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Gerichts- Beitung.
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britten in den zweiten Stock hinab und erlitt außer einer Ver- habe und als sie erwiderte, daß ihn das gar nichts angehe, aufs schwerste beleidigt wird und er greift in der Erregun stauchung beider Füße anscheinend innere Verlegungen. Bei machte er ganz harmlos den Vorschlag, daß ihm Amalie eine darüber a uf der Stelle zur Waffe und schießt den Beleidige: einer Schlägerei, die Abends in der Schankwirthschaft Dragoner Tasse Kaffee tochen möge. Das Mädchen ging auch darauf nieder, so ist die That zweifellos ohne Ueberlegung, im Affet straße 8 stattfand, wurden der Wirth und deffen Mutter be- ein, fie tochte Staffee, er holte Zubrod und Beide segten sich geschehen. Geht aber ein anderer, der ebenfalls schwer in seiner deutend verletzt. Vor dem Hause Memelerstraße 44 fiel eine an den Kaffeetisch. Da tam der Angeflagte plöglich mit dem Ehre gekränkt ist, mit der Waffe in der Hand zu dem Beleidiger, Frau infolge eines Fehltritts zur Erde und brach den Ober- Vorschlage, sich doch wieder zu vertragen. Das Mädchen lehnte fordert ihn unter der Drohung, ihn im Weigerungsfalle zu er schenkel. Im Laufe des Tages fanden fünf kleine Brände ihn ab, holte die Geschenke hervor und bat wiederholt, diefelben schießen, auf, zu widerrufen und führt dann die Drohung auch statt. zurückzunehmen. Da sich der Angeklagte deffen entschieden weigerte, aus, so liegt zweifellos Ueberlegung vor." Der Vertheidiger packte das Mädchen die Geschenke wieder in das Spiegelspind. Kaum führte dagegen eine Reihe von Umständen an, woraus zu schließen hatte sie sich gebückt, als der Angeklagte von hinten mit einem fei, daß das erschwerende Moment der Ueberlegung nicht vorRevolver auf sie schoß und sie leicht am Ohr traf. Als das handen sei. Er bat die Geschworenen, im Sinne der mildernden Mädchen aus einer leichten Ohnmacht erwachte, war der Auslaffung zu entscheiden. das Blut Angeklagte um ſte abzuwaschen. Der Spruch der Geschworenen lautete auf Schuldig des ver Daun begleitete er seine Braut zu deren Schwester, Dann begleitete er seine Braut zu deren Schwester, er suchten Todtschlages unter Bubilligung von mildernden te er feinhäftigt, selbst aber ging zu seiner Mutter und sagte ihr, er habe einen Umstände. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängniß: Das Urtheil lautete auf That begangen, die nie wieder gut zu machen sei. Dann machte strafe von zwei Jahren. er sich aus dem Staube. Er fuhr erst zu seiner Großmutter nach 14, Jahre Gefängniß, wovon 3 Monate durch die UnterGuben, dann nach Sommerfeld zu seinem Schwager. Von da suchungshaft für verbüßt erachtet wurden. hat er dann rührende Briefe an seine Eltern geschrieben, in be weglichen Worten um Verzeihung gebeten und gleichzeitig die Hoffnung ausgesprochen, daß seine bis in den Tod geliebte Braut Amalie" ihm gleichfalls verzeihen werde. She er nach Guben abreifte, hatte er noch den vergeblichen Versuch gemacht, wieder in den Besiz seines Revolvers zu kommen. Seine Eltern forderten ihn ernstlich auf, zurückzukehren; das geschah auch am
Den Versuch der Berliner Staatsanwaltschaft, den § 21 des Preßgefeßes zu erweitern, ist in der Verhandlung gegen den Buchdruckereibesitzer Wilhelm Werner sowohl beim Landgericht wie beim Reichsgericht( hier am 18. d. M.) gescheitert. Nach§ 21 bleibt die Bestrafang des Verlegers wegen Fahr. lässigkeit auf grund des§ 21 ausgeschlossen, wenn der Verleger den Verfasser oder Redakteur bis zur Verkündung des ersten Urtheils nachweist und der Verfasser oder Redakteur in dem Bereich der richterlichen Gewalt eines deutschen Bundesstaates sich befindet". Nachdem der Redakteur Prüfer London erreicht hatte, war dieser als Verfasser beziehentlich Redakteur namhaft gemacht. Er wurde daher freigesprochen. Die Staatsanwalt schaft vertrat nun die Ansicht, daß sich zur Zeit der Namhaft 3. Juni, er traf an diesem Tage hier wieder ein und stellte sich umschaut, so werdet Ihr sehen, daß in den meisten dieselben
Soziale Leberlicht:
An die Former und Berufsgenossen Berling! Kollegen! Wenn Ihr Euch in den verschiedenen Gießereien machung des Verfassers oder Redakteurs dieser im Bereich der Mißstände herrschen: brutale Behandlung, ungesunde, gegen die richterlichen Gewalt Deutschlands befinden müsse. Das Reich 3: selbst der Polizei. gericht konnte dieser( nach Wortlaut, Inhalt und Zweck des unumvundenes Geständniß abgelegt hat, trat in der Berhandlung überlange Arbeitszeit, Preisdrückeret, hervorgerufen durch die Der Angeklagte, der früher vor dem Untersuchungsrichter ein Hygiene und sanitären Vorschriften verstoßende Einrichtungen, Gesetzes unrichtigen Ansicht nicht beitreten und verwarf die von mit der Behauptung, auf, daß er die That in einem Zustande unsinnige Konkurrenz der Fabrikanten unter sich, die sich wohl der Staatsanwaltschaft eingelegte Revision. begangen haben müsse, der ihm jede Ueberlegung und sogar die vereinigen, um den Arbeiter zu unterdrücken, aber nicht um die Eine Liebestragödie. Vor dem Schwurgericht hiesigen Besinnung geraubt habe. Erst nachdem er den Schuß abgegeben Schundkonkurrenz zu beseitigen. Wenn wir sehen, daß die Landgerichts I begann heute Vormittag eine Anklage wegen ver- habe, fei er zu sich gekommen. Er habe mehrfach an eigenthüm- Rollegen vieler Gießereien mit 6, 8, 10 und 12 M. die Woche fuchten Mordes gegen den Schneidergesellen Paul Wilhelm . lichen Anfällen von Geistesabwesenheit zu leiden gehabt, die er nach Hause gehen, so frage ich Euch, ob Ihr Eurer Familie, Er sieht nicht aus wie ein blutdurstiger Verbrecher, dieser milch darauf zurück führe, daß er in seiner Jugend wiederholt start gegen Staat und Gesellschaft von solchen Hungerlöhnen gerecht werden bärtige, schmächtige junge Mann, der bis jetzt völlig unbescholten den Kopf geschlagen worden sei. Den Revolver habe er schon ge- 20 Jahre auf einer Stelle sist und Eure Kräfte den Unterfönnt? Glaubt nicht, Kollegen, daß Ihr, wenn Ihr 10 oder tönnt? Glaubt nicht, Kollegen, daß Ihr, wenn Ihr 10 oder war und nun mit einem Male der Held" einer unglücklichen habt, bevor er die Mattan kennen lernte. Schießaffäre geworden ist. Es ist die alte, ewig neue Geschichte, Die Beweisaufnahme begann mit der Vernehmung der Ver- nehmern opfert, Ihr dann gesichert seid; der Kapitalist wirft die sich da vor den Geschworenen abspielte. Der Angeklagte letten. Sie schilderte den Sachverhalt im Sinne der Anklage. Euch doch hinaus, wenn er Euch genügend ausgenutzt hat, oder hatte schon im Jahre 1889 mit einem Mädchen Amalie Mattan, Als sie den Schuß frachen hörte, habe sie sich umgedreht und man giebt Euch solche Arbeit, bei der Ihr langsam verhungern die in demselben Hause wohnte, ein Verhältniß angeknüpft. Sie„ ging" gesehen, daß der Angeklagte die Waffe noch gegen sie gerichtet könnt, bis daß Ihr allein geht, dann war man doch„ human" mit ihm. Das Verhältniß wurde mehrmals abgebrochen und wieder hielt. Er habe gesagt:„ Willst Du Dich nun mit mir vertragen? und hat Euch nicht entlassen. Solche Zustände können nur Denft zurück angefnüpft und nahm schließlich einen ernsten Charalter an. Sonst schieße ich noch einmal." Sie habe in ihrer Angst geant herrschen, weil Ihr keinen Hinterhalt habt. Im Januar 1893 hat er sich mit dem Mädchen verlobt. Er wortet: Ja! Ja!" dann sei sie bewußtlos geworden und hin- vor unserem Streit, wo wir Mann für Mann organisirt wußte, daß das Mädchen in der Zwischenzeit, in welcher sie mit gefallen." Als sie wieder zu sich gekommen sei, sei der Angeklagte waren; hat man es da gewagt, uns so zu behandeln, wie es ihm nicht mehr verkehrte, einen jungen Doktor tennen gelernt damit beschäftigt gewesen, ihr die blutende Wunde mit Wasser iet geschieht? Bedenkt, was wir damals alles errungen haben, hatte und mit ihm, der nach London verzogen war, noch in leb zu fühlen. Er habe dabei seiner Verwunderung Ausdruck ge- da traten die Kollegen noch vor, wenn es hieß, Mißstände zu bastem Briefverkehr stand. Das Verhältniß des Angeklagten zu geben, daß sie noch am Leben sei und hinzugefügt, daß er die beseitigen, und heute wagt es niemand mehr, für sich und feine feiner Braut war eine längere Zeit ein ungestörtes. Er schentte Absicht gehabt habe, erit sie und dann sich zu erschießen. Irgend Kollegen einzutreten. Warum? weil er feinen Hinterhalt hat, ihr den Verlobungsring, machte ihr auch sonst Geschenke, brachte welches förperliches oder geistiges Leiden sei ihr nie an den Un- und darum müßt Ihr Euch brutal behandeln und jede Lohnihr von seiner Mutter ein Stück Leinwand und bestellte bei geflagten aufgefallen. reduktion gefallen lassen. seinem Schwager, einem Tischlermeister in Sommerfeld, eine Ausstattung. Er wollte am 1. Oktober heirathen. Der Gedanke an den brieflichen Verkehr, den seine Braut mit dem jungen Arzt unterhielt, bedrückte aber seine Seele und beunruhigte mehr, als er Anfangs glaubte. Er hatte das dringende Verlangen, die Briefe tes Doftors zu lesen, seine Braut zeigte ihm auch eine ganze Anzahl Briefe und gab ihm anheim diese zu lesen, während sie ihm untersagte, Briefe, die in einem Kasten lagen, zu Tefen. Bei einem Besuche, den er seiner Braut abstattete, fonnte er jedoch der Neugierde nicht widerstehen, er nahm einige Briefe aus dem Kasten und ersah daraus, daß das Verhältniß seiner
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Eine Schwester der Zeugin Mattan bekundet, daß der AnKollegen! Wem feine Familie, sich selbst und seine Gesundgeklagte ihr gegenüber die Aeußerung gethan, daß er ihre beit lieb bat, der wirke mit dafür, daß die vorstehend geSchwester und sich selbst erschießen würde, wenn das Berlöbniß schilderten Zustände ihr Ende erreichen und schließt Euch alle nicht wieder zu stande komme. Nachdem der Angeklagte das einer Organisation an. Ihr werdet fragen, welcher? Die Blut nothdürftig gestillt hatte, brachte er die Mattan zu ihrer Frage wird Euch beantwortet werden in der Versammlung, die Schwester, der Frau Zeiß. Diese bekundet, daß der Angeklagte ich zum Montag den 16. Oktober einberufe. Es werden dort fte gebeten habe, von der That feine Anzeige zu er Theodor Schwarz vom Zentralverband der deutschen Former, statten, er befomme sonst mindestens zehn Jahre Bucht. Dito Näther vom Berliner Metallarbeiter- Verband und ein Verhaus. Die Mattan wurde von ihren Verwandten nach treter vom Deutschen Metallarbeiter- Verband referiren und dem Lazarus- Krankenhause gebracht, wo sie zwei Wochen ver werdet Ihr ja dann am besten beurtheilen können, welches die bleiben mußte. Dr. Koch, welcher die Mattan behandelt hat, beste Organisation in 16. Ottober 1893, Abends 8 Uhr, stattist. Deshalb besucht Alle Mann für Mann als die Beugin
Von der Bertheidigung, L
Braut mit dem Doktor ein sehr intimes gewesen sein muß. schilder wie sie angebe, noch ab und zu an Kopfschmerzen und findende große öffentliche Versammlung der Former und BerufsEin Brief enthielt auch die des er segte sich hin und schrieb an diesen nach London einen Ohrensausen leide, so sei anzunehmen, daß diese Erscheinungen genossen, Johannisstr. 18/19 bei Müller. Der Vertrauensmann. fategorischen Brief, in welchen es u. A. hieß: Diene Ihnen sich nach und nach verlieren würden. Von der Vertheidigung, hiermit zur Nachricht, daß wenn Sie noch ferner einen Brief an die in den Händen des Rechtsanwalt Messow lag, war ein großer Vurg. Wie es bereits bekannt sein dürfte, sahen wir uns ge meine liebe Braut Amalie senden, so werde ich Sie dahin bringen, Entlastungsbeweis angetreten worden, um darzuthun, daß der nöthigt, im Sommer dieses Jahres an unsere Arbeitgeber die wohin Sie gehören. Ich will keinen Brief mehr von Ihnen an Angeklagte für die That nicht verantwortlich zu machen sei. Es Forderung einer zehnstündigen Arbeitszeit zu stellen, die uns meine liebe Braut Amalie antreffen." Der Brief ist später an wurde eine ganze Anzahl von Angehörigen des Angeklagten auch anstandslos bewilligt wurde. Sei es nun, weil die anderen den Angeklagten mit dem Bemerken zurückgekommen, daß der vernommen. Diefelben bekundeten, daß derselbe in seiner Industrie- Arbeiter, dadurch angefacht, auch ihre gerechte FordeAdressat nicht aufzufinden fei. A13 am 30. Mai der Angeklagte Jugend wiederholt heftige Stöße und Schläge gegen den Kopf rung in betreff Verkürzung der Arbeitszeit mehr zur Geltung zu seiner Braut fam, geriethen Beide wegen Herausgabe der von erhalten habe. Einmal fei er von einem Baum, ein anderes brachten oder daß die Zehnstundenbewegung größere Dimensionen dem Angeklagten genommenen Briefe hart aneinander. Die Szene Wal die Treppe heruntergefallen. Ein älterer Bruder habe den angenommen hatte, als den Fabrikanten hier lieb war, kurz, wurde so heftig, daß Amalie ein Stück der Leinwand zerriß Angeklagten einmal mit einem schweren Holzscheit gegen den anfang September stellte ein Gerbereibesitzer die Forderung an und der Angeklagte aus Wuth ein fleines Schnapsservice vom Kopf geschlagen. Wenn man den Angeklagten auch nicht für seine Leute, wieder 11 Stunden bei demselben Tagelohn zu Tisch auf den Boden warf. Es kam infolge dessen auf Wunsch geistesgestört gehalten habe, so habe man doch die häufig auf- arbeiten. Diese Zumuthung mußte im Interesse aller Arbeiter des Mädchens zur Auflösung der Verlobung. Sie gab ihm den tretenden und lang andauernden Kopfschmerzen, an denen der abgelehnt werden. Eine Woche später tamen auch alle anderen Ring zurück, er nahm denselben auch, verweigerte aber die Rück- Angeklagte später gelitten, auf alle diese Vorfälle zurückgeführt. Gerbereibesizer mit derselben Forderung. Leider stellte es sich rahme der Geschente. Der Angeklagte ging nun zunächst zu Der medizinische Sachverständige, Geheime Rath Dr. Lewin, nun heraus, daß in einer Lederfabrit viele indifferente Leute dem Goldarbeiter, bei welchem er die Verlobungsringe gefauft begutachtete, daß die mehrfachen Erschütterungen gegen waren, die nicht das Pflichtgefühl besaßen, das Errungene festhatte und verkaufte dieselben für 24 M. Die Nacht ging er den Kopf, die der Angeklagte erlitten, allerdings zuhalten. Dieser Indifferentismus wurde uns verhängnißvoll. durch; er besuchte ein Tanzlofal und zechte dann bis geeignet feien, seinen Berstand zu beeinträchtigen, wenn Denn dadurch sahen wir uns genöthigt, den Kampf als auszum frühen Morgen. Als er nach Hause gehen wollte, die Aussagen der Belastungszeugen aber wahr feien, fo liege tein fichtslos aufzugeben. Leider sind nun, wie es bei solchen Anfam ihm plöblich der Gedanke, zur Amalie Mattan gelegenheiten üblich ist, auch einige brave Arbeiter gemaßregelt zu gehen, um ihr einen Ring, den er von ihr erhalten hatte und worden. Mögen es die betreffenden Leute, die durch ihr un50 Bf., die er ihr noch schuldig war, zurückzubringen. Er traf verantwortliches Handeln die gerechte Sache zu Falle brachten, da eine Frau Kuhn, welche mit seiner Braut zusammen wohnte nie zu bereuen haben, daß sie mehrere wackere Arbeiter um Lohn und fragte sie, was denn die Amalie mache. Die Frau sagte ihm, daß sie gerade einen Brief an Dr. S. schreibe und entschieden erwarte, daß er seine Geschenke zurücknehmen werde. Er ging darauf zur Wohnung der Braut, die Thür stand offen und er trat mit der Frage ein, an wen sie soeben geschrieben
Hans. Die heimlichen Wandlungen aber, die aus den Tiefen des Volts zum Lichte drängen, vermögen sie nicht zu beobachten und zu verstehen.
Grund zu der Annahme vor, daß der Angeklagte sich bei Be gehung der That in einem Zustande von Geistesstörung befunden habe, wodurch seine freie Willensbestimmung ausgeschlossen sei. Sein ganzes Verhalten vor der That, sowie auch sein späteres Verhalten spreche gegen diese Annahme: Staatsanwalt Assessor und Brot brachten. Prätorius plädirte für Schuldig im Sinne der Anklage, da die Ueberlegung zweifellos erwiesen sei. Aus seinen Ausführungen war besonders folgende Stelle bemerkenswerth: Meine Herren Geschworenen , wenn ein Ehrenmann plößlich
mürbe zu machen sind, wie die Plener und Genossen. Aber was scheert es ihn und sein System. Er ist vergnüglich. Weil er vergnüglich ist, ist er vergnüglich.
Im Auftrage der Lohntommission. A. Walter, U.- Hagen Nr. 59.
Versammlungen.
1676,60 m. und eine Aus
Der Verband der Geschäftsdiener, Packer nud Be Wie im Dasein des Bürgerthums die Sucht sich zu Während Paris und Wien öffentliche Sensationen rufsgenossen hielt am 10. Oftober feine ordentliche Generalverfammlung. Den Anwesenden wurde bekannt gegeben, daß betäuben und zu vergeffen vorherrscht, so geht es auch dem durchzukosten haben, blieb es in der Residenzstadt Berlin am 24. D. M. eine Wanderversammlung im Osten und am Einzelnen. Graf Taaffe, der Vortänzer der österreichischen in den letzten Tagen ruhig und ftill. Bin ich froh und 29. d. M. eine öffentliche Versammlung bei Mund, KöpenickerVölker, war niemals ein Mann der Strupel und Zweifel. heiter, daß ich noch von der Residenzstadt Berlin straße 100, stattfindet. Das Stiftungsfest wird 4. November Er gehört zu jener Gattung von Staatslenkern, die die sprechen darf. Wenn ängstliche Propheten Recht gehabt veranstaltet. Sodann, macht Kollege Müller auf die General100 atau Führung der schwierigsten Geschäfte übernehmen, wie man hätten, es wäre das Schrecklichste über Berlin herein versammlung der Ortskrankenkasse für den Gewerbetrieb der etwa zum fröhlichen Jagen geht, weil ihm's fein Herr gebrochen. Schon sah man die Residenz nach Potsdam ver- Raufleute aufmerksam und ersucht um recht rege Betheiligung. und Gönner aufgetragen hat". Auch anderswo, als in legt und das wegen fortgesetzt ungebührlichen Betragens Die vom Kassirer Grauer gegebene Vierteljahres- Abrechnung Defterreich foll's solche Staatsmänner geben. Ist ihm ein der Stadtverorbueten, die den Prinzenkindern nicht einmal ergab eine Ginnahme von Ist ihm ein der Stadtverordneten, die den Prinzenkindern nicht einmal gabe von 1613,20 m.; mit einem Bestand von 2612,69 WR. Stücklein mißglückt, je nun, Graf Taaffe vergißt rasch, er Raum zu Schmuckanlagen und Gartenterrassen vor dem vom letzten Quartal stellt sich der gegenwärtige Kassenbestand probirt's mit einer anderen Nummer. Er bleibt vergnügt Schloffe gönnen. Nun, es ist nicht zum äußersten ge- auf 2676,09 M. Das Sommerfest vom 11. Juni weist eine Ginbabei und macht sich keine Sorge um die Zukunft. Er fommen. Berlin bleibt Residenz und Oberbürgermeister nahme von 530,70 W. und eine Ausgabe von 403,55 M. auf, hält's mit dem klassischen Ausspruch des guten Kaiser Belle, der so sorgenschwere Anspielungen machte, kann be- mithin einen Ueberschuß von 127,15 M. Der Sommernachtsball Franz'l, der, als die ganze Entwicklung Desterreichs sich zu ruhigt zu Bette gehen. Wenn er des Morgens aufsteht, vom 5. August hat eine Einnahme von 800,90 m. und eine Ausden Ereignissen von 1848 zuspiste, in seinem Wiener tann er frohgemuth sich die Augen reiben und seinem gabe von 213,20 m. ergeben; bleibt ein Ueberschuß von 87,70 m. Jargon zu sagen pflegte: Ah wos, mi und den Metternich Schöpfer danten. Noch waltet er seines Amts in der Die Bibliothek wird nach dem Bericht von den Mitgliedern gut derhalts noch!" So denkt Graf Taaffe: Auch ich halt' Residenzstadt Bettin. Noch ist unser Berlin nicht hinter nachweis bedauert Kollege Barnewiß, daß so wenig Stellenlose benutzt. Im Anschluß an die Berichterstattung über den Arbeitses noch aus. Was nach mir tommt, was foll's Königsberg begradirt, trotzdem der Schloßplaz so aussieht, wie fich auf dem Arbeitsnachweis melden. Kollege Kramer fritisirt mich fümmern? Zwar der gute Kaiser Franz hatte sich er früher ausgesehen hat. Mit solchen Dingen ist aber immerhin nochmals die Vertheilung der Fragebogen der Reichskommission mit seiner Zuversicht geirrt gehabt; und in den Tagen, da nicht zu spaßen. Denn tüchtig muß der Schrecken in manche für Arbeitsstatistit, sowie einige Fragen, die für den Ferdinand Freiligrath sang: Wenn ich noch beten fönnte, arme Seele gefahren sein. Hat man doch in grauen Er- Beruf der Hausdiener Dor allen Dingen in Betracht ich betete für Wien ", mußte der allgewaltige Metternich innerungen nachgespürt und in alten Geschichtbüchern nach tommen. Falls nun, nach dem Protest der Wanderjammerläppisch aus Desterreichs Hauptstadt fliehen. Von geblättert und richtig herausgefunden, daß es unserem versammlung für den Norden noch Fragebogen an den Verband dem Bürgerthum der Gegenwart braucht der ewig lächelnde theueren Berlin schon vor mehr als zweihundert Jahren Seite zu haben, die bei der Beantwortung der Fragen ihr Guteingehen fouten, ist es nothwendig, auch einige Rollegen zur Graf Taaffe feine Revolte zu fürchten. Er fennt seine hätte fast ebenso schlimm ergehen können. Damals gab es achten abgeben; deshalb beantragt Redner einen Ausschuß von Pappenheimer und bauernschlau war es, als er mit seiner Händel zwischen den Lutherischen und Katholischen. Die 12 Kollegen zu wählen. Diesem Antrag stimmt die VersammWahlreform die verschlafene österreichische Welt überraschte. Bürgerschaft vermeinte, daß die Katholischen bei Hofe heim- lung zu. Kollege Kaßler und Drees sprechen sich, falls bis zur Graf Taaffe gab den Ausgeschlossenen, die sich immer bes begünstigt würden und wurde unruhig und rebellisch. Bur öffentlichen Versammlung noch feine Fragebogen in Händen gehrlicher meldeten, einen Broden, um die zu ärgern, die Strafe dafür sollte der Hofstaat von Berlin nach Küftrin unserer Organisation find, für einen energischen Protest aus. ihn ärgerten, die heute im Besitz sind. Er dachte nicht verlegt werden. Aber schließlich beruhigte man sich auf In den Ausschuß wurden hierauf folgende Kollegen gewählt: daran, einen Theil der fürchterlichen Sünden der liberalen beiden Seiten und an Berlin ging die schwere Bitterniß Raßler, Drees, Chriftian, Dittmann, Schumann, Koch, Kaiser, Bourgeoisie Oesterreichs wett zu machen. Aber er denkt vorüber. Jedenfalls sollte das eine Mahnung an unsere Särtell, Utes, Kleemann, Vieß und Strato. Unter Geschäftlichem auch nicht daran, daß seine Vorlage ben Begehrlichen eine Bürger sein. Nicht zu mannhaft, nicht allzu mannhaft, bloße Abschlagszahlung bedeutet, daß die Gläubiger ihm wer der Ehre würdig fich befleißt, Residenzler zu heißen. unverrückt zur Seite stehen, daß sie nicht zu zerreiben und Alpha.
über die Thätigkeit derselben und weist darauf hin, daß auch die berichtet Rollege Raßler im Namen der Agitationskommission Gewerkschaften diese Thätigkeit mit Geldmitteln beeinflussen müffen. Es wurde somit der Agitationstommission eine Summe