediglich bereit, dem Präsidium des Land­tages und einer Subtommission in mündlicher und vertrau ficher Form eine summarische Uebersicht über die Ver­Berlin, den 1. April 1912. wendung des Fonds nach eingeinen Kategorien( Witwen, Waisen, Das klerikale Regiment in Bayern . einmalige Unterstützungen, Vereine, gemeinnüßige Anstalten usw.) Das jezige fleritale Regiment in Bayern leistet sich die felt­zu geben. Und als der Fraktionsführer auß zur Bemäntelung Recht liebenswürdig ist es übrigens von dem hohen Militär des Zentrumsumfalles um eine entgegenkommende Erklärung der samsten Wige. In der Augsburger Abendzeitung" wird ein Erlaß Regierung über die Errichtung eines Rechnungshofes beröffentlicht, ben ber bayerische Kultusminister und der Minister der" Post", daß er die Erhöhung der Mannschaftslöhnung als Er gibt eine Interpretation eine Konzesion an , eine Stongesson an die Sozialbemotratie" be in Elsaß- Lothringen , bem vielleicht der Kammerpräsident angehören bes Innern gemeinsam verfügt haben. Er gibt eine Interpretation dönnte, bat, antwortete der seiner Sache sichere Staatssekretär in des sogenannten Jesuitengefeges, von dem bekanntlich nur noch der zeichnet. Er gesteht damit zu, daß ohne die Agitation der Sozial­Entgegnung auf eine boshafte Frage Wetterlés brüst: Diesen§ 1 übrig geblieben ist, der den Jesuiten und den verwandten bemokratie die Löhnung nicht erhöht werden würde, der gemeine Rechnungshof für Elsaß- Lothringen werde die Regierung gerne in Stongregationen Ordensniederlaffungen und Ordenstätigkeit Golbat also diese Aufbesserung lediglich der Sozialdemokratie ver­Erwägung ziehen, ja sie werde seiner Errichtung zustimmen, wenn im Deutschen Reiche verbietet. Dagegen sind die früher banft fie die Ueberzeugung gewinnen fönne, daß er im Interesse des der Tätigkeit des einzelnen Jesuiten entgegenstehenden Hindernisse Landes liegt, aber ein Recht der Kontrolle oder der Rriiit gegenüber dem Gnadenfonds würde die. sem Rechnungshof nicht zustehen.

Damit machte die Regierung unmittelbar vor der Abstimmung einen diden Strich durch die demagogische Schwindelrechnung des Zentums, und die sozialdemokratischen Redner nannten den un schuldigen Rechnungshof prompt das bereits durchlöcherte Feigen­blatt für die Zentrumsblöße. Doch die Zentrumsfrattionsmehrheit biß sich auf die Lippen und stimmte für den Gnadenfonds. Es wird kein Finanzgefeß in diesem Hause mit den Stimmen Her Zentrumsfraktion zur Annahme gelangen, dem nicht auch die

-

im wesentrichen beseitigt.

Um die Wirkung dieses§ 1 wenigstens für Bayern aufzuheben, greift der Bayerische Kultusminister, unterstützt von seinem fleritalen Sollegen aus dem Ministerium des Innern, zu folgender furiofen Deutung des Wortes Ordenstätigkeit ":

Das Wort Ordenstätigkeit" stellt nicht einen ohne weiteres feststehenden, bestimmt ungrenzten Begriff dar. Indem der Bundesrat diesen weiterer und engerer Auslegung fähigen Begriff wählte, überließ er es der Gefeßhandhabung, dem Kreise der den Jesuiten verbotenen Wirksamkeit die näheren Grenzen zu ziehen. Bei der schon den Einzelstaaten eingeräumten Bewegungsfreiheit für den Gesetzesvollzug wird den jeweiligen Zeitverhältnissen ein

Also vermehren wir die Artillerie, damit die oftelbischen Züchter ihre Pferde und gleichzeitig ihre Sprößlinge als Offiziere unter bringen fönnen! Die Mannschaften fönnen weiter bei 22 Pf. Tages töhnung an den Hungerpfoten saugen!

Die Regierung für die Schnapsbrenner. Die Norddeutsche Allgemeine" schreibt:

Die von der Spirituszentrale fürzlich vorgenommene Preis­erhöhung hat die Aufmerksamkeit der beteiligten Streise von neuent auf die Tatsache gelenkt, daß die Spirituserzeugung des laufenden Jahres infolge des Minderertrages der letzten Kartoffelernte erheblich unter dem Durchschnitt bleibt. Angesichts diefer Tatsache wird dem Vernehmen nach in den Streifen des Bundesrats erwogen, in welcher Weise durch Anwendung der im Brauntweinsteuergejeze gegebenen Mittel eine Mehrerzeugung angeregt, einer etwaigen Spiritusfnappheit und dem übermäßigen Ansteigen der Branntiveinpreise entgegen gewirkt werden fönnte. In erster Linie soll eine Erhöhung