Fr. 90. 29. Jahrgang.

Reichstag  .

2. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 18. April 1912.

89. Sigung. Mittwoch, den 17. April 1912, nachmittags 1 Uhr.

Am Bundesratstische: Wackerz app.

Die Beratung des

wird fortgesetzt.

Etats des Reichseisenbahnamtes

Wenn der Herr Präsident behauptet, die Gefundheit der Eisen- anderen stehen natürlich davor wenigstens außerhalb dieses Hauses bahnangestellten werde durch ihre lange Arbeitszeit nicht geschädigt, wie die Kuh vorm neuem Tor.( Heiterfeit.) Worauf es antommt, so ist das eine Behauptung, die nur ist, daß sich die Eisenbahnverwaltungen solch allgemeiner, nichts­am grünen Tisch fagender oberflächlicher Phrasen bedienen, um Hunderttausende von wachfen kann. Jeder Gewerbeinspektor, jeder schlichte Arbeiter Reifenden, die ein Interesse daran haben, sich eine Lektüre zu wählen, würde uns ins Gesicht lachen, wenn wir so etwas behaupten demokraten.) Nach einer anderen Richtung ist das Feingefühl der die ihnen paßt, zu bevormunden.( Sehr wahr! bei den Sozial wollten. Man muß mit der ganzen sozialpolitischen Kurzsichtigkeit Eisenbahnverwaltungen für Sitte und Ordnung oder Anstand durch­des Bureaukraten bewaffnet sein, wenn man nicht dafür das aus nicht so ausgebildet. Noch bis vor einem Jahre wurde nötige Verständnis besigt, daß lange Arbeitszeit um so auf den Bahnhofsbuchhandlungen jene fchändliche Sherlock­schädigender wirken muß auf den Gesundheitszustand einer Arbeiterkategorie, bei der es fich nicht bloß um mechanische die Wahrheit" ist eins Holmes und Nic- Carter 2iteratur berbreitet. Auch Abg. Bogtherr( Soz.): Der Abg. Behrens befand sich gestern in einem fundamentalen Handleistungen handelt, sondern die Anspannung ihrer auf den Bahnhöfen eines ganz besonderen Ablages erfreut. Wein Wahrheit" ist eins der Preßerzeugniffe, die sich Irrtum, wenn er glaubte, in der Erklärung des Präsidenten des ganzen moralischen und geistigen Straft notwendig Urteil über die Wahrheit" ist das eines jeben an­Reichseisenbahnamtes einen Fortschritt in der Nichtung zur hat, um ihren Dienst in 12- bis 16 stündiger Arbeitszeit zu verständigen Menschen. Ich will hier nur auf das Urteil hin reichsgesetzlichen Regelung der Dienstverhältnisse der Angestellten zu richten.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Schließlich wollte weisen, das der frühere antisemitische Abgeordnete Bin dewalo erbliden. Das gerade Gegenteil ist der Fall.( 3u- dann der Präsident des Reichseisenbahnamtes mit der Behauptung, in vorigen Jahre über die Wahrheit" gefällt hat. Er sagte:„ Wenn flimmung bei den Sozialdemokraten.) Der Abg. Behrens hat eine Verkürzung der Dienstzeit um eine Stunde würde 45 Millionen man glaubt, das Recht zu haben, rein politische Blätter zu unter­auch auf die uns zugegangene Broschüre über die Elektrifierung der foften, alle diejenigen ins Bodshorn jagen, für die alle fozialen brüden, so müßte man doch mit ganz anderer Schärfe gegen die fo­Staatseisenbahnen Bezug genommen. Die Beschränkung des Koalitions- Fragen in erster Reihe Geldfragen find. Zunächst tommt aber das genannte te volverpreffe, die Erpresferzeitungen, rechtes der staatlichen Eisenbahnarbeiter akzeptiert er Interesse des Arbeiterschußes in Frage, dann die Ver­als etwas Selbstverständliches, aber in dem Augenblick, wo die Elektrizi- tehrssicherheit und erit in letter Linie die vorgehen." Als ihm zugerufen wurde: Die Wahrheit", fuhr tätsarbeiter in ein indirektes Verhältnis zu den Eisenbahnen zu treten finanzielle Seite.( Sehr wahr! bei den Sozialdemofraten.) lichkeit genügend gebrandmarkt find. Diese Presse, die ihr fcheinen, erscheint es ihm als ein Gespenst, daß diese Beschränkung auch aus all diesen Gründen ist eine reichsgesetzliche Regelung der auf die Elektrizitätsarbeiter ausgedehnt werden könnte. Arbeits- und Ruhezeit des Betriebspersonals dringend notwendig. Das be weist, daß man solchen Dingen gegenüber sich schon vor dem ersten Schritt hüten muß. Sehr richtig! bei den Sozial­demofraten.) Man kommt sonst leicht zu einer Ausdehnung der Beschränkung der Koalisationsfreiheit auf alle Betriebe, die in ein direktes oder indirektes Lieferungsverhältnis zu den Eisenbahnen reichsgesehliche Dieuft- und Ruhezeit

treten.

Die

der

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er fort: Ich habe feine Zeitungen genannt, ba fie in der Deffent­

gemeines Geschäft damit verdeckt, daß fie auf der ersten Diefelbe Intereffenlosigkeit wie in den Fragen der Sozialpolitik Seite einen nationalen Beitartitel verzapft, der aller­treffen wir beim Reichseifenbahnamt auch in anderen Fragen an. Dings meist aus einer sehr mäßigen Feder stammt, dürfte ebenso­Ich erinnere an die Beseitigung der von den Eisenbahnen geübten wenig wie jene andere vorher gegeißelte Literatur auf den Bahn­Breßzenfur, insbesondere gegenüber unserer Preffe. Unsere höfen verkauft werden. Alle anständigen Leute im Deutschen Reiche aber man sollte meinen, die Eisenbahnbehörden müßten einiges Wer nichtswürdiger und entfittlichender im deutschen   Wolfe gearbeitet Breffe ist ja trop der Zenfur immer größer geworden, find fich darin einig, daß keine Presse gemeiner und verwerflicher, ständnis dafür haben, wie blamabel es für die gesamten deutschen   hat, wie gerade diese Revolverpresse. Wir verlangen im Namen der Zustände ist, daß eine so umfangreiche Presse wie die sozialdemo- Gerechtigkeit, daß man auf den Eisenbahnen überhaupt Leine des Personals liegt nach den Erklärungen des Präsidenten desviertel Millionen von dem öffentlichen Vertrieb auf den wunden ist, wollen wir es uns nicht länger gefallen laffen, daß man fratische mit einer Gesamtauflage von mehr als drei Prebzenfur übt. Nachdem die Präventivzenjur glücklich über­Reichseifenbahnamtes weder im Interesse des Verkehrs, noch im Eisenbahnen gewaltsam ausgeschlossen wird.( Sehr wahr bei auf diesem Umwege eine folche Zensur übt, die des deutschen   Bolkes Interesse des Personals. In Wirklichkeit besteht das Bedürf den Sozialdemokraten.) Interessant ist, daß im Reich sich nicht nicht mehr würdig ist. Wir glauben im Namen der weitaus größten nis nach einer solchen Regelung sowohl im Interesse des Verkehrs alle Staaten auf als in dem des Perionals.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) lächerlichen Standpunft stellen, den namentlich die preußische, wie schmählichen Bevormundung erwachsener Menschen verlangen.( Bravo  ! diesen Kleinlichen engherzigen widerwärtig Mehrheit des Voltes zu sprechen, wenn wir die Befeitigung diefer Wer unsere Verkehrsverhältnisse so sicher wie möglich gestalten will, auch andere Verwaltungen der mißliebigen Breffe gegenüber ein­bei den Sozialdemokraten.) muß bemüht sein, die Eisenbahnangestellten vor jeder Ueberlastung nehmen. In Baden und Bayern   ist der Vertrieb der sozial- Abg. List( natl.): Die große Frage der Vereinheitlichung des zu bewahren und ihre Arbeitszeit so furz zu bemessen, daß sie stets demokratischen Presse auch auf den Bahnhöfen ohne deutschen   Eisenbahnwesens darf nicht von der Tagesordnung ver ihre volle Aufmerksamkeit dem Betriebe wiemen können. Der Präsident weiteres gestattet. Die sozialdemokratische Presse hat noch schwinden. Die von Kirchhoff hierüber berfaßte Schrift hat meinte, eine Arbeitszeit von sechzehn Stunden, wie niemals den Versuch gemacht, eine Gleichberechtigung in dieser Be- cinen gangbaren Weg gezeigt. Um so mehr ist zu bedauern, daß fie ziemlich häufig vorkommt, fei in den Betriebsvorschriften ziehung durch Petitionen zu erreichen, weil sie nichts au petitionieren der preußische Eisenbahnminister sie nicht in genügender Weise nur ausnahmsweise vorgesehen. Meines Erachtens darf sie auch hat, fondern weil es ein selbstverständliches Recht jedes Preß- beachtet und sich dem ganzen Gedanken der Eisenbahngemeinschaft als Ausnahme nicht borgesehen werden.( Zustimmung erzeugnisses in Deutschland   ist, verbreitet zu werden, wie und wo es wolle, gegenüber ablehnend verhält. Er meinte, der heutige Zustand bei den Sozialdemokraten.) Bei Verfehlungen ist der leidende Teil und namentlich an den Stellen, die zum Nationaleigentum des laffe die Forderungen der Reichsverfassung weit hinter sich. Danach fowohl das Personal, das zur Verantwortung gezogen wird, als woltes gehören. Von der Preßzenfur betroffen sind außerdem noch follte man meinen, wir hätten es in der Frage eines einheit­auch das reisende Bublifum. Nur 4 bis 5 Proz. des Personals, Die Welt am Montag" und natürlich der ,, Simpliciffimus". Der Verkauf lichen Eisenbahnwesens schon herrlich weit gebracht. Aber richtig fagte der Präsident, hat eine Arbeitszeit über zwölf Stunden. Der Welt am Montag" auf Bahnhöfen ist nur zulässig in effen ist es nicht, der Einheitsgedanke ist im deutschen   Eisenbahnwesen Das heißt doch, daß 95 bis 96 Proz. emte Arbeitszeit bis zu und Mecklenburg  ( Heiterkeit). Das Verbot erfolgte ohne noch fehr wenig zur Geltung gekommen. Uns Süddeutschen twirft 3wölf Stunden hat, und bei einer solchen ist es unmöglich, jede Begründung. Nach wiederholten Verfuchen, die Gründe zu er- man vor, wir treten nur deshalb für die Vereinheitlichung der den Dienſt fehlerfrei zu leisten; am allerwenigsten darf in den Be- fahren, begab sich der Berleger zur Eisenbahndirektion in Berlin  . Eisenbahnen ein, um an den reichen Erträgen der preußischen Eisen­trieben des öffentlichen Verkehrs eine solche Arbeitszeit vorkommen. Dort wurde er an einen vortragenden Rat abgeschoben. Dieser bahnen teilzunehmen. Gewiß wollen wir auch unsere Finanzen ver­Die meisten Unfälle, jagte der Präsident, ereignen sich in den ersten unglücsmensch hatte eine schwache Stunde und verriet dem beffern, aber sicher nicht auf soften Preußens, sondern durch die bier Dienststunden. In allen anderen Betrieben des öffent- Herrn, daß die politische Haltung des Blattes die großen wirtschaftlichen Vorteile, die mit einer Ber­lichen Verkehrs macht man Die umgefehrte Er fahrung; der Präsident follte einmal die Berichte Beranlassung des Verbotes fei. Vielleicht, wenn sie übermorgen einheitlichung des Eisenbahnwesens verbunden sind. Der Redner gibt Gewerbeinspektoren einsehen. Ganz generell beobachten sie, belohnt.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Das ist die ibre politische Haltung ändert, wird sie wieder mit der Zulaffung einen historischen Ueberblick über die Eisenbahnpolitik Bismards und des Reiches feit 1876. Bismard habe den Einheitsgedanken auch auf dem daß nicht am Beginn, sondern am Ende der Arbeitszeit Gebiet des Eisenbahnwesens fördern wollen, sei aber leider an die meisten Unfälle sich ereignen, sowohl in den Ge­widerwärtigste politische Korruption, dem Widerstand der Süddeutschen gescheitert, die Furcht weioebetrieben, wie in denen des Verkehrs. Der Präsident berief die fich da bei den Eisenbahnverwaltungen zeigt,( Bizepräsident vor einem llebergewicht Preußens hatten. Preußen follte jegt zu fich auf die Ergebnisse seiner Statistik. Jedenfalls ist sie ganz ober- Dove hat sich bei diesen Worten erhoben. Der Redner macht eine der Bismardichen Politik zurückkehren und die Führung in diefer flächlich zusammengestellt und umfaßt auch alle diejenigen Betriebs- Bause und sieht sich unter großer Heiterfeit des Haufes um, als ob großen und wichtigen nationalen Frage übernehmen.( Bravo  ! bei beamten, bei denen von einer Gefahr und mehr oder minder großer er einen Ordnungsruf erwartet. Bizepräsident Dove: Entnehmen den Nationalliberalen.) Berantwortlichkeit für das Berkehrsleben nicht die Rede sein kann. Sie aus meinem Aufstehen die Mahnung, sich in Ihren Ausdrücken Abg. Gothein( Vp.): Vielfach wird über das Vorhandensein Ein einziger Betriebsunfall fann unabiehbares Unglück zu mäßigen.) von Eisenbahnübergängen ohne genügende Schußeinrichtungen ge herbeiführen, ohne daß die Statistik des Herrn Präsidenten dadurch Etwas anders erging es dem Simpliciffimus". Diefer flagt, toodurch die Unfälle erheblich vermehrt sind. Das Meichs­in dem einen oder anderen Sinne beeinflußt wird. Der Präsident hat sich an die Generaldirektion der badischen Staatseisenbahnen eisenbahnamt hat die Verpflichung, diese Verhältnisse zu prüfen und erklärte auch, die Gesundheitsverhältnisse des Betriebspersonals seien gewandt. Diese ist etwas deutlicher geworden und hat erklärt, der zu überwachen. trotz der langen Arbeitszeit durchaus normal. Er fügte aber vor- Simpliciffimus" bringt häufig Darstellungen in Wort und Bild, Abg. Böhlendorff- Kölpin( t.): Die Frage der Elettrifierung fichtigerweise hinzu, daß die Lokomotivführer hiervon aus die geeignet find, die bestehende Ordnung und der Eisenbahnen fann feineswegs heute schon ohne weiteres in An­zunehmen feien, bei ihnen mache sich eine besonders starte gute Sitte zu gefährden, er eigne sich deshalb nicht zum griff genommen werden, sie wird nur sehr langsam gefördert werden, Nervenabipannung geltend. Aber gerade im Eisenbahnverkehr Verkauf in den Räumen der Eisenbahnen.( Sehr richtig! rechts.) und wir alle werden wohl das Verschwinden der Lokomotive nicht follte man die Beamten vor solcher übermäßigen Nerven Ihre( nach rechts) Ordnung und Sitte wird allerdings durch den erleben. Durch die Ueberlandzentralen und die Monopol­abipannung schüßen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Simplicissimus" kritisiert, bloßgestellt und dadurch in Ihrem bestrebungen der großen Betriebe wird das Installationsgewerbe Es handelt sich nicht bloß dabei um die Verhütung von Eisenbahn  - Sinne gefährdet. Im übrigen bedeutet der" Simpliciffimus" aufs höchste gefährdet; meine Freunde warnen dringend vor den unfällen, sondern um den Schutz der Arbeiter und Befür Hunderttausende geradezu eine literarische Er Schädigungen eines eben erst entstandenen Gewerbes, bor der Ver­diensteten überhaupt.( Sehr richtig! bei den Sozial frischung( Lachen rechts), wenigstens für diejenigen, die nichtung dieses Mittelstandes zugunsten einiger großen Betriebe. demokraten.) verstehen, was im" Simpliciffimus" steht.( Seiterfeit lints.) Die( Bustimmung rechts.) Der Präsident des Reichseisenbahnamtes eingehendsten und schwierigsten Arbeiten, ehe die wissenschaftlichen förmige Magengeschwür, das meistens einer chirurgischen Behand­lung bedarf, weil nicht selten eine frebsartige Entartung des Gea Die Verhandlungen begannen mit dem Referat des Professors schwürs im Laufe der Zeit eintritt. Auch die Folgeerscheinungen Nieder- München über:" Das Röntgenverfahren im des Magengeschwürs, besonders der sogen. Sanduhrmagen, Dienste der Pathologie und Therapie bes Magen sowie die Berengerung des Pförtners mit sekundärer Magen­O. P. Unter den vielen Versammlungen, die in der Frühjahrs- darmkanals". Trotz der relativ kurzen Zeit, die feit der erweiterung sind bis in die Einzelheiten durch die Röntgenunter­geit zusammentreten, zicht wohl keine die Blicke des großen Bubli- großen Entdeckung Röntgens verflossen ist, hat seine Methode, durch suchung festzustellen. Desgleichen der Erfolg chirurgischer Eingriffe tums so sehr auf sich, wie der Kongreß für innere Medi- welche das Dunkel der Körperhöhlen erleuchtet und auf die photo- bei diesen Strankheiten, namentlich bei fünstlicher Verbindung des zin, denn in ihm vereinigen sich die Männer, von deren Wissen graphische Platte gebannt wird, doch schon mächtigen Einfluß auf Magens mit dem Dünndarm, läßt sich durch das Studium von Art und Können das körperliche Wohl des Volles zu einem großen Teil die Medizin ausgeübt. Freilich vermag sie nur Schattenbilder der und Dauer der Magenentleerung gut kontrollieren. Auch die durch abhängt. Hier werden die inneren Heilmethoden erörtert, deren härteren Bestandteile des Körperinnern zu liefern, deren Deutung Magenkrebs bedingten Veränderungen der Magenwand und die Wirkungen schließlich ein jeder einmal am eigenen Leibe erfahren an das Verständnis des Arztes die größten Anforderungen stellt. Hierdurch bedingten Schattenaussparungen sowie die besonders beim Gute Röntgenbilder vermag heute ein geschickter Techniker zu Strebs auftretenden Störungen im Ablauf der Bewegungsvorgänge In der stattlichen Versammlung, die sich am Dienstag im Fest- liefern, der zur Medizin gar keine Beziehungen zu haben braucht, find röntgenologisch zu erkennen. faale des neuen Kurhauses zu Wiesbaden   vereinigte, befinden aber das gewonnene Bild kann nur auf Grund umfassender medi- Wichtig ist ferner die röntgenologisch leicht zu entscheidende fich zahlreiche Universitätslehrer und Krankenhausärzte aus allen zinischer Stenntnisse beurteilt werden. Frage, ob eine Geschwulst dem Magen felbst angehört oder nicht. deutschen   Gauen. Das umfangreiche wissenschaftliche Programm Zur Darlegung unserer Kenntnisse über die Röntgenunter- Gin negativer Röntgenbefund erlaubt das Bestehen einer Neubil= verzeichnet zahlreiche Vorträge und Demonstrationen aus den ver- suchung des Magendarmianals scheint taum jemand mehr berufen dung mit großer Sicherheit auszuschließen, so daß Besorgnisse des schiedensten Gebieten der vielgestaltigen inneren Medizin. Wissen- als Prof. Rieder, der diese Technit in grundlegenden Untersuchungen Patienten zerstreut werden können. schaft und Praxis sollen in gleicher Weise zu ihrem Siecht kommen. geschaffen und vielfach gefördert hat. Der Magen selbst wird durch Mit Hilfe des Röntgenverfahrens fönnen wir auch den Darm, Der ganze erste Tag var dem Röntgenverfahren und seiner die Röntgenstrahlen erst sichtbar gemacht, venn er mit schatten- und zwar in seinem ganzen Verlaufe, uns vor Augen führen und Anwendung gewidmet. Es ist naturgemäß außerordentlich schwer, bildenden Substanzen angefüllt ist. Deswegen muß jeder Patient besonders über seine motorische Tätigkeit uns orientieren. die Ergebnisse eines wissenschaftlichen Kongresses, deren Verständ- vor einer Röntgenuntersuchung des Magens und Darms eine Wahl- sieht auf dem Leuchtschirme, wie die Nahrung mit vielen Unter­nis ein eingehendes Studium voraussetzt, einem großen Publikum zeit aus Mehl oder Zwiebackbrei mit Wismutsalgen oder ähn- brechungen langsam vorschreitet. Die normale Dünndarmverdau­zu übermitteln. Der Vorstand des Kongresses hat es für gut ge- lichen Substanzen zu sich nehmen. Dadurch, daß wir eine Wismut- ung erstredt sich nach Darreichung von Wismuthbrei auf 7 bis halten, aus zuverlässigen Fachgelehrien ein offizielles mahlzeit während ihres Durchganges durch den ganzen Magen und 8 Stunden. Bei Röntgenuntersuchungen des Dünndarmes hat man Prezbureau zu bilden, dessen unabhängige Berichte diesmal Darmkanal verfolgen, können wir uns Aufschluß über die Be- besonders auf den Nachweis der befürchteten Geschwüce des Zwölf­zum ersten Male dem Publikum zugängig gemacht werden. schaffenheit und Tätigkeit von Magendünn- und-dickdarm vera fingerdarmes sein Augenmerk gerichtet. Aber für gewöhnlich ist Der Kongres wurde bon dem Präsidenten, Professor schaffen. In bezug auf Gestalt und Lage des Magens hat die nur ein tieffißendes, kraterförmiges Geschwür solvie die an dasselbe Stinging- Jena  , eröffnet, der im Hinblick auf die Geschichte Röntgenuntersuchung gezeigt, daß sie je nach dem allgemeinen sich anschließende Verengerung des Zwölffingerdarmes nebst ihren bes nunmehr 30 Jahre alten Kongresses die gewaltigen Fortschritte Störperbau vielfach verschieden sind und daß der Magen seine Form Folgeerscheinungen durch die Röntgenuntersuchung zu erkennen. der inneren Medizin in dieser Zeitspanne erörtert. Sie sind da während der Entleerung des Inhalts nicht unerheblich abändert. Lage und Verlauf des Dickdarmes sind mit Hilfe der Röntgen­durch bedingt, daß die innere Medizin mit allen Gebieten der Die Magenbewegungen, durch die die Speisen nicht bloß durchein- strahlen immer genau festzustellen. Wie beim Dünndarm werden Naturwissenschaft innig verbunden ist und deren neue Errungen- ander gemengt und mit Magensaft vermischt, sondern auch in den auch hier durch den mechanischen und chemischen Reiz der Speisen schaften fich zu eigen machen muß. So dankt sie ihren Aufschwung Darm befördert werden, vollzieht sich automatisch. Sie seht bald mannigfaltige Bewegungen ausgelöst. Der Dickdarm entfaltet wie insbesondere der Chemie und Physik, der letzteren namentlich das nach der Nahrungsaufnahme ein und spielt sich in Form von Zu- der Dünndarm eine periodische Tätigkeit. Die Dickdarmverdauung unentbehrlich gewordene Röntgenverfahren, der ersteren neben den sammenziehungen ab, deren jede etwa 20 Sefunden dauert. Die erstreckt sich auf ca. 24 Stunden. Die Senkung des Diddarmes, die neuen Heilmitteln die Vertiefung der Lehre von der Ernährung Enticerung des Mageninhalts vollzieht sich schubweise im Verlaufe sich viel häufiger beim weiblichen als beim männlichen Geschlecht und vom Stoffwechsel sowie des Studiums der Fermente und der von drei bis vier Stunden. In Krankheitszuständen ist die Aus- findet, geht stets mit einer Magensenfung einher. Berengerungen inneren Sefretion. Von größter Bedeutung wurde die Batteriologie treibungszeit verlängert; Flüssigkeiten verlassen den Magen vajcher des Diddarmes sind mit Hilfe der Röntgenstrahlen schon in allen und die sich daran aufbauende Immunitätslehre und Serologie. als feste Speisen. Um ihre Verweildauer zu prüfen, läßt man die Abschnitten desselben nachgewiesen worden. In letzterer Beziehung erinnert Stinging daran, daß der Kongres Patienten wismutgefüllte Kapseln schlucken, deren leberzug im vor 30 Jahren unter besonders ruhmreichen Auspizien eröffnet Magensaft unlöslich ist. So vermag die Röntgenmethode oft die wurde durch die Mitteilung Robert Kochs über die Entwickelung Funktion des Magens zu erkennen in Fällen, bei denen man früher des Tuberkelbazillus. In äußerlicher Beziehung hat sich der Kon- die Magensonde einführen mußte. Insbesondere kann man die greß zwar vervierfacht, aber fein Wachstum ist doch gehindert wor- Lageveränderung des Magens, die sogenannten Sentungen, Icicht den durch das Aufkommen zahlreicher Spezialitäten, deren Sammel- erkennen. und Mittelpunkt der Kongreß bleiben müsse, denn die innere Ju bezug auf die eigentlichen Magenkrankheiten sind die Lei­Medizin studiert und behandelt nicht nur das er stungen des Röntgenverfahrens sehr verschiedenartige. Das sehr trantte Organ, sondern stets den menschlichen häufig vorkommende einfache Magengeschwür ist der Röntgenunter­Körper in feiner Gesamtheit. Daher bedarf es oft der suchung viel weniger zugängig, als das seltenere tiefgreifende frater

Der 29. Kongreß für innere Medizin. Studien Früchte für die Krankenbehandlung tragen.

tann.

I.

Blinddarmgegend der Röntgenuntersuchung zugänglich, ebenso Ver­Ferner find die chronischen Reiz- und Schmerzzustände der vachsungen des Diddarmes mit Nachbarorganen, z. B. der Leber. Singegen gelingt es niemals, die so häufig zu entzündlichen Pro­geffen führenden Rotsteine im ertrantten Wurmfortsaß nachzu­weisen, da fie für Röntgenstrahlen zu durchlässig sind.

Sehr wertvoll ist das Röntgenverfahren bei chronischer Vera stopfung, weil damit festgestellt werden kann, welche Ursache der Er­frantung zugrunde liegt. Dadurch, daß man untersucht, ob einfache Darmtätigkeit oder Darmmusteltrampf oder Störungen der reflet