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Rdolution für die Hiaifeicr-Vcrlammlungcn. Der Vorstand des Verbandes der Wahlvereine Grotz-Berlins und der Ausschuß der Gewerkschaftskommission Berlins   und Umgegend empfehlen für die Ataifeier-Versammlungen folgende Resolution: Am 1. Mai demonstriert das klasienbewußte Proletariat aller Länder erneut für den Ausbau der Arbeiterschutzforderungen, die der Internationale Arbeiterkongreß zu Paris  am 20. Juli 1889 erhoben hat. Sie fordern deshalb in erster Linie die gesetzliche Einführung des Achtstunden- tages für alle in der Industrie, im Handwerk, in Handel und Verkehr Beschäftigten, sowie wirkliche Koalitionsfreiheit. Angesichts der Tatfache, daß der Imperialismus infolge seiner immer gemein« gefährlicher werdenden Mstungspolitik, die nicht nur die Kriegsgefahr steigert und am Marke der Völker zehrt, die Sozialpolitik nahezu zum Stillstand gebracht hat, erheben die Ver- sammelten energischen Protest gegen die Rüstungen zu Lande, zu Wasser und iu der Luft. Sie wenden sich deshalb im besonderen gegen die neuen Heeres- und Marine« vorlagen, die dem Reichstag zur Beschlußfassung vorliegen. Die Versammelten wissen sich in diesen Protesten einig mit der klassenbewustten Arbeiterschaft der ganzen Welt. Sie übersenden den heute versammelten Maidemonstranten brüderliche G rüste und geloben erneut, unermüdlich kämpfen zu wollen für den Sozialismus, gegen den Kapitalismus und Imperialismus, gegen die Kriegshetzereien und Kriegsrustungen! Gcwcrhfcbaftlicbcs. Berlin   und(Xmgegcnd. Die Eisenkonstruktionsarbeiter führten im vorigen Jahre einen Streik von fünf Wochen Dauer mit dem Erfolge, daß eine Ver- eindarung zustande kam, welche die Forderungen der Arbeiter zum Teil anerkannte. Aber es kam nach den Vereinbarungen nicht zur völligen Ruhe. Nicht selten brachen in den Betrieben Differenzen über die Auslegung der Vereinbarungen aus. Der eine Unter- nehmer legte sie so, ein anderer anders aus, und die Arbeiter hatten natürlich wieder andere Ansichten über die Bedeutung der Vereinbarungen. Die Arbeiter haben den dringenden Wunsch, die Vereinbarungen derart zu fasten, daß sie eine sichere, unanfechtbare Grundlage für das Arbeitsverhältnis bilden. Es machte sich auch das berechtigte Verlangen geltend, einige Verbesterungen durch- zusetzen, da die vorjährigen Zugeständnisse nur als eine Abschlags- Zahlung auf die wohlbegründeten Fordchmnaen der Arbeiter an- gesehen wurden. Aus diesen Gründen haben die Arbeiter der EisenkonstruttionSbetriebe nach einer Reihe von Sitzungen und Beratungen eine Kommission eingesetzt, welche Vorschläge für eine neue Vereinbarung mit den Unternehmern ausgearbeitet hat. Diese Vorschläge lagen einer stark besuchten Versammlung der Eisen. konstruktionsarbeiter vor, die am Sonntag in der Brauerei Friedrichshain tagte. Die hauptsächlichsten Vorschläge der Kom- Mission find folgende: Die bisherige wöchenUiche Arbeitszeit von 66 Stunden wird auf 68 Stunden verkürzt. Ueberstunden, sowie Nacht- und SonntagSarbeit werden bisher mit einem Aufschlag von 26 Proz. bezahlt. Die Kommission schlägt 26 Proz. für Ueher- stunden, 60 Proz. für Nacht- uno SonntagSarbeit vor. Weiter fordert der Kommissionsentwurf: Die jetzt geltenden Anfangs- löhn« werden um 10 Proz. erhöht. Die bisherigen Stundenlöhne werden soweit erhöht, daß bei 63stündiger Arbeitszeit derselbe Verdienst erreicht wird, wie vordem bei 66ftündiger. Die bis­herigen Bestimmungen über Fahrgeld und Montagezulag« sollen insofern geändert werden, als die Zulage bei auswärtigen Arbeiten auch für Sonn- und Festtage zu zahlen ist. Großer Wert wird auf die Regelung der für die Akkordarbeit geltenden Bestimmungen gelegt. Nach der alten Vereinbarung sollen die Akkordpreise so bemessen werden, daß der jeweilige Stundenlohn erreicht wird. Nach dem Vorschlage der Kommission sollen die Akkordpreise so angesetzt werden, daß der Verdienst den Stundenlohn um minde- stenS 20 Proz. überschreitet. Wenn eine Einigung über den Akkord- preis nicht erzielt werden kann, soll die Arbeit iu Lohn auS- geführt werden. Eventuell ist der betreffenden Kolonne eine Frist von zwei Wochen zur Prüfung der Arbeit zu gewähren. An dem Verteilungsmodus des Akkordüberschustes slll Proz, erhält der Kolonnenführer vorweg, der Rest wird an alle Mitglieder der Kolonne einschließlich deS Führers verteilt) ändert der KommissionS- Vorschlag nichts. Dann aber fordert er, daß die Verteilung gemäß der geleisteten Stundenzahl ohne Rücksicht auf die KommissionS- munmer erfolgen soll. Dieser Vorschlag hat für die Praxis folgende Bedeutung: Von einer Kolonne arbeitet ein Teil an einer Kommission, der andere Teil an einer anderen Kommission. Bei der einen Kommission werden Ueberschüsse erzielt, bei der anderen nicht. Der Ueherschutz soll in diesem Falle nicht nur dem einen Teil der Arbeiter, sondern der ganzen Kolonne zugute kommen. Weitere Bestimmungen regeln die Berechnung und Prüfung der Akkordarbeiten, sowie die Rechte der während deS Akkordes ausscheidenden Arbeiter. Nach eingehender Diskussion stimmte die Versammlung dem Entwurf der Kommission zu. Derselbe wird dem Vorstand« der Unternehmerorganisation zugesandt mit dem Ersuchen, sich inner- halb 14 Tagen darüber zu äußern. Ferner beschloß die Versammlung, daß vom Montag, den SS., ab, kein« Ueberstunden zu machen find. Die Arbeiterausschüsse der einzelnen Betriebe sollen den Unternehmern von diesem Beschluß sofort Mitteilung machen. DieJfolo", Gesellschaft für Wärme- und Kälteisolierung, ersucht uns in bezug auf die Notiz:.Achtung. Glasarbeiter" in Nr. M d«S.Vorwärts" um Aufnahme folgender Berichtigung: 1. Der entlassene Arbeiter war nicht Mitglied der Kommission. 2. Die Entlassung stellt keine Maßregelung dar, sondern erfolgte auS rein sachlichen Gründen und zwar wegen mangelhafter AuS- führung der ihm übertragenen Arbeiten. 3. Die Geschäftsführung der Jsola-Gesellschaft hat sich niemals auf den Standpunkt gestellt .keine weiteren Kommissionsmitglieder mehr zu empfangen". Die Geschäftsführung hat lediglich erklärt, daß der vorliegende Fall �nlaß zu einer Aussprache zwischen der Geschäftsleitung und der Kommission nicht biete, da der Entlassungsgrund der Arbeiterschaft in offizieller Form anderweitig bekannt gemacht wurde. Wir müssen es dem Verband der Glasarbeiter überlassen, zu dieser Berichtigung Stellung zu nehmen. Deuvkckes Reich. »chtung. Elektromonteure! In Stettin   stehen die Elektro- Monteure in einer Lohnbewegung. Zuzug nach Stettin   ist fern- zuhalten. Deutscher   Metallarbeiterverbarch. Ortsverwaltung Berlin  . Brauereiarbeiterstreik in Halle. In der Halleschen Aktienbrauerei haben 6« Mann die Arbeit niedergelegt wegen Maßregelung, die nicht die erste seit der Wirk- samkeit des neuen Direktors Ncumeier ist, der es auch nicht für nötig hält, mit der Arbeiterorganisation zu verhandeln. Zuzug ist fernzuhalten! Die städtische» Arbeiter TUfits haben am Sonntag ihre Kündi- gungen eingereicht. Den Betriebsleitern war e» bi» jetzt freigestellt. nach ihrem Ermessen einzelnen Arbeitern Lohnzulagen zu machen, das Gros der Arbeiter hatte das Nachsehen. Um diesem Zustande ein Ende zu machen, haben die Handwerker und Arbeiter der städtischen Betriebe sich geeinigt, ihre dem Magistrat zu stellenden Forderungen in Form einer allgemeinen Arbeits- ordnung einzureichen, um in die jetzt rein willkürlich fest- geseyien Löhne Ordnung hineinzubringen Auf diese im Herbst vorigen JahreS eingereichten Forderungen hotte der Magistrat bis jetzt noch nicht geantwortet. Würde den Verwaltungen daran liegen, die ungerechten Lohnfestsetzungen zu beseitigen, dann müßte sie die vorge'chlagene Lohnordnung bewilligen. Als Ursache für die Arbeitsniederlegungen gelten auch die fortgesetzten Maß. regelungeu organisierter Arbeiter. Um dem Einhalt zu gebieten, bat die' Leitung der Organisation die Zustimmung zur Niederlegung der Arbeit gegeben. Ein weitere? Warten wäre gleichbedeutend mit einer Zertrümmerung der guten Organisation gewesen. Es wird deshalb gebeten, den Zuzug von Handwerkern und Arbeitern nach den städtischen Betrieben Tilsits streng fernzuhalten, wobei besonders darauf hingewiesen sei, daß das städtische Arbeils­amt auch als LrbeitSvermittler für die städtischen Betriebe fungiert und deswegen Arbeitsangebote dieses Amtes nicht anzunehmen sind. Achtung, Etreikbrecheragente»! In Oerlinghausen   in Lipp« bei Bielefeld   steht die Arbeiterschaft bei der Firma Carl Weber u. Co., Leinen- und Taschentuchweberei, seit sechs Wochen im Streik, weil die Firma es ablehnt, den Wünschen der Arbeiterschaft enlgegenzu- kommen. Der bisher gezahlte Lohn ist ein sehr trauriger und ist nachgewiesen, daß zu Lauban   in Schlesien   in den Taschentuch- Webereien 26 bis 60 Proz. höhere Löhne bezahlt werden als in Oerlinghausen  . In Schlesien   wird noch allgemein auf zwei Stühlen gearbeitet, während in Oerlinghausen   schon auf drei und vier Stühlen gearbeitet werden muß. Den Prosit von dieser Mehr- leistung steckt der Unternehmer aber allein ein. In den letzten Tagen sind in einigen Orten Agenten tätig, die Arbeitswillige für die Firma suchen. In Hamburg   ist e» den Agenten auch gelungen, einige Weber anzuwerben. Nachdem aber den Leuten klargemacht wurde, daß eS sich um Streikarbeit bandelt. sind sie wieder abgereist. Wie un» von diesen mitgeteilt wurde, wird den Angeworbenen erzählt, daß eS sich um einen neuen Betrieb handelt und daß 3,60 M. bei freier Station gezahlt werden. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. Deutscher Textilarbeiter-Verband. Filiale Bielefeld  . Streik der Rheinschiffer. Am Sonntag früh ist das gesamte Heiz- und Maschinenpersonal von 46 Firmen der Rheinschiffahrt geschlossen ausständig geworden. ES kommen auf rund 200 Schleppkähnen und 271 Dampfern 2000 Mann in Betracht. Der Streik wird gemeinschaftlich vom Verband der Heizer und Maschinisten und vom Transportarbeiterverband(Sektion Binnen­schiffahrt) geführt. Die Forderungen der Arbeiter erstrecken sich auf Lohnerhöhung, Gewährung von Sonntag«- und Nachtruhe resp. deren angemessene Bezahlung. Die Matrosen erhielten bisher durchschnittlich 24 M. Wochenlohn, sie verlange« ein« Erhöhung um durcdsrbnittlich 4 M. pro Woche. Man hat ihnen, nachdem die Forderungen der Verbände eingereicht waren. 2 bis 8 M. zugelegt, doch können sich die Arbeiter damit nicht zufrieden geben. Die Heizer erhalten 28 M., einzelne 30 M., ihr Lohn wurde jetzt auf 30 M. erhöht. Nachtarbeit wurde in den meisten Fällen nicht bezahlt; wo eine Vergütung gewährt wurde, betrug diese 12V, Pf. pro Stunde. Ueberarbeit wurde über- Haupt nicht bezahlt. Arbeitszeiten von 106 bis 110 Stunden pro Woche sind gar keine Seltenheit, auch ununterbrochene Dienstzeiten von 6072 Stunden sind vorgekommen. Die Bewegung erstreckt sich hauptsächlich auf den Niederrhein  . Für den Oberrhein kommen sieben Firmen in Betracht, von denen eine Sonntag telegraphisch den Tarif akzeptierte. Die Arbeiter auf Schiffen, die zurzeit im Auslände sind, sollen auf Beschluß der Streikversammlung nicht abmustern. Hushmd. Die englischen Seeleute und Heizer sind durch die Vorgänge beim Untergang der.Titanic" und der schließlich vereitelten Abreise der.Olhmpic" in eine tief- greifende Bewegung hineingeraten. Sie beichlossen in Massen« Versammlungen, nicht auf Swiffen zu arbeiten, aus denen sich chine- fische oder nicht gewerkschaftlich organisierte Arbeiter befinden. Sie weigerten sich ferner, sich auf einem Sckuff anheuern zu lassen, auf dem kein Beamter der Gewerkschaft beim Anheuern zugegen ist. Der Beschluß fordert schließlich, daß ein Gewerkschaftsbeamter anwesend sein muß, um die Rettungsboote und die ArbeitSord- n u n g vor der Abfahrt des Schiffes zu besichtigen. Die Abteilung Mersch der SeemannSgcwerkschast verbot den Leuten, sich auf dem Pacific-Dampfer.Orissa' anheuern zu lassen wegen Nichterfüllung der LohnerhöhungSforderung der Arbeiter. Anscheinend haben vierzehn Liverpooler   Firmen es abgelehnt, die Forderung der Mersey-Seeleme auf Lohnerhöhung zu erfüllen. Versammlungen. Verband der Brauerei- und Mühlenarbeiter, Zahlstelle Berlin  . Der Generalversanimlung, die am Sonntag nachmittag im Gewerkschaftshause stattfand, lag der Geschäfts- und Kassen- bericht vom 1. Quartal 1012 vor. Zuerst berichtete Hodapp über die Tätigkeit der Verwaltung, die aus folgender Aufstellung erficht- lich ist. In der Berichtszeit fanden 127 Betriebsversammlungen und-Besprechungen, 64 Verhandlungen mit den Unternehmern, darunter eine Verhandlung mit einem Mühlenbcsitzer. ferner 15 Verwaltungs- und Vertrauensmännersitzungen und 7 Gruppen- und allgemeine Mitgliederversammlungen statt. Auf einzelne VerHand- lungen von besonderem Interesse für die Brauereiarbeiter ging der Vorsitzende näher ein, wobei er unter anderem hervorhob, daß die Verwaltung in ihrem Bestreben, das Interesse der Arbeiter wahr zunehmen, manchmal auf wenig Entgegenkommen und auf mangeln- des Verständnis bei den Arbeitern sechst stieß, zum Beispiel In der Frage der Ablösung des Freibieres. Viel Beunruhigung unter den Arbeitern entstand, wenn die Frage von Entlassungen nach der Zusammenlegung von Brauereien zu regeln war, so zum Beispiel, als die Löwenbrauerei die Germania  , und die Phönixbrauerei in Besitz nahni. Mit Hilfe des Verbandes gelang es in der Regel, Härten zu vernmden und den Wünschen der Arbeiter Berücksichti- gung zu verschaffen. Hodapp erwähnte zum Schluß die lebhafte Tätigkeit im Verbandsbureau, wo durchschnittlich 124 Besucher pro Tag abzufertigen waren. S ch u l d t ergänzte den Geschäftsbericht durch Ausführungen, die besonders daS Fahrpersonal betrafen. In der Frage des Bier- ausfahren» an Sonn- und Feiertagen hofft man auf eine Beschrän- kung durch behördliche Verordnung für den kommenden Sommer, trotz der Opposition, die vielfach von den Gastwirten ausgeht. Die Ausgabe von Eis an die Kundschaft in den westlichen Vororten führte zu einer Differenz, die zu regeln dem Verband noch nicht gelungen ist. Der Verband wünscht, daß für die großen Nieder- lagen der Brauereien im Westen dieselben Bestimmungen gelten wie bei der Eisausgabe in Berlin.   Die Bezahlung von lleber- stunden der Mitfahrer an Festtagen kam vor dem EinigungSamt zur Verhandlung in einer Streitsache mit der Schultheiß-Brauerei  . Die Brauerei bezahlte, aber sie beharrte auf dem Standpunkt der prinzipiellen Gegnerschaft der Bezahlung dieser Ueberstun- den. Die meisten Differenzen entstanden, wie Schuldt betonte, mit der Brauerei Julius Bötzow  , die dem Verbände seit einem halben Jahre schon allerlei Schwierigkeiten macht. Den Kassenbericht, der den Mitgliedern gedruckt vorlag, erläu- terte der Kassierer Max Kastner. der auf die hohen Unter- stützungen, die in dem ersten Quartal d. I. an kranke und arbeits- lose Mitglieder ausgezahlt wurden, besonders hinwies. Die Ab- rechnung der Hauptkasse zeigt in Einnahmen und Ausgaben eine Bilanz von 30 400,76 M. Unter den Ausgaben stehen verzeichnet für Unterstützungen an Kranke 10 126,20 M., an Arbeitslose 6116 Mark, in außerordentlichen Fällen 45 M., als Sterbegeld 796,06 M., als Reiseunterstützung 35 M� für Rechtsschutz 12 M. usw. Die Lokalkasse buchte im 1. Quartal 1012«ine Einnahme von 8226,04 Mark, eine Ausgabe von 11263.18 M., somit ist eine Minderein- nähme von 3037.14 M. zu verzeichnen. Die Erklärung für diesen Umstand liegt darin, daß rund 4000 M. außerordentliche Ausgaben notwendig waren, unter anderem für Weihnachtsunterstützungen und für Broschüren zum 26. Stiftungsfest des Verbandes. Aus der Lokalkasse wurden noch an Sterbegeld 1002,60 M. und für Arbeits- losenunterstützung 2436 M. ausgezahlt, ebenso für die auSgesperr- ten Porzellanarbeiter 600 M. Die Mitgliederbewegung zeigte am Schlüsse des letzten Quartals 1011 einen Bestand von 4666 männlichen und 17 weiblichen Mitgliedern. Im Laufe deS ersten Quartals d. I. wurden 180 Arbeiter und 2 Arbeiterinnen neu auf- genommen. 35 Mitglieder waren von anderen Verbänden überge- treten und 6 kamen von auswärts. Diesem Zugang von Mitglie- dern stand ein Abgang von 180 gegenüber, so daß am Schlüsse de» ersten Quartals d. I. 4716 männliche und 19 weibliche Mitglieder vorhanden waren. Nur eine kurze Diskussion folgte den Berichten. Die Versammlung beschäftigte sich dann mit der Malfeier, die am 1. Mai vormittags bei Boeker in der Weberstraße statt- finden wird. Hodapp machte über die Stellung der Braueretcn bekannt, was bereits in Nr. 06 und Nr. 00 desVorwärts" zu lesen war, und forderte dazu auf, den 1. Mai durch A r b e i t S r u h e zu feiern, wo irgend die Möglichkeit dazu geboten ist. w Beichlupe in bezug auf den Maifonds wurden von den Versammellen gut- geheißen... In der Angelegenheit der Erböhuna der Bettrage zur Erhal- tung deS Gewerkschafishauses stimmte die Versammlung den An- trägen der Ortsverwaltung und der Vertrauensmänner zu. Die Beiträge sollen pro Kopf von 6 auf 10 Pf. erhöht werden und ebenso sollen etwa 1000 M. für das Gewerkschaftshaus zinsfrei zur Ver- fügung stehen. Hodapp gab das Resultat der Delegiertenwahlen zum ver- bandstag bekannt. Gewählt wurden: Knappe, Hodapp, Junghan», Gantz, Hapke, Leischow, Jurisch. Die Versammlung nahm zum Schluß noch zwei Ersatzwahlen zu Beisitzern der Hauptverwaltung vor. l»ctzU IHacbnchtcn. Weitere Niederlage der Wiener Christlichsozialeu. Wien  , 20. April.  (W. T.-B.) Bei den heutige« Ge» meinderatSwahlen des zweiten Wahlkörpers, wo- bei 48 Mandate zu besetzen waren, wurden 32 Christlichsozial« und 2 Deutschfreiheitliche gewählt. Es sind 14 Stich. wählen erforderlich, woran 0 Christlichsoziale gegen 0 Deutsch. freiheitliche, 3 Christlichsoziale gegen 3 Deutschnationale und 2 Christlichsoziale gegen 2 selbständig Christlichsoziale beteiligt sind. Bisher wäre« sämtliche 48 Mandate im Besitze der Christlich  . soziale«._ Ein interessanter Prozeß. Pari«, 20. April.  (W. T.-B.) Vor dem Schwurgericht begann heute nachmittag der Prozeß gegen den früheren Kassen- direktor im Ministerium des Aeuhern, Hamond, der wegen Ber.  untreuung von StaatSgeldern im Betrage von 216 000 Franks angeklagt ist. Auf die Frage des Gerichtspräsidenten bekannte sich Hamond der Veruntreuungen schuldig. Als Zeugen sind u. a. auch Pichen, Doumer und D e s ch a n e l vorgeladen. Die- selben haben: da sie nicht in Paris   weilen, Entschuldigungsschreiben gesandt._ Zur Protestdrwkgunsi gegen den Arbcitermord. Petersburg, 20. April.  (W. T.-B.) Die Progreffisten brachten heute eine Anfrage beim Minister des Innern ein, was zur Beruhigung der öffentlichen Meinung über das Schick- fal der Arbeiter in den Lenagoldwäschereien und zur B e st r a- fung der Schuldigen beabsichtigt sei. Petersburg, 20. April.  (W. T--B.) Heute nacht fanden Haussuchungen und Verhaftungen von Arbeitern und Studenten statt. Starke Polizeitrupps wurden in der Nähe der Fabriken und der Hochschulen konzentriert und verhin- derten die Versuche einer revolutionären Gedächtnis- f e i e r in den Fabriken. Eine große Anzahl von Fabrikarbeitern streiken. Aus der russischen Gesellschaft. Kiew  , 20. April.  (P.-C.) Eine peinliche Skandal- affäre beschäftigt augenblicklich die hiesigen Gesellschaftskreise. Ter jetzige Kriegsminister Suchomlinow   hatte vor einig-n Jahren die Frau des Grundbesitzers Buwwitsch kennen ge- lernt und mit ihr ein Liebesverhältnis angefangen. Um den ihm lästigen Ehemann loszuwerden, befahl ihm Suchomlinow. sich nach Nizza   zu begeben. Um seiner Aufforderung mehr Nach- druck zu verleihen, ließ er Butowitsch durch den auS dem Mord- Prozeß Stolypin   bekannten Chef derOchrana  ". K u l j a b k o w. seine Verbannung«ack Sibirien androhen. Kurze Zeit nachdem Butowitsch in Nizza   angekommen war. erhielt er die Mitteilung, daß seine Ehe geschieden' sei. Butowitsch hat gegen diese Ehescheidung Protest erhoben, da er bei den Gerichtsverhand. lungen überhaupt nicht zugegen gewesen ist, und fordert eine Re» Vision deS EhescheidungsprozesscS. "stttautw Redakteur' Albert Wachs. Berlin  . Inseratenteil verantw.: xb�Glpcke.Berl'n. Drucku.veriag:Porwärt»Buchdr.li Veriagsanitaft Paul Singers Co., Berlin   ZW. Hierzu 3 Beilagen u. UntcrhaltunaSbl,