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dürfen, fo unterstützen diefe firchlichen Behörden direkt die Uebertretung der staatlichen Gefeße. Manche staatliche und städtische Behörde weiß um die Tätigkeit der Jesuiten  , und ist, um Scherereien aus dem Wege zu gehen, froh, durch die zweideutige Angabe des Standes der einzelnen Jesuiten   fich über Recherchen hintegießen zu können. Der fo­genannte Professor Schwartz, den Sie in Ihren Artikeln er­ivähnten, ist überhaupt nicht Profeffor, sondern einfach der Jefuit Schwarz. Den Professortitel legt er fich einfach als Zugmittel bei. Dieser Herr hält in fast sämtlichen Städten Rhein­lands und Westfalens allmonatlich Vorträge, und zwar sowohl in den Pfarrkirchen   sogenannte Konferenzen für die ges bildeten Stände oder die gebildete Männerwelt, als auch bei den Urfulinen in ihren Höheren Mädchenschulen. Das Mutterhaus dieser Ursulinen   ist Ahrweiler  , sie haben Niederlassungen in Aachen  und Krefeld  . Andere Ursulinen   haben Häuser in Düsseldorf  , Brühl   und Mülheim   a. Rh., ferner in Seriel, Euskirchen   und Köln  . Auch bei den Frauen vom Guten Hirten in Köln   sind Jesuiten   als Anstaltsgeistliche tätig. Das sind nur wenige An­gaben, sie ließen fich bugendweise vermehren. Die Vorträge des Baters Schwark find stets sehr stark befucht:

Die mitgeteilten Tatsachen bestätigen, daß die Aufrechterhaltung des§ 1 des Jesuitengefeges selbst bom Standpunkt der Liberalen recht geringen Wert hat, und der Wegfall dieses Baragraphen wenig an den heutigen Zuständen ändern würde. Db so oder so, die Jesuiten   betreiben doch den Seelenfang. Der§ 1 hindert sie nicht an ihrer Ordenstätigkeit in Deutschland  ; er flicht in den Augen der naiv katholischen Streise nur eine Märtyrerfrone um ihr Haupt Damit ist natürlich nicht gefagt, daß der Jesuitenerlaß der bayerischen   Regierung berechtigt ist. So lange ein Reichsgefez besteht, hat auch eine fleritale Regierung die Pflicht, es zu be­achten und sich nicht durch furiose Auslegungsfünfte darüber

hinwegzusetzen.

Ein chriftliches Opfer der Streikjuftiz.

werden.

Sie find damit öffentlich für eine Partei eingetreten, deren un- 1 berhülltes Streben es ist, das Königtum und δαξ Christentum zu vernichten un und die bestehende Staatss ordnung umzustürzen. Als Mitglied des Schulvorstandes aber find Sie verpflichtet, mit dafür zu sorgen, daß durch die Schule und auch sonst auf jede Weise in der Jugend Liebe zum Herrscherhause, Treue im christlichen Glauben und Achtung bor der Staatsordnung gepflegt Durch Ihr öffentliches Eintreten für die Sozialdemokratie haben Sie in den Köpfen der Schüler eine schlimme Verwirrung anrichten müssen und so die Erfüllung jener wichtigsten erzieherischen Aufgaben sehr erschwert, wenn nicht fiberhaupt in Frage gestellt. Sie haben sich außerdem durch Ihr Verhalten sowohl bei der Aufsichtsbehörde als auch bei einem erheblichen Teile der Mitglieder Ihres Schulverbandes in großem Umfange Umfange des Bertrauens verlustig ge= beffen Sie Amtes macht, Sie zur Ausübung Ihres als Mitglied des Schulvorstandes bedürfen. Wir müssen deshalb fest­stellen, daß Sie Ihre Pflichten als Mitglied des Schulvorstandes schwer verletzt haben. Von Ihrer Ausschließung aus dem Schulvorstande nehmen wir nur darum Abstand, weil wir die Verwirrung des politischen Urteils, welche leider der legte Reichstagswahlkampf in weiten Streisen hervorgerufen hat, auch Ihnen zugute halten müssen, Besonders aber weil wir Ihrer Versicherung glauben, daß Sie Ihrer monarchischen Gesinnung treu geblieben sind. Indessen erklären wir Ihnen zugleich, daß wir Sie bei einem gleichen Vorkommnis aus dem Schulvorstande würden entfernen müffen.

gez. Bartels." Nur die behördliche Rücksichtnahme auf die Berwirrung des politischen Urteils und die Versicherung der unentwegten monarchischen Gesinnung haben demnach den liberalen Bäckermeister Kirschte davor behütet, aus dem Schulvorstande ausgeschlossen zu werden; die Verfassungs- und Rechtsfragen fowie das jedem Staats­bürger gewährleistete freie Wahlrecht hatten für die Regierung feinerlei Bedeutung.

Gut und Menschen und ihrer Wissenschaft zur Herstellung riefiger Rüftungen verwenden, die fast bei ihrer Fertigstellung schon ber alten, bedeutet eine ungeheure Verschwendung der nationalen und internationalen Hilfsquellen und bildet eine beständige Bedrohung des guten Einverständnisses zwischen den Völkern.

Die herrschenden Interessen der Arbeiter und der Handels­flaffen in beiden Ländern hängen nicht von den nationalen Grenzen ab, sondern sind so eng untereinander verbunden, daß ein Ausbruch der Feindseligkeiten nicht nur ein Verbrechen gegen die Zivilisation ſein würde, fondern auch der britischen   wie der deutschen   Demokratie dauernden Schaden zufügen und das wachsende Gefühl der internationalen Freundschaft in ganz Europa  zurüddämmen würde.

Deshalb ist es minschenswert, daß alle Streitigkeiten zwifchen diefem Lande und Deutschland   Schiedsgerichten überwiesen werden sollten, um zu erzielen, daß der Geist des Wetteifers und des Wettbewerbs, der jetzt in einer friegerischen, verschwenderischen und zerstörenden Konkurrenz zum Ausdrud tommt, zu friedlicheren, beständigeren und konstruktiven Zweden der Wissenschaft, des Handels und des sozialen Fortschritts verwendet wird." Rußland.

Die Protestbewegung gegen den Arbeitermord. Die Vorgänge in den sibirischen Goldwäschereien haben in den breiten Massen der russischen Arbeiter eine heftige Empörung hervorgerufen. Sie wenden sich mit zahlreichen Protesten an die sozialdemokratische Dumafraktion und sind hie und da bereits zu Demonstrationsstreits über­gegangen. Als erste streikten die Angestellten der Lenaer Schiffahrtsgesellschaft, die zum Zeichen des Protestes zwei Tage im Ausstande blieben. In ie w streiften die Arbeiter der südrussischen Maschinenfabrik( 1000 Personen). Sie ver­sammelten sich am Morgen des 22. April in den Werkstätten, fangen das bekannte Revolutionslied zu Ehren der gefallenen Genossen und erklärten, daß fie zum Zeichen des Protestes Die Wirren in Marokko. in den Streit treten. Den ganzen Tag ritten Rosaken und Frankreichs   neues Marokkoprogramm.. Bolizeipatrouillen durch die Straßen der Stadt. In Char­Paris, 27. April. Eine Note der Agence Savas" besagt: tow traten die Arbeiter der Lokomotivfabrik für einen Tag Gendarmen, der während des Streits die Straßen mit dem Säbeln einem Bericht, den Ministerpräsident Boin. in den Streit. In Nikolajew   streikten die Arbeiter der fäuberte, durch das Wort staatlichen Schiffsbauwerft. menge durch die Worte Der Wachtmeister hat Euch gar nichts au care in der Frage der Ernennung des Generals zu yautey zum Generalresidenten von Ma­gen", zum Widerstand gegen die Staatsgewalt aufgefordert zu rokko dem Präsidenten Fallières   unterbreitete, weist der schinenbaufabrik in se i et fchloffen sich am folgenden Tage haben. Er wurde zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Ministerpräsident zunächst auf die Bedingungen hin, unter fast fämtliche induſtrielle Betriebe an Bon den Zeitungen Weil dieser chriftliche Arbeitswillige aus Furcht vor dem angeblichen den Regnault nach Fez gesandt wurde, wie dieser die Bu- erschien bloß der ultra- reaktionäre Siemljania", da die Setzer Terrorismus der Streifenben", wie er selbst vor Gericht mit Bathos ftimmung des Sultans zum Protektoratsvertrage erlangte und fast bollzählig streikten. In der Universität wurde ein berkündete, während der letzten Streiftage nicht gearbeitet hatte, so wie schließlich die Erwägungen Regnaults über die einzu- peitägiger Sympathieſtreik der Studenten erklärt. hat der Gendarm angenommen, es sei einer der Streikenden. Den führenden Reformen durch die Ereignisse in Fez unterbrochenn Odefia streikten die Arbeiter der größten Betriebe, finden massenhafte Verhaftungen und Hausfuchungen statt. drei Entlastungszeugen, die bekundeten, der Angeklagte habe die wurden. Weiter betont Poincaré   die Notwendigkeit eines Weiter betont Poincaré   die Notwendigkeit eines Schimpfworte mit bezug auf seinen Sohn gebraucht, schenkte das Ge­

Ein älteres Mitglied und Vertrauensmann des Ge­werkvereins chriftlicher Bergarbeiter, ber auch stets an den Streif bruchkonferenzen des Gewerkvereins teilgenommen hat, wurde am Freitag vor der Bochumer   Straflammer für überführt erachtet, einen

bei, der die Worte auf fich bezogen hat.

Dem Proteststreit der Arbeiter der südrussischen Ma­

richt keinen Glauben. Es trat lediglich den Aussagen des Gendarmen Zivilisation und des Fortschritts, das Frankreich   auf sich Handelsgesellschaft. Die Seter der Zeitungsdruckereien traten richt feinen Glauben. Es trat lediglich den Aussagen des Gendarmen einheitlichen Vorgehens in Marokko  . Es sei ein Werk der darunter die der Admiralität der Russischen   Schiffahrts- und Gitnehme; aber nur in denjenigen Gegenden Maroffos, wo be- für einen Tag in den Streif. In Jekaterinoslaw Schulreaktionäre Bestrebungen des Hamburger   Senats. reits der Friede eingekehrt sei, könnten die französischen   Ber  - streikten die Arbeiter der ungeheuren Walzwerke; ihnen waltungsmaßregeln durchgeführt werden. Um die friedliche dürften die Arbeiter in den übrigen Betrieben folgen. In Vor einigen Wochen hat die Hamburger Bürgerschaft in zweiter Durchdringung des Landes methodisch vorzubereiten und aus- tiga traten die Arbeiter der größten Fabriken( Phönir", Lesung einen Senatsantrag, der die Bewilligung einer neuen zudehnen, sei es durchaus nötig, daß die bürgerlichen Felſer", Drahtfabrik u. a.), insgesamt 10 000 Personen, in gen Streit. Aehnliche Nachrichten kommen aus Saratow  , staatlichen Vorschule verlangte, abgelehnt und sich, aller und die militärischen Machtbefugnisse in die den Streit. Aehnliche Nachrichten kommen aus Saratow  , dings mit nur verhältnismäßig fleiner Mehrheit, gegen diese and eines einzigen Mannes gelegt würden. Die Selisawetgrad usw. Standesschulen ausgesprochen. Der Senat jedoch, wahrscheinlich im Aufgabe, die seiner harre, sei schwierig und verwickelt, er Große Straßendemonstrationen in Petersburg  . Hinblick auf die kommenden Stämpfe um das neue Unterrichtsgesetz. folle dem Protektorat Geltung verschaffen unter Beobachtung Petersburg  , 28. April. Gegen 7000 Studierende und Höre­ist nicht gesonnen, dieser Ablehnung nachzugeben. Er hat der Verpflichtungen Frankreichs   gegenüber den Mächten und rinnen der Frauenkurse veranstalten heute nachmittag vor der jetzt die Einsetzung einer fogen. Vermittelungsdeputation angeordnet. folle gerade der Auffassung des Protektorats treu bleiben, die Sasankirche eine Sundgebung aus Anlaß der Vorgänge in den Lena Solche aus drei Senatoren und sechs Bürgerschaftsmitgliedern beim Einklang stehe mit den internationalen Verträgen. Auch bergwerken. Die Menge erschien mit einer roten Fahne und sang, stehenden Deputationen föunen verfassungsgemäß nämlich dann in foll er es berstehen, durch geschickte Verfügung über die fran- bas Totenlied. Gendarmen und berittene Schuhleute zerstreuten Aftion treten, wenn sich Senat und Bürgerschaft über einen Antrag zösischen Streitkräfte in Marokko   und durch eine vernünftige die Demonstranten. Währenddessen versuchten andere Demonstrans nicht einigen fönnen. Da atvei der alten" Frattionen ebenfalls für Ausführung des politischen, ökonomischen und strategischen ten, das Totenlied fingend, zur Kasanfirche zu ziehen, wurden jedoch zwei die Vorschule eintreten, so hofft der Senat, in der Vermittelungs- Programms die Annahme des Protektorats seitens der gleichfalls von der Polizei zerstreut. Die Demonstranten begaben deputation seinen Willen durchzusetzen und dann in der Bürgerschaft marokkanischen Stämme vorzubereiten und zu sichern. Ein sich sodann in fleinen Gruppen nach dem Petersburger Stadtteil. feinen Antrag zur Annahme zu bringen. Ob die Mehrheit der passender Mann für diese Aufgaben sei Lyautey  . Dort vereinigten sie sich und zogen, revolutionäre Lieber fingend, Bürgerschaft fest bleiben wird, ist nach früheren Erfahrungen sehr Paris  , 29. April. Das heutige Amtsblatt veröffent- nach dem belebten Kamenno Ostrowath- Prospett, bis sie auf Gen­zu bezweifeln. Jedenfalls beweist die Angelegenheit, daß der Senat licht den Erlaß, durch den General Lyautey zum Rom  - barmen und berittene Schußleute stießen. Diese umringten einen in dem neuen Unterrichtsgesetz dem schulpolitischen Fortschritt teine missar( Generalresidenten) der französischen   Republik   in Ma- Teil der Demonstranten und verhafteten 123 von ihnen; unter den Ronzessionen zu machen gedenkt. roffo ernant wird. dog in Verhafteten befinden sich 89 Hörerinnen der Frauenturfe und 39 dh naZur Lage in Fez G Paris, 29. April. Der Sonderberichterstatter des Petersburg, 28. April.  ( Privattelegramm des Bor­Matin" meldet aus Fez vom 25. April: Man kann noch wärts".) Die Erregung über den Arbeitermord in Sibirien  immer nicht sagen, daß jede Gefahr beseitigt ist. Die haß ist unter den Arbeitern ungeheuer. Während bei der letzten erfüllten Gefichter der Eingeborenen sind dafür ein beredter Straßendemonstration anläßlich des Todes Tolstois die Beweis. In der vorigen Nacht wurde gegen einen franzöfi- Hauptmasse der Demonstranten aus Studierenden bestand und fchen Wachtposten auf offener Straße ein Gewehrschuß abge- nur wenige Arbeiter teilnahmen, überfluteten jetzt die Massen festert. Gegenwärtig ist man hauptsächlich damit beschäftigt, der Arbeiter die waffenstarrende Brunkstraße der Residenz den Eingeborenen ihre Waffen abzunehmen. Wie groß die und zogen, von den Kosaken zurückgedrängt, mit roten Fahnen 23affenvorräte der Eingeborenen sind, geht aus der Tatsache in die anderen Stadtteile. Zahlreiche Verhaftungen hervor, daß in einzelnen von den 18 Stadtvierteln von Fez wurden vorgenommen. Tausende von Gewehren gefunden wurden. Die ausgeplünder­ten und ausgebrannten Häufer der Hauptstraße des Juden­viertels wurden mit Melinit gesprengt, um den Schutt rascher fortschaffen zu können. Man wird die Gelegenheit benugen, um die Straßen im Interesse der öffentlichen Sicherheit breiter anzulegen.

Ein Märthrer der Grubenbarone.

Bei der letzten Reichstagswahl war es den nationalliberalen Gruben- und Hüttenherren gelungen, in der Person des Berg­manne Kaci Hedmann einen leibhaftigen nationalliberalen Arbeiter als Kandidaten für den Wahlkreis Bochum   zu finden. Wie ein Papagei mußte dieser Mann, der sich vorher nicht im geringsten um das politische Leben gekümmert hatte, nun in allen Orten des Wahlkreises eine halb austvendig gelernte Rede, teils ablejen, teils hersagen. Das Unglüd wollte es, daß Hedmann auf der Grube einen schweren Unfall erlitt, wodurch er einen Arm verlor und sich eine schwere Quetschung eines Beines zuzog. Kaum war der nun zum Strüppel gewordene Mann einige Wochen im Krankenhause, als er auch schon mit Zustimmung der leitenden Aerzte wieder mittels Automobils von Versamm lung zu Versammlung geschleppt wurde, wo man mit dieser Martyrerkandidatur Eindruck zu eriveden fuchte. Auf Strüden gestützt, halb getragen, humpelte der Stranke heran und Drohende Haltung der Rifkabylen. hielt dann eine blöde Schimpfrede gegen die blutige Jronie Madrid  , 29. April.  ( P. C.) Die aus Melilla   hier ein­Sozialdemokratie. Hedmann wurde denn auch mit Hilfe des Zentrums gewählt. Heller Jube!! treffenden Nachrichten lauten immer noch sehr bedrohlich. Die Aber nun traten bei dem armen Hedmann die Folgen der Harka der Rifkabylen hat neuerdings wieder eine Verstärkung Galoppheilung hervor. Sein Leiden verschlimmerte sich von 300 Gingeborenen aus dem Innern des Landes erfahren, und iroz der sorgsamsten Pflege liegt er nun die jämtlich mit modernen Mausergewehren bewaffnet find. feit Monaten im Bergmannsheil, und feiner kann Nachrichten von Eingeborenen zufolge sollen die Mauren ihre fagen, ob er je wieder hergestellt wird. Streitmacht in drei Abteilungen verteilt haben. Die erste be­findet sich bei Bu Irmana, die zweite bei Suk Beggui und die dritte hat an dem Berge Riata ein Lager bezogen. Eine spanische Rekognoszierungspatrouille wurde gestern am Ufer des Mulubaflusses bon einer Abteilung Eingeborenen ange griffen, konnte sie jedoch nach kurzer Zeit in die Flucht schlagen. England.

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Zuerst hieß es in der Presse der Grubenbefizer, es sei nur eine leichte Entzündung eingetreten, dann aber schwieg man sich bollkommen aus, ein Zeichen dafür, daß sein Zustand nicht un­bedenklich ist.

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Der erste Mai.

15 Arbeiter.

Wie die Zarenfchergen die Maifeier vorbereiten. Lodz  , 29. April.  ( Privattelegramm des Vorwärts".) Der Gouverneur von Petrikau   hat befohlen, daß alle Ara beitslosen in Boda   vor dem 1. Mai auszuweisen seien. Infolgedessen finden Wassenberhaftungen von Ar­beitslosen statt, um diese nach ihrer Heimat abzuschieben. Die Arbeiterschaft von Lodz   protestiert gegen diefen Gewaltakt und hat auch einen Protest an die sozialdemokratische Fraktion der Duma gesandt. Die Erregung unter der Arbeiterschaft ist sehr groß, fie wird jedenfalls nicht ohne Einfluß auf die Waidemonstrationen bleiben.

Eine heftige Szene.

Petersburg, 29. April. Reichsduma. Bei der Besprechung des Kultusetats tam der Kadettenführer Miljutow auf die große Zahl der Schülerselbstmorde zu sprechen und sagte, auf die Ministerloge weisend, in der der Kultusminister und vor Ihnen! Für diese Aeußerung wurde Miljukoto zunächst sein Gehilfe faßen: Die Mörder unserer Kinder fißen auf fünf und als er sie wiederholte, auf zehn Sigungen ausge

schlossen.

Perfien.

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Wenn ein franker Bergmann beim Kartoffelschälen betroffen wird, dann sind die Knappschaftskontrolleure bei der Hand, dann regnet es schmere Strafen. Hier ließ man einen nicht emmal Halbgeheilten Kranken als Agitator von Versammlung zu Ber Gewaltmaßnahmen gegen die Opposition. jammlung ziehen und die Herren Professoren gaben dazu ihre Genehmigung Teheran  , 28. April. Das Kabinett erteilte dem Polizei­London, 27. April.  ( Eig. Ber.) Wenn nicht alle An­- weil es sich um die Wahl des Zechenkandidaten handelte. zeichen trügen, wird der erste Mai in diesem Jahre in Groß- chef Vollmacht, alle Gegner der gegenwärtigen Regie­britannien in würdigerer Weise gefeiert werden als in ver- rung zu verhaften. Unter denen, die heute verhaftet Die Freiheit" politischer Ueberzeugung. gangenen Jahren. In London   wird das Erscheinen des wurden, befindet sich Suliman Mirza, der Führer der Vor der Stichwahl im Bablfreife Grünberg Frenstadt Daily Herald" dazu beitragen, das Interesse an dem Welt. demokratischen Partei im legten Medschlis  . Das Los hatte der Bäckermeister Ririch fe in Hohenboran einen Aufruf feiertag der Arbeit zu erhöhen, das schon seit einigen Jahren der Verhafteten scheint die Verbannung nach irgend einem zugunsten der Wahl des Sozialdemokraten David in stetigem Wachstum begriffen ist. Im Jahre 1904 be- entfernten Drt Persiens   zu sein. fohn unterfchrieben. Kirschte, der Kirichte, der Mitglied des teiligten sich zum Beispiel nur 40 Organisationen der Die Morning Post" meldet aus Teheran   vom 25. April: Shulvorstandes feiner Gemeinde ist, erhielt unmittelbar Hauptstadt an der Maifeier. Im lezten Jahre waren Die Beschießung der Moschee in Mefched durch die nach der Wahl auf Beranlaffung ber töniglichen Re. Nuffen hat die Bewegung unter den Mullahs gefördert, die gierung eine Aufforderung, vor dem Landrat zu Freh- es schon 100. Der Vorstand der Arbeiterpartei hat den der Partei an- mit dem heiligen Krieg gegen die Fremden drohen. ftadt zu erscheinen, um sich wegen der Unterzeichnung des zur Wahl des Sozialdemokraten auffordernden Flugblattes zu ver geschlossenen Organisationen empfohlen, die Besprechung der Der Hauptführer Said Ali ist wegen aufrühererischer Neden Eine Deputation von Mullahs   hat dem antworten. Bon der Abteilung für Kirchen und Schulen der deutsch   englischen Beziehungen zum Hauptgegenstand der Mai- verhaftet worden. Regierung zu Liegnig erhielt er daraufhin folgenden Bescheid: feftrede zu machen. In dem soeben veröffentlichten Viertel- Regenten erklärt, daß er abgesetzt werden würde, wenn er im gegenwärtigen Augenblick Persien   verließe. Man jahresbericht schlägt er folgende Resolution vor: " Daß die Völker Deutschlands   und Großbritanniens   jedes glaubt, daß Nasr el Mults Reise nach Europa   infolge der Jahr einen immer größer werdenden Teil ihres Reichtums an Haltung der Wullahs aufgegeben werden dürfte.

Während der legten Reichstagswahlen haben Sie Ihre Namens­unterfchrift für ein Flugblatt hergegeben, in dem zur Wahl des Lozialdemokratischen Kandidaten Davidjohn aufgefordert wurde.