Liberale Mameludenmoral.
liegt beim Militärkabinett, einer militärischen Nebenregierung,| Hertlings, wie der Debatte der hohen Herren überhaupt, Der Direktor der Grafenstadener Maschinenbaugesellschaft, und der Kriegsminister hat eigentlich nur die Aufgabe, vor stand der Kampf gegen die Sozialdemokratie. Die modernen" Seyler, ist, wie bereits gemeldet, von seinem Bosten zurüd dem Parlament zu vertreten, was die unverantwortlichen Gesetzgeber vergnügten sich damit, der Sozialdemokratie die Gleichgetreten, um seiner Gesellschaft die Staatsaufträge nicht entgehen Herren im Militärkabinett ausgeheckt haben. zu lassen, die bekanntlich seinerzeit suspendiert wurden, weil Hehler sich angeblich deutschfeindlicher Treibereien schuldig.gemacht haben sollte.
berechtigung und die Eristenzberechtigung abzusprechen. Aber was gegen die Sozialdemokratie geschehen soll, wußte niemand. Man Wem zu Liebe? beschränkte sich immer wieder auf die Forderung, daß kein Beamter Warum will das Zentrum durch seine Verräterei die Ein- Sozialdemokrat werden dürfe. Sonst empfahl der Ministerpräsident Als der Fall bekannt wurde, gab es nur eine Stimme der Ber- führung des allgemeinen Wahlrechts in Preußen verhindern? noch die Unterſtüigung der anderen Arbeiterorganisationen. Graf urteilung über das Vorgehen der preußischen Eisenbahnverwaltung, und wem zu Liebe macht das Zentrum diefe Politik? Breifing widmete den Betrachtungen, die Graf Toerring in die als Auftraggeber für die Grafenstadener Maschinenfabrik in Frage fam. Freiherr v. 8edlik und Neukirch gab schon am Ausschuß über die Notwendigkeit des parlamentarischen Systems Mittlerweile hat der Kaiser seine Scherben- Rede gehalten. Der 30. Januar 1910 die deutlichste Antwort darauf. Er schrieb zum besten gegeben hatte, eine stachlige Kritik. Graf Toerring Reichstag hat sich mit dieser Nede, wie mit ihrem Ausgangspunkt im„ Tag": habe gemeint, daß der Uebergang zum parlamentarischen System, beschäftigt, und man kann nicht gerade sagen, daß Bethmann Hollalso die Beschränkung der Kronrechte, geeignet sei, die unhaltbaren weg in der Verteidigung des Kaisers und der reichsländischen ReZustände im Reich und in Bayern zu bessern. Durch diese Begierung glücklich abgeschnitten hätte. Auf das Berliner merkung habe Graf Toerring, der Schwager des künftigen ThronTageblatt" indessen müssen die Aeußerungen des Kaisers folgers, auf die Monarchisten desorientierend gewirkt, und drohend und des Kanzlers überwältigend gewirkt haben. Man höre, was das liberale" Blatt zu der Demission des Direktor Heyler zu sagen hat: fündigte Graf Preising der Monarchie den Monarchistenstreit an, indem er bemerkte, der Schutz der monarchischen Rechte habe zur Voraussetzung, daß die Berechtigten selbst weder auf ihre Rechte verzichten noch auf sie zu verzichten scheinen.
In der Sache selbst bin ich nachgerade zu der Ueberzeugung gekommen, daß das Zentrum dafür sorgen wird, teine den Konservativen unannehmbare Aenderung unseres ( preußischen) Wahlrechts zustande kommen zu lassen.
Zu diesem Ziele führen verschiedene Wege.
Es kann dafür gesorgt werden, daß der Antrag auf Uebergang zur geheimen Wahl von vornherein abgelehnt wird. Bei der knappen Mehrheit für die geheime Wahl genügt hierzu die Abkommandierung weniger Stimmen."
" Herr Hehler hat etwas lange Zeit gebraucht, ehe er die notwendige Konsequenz aus dem wegen seiner undeutschen Haltung entstandenen Konflikt zwischen der Regierung und dem von ihm vertretenen Werk gezogen hat. Es wäre richtiger ge= wesen, hätte er schon früher das Hindernis zu einer Das Zentrumsrezept vom Montag vor acht Tagen ist Berständigung, das in seiner Person lag, aus dem Wege also schon vor zwei Jahren von den Konservativen geschrieben räumen helfen. Ohnehin fonnte er ja überzeugt sein, daß ihm worden! Es wurde Wort für Wort befolgt! bei einigem Entgegenkommen eine goldene Brücke gebaut werden würde. Man wird es auf der anderen Seite verstehen können, daß der Aufsichtsrat der elsaß - lothringischen Maschinenfabrik in Grafenstaden sich nicht leicht dazu entschloß, den geschäftlich
Was steckt dahinter?
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Im übrigen unterhielt sich der Reichsrat über das Christentum und den Jesuitenerlaß. Der Erzbischof von München forderte die Beseitigung des Jesuitengesetes, zum mindesten aber eine Auslegung des Gesetzes, die den Jesuiten freie geistige Betätigung gestatte, wie sie jedem Atheisten gewährt werde. 194
Die religiösen Gefühle im Heeresdienst. Adventisten sind wiederholt bestraft worden, wenn fie fich weigerten, an den Sonnabenden Dienst zu tun. Jezt ist auch ein jüdischer Soldat, der es mit der Heilighaltung seiner Feiertage durchaus ernst nimmt, deshalb öfter bestraft worden. Es handelt sich um einen Musketier jüdischer Konfession im Infanterieregiment Nr. 43. An seinen Feiertagen tat er keinen Dienst und wurde des halb wiederholt, zuletzt mit vier Wochen strengem Arrest bestraft.( Diefe Strafe wird auf einer Holzpritsche, im dunkeln Raum, bei Wasser und Brot verbüßt.) Eines Tages follte der Soldat wieder an feinem Feiertag Dienst verrichten. Er weigerte sich aber, dem Befehle des Unteroffiziers nachzukommen, und fam jezt vor's Kriegsgericht, das ihn wegen Achtungsverlegung und Gehorsamsverweigerung zu zwei Monaten Gefängnis verurteilte. Dem Kriegsherrn genügte diese Strafe aber nicht. Er sowohl wie der Angeklagte legten Be rufung ein, doch das Oberkriegsgericht zu Königsberg berwarf beide Berufungen. Es erklärte in der Urteilsbegründung, daß die religiösen Motive des Angeklagten nicht berücksichtigt werden könnten.
Kürzlich wurde gemeldet, der Präparator am hygienischen Insp anscheinend sehr tüchtigen Direktor aus Gründen, stitut zu Rostod, Herr Wilhelm Grugel, habe den Erreger der Maul die außerhalb seines eigentlichen Tätigkeitbereiches lagen, und Klauenseuche gefunden. Der Rostocker Anzeiger" erhielt auf bon seinem Plage zu entfernen. Aber die Dinge waren eine Anfrage an das Institut die Antwort, die angeblichen Entschließlich so weit gediehen, gediehen, daß es für die Re- deckungen entsprächen bisher nicht den tatsächlichen Ergebnissen der gierung fein Zurüd mehr geben fonnte, so noch im Gange befindlichen Untersuchung. Die Bekanntgabe dieser lange Herr Heyler Direktor blieb... Man darf wohl zugleich Auskunft veranlaßte eine Zuschrift an das Blatt, in der es heißt: ertvarten, daß nun der Aufsichtsrat der Fabrik nicht wieder in Bei mir wurden am 13. März vier Haupt Rindvich ein gestellt, welche vorher mit der von Herrn Grugel erfundenen Schußimpfung geimpft waren, um festzustellen, ob diese Tiere in meinem Stalle, wo Maul- und Klauenseuche herrschte, von der Seuche befallen würden. Es sind hier die größten Anstrengungen gemacht worden, die Tiere anzustecken und hatte ich meinem die Aufsicht führenden Statthalter, falls es ihm gelänge, die Tiere anzuſteden, eine Prämie von 3 M. pro Haupt versprochen. Troß dem der Statthalter mit einem Pferdestriegel das Maul der Tiere wund gerieben und die wunden Stellen mit dem Schleim der ertranften Tiere eingerieben, ist es in meinem Stalle nicht gelungen, die Tiere anzustecen..
den groben Fehler verfällt, einen Mann an die Spitze des Werkes zu setzen, der sich in nationalistische Treibereien einläßt. 3 genügt völlig, wenn er sich als Leiter eines großen Betriebes um politische Angelegen. heiten überhaupt nicht fümmert, sondern seine ganze Kraft auf die fachgemäße Leitung des ihm anvertrauten Unternehmens tonzentriert.
Die Deutsche Tageszeitung" weiß nun mitzuteilen, daß zwischen
Grugel und seinem Vorgesezten Unstimmigkeiten herrschten. Diese
Gesinnungstüchtigkeit wird niemand von dem Liberalismus des Berliner Tageblatts" verlangen, aber was sich das Blatt hier über den Grafenstadener Full leistet, ist ein vollendeter Skandal! Hätte das liberale Blatt recht, dann wäre die preußische Regierung, für die es kein Zurück mehr geben konnte", durchaus gerechtfertigt, dann wäre das unerhörte Vorgehen der reichsländischen Regierung ebenso Der englifche Transportarbeiterftreik. berechtigt gewesen, und in letzter Linie wäre natürlich auch Wilhelm II. Feststellung enthält den Vorwurf, daß Eifersüchteleien die Nutzbar- London , 30. Mai. Durch die Weigerung der Schiffs. im Rechte, wenn er droht, die Verfassung in Scherben zu schlagen, machung einer zweifellos hochbedeutsamen Erfindung mindestens eigentümer und der Hafenbehörden, an der von der Regiefalls nicht andere Saiten in Eliaẞ- Lothringen aufgezogen werden. erschweren. Die Deutsche Tageszeitung" erklärt weiter bestimmt, Und wie angenehm berührt die weitere durchaus preußisch- daß es sich bei der Erfindung Grugels um ein ausgeprobtes, aweifel- rung einberufenen Konferenz teilzunehmen, hat die Situation Bureaukratische Bemerkung, daß der Betriebsbeamte überhaupt keine los wirksames Präparat handele. Es wäre Sache der Aufsichts- eine Verschärfung erfahren. Politik zu treiben, sondern sich um seine technischen Aufgaben zu instanzen, sich sofort um die Angelegenheit zu bemühen. Persönliche fümmern habe. Den Herren Breitenbach und Straette wird Differenzen müssen unbedingt beiseite treten, wenn sich, wie hier. das Herz im Leibe lachen, denn diesen Standpunkt haben sie ja die Aussicht eröffnet, unschäzbare wirtschaftliche Werte zu retten. ständig für die Staatsangestellten vertreten ein sogenanntes liberales Blatt will nun sogar die Privatbeamten zu Staatsbürgern zweiter Klasse machen. Dant, heiliger Mosse! Der Linksliberalismus hat's weit gebracht, er ist ebenbürtig dem ift ef westfälischen Nationalliberalismus.
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Katholische Polemik.
Die Zentrumspresse verbraucht stets ein großes Quantum pharisäischen Hochmuts über die Auseinandersetzungen innerhalb unferer Partei. Da ist es einmal ganz interessant, zu zeigen, wie denn diese Patentchristen untereinander polemisieren.
Der Werdegang eines Kolonialbeamten. Der Petitionsfommiffion des Reichstage lag die Petition einer Frau Rabe vor, die für ihren Mann den Titel eines Kaiserlichen Bezirksamtmannes und die Verleihung des Roten Adlerordens 4. Klasse mit Schwertern am schwarz- weißen Bande verlangte; außerdem beanspruchte sie für ihren Mann 3700 M. Benfion, 1200 Mart jährlich Kriegszulage und 900 m. jährlich Pensionszulage, in Summa alfo 5800 M. pro Jahr. Für sich selbst beanspruchte sie eine einmalige Entschädigung von 10 000 M. Und das alles, weil Eines jener Blätter, die im Kampf gegen die Bachemiten eine ihr Mann 17 Monate im Kolonialdienst beschäftigt war, dann nicht führende Rolle innehaben, die" Correspondence de Rome" hatte mehr weiter verwendet, sondern zur Verfügung des preußischen ihren Lefern aus einem Buche Herrn Dr. Karl Bachems die Tat- Ministers des Innern gestellt wurde, und weil er sich bei der Revifache mitgeteilt, daß der Großvater des heutigen Verlegers der fion eines Dampfers den Fuß verlegt hatte. Für letteren Unfall „ Kölnsichen Volkszeitung", Lambert Bachem bei einer Prozession in das eine Fenster feines Buchladens das Bildnis des Papstes, in das andere dasjenige Luthers(!) gestellt hatte. Diese Mitteilung war mit einer Ueberschrift versehen, die in freier Ueberießung etwa lautet:„ Wie sich schon der Vorfahr aufgeführt hat". Damit wollte das fromme Blatt offenbar andeuten, daß die Bachemiten von heute gleichsam erblich belastet sind, auch heute noch mit ihrer vermaledeiten, angeblich interkonfessionellen Politik den Gegensatz zwischen Bapsttum und Luthertum überbrüden wollen. Gegen diese schreckliche Beschuldigung wehrt sich nun die Köln . Volksztg." in einem Artifel unter dem Titel„ Infamie", in dem es heißt:
" Diese neueste Leistung des führenden Drgans des fich fo nennenden integralen Katholizismus" bedeutet einen weiteren, träftigen Abstieg in die Niederungen perfider Niedertra di t."
Und der Artikel schließt folgendermaßen:
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Im übrigen ist die Lage im Londoner Hafen unverändert, Eine große Zahl von Schiffen liegt in den Docks, ohne daß die Löscharbeiten begonnen hätten. Trotzdem erhalten die Lebensmittelmärkte, vor allem der Fleischmarkt von Smithfield, reichliche Zufuhren. An den West- India- Docks hat die Hafenbehörde durch Anschlag bekannt gemacht, daß heute alle Leute, die sich melden, Arbeit finden. Eine be trächtliche Zahl von nichtorganisierten Arbeitern aus Nord. england ist eingetroffen. Der Vorsitzende des Ree. derverbandes der Themseschiffahrt gab Vertretern der Presse gegenüber folgende Erklärung ab:„ Wir bestehen entschieden darauf, daß die Leute unsere Bedingungen annehmen und nicht wir die ihrigen. Die Leute haben alle Verträge gebrochen, die wir mit ihnen geschlossen haben, und wir müssen uns dagegen schüßen. iDe Streifenden haben sich bereit erklärt, den Transport von Lebensmitteln zu erleichtern. Jezt aber weigern sie sich sogar, die Maschinen für die Kühlapparate zu bedienen." Eine stark besuchte Versammlung der Londoner Handelskammer nahm gestern einstimmig eine Ne solution an, die das Recht der Arbeitgeber betont, nichtArbeiter beschäftigen. organisierte ชิน Mehrere Redner verlangten von der Regierung energi. fchen Schuß der Arbeitswilligen, vor allem gegen die Streikposten. Aehnliche Resolutionen wurden von der " Franz Rabe, geboren 24. Juli 1870, bon 1892 bis 1897 aftiber Schiffahrtsbörse angenommen. Der Vorstand des Leutnant, wurde durch Urteil des Militärrevisionsgerichts in Transportarbeiterverbandes hat den Bor. Stuttgart vom 19. März 1897 wegen Mißbrauch der Dienstgewalt, schlag des Handelsamtes abgelehnt, die Ar. verübt durch mehrfaches Schlagen untergebener, beit wieder aufzunehmen, sobald die Kona zum Teil unter törperlicher Mihhandlung der= felben und Mißbrauch der Dienstwaffe, sowie durch ferenz beginnt. vorschriftswidrige Behandlung und Beleidigung Untergebener, ferner wegen eines Vergehens der borfäßlichen unrichtigen Abstattung eines dienstlichen Berichts in ziehenden Nationalrat der Transportarbeiter ersucht, unverzüglich minder schwerem Falle zur Dienstentlassung und zu zusammenzutreten, um den Nationalstreit zu erklären und die An 4 Monaten 8 Tagen Festungshaftberurteilt. Die erkennung der Grundsätze der Trade Unions zu erzwingen. Ehrenstrafe der Dienstentlassung wurde später im Gnadentege aufgehoben. Rabe wurde in die Kategorie der auf eigenes Ansuchen berabschiedeten Offiziere versetzt. Von 1899 ab war er Bolizeikommissar in Hannover ."
hat das Gericht obendrein die Ostafrika - Linie als baftbar erklärt. Die Forderung der Kriegszulage wurde von der Betentin damit begründet, daß Swakopmund unter der Militärdiktatur, stand, als ihr Mann sich auf dem Schiffe den Fuß verstauchte und daß somit ein Unfall vorliege, der im Kriege passiert sei. Wer ist nun dieser fostbare Beamte? Der socben erschienene Bericht der Petitionskommission gibt darüber folgenden Aufschluß:
" Wir wissen auch, daß alle Freunde und Leser der Kölnischen Volkszeitung" das Gefühl der Empörung über die Nieder tracht des römischen Organs teilen werden, das in feinem blindwütigen Kampfe gegen die festesten Stüßen des Katholizismus im öffentlichen Leben Deutschlands und dieser Lissabon , 29. Mai. Jn der Deputiertentammer fam es Soweit der amtliche Bericht, aus dem man erfährt, daß ein in Kampf geht wahrlich nicht nur gegen die„ Kölnische Volts- Württemberg wegen Soldatenquälerei aus dem Heere entfernter heute bei der Beratung eines Autrages betreffend die Einsetzung zeitung" teinerlei Saranten der wahrhaftig. Offizier in Preußen föniglicher Polizeikommissar werden konnte. behörden in dem Verschwörerprozeß zu einem großen eines Ausschusses zur Untersuchung der Haltung der Justizfeit und des Anstandes mehr fennt. Und das will Rabe suchte dann im Kolonialdienst unterzukommen, wurde fünf- Tumult und Prügelizenen zwischen den Abgeordneten, unbedingter",„ integraler"," päpstlicher" Katholizismus fein! nein; es ist, wie Graf Rességuier, einer der Führer mal abgewiesen, auf ein sechstes Gesuch hin aber, und zwar auf wodurch auch das Publikum zu Kundgebungen veranlaßt wurde. der österreichischen Statholifenorganisationen, gegenüber dem der Empfehlung des damaligen Gouverneurs v. Lindequist, angenom- Die Sigung wurde darauf aufgehoben und die Galerie durch eine Correspondance de Rome" gleichwertigen Desterreichs Kathol. men. Wait einem Anfangsgehalt von 6900 M. wurde er dem Bezirks- Abteilung Soldaten geräumt. Nach Wiederaufnahme der Sigung Sonntagsblatt" erklärte, es ist ein Satholizismus vor dem amt Swakopmund als Hilfsarbeiter überwiesen. Dort benahm er nahm die Kammer mit 66 gegen 36 Stimmen ein Vertrauens. sich alles retten und flüchten muß.1 sich so, daß er mehrmals verwarnt und auch bestraft werden mußte, botum für die Regierung an. Wozu nur zu bemerken, daß der Papst mit seinen Sympathien und als er krankheitshalber nach der Heimat zu reisen genötigt durchaus auf Seite der legtgenannten Sorte von Katholizismus steht. war, bat der Gouverneur v. Lindequist das Reichskolonialamt Und so wird die fräftige Sprache, die die Vertreter der Religion der dringend, den Rabe nicht wieder hinauszusenden. Rabe bezog dann Liebe gegen einander führen, die schließliche Niederlage und löbliche in der Heimat zuerst sein Kolonialgehalt von 6900 M., dann längere Unterwerfung der Bachemiten nicht aufhalten können. Zeit eine Remuneration von 3300 m. pro Jahr; gleichzeitig versuchten er und seine Frau, vom Reichsfolonialamt noch besondere Unterstützungen zu erlangen, lehnten es aber ab, den Nachweis zu erbringen, daß sie wirklich einer Unterstützung bedürftig waren. Das Kolonialamt hat dem Rabe schließlich eine Bension von 2004 M. und eine Pensionszulage von 900 M., insgesamt also pro Jahr
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Kriegsminister v. Heeringen amtsmüde! Die Schlesische Volkszeitung", das führende ultramontane Blatt Schlesiens, teilt mit, daß der Kriegsminister v. Heeringen nach den Herbstmanövern seinen Abschied einreichen wolle und sich dann in Wiesbaden niederzulassen gedenke.
Diese Kunde dürfte stimmen, sie kommt auch nicht überraschend. Als sich aus Anlaß der Duelldebatte im Reichstage der Zusammenstoß mit dem Zentrum abspielte, konnte es als
2904 M., gewährt.
Die Petitionskommission lehnte die Zumutungen, die in der Petition gestellt worden waren, einstimmig ab.
England.
Eine Erklärung Keir Hardies. London , 30. Mai.
Keir Hardie erklärte in einer Massenversammlung in Marthir, die Unabhängige Arbeiter. partei sei keine reformatorische Organisation, sondern eine revolutionäre und zwar im vollsten Sinne des Wortes. Sie sei nicht gegründet worden, um auf den bestehenden Verhältnissen aufzubauen, sondern um sie zu stürzen und Wandel zu schaffen zugunsten der Arbeiter, die mit Gespalt eine humanitärere Behandlung verlangten.
Holland.
Die Verfassungsfrage.
Haag, 30. Mai. Der Bericht einer föniglichen Kom
ausgemachte Sache angesehen werden, daß die Tage des Das Syftem Hertling vor dem bayerischen Reichsrat. mission zur Revision der Verfassung ist heute veröffentHerrn v. Heeringen als gezählt zu betrachten seien. Im bayerischen Reichsrat wurden am Donnerstag die all- licht worden. Kein Vorschlag betreffend das Wah Irecht hat eine Natürlich konnte fein Mensch erwarten, daß der Kriegs- gemeinen Unterhaltungen über die Politik des Ministeriums Hertling Mehrheit gefunden. Nur für die Einführung der Verhältnis. minister sofort seinen Abschied verlangen und erhalten werde. gepflogen. Im Ausschusse des Reichsrats batte Graf Zoerring wahl ist eine Möglichkeit geschaffen worden. Die Erste Rammer Das hätte als eine Konzession an das parlamentarische die Opposition vertreten, und ein Antrag, der Regierung das Vertrauen erhält das Recht, an die Zweite Kammer Gefeßentwürfe mit der Regime gedeutet werden können, deshalb mußte man einige auszusprechen, hatte im Ausschuß keine Annahme gefunden. Für die Aufforderung zurückzuberweisen, Abänderungen daran vorzunehmen. Beit verstreichen lassen, und der Herbst, der stets eine ganze Blenarsizung hatte sich jedoch der Kampfrufer Graf Toerring entschuldigen Weigert sich die Zweite Kammer, so soll der Gesetzentwurf als abUmwälzung im Offizierskorps bringt, ist sicher der sehr ge- lassen und die sehr gezähmte Opposition fand nur in dem früheren gelehnt betrachtet werden. Das Budgetrecht und das Thronfolge= eignete Moment auch für den Kriegsminister, aus seiner Lauf- Ministerpräsidenten Grafen Crailsheim ihren Ausdrud. Ein Ver- recht bleiben unverändert. Der Bericht fordert, daß alle Uebereinkommen und Verträge vor ihrer Ratifizierung die Genehmigung bahn auszuscheiden. Herrn v. Heeringen fehlte die parlamen- trauensvotum für die Regierung wurde nicht mehr beantragt, tam ber Generalstaaten erhalten. Die Artikel der Verfassung über den tarische Routine und die diplomatische Gerissenheit, die seinem also auch nicht zustande. Unterricht sind völlig verändert worden. Dem privaten UnterVorgänger in so hohem Maße zu eigen war. Uebrigens ist Der Ministerpräsident v. Hertling wiederholte seine Pro- richt und dem öffentlichen Unterricht sollen die gleichen Unteres an sich sehr gleichgültig, ob Heeringen geht oder nicht, denn grammrede, die er im anderen Hause gehalten hatte und er- stübungen gewährt werden. Kein Minister soll in Zukunft zugleich am System wird dadurch nichts geändert, der Schwerpunkt läuterte sie im einzelnen. Im Mittelpunkte der Betrachtungen Abgeordneter sein können,