Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Gelbe und Reichsverband.

öpfe, Hermannstr. 159, und Kaplit, Emser Str. 103, find Bettel angeklebt, daß die Fleischermeister Gleich, Emser Str. 40, Stod, Emser Str. 111, und Erste Neuköllner   Engrosschlächterei, wahr ist. Wörtlich heißt es auf diesen Zetteln: Hermannstr. 114, den Tarif nicht anerkannt haben, was jedoch un­" Fleischermeister. weigert sich und hält den

Der gewertschaftlichen Organisation follten sich alle Friedhofs- und Gewerbe, welchem von dem Inhalt der Eingabe Kenntnis ge­arbeiter anschließen, dann werden auch bessere Verhältnisse in geben worden sei, habe mitgeteilt, der preußische Bergfiskus diesen Betrieben einziehen. sei dem Kohlensyndikat nicht beigetreten, sondern habe die Produktion seiner westlichen Gruben für das Die Gelben hielten vor einiger Zeit eine Tagung in Fleischerboykott Neukölln. Jahr 1912 dem Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikat vers Essen ab. Man wollte dort unter den christlichen Arbeitern Die boykottierten Fleischermeister greifen jetzt zu sehr eigen- fauft, welches die Kohlen in dem bisherigen Umfange durch Reklame für die gelbe Sache machen. Dieser diente auch ein artigen Mitteln, um die verlorene Kundschaft wieder zu bekommen. die fistalischen Stohlenhändler weiter vertreiben laffe. Die Ver­Festzug, zu dem man alles was gelb ist aus den Gebieten von In der Umgebung der bontottierten bontottierten Fleischermeister handlungen des Kohlensyndikats mit dem Saarfiskus schwebten noch. Düsseldorf  , Krefeld  , Recklinghausen  , Dortmund  , Hagen   und in etwaiger Zusammenschluß der Saarfohlenproduzenten mit dem Elberfeld   zusammengetrommelt hatte. Das Ergebnis war Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikat würde übrigens feinesfalls zu fläglich. An dem Zuge beteiligten sich etwa 4500 Mann, noch Stohlenpreiserhöhungen führen, die für die eljaß- lothringische In­nicht einmal soviel, als der Struppsche Nationale Arbeiter dustrie verhängnisvoll werden könnten. Die haarspaltende Unterscheidung zwischen einem Beitritt und berein" angeblich an Mitgliedern zählt. einem Vertrag und Verkauf ändert nichts an der Tatsache, daß der Fiskus vor dem Syndikat die Waffen gestreckt hat und die Preis­bildung dem. Syndikat allein überläßt. Auch die privaten Syndikats­mitglieder verkaufen ihre Kohlen an das Syndikat. hängnisvoll" wird der Zusammenschluß der Saartohlenproduzenten mit dem Rheinisch- Westfälischen Syndikat, den der Fiskus durch feinen Anschluß an das Syndikat gefördert hat, natürlich nicht in dem Sinne werden, daß die Industrie zugrunde geht. Aber sie wird darunter leiden, wenn auch nicht in so starkem Maße, wie der Konsum der Massen unter dem vom Fiskus gestärkten Monopol

"

Der ganz Deutschland   umfassende Bund deutscher Werk­Tarif nicht ein, derselbe ist boyfottiert." bereine" zählt gegenwärtig 113 Vereine mit 85 000 Mitgliedern. Wir bemerken, daß die drei Fleischermeister den Tarif gleich Gegen das Vorjahr sollen es 30 000 Mitglieder mehr ge- im Anfang anerkannt haben und daß es bis jetzt in diesen Be­worden sein, doch sind diese im wesentlichen durch Anschluß trieben noch zu keinerlei Differenzen gekommen ist. Das Ganze bereits bestehender Vereine gewonnen, von denen heute noch ist ein grobes Täuschungsmanöver. Wir ersuchen die Partei- und 100 mit etwa 20 000 Mitgliedern abseits stehen". Die Ge- Gewerkschaftsgenossen, darauf zu achten, daß ihre Frauen die samteinnahmen der Bundeskasse betrugen 1911 gleich Fleischbaren nur in solchen Geschäften kaufen, wo das Plakat, 5088,55 M., die Ausgaben 4133,05 m. Wahrlich, ein bei weiß mit rotem Rand, unterzeichnet Paul Bergmann, aus spielloser" Erfolg! Bei Betrachtung dieser Zahlen muß man hängt. Alle anderen Beschäfte sind streng zu meiden. immer in Rechnung stellen, daß viele Mitglieder der gelben Zentralverband der Fleischer. ,, Werkvereine" denselben nur zwangsweise angehören. Sie würden ohne ihren Beitritt zu diesen Vereinen feine Arbeit erhalten oder die gefundene Arbeit verlieren, wenn sie es nicht ruhig mitansehen, daß man ihnen die Beiträge für den Werk­berein bei der Lohnzahlung von ihrem Arbeitslohn in Abzug bringt.

Auf dieser Tagung der Gelben verlangte man ganz ungeniert nach einem Zuchthausgesek. Der Versigende des gelben Bundes Schönfnecht Berlin begrüßte in seinem Jahresbericht den zu Anfang dieses Jahres im preußischen Landtage gestellten Antrag auf Einbringung eines Gefeß entwurfs zum Schuße der Arbeitswilligen". Damit schien eine alte Forderung der Werkbereine ihrer Verwirklichung einen Schritt nähergekommen. Leider habe aber dieser Antrag einen praktischen Erfolg nicht gehabt.

Nach dieser Leistung fand man den Mut, den Reichs­verband gegen die Sozialdemokratie um gut Wetter zu bitten, damit die gelbe" Bewegung von der nationalen" Bewegung, die ebenso unbedeutend ist, nicht an die Wand gedrückt werde. Die zwischen dem Bund deutscher Werkvereine" und dem Hauptausschuß der wirtschaftfriedlichen- nationalen Arbeiter­bewegung" bestehenden Differenzen sollen nach Möglichkeit beseitigt werden.

"

Deutsches Reich  .

leidet.

Preiserhöhung in Feuerzeugen.

Ver­

Nachdem fürzlich die Zündholzfabrikanten eine Preiserhöhung beschlossen haben, ist auch von der Versammlung der Vereinigten Verbände Deutscher Feuerzeug Fabrikanten ein Preisaufschlag für Feuerzeuge angekündigt worden.

Aus der Frauenbewegung.

Zur Aussperrung der Metallarbeiter in Hannover  . Die Einigungskommission verständigte sich Montag abend da­hin, den Mitgliedern neben den bisher gemachten Vorschlägen weiter zu empfehlen, die Arbeitszeit am 1. Juli 1913 auf 56% Stunde pro Woche zu reduzieren. Die Unternehmer beschlossen darauf gestern, den Arbeitern ein neues Angebot zu machen, nach dem die wöchentliche Arbeitszeit vom 1. Juli 1913 ab um eine Der Einfluß der dänischen Dienstmädchenorganisation auf die weitere halbe Stunde verkürzt werden soll, ohne daß jedoch der hierdurch entstehende Lohnausfall vergütet werden soll. Die streitenden und ausgesperrten Arbeiter fommen nicht vor Mittwoch und Donnerstag zur Entscheidung. Beide Teile wünschen den Frieden.

-

Lohn- und Arbeitsverhältnisse.

Kopenhagens   und auch anderer Städte Dänemarks   vollzieht sich In den Lohn- und Arbeitsverhältnissen der Dienstmädchen feit einigen Jahren eine Wandlung. Die Dienstgeber und Haus­frauen gewöhnen sich immer mehr daran, ihre Arbeitskräfte für den Haushalt vom Arbeitsnachweis der Dienstmädchenorganisation 612 581 Mark Streifentschädigung. zu beziehen und einen Dienstvertrag zu unterzeichnen, über den sic Der Deutsche Industrieschutzverband in Dresden   eine Streit sich in früheren Zeiten entrüsteten. Dieser Vertrag enthält neben der versicherung, die vom Verbande Sächsischer Industrieller 1906 ge- über ein gutes Zimmer, über eine Ruhepause von 1 bis Stun Festsetzung des Lohnes auch Bestimmungen über ausreichende Kost, gründet wurde versendet soeben ein Reklamezirkular, in dem er sich bemüht, die Konkurrenten, die Streifversicherung des Vereins den am Tage, einen freien Nachmittag von 2 Uhr ab an jedem Deutscher   Arbeitgeberverbände und die Streitversicherung des Ar- zweiten Sonn- und Feiertag, zwei freie Abende in der Woche, von beitgeberverbandes Unterelbe, nach Kräften schlecht zu machen. spätestens 7 Uhr ab, sowie eine Ferienzeit von 8 Tagen im Jahre. Uns berührt dieser Konturrenztampf natürlich nicht weiter, man Außerdem ist die tägliche Arbeitszeit geregelt, und leberzeitarbeit erfährt nur aus dem Zirkular, wie es eigentlich mit der Streit wird mit 25 Dere( 28 Pf.) die Stunde vergütet. Als Ueberzeit­entschädigung der Unternehmer bestellt ist. Der Industrieschutzver- alle Arbeiten, die morgens vor 6 oder 7 Uhr und abends nach 6 oder band erzählt in dem erwähnten Birkular: " Der Deutsche Industrieschutzverband entschädigte die ange- 7 Uhr ausgeführt werden sollen. Der Vertrag wird mit monat­meldeten 393 038 ausgefallenen Manntage mit 261 312 M., dem- licher Kündigung abgeschlossen und die Stellung kann von beiden nach den durch Streif oder Aussperrung ausgefallenen Manntag Seiten am 15. jeden Monats gekündigt werden. Daß ein solcher Dienstvertrag zur Geltung kommen konnte, so mit durchschnittlich 66,5 Pf. Die Entschädigungsgesellschaft des Vereins deutscher Arbeitgeberverbände brachte für 1596 924 ent- daß manche Hausfrauen die organisierten Dienstmädchen allen anderen vorziehen und ihnen auch gerne einen verhältnismäßig schädigungsberechtigte Manntage die Summe von 252 879 M. zur Auszahlung, sodaß auf den Manntag im Durchschnitt nur 15,8 Pf. hohen Lohn zahlen, hat zum guten Zeil seine Ursache darin, daß Entschädigung entfielen. Die Gesellschaft des Arbeitgeberber- die Dienstmädchenorganisation die besten Arbeitskräfte für den bandes Unterelbe hatte für 411 596 ausgefallene Manntage eine Haushalt liefert und, ehe sie die Mädchen in den Dienst schickt, für Entschädigungssumme von 98 390 M. zur Verfügung, fonnte dem eine tüchtige Ausbildung in allen für den Haushalt wichtigen nach den Manntag mit nur 23,3 Bf. durchschnittlich entschädigen." Fächern sorgt. Die jungen Mädchen haben in der Fachschule der Die Streifentschädigungsvereine der Unternehmer umfassen Organisation einen sechsmonatigen Kursus durchzumachen, der in einen guten Teil der Industrie; dem sächsischen Vereine gehören seinem praktischen Teil Kochen, Baden, Hausarbeit, Tischdecken, 3360 Betriebe mit 266 000 Arbeitern und einer Jahreslohnsumme Servieren, Nähen, Waschen, Plätten und Haushaltsbuchführung Ob der Reichsverband in selbstloser Weise bei diesem von 260 Millionen Mart, der Unterstützungskasse des Vereins Deut- umfaßt, wozu dann noch der theoretische Unterricht in Nahrungs Tone Zusammenschluß auch an die Gelben" denkt oder aber diese scher Arbeitgeberverbände 13 Gesellschaften mit 303 000 Arbeitern mittellehre, Gesundheitslehre sowie Kranken- und Kinderpflege tros der wirtschaftsfriedlichen- nationalen Einigung in Essen   und 370 Millionen Mark Jahreslohn an. Wenn die Streitversiche- tommt. Die mit solchen Fähigkeiten und Kenntnissen ausgerüsteten links liegen läßt, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Mir rungen trobem nicht mehr als zirka ½ Million Mark Entschädi- Sausangestellten lassen sich natürlich nicht mehr als Hausslaven behandeln, sondern verlangen als Menschen geachtet und ihren Leistungen entsprechend besoldet zu werden. glauben aber stark, daß die Gelben" an den Nationalen" gung zahlen konnten, dürften sie nicht allzu gefährlich werden.

Der Reichsverband gegen die Sozialdemokratie ist nun nach geschlossener Tagung sofort an die Arbeit gegangen, diese Einigungsaktion in seinem Sinne zu betreiben. Vor uns liegt ein Schreiben der Geschäftsstelle Breslau   des Reichs­verbandes an den Deutsch  - nationalen Fleischergesellenbund in Berlin  , in dem es heißt:

Im Anschluß an die Tagung der wirtschaftsfriedlichen nationalen Arbeiterbewegung in Effen, ersuche ich um gefällige Mitteilung, ob hier in Breslau   eine 3weiggruppe Ihres Bundes besteht, bezw. wer dessen(!) Vorsißender ist, damit sich eventuell ein Zusammenschluß der hiesigen nationalen Arbeitervereini­gungen herbeiführen läßt.

Mit deutschem Gruß

"

usw."

nach wie vor ihren schweren Aerger haben werden. Und das Schlimme ist, das müssen sie hinunterwürgen, während sie den gegen die moderne Arbeiterbewegung in ungenierter Weise ausgeifern können!

Berlin   und Umgegend.

Deutscher Buchbinderverband. Die Urabstimmung am 6. Juli für die Wahl zweier Beifizer zum Verbandsvorstand zeitigte folgendes Resultat: Es erhielten die Kollegin Krzymin 1467, Sollege Wienede 1164, Sollege Tenticher 376 und Kollege Dähne 317 Stimmen. Die ersten beiden sind somit gewählt.

Die Drtsverwaltung.

Hus Induftrie und Handel.

Die Preise steigen weiter.

Die Bossische Zeitung" veröffentlicht allmonatlich Breistabellen, in denen die gegenwärtigen Preise mit den Durchschnittspreisen der Jahre 1889 bis 1898 verglichen werden. Die Preise 1889 bis 1898 find dabei gleich 100 gefeßt. Bahlte man z. B. für Roggen im in Mai d. J. auf 135. Im folgenden geben wir diese Relativzahlen Durchschnitt der genannten Jahre 100, so stellt sich der Roggenpreis für einige der wichtigsten Waren:

Mai 1911 Arpil 1912 Mai 1912 135

Roggen.

114

132

Weizen

120

136

139

Rinder

134

141

145

Schweine Butter Heringe. Bolle Eisen Kohlen Petroleum  .

105

138

135

110

126

117

113

130

134

129

136

136

.

97

108

108

96

105

105

108

131

138

Eine freigebige" Kirchengemeinde und ihre Arbeiter. Eine Kirchengemeinde, der es sehr gut geht und die darum ge­nannt zu werden verdient, ist die hiesige Luisenstadtgemeinde. Die Gemeinde hat durch umfangreiche Länderverkäufe in Neukölln große Summen erworben. Die neuen Gemeindeförperschaften haben sich nun gleich von einer erfreulichen Freigebigkeit gezeigt. 200 000 Mart haben sie dem Kgl. Konsistorium für den Bau einer Kirche in Charlottenburg   zur Verfügung gestellt, weiter haben sie Gelder bewilligt für das Gemeindehaus der Thomasgemeinde, ferner für einen Kirchenbau in Rahnsdorf  . Für die Kirche in Swakopmund  ( Deutsch- Südwestafrika  ) wurde Kanzel und Altar, für die Kirche Von den 39 aufgeführten Waren zeigen im Mai d. J. die Mehr­in Lüderitzbucht( ebenfalls Südwestafrika) wurde ein Harmonium zahl einen höheren( 20) oder den gleichen( 11) Breis als im April geftiftet. Diese Freigebigkeit der reichen Gemeinde wird allgemeine D. J. Gegen den Mai vergangenen Jahres find 32 von 39 Waren Anerkennung finden." teurer geworden. Die Bedeutung dieser Preiserhöhungen zeigt sich So fonnten wir es vor einigen Tagen in bürgerlichen Blättern auch recht deutlich, wenn man die einzelnen Waren zu Gruppen zu­lesen. Und nun die Kehrseite der Medaille. Wie steht es mit den sammenfaßt. Segt man wiederum die Preise der Jahre 1889-1898 Lohn- und Arbeitsverhältnissen der bei dieser Gemeinde tätigen gleich 100, so zahlte man: Friedhofsarbeiter? Alle fünf Jahre soll auf diesen Friedhöfen eine Bulage von 25 Pf. pro Tag gezahlt werden. Diese Zulage ist nun am 1. April d. J. nicht zur Auszahlung gelangt. Es wurde darum eine Eingabe an den Gemeindefirchenrat gerichtet, in der die Aus­zahlung der Zulage verlangt wird. Ferner wird, in Anbetracht der berteuerten Lebenshaltung, eine allgemeine Lohnerhöhung für alle Arbeiter gefordert. Weitere in der Eingabe ausgesprochene Wünsche betreffen die Arbeitsruhe an den Feiertagen, die in die Woche fallen, wie Karfreitag usw. Dann wird verlangt, daß der Lohn während der Arbeitszeit ausgezahlt wird, ferner, daß an Sonn­und Festtagen der Arbeitsbeginn auf 7 Uhr, statt wie jest auf 6 Uhr, gelegt wird.

Sämtliche Wünsche der Arbeiter, mit Ausnahme der Lohn­zahlung während der Arbeitszeit, haben die Gemeindekörperschaften abgelehnt. Während auf der einen Seite Hunderttausende von Mark an andere Gemeinden gespendet werden, ja selbst Summen Arbeiter nichts übrig. Diese können weiter darben. Und dabei

Getreide.

Sonstige inländische landwirts schaftliche Produkte Ausländische landwirtschaft­liche Produkte Tierische Produkte Tertilprodukte. Mineralien.

Mai 1911 April 1912 Mai 1912 112,3 132,7 135,7

104,9 166

166,1

4

. 120,5 132,3

139,5

140,1

148

149,5

141,9

141,1

144,4 148,5

143,8 129,1

Mit Ausnahme der Textilgruppe, die eine geringe Preis­minderung zeigte, find sämtliche Gruppen gegen das Vorjahr ge­stiegen. Auch im Mai erfuhren die Preise gegen den April noch er­hebliche Erhöhungen.

Tarifermäßigung für Vieh und Fleisch.

Letzte Nachrichten.

Weitere Beratung der französischen   Wahlreform. Baris, 9. Juli.  ( W. T. B.) Die Deputiertentammer fette heute die Beratung über die Wahlreform fort. Namentlich wurde eine Abstimmung angenommen, die jedem Wähler soviel Stimmen gewährt, als der Wahlkreis Deputierte entsendet.

Eine italienische Besehung".

Rom  , 9. Juli.  ( P.-T.) Die offizielle Meldung über die Besetzung von Misrata   am 8. Juli gibt selbst zu, daß jene militärische Operation, die man vor drei Wochen als Besehung von Misrata   bezeichnet hatte, nichts weiter als eine Landung an einem ziemlich entfernten Punkte war. Die Befeßung hat weiter neun Lote und hundertdreiundvierzig Verwundete gekostet, von denen 60 tödliche Verlegungen erlitten haben.

Gegen die politische Betätigung der türkischen Offiziere. Konstantinopel  , 9. Juli.  ( W. T. B.) Der Senat hat heute endgültig den Gefeßentwurf angenommen, durch den Offi zieren berboten wird, sich mit Politik zu befassen.

Von dem monarchistischen Putsch in Portugal  . Lissabon  , 9. Juli.  ( W. T. B.) Aus Chaves   wird von gestern abend um 6 Uhr 15 Minuten gemeldet: Die Rohalisten ver­wendeten bei ihrem Angriff auf Chaves   Schnellfeuergeschüße. Sie verwundeten vier Offiziere und töteten sechs Soldaten, während sie selbst zahlreiche Tote und Verwundete hatten. Die republikanischen Truppen wurden bei ihrer Rückkehr von der Verfolgung des Feindes mit Freundenkundgebungen empfangen.

Gerüsteinsturz.

Aachen  , 9. Juli.  ( H. B.) Das Baugerüst zu einem Gay- Lussac­Turm für die Schwefelsäure- Fabrik der Stolberger   Zinthütte in Münsterbusch   ist eingestürzt. 3wei Arbeiter wurden getötet, einer schwer verletzt.

Fleischvergiftung.

Brüssel, 9. Juli.  ( H. B.) In Comines ertrantten 20 Per sonen nach dem Genusse von Fleisch eines verendeten Kalbes. Der für Afrika   ausgeworfen werden, hat der Gemeindevorstand für seine stiegen. So zahlt man im Kleinhandel für 1 kilogramm Rindfleisch gefahr. Das Fleisch des Kalbes war feiner tierärztlichen Unter­Die Fleischpreise sind im letzten Jahre ganz außerordentlich ge- Bustand der Kranten ist sehr ernst. Mehrere schweben in Todesa Das Gericht hat eine Untersuchung sind es doch die Arbeiter, die auch jedes Jahr dazu beitragen, der 1,77 D.( ſtatt 1,65 M. im Vorjahre), für Stalbfleisch 1,97 m. fuchung unterzogen worden. Gemeinde neue Ueberschüsse, besonders von den Gießgeldern, zu 1,60 m.( 1,48 M.). Das sind Durchschnittszahlen, die für einzelne ( 1,90 m.), für Hammelfleisch 1,85 m.( 1,77 m.), für Schweinefleisch eingeleitet. zuführen. Das Publikum würde staunen, wenn es mal eine Auf- Fleischforten und für einzelne Drte noch beträchtlich übertroffen stellung bekommen würde, was die Gemeinden an den Gießgeldern werden. Damit diefe Differenzen in den Angebots- und Nachfrage­Unwetter auf der Halbinsel Krim. der Friedhöfe verdienen. Kertsch  , 9. Juli.  ( W. T. B.) Durch einen Wollenbruch Die Entlohnung der Friedhofsarbeiter ist aber auf fait jämt. verhältnissen sich beffer ausgleichen, haben nach dem Börsen ist der dritte Teil der Stadt überschwemmt. Das Poſtgebäude und lichen Berliner   Friedhöfen eine sehr schlechte. Löhne von 3,50 M. Courier" die Aelteften der Berliner   Kaufmannschaft bei dem Eisen- die Kanzlei des Stadthauptmanns stehen unter Wasser. Dank der bis 4 M. pro Tag bilden die Regel. Dabei ist der größte Teil der bahnminister eine Herabſegung der Tarife für den Bieh- und Fleisch- rechtzeitig ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen sind keine Opfer an Arbeiter nur Saisonarbeiter, nur während der Sommermonate berkehr beantragt. Menschenleben zu beklagen, doch ist der Sachschaden erheblich, beschäftigt. Die Ursache der schlechter Verhältnisse auf den Fried­höfen liegt in den schlechten Organisationsverhältnissen. Erst in besonders in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betrieben. Ein Fiskus und Kohlensyndikat. Hilfskomitee hat sich organisiert. Bei einem heftigen Sturm auf den letzten Jahren ist es gelungen, von den Friedhofsarbeitern der Auf eine Eingabe, welche die Handelskammer in Straß- See sind drei Barkassen gesunken, sechs Mann ertranten, Kirchengemeinden eine Anzahl in der Sektion der Fried- burg i. Els. im März d. J. wegen der Ringbildung auf dem Aus Simferopol   wird berichtet, daß die letzte Ueberschwem­hofsarbeiter des Allgemeinen Deutschen Gärtner. Kohlenmarkte an das faisert. Ministerium gerichtet hatte, ist dieser mung auf der Krim   einen Schaden von Millionen Rubel vers vereins( Adresse Berlin   S. 42, Luisen- llfer 1) zu organisieren. folgender Bescheid zugegangen: Der preußische Minister für Handel ursachte.

Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Injeratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.