Sr. 90. 29. Jahrgang.

3. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donerstag, 18. April 1912.

dem Aethylalkohol zugefeßt, ohne daß giftige Wirkungen sich er- Beit so strahlende Antlitz ziehen sollte. Große Menschen­

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Die Asyliftenvergiftungen vor Gericht. geben. Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Die Behauptung ist nicht massen strebten den freien Feldern und Anhöhen des vom

Zwölfter Verhandlungstag.

Nach Gröffnung der Sigung gibt Rechtsanwalt Brebered fol­gende Erklärung ab: Er habe im Laufe der Verhandlung erklärt, baß durch die Fabrikate der Margarinefirma Mohr, welche ein neues Del angewendet habe, zahlreiche Todesfälle verursacht wor­den seien. Nach einer Rücksprache mit dem Vertreter der Firma, ber sich an ihn gewandt habe, tönne er jetzt erklären, daß nicht Todesfälle, sondern nur zahlreiche Erkrankungen vorgekommen Es wird fodann die Beweisaufnahme

wären.

über einzelne Anklagefälle fortgesetzt. In einem dieser Fälle er­klärt der Staatsanwalt, daß er die Anklage fallen lasse.

in aufgestellt worden, wie es der Herr Beisiger angegeben. Es ist Berliner   Häusermeer für eine gute Aussicht weniger beengten behauptet worden, daß Methylalkohol und Aethylalkohol mit Essenzen Südens zu.

Ordnungsstrafen.

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Nach der Mittagspause verkündet der Vorsitzende Landgerichts rat Bricskorn durch den Mund des Gerichtsschreibers den nach langer Beratung gefaßten, gegen Rechtsanwalt

Dr. Werthauer gefaßten Beschluß. Soweit bei dem schnellen Vorlesen die einzelnen Punkte ver­ständlich waren, wird dagegen etwa folgendes gesagt:

bersetzt werden und der Methylalkohol erst durch den Zusatz gewiffer Südens zu. Aber auch auf allen anderen freien Plägen Effenzen eine giftige Wirkung erhalten kann. Geheimrat Dr. bildeten sich länger als zwei Stunden dichte Gruppen, die Seffter: Welche Effenzen kommen dabei in Frage? Rechtsanwalt unentwegt die Nase gen Himmel streckten, um den feierlichen Dr. Werthauer: Das ist nicht festgestellt, weil teine Voruntersuchung Augenblick, in dem die Sonne das erste Zeichen ihrer unge­geschtwebt hat.- Beifizer Landrichter Dr. Kriener: Findet der fährlichen Karambolage mit Freund Mond geben würde, Herr Sachverständige einen inneren Unterschied zwischen meiner nicht zu verpassen. Ganze Schulklassen, denen wochenlang Frage und der Erklärung des Verteidigers?- Geheimrat Dr. vorher in physikalischen Unterricht das denkwürdige Ereignis Seffter: Nein! Der Vorsitzende hält die Protokollierung des Bor  - an dem bekannten einfachen Apparat demonstriert wurde, - ganges für geboten. waren in Begleitung der Lehrer unterwegs. Die Besitzer von großen transportablen Fernrohren machten auf Straßen und Plätzen so glänzende Geschäfte, als es die verhältnis­mäßig kurze Beobachtungsfrist zuließ. Auch Operngläser In einem andern Falle hat Dr. Jeserich in der Leiche des mit gefärbten Linsen wurden verliehen. Selbst wer noch um unter auffallenden Erscheinungen plöblich verstorbenen Arbeiters Schneider Methylalkohol festgestellt. Gerichtsarzt Dr. Marg, der die Mittagszeit von des Dienstes ewig gleichgestellter Uhr ge­fesselt wurde, benußte ein paar Minuten zum Blick auf den in diesem Falle zusammen mit dem Medizinalrat Dr. Pfleger, die Obduktion vorgenommen hat, bekundet, daß der Beweis dafür, daß 1. Dr. Werthauer habe in einer Sigung gesagt: Das Gericht Himmel. Schlaumeier kletterten auf den Rathausturm, die der Tod durch Methylalkoholvergiftung herbeigeführt worden, weder übersehe die Sachlage nicht und er hat deshalb einen Vertagungs- Siegessäule und andere höchste Punkte. Doch war diese Vor­aus der Krankheitsgeschichte noch aus dem Obduktionsbefunde mit antrag gestellt, um die Sache besser vorbereiten zu lassen und er sicht nicht nötig, da man überall auf dem Boden gut beobach­Sicherheit zu führen sei.- Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Der hat dabei gesagt: nach Pfingsten sehen wir uns dann mit frischen aen konnte, weil die Sonne hoch über den Häusern stand. Schneider ist am 1. Weihnachtsfeiertage   gestorben, die Obduktion Kräften wieder: hat am 5. Januar stattgefunden. Ich frage den Herrn Sachver­2. Nach der am 2. April gegen den Rechtsanwalt Dr. Jaffe Anfangs fab sich das Publikum ziemlich enttäuscht. Erst kurz Ständigen, ob die Reiche vor der Obduktion dem Beschuldigten verhängten Ordnungsstrafe entfernte sich dieser mit dem Rechts- nach 1 Uhr, als schon mehr wie die Hälfte der Sonnenscheibe Scharmach zur Anerkennung vorgelegt worden ist? Dr. Marg: anivalt Dr. Puppe aus dem Sigungssaale, angeblich um sich mit bedeckt war, wobei die scharfen Einrisse an beiden Sichelenden Es wird immer, wenn wir obduzieren, die Leiche identifiziert. den übrigen Verteidigern zu beraten. Nach geraumer Zeit fehrten auffielen, änderte sich das Bild. Es wurde so dunkel wie Wie dies in dem vorliegenden Falle geschehen, kann ich nicht sagen. die Verteidiger mit Ausnahme des Justizrats Dr. Jvers nachein- um die jeßige Jahreszeit in der achten Abendstunde. Die Wir obbugieren feine Leiche, die nicht identifiziert worden ist. ander demonstrativ in den Saal zurüd und nahmen unter einem Wolfen am Horizont färbten sich gelbrot. Gan ungewöhnlich Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Können Sie vielleicht das schriftliche erheblichen, zu diesem Zwecke nicht erforderlichen Stuhlrücken mit war eine förmliche Leichenfarbe der Menschen und der Häuser. Ersuchen zur Obduktion noch vorzeigen?- Dr. Marg: Das glaube selchem Geräusch ihre Plätze ein, daß die Verhandlung gestört wurde ich nicht. Das Ersuchen wird bisweilen auch telephonisch gerichtet. und der Vorsitzende um Unterlassung ersuchen und die Verhandlung Um 14 Uhr hatte die Finsternis ihren Höhepunkt erreicht, aber erst eine Stunde später hatte unser himmlischer Wärme­Der Vorfizende ordnet die Protokollierung der Fragen des Ver- unterbrechen mußte. teidigers an, da er nicht wisse, wohin diese zielen. Staatsanwalt 3. Am 4. April hat Dr. Werthauer bei der Verhandlung des spender den bleichen Gast wieder völlig abgeschüttelt. Dr. Gutjahr: Sie zielen auf§ 88 der Strafprozeßordnung.( Dieser Falles Kopplin nach Vernehmung des Sachverständigen Medizinal­§88 bestimmt: Vor der Leichenöffnung ist, wenn nicht besondere rats Dr. Hoffmann die Verlesung des Obduktionsprotokolls ohne Hindernisse entgegenstehen, die Persönlichkeit des Verstorbenen, ins- Angabe eines Grundes und ohne ersichtlichen Grund verlangt. Daß besondere durch Befragen von Personen, welche den Verstorbenen eine solche Verlesung unzulässig sei, muß dem Rechtsanwalt Dr. getannt haben, festzustellen. Ist ein Beschuldigter vorhanden, so Werthauer bekannt sein; der Antrag hat daher die künstliche Schaf­ist die Leiche ihm zur Anerkennung vorzuzeigen.) Dr. Werthauer fung eines Revisionsgrundes bezwedt. Nach Ablehnung des An­beantragt die Verlesung der Verfügung bezüglich der Obduktion, trages hat Dr. Werthauer erklärt: er widerspreche nunmehr für ebenso die Protokollierung verschiedener Fragen. Der Gerichtshof Bergangenheit und Zukunft der Entlassung von Zeugen und Sach berständigen. Er hat dann an die Zeugin Kopplin eine bereits früher gestellte Frage gerichtet und Gerichtsbeschluß darüber be­antragt, obgleich er darauf hingewiesen worden war, daß die Frage schon beantwortet worden sei.

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zur Beit, als Sonne und Mond sich deckten, beinahe ringförmig. Um 12 Uhr 48 Minuten wurde der Planet Venus   sichtbar. Die Temperatur fant um 4 Grad, stieg dann aber wieder.

Im Berg- und Hüttenmuseum.

Auf sämtlichen Sternwarten in und um Berlin   herrschte ein überaus lebhafter und reger Betrieb. Sämtliche Astronomen der einzelnen Institute saßen vor den ihnen zur Verfügung stehenden Instrumenten und beobachteten eifrigst den Eintritt, das Fortschreiten, den Höhepunkt und das Ende der Sonnenfinfternis. Auf der Ber­liner Sternwarte, die inmitten des schönen alten Gartens am Ende­lehnt nach furzer Beratung die Verlesung und die Protokollierung plag zwischen den Häusern der Großstadt liegt, waren auf der Blatt­ab. Dr. Werthauer: Hätte es sich ermöglichen lassen, die Ob form sämtliche Astronomen versammelt.- Auf der Treptower buftion noch um 1 oder 2 Tage zu verschieben? Dr. Marg: Mit Sternwarte  , wo Dr. Archenhold Beobachtungen durch den Riesen­jeder Stunde, die die Obduktion verschoben wird, verkleinert sich die Möglichkeit, einwandfreie anatomische Befunde festzustellen. 4. In der Verhandlung vom 4. April ist durch das Sibungs. fraktor vornahm, hatten sich schon gegen 11 1hr zahlreiche Personen Geheimrat Professor Dr. Stadelmann wird hierauf bom protokoll folgendes erwiesen: Rechtsanwalt Dr. Werthauer erklärte: eingefunden, die durch kleinere Ferngläser die Finsternis beobachteten. Staatsanwalt befragt, ob es möglich sei, daß in den hier behan- er wolle an die Beugin Kopplin die Frage richten, aus welchem Aus Paris   wird gemeldet, daß dort die Sonnenfinfternis in delten Todesfällen Genidstarre in Frage stehen könne. Der Staats- Grunde ihr Ehemann seinerzeit beim Militär invalidifiert worden anwalt bemerkt hierzu: er stelle diese Frage nur, weil Dr. Jaffé fei; eventuell beantragte er Gerichtsbeschluß. Der Vorsitzende der Zone der Totalfinsternis von zahlreichen französischen und fremden behauptet hat, daß Genicstarre in Frage kommen könne. Rechts- stellte dann diese Frage und fügte hinzu: Wann ist Ihr Ehemann Astronomen und von den Schülern des Polytechnikums beobachtet anwalt Dr. Jaffé bestreitet, daß er diese Behauptung aufgestellt bom Militär entlassen? Nachdem die Zeugin diese Frage beant- wurde. Zur Beobachtung waren auch Genieoffiziere in einem Frei­habe. Er habe nur an den Medizinalrat Dr. Störmer die Frage wortet hatte, erklärte Dr. Werthauer: Ich hatte beantragt, die Frage ballon und zwei Flugmaschinen aufgestiegen. Die Finsternis war gerichtet, ob bei Genicstarre sich nicht ähnliche Symptome zeigen, selbst zu stellen, denn das sei ein Grundrecht der Verteidigung.. wie bei Methylaltoholvergiftung, da ihm solches gemeldet worden Als ihm dann gesagt wurde, er solle dann doch die Frage stellen, fei. Geheimrat Professor Dr. Stadelmann: In keinem der in antwortete er: er habe jetzt keinen Anlaß dazu und fügte nach kurzer Frage stehenden Fälle kann auch nur der geringste Verdacht ent- Bause hinzu: weil die Frage nun schon beantwortet ist. 5. In zahlreichen Fällen hat Dr. Werthauer von ihm selbst stehen, daß Tod an Genickstarre vorlag. Dieser Gedanke ist mit Entschiedenheit abzulehnen. Dagegen sprechen alle flinischen Be- gestellte Fragen wiederholt, obgleich er mehrfach darauf hingewiesen obachtungen und die Ergebnisse der Obduktion. Auf Ersuchen war, daß diese Fragen schon beantwortet seien. In der heutigen Der Kampf der Bergarbeiter, der alle Interessenten der des Staatsanwalts gibt Geheimrat Stadelmann ferner Auskunft Sizung hat er erklärt, daß eine von einem Beisiger an den Sach­über die fünf Fälle der Erblindung, die im Krankenhause borge- verständigen Geheimrat Prof. Dr. Heffter gerichtete Frage un- tapitalistischen Wirtschaftsordnung erzittern ließ, er hat das Tommen seien. Wirkliche totale Blindheit sei nur in einem Falle richtig sei und die von ihm selbst dann in anderer Form ge- Interesse für die gefahrvolle Arbeit unserer Bergknappen in erhöhtem Maße erweckt. beobachtet worden, bei den übrigen lagen nur starte Sehstörungen stellte Frage war inhaltlich genau so wie jene. Diese Vorgänge stellen eine grobe Ungebühr des Rechtsanwalts Das Berg- und Hüttenmuseum, welches in einem der ver. In das Krankenhaus kommen viele Trinker und Säufer, aber es ist noch nicht vorgekommen, daß der Genuß von Aethylalkohol Dr. Werthauer dar und sind von ihm in der Absicht hervorgerufen, drei in Renaissanceformen errichteten Museumsbauten in der um auf Kosten des Ansehens des Gerichts in der Oeffentlichkeit, Invalidenstraße sich befindet, bietet zwar wenig dem, der die felche Schstörungen zur Folge gehabt hat. Sachverständiger Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Heffter, Di- sei es aus Reklamefucht, sei es aus anderen unberechtigten Gründen, mit tausend. Gefahren verbundene Arbeit im Berg- und rektor des Pharmakologischen Instituts, ist vom Staatsanwalt vor dem Gericht Schwierigkeiten zu bereiten und die ordnungsmäßige Hüttenwesen kennen lernen will, desto mehr aber in bezug auf geladen, um Auskunft zu geben über die Literatur über Methyl- Erledigung des Verfahrens zu verhindern. Rechtsanwalt Dr. alkohol, über die Zeitschriften, in denen sie veröffentlicht ist und Werthauer wird deshalb in eine Ordnungsstrafe von 100 M. ge- Werkzeuge und Erzeugnisse dieser Industrie. Gleich beim Eintritt fällt uns unter anderem Sehens tras aus der Literatur über Todeserfolg und Erblindung infolgenommen. Die Verhandlung wurde hierauf auf nächsten Sonnabend werten ein versteinerter Baumstumpf mit Wurzeln auf. Wir ben Methylalkohol zu ersehen ist. Geheimrat Heffter befundet wenden uns rechts und wir sehen Profile von Erzlagerungen u. a.: Die ersten Fälle von Methylalkoholvergiftung find 1879 in 9 Uhr vertagt. Rechtsanivalt Dr. Werthauer, der bei der Verhängung der in Oberschlesien  , dem Siegerlande, Westfalen   und dem Harz, einer französischen   Zeitschrift beschrieben; sie betrafen zwei fran­ zösische   Gefangene in Beaulieu Neuerdings ist der Ophtalmologe Ordnungsstrafe wegen einer an anderer Stelle von ihm zu führen sowie ein Stalibergwert. Etwas weiter sind Sicherheitslampen, Dr. Hirschberg wieder darauf zurückgekommen. Dann tam in den Verteidigung nicht im Saale anwesend war, hat gegen die Deutschland   1899 ein Fall vor, bei dem in Memel   ein Arbeiter, Ordnungsstrafe sofort Beschwerde eingelegt. Außerdem hat er, dem Lüftungsanlagen, Seile, Ketten und Fangvorrichtungen aus­der Methylalkohol mit Rornbranntwein getrunten hatte, innerhalb Bernehmen nach, sofort eine Eingabe an den Justizminister gerichtet gestellt. Auch Modelle von Schüttelzeugen, durch welche, wie bei 5 Tagen erblindete. Dann kam im Jahre 1904 der große Bericht und um das Eingreifen des Ministers durch Entsendung eines einer Dreschmaschine das Getreide gereinigt wird, die Kohlen bon den beiden amerikanischen Aerzten Buller und Word über 275 Spezialbeauftragten gebeten, weil die Verteidigung der Angeflagten und Erze sortiert werden. Wir sehen ferner Roheisen und Vergiftungsfälle, die teils durch reinen Methylalkohol, teils durch in unzulässiger Weise durch das Gericht beschränkt werde. In der Schlacken, fertiges Eisen und Stahl. Modelle von Hochöfen fogenannten Columbiasprit, teils durch Schnäpse oder Effenzen, die Eingabe wird ferner darauf hingewiesen, daß durch den Mangel geben mir einen ungefähren Begriff eines solchen. Einen mit Methylalkohol hergestellt waren, eingetreten waren. Darunter einer Voruntersuchung in einer so schwierigen Sache die Verteidi großen Dampfhammer haben wir Gelegenheit anzustaunen. waren 153 Fälle der Erblindung und 122 Todesfälle. Erblindungen gung einen ungewöhnlich schwierigen Standpunkt einnehme, da Einige Würfel verbildlichen die steigende Eisengewinnung tvaren nicht bloß durch den Genuß von methylalkoholischen Ge- die Anklagebehörde einseitig von einer bestimmten Ansicht ausgehe, tränken, sondern auch durch Einatmen hervorgerufen. Lehteres be die als unrichtig nachzuweisen, Aufgabe der Verteidigung sei. Fer. Deutschlands  . Etwas weiter zeigen sich uns Produkte ber­zog sich auf zwei Arbeiter, welche Bierfäffer mit Schellak verpichten, ner hat Dr. Werthauer dem Vernehmen nach gegen den Staats- fchiedener Hütten in Kriegs- und Eisenbahnmaterial, Dampf­der in Methylalkohol gelöst war. Dann sind aus Rußland   eine anwalt Dr. Gutjahr einen Disziplinarstrafantrag gestellt, weil tessel, Ketten, Bohrer, Räder, Feilen und Messer, besonders Anzahl Fälle berichtet worden, die Berichte erftredten sich 1910 auf diefer in öffentlicher Sigung die Verteidiger durch die Bemerkung schöne Gußstücke aus der ehemaligen Königl. Eisengießerei in 80 Vergiftungen. In diesen Fällen war sogenannter Kinderbalsam beleidigt habe: Die Verteidiger hätten ihrerseits nicht Zeit gehabt, Berlin  . In der Säulenhalle sind Gegenstände aus ver­schiedenen Metallen ausgestellt, Figuren aus Zinn, Kupfer-, getrunken worden, bezw. war Methylalkohol, der zur Herstellung sich genügend vorzubereiten, weil sie zu viel Mandate annehmen. Blei- und Nickelwaren. Beranschaulicht ist auch die Zubereitung von Wundbalsam diente, genoffen worden. Auch da kamen Seh und Gewinnung verschiedener Metalle, als Nickelgewinnung störungen reichlich vor. Auf dem Ophtalmologischen Kongreß 1910 wurde über 70 Fälle aus Ungarn   berichtet. Außerdem sind von in Schlesien  , Silbergewinnung im Harz und Aluminium­Hirschfeld in Leipzig   sehr eralte experimentelle Unterfundhungen in Schenkendorf. Am Sonnabend, den 20. April, abends 8 Uhr gewinnung in Neuhausen   in der Schweiz  . Wir steigen auf den Jahren 1901 und 1902 an Hunden, Kaninchen und Affen ange­stellt worden, die mit kleinen Mengen Methylalkohol gefüttert wur- Mitgliederversammlung bei Otto Baetsch. Tagesordnung: 1. Bericht die Galerie und können hier wohl alles betwundern, was Auf eine Frage des Staatsanwalts Dr. Gutjahr erklärt von der Generalversammlung Groß- Berlin. 2. Stellungnahme zu unsere Erde beherbergt. Da gibt es allerhand Steine, Salze der Sachverständige: Er glaube nicht, daß in den Reihen der prat- der diesjährigen Maifeier. 3. Vortrag des Genossen Pleifier- Stönigs- und Erze, und was besonders interessieren wird, bergmännische tischen Aerzte die Giftigkeit des Methylalkohols in größerem Um- usterhausen über Konsomgenossenschaft und Gründung eines Vor- Erzeugnisse unserer Kolonien. In verschiedenen Räumen sind fange bekannt war; bekannt war es in den Kreisen der Pharmo- bereitungsvereins" Schenkendorf". 4. Vereinsangelegenheit und Ber  - die Lagerungen der Erdschichten veranschaulicht und zwar die Der Vorstand. Tertiärgebilde im Mainzer Becken  , die Lagerungen in fologen und auch in den Streifen der Augenärzte. Die medizinische schiedenes. Gäste haben Zutritt. Literatur ist so umfangreich, daß der Praktiker nicht alles lesen Petershagen- Fredersdorf. Am Sonntag, den 21. d. Mts., nach Thüringen  , ebenso die Lagerung des Jurakalkes in Rüders­fann. Auf eine weitere Frage vom Richtertische bemerkt der mittags 4 Uhr, findet in Petershagen   im Lokal von Herrn Wolter, dorf, die Beschaffenheit unserer Erdfruste im Rheinland   und Sachverständige: Er wisse nicht, ob den beamteten Aerzten die Zum Forsthaus", eine öffentliche Volksversammlung statt. Tages- Westfalen. In einem anderen Saale liegen allerhand Giftigkeit befannt war. ordnung: 1. Biele und Bestrebungen der Sozialdemokratie. 2. Dise Rechtsanwalt Dr. Alsberg: Der Herr Sachverständige hat givei fuffion. Referent Genoffe I do. Am gleichen Tage früh 8 Uhr: Mineralien aus, und wer will, kann Edelsteine, geschliffen und Fälle angeführt, in denen nicht innere Vergiftung, sondern Ber- Flugblatt- und Handzettelverbreitung. Das Material ist am ungeschliffen, bewundern. giftung durch Einatmen vorgekommen war. Wie fommt es dann Sonnabend abend bei den Bezirksführern abzuholen. Genossen, wohl, daß bei der Firma Kahlbaum nicht solche Vergiftungen durch agitiert für guten Besuch. Geheim Einatmen bei der Fabrikation beobachtet worden sind? rat Heffter: Das kommt daher, weil bei Kahlbaum die hygienischen Einrichtungen besser sind. Staatsanwalt: Es ist hier angeregt worden, daß durch Oxydation Ameisensäure entstanden und auf diese der Tod zurüdgeführt werden fönnte. Geheimrat Heffter:

ben.

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Partei- Angelegenheiten.

Berliner   Nachrichten.

Die gestrige Sonnenfinsternis

Wer seine Kenntnisse auf dem Gebiete der Eisen- und Mineraliengewinnung und-bearbeitung bereichern will, hat hier also die beste Gelegenheit. Bei dem bloßen Ansehen be­fommt man aber nur schwer einen Begriff von der wirklichen damit verbundenen Arbeit und ihren Gefahren. Die Bergleute und Hüttenarbeiter können ein Liedlein davon singen.

Eine blutige Liebestragödie hat sich gestern in früher Morgen­

Die wissenschaftliche Deputation hat sich vor kurzem in einem Gut stellte sich programmäßig" ein. Sie wurde von prächtigem achten mit der Ameisensäure beschäftigt. Es handelte sich um Zitronensaft, der 0,1 Proz. Ameisensäure enthielt. Die Deputation Frühlingswetter, einem tiefblauen Himmel, der nur am stunde in Lichtenrade   abgespielt. In der Dorfstr. 9 wurde hat gesagt, daß Ameisensäure in derartiger Verdünnung feine gif- Horizont dicke Dunstschwaden zeigte, begündstigt. Budem dort die 18 Jahre alte Tochter Elisabeth des Bauernhofbesizers tige Wirkung ausübt und die lettere cima der der Essigsäure ent- brauchte man nicht wie vor 25 Jahren in aller Herrgotts- Gebert von dem 24 Jahre alten Kutscher Otto Klopsch durch zwei spricht. Rechtsanwalt Krieger( der für den 3 Tage behinderten frühe aus den Federn zu krauchen, um damals nichts zu Revolverschüsse schwer verletzt. Nach der Tat tötete sich Slopsch selbst Rechtsanwalt Brederet eingetreten ist): Ist es möglich, daß durch sehen, wenigstens nicht von den Clous der angekündigten durch einen Schuß in den Mund. Die Leiche wurde von der Polizei Sinzutreten von Zuft zum Methylatfohol Ameisensäure erzeugt himmlischen Extravorstellung. So waren denn gegen Mittag beschlagnahmt, während das junge Mädchen in bedenklichem Zustand wird? Geheimrat Seffter: Das halte ich für ausgeschlossen. Beifizer Landrichter Dr. Kriener: G3 ist von der Verteidigung be- die Blicke von Millionen in und um Berlin   mit Hilfe ruß- nach dem Kreiskrankenhaus in Brig   gebracht wurde. Klopsch war hauptet worden, daß in den Delen oder Effenzen, die zur Her geschwärzter Gläser und feindurchlöcherter Pappstücke nach früher bei dem Bauernhofsbefizer Gebert bedienstet und hatte zu dieser stellung von Schnaps mit verwendet wurden, Gifte enthalten sein oben gerichtet, wo die lachende Sonne in einem bestimmten Beit ein Liebesverhältnis mit der ältesten Tochter Elisabeth angeknüpft. fönnen.- Geheimrat Heffter: Solche Essenzen werden doch auch Moment einen schwarzen Schleier über das sonst um diese As die Eltern des Mädchens davon Kenntnis erhielten, wurde ber

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