Unfall tvar glücklicherweise vom LokoMdlivführer beobachtet worden, der den Zug sofort zum Halten brachte. Der junge Mann ttmode nach der Unfallstation in der Vorbergstraste zu Schöneberg ge- schafft, wo der Arzt«inen Schädelbruch und Gehirnerschütterung feststellte und die Ueberführung des I. nach dem Schöncbergcr Krankenhaus veranlagte. Bermißt wird seit Montag, den 24. Juni, die 14 Jahre alte Tochter des Buchdruckers Paul Born. Stolpische Straße 36. Sie wurde abends 7 Uhr von den Eltern zu einer Besorgung aus- geschickt und ist seitdem verschwunden. Bekleidet war die Vermißte mit schwarzem Kleid(engem Rock), dunkelblauem Hut mit weißer Straußfeder, schlvarzen Schnürschuhen und gelben Strümpfen. Sie hat unter dem Kinn eine Schnittnarbc. Personen, die irgend- welche Angaben über den Verbleib des Mädchens machen können, werben gebeten, die betrübten Eltern oder die Polizei zu benach- richtigen. Brandstiftung im Stlbosten Berlins . Brandstifter scheinen im Südosten Berlins an der Arbeit zu sein. Sonntagabend brach in der Falckensteinstr. 37 schon wieder ein größerer Dach- stuhlbrand au», nachdem in der Nacht zum Sonntag erst der Dach- stuhl des Hauses Oppelnerstr. 4 durch Feuer zerstört worden war. In der Falckensteinstraße stand der Dachstuhl des Vorderhauses mit den Vodcnverschlägen in Flammen. Die Feuerwehr griff sofort mit einer Dampsspritze ein und gab mit zwei Rohren Wasser. Die LöschungSmanschaftcn drangen teils über die Treppen, teils über eine mechanische Leiter gegen den Brandherd vor. Trotzdem dauerte es über eine Stunde, ehe die Gefahr beseitigt war. Ter Dachstuhl ist größtenteils vernichtet. Dachstuhlbrand im Osten Berlins . Gestern abend kurz nach 9 Uhr wurden zwei Löschzüge der Berliner Feuerwehr nach der E b e r t h st r. 20 im Osten Berlins gerufen, wo schon wieder ein Dachstuhlbrand ausgebrochen war. Das Feuer hatte schon sehr an Ausdehnung gewonnen, weshalb die Wehr sofort mit mehreren Schlauchleitungen eingriff. Der Tachstuhl wurde größtenteils zerstört. Ueber die Ursachen d-S Feuers waren genaue Feststellungen nicht mehr möglich, doch vermutet man auch hier Brandstiftung. — Zur selben Stunde wütete auch in Charlottenburg , und zwar am K u r f ü r st e n da m m 236, am Auguste-Viktoria-Platz. ein getvaltiger Dachstuhlbvand. Die Charlottenburger Feuerwehr war mit zwei Zügen zur Stelle und griff das Feuer mit vier Schlauchleitungen an. Trotzdem konnte von dem Dachstuhl nur wcmg gerettet werden. Unfälle sind nicht vorgekommen. Deutscher Arbeiter-TSngerbund, Gau Berlin und Umgegend. In der Uebungsstunde am Sonntag ist ein Hut und Schirm in der Garderobe vertauscht. Bitte denselben wieder umzutauschen in der Brauerei Friedrichshasn beim Oekonom . Vorort- JVadmcbtem Neukölln . Aus den MagiftratSsttsuiigen. ES wird grundsätzlich beschlossen. daß in Zukunft auch von den für die Gasanstalt Kohlen usw. brin- genden Kähnen, welch« Warte- oder Liegestellen im SchiffahrtS- kanal einnehmen, die tarifmäßigen Liegegelder zu erheben sind. Der Entwurf für die Entlastungsleitung im Straßenzuge Cannerstrahe-Köllnische Allee zwischen Saalestrahe und Schiff- sahrtSkanal wird genehmigt. Mit Rücksicht auf die unhaltbaren Zustände, welche sich aus der feit einigen Jahren eingeführten nur teilweisen Befestigung der Burgersteige bei der Neureguliening von Straßen eingestellt haben. sollen in Zukunft bei Straßenregulierungen die Bürgersteige ent- wurfgenms; in volter Breite befestigt werden. In den zurzeit regu- lierten Straßen soll vor einzelnen zwischen bebauten Grundstücken liegenden Baustellen die Bürgersteigbefestigung sofort ausgeführt werden.— Die architektonische Ausgestaltung der Brücke im Zuge der Grenzallee wird genehmigt und der hierfür erforderliche Kostenaufwand von rund 12 000 M. bewilligt.— Die Brückenwage des Pumpwerks Nordwest soll in Südost wieder zun Aufstellung ge- langen und als öffentliche Wage nutzbar gemacht werden. Von der Genehmigung der neuen Lustharkeitssteucrordnung durch den Bezirksausschuß und den Oberpräsidenten nimmt der Magistrat Kenntnis. — Es wird davon Kenntnis gegeben, daß der Minister der öffentlichen Arbeiten dem neuen Personenbahnhof auf der Strecke Neukölln — Baumschulcnweg den Namen„Köllnische Heide" beigelegt hat.— Dem Beschlüsse der Verkehrsdeputation. den Zweckverband zu ersuchen, gege» eine Verteuerung der Fahr- preise auf den Strecken der Stadt- und Ring- und Vorortbahn bei Einführung des elektrischen Betriebes Stellung zu nehmen, wird beigetreten. Mit einer allgemeinen Preiserhöhung beschäftigte sich eine Ver- sammlung der hiesigen selbständigen Schuhmacher. Nachdem der Referent die Zoll- und Steuerpolitik behandelt, sowie die Wirt- schaftliche Lage der Schuhmacher eingehend erörtert hatte, wurde beschlossen, die Grundpreise für Schuhreparaturen u m IS Pr»z. zu erhöhen.' Charlottenbnrg. DaS Schicksal der Charlottenburger ArbritSlosrnversicherung lautete das Thema, über das Stadtverordneter Genosse Richter in einer Delegiertcnfitzung der Charlottenburger Gewerkfchafts- kommifsion sprach. Auf die Vorgeschichte der von der Arbeiterschaft von der Kommune geforderten Arbeitslosenversicherung näher«in- gehend, kam Redner auf die am 22. Miai in der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlußfassung eingebrachten Vorlag«, die daS Genter Shftem befürwortete, zu sprechen. Es war auffällig, daß nur einzelne von den bisherigen Befürwortern seitens der bürgerlichen Parteien anwesend waren und nur für ihre Person, nicht für ihre Partei das Wort nahmen. Die Gegner dagegen waren alle zur Stelle. Die bürgerlichen Abgeordneten Rotholz und Stadthagen vertraten Ansichten, die geradezu herausfordernd für die organisierte Arbeiterschaft wirkten. Tagegen traten die Magi- stratsvertreter Stadtrat Dr. Spiegel und Bürgermeister Matting mit Wärme für die Zahlung eines städtischen Zuschusses an die Gewerkschaften ein. Die sozialdemokratische Fraktion hat sich selbst- verständlich gegen jede Verstümmelung der Vorlage energisch ins Zeug gelegt. DaS Resultat der Abstimmung war, daß die Mehrzahl der bürgerlichen Stadtverordneten das Genter System in der Vorlage zu Falle brachte. Sollte der Magi- strat die jetzt angenommene Vorloge, die eine städtische Arbeits- lofenkasse vorsieht, in der sich jeder in Betracht kommende nach Be- lieben versichern kann, ablehnen, stehen wir wieder auf dem alten Punkt. Im umgekehrten Falle wird diese Kasse keine Freunde in der organisierten Arbeiterschaft finden, weil diese eine Almosen- tendenz in sich birgt. Sogar eine letzthin abgehaltene Versamm- lung der bürgerlichen Handlungsgehilfen hat sich in scharfer Weise gegen die angenommene Vorlage ausgesprochen. Wir werden nicht eher ruhen und rasten, bis wir auch in Eharlottenburg da« Genter System zur Durchführung gebracht haben. In der Diskussion, an der die Genossen Flemming, Bedecke, Lindenblatt, sowie der Referent teilnahmen, wurde ebenfalls das Verhalten der bürgerlichen Mehrheit einer herben Kritik unter- zogen. Es wurde die Erwartung ausgesprochen, daß die Unorgani- fierten. die man bei den Beratungen mit rührender Sorgfalt be- handelt hat, endlich zu der Masse der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft herangezogen werden. Genosse Flemming berichtete hierauf über die Zentra. ltsation der Krankenkassen Groß-BerlinS und ' Verantwortlicher Redakteur; kllbert Wachs. Berlin , Für den üböfl die Beräkungen betreffs Errichtung von Bezirks- und KreiS-JugendauSfchüsfen für Berlin und die Kreise Teltow -Bceskow und Niederbarnim . Für daS Amt im Bezirks- JugcndauSschuß sollen Vorschläge von Eharlottenburg nicht ge- macht werden. Ferner wurde Genosse Wilhelm Horn an Stelle des langjährig tätigen Genossen Graudenz in den Jugend- und Bildungsausschuß für Charlottenburg gewählt. Ohne Entschuldigung waren der Sitzung die Vertreter der Asphalteurc, Bäcker. Fleischer, Friseure, Gastwirtsgehilsen und Musiker ferngeblieben. Friedenau . Wenn Unternehmer protestieren, ist ihnen der Erfolg ihres Protestes meist schon von vornherein sicher. Um so mehr dann, wenn es sich darum handelt, eine im Interesse der Arbeiterschaft erlassene Maßnahme zu vereiteln. Wie wir schon mitteilten, hatten sich am vorletzten Sonntag im Restaurant„Kaisereiche" knapp zwei Dutzend Geschäftsinhaber zum Protest gegen die Erweiterung der Sonn- tagsruhe versammelt. Eine aus diesem Kreise gewählte Kom- Mission wurde beim Land rat des Kreises vorstellig und ersuchte, dem in Frage kommenden OrtLstatut die Bestätigung zu versagen. In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung konnte der Bürgermeister den Herrschaften mitteilen, daß der Land- rat ihren Wünschen entsprochen und die Bestätigung des„Orts- statuts betr. Erweiterung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe" vorläufig ausgesetzt habe. Das Verhalten des Landrats ist um so auffälliger, da der Gewerbetreibende B e r g e r in der Ge- meindebertrctung erklärte, daß der größte Teil der Geschäftsinhaber f ü r die erweiterte Sonntagsruhe fei. Was Hunderttausende von Angestellten seit Jahren in Verstimmlungen und Petitionen for- derten und wovon durch einen Beschluß der Gemeindevertretung ein Teil erfüllt werden sollte, kann in Preußen auf Wunsch einer Handvoll sozialrückständiger Leute zunichte gemacht werden. Ein Beitrag zur Nationalflugspende in Höhe von 300 M. wurde in einem Antrage des Gemeindevorstandes gefordert. Die Herren Kalkbrenner und Berger wandten sich ent- schieden gegen diesen Antrag. Ersterer führte u. a. aus, daß die Kommunen keine Veranlassung hätten, hierfür Gelder zu bewilli- gen, denn die ganze Sache soll doch lediglich militaristischen Zwecken dienen. Diese Ausführungen entlockten Herrn Kunow eine inhalt- lose KriegervereinSrede, die jedoch den Erkorenen des Dreiklassen- Wahlrechts so zu Herzen ging, daß sie mit Hurra die Summe auS anderer Leute Taschen bewilligten. Des weiteren wurde beschlossen, die Sitzungen der Gemeinde- Vertretung in Zukunft nicht mehr im Gymnasium am Maybachplatz. sondern im Realreformgymnasium an der Schwalbacher Ecke Rheingau-Straße abzuhalten. Alt-Glienicke. I« der Generalversammlung des Wahlvereins gab Genosse Adolf Gerlach den Bericht des Vorstandes. Die Mitgliederzahl stieg von 142 männlichen und 29 weiblichen auf 163 männliche und 57 weibliche. Die Zahl der„PorwärtS"leser stieg von 170 auf 194. Im Geschäftsjahre haben u. a. 9 Mitglieder-, 3 General- und 12 öffentliche Versammlungen, 6 Frauenleseabende mit Vortrag und 15 Flugblattverbreitungen stattgefunden. Den Kassenbericht vom letzten Bierteljahr gab Genosse Karl König . Einer Gesamt- einnähme von 134,87 M. stand eine Gesamtausgabe von 137,11 M. gegenüber. Die Jahresabrechnung weist eine Gesamteinnahme von 796,51 M. auf. der an Ausgaben 762.86 M. gegenüberstehen. Einen ausführlichen Bericht der Gemeindevertretung gab Genosse Her- mann Nitze, den Bericht der Lokalkommiffion Hermann Henschel und den der Bibliothek Genosse WinmewSki. Im Laufe des Jahres wurden 555 Bücher für Erwachsene und 734 Büch«r für Jugend- liche entliehen. Die Wahl des BorftandeS zeitigte folgendes Reful- tat: 1. Vorsitzender Hermann Henschel, 2. Vorsitzender Robert Borchard, Kasficrer Diehr, Schriftführer Adolf Gcrlach, Beisitzer Otto Schneider. Frauenleiterin Frau Lehmann, Revisoren Belau, Krüger und Lehmann, Bezirksführer für Falkenberg Kurt Kutsch- bach, Kassierer Artur Glüge, Spediteur Wilh. Dürre, Bibliothekare Richard Lehmann I und Reck, Lokalkommission Heinrich Schulz und Molkenthin.— Dem Antrage des Vorstandes, den Wahlverem in zwei Bezirke zu teilen, wurde ohne wesentliche Debatte zugestimmt. Reinickendorf . Die letzte Sitzung der GewerkschastSkommissien beschäftigte sich mit den letzten GewerbegerichtSbeisitzcrwahlen, bei denen sich ganz unhaltbare Zustände gebildet haben. Obgleich unsere Genossen in einer vor den Wahlen stattgefundenen Sitzung der Gewerbegerichts- beisitzer den Vorsteher Stadtrat Reichhelm ersuchten, die Wahlzeit für die Arbeitgeber von 4 bis 5 Uhr und für Arbeitnehmer von 5 bis 8 Uhr festzusetzen, wurde der Wahlakt für die Arbeitnehmer be« rcits um 7 Uhr geschlossen.— Im 2. Wahlbezirk lWahllokal Schützenhaus) fungierte Herr Stadtrat Reichhelm als Wahlleiter. Um 5 Uhr schloß er den Wahlakt für Arbeitgeber, zählte die ab- gegebenen Stimmen und fertigte das Protokoll an, so daß der Wahl- akt für die Arbeitnehmer erst 5 Uhr 35 Minuten beginnen konnte. Unter den Wählern machte sich ein berechtigter Unwille bemerkbar und viele verließen das Wahllokal, ohne ihr Wahlrecht ausgeübt zu haben..... Herr Reichhelm wird hoffentlich einsehen, daß sich ein der- artiger Vorfall nicht wiederholen darf und besonders den Arbeitern ausgiebig Gelegenheit gegeben werden muß, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, ohne dabei wirtschaftliche Schäden zu erleiden. Bernau . Bon einem durchgehenden Gespann tiberfahren und schwer verletzt wurde am Montagvormittag der städtische Arbeiter Robert Hubert von hier. Eine reisende Zigeunertruppe hatte durch Auf- sührungen von Tänzen mit ihren Tieren in den Straßen ver- schiedentlich Pferde von vovüberfahrenden Gespannen wild ge- macht. In der Dürgermeisterstraße wurden dadurch die Pferde des Rollfuhrunternehmers Äübe scheu, rasten mit Wagen und Kutscher, der über die Tiere die Gewalt verloren hatte, über den Markt- platz, wo sich Hubert ihnen entgcgcnwarf. Die Tiere rissen ihn jedoch zu Boden und rasten mit dem schweren Wagen über ihn hinweg, so daß er außer schweren Verletzungen am Kopfe auch innere Verletzungen davontrug. Nach Anlegung einer Notverbandes wurde der Bedauernswerte nach dem hiesigen städtischen Kranken- hause übergefühnt. Tempelhof . Vertauscht wurde bei der Gewerbegerichtswahl am Freitag ein S p a z i e r st o ck. Da der Stock für den Besitzer einen besonderen Wert hat, wird um Rückgabe an Genossen P. Lentschu, Ringbahn- straße 6, Seitenflügel 2 x., gebeten. Nowawe?. I» einer sehr gut besuchte» Bersammluna referiert« tiHi Freitagabend im Restaurant„Karlsgarten" Genosse Unger unter leb- haftein Beifall über das Thema:„Wie steht die Sozialdemokratie zu Staat und Kirch«?". Die schriftlich eingeladenen Ortsgeistlichen glänzten durch Abwesenheit und nur der Oberpfarrer Keller ent- schuldigte sein Fernbleiben. In der dem Vortrag folgenden DiS- kussion gaben zwei Genossen einige Erlebnisse mit auswärtigen Geistlichen zum besten, die diese Diener der Kirch- nicht von beson- ders christlicher Seite zeigten. Ein Herr Eohnstädt versuchte die Ausführungen des Referenten zu widerlegen, mußte sich jedoch durch die nachfolgenden DiSkussumSrcdner eines besseren belehren lassen. Zum Schluß forderte der Vorsitzende zum Austritt aus der Landeskirche auf. Potsdam . Aus der StabtverordnttenfltztNsg. Die Erweiterung der Klar- anlage auf dem städtischen Schlachthofe macht sich infolge der fort- Jnseralenttil verantw.:?z.SU,ckt,B»lia. Druck«. Verlag: Vouvärt» schreitenden Bebokkerun gSzitikahm e b?r Telkoiver Vorstadt noiwesk- dig. Da jedoch eine derartige Erweiterung auS verschiedenen Grün- den nicht angebracht erscheint, soll die� Umwandlung der Kläranlage auf dem Schlachthofe in eine Druckstation und Ueberleitung der Abwässer nach einer mechanischen Kläranlage am Templiner See erfolgen. Die Kosten dieser Veränderung belaufen sich auf 120 000 Mark, welche Summe durch eine Anleihe aus der städtischen Spar- lasse gedeckt werden soll. Eine Vorlage verlangt Mittel zur Er- stattung der Auslagen für Eisenbahnfahrten an Lehrer, die mit ihren Schülern einen mindestens zwei Tage währenden Ausflug unternehmen. Während für einen bereits stattgefundenen Aus- flug des Lyzeums und Ober-Lyzeums nach der Sächsischen Schweiz 100 M. gefordert werden, sollen im Etat künftig 500 Mk. eingesetzt werden. Die Vorlage wurde abgelehnt. Für die Einlegung der Straßcnbahngleise in die Glienickcr Brücke und darüber hinaus waren 24 000 M. bewilligt worden, da sich die Kosten jedoch auf 30 921,77 M. gestellt haben, wurde die fehlende Summe nachbe- willigt. Für den diesjährigen Sedanrummel wurden wie in de» Vorjahren 500 Mk. bewilligt. Zur Anschaffung von chirurgischen Geräten im städtischen Krankenhause werden 3500 M. bewilligt. Abgelehnt wird eine Dringlichkeitsvorlage, einem Oberlehrer 400 Mark Fahrkosten, die er zur Sammlung Potsdamer Urkunden auf- wenden muß, zu bewilligen. Dieser Oberlehrer will eine Samm- lung städtischer Urkunden sowie solche aus Jnnungsarchiven, Kir- cheuarchivcn und von Privaten in Buchform zusammenstellen. Die nächste Stodtverordnctensitzung. die nach den Ferien stattfinden wird, wird sich mit dieser Sache noch einmal beschäftigen. Versammlungen. Verband der Brauerei- und Mtihlcuarveiter. In der Mitgliederversammlung der Zahlstelle Berlin , die am Sonntagnachmittag im Gewerkschaftsbause statlfand, erstattete Junghans den Bericht vom Verbandstage in Mannheim . In der sich anschließenden DiS- kussion nahm die Versammlung Stellung gegen die herabsetzende Kritik der Berliner Zahlstelle aus dem Vervaudstage, die sich die Berliner durch ihre Haltung in der Frage der Beitragserhöhung ge- fallen lassen mußten. Diese Haltung wurde wiederholt dahin prä- zisiert, daß die Berliner keine Erhöhung der Beiträge wünschten, wenn dadurch nur eine Erhöhung der Unterstützungen bezweckt wird. daß sie aber nicht gegen erhöhte Beiträge opponieren würden, wenn eine Stärkung der Verbandskasse notwendig wird. Unter Verbandsangelegenheiten brachte S ch u l d t eine Diyerenz mit dem Münchener Brauhaus zur Sprache. Dort war jüngst eine feste Stelle für einen Brauer frei geworden. Vom Arbeitsnachweis wurden am Montag voriger Woche ein Mann nach dem anderen nach der Brauerei gesandt, aber alle, vierzehn an der Zahl, wurden abgelehnt. Der Braumeister soll dabei geäußert haben, daß er keine „alten Krüppel" brauchen könne, sondern junge Leute wünsche. Am Dienstag stellten sich wieder fünf oder sechs Leute vor und nun erst wurde der„Richtige" herausgefunden. Die Aeußerung des Braumeisters, für die S ch u l d t Zeugen namhaft machte, rief große Entrüstung hervor; die Versammlung protestierte auch gegen die Art der Umgehung de? Arbeitsnachweises, wie sie hier geübt wurde. Zu der Frage der Lohnbewegung der Arbeiter in den Bier» Niederlagen richtete S ch u l d t Angriffe gegen den Deutschen TranS- Portarbeiterverband wegen seines ablehnenden Verhaltens zu dem Borschlag eines gemeinsamen Vorgehens. Der Vorsitzende H o d a p p forderte zum Schluß die Versamm- lung zu eifriger Agitationsarbeit für die Organisation auf. Zentralverband der Maschinisten und Heizer. Die Zahlstelle Berlin hielt am Sonnabend eiste außerordentliche Generalver- sammlung ab, als Fortsetzung der letzten Generalversammlung. Zuerst wurde die Wahl zum ArbeitLnachwcis-Kuratorium vorge- Nammen . Gewählt wurden: Gottschalk, Jakob i, Wehl- fand, Siegelt, Schmidt, als Ersatzmänner: Gleichen. Seidel, Hopke, Ladewig und Gräfe.— Des weiteren lvurden die Differenzen zwischen dem Vorsitzenden der Ortsverlval- tung Berlin und dem Zentralvorstand insofern erledigt, als der Vorsitzende S ch w i t t a u die Erklärung abgab, von seinem Amt zurückzutreten. Ba er-Berlin wurde beauftragt, bis zur Anstellung eines Beamten die Geschäfte der Zahlstelle zu leiten. Die Versammlung ernannte eine scchsgliedrige Kommission, die als Anstellungskommission gilt und auch die Verschmclzungsfrage Groß-Berlin mit zu erledigen hat. Lese- nud DiSluticrklub»Wilhelm Siebruecht". Heute Dienstag, den 2. Juli, abends 9 Uhr: Sitzung bei Eichhorn, Danziger Straße 93. Eingegangene Druchrcbnfwn. Im Verlage von I. H. W. Dietz Nachf. in Stuttgart ist soeben erschienen: Die Geschichte der Erde. II. Die Weltalter. Kurze EharaNeristit der geologischen Perioden und Formationen. Von R. B o m m e i i Zl. Bändchen der Kleinen Bibliothek. Mit zwei sarbigen Tafeln und 40 Abbildungen. aiuä dem Inhalt heben wir hervor: Die große Chronik. — Einteilung der Erdgeschichte. — Die Urzeit der Erde und die archäischen Formationen.— Da« Altertum der Erde. — DaS Mitlelalter der Erde. — Die Neuzeit oder das tmwzoische Zeitalter. Preis eines jeden BändchenS broschiert 75 Pf., gebunden 1 M. Vereins- preis SO Pf. ?-«» Araioments allcmand».— La Riposte. Von Kapitän Pierre Felix. 140 Seiten. Verlag Berger-Levrault, Paris. 1 Frank. »ans notro emnlre noip.(Reisen im Kongogebiet und West- asrika.) Bon M aur» c e R o n d e t- Saint. Buchhandlung Plön - Rourrlt u. Co., Paris , 3 nie Garanciöre. Preis 3.50 Fr. WitterungSübersicht vom I. Juli ISIS. Swinemde. Hamburg Berlin Franks.a.M München Wien 757 SW 75k SW 7SSSW "SÖST 761» 760,0320 .i halb bd 3 bedeckt lIiDoirtg 3wollig 3|3leqeti 1 wollig Haparanda Petersburg Seilly Aberdeen Paris 762 92 753SSO 762 NW 756:92» 761|S» 4 woitcnl 1 wolkig 6!wolkig 2w olkig »bedeckt Wetterprognose für DtenStag. den s. Juli ISIS. Ziemlich kühl, zeitweise heiter, jedoch sehr unbeständig mit einzelnen Regenschauern und irischen lüdwestlichen Winde». Berliner Wetterbureau. WasierstandS-Nack, richten der LandeSanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterbureau. Wasserstand Memel . Tilsit 'reget, Jnsterburg Weichsel, Thor» Oder. Ratibor Krassen , Frankfurt Warthe , Schrimm LandSberg Netze, Vordamm Elbe, Leitmeritz Dresden Barbh Magdeburg Wasserstand Saale, Srochlitz Havel. Spandau1) , Rathenow1) Spree , Spremberg1) , BeeSkow Weser, Münden . Minden Rhein , MaximilianSan » Kaub . Köln Neckar, Heiwronn Main, Hanau ~ el.T Mos Erter am 30. 6. cm 65 10 HO 80 122 198 538 209 284 38 142 19 seit 29.6. cm1) —21 -6 -16 +2 +4 0 —10 —6 4-3 —6 4-28 +5 ')+ bedeutet Wuchs,— Fall.—') Unlerpegel, Euchdruckel««.«irtagSanstalt Paul Singer«.Co.. Berlin SW.
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