Einzelbild herunterladen
 
  
Hus der parte!» ZluS der sozialdemokratischen Reichstagssraktion. Zum Sekretär der sozialdemokratischen ReichStagsfraktion wurde in der Sitzung vom Mittwochabend der frühere Reichstags­abgeordnete Genosse Z i e t s ch- Gharlottenburg gewählt. SewevKlcKaftlicbes. Im Rinterbaltl Die verdächtige Haltung des Handelstages in der Frage der Sozialpolitik ist bekannt. Er hat sich für die Konkurrenz- klausel, gegen Handelsinspektoren und überhaupt für Dämpfung in der Sozialpolitik ausgesprochen. Nun bekannte er sich auch als Partner der Rufer nach einem besserenArbeitswilligen- schütz"! Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man weit und breit auseinandersetzen, was unter Arbcitswilligenschutz zu verstehen ist. Uebrigens hat der Handelstag in seiner kürzlich abgehaltenen Ausschußsitzung selbst genügend deutlich gesagt, was er mitArbcitswilligenschutz" meint und was er von ihm verlangt. DasB. T." Nr. 205 berichtet aus den Verhandlungen: Ileber die Frage des Schutzes der Arbeitswilligen bei Streiks fand eine lebhafle Erörterung statt. Uebereinstunmung bestand darüber, daß ein ausreichender schütz der Arbeitswilligen un­bedingt stanfinde. Auseinander gingen die Meinungen darüber. ob die Frage über das Ausreichen der vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen zur Herbeiführung dieses Schutzes schon hinreichend geklärt sei. Angesichts der Wichtigkeit dieser Frage hielt der Ausschub eS nicht für angebracht, ohne umfassende Unterlagen eine Entscheidung zu treffen und sprach sich dafür ans, datz die Handelskammern, die sich bisher noch nicht eingehend damit be- ichästigt hätten, zur Berichterstattung darüber aufgefordert würden, welch- Erfahrungen über mangelhaften Schutz der Arbeilswilligeii bei Streiks gemacht worden seien und ob drese r Mangel auf das Fehlen ausreichender gesetzlicher Bestimmungen oder auf die ungenügende Handhabung der vorhandenen Be- slimmungen oder worauf sonst zurückzuführen sei." Daß die Herren Arbeitswilligen bessergeschützt" werden müßten, darüber bestand also keine Meinungsverschiedenheit. Das ist der erste Schritt ins Lager der wildesten Scharfmacher, der zlveitc ist vorbereitet. Man denke: Handelskammern sollen berichten, nicht etwa, ob überhaupt der bisherige Kampf gegen die Streikenden ausreiche, sondern, ob dermangelhafte Schutz der Arbeitswilligen" auf das Fehlen geeigneter Be- stimmnngen oder sozusagen nur auf eine Schlappheit der be- lvaffnetcn Macht und der Streikjustiz zurückzuführen sei. Und mit dieser Frage, die das Ziel schon vorschreibt, nur die zu wählenden Wege offßn läßt, wendet man sich ausgerechnet an die Handelskammern. In Saarbrücken  , Dortmund  , Bochum  und Essen sind die Kammern ganz ausgesprochen von aus- geprägtestem Scharfmachergeist beherrscht. Schon bisher waren sie die Organe der Großindustriellen bei ihrem Begehren nach einem Ausnahmegesetz. Und nun werden diese Handels- kammern vom Handelstag unter Leitung des Reichstags- Präsidenten Kaempf als Gutachter darüber erkoren, wie man zu einem besseren Arbeitswilligenschutz komme. Tie offene, ehrliche Brutalität, der unverhüllte Arbeiter­haß der Junker und Jndustriefeudalen wirkt weniger abstoßend als wie die hinterhältige Art der liberalen Handelstagslcute. In die Toga der Objektivität, Liberalität und ein bißchen Ärbeiterfreundlichkeit gehüllt, halten sie den vergifteten Dolch bereit, der dem Ahnungslosen den Tod bereiten soll. Vor offenen Feinden ist der Arbeiter besser geschützt als vor falschen Freunden, die ihn heimlich verraten und verkaufen. Berlin   und Qtngegend. Tie Brauereien und die Maifeier. Tie Ortsverwaltung Berlin des Verbandes der Brauerei- und Mühlenarbeiter hat auch in diesem Jahre an die Unternehmer das Ersuchen gerichtet, denjenigen Arbeitnehmern, welche für den 1. Mai d. I. uin Urlaub nachsuchen, einen solchen zu gewähren. Der Verein der Lagerbierbrauereien hat geantwortet, daß er die Angelegenheit in seiner nächsten Vorstandssitzung behandeln werde. Das Ergebnis wird wohl wie in den Vorjahren ein negatives sein. Folgende Brauereien haben in z u st i m m e n d e m Sinne geantwortet bczw. mitgeteilt, daß sie den Urlaub ani 1. Mai d. I. wie in früheren Jahren erteilen werden: Genossenschastsbrauerei in Friedrichshagen   und Niederlage Berlin  , Borussia-Brauerci, Brauerei Grünau, Berliner   Stadtbrauerei, Nordsternbrauerei. Brauerei Gabriel u. Richter-Weißensee, Brauerei Engelhardt Nachflg., Pankow   und Charlottenburg  . Bergbrauerei, Weißbier- brauerci C. Landre. Nicht geantwortet haben der Verein der Weißbierbrauereien Berlins   und Umgegend und die Niederlage der Brauerei Haase- Breslau  . Wir ersuchen alle Vertrauensmänner, bei den Betriebs- lcitungen um Freigabe des 1. Mai vorstellig zu werden und wo irgeiidmöglich, den 1. Mai durch Arbeitsrube zu begehen. Die Ortsverwaltung. Zu der Tarifbewegung der Fleifchcrgesellen Neuköllns wird noch gemeldet, daß der Fleischermeister Kaplick. Emser Str. 54, am letzten Sonnabend und Sonntag selbst und durch seine Tochter Schutzleute herbeirief und Leute verhaften ließ, die aus Neugierde vor dem Laden stehen blieben. Hoffentlick gibt die Arbeiterschaft Herrn Koplick keine Gelegenheit mehr, die Polizei zum Einschreiten zu veranlaffen. Die Liste der Fleischermeister, die bewilligt haben, erscheint dies- mal bereits in der Freitagnummer desVorwärts". Zcniralvcrband der Fleischer. Deutsches Bei cd. Ter Verband der Tapezierer im Jahre tSIt. Ueber die überaus günstigen Erfolge in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die der Verband der Tapezierer im Jahre 1811 zu verzeichnen hat, haben wir bereits vor vier Wochen berichtet. Eine fast ebenso günstige EntWickelung zeigt auch die Mitglieder- bewegung des Verbandes und die Kassenverhältnisse. Die Mit- gliederzahl hatte schon im Jahre 1907: 8604 betragen, ging aber infolge der Wirtschaftskrise im Jahre 1909 bis auf 8179 zurück. Im Jahre 1910 stieg die Mugliederzahl auf 9116 und im Jahre 1911 auf 9674 im Jahresdurchschnitt, während am Schluß deS Jah­res die Mitgliederzahl 9728 betrug. Nach den neuesten Zusammen- stellungen hat der Verband am Schluß des ersten Quartals 1912 das zehnte Tausend in der Mitgliederzahl erreicht. Diese Eni- Wickelung ist zwar keine rapide, doch eine um so sichere. Daß der Verband eine große Werbekraft besitzt, zeigt die Zahl der Neu- gusnabmen, die im Durchschnitt der letzten drei Jahre pro Jahr 3891 betrug. Der Tapeziererberuf hat mit starker Arbeitslosig- keit zu kämpfen, infolgedessen gehen im Jahresdurchschnitt zirka 3424 Mitglieder wieder durch Ausschluß und Austritt dem Ver- bände verloren. Die große Inanspruchnahme der Arbeitslosen- Unterstützung Ende Dezember 1911 kommen auf 100 Mitglieder 11,3 Arbeitslose beweist denn auch, wie sehr diese enorme Fluktu- ation durch die enorme Arbeitslosigkeit beeinflußt wird. Die Ein- nahmen des Verbandes beziffern sich im Jahre 1911 auf 285 985 Mark. Diesen steht eine Ausgabe von 361 659 M. gegenüber, die Mehreinnahme beträgt 24 325 M.__ Der Kassenbestand betrug Verantw. Redakteurs Albert Wachs, Berlin  . Inseratenteil verantw.; 450 311,33 M?., das ist pro Kopf der Mitglieder 15,52 M. Die wich- iigsten Ausgaben waren Arbeitslosenunterstützung 65 169 M., Reiseunterstüutzng 5835 M., Krankenunterstützung 10 807 M., Streikunterstützung 72152 M., Sterbegeld 4320 M. Wie aus diesen Zahlen ersichtlich, leistet der Verband der Tape- zierer für den Wochenbeitrag von 60 Pf. für männliche und 30 Pf. für weibliche Mitglieder recht ansehnliche Unterstützungen. Beson- ders die weiblichen Mitglieder werden eminent bevorzugt, denn sie erhalten für die Hälfte des Beitrages der männlichen Mitglieder die volle Unterstützung wie die männlichen Mitglieder. Wenn wir erwägen, daß von 1500 Näherinnen nur etwa 120 organisiert find, so ersehen wir, wieviel Arbeit hier für die Organisation noch vor- liegt, um diese Arbeiterinnen zur Erkenntnis ihrer Klassenlagc zu bringen. Aber auch die männlichen Arbeiter müssen die Not- wendigkeit der gewerkschaftlichen Organisation noch viel mehr er- kennen. Sind doch nach einer Statistik vom September 1910 zirka 16 000 Gehilfen in Deutschland   beschäftigt, daneben noch zirka 5000 Lehrlinge. Es ist besonders hervorzuheben, daß von den 16 000 Tapezierern, die in Deutschland   beschäftigt werden, zirka 10 500 gleich 65 Proz. in den 27 größeren Städten ansässig sind, es ist also der größte Teil der Nichtorganisierten in den Großstädten zu finden._ Tarifbewegung der Leipziger   Notenstechcr. Das deutsche Notenstechergewerbe hat seinen Hauptsitz in Leipzig  . Schon seit langer Zeit bestehen ztvischen Prinzipalen und Gehilfen tarifliche Verhältnisse. Der seitherige Tarif war ab- gelaufen. Bei den Verhandlungen ztvischen Prinzipalen und Ge- Hilfen zwecks Schaffung eines neuen Tarifes waren von den Prin- zipalen Zugeständnisse gemacht worden, die aber die Gehilfenschaft nicht befriedigten. In der nunmehr abgehaltenen Versammlung. die von 301 Gehilfen besucht war, sollte endgültig über Annahme oder Ablehnung der Prinzipalszugeständnisse Beschluß gefaßt werden. Die Gehilfen-Tariskommission berichtete über das Er- gebnis der mit den Prinzipalen geführten Verhandlungen. Be- dauerlich sei es, daß man einer Organisation, die 99 Proz. aller Berufsangchörigen umfasse, wie es der Notenstechergehilfenverband fei, so wenig entgegenkomme. Trotzdem könne aber die Kommission einen Streik nicht anraten, weil Noten keine Bedarfsartikel seien und die Verleger mit ihren Bestellungen zurückhalten würden. Die Kommission riet, die Zugeständnisse der Prinzipale anzunehmen und beantragte, bei der Abstimmung über einen eventuellen Streik eine-Mehrheit festzusetzen. Letzteres wurde beschlossen. Sodann wurde geheim abgestimmt über den Antrag: in den Streik ein- zutreten, falls die Prinzipalität die aus die gemachten Zugestand- nisse, sowie auf sämtliche Positionen des Tarifes geforderte Er- höhung von 5 Proz, ablehne. Die Abstimmung ergab 141 stimmen für und 154 Stimmen gegen den Streik. Derselbe war also abgelehnt. Der Antrag, die von der Prinzipalität ge- machten Zugeständnisse anzunehmen, wurde mit 221 gegen 52 Stim- inen angenommen. 19 Zettel waren weiß.   Hieraus wurde ein- stimmig beschlossen, der Prinzipalität folgende Resolution zu unter- breiten: Tie Gehilfenschaft nimmt mit Bedauern Kenntnis, daß die Prinzipale trotz der auch von ihnen nicht verleugneten Teue- rung ein so geringes Entgegenkommen gezeigt haben. Da ihr aber zurzeit andere Maßnahmen zur Errnrgung ihrer geringen Forderung nicht zu Gebote stehen, ermächtigt sie ihre Leitung, den Tarir auf Grund der von der gemeinsamen Kommission ge­machten Vorschläge abzuschließen." Christlich  -katholische G-ewerkschasten. Im Eiser des Gefechts und aus Freude über einen vermeint- lichen Sieg, der aber nur das Wahrzeichen christlicher Schande ist, offenbart die uliramontaneGrenzwarte"(Nr. 109) den wahren Charakter der christlichen Gewerkschaften. Sie schreibt: Essen  , 19. April. Auf verschiedenen Zechen des Bochumer  und Gelsenkirchener   Bezirkes fanden gestern die Sicherheits- männerwahlen statt. Aus der Zeche Wilhelminc Viktoria wurden dem Alten Verbände die von ihm bisher innegehabten Mandate durch den Christlich-Katholischen Gcwerkverein(!) entrissen. Aus der Zeche Hannover verlor der Alte Verband drei Mandate, aus Engelsburg   und Karolinenglück, wo 13 Wahlen erforderlich waren, errang der Alte Verband keine Mandate." Die Sucht, den Wert der Kirche und des Klerus im Kampfe gegen die Arbeiterbewegung ins rechte Licht zu rücken, hat Wohl zu dem offenherzigen Bekenntnis geführt, daß die sogenannten christlichen Gewerkschaften in Wirklichkeit doch nur gefügige und willenlose Werkzeuge Roms seien. Da hat man einen Beweis, wie prompt die geheimen Beschlüsse der Fuldaer Bischofskonferenz be- achtet werden. Was es mit den katholischen Siegen aus sich hat, wird genügend durch die Feststellung hervorgehoben, daß bei der Wahl nur solche Belegschaftsmitglieder stimmberechtigt waren, die nicht gestreikt hatten. DieSiege" sind der Lohn des Verrats! Streikbrechervermittelung nach Barel   i. O. In Varel   f. O. beschäftigte sich ein Herr Diedr. Müller, Fahrradhändler und nebenbei Apostel der Baptistengemeinde, auch noch mit der Vermittelung von Arbeitswilligen für die von den organisierten Arbeitern bestreikten Firmen Norddeutsche Treib- riemen- und Lederfabrik von Schwabe und die Treibrremensabrik von Pohlmann. Durch Inserate in dem BaptistenblättchenWahr- heitszeuge" werden Arbeiter bei dauernder Stellung und gutem Lohn nach dort gesucht. Da es nicht ausgeschlossen ist, daß der Baptistenapostel über den Kreis seiner frommen Gemeinde hinaus seine Strcikbrechcrvermittelung ausdehnen könnte, so sei vor ihm gewarnt. Ausland. Der Streik i» der Waggonfabrik Schlieren gestaltet sich, wie man uns aus Zürich   schreibt, zu einer Machtfrage des Maschinen- Jndustriellenverbandes gegen die am Kampf beteiligten Gewerk- fchasten. Fünf volle Wochen dauert nun bereits der Kampf, an dem insgesamt 500 Arbeiter beteiligt sind. Er wird mit einer Hartnäckigkeit, Geschlossenheit und Disziplin geführt, die Aner- kcnnung verdienen. Wenn man bedenkt, daß der größte Teil der am Kampf beteiligten Arbeiter erst kurz vor Ausbruck des Streiks den Organisationen beitraten und zum großen Teil aus länd- lichen Arbeitern besteht, so ist dies jedenfalls ein schönes Zeichen von �Solidarität und Ausdauer. Der Kamps, der ja in erster Linie ein Abwehrstreik ist, brach aus, weil die Direktion die seit drei Jahren bestehende Arbeitszeit von 53)4 Stunden auf 57 Stunden pro Woche verlängern wollte. Der Verband der Mafchinen-Jndu- striellen hat es sick zum Prinzip gemacht, nicht unter die 57stündige Arbeitswoche heranzugehen. Trotzdem wollte die Direktion das Zugeständnis machen, die Arbeitszeit nur auf 55 Stunden herauf- zusetzen, was selbstverständlich von den Arbeitern abgelehnt wurde. Die Fabrrklcitung ist jetzt in aller Welt auf der Streikbreckeriuchc und hat auch schon einige Exemplare erhalten. Man sollte es nicht meinen, daß sich noch Arbeiter finden, die mit Familie erst die weite Reise von Deuti'ckland nach der Schweiz   machen, um dann hier den horrenden Lohn von 4550 Cents als Handwerker zu verdienen. Das verdient ja fast jeder.Handlanger oder Straßen- kehrer. Wenn es gelingt, die Streikbrecher fernzuhalten, wird die Di- rektion wohl oder übel nachgeben müssen. Deshalb möchten wir den dringenden Appell an alle arbeitersreundlicken Blätter richten. von der Bekanntgabe Notiz zu nehmen, daß die Waggonfabrik Schlieren strengstens gesperrt ist, und keiner nach dort Arbeit nehme._ Allgemeine Schneideraussperrung in Schweden  . Der Arbcitgeberverband im Schneidergewerbe Schwedens   hat die Aussperrung, die zuerst nur einige Städte umfaßte, am Montag aus da» ganze Land ausgedehnt, soweit es in feiner Macht lag. Ein großer Teil der Schneidermeister gehört dem Verbände jedoch nicht an und beteiligt sick nickt an der Aussperrung. Bei der im Zh.Gwcke.Berl'n. Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr.lt öetlagSanstaU allgemeinen recht guten Konjunktur im Gewerbe ist um so mehr zu erwarten, daß die Gehilsenschaft auS diesem Kampfe als Sieger hervorgeht.*_______ Hus Industrie und f>andeL Deutscher   Bergarbeiterstreik und Kohleuproduktiou. Die Kohlenproduktion Deutichlands im März d. I. ist gegen den gleichen Monat des Vorjahres nicht unerheblich zurückgegangen. Es betrug Marz  Produktion 1912 1911 in 1000 Tonnen Steinkohlen..... i i i. 12812 14010 Braunkohlen 7042 6433 Koks........... 2131 2149 Preßkohlen au» Steinkohlen.  ,, 356 423 Preßkohlen aus Braunkohlen.» 16S3 1432 Eine Zunahme zeigte nur die Produktion von Preßkohlen au? Braunkohlen. An dem Rückgange war nicht nur Preußen, sondern auch Bayern   und Sachsen   beteiligt. Trotzdem die Produktion von Steinkohlen im März um rund 1 200 000 Tonnen abnahm, ist für das ganze erste Quartal noch eine Mehrerzeugung von 1 800 000 Tonnen gegen das Vorjahr zu konstatieren. Es wurden erzeugt Januar bis März 1912 1911 sin 1000 Tonnen) Steinkohlen........ 42 022 40 206 Braunkohlen 20414 18572 KokS.......... 6 743 6 864 Preßkohlen aus Steinkohlen.. 1 222 1 214 Braunkohlen  .. 4 620 4 097 Die Aussuhr ist infolge des Streiks nicht zurückgegangen, sie erhöhte sick für Steinkohlen von 2,115 Millionen Tonnen auf 2,421 Millionen Tonnen._ Streik und Kohlenproduktion in England. Durch den erfolgreichen Kamps der englischen Bergarbeiter ist die Kohlenaussuhr Großbritanniens   im März d. I. erheblich reduziert worden. Während ini März vergangenen Jahre» 5 580 868 Tonnen Kohlen, Koks und Preßkohlen ausgeführt wurden, gelangten im März d. I. nur 1 655 145 Tonnen zur Aus- fuhr. Während die Menge der Ausfuhr um fast das Dreieinhalb- fache gesunken ist, fiel aber der Wert der Kohlenaussuhr nur um etwas weniger als das Dreisache, von 3 185 691 Pfund Sterling auf 1 131 992 Pfund Sterling. Nach Deutschland   wurden im März 1912 nur 373 895 Tonnen gegen 674 992 Tonnen im gleichen Monat des Vorjahres verschifft. Während sonst deutsche Kohle nicht in Großbritannien   eingeführt wird, sind dagegen im März dieses Jahres 10380 Tonnen, vom Januar bis März 16678 Tonnen aus Deutschland   nach England verladen worden. Der Streit hat natürlich die Aufmerksamkeit der Auslands- konkurrenz aus Englands Absatzgebiete in anderen Ländern ge- lenkt. Besonders haben die amerikanischen   Konsuln rasch ihre Laudsleute aus die sich dort ihnen bietenden Absatzgelegenheiicn hingewiesen. Versammlungen. Eine allgemeine Versammlung der Klempner tagte am Mon- tag in den Andreassestsälen, in der Adolf Wusch ick über die Be- deutung und EntWickelung der Maifeier einen beifällig aus- genommenen Vortrag hielt. Am Schluß seiner Ausführungen verwies der Referent aus die Beschlüsse des letzten Verbandstage» des Deutschen   Metallarbeiterverbandes und forderte die Versaw- mslten auf, in allen Werkstätten, gemäß diesen Beschlüssen Stellung zur Maifeier zu nehmen. Wie bekannt gegeben wurde, ist in ver- schiedenon Betrieben schon beschlossen worden, den 1. Mai durch Arbeitsruhe zu feiern. Die feiernden Klempner treffen sich am I Mai vormittags 9 Uhr in den Konkordiafestsälen und begeben sich von dort aus nach dem Versammlungslokal in der Brauerci Friedrichshain  . Devigneux gab einen Bericht über den Verlauf der Be- wegung in der Bierdruckbranche. Redner verlieh seiner Befriedi» gung Ausdruck, daß es endlich auch dieser Branche gelungen ist, bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen durchzusetzen; in erster Linie sei dies dem günstigen Verhältnis von 85 Proz. Organ!» sierten zu verdanken. UnterBranchenangelegenheiten" wurde bekannt gemacht, daß im Monat Mai die Vertrauensmännerkon. ferenz sowie die allgemeine Klempnerversammlung ausfallen. ES sollen überhaupt in Zukunft statt der allgemeinen Versammlungen Branchcnversammlungen abgehalten werden und wird aus guten Besuch derselben gerechnet. I*ctzU Nachricfitcm Schwierige Lage des neuen ungarischen Ministeriums. Budapest  . 24. April.  (P.-C.) Die Lage in Ungarn   spitzt sich immer mehr zu. Die VoUspartei hat sich jetzt ebenfalls gegen die Regierung ausgesprochen. Ministerpräsident LukacS suchte heute den Präsidenten der Volkspartei, Grafen Z i ch y, auf, mit dem er eine längere Unterredung hatte. Heute nachmittag hielten die Mitglieder der Volkspartei eine Beratung ab, in der fest- gestellt wurde, daß die Partei die Vorschläge der neuen Regierung für eine Entwirrung der Lage nicht als annehmbar betrachten könne. Auch die Justhpartei erklärte heute, daß sie sich zu einem großen Obstruktionsfeldzuge vorbereite und die technische Obstruktion mit der größten Energie fortsetzen werde. Streik böhmischer Textilarbeiter. Böhm.-Kamitz, 21. April.  (P.-C.) Unter der Arbeiterschaft der Textilfabriken des Polzentales ist eine Lohnbewegung ausgebrochen. Die Arbeiter haben den Direktionen ihre Forde- rungen unterbreitet und einen'Termin zu deren Beantwortung festgesetzt. Sollte keine Einigung erzielt werden, so wird die ge- samtc Arbeiterschaft der Textilindustrie in den Ausstand trete«. Wirkung derTitanic  "-Katasttophe. S-uthampto«, 24. April. Die Heizer der.Olhmpic*. des Schwesterschiffes des untergegangenen Ozeanriesen»Titanic  ". haben die Arbeit niedergelegt und weigern sich in See zu gehen, weil sie über die ungenügende Ausrüstung des Dampfers mit zusammenlegbaren RettungS- booten unzufrieden sind. Aus dem Dorado der Spitzbuben. Petersburg, 24. April. sH.-B.) Die staatliche Revision bei der Kreditgesellschaft in Nikolajew   ergab Unter- schlagungen in Höhe van 3 Millionen Rubel. Der Hauptschuldige, der Vorsitzende des Börsenkomitees, Reichsratskandidat Wlasteliz, hat die Unterschlagungen eingestanden. Die Angelegenheit wurde dem Staat samvalt übergeben. Matrosenstreik in Japan  . Jokohama, 24. April.  (W. T. B.) Die Seeleute der drei Schifsahrtsgesellschasten Nippon   Juscn Kaisha, Toyo Kisen Kabu, shiki Kaisha und Osaka Shosen haben die Arbeit eingestellt. Die für Europa  , Seattle  , Valparaiso   und Schanghai   bestimmte« Dampfer können daher nicht auslaufen. PaulSmger�Co..BerlurLVV. Hierzu 3 Beilage« u-lluterhaltuagkU.