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behandeln, so kaum irgendwo so ungenirt, wie in Ham burg. Das Kliquenwesen ist zu einer geradezu widerlichen Ausbildung gelangt; einzelne Gesetzgeber Hamburgs   fühlen sich so völlig unabhängig von der Wasse der Einwohnerschaft und so total unter dem Einfluß der kleinen in den Bürger­vereinen dominirenden Kliquen, daß das Gesammtinteresse dabei ungemein schwer zu seinem Recht kommen kann.

Tagesordnung stehenden Steuerpläne. Um die untern Be- 1 Die Bauernvereine werden schon gegen den noch uns völkerungsklassen zu schonen, dürfte man die Steuer nicht bei geborenen deutsch  - russischen Handelsvertrag mobil gemacht, fleinen Vermögen beginnen lassen, die Anfangsstufe aber auch wie folgender Beschluß des fräntischen Bauernbundes be­nicht zu hoch stellen, weil sonst erfahrungsgemäß die Ergebnisse weist: dem zu erreichenden Zweck nicht entsprechen. Darüber herrscht Einigung. Vielleicht sehen wir also die Reichsregierung dem Gedanken in absehbarer Zeit näher treten."

Wir glauben dies kaum. Unsere Steuerkünstler schrecken vor jeder direkten Steuer zurück. Sie werden auch die Schwierigkeit einer Einigung mit den Einzelstaaten, welche Erbschaftssteuern besitzen, überschätzen. Würde es sich bei den Steuerprojekten um Deckung von Kulturaufgaben herigen Reichs Erbschaftssteuer

Politische Zteberlicht. handeln, würden wir mit größerer Sympathie als den bis­

Berlin, den 12. Oktober.

Steuerprojekten

einer

M

Wir Bauern protestiren gegen einen russischen Handels­vertrag, durch welchen der Getreidezoll unter 5 M. herabgesetzt werden soll, weil dadurch die Landwirthschaft zu Grunde ge= richtet würde. Einer Reichsregierung, welche die mit Defter­reich und Italien   begonnene Vertragspolitit fortsetzt, ertheilen wir Bauern unser unbegrenztes Mißtrauen und verlangen die Entfernung eines Reichskanzlers, welcher von den landwirth schaftlichen Verhältnissen nichts versteht und dieselben vollends zu Grunde richtet."

Bau von Arbeiterwohnungen mit Hilfe der Ber entgegentreten, troß ihrer Mängel einer Reichs- Einkommen- ficherungsanstalten. Von den 150 000 M., welche die Stabt Lahr  ( Baden  ) von der Badischen   Versicherungs­

An der Grenze unserer Expansionskraft sind wir, wie die National Zeitung" wieder einmal entdeckt hat, steuer gegenüber. angelangt. Dies beweisen nach dem leitenden Blatte der nationalliberalen Partei die Anträge zum Kölner   Partei- Urtheile der Strafkammern ist angeblich gesichert. Der nommen hat, sind, wie die Blätter für soziale Braris" Die Wiedereinführung der Berufung gegen die gesellschaft behuss Errichtung von Arbeiterhäusern aufge­tage, aus denen Langeweile und Theilnahmslosigkeit gähnt", Finanzminister habe sich jetzt mit dem erforderlichen Kosten berichten, schon 70 000 m. verwendet. Es sind damit Dar­welche die" geistige Erschöpfung" der Partei beweisen betrage einverstanden erklärt. Ebenso soll die endgiltige lehen gegeben worden zu 12 Neubauten und zum Ankauf sollen. Und all' dies, weil einzelne Parteigenossen statt Entscheidung dahin getroffen worden sein, daß die Ober- on 2 bereits bestehenden Häusern. Die 14 Häuser ent­alljährlich in zweijährigen Zwischenräumen die Parteitage landesgerichte die zweite Instanz bilden. Die Vorlagen halten zusammen 35 Familienwohnungen für Arbeiter, abgehalten wissen wollen, weil einzelne Fragen zweiten und follen schon in der nächsten Reichstagstagung eingebracht Häuser liegen nicht neben einander, sondern verstreut in dritten Ranges nach dem Wunsche von Parteigenossen in sollen schon in der nächsten Reichstagstagung eingebracht wovon jede 3 Zimmer, Küche und Zubehör enthält. Die

Köln   verhandelt werden sollen.

werden.

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verschiedenen Straßen der Stadt. Auch die Stadt Die National- Zeitung" sieht einen Beweis unserer Unser Wahlreform- Antrag ist im bayerischen Land- Villingen will nunmehr an die Versicherungsanstalt Baden Müdigkeit darin, daß die Anträge nicht einen einzigen tage abgelehnt worden. Dies wird unserer Partei mehr den Antrag auf Gewährung eines Darlehens zur Förderung Satz von prinzipieller Bedeutung" enthalten. Das Blatt nügen, als die liberalen und ultramontanen Reaktionäre des Baues kleiner Wohnungen stellen. Ferner hat die sieht nicht ein, daß dies gerade ein Beweis unserer Stärke, sich träumen lassen.- Invaliditäts- und Alters- Versicherungsanstalt zu Hannover  unserer Klarheit, unseres zielbewußten Vorgehens ist. dem Vorstande der Spar- nnd Baugenossenschaft in Wilhelms­Wären wir nationalliberal, so würden wir freilich alljähr Als ein Vorstoß gegen die bayerische   Militär: haven das für den Erwerb eines Baugrundes erforderliche Ka­lich unsere Front wechseln und den Mantel bei jedem Wind- Strafprozeßordnung stellt sich der Ausschluß der Deffent- pital aus den Fonds der Austalt zu mäßigem Binsfuß dargeliehen. hauche anders umhängen. Wir sind aber glücklichkeit im Prozesse Hofmeister dar, der angeblich auf den Auch die Alters- Versicherungs- Anstalt von licher Weise Sozialdemokraten und haben deshalb Wunsch des neuen Kriegsministers von Asch, eines Bewun- Berlin soll beschlossen haben, dem Spar- und Bau­unser festes Ziel im Auge und lassen uns von niemandem derers des in Preußen noch immer herrschenden geheimen Verein Berlin   zum Bau eines Arbeiter- Wohnhauses von der sicheren Bahn abbringen. In Erfurt   gaben wir Militärgerichtsverfahrens, zurückzuführen sein soll. in der Siemensstraße zu in der Siemensstraße zu Moabit   auf zehn Jahre das Bau­uns ein neues Programm, stellten auch dort unsere Taktik Das Würzburger Journal" schreibt hierüber: tapital zum Zinsfuß von 3 pet. zu bewilligen. fest, in Berlin   feßten wir uns mit dem Staatssozialismus   Bekanntlich baut sich die bayerische   Strafprozeßordnung Wir haben uns schon des öfteren gegen die Festlegung auseinander, wir haben festen Boden unter uns und erblicken, auf dem bürgerlichen Strafprozeß auf, bezw. sie ist dieselbe wie der Gelder der Invaliditäts- und Altersversicherungs- An­abgesehen von unseren glänzenden Wahlerfolgen, in dem bei den Zivilgerichten. Stets war diese den modernen Anstalten in Hypotheken und gegen die Förderung von Wohl­geschäftsmäßigen Verlaufe der Verhandlungen ein Zeichen sprüchen an eine unabhängige Rechtspflege gerecht werdende fahrtseinrichtungen zweifelhaften Werthes ausgesprochen. innerer Stärke. bayerische Strafprozeßordnung ein Dorn im Auge aller höheren Vor allem müßte unbedingt vermieden werden, daß durch Offiziere, die nach der preußischen Schablone arbeiten. Auch solche Darlehen die Arbeiter in ihrer Freizügigkeit gehindert in der Kammer wurde seiner Zeit diese Salbung der und vom Unternehmerthum noch abhängiger gemacht bayerischen Militärgerichtsbarkeit mit bürgerlichem Dele nicht

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Divide et impera( theile und herrsche) scheint die Parole der Reichsregierung bei ihrer Steuerpolitik zu sein. Schon scheiden sich die Interessenkreise, die süddeutschen Tabatfabrikanten und Tabakbauern erwärmen sich von Tag zu Tag mehr für die Tabak Fabrikatsteuer, während in Norddeutschland alle an der Zigarren- und Rauchtabak­fabrikation wie am Tabathandel Jnteressirten in der Oppo sition immer fester werden. Dasselbe, was hier geglückt ist, wollte unzweifelhaft der überkluge Miquel auch bei der Weinsteuer erreichen, indem er hoffte, daß ein Gegensatz der Bier und Branntwein verbrauchenden Gegenden gegen die Wein bauenden und Wein verbrauchenden sich. herausbilden würde. Vorläufig ist dies noch nicht geglückt, aber es kann noch kommen, besonders wenn die Aufhebung der Liebesgabe energisch gefordert werden wird. In der dann entstehenden Berwirrung sollen sich wohl nach dem Wunsche der Reichsregierung Zufalls majoritäten für die einzelnen Steuervorlagen bilden?

Unser Standpunkt zu den Steuerprojekten wird aber trotz aller Schiebungen" unverrückbar der gleiche bleiben: teinen Groschen für den Moloch Militarismus und keine weiteren Verbrauchsabgaben.

Nene Steuerprojekte. Die freilich sehr wenig zu verlässige Berliner Börsen- Zeitung" schreibt:

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ohne den heftigsten Widerspruch des Kriegsministers und seiner Bei- werden.- räthe vorgenommen. Aber es halfen alle militärischen Argumente nichts und nur später gelang es, bezüglich der disziplinären Interessen" einen fleinen Gummielastikum- Paragraphen über das Recht des Ausschlusses der Deffentlichkeit bei den Militär­gerichtsverhandlungen einzuschieben.

Obwohl man mit diesem Paragraphen z. B. alle Soldatenschinderprozesse und alle gegen Offiziere gerichteten Verhandlungen von der Deffentlichteit ausschließen tonnte, so hat man bis jezt von ihm unseres Wissens noch nie Gebrauch gemacht, wohl im Hinblick auf die bei Schaffung der bayerischen Militärstraf- Prozeßordnung unzwei­deutig zu Tage getretene Absicht der Gesetzgeber.

Wir haben es somit im Fall Hofmeister mit dem ersten energischen Vorstoß zu thun, um das preußische geheime militärische Inquisitionsverfahren auf Umwegen und Hinter­treppen in der bayerischen Armee einzuführen.

Die sozialdemokratischen Abgeordneten in der bayerischen Kammer werden es sich kaum entgehen lassen, den neuen Kriegsminister über die Untersuchungshaft und das gericht­liche Verfahren gegen den Lieutenant Hofmeister zu inter­pelliren.­

der

Soldatenschinder avanciren, wie folgende Mittheilung Münchener Post" beweist:

Unteroffizier J. Renner, 1. Rompagnie 8. bayer. Inf.­Reg. zu Mez( Fort Manteuffel), dessen herrliche That beim Thema Soldatenschinderei während der letzten Kammer­verhandlungen mehrfach Erwähnung fand, hat kapitulirt und wurde am 1. Oktober zum Sergeanten befördert. Ein Mann von derselben Kompagnie, welcher gleichfalls tapitulirte, aber wegen Dienstvergehen und Quälen der Soldaten noch nie be­straft wurde, blieb Unteroffizier.-

" Die Schwierigkeiten der Geldbeschaffung durch Reichs­steuern zur Dedung der bewilligten Heeres- Vermehrung treten in manchfacher Weise zu Tage. Zunächst sieht man sich in Regierungsfreisen außer stande, durch offiziöse Artikel der tief­gehenden Agitation zu begegnen, welche in denjenigen Interessenkreisen herrscht, die von den neuen Steuern be­iroffen werden sollen. Man macht sich auf einen energischen Kampf gefaßt, und darum finden erneut Konferenzen zwischen einzelnen Finanzministerien statt. So eben haben der württem bergische und der badische Finanzminister wieder über die An­gelegenheit konferirt, welche nachgerade das gesammte politische Interesse der Bevölkerung absorbirt. Die Landtagswahlen in Baden finden am 19. Ott. Wie verlautet, soll bei Dieser letzten Konferenz die Frage erörtert worden sein, ob nicht eine statt. Jn Mannheim ist seitens unserer Partei Genosse Erbschaftssteuer, durch das Reich erhoben, die Finanz- Adolf Geck  , in Pforzheim  - Stadt Stadtrath Nöller, und für beklemmungen besser beseitigen würde, als die jetzt auf der Pforzheim  - Land Spezereihändler Schuler aufgestellt.

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ein schlimmes Gedränge. Zwei Dragoner machten sich an ihn und holten fürchterlich aus. Aber noch ehe sie hauen fonnten, sich, Freundchen da hatte der fleine Spizbube Martin den einen vom Pferde gehauen und schoß dem andern fast in demselben Augenblick durch die Brust, als wenn sich die Krabbe zeitlebens auf nichts anderes geübt hätte. Der große Lacoste, der Hund, wie er sich selber titulirt, war auch nicht saumselig, und Dein Sohn verlor weder Muth noch Kraft; die Kamisards waren wie ebenso viele Teufel, und so mußten die guten Rechtgläubigen uns denn das Feld laffen, in welchem eine ziemliche Anzahl von ihren Freunden liegen blieb. Meinen armen lieben Sohn habe ich nicht bemerken können; er mag wohl mit dem großen Trupp gegangen sein, wenn sie ihn nicht schon er­mordet oder gefangen haben."

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Und Martin, der Knabe, von dem Du sagtest, der so wacker meinem Sohn das Leben gerettet hat?" fragte Herr von Beauvais  .

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Eisenbahn- Unfälle. Der Reichs- Anzeiger" schreibt: Nach der im Reichs- Eisenbahnamt aufgestellten Nach­weisung der auf deutschen   Eisenbahnen ausschließlich Bayerns  im Monat August d. J. beim Eisenbahn- Betriebe( mit Ausschluß der Werkstätten) vorgekommenen Unfälle waren im ganzen zu verzeichnen; 9 Entgleisungen und 2 Zusammen­stöße auf freier Bahn, 20 Entgleisungen und 19 Zusammen­stöße in Stationen und 194 sonstige Unfälle( Ueberfahren von Fuhrwerken, Feuer im Buge, Kesselexplosionen und andere Ereignisse beim Eisenbahn Betriebe, bei sofern Letzteren Personen getödtet oder verletzt worden sind). Bei diesen Unfällen sind im ganzen, und zwar größtentheils durch eigenes Verschulden, 213 Personen verunglückt, sowie 54 Eisenbahn  - Fahrzeuge erheblich und 128 unerheblich beschädigt. Von den beförderten Reifenden wurden 6 getödtet und 15 ver­leht, und zwar entfallen: zwei Tödtungen auf den Ver­waltungsbezirk der töniglichen Eisenbahn- Direktion zu Hannover  , je eine Tödtung auf die großherzoglich badischen Staatseifent­bahnen und auf die Verwaltungs bezirke der töniglichen Eisen­bahn Direktionen zu Frantfurt a. M., zu Bromberg   und zu Berlin  , fünf Verlegungen auf die großherzoglich badischen Staatseisenbahnen, drei Verlegungen auf den Verwaltungs­bezirk der königlichen Eisenbahn- Direktion zu Bromberg  , je zwei Verlegungen auf die Verwaltungsbezirke der königlichen Eisenbahn- Direktionen zu Köln  ( linksrh.), zu Erfurt   und zu Hannover  , eine Verlegung auf den Verivaltungsbezirk der föniglichen Eisenbahn- Direktion zu Elberfeld  . Bon Bahn­beamten und Arbeitern im Dienst wurden beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe 24 getödtet und 139 verlegt, von Postbeamten einer verlegt, von fremden Personen( einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Bahnbeamten und Arbeiter) 9 ge­tödtet und 19 verletzt. Außerdem wurden bei Neben­beschäftigungen 39 Beamte verlegt. Von den sämmtlichen Un­fällen beim Eisenbahnbetriebe entfallen auf: a) Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Bahnen( bei zusammen 84 487,09 Rilometern Betriebslänge und 1.059 948 026 ge= förderten Achstilometern) 230 Fälle; davon sind verhältniß­mäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geförderten Achstilo­meter und der im Betriebe gewesenen Längen, auf der Main­

aber mit der herzlichsten Freundlichkeit, also der alte Herr ist mein Herr Better? freue mich, Sie in die Verwandtschaft bekommen."

warum muß denn der Grünspecht auch so davonlaufen, als wenn ei! ei! die Wunde hätt' ich ihm doch wenig stens gern verbunden. Nun, der Teufel wird ihn auch nicht zu gleich holen. Solch Kamisardengespinnst ist in der Regel ein zähes Wesen."

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Wo ist meine Tochter?" fragte Herr von Beauvais  . " St! st!" sagte Barbe   mit bedeutsamer Miene; das kleine Mühmchen schläft oben in der Stube die Du nun auch bewohnen wirst, mein geehrter Herr Vetter." m Go ist es recht", sagte der Doftor, lernt Euch nur hübsch ein in Euren Ton: und was macht der kranke Joseph?"

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Ach Gott  !" sagte die Alte, der hat den Schreck nicht verwunden, der arme Mensch ist da unten in dem andern Dorfe verschieden. Denn als er mit der kleinen Muhme so schnell Hals über Kopf weg mußte und sein Herr sich ver­loren hatte, der auf einen Weg gerathen war, und die Polizeibedienten so grob wurden und das Militär auch schon einrückte, da ist ihm alles das auf Milz und Leber geschlagen, und er hat daran glauben müssen." Armer Joseph!" seufzte der Rath.

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Man mußte wieder aufbrechen, um noch mit Sicherheit das einsame Dorf im hohen Gebirge zu erreichen. Du weißt," sagte der Arzt, als sie wieder im Wagen saßen, daß es nur eine alte Magd ist, zu der ich Dich hinführe, eine einfältige Person, die lange bei mir gedient hat, die aber so tren und ehrlich ist, daß es fast eine Schande wird, wie vielleicht mancher freigeistige Stußer von ihr sagen würde. Sie hat einen Gärtner oder Bauern, der auch im Gebirge den Chirurgen macht, geheirathet. Dort giltst Du für einen alten kranken Vetter, dem die Kamisards Haus und Hof angezündet haben; Deine Tochter findest Du schon dort, das kluge Kind muß Dich nur nicht verrathen; die beiden Leute aber ließen sich eher zerschneiden, ehe sie etwas " Martin," rief der Doktor laut, Martin! wo steckst anderes von Dir aussagten. Wenn Du bei der Barbe auch Du denn? Ja, das könnte wahr sein; bei dem schlanken nur eine halbe Stunde in der Stube gesessen hast, so hält Aber machen Sie sich's doch bequem," fuhr die Alte Gelbschnabel könnt Ihr Euch beide bedanken. Er trug fie Dich auch selbst für ihren Betten und braucht gar nicht fort, sehe Dich doch, Vetter, armer Mann, da auf den schon, als er anfam, ein dickes Tuch um den Kopf und mehr zu lügen. Das ist es ja, warum es in dieser Klasse weichen Stuhl; Du mußt es jetzt vergessen, daß Du es sonst mochte wohl schon einen Hieb wo erwischt haben, von Leuten so oft beffer gelingt als in den höheren: besser gewohnt bijt." und nachdem er Deinen Sohn frei gemacht hatte, Bildung haben sie nicht, aber die rechte Glaubensfähigkeit. ging ihm wieder ein Säbel recht tief in den Kopf hinein, Berliere nur nicht selbst den Muth und werde in der Ein­so daß sogleich ein Blutstrom nachschoß. Als wenn er samkeit dort ein zu weichlicher Hasenfuß. Es kann ja noch sich zur Abwechselung die Nase wischte, so mir nichts alles gut werden." dir nichts, band er um den ersten noch einen zweiten Turban Unter diesen und ähnlichen Gesprächen waren sie endlich und war doch dabei recht leichenblaß.- Martin! wo bleibt Nachmittags zu jenem Dorfe im innersten Gebirge gelangt. denn der Flegel?" Die Häuser lagen zerstreut unterhalb oder oben am Ab­Aber niemand war zu errufen. So ist die dumme hang des Berges; jedes hatte Garten und Gebüsch um sich Jugend", sagte der Arzt verdrießlich, er hat das mit dem her, und die Kirche sah vom höchsten Punkt auf die niederen Pferdezurückführen falsch verstanden und ist in der Einfalt Hütten herab. Das kleine Haus, nach welchem die gleich wieder umgekehrt. Der arme Junge. Wenn nur Reisenden sich hinfragen mußten, stand fast am Ende lein Fieber dazustößt." des Dorfes, unmittelbar über einem schnell fließenden Es würde mich unglücklich machen", sagte der Nath, Bach, ein Krautgärtchen war vor dem Hause, und einige" Ist er denn faul, Alte? Oder bringt er Euch das wenn ich dem lieben Knaben meine Dankbarkeit nicht be- Kastanienbäume, Eschen und Platanen gaben Schatten und Eurige durch?" zeigen tönnte. Müßte ich ihn mir leidend, krank, hilflos Kühlung in der Nähe. Als man ausstieg, kam ihnen die" Nein," fuhr fie lebhaft fort, das muß man ihm oder sterbend denken, so möchte ich blutige Thränen weinen." ziemlich bejahrte Wirthin auf dem kleinen Flur entgegen. nachsagen, er wendet nichts auf sich, er gönut sich kaum Es wird so arg nicht sein", murrte Bila verdrießlich, Willkommen! schön willkommen!" rief sie halb im Scherz, das liebe Brot, und rumlaufen, arbeiten, Hand an­

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Nun," fragte Vila, nnd die Wirthschaft, wie geht sie? Was macht der Mann?"

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Dante der gütigen Nachfrage," antwortete die Ge­schwägige. Ach! lieber Gott  ! aus dem wird nichts, der bleibt ein Windbeutel sein lebenlang."

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,, Laßt ihn nur erst etwas zu Jahren kommen," sagte Bila, so vergeht ihm der Muthwillen schon."

Ach du lieber Himmel!" rief sie aus, er ist ja nun schon über die Funfzig; daran liegt es nicht, an einem ver­ständigen Alter hat es ihm Gott nicht fehlen lassen; die Jugend drückt ihm nicht mehr, aber Hopfen und Malz ist an ihm verloren."