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Sächsische Gemüthlichkeit. Redakteur Künzel, der wegen angeblicher Privatbeleidigung(!!!) am Donnerstag ver­haftet, aber am Freitag Abend wieder entlassen wurde, theilt in der Vogtl. Volts- 3tg." mit, daß derselbe Mann, den er beleidigt haben soll, während der Zeit verduftet ist und die Verhandlung gegen Künzel deshalb auf unbestimmte Zeit vertagt werden mußte. K. E. österreichisch ungarische Presfreiheit. Wenzel Sture, der Medakteur des czechischen Parteiblattes" Svornoß" ( Zukunft) wurde am 17. Oktober vom Schwurgericht Leitmerik wegen des Verbrechens" der Störung der öffentlichen Ordnung zu einer achtmonatlichen Kerkerstraje verurtheilt. D, du mein Desterreich!

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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

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Unsere Genossen erklärten sich nun bereit, gegen eine Ents| Oldenburg - Osnabrück wartet ein Bahnwärter seit dem Jahre 1877 fangenommen wird, vergeht an der Berliner Börse faum ein ein schädigung von 200 m. für die bestrittenen Baukosten, von dem seines verantwortungsreichen Amtes, nachdem er zuvor schon ziger Ultimo, an dem nicht dieser oder jener Winkelspekulant Vertrage zurückzutreten und Genosse Wolf übergab die Sache bei dem Bau der Bahn thätig gewesen ist. Derselbe hatte eine oder Winkelmakler akkordirt, um am nächsten Tage bereits Herrn Rechtsanwalt Stulz zur Erledigung. Herr Azert, oder Strecke von nahezu zwei Kilometer zu überwachen, innerhalb wieder das unwirthschaftliche Gewerbe, das ihn eben zu Fall vielmehr dessen Frau, erbot sich hierauf 100 m. als Entschädigung welcher vier Bahnübergänge sich befanden, die beim Durchkommen gebracht hatte, weiter zu betreiben. In anderen Fällen werden zu zahlen. Wenn Herr Wolf damit nicht einverstanden sei, so des Zuges geöffnet und geschlossen werden mußten. Bei dem wiederum Afforde mit Personen abgeschlossen, die bei gutem würde Herr Azert alsbald veranlassen, daß das Haus in den Hauptübergang, den der Wärter persönlich überwachen mußte Willen durchaus im stande wären, ihre Verpflichtungen voll zu Besitz des Herrn Bankdirektor Türk übergeht, zu dem die Erben beim Passiren der Züge, war noch nicht einmal eine Wärterbude erfüllen, und auch in diesen Fällen fezen eben diese Persönlich­im Schuldverhältniß bezüglich des Hauses stehen; in diesem Falle angebracht; die Wohnung des Wärters liegt 5 Minuten vom feiten sehr bald ihre bedenklichen Börsenspekulationen fort. wäre das Miethsverhältniß, wie Sie wissen, gelöst, ohne daß Uebergang entfernt. Für diese Thätigkeit im Interesse der So bemogelt und beschummelt sich das Börsengaunerthum Ihnen irgend welche Entschädigung zufäme," So schrieb Frau Sicherheit der Reisenden bezog er außer billiger Wohnung und unter dem Schutz von Ordnung und Recht, daß sich die Balken Azert unter dem 28. September. Genosse Wolf ließ dem Ertrag eines Stückchen Pacht- Landes einen Gehalt von täg- biegen. Und das sind dieselben Brüder, die ihren Arbeitern den durch den Anwalt erklären, daß er gegen eine Ent. lich 1,30 M., der sich in homöopathischen Dosen steigerte bis auf fauer verdienten Wochenlohn einbehalten, damit sie eine Garantie schädigung von 150 Mark vom Vertrag zurücktreten 1,80 M. Bis zum ersten Oktober d. I. waltete der Bahnwärter gegen deren etwaigen sogenannten Kontrattbruch in Händen werde. Mittlerweile war eine Parteiversammlung auf den ununterbrochen, also 16 Jahre und 7 Monate feines Amtes. haben, ja, die noch mehr als das, höchlichst entrüstet thaten, als 8. Oktober in dem Saale anberaumt und polizeilich angemeldet Mit diesem Tage mußte er aus seiner Stellung scheiden, weil der Reichstag trot eifrigen Drängens nicht daran wollte, Ar­worden. Dieselbe konnte dort nicht mehr stattfinden. Am 2. Di- bei ihm im Laufe der langen Dienstjahre Farbenblindheit ein- beiter mit Gefängniß zu belegen, die ihre Hungerlöhne durch tober sandte der Anwalt den Vermittelungsvorschlag nach Nord- getreten war. Der Mann glaubte nun eine Pension zu erhalten, einen die Unternehmer unvorbereitet treffenden Streit um ein hausen, und bereits am 4. waren die 150 m. eingetroffen. Das doch hatte er sich darin sehr getäuscht. In jüngeren Jahren Geringes ausbessern wollen. O, heilige Ordnung! Polizeipräsidium, dem wahrscheinlich Kenntniß von der Auf- hatte er sich um die Pensionsverhältnisse nicht bekümmert, nun lösung des Vertrags wurde, scheint nun befürchtet zu haben, daß er entlassen war, wußte er nicht, gab es eine solche oder nicht. Verhütung von Unfällen an Brennöfen. Die Fürsorge die anberaumte Versammlung trotzdem im Hessischen Hof" ab- Er wußte auch nicht, an wen er sich um Erlangung einer vieler Unternehmer für Leben und Gesundheit ihrer Arbeiter gehalten würde; denn sie schickte dem Einberufer eine Mit- Pension wenden sollte. Ein Freund, an den er sich wandte, wird in ein helles Licht gerückt durch den Bericht des Gewerbe­theilung, wonach die Versammlung verboten wurde. Die nahm sich seiner an, fand jedoch bald, daß eine Pension nicht raths des Regierungsbezirts Oppeln über die Unfälle in der Gründe waren nicht angegeben. Wollte man vielleicht dem Ein- zu erlangen war. Eine Pensionskasse hat seiner Zeit bestanden, Steinbruchs- Berufsgenossenschaft in seinem Bezirke, welcher u. a. berufer die Abmeldung ersparen? Nun, du hair's erreicht, dieselbe ist jedoch, als die Alters- und Invalidenversicherung ins besagt: Ein Arbeiter fiel in den Schacht eines Rumford 'schen Ottavio!" Die Rödelheimer Genossen haben vorläufig kein Ver- Leben trat, aufgelöst und, wie unser armer entlassener Bahn- Kalkbrennofens und verbrannte. Dieser Vorfall gab Anlaß zur sammlungslokal mehr. wärter fagt, find die Gelder anderen Kassen zur Unterstüßung eingehenden Untersuchung der einschlägigen Verhältnisse und von Bahnbeamten zugewiesen worden. Nach den Erkundigungen, führte sowohl mit Rücksicht auf die Minderung der Unfall­die wir eingezogen, sind die Fonds an die Mitglieder der Kasse gefahren als auch gleichzeitig auf die Beseitigung der gesundheits­vertheilt worden. Kurzum, der Mann, der fast 17 Jahre schädlichen Einwirkungen der Kaltofen- Gichtgase auf die Arbeiter der Staatsbahn gedient, hat also, nachdem er dienstuntauglich, zu verschiedenen Maßnahmen und zur Aufforderung, zunächst keinen Anspruch an die Eisenbahnverwaltung auf irgend eine an die wirthschaftlich Stärksten der in Frage Pension oder laufende Unterstützung. Der Freund, der dem Bahn- stehenden Gewerbetreibenden, sicher wirkende Schutzvorrichtungen der Art wärter in der Erlangung einer Pension beistand, richtete für ihn anzubringen. Ohne daß den Besitzern bezüglich dennoch ein Bittgesuch an die Eisenbahndirektion zu Oldenburg . und Weise der Ausführung vorgegriffen werden sollte, Darauf lief folgendes den Gegenwartsstaat so sehr bezeichnendes erschien es mir persönlich am geeignetsten, daß die Defen mit Antwortschreiben ein: einem 5-6 Meter hohen gemauerten faminförmigen Auffaz mit An den Bahnwärter N. N. den erforderlichen Einschüttöffnungen versehen würden. Wie Ihnen bereits vor mehreren Monaten von dem Bahn- wurde ferner vorgeschlagen, die Einfüllwagen als Kopftipper zu meister Witte eröffnet worden ist, haben Sie wegen vollständiger bauen, damit die Schüttöffnungen möglichst eng gehalten werden Farbenblindheit am 1. Oktober d. Js. aus Ihrer Stellung als tönnten. Durch gütliche Einwirtung in wieder= Bahnwärter auszuscheiden, auch Ihre Dienstwohnung zu demselben holten Besprechungen tonnte ein Fortgang der Tage zu räumen. Eine laufende jährliche Unterstüßung können wir Sache nicht erzielt werden, weshalb in einem Ihnen nicht gewähren, jedoch haben wir Ihnen in Anerkennung Ihrer Falle die Einrichtung mittelst polizeilicher treuen Dienste und in Ansehung Ihrer dürftigen Verhältnisse eine Verfügung durchgesezt wurde. Nachdem hier die einmalige Unterſtützung von 100 m. bewilligt, welche in 2 Raten praktische Durchführbarkeit in hinreichender Weise dargethan war, ( von 50 M.) am 1. Oktober d. J. und am 1. Januar kommen wurden weitere Maßnahmen ergriffen, die noch in der Schwebe den Jahres an Sie ausgezahlt werden wird. Ferner haben wir sind, wobei zu berücksichtigen ist, daß der Betrieb der Rumford­genehmigt, daß Sie die in Ihrem Besize befindliche Dienstklei- fchen Defen während eines größeren Jahresabschnitts ruht. dung unentgeltlich behalten können. Beim Betriebe der Diet'schen Zement Brennöjen Großherzogl. Eisenbahn- Direktion. tritt häufig der Fall ein, daß die niedergehenden Be­( Unterschrift unleferlich.)" Schickungsmaterialien zusammenschmelzen, an den Ofenwänden Eine einmalige Unterstützung von hundert Mart und eine festbacken und von den Arbeitern mittelst schwerer Werkzeuge An die Lohgerber, Lederzurichter und Berufsgenossen Dienste. Welch eine schwere Anklage gegen den oldenburger schlägt eine lange Flamme zu den Schachtöffnungen heraus; alte Dienstkleidung als Abfindung für sechszehnjährige treue losgebrochen werden müssen. Beim Niederfallen der Materialien Berlins . Die Lohgerber und Lederzurichter Wiens befinden sich Staat, gegen die großherzogliche Eisenbahn- Direktion, die doch hierdurch find öfter heftige Verbrennungen, zum Theil mit tödt­in einem Ausstand, der ihnen seitens des Unternehmerthums nicht minder als andere Staatsinstitute dieser Art pocht auf ihre lichem Ausgange, vorgekommen. Ein Mittel, durch welches die aufgedrängt worden ist. Bis jetzt sind es 16 Gerbereien mit Fürsorge für die niederen Behmten und strengstens maßregeln Arbeiter in unbedingt zuverlässiger Weise geschüßt werden über 1100 Kollegen, die den Kampf mit den Unternehmern auf- würde, wenn einer derselben seine sozialdemokratische Gesinnung könnten, ist noch nicht bekannt, und ich habe mich vor der Hand genommen haben und die fest entschlossen sind, komme, was da offen zur Schau trüge. Abgesehen davon, daß die Eisenbahn- damit begnügen müssen, zu fordern, daß die Arbeitsbühnen so wolle, bis auf den letzten Mann in dem Kampfe auszuharren. verwaltung die unteren und besonders die untersten Beamten eingerichtet werden, daß die Arbeiter im Moment des Heraus­Also, Kollegen, auf und nicht lange fäumen. schlecht bezahlt, sie sorgt nicht einmal für die Sicherstellung schlagens der Flamme sich mit Leichtigkeit an einen Ihr dürft die Wiener Kollegen nicht im Kampfe gegen das dieser Beamten vor Noth und Sorge im Alter, denn der Bezug geschüßten Ort begeben tönnen; ich habe ferner an Kapital erlahmen lassen und müßt mit allem Eifer dafür ein- der Invaliden- oder Altersrente, kann man die ernsthaft als solche die Fabriken das Ersuchen gerichtet, die gefährliche Arbeit treten, daß wir ihnen materielle Unterstützung zukommen lassen ansehen? Ist es erhört, daß ein Mann, der 17 Jahre dem Staate itets unter Aufsicht zuverlässiger Meister ausführen zu lassen. fönnen. Kollegen, scheut nicht die Opfer, Ihr müßt denken: treu gedient, weiter feine Versorgung im Alter bekommt als die Dann ist es noch empfehlenswerth, die Zementschargen Heute ihnen, morgen uns. Wir richten daher den Invaliden- und Altersrente? Ist es erhört, daß die Bahnverwaltung jeweils in zwei Abschnitten abzuziehen und beim ersten Mal nur Appell an Euch, diesen Streit während der eine bestehende Pensionskasse anstatt auszubauen und zu ver- soviel abzulassen, als erforderlich ist, die oben erwähnte Er­ganzen Dauer ungeschwächt zu unterstüben. bessern auslöst und die 331/3 Pfg. täglicher Stente für ihre scheinung festzustellen und zu beseitigen, und danach erst das Wir hoffen, daß diese Mahnung ernst bedacht, aber auch ernst Beamten als genügend erachtet? Wir sagen nein. Wir Abziehen des Zements zu vollenden. Auf diese Weise wird die behandelt wird. Wir sind den Wiener Kollegen umsomehr ver- sagen, die Stellung dieser Bahnbeamten zeugt von einer Außer Bildung größerer Hohlräume im Ofen vermieden und damit die pflichtet, weil sie es gewesen sind, die uns seiner Zeit in unserem achtlassung der Fürsorge, die den herbsten Tadel verdient und Stärke der herausschlagenden Flamme ganz erheblich geschwächt. Kampf mit ganz bedeutenden Mitteln zur Seite gestanden haben. schleuniger Abhilfe bedarf! Die Herren Unternehmer werden sich natürlich beeilen, dem Also vorwärts Berufsgenossen, zeigt daß Ihr Euch solidarisch Ersuchen des Gewerberathes und dessen Anregungen zur Siche­fühlt mit Gueren Wiener Kollegen; Ihr wißt, schnelle Hilfe ist Die Frage, ob sich die Kommission der Gewerkschaften rung von Leben und Gesundheit der Arbeiter nicht Folge Doppelte Hilfe. Da Sammellisten von unserer Organisation Dortmunds als Verein konstituiren müsse, ist vor einigen Tagen zu leisten! erst nächste Woche verbreitet werden können, so bitten wir die in der Berufungsinstanz vor der Straffammer des Dortmunder Land­Kollegen, unter sich zu sammeln und die Beträge an G. Busse, gerichts verhandelt worden. Die leitenden Personen der im Mai Uuser herrliches Versicherungswesen. Zu dem Kapitel Sophienstr. 28/29 abzugeben. vorigen Jahres gebildeten Kommissionen hatten es trotz der Auf- der Arbeiterbenachtheiligung durch die Berufsgenossenschaften Der Vorstand der Freien Vereinigung der Loh- forderung der Polizeibehörde unterlassen, die Kommissions- Mit- wird folgendes bekannt. Ein Arbeiter war, wie der Volkswille" gerber, Lederzurichter und Berufsgenossen glieder( gemäß§ 2 des preußischen Vereinsgesetzes) der Be- mittheilt, unter Umständen verunglückt, die es zweifelhaft er­scheinen ließen, ob die eine oder andere Berufsgenossenschaft die Rente zu zahlen habe. Aus freien Stücken zahlte feine. Der Arbeiter starb; nach Ansicht der Frau war die Bauberufs­gen offenschaft zunächst verpflichtet und das zuständige Schieds­gericht bestätigte diese Auffassung. Nun wendet sich die Frau an die ihr bezeichnete landwirthschaftliche Genossenschaft, aber auch diese lehnte jede Verpflichtung ab und das betreffende Schieds­gericht bestätigte seinerseits die Ablehnung, weil die Bauberufs­genossenschaft haftbar sei.

Wegen Beleidigung zweier Schiffszimmerer, die sich zu Denunziantendiensten hergegeben hatten, wurde der Redakteur Ströbel von der Schlesw.- Holst. Bolts- Zeitung" vom Schöffen­gericht Kiel zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt. Berufung wird eingelegt.

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Soziale Weberlicht.

Berlins.

J. A.: G. Busse, Sophienstr. 28/29.

An die Töpfer( Hafner) und Berufsgenossen aller Länder! Auf dem im Juni dieses Jahres in Halle a. S. ab gehaltenen achten Kongreß der Töpfer und Berufsgenossen Deutschlands wurde eine aus drei Personen bestehende inter­nationale Kommission gewählt. Diese Kommission hat die Auf gabe, mit allen außerhalb Deutschlands beschäftigten Töpfern und Berufsgenossen oder deren Vertrauensmännern behufs Gründung einer internationalen, alle Zweige der Thonwaaren Industrie umfassende Organisation, in schriftliche Verbindung zu treten. Der achte deutsche Töpferkongreß ging von der Ansicht aus, daß es an der Zeit sei; gegenüber der sich immer mehr ausbreitenden Großindustrie, dem Anwachsen des Großkapitals und der daraus immer schärfer hervortretenden Anmaßung der Unternehmer, in allen die Thonwaaren- Industrie umfassenden Berufen ein festes Bollwerk zu schaffen, welches geeignet wäre, der immensen Ausbeutung zu begegnen.

hörde anzumelden und ein Statut einzureichen. Darauf waren der Schuhmacher Spiekermann, der Zimmermann Zerbst und der Schrift setzer Böcking als Leiter der Kommission mit Strafmandaten bedacht worden. Vom Schöffengericht, dessen Entscheidung angerufen wurde, war gegen Spiekermann auf 50 M., gegen Böcking und Zerbst auf je 15 M.Geldstrafe erkannt worden. In der gestrigen Verhandlung wurde unter Beweis gestellt, daß der Vorstand der Kommission sofort nach dem Eingreifen der Polizeibehörde aufgelöst wurde und von da an Spiekermann allein der Kommission als Vertrauens mann vorgestanden hatte. Die Berufung Spiekermann's wurde verworfen, gegen Böcking und Zerbst wurde auf Freisprechung erkannt. Der Gerichtshof nahm an, daß die Kommission ein Verein sei und daß in den Sigungen öffentliche Angelegenheiten erörtert worden seien, daher falle die Kommission unter§ 2 des Vereinsgefeßes.

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Daß die Sozialdemokratie an allen Gebrechen der Welt schuld ist, wird immer mehr zum Dogma des deutschen Philister­thums. In Burgstädt hat sich ein Verein zur Wahrung der Töpfer, Berufsgenossen! Auf grund dieser Kongreßbeschlüsse, Interessen einheimischer Geschäftsleute" gebildet, der sich mit den welche identisch sind mit denjenigen des österreichischen Töpfer- Ursachen der Noth seiner Interessenten beschäftigt. Als einen der ( Hafner-) Kongresses, laden wir Euch hiermit freundlichst ein, Gründe nennt der Verein:" Die sozialdemokratische Presse und mit uns in diesbezügliche Korrespondenz zu treten, damit unsere das Gebahren deren Agitatoren, die das immer weiter um sich allseitige Annäherung den vom Kongreß gewünschten Erfolg greifende Konsumvereinswesen fördern, einen Produktenverthei­haben kann, gleichzeitig aber auch der arbeitenden Welt den Be- lungsverein ins Leben gerufen haben und Hegereien gegen die weis liefert, daß wir nicht etwa die Letzten sein wollen, welche Interessen hiesiger Geschäftsleute unablässig betreiben." Bald wird an dem Massenkampf der Gewerkschaften theilnehmen; jener es dabin kommen, daß der Kartoffelmißwachs, die Cholera und gewerkschaftlichen Bewegung, deren Endziel doch die vollständige der immer mehr um sich greifende Kretmismus des deutschen Befreiung der Arbeit für uns ist und sein muß. Also, vorwärts, Bürgerthums ebenfalls der Sozialdemokratie in die Schuhe ge­schoben wird. Alle Zuschriften sind zu richten an den Obmann der Kom­mission B. Przytulski, Berlin SO., Naunynstr. 56, II. r. NB. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten.

ans Werk!

Achtung, Schneider und Schneiderinnen! Genosse Theodor von Wächter aus Württemberg wird am Mittwoch, den 25. Oktober, in Märtens Salon, Friedrichstr. 236, einen Vortrag halten über das Thema:" Jit der Kampf ums Dasein auch für den Menschen eine Naturnothwendigkeit." Bei dem großen Interesse, welches dieses Thema in Anspruch nehmen dürfte, er suchen wir die Kollegen und Kolleginnen, möglichst frühzeitig in dieser Versammlung zu erscheinen.

Die Lokalverwaltung des deutschen Schneider und Schneiderinnen Verbandes.

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Nun ging die Sache an das Reichs- Versicherungsamt. Dieses entscheidet, daß die Bauberufsgenossenschaft zur Zahlung der Rente verpflichtet sei. Die Bauberufsgenossenschaft beruft sich aber auf das Erkenntniß des Schiedsgerichts, wonach sie nicht verpflichtet sei ein Erkenntniß, gegen welches die Wittwe fo= fort hätte Rekurs einlegen müssen, wenn sie es nicht als zu treffend ansah; da sie indessen diesen Rekurs nicht einlegte, fo - bekommt jie gar nichts, denn der Buchstabe des Gesetzes giebt ihr Unrecht, sie hat den Rekurstermin nicht innegehalten! Daß dabei so und so viel Rechtsirrthümer feitens derjenigen vor­tommen, die eigentlich nicht so viel Irrthümer begehen sollten, nämlich die Berufsgenossenschaften, ändert an der Sache nichts die Frau mit ihren Kindern ist um die Rente gekommen und zwar juristisch von Rechts wegen, moralisch von Uurechts wegen!

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Fälle dieser und ähnlicher Art, in denen die Angehörigen des Arbeiters, der sich zur höheren Ehre des Profits hingeopfert schließlich das leere Stachsehen hatten, sind seit Bestehen der Un­fallversicherung fort und fort an die Deffentlichkeit gedrungen. Eine Aenderung zum Bessern ist bisher nicht erfolgt und wird bei dem verzwickt- bureaukratischen System, das heute der Arbeiter­versicherung zu Grunde liegt, auch nicht eintreten. Wie die Justiz erst gesunden kann, wenn sie von wirklichen Volksrichtern aus­geübt wird, so kann das Arbeiterversicherungswesen erst zum Besten der Arbeiterschaft wirken, wenn, wie es sich mit Fug und Recht gehört, die Leitung desselben einzig in den Händen von Arbeitern liegt.

Ein Gewerbegericht wird nächstdem auch Bremerhaven erhalten. Die Wahlen finden bereits am 1. November statt. Von einem neuen Gewerkschaftsblatt, das gewiß das Interesse der Parteis und Gewerkschaftsmitglieder erregen wird, Das neue Arbeiterblatt liegt uns heute die Probenummer vor. kommt aus Wien und nennt sich Der Eisenbahner", Daß Infälle. Bei der Ziegelei- Berufsgenossenschaft gelangten im Sentralorgan des österreichischen Eisenbahn- Personals. gerade aus Desterreich das erste Kampforgan für die im Staats- dritten Vierteljahr 1893 zur Anmeldung 819 Unfälle. Von diesen dienst frohnenden Lohnsklaven fommt, legt ein rühmendes Beug- batten 27 den Tod, 183 schwere Verlegungen, 609 leichte Ver­niß ab für den Eifer, der in der österreichischen Gewerkschafts- legungen im Gefolge; 74 ereigneten sich in Lehmgräbereien, bewegung im allgemeinen und in der Bewegung der Eisenbahn- 565 in Ziegeleien, 23 in Töpfereibetrieben, 16 in Torsbetrieben, arbeiter im besonderen herrscht. Wir denken, daß das neue Ar- 44 in Nebenbetrieben und 97 außerhalb eines Betriebes. beiterblatt auch bei den deutschen Eisenbahn- Arbeitern bald Beachtung finden wird. Es erscheint, wie bemerkt, in Wien Xbad erbaut worden, welches der Vollendung nahe ist und in In Leipzig ist durch das Rathsbauamt ein Volts- Brause­Von der Nüllgasse 18, monatlich zweimal, und kostet für das nächster Zeit der Benugung übergeben werden soll. Dieses Bolts­halbe Jahr 1 M. 75 Pf. Brusebad ist die erste derartige, besonders für die zahlreiche fragen sind zu richten an Lange, Landrecht Nr. 18, Wilfter. In seinem Handelstheil moralisirt das berufenfte Organ des und hilft einem längst gefühlten Bedürfnisse ab. Tren und Glauben bei den Stützen der Gesellschaft. Arbeiterbevölkerung bestimmte gemeinnüßige Anstalt in Leipzig Börsenjobberthums, das Berliner Tageblatt", wie folgt: Berichtigung. In dem Aufruf der Zigarrenfortirer in der Hundert Mark und eine alte Dienstkleidung als Abfindungs- Während die Börsen als die berufensten Repräsentanten des fumme für sechszehnjährige treue Dienste. Wem anders wäre Handels allen anderen Erwerbstlassen in der Pflege von Treue Sonntagsnummer muß es heißen, der wöchentliche Beitrag beträgt wohl eine solche Riesengroßmuth zuzutrauen, als dem Staat, und Glauben vorangehen sollten(!), hat auch in bezug auf die 25 Pf. nicht 35 Pf. dem Staat der Sozialreform. Man höre, was unser Bruder Erfüllung von Zahlungsverpflichtungen an den Börsen eine

Achtung, Gerber! Wilfter, 17. Oktober. Die in der Müller'schen Lederjabrit in Wilfter beschäftigten Falzer haben wegen ausgebrochener Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt und ersuchen dringend, den Zuzug dorthin fernzuhalten. An­

Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten.

blatt, das Nordd. Boltsblatt" mittheilt. An der Eisenbahnstrecke höchst bedenkliche Laxität Platz gegriffen...... Wie allgemein

Berantwortlicher Redakteur: Wilhelm Schröder in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin , SW, Beuthstraße 2.