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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Bauanschläger! Unsere Vertrauensmänner bitten wir, das heutige Inserat zu beachten. Deutscher   Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin  .

zipale fehlt. Nach allem dürfte eine Einigung zwischen den tarif­treuen Prinzipalen und der Gehilfenorganisation zu erwarten sein.

Soziales.

Berweigerte Arbeitsleistung wegen unpünktlicher Lohnzahlung. Die Neuköllner   Fleischerinnung berbreitet das Gerücht, daß die Die Bühnenarbeiter der Kurfürsten- Oper" hatten mit der Tarifbewegung seitens des Zentralverbandes der Fleischer abge- Direktion im Januar d. J. die Vereinbarung getroffen, daß ihnen brochen sei, was jedoch unwahr ist. Die Herren wollen mit dieser der Lohn, der jeweilig am 1. und 16. des Monats fällig war, nicht Nachricht nur die vielen Meister, die immer mehr wantelmütig erst des Abends, sondern mittags zwischen 12 und 2 Uhr ausge werden, bei der Fahne halten. Der Fleischermeister Sleischzahlt werde. Diese Forderung hatten sie aus verschiedenen wirt­Die Tarifvereinbarungen in der Bierdruckapparatbrauche mann, Sobrechtstr. 40, glaubt den Verband dadurch zu schädigen, schaftlichen Gründen erhoben. Die Vereinbarung wurde aber nic­find bisher schon von den meisten und namhaftesten Firmen dieser daß er denjenigen, die seinen Gesellen in Organisationsangelegen- mals innegehalten, was den Mißmut der Bühnenarbeiter hervor­Branche durch Unterschrift anerkannt worden. Wie Dietrich heiten besuchen, das Haus verweist und mit der Polizei droht. Der rief. Als jie nun am 1. April wiederum am Mittag ihren Lohn bom Deutschen Metallarbeiterverbande in einer Versammlung der Fleischermeister Barts, Knesebecstr. 41, erklärte dem Ber  - nicht empfingen, verweigerten sie am Abend die Arbeit so lange, Klempner für Bierdruckapparate, die am Montagabend in Borg- bandsvertreter, er lasse sich weder vom Verband, noch von seiner bis sie ihr Geld um 8 Uhr erhielten. Die Folgen dieser Arbeits­manns gestfälen stattfand, mitteilen fonnte, ist es nirgends zu Kundschaft vorschreiben, wie lange er seine Gesellen beschäftige. verweigerung waren für die Oper feine schlimmen, ba das zur wesentlichen Differenzen über die neuen Vereinbarungen gefommen. Wem es nicht past, braucht nicht zu fommen. Die Firma Fleisch  - Aufführung gelangende Stück teine wesentlichen Veränderungen In der Diskussion wurde auch nur über ein zu geringes Entgegen- und Wurstkonsum", Neukölln, Kottbuser Damm 81, beschäftigt prin- der Bühne erforderte. Als sich aber die Bühnenarbeiter am anderen tommen der Unternehmer in der Frage der Aufbesserung der Alford- zipiell feine organisierten Gesellen. Sobald die Firma gewahr wird, Vormittag wieder zur Arbeit einfanden, wurde ihnen ihre Ent­löhne geklagt. Es wurde lebhaft bedauert, daß man der lagen Be- daß ein Gehilfe organisiert ist, wird derselbe sofort entlassen. laffung mitgeteilt. stimmung, welche über diefen Punkt in den Vereinbarungen Auf- Die Fleischermeister A. Müller, Selchomer Str. 28, 2. Die Kammer 6 des Geiverbegerichts unter Vorsitz des Ma­nahme gefunden hat, zugestimmt habe. Die Lohnbewegung fann Fischer, Selchower Str. 2, Wasowi, Gelchower Str. 35, gistratsrats Dr. Sedt hatte sich am Dienstag mit der Klage der nunmehr als abgeschlossen gelten. An die fleineren Betriebe, die P. Kucznik, Jägerstr. 59, F. Schmidt, Weichselstr. 49, Bühnenarbeiter B. und Genossen gegen die Direktion der Kur­noch keine Unterschrift geleistet haben, sollen die gedruckten Verein-. Fischer, Zietenstr. 51, haben den Tarif ebenfalls anerkannt. fürsten- Over" zu beschäftigen, die auf Zahlung von je 14 Tage barungen nebst Begleitschreiben versandt werden, um auch noch diese Ferner hat der Fleischermeister B. Kusche, Berlin  , Frucht- Lohn lautete. Der Direktor Moris bestritt, den Bühnenarbeitern Firmen zur schriftlichen Anerkennung zu bewegen. straße 28, den Tarifvertrag unterzeichnet. im Januar eine für alle Fälle bindende Zusage, den Lohn stets Zentralverband der Fleischer. mittags zu zahlen, gemacht zu haben. Dieser Aussage standen aber die bestimmten Gegenaussagen der beiden Vertrauensleute, welche Deutiches Reich. die Verhandlungen seinerzeit gepflogen hatten, gegenüber. Da das Gericht feinen Zweifel ließ, daß es bei einwandfreier Feststellung dieses Versprechens zu einer Verurteilung der Direktion kommen würde, zog es Direktor Moris vor, auf einen Bergleich einzugehen. Dieser tam mit Zustimmung der Kläger   auf der Basis zustande, daß jedem Kläger der Lohn für eine Woche bezahlt wurde.

Das ,, Material" des Reichsboten".

Der Reichsbote" bringt seinen Lesern in der Nummer vom 18. April vergnügt ettvas von Streit der Kellner im Voltshaus" zu Gotha  . Er meint dabei, es scheine dem sonst bei Streits so gut unterrichteten Vorwärts" diesmal an Material zu mangeln. Gr druckt dann ein Flugblatt der Streifenden ab, das dem Vorwärts" vom 12. April entnommen ist. Dann meint der ge­schwäßige Reichsbote": Ob der Vorwärts" jekt sein Schweigen aufgeben wird." Nun hat der Vorwärts" fich lange schon in breitester Weise über jene Angelegenheit geäußert. Ob der Reichs. bote" nach dieser Blamage schweigen lernen ivird?

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Die Kostümschneider und schneiderinnen hatten sich am Diens tag im großen Saale der" Arminhallen" versammelt und hörten zunächst einen Vortrag des Stadtverordneten Dr. Alfred Bern­tein über Hygienische Ausblicke, der lebhaften Beifall fand. Dann beschäftigte man sich mit Vorgängen in der Kostüm branche, und in dieser Hinsicht bildete die Berfamm­Tung eine Fortsetzung der am 12. März abgehaltenen. Der Refe rent knoop hatte borerit etwas zu berichtigen, das er damals auf Grund unzutreffender Mitteilungen gesagt hatte. Es handelte sich darum, daß Herr Herz, dessen Geschäft in die Firma May Stein übergegangen ist, die erwähnte Gratifitation von 10 Proz. des Nettogewinns tatsächlich an sein Personal verteilt hat, und wenn vielleicht einzelne nichts erhalten haben, so liegt das daran, daß die Firma die Adressen nicht wußte. Die in der vorigen Ber­fammlung aufgestellte Behauptung, daß die Prozente nicht aus­gezahlt sein sollten, hätte übrigens sofort richtiggestellt werden fönnen, wenn die Schneider und Schneiderinnen der Firma es für nötig gefunden hätten, zu erscheinen. Als dann die Sache in die Zeitung fam, und Herr Herz sich darüber aufregte, hielten sie aller­Sings gleich eine Werkstattjigung ab, wozu Knoop durch zwei ano­nhme Postkarten und schließlich auch noch telephonisch eingeladen wurde, aber nicht erscheinen fonnte, da er eine wichtige Sigung wahrzunehmen hatte. Es ist also der Umstand, daß das Personal der Firma jich zu wenig um die Organisation und die Verfamm­tungen befümmert, schuld daran, daß etwas gesagt wurde, was der Wahrheit nicht entspricht. Der Nedner berichtete ferner über die Verhältnisse bei einigen anderen Firmen, und seine Ausführungen wurden in der Diskussion ergänzt. Es zeigte sich hier wiederum, daß in solchen Geschäften, wo die Arbeiter und Arbeiterinnen es an dem nötigen Interesse für die Organisation fehlen lassen, die Lohn- und Arbeitsverhältnisse schlecht sind, so daß in einzelnen Fällen der Tarif noch nicht einmal zur Geltung gebracht ist. Im allgemeinen, und von jenen Ausnahmen abgesehen, ist die Arbeiter­schaft der Kostümbranche jedoch so gut organisiert und auf die Wahrung ihrer Interessen bedacht, daß der Tarif in mehreren

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Geschäften schon überholt ist und bessere Lohns und Arbeitsbedin­gungen zur Geltung gebracht find. Schließlich machte Anoop noch auf die Maifeier aufmerksam, die überall, wo es ohne wirklich ernste Konflikte möglich ist, durch Arbeitsruhe begangen werden soll, während diejenigen, die an dem Tage arbeiten, laut Beschluß der Partei und Gewerkschaften einen Beitrag zum Mai­fonds zu zahlen haben, von 1 M. für die Arbeiter und 50 Pf. für die Arbeiterinnen.

Achtung, Friseurgehilfen! Wegen Tarifbruch für Verbands­mitglieder gesperrt Kuhnau  , Fürbringerstr. 24, witte, Gro­piusjtr. 6. Bewilligt haben Schüde, Tegeler Straße 3, Bonhel, Stalizer Straße 73. Die neue Kontrollkarte ist von Hellgrüner Farbe.

Verband der Friseurgehilfen.

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Diese

Der Heinrich- Brief" vor Gericht. Die Frage, die in der Knappschaftswahl im Jahre 1910 im Ruhrgebiet   allgemeines Aufsehen erregte, war am Dienstag Gegen stand der Verhandlung in dem Prozeß, den der Arbeiterfekretär lichen Bergtnappen" Imbusch angestrengt hatte. Die Berhand- Ein handwerkstreuer" Fleischergeselle gegen den Zentralverband. Auf der Straße in Bochum   gegen den Redakteur des christ­lung fand vor dem Schöffengericht in Effen statt. Wie noch er innerlich sein dürfte, wurde der Knappschaftswahlkampf im Herbst auch verschiedene handwerkstreue Gesellen, unter anderem der Vor­Bei der Weihnachtsfeier der Zeipziger Fleischerinnung, an der 1910 dadurch zu einem ganz besonders leidenschaftlichen, daß der fikende des Gesellenvereins Strebe vorwärts" und Gesellenaus­Bergknappe" furz vor der Wahl einen Brief veröffentlichte, der schußmitglied Mende teilnahmen, hielt der letztere nach einer Be­mit Heinrich unterschrieben und angeblich von einem Dortmunder   grüßungsansprache des Obermeisters Vogel ebenfalls eine Rede an Führer des alten Bergarbeiterverbandes und einem anderen Ver- die Festversammlung. In seinen Ausführungen tam Mende auf bandsmitglied geschrieben und dem Bergknappen" auf den Re- die Bestrebungen des sozialdemokratischen Zentralverbandes der daktionstisch geflogen sein sollte. In dem Brief war u. a. die Rede Fleischergesellen zu sprechen und führte aus, daß er, als ehemaliges von einem gegen den christlichen Führer Effert geplanten Wahl- Mitglied des Zentralverbandes, über die dortigen traurigen Zu­trid. Der Bergknappe" begleitete den Brief mit einer Flut von stände ein Lied fingen könne. Man locke die Gesellen aus gut­gemeinsten Angriffen gegen den Verband. Die von zwei Verbands- verband kümmere sich dann nicht weiter um sie. Ihm sei es dann vorstandsmitgliedern des alten Verbandes erbetene Gestattung der gleich, ob die Betreffenden verhungern würden oder nicht. Einsichtnahme in den Brief verweigerten die Christen. In einer Behauptungen Mendes machten in der Versammlung berechtigtes Versammlung, die später stattfand, renommierte Imbusch, der Aufsehen. Sie blieben aber vom Zentralverband nicht univider­Schreiber sei ihm mittlerweile persönlich mit Namen bekannt. Am sprochen, und in der vom sozialdemokratischen Zentralverband der Tage vor der Knappschaftswahl verbreitete Imbusch ein Flugblatt Fleischer   und Berufsgenossen Deutschlands   herausgegebenen Zeit­mit der Ueberschrift:" Der Schreiber gefunden." In diesem Flug- schrift Der Fleischer" erhob der verantwortliche Redakteur Hensel blatt wurde auf der Straße auf das bestimmteste als der Verfasser schwere Vorwürfe gegen den Festredner. In dem inkriminierten des Briefes bezeichnet. Artikel wurde gesagt: Wer und was ist das Gesellenausschußmit­glied und Vorsitzender des Gesellenvereins Strebe vortvärts", Richard Mende? Warum ist derselbe nicht mehr organisiert?" Der Artikel bezeichnete Mende sodann als Bursche". Mende strengte gegen den verantwortlichen Schriftleiter der genannten Zeitschrift die Privatbeleidigungstlage an, der die letztere mit einer Wider­flage wegen der bei der Christbescherung gefallene Beleidigungen von seiten Mendes beantwortete. Am Montag stand vor dem Leip­siger Schöffengericht Verhandlungstermin an. Nach kurzer Ver­Privatkläger Mende erklärt für den Fall, daß er bei der von der handlung schlossen die beiden Parteien folgenden Vergleich: Der Leipziger   Fleischerinnung veranstalteten Weihnachtsfeier im Jahre 1911 tatsächlich die Angestellten des Zentralverbandes der Fleischer als arbeitsscheue Agitatoren hingestellt haben sollte, nehme er diese Behauptung mit dem Ausdruck des Bedauerns zurüd. Der Ange­klagte, Schriftleier Hensel, erklärt, er habe mit dem Artikel in der Zeitschrift Der Fleischer" lediglich die verlegten Intereffen des Bentralverbandes der Fleischer wahrnehmen wollen. Es habe ihm ferngelegen, den Privatkläger Mende beleidigen zu wollen. Die Gerichtskosten trägt jede Partei zur Hälfte.

Der Prozeß zog sich infolge umfangreicher Beweisführung fo in die Länge, daß er erst jetzt zur Entscheidung kam. Die von den Sachverständigen Lock- Düsseldorf und Dr. Jejerich- Charlottenburg eingeholten Gutachten waren so ungünstig für Imbusch und Kon­sorten ausgefallen, daß der Verteidiger des Imbusch, Rechtsanwalt Schröder- Köln, es für ratsam hielt, gleich zu Beginn der Ver­handlung zu erklären, daß man auf die Beweisführung, daß Auf der Straße Verfasser des Briefes sei, verzichte. Man wolle nur noch den Beweis führen, daß Jmbusch im guten Glauben gehandelt habe. Die Gutachter sind darin einig, daß Auf der Straße als Schreiber ganz ausscheide, weil der Brief mit verstellter Handschrift geschrieben und daß manches auf den bekannten Franz Hüskes, anderes auf Imbusch selbst, die meisten Merkmale aber auf den Sekretär des Christlichen Gewerfvereins, obelsang, schließen ließe. Sobelsang bestritt, den Brief geschrieben zu haben, wurde aber wegen Verdachts der Täterschaft nicht bereidigt. Süstes be­ftritt gleichfalls die Täterschaft, wurde jedoch nachträglich bereidigt.

Das Gericht erkannte wegen der schweren und leichtfertig auf­gestellten Behauptung auf 500 M. Geldstrafe unter Bersagung des Schubes des§ 193 des Strafgesetzbuchs, weil der Angeklagte weit über das erlaubte Maß der Abwehr hinausgegangen ist.

Die gleichzeitig anstehende Klage gegen den verantwortlichen Redakteur des Bochumer Volksblatts", die Imbusch angestrengt hatte, weil das Boltsblatt" geschrieben hatte, er habe bewußt einen gefälschten Brief veröffentlicht, mußte vertagt werden, weil Imbusch das Gericht wegen Befangenheit ablehnte.

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Letzte Nachrichten.

Neue Schwierigkeiten der Franzosen   in Marokko  .

Kämpfe in Tibet  .

Paris  , 17. April.  ( W. T. B.) Nach Meldungen aus Udsch da hat die unter den Stämmen am linken Mulujaufer he rschende Gärung bei dem Gefecht von Maharidja rasch zuge­nommmen und unter den Stämmen des mittleren Atlasgebirges und des Tales von Taza bis nach Fes eine triegerische Be­Die Niederlage der christlichen Gewerkschaften to egung hervorgerufen. Der französische   Kundschafterdienst habe Bei der Gewerbegerichtswahl in Köln   ftellt sich noch schlimmer die Nachricht erhalten, daß in einer Versammlung von Stammes­tar, als es ursprünglich schien. Nach dem jetzt erschienenen amt häuptlingen die Bildung einer Harfa erörtert worden sei, welche Ichen Ergebnis der Wahl erhielten die freien Gewerkschaften die Franzosen am Mulujafluß angreifen solle. Die Generale Lohnbewegung der Friseurgehilfen. 17 987, die christlichen Gewerkschaften 7606 und die Hirsch- Dunder­Der Entivurf eines neuen Zarifvertrages beschäftigte eine am ichen 815 Stimmen. Das bedeutet, daß gegen die Wahl von vor Alir und Trumelet haben sich nach Taurirt begeben, um Montagabend im Rosenthaler Hof" abgehaltene Bersammlung der fünf Jahren die freien Gewerkschaften um 1758 Stimmen und die entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen. tariftreuen Prinzipale, welche von der Lohnkommission der Gehilfen Hirsch- Dunderschen um 333 Stimmen zugenommen haben, die einberufen war. Der Referent torn führte aus, daß der nun Christlichen   aber um vier Stimmen zurückge= seit 6 Jahren geltende Tarifvertrag in jeder Weise veraltet sei. gangen find. Obgleich der Gewerbegerichtsbezirk Köln sich Damals habe die Gehilfenorganisation mit der Forderung der voll- burch die Eingemeindung der Außenorte Kalt und Bingst erheblich Simla, 17. April.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Wie ständigen Beseitigung des Rost- und Logiszwanges vermehrt hatte, gelang es den Zentrumsgewertschaf zuverlässig hierher berichtet wird, hat in hassa ein Kampf noch nicht hervortreten wollen, sondern neben dem Mindestbarlohn ten nicht, ihre alte Stimmenzahl wiederzube- stattgefunden, in dem die Chinesen geschlagen wurden und von 20 M. wöchentlich den Lohnsab von 15 M. bei halber Kost tommen. Das ist das Ergebnis ihrer fünfjährigen Ar- sich in ein Kloster flüchteten. Nach unbestätigten Nachrichten aus gelten lassen. Seitdem aber der Logiszwang beseitigt ist, habe beit in Köln  , am Hauptsize der christlichen Verbände, am Size tibetanischer Quelle, die über das Lager des Dalai Lama   in fich ergeben, daß die Prinzipale mehr und mehr auf das Lohnsystem ihres Generalstabes. Es ist aber auch das Urteil der Arbeiter- Stalimpong hierher gelangt sind, begannen die Unruhen auf einer der halben Kost verzichtet und sich an die Zahlung reinen Geld- fchaft über das schmachvolle Verhalten des Zentrum 3= Sonferenz, die von dem neuen chinesischen Gouverneur einberufen Lohns gewöhnt haben. Noch nicht der vierte Teil der im vorigen verbandes beim Bergarbeiterstreit im Ruhr­Jahre vermittelten feſten Stellen war mehr bei halber Kost, und gebiet, dessen Grörterung in der Tat den Hauptstoff für die worden war und auf der ein tibetanischer Beamter so freimütig auch in der Versammlung erhob sich für Beibehaltung der halben diesmalige Wahlagitation lieferte. war, daß der chinesische Beamte befahl, ihn hinzurichten. Der Kost nicht eine Stimme. Auch gegen die geforderte Erhöhung Im Kölner   Lokal- Anzeiger", dem Sprachrohr der Zentrums. Tibetaner floh in das Kloster Sera, drei Meilen von Lhassa  . Die des Mindestlohnes von 20 auf 23 M. und von 8.50 M. christen, wurde festgestellt, daß im christlichen Arbeiter- chinesischen Truppen verfolgten ihn und beschossen das Kloster drei auf 10 M. für Sonnabend- und Sonntagaushilfe wurden feine lager sich die allgemeine Arbeits- und Wahl müdigkeit Tage lang. Darauf wurden fie gezwungen, sich unter Verlusten besonderen Einwände erhoben. Im Gegenteil, verschiedene Prin- besonders starf(!!) bemerkbar" gemacht habe; biele nach Lhasa   zurückzuziehen. Als sie hierbei auf unbeteiligte zipale erkannten die in Hamburg   bereits seit Jahren tariflich ver- ristliche Arbeiter, die bei den politischen Wahlen als Tibetaner schossen, erfolgte ein allgemeiner Aufstand der Tibe­einbarten Lohnfäße als berechtigt an. Mit Recht wurde darauf Vertrauensmänner(!!) in der vordersten Reihe taner und Straßenkämpfe. Viele Chinesen wurden getötet oder hingewiesen, daß die Prinzipale weniger darauf bedacht fein sollten, mittämpften", feien absolut nicht zur Mitarbeit bei der Ge- in ihren Häusern, lebendig verbrannt. Die überlebenden über die Gehilfenlöhne zu jammern, als vielmehr darauf, die gegen- merbegerichtswahlbewegung zu haben gewesen". feitige Schmuskonkurrenz zu unterlassen und ihre vor 16 Jahren Also selbst viele Zentrumsanhänger haben sich bei dem Volks- Chinesen, einschließlich des Amban und feines Stabes, flohen in beschlossenen Mindestpreise durchzuführen. Gegen die Forderungen gericht über die Streifbrechergewerkschaften gegen diese ausge- das Haus des Bruders des Dalai Lama  , wo sie über einen neuen zur Berkürzung der Arbeitszeit, insbesondere durch den Achtuhr- sprochen. Vertrag verhandeln. Feierabend( Sonnabends 10 Uhr), wie auch gegen die Freigabe des Simmelfahrts- und Bußtages, weniger gegen die Ausdehnung der Mittagspause von 1 auf 1% Stunden, machte sich dagegen lebhafter Widerspruch bemerkbar.

Husland.

Schneideraussperrung in Schweden  .

Bestialität.

Worms  , 17. April.  ( P.-E.) Ein abscheuliches Verbrechen wurde Die schwedischen Schneidermeister haben durch ihre Zeniral­Einem Meister paßte allerdings die ganze Richtung" nicht. Wie organisation eine ziemlich große Aussperrung veranstaltet, die nun hier gegen cin 23jähriges Dienstmädchen aus Gotha   verübt. Dieses kämen die Gehilfen dazu, mit den nur über 400 zählenden Tarif- am Montag auch auf Stockholm  , Upsala, Gefle und einige andere versuchte sich, von der Großen Brücke" in den Rhein   zu stürzen, meistern einen Tarif vereinbaren zu wollen, der dann für sämtliche Städte ausgedehnt worden ist, wo irgendwelche Differenzen nicht als drei hiesige verheiratete Tagelöhner hinzutamen und es an Meister Groß- Berlins   Geltung haben solle? Dazu hätten sie gar vorlagen. Die Ursache der Aussperrung sind Lohnbewegungen der dem geplanten Selbstmord hinderten. Sie gaben sich dem Mädchen tein Recht. Demgegenüber wies der Referent darauf hin, daß es Maßschneider in einigen Kleinstädten. In 6 Städten ist es bereits gegenüber als Brückenwärter aus, nahmen es mit in die Stadt und nicht an der Organisation liege, wenn sich ihr Einfluß nicht auf zu einer Ginigung gekommen, und es find neue Tarife abgeschlossen, vergewaltigten die Unglüdliche auf einer abseits gelegenen alle Arbeitgeber Groß- Berlins erstrecke. Darauf könne sie auch die annehmbare Lohnerhöhungen bieten; im übrigen aber waren Stelle. Sie ließen das Mädchen ohn mächtig liegen und suchten nicht warten, sondern sie mache diesen soweit geltend, als es ihr die Bemühungen des staatsangestelten Schlichtungsmannes er das Weite. Bassanten fanden die Bewußtlose auf und brachten sie möglich sei. Wolle man den zur Verhandlung und Verständigung folglos. von der Organisation eingeschlagenen Weg nicht beschreiten, müsse in das Hospital. Die drei Täter wurden im Laufe des Nachmittags es schließlich auch ohnedem gehen. Die große Mehrzahl der Ver­verhaftet. fammelten zeigte sich jedoch zu Verhandlungen bereit.

Bergarbeiterlos.

Die städtischen Arbeiter von Gotenburg   haben dieser Tage beschlossen, in den Streit zu treten, da es ihnen unmöglich schien, Zum Schlusse wurde eine Kommission von neun Brinzipalen auf friedlichem Wege die notwendige Verbesserung ihrer Lohn­gewählt, um mit der Lohnkommission der Gehilfen zu verhandeln. und Arbeitsverhältnisse zu erzielen. Inzwischen hat die Stadtver­Stach endgültiger Formulierung des Tarifvertrags soll derselbe waltung fich jedoch nach Eingreifen des Schlichtungsbeamten zu den einzelnen Meistern zum Abschluß unterbreitet werden, da es Verhandlungen bereit finden lassen, so daß es vielleicht noch zu an einer bestimmten Korporation der in Frage kommenden Prin- einer friedlichen Einigung kommen wird. Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Inferatenteil verantw.: 2h. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchbr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Sierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

Cardiff  , 17. April.  ( W. T. B.) Bei einer Explosion in der Kohlengrube Gilfach Goch wurden drei Personen getötet und vier verletzt. Ein Arbeiter wird vermißt.