Die monarchistische Gegenrevolution. Lissabon , 9. Juli. Etwa 150 Royalisten der gestern im Norden von Chaves geschlagenen Abteilung haben sich heute der Militärbehörde von Chaves ergeben. Eine Kompagnie Infanterie versuchte die Gemeinde Cabeceiras de Basto anzugreifen, wurde aber von den Einwohnern zurückgeschlagen. Jetzt wird das Dorf von einem Infanterieregiment belagert.
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Lissabon , 9. Juli. Der Marineleutnant Manuel Albert Soares, der als Verschwörer festgenommen, fürzlich aber freigesprochen worden war, wurde heute abend in dem Augenblic, wo er sich in ein Hotel am Rocio- Plaz zu flüchten suchte, von einem Carbonari durch vier Revolverschüsse getötet. Der Carbonari wurde verhaftet. Liffavon, 10. Juli. Die Kolonne des Kapitäns Conceiro lagert gegenwärtig bei Soutelinho, drei Kilometer von der spanischen Grenze entfernt, im Kreise Cabeceiras de Basto, wo überall Aufruhr herrscht. Die republikanische Armee drang in Cabeceiras ein und fand es von den Einwohnern, die sich in die Berge geflüchtet
Automobile überall ins Land gefandt, 500 Wahlversammlungen ab gehalten und 100 000 Exemplare eigener Wahlschriften verbreitet.
33% Broz, berechnet nach einem Jahresarbeitsverdienst von 637 M., festgesetzt wurde. Auch hiergegen wurde Berufung bei dem Schiedsgericht eingelegt, und zwar richtete sich die Berufung gegen die Bu 1. ist zu bemerken, daß der einzige Agitator" nur ein höhe der Rente, als auch gegen den angenommenen JahresarbeitsUeberbleibsel aus älteren Agitationsmethoden ist. Die übergroße, verdienst. B. hatte laut Bertrag einen Barlohn von 300 M. nebst fyftematische Agitationsarbeit der Partei wird schon Deputat zu beanspruchen. Deputat in Geldwert umgerechnet ergab seit längerer Zeit von den lokalen Parteiorganisationen, in erster inklusive des Barlohns einen Verdienst von 993 M. meisten von ihnen berichten z. B. für 1911, daß jeder mehrere November 1910, daß die Berufung gegen die Rentenhöhe zurückLinie von den sogenannten Parteibistritten betrieben. Die Das Schiedsgericht erhob Beweis und entschied dann im underte von Vorträgen und Versammlungen arrangiert zuweisen, der Berufung bezüglich des Jahresarbeitsverdienstes habe. jedoch insofern stattgugeben sei, als ein Jahresarbeitsverdienst von Was Punkt 2 anbelangt, ist es richtig und von der Partei seit 780 m. der Berechnung zugrunde au legen fei. Das Schiedsgericht Jahren mit Dankbarkeit anerkannt, daß der Verlag des Jugend- stüßte sich darauf, daß der Landrat in Königsberg den Wert der verbandes gut geleitet worden ist und für die sozialistische Auf- Naturalbezüge auf 360 M. festgesezt hat. B. war, als der Unfall flärung der schwedischen Arbeiter sehr viel geleistet hat. Ebenso passierte, noch nicht ein volles Jahr im Betriebe tätig, so daß der bracht. Es wurde daher von vielen Genossen gewünscht, daß die gelegt wurde, und zwar Barlohn 390 M., Handwerkzeugentschädi hat ein Verlag unserer Parteiorganisation in Malmö Gutes ge- Lohn eines ihm gleichwertigen Arbeiters der Berechnung zugrunde brei sozialdemokratischen Verlage zusammengelegt werden fönn gung 30 M., Naturalbezüge 360 M., insgesamt 780. Das ten, um dadurch das Bestmögliche leisten zu können. Während Schiedsgericht erklärte des weiteren in der Entscheidung, daß der der Verhandlungen über diesen Plan ist die Reorganisation des persönliche Verdienst des B. nicht zur Festsetzung kommen könne. alten Parteiverlags zum Stillstand gekommen, was an sich gewiß B. legte Refurs beim Reichsversicherungsamt ein. Vor kurzem Seitdem jedoch der Plan einer Verschmelzung verhandelte das Reichsversicherungsamt über die Ansprüche des P. es, daß das Schiedsgericht mit Recht den Sab von 780 M. der Rentenberechnung zugrunde gelegt habe, da diese Summe von einem dem B. gleichwertigen Arbeiter verdient wurde.
hatten, geräumt. In der Umgegend von Chaves find vierzig Leichen definitiv als gescheitert betrachtet werden muß, sind die Vorarbeiten und wies ben Rekurs zurüd. In den Entscheidungsgründen heißt
und ein zweites Geschütz der Aufständischen gefunden worden.
Marokko.
Neue Alarmnachrichten.
Baris, 10. Juli. Die Agence Savas" meldet aus Fez bom 9. Juli: Aufständische aus der Gegend von Gefru haben von neuem einen Sandstreich gegen die Stadt versucht. Die Garnison machte einen Ausfall, um der Stadt Luft zu schaffen. Mazagan, 9. Juli. Briefliche Mitteilungen aus Marra tefch vom 7. Juli besagen, daß die Lage dort ernst fei. Die Stadt ist von aufrührerischen Stämmen umgeben und die Europäer sind in ihren Wohnungen eingeschlossen.
Abdankung des Sultans.
London , 10. Juli. Die Times" melden aus Tanger vom 9. Juli: Nach allgemeiner Annahme steht die Abbankung des Sultans Mulah Safid unmittelbar bevor, und es gilt als sicher, daß sein Bruder Mulay Jussef zum Sultan proklamiert werden wird. Mulan Safid will seinen Aufenthalt in Tanger nehmen.
Der Kampf gegen den Einfluß des ausländischen Kapitals. Befing, 10. Juli. ( Meldung des Neuterschen Bureaus.) Die Note, welche der Finanzminister den ausländischen Bantiers überreicht hat, läßt nur noch eine sehr geringe Möglichkeit für weitere Unterhandlungen offen. Der Finanzminister hat in einem Telegramm an die Provinzen seine Haltung gegenüber den Banken begründet; sein Vorgehen entspreche den Wünschen der Provinzen, es sei ihm unter diesen Umständen unmöglich, eine Anleihe zu erhalten, und er könne daher den Provinzen kein Geld liefern; er überlasse somit die weiteren Schritte den Provinzen. Die Regierung hat einige Millionen Taels zur unmittelbaren Berfügung, aber einige Provinzen sind in großer Geldnot, und Meute reien der nicht abgelohnten Truppen sind nicht unwahrscheinlich. In jedem Falle dürften sich die Provinzen genötigt sehen, ihre Truppenkörper aufzulösen und ihrerseits Steuern aufguerlegen. Die fremden Gesandten haben dem Minister die Bedingungen für eine europäische Anleihe auseinandergesezt und ihn auf die Folgen aufmerksam gemacht, die der Abbruch der Berhandlungen für den Kredit Chinas haben würde.
Aus der Partei.
Zur Neorganisation der Partei nahmen am Dienstag die Parteigenoffen von Beipzig Stellung. In einer Versammlung des 12. und 18. sächsischen Reichstagswahl. freises( Leipzig - Stadt und-Band) berichtete ipinati über die Arbeiten der auf dem Jenaer Parteitag gewählten Reorganisationsfommission. Zur Vorlage der Kommission hatte eine Sigung der Barteifunktionäre Abänderungsanträge gestellt; außerdem hatte Lipinski noch Anträge gestellt. Nach eingehender Beratung, in der ber Genoffe Geyer sich scharf gegen den vorgeschlagenen Parteis ausschuß wendete, der die Einheitlichkeit der Parteileitung zerstöre und die politische Initiative des Parteivorstandes lähme, statt sie zu fördern, wurden folgende Anträge angenommen:
Im§ 5 des Entwurfs der Reorganisationsfommission die Worte monatlich 40 Pf. oder" und" monatlich 20 Pf. oder" zu streichen.
Mit der Aufhebung des Frauenbureaus und der Vertretung Der Reichstagsfraktion auf den Bartettagen erklärt sich die Werfammlung einverstanden; dem Barteitag soll überlassen bleiben, die Stärke der Vertretung festzusehen.
Den in ben§§ 20, 21 und 22 des Entwurfs vorgesehenen Parteiausschuß lehnt die Versammlung ab und beantragt: 1. ben Parteivorstand um fünf unbefoldete Beisitzer au ver. mehren, die vom Parteitag zu wählen find;
2. die Kontrollkommission zu erweitern und ihr politische Funktionen zuzuweisen. Antrag Geyer:§ 19 2bf. 3 bes gegenwärtigen Statuts. der die Einberufung der Bezirks. und Landesvorstände durch den Parteivorstand zu einer gemeinsamen Konferenz vorfieht, bestehen zu lassen, wurde angenommen. Ferner nahm die Bersammlung einen Antrag der Partei. leitung von Leipzig an, den Parteitag 1913 in Leipzig abzuhalten, damit die Partei ihr fünfzigjähriges Bestehen an dem Orte begehe, an dem ihre Wiege stand. Außerdem ist gerade 1913 in Leipzig patriotischer Rummel, wie die Hundertjahr feier der Völkerschlacht bei Leipzig , die Einweihung des entsprechen ben Denkmals, bas„ teutsche" Turnfest usw. Da biete der Partei tag ein ernüchterndes Gegengewicht.
eines mehr modernen Ausbaues des Parteiberlags jest endlich in vollem Gange und für die nächsten Jahre die Ausgaben in schwedischer Sprache von mehreren der älteren und neueren Standard worts des internationalen Sozialismus schon gesichert.
Daß der Parteiverlag während dieser Zwischenzeit jedoch propagandistisch wirksam war, geht aus folgenden Zahlen hervor, die mit Punkt 3 zu vergleichen sind. Es wurden von diesem Verlage während der Wahlkampagne insgesamt 1 658 000 Wahlschriften, darunter nicht wenige von bleiben bem agitatorischen und auf ärenden Werte, im Lande verbreitet. Die Zahl der Wahlversamm. lungen wird auf ungefähr 2600 geschätzt. diesen, die die Partei der besonderen Agitation des JugendDie etwa 500 bon verbandes zu verdanken hat, waren gewiß eine gute Silfe zur gemeinsamen Sache aller Genoffen, und es ist gar nicht angenehm, jest nachher eine Quasi- Verteilung von dem, was die eine und die andere Organisation zu leisten imftande war, borzunehmen. Dem Versuch gegenüber, den dirett falschen Schein zu erweden, daß in Schweden die Partei eigentlich verfault und unwirksam sei und nur noch der Jugendverband das gesamte agitatorische Leben ber Partei aufrechterhält", war jedoch eine furae Rich tigumgänglich. Sie werben auch nach diesen Proben ziemlich gut bestellung der Tatsachen vor den deutschen Genoffen uns urteilen fönnen, wie es mit ben Angriffen des Genossen Höglund auf unsere Seichstagsfrattion steht.
Ein Häusler und Arbeiterfest in Jütland . Die dänische Literatur hat seit einer Reihe von Jahren in ihren besten Leistungen mehr und mehr einen proletarischen Cha. rafter angenommen, wie es vor allem in den Werken von Under en Rego, Jeppe Aakjar und Joban Skjoldborg hervortritt. Diese Dichter verleugnen auch auf der Höhe thres Ruhmes nicht ihre proletarische Gesinnung, sie bleiben ihren sozialen to revolutionären Größen unserer modernen deutschen Literatur. Idealen treu und stehen so in wohltuendem Gegensatz zu den einst Die dänischen Proletarierdichter versammeln bas Landproletariat um sich, veranstalten Feste mit den Häuslern und Landarbeitern, um fie anzufeuern zum Kampf für die Befreiung von der Macht der Junker, aus dem Joche des Kapitals.
Ein solches Fest hatte Johan Stjoldborg von dem feinerzeit bie ergreifende Grzählung Sava" in unserem Unterwesen veranstaltet, das auf der schönen jütländischen Halbinsel haltungsblatt abgebrudt wurde am Sonntag auf seinem un Dynas liegt. Runb 10 000 Häusler, Bandarbeiter und Seibeleute hatten sich dort auf Stjoldborgs Salbinsel versammelt. Eingeleitet wurde das Fest durch den Massengesang von Stjoldborgs Häusler. lied, das zu einem echten sozialen Bolisliede geworden ist. Dann begrüßte der Dichter die gewaltige Schar seiner Gäste in einer feurigen Ansprache, und im weiteren Verlauf des Festes wurden Borträge gehalten von dem raditalen Follethingsabgeordneten und ehemaligen Landwirtschaftsminister Poul Christensen sowie von unserem Parteigenossen Foltethingsabgeordneten A. M. Klausen . Noch anbere Redner, Vertreter der Landarbeiterbewegung, mahnten in fraftvollen Worten zu unablässigem Streben und Kämpfen für die Befreiung des Proletariats. Auch ein Opernsänger, Johs Fönns, war zur Stelle und trug Stjoldborgsche Lieder vor. Das Gest war ein mächtiger Ansporn für die Agitation unter dem Land. proletariat, der Schicht des dänischen Proletariates, die, der Arbeiterschaft in Industrie und Handwerk nacheifernd, fich jetzt emporringt aus der Tiefe, sich starte Organisationen schafft, um mitzuarbeiten an dem großen Wert der Befreiung aus wirtschaftlicher, und sozialer Knechtschaft.
Soziales.
Auch ein Beitrag zur Landflucht.
Wäre B. in Berlin verunglüdt, so wäre ber Rente, da der Lohn eines Stellmachers zwischen 1800 und 2000 m. schwankt, ein anrechnungsfähiger Verdienst von 1600 bis 1666% M. zugrunde zu legen gewesen. Da PB. jedoch in einem landwirtschaftlichen Betriebe verunglückte, tamen für ihn die schlechteren Bestimmungen des landwirtschaftlichen Unfallversicherungsgesetzes zur Anwendung. Wer sollte es einem Arbeiter angesichts berartiger Ungerechtigkeiten, die auch durch die neue Reichsversicherungsordnung nicht beseitigt Arbeitstraft den Agrariern zur Verfügung stellt? Hendere man werden, berdenten, wenn er nicht als gelernter Arbeiter seine die Ausnahmebestimmungen, der nach dem Unfallversicherungsgesetz und nach anderen Gefeßen die auf dem Lande tätigen Arbeiter unterworfen sind, so wird man weniger über Leutenot oder Bandflucht der Arbeiter zu klagen haben.
Krankenkassenbetrüger vor Gericht.
Bekanntlich sind die Arbeitgeber verpflichtet, für die bei ihnen rankenkasse zu zahlen und zwei Drittel davon den Arbeitern bom beschäftigten Personen die vollen Beiträge an die zuständige Lohn abzuziehen. Bahlungsunfähige Arbeitgeber machen sich strafbar, wenn sie diese zwei Drittel abziehen, aber nicht an die Staffe abführen. Die Gemeinsame Ortstrantentasse in Königsberg i. Pr. hatte von mehreren Unternehmern andauernd keine Beiträge erlangen können, auch die Zwangsvollstreckungen waren fruchtlos. Da die Kaffe annehmen mußte, daß die Unternehmer ihren Arbeitern die gefeßlichen Abzüge vom Lohn gemacht, aber nicht an die Staffe abgeführt hatten, stellte sie gegen mehrere Strafantrag. Der Staatsanwalt erhob auch Anklage.
In der Verhandlung, die vor einigen Tagen stattfand, konnte den betreffenden Unternehmern nicht nachgewiesen werden, daß sie Landgerichtsdirektor Löffle, sprach sich nun sehr entrüstet über das den Arbeitern Abzüge gemacht hatten. Der Gerichtsvorsitzende, höchft leichtfertige Vorgehen der Kaffe bei ihren Strafanträgen" aus. Das Gericht werde in fünftigen Fällen der Krankenkasse die Kosten des Verfahrens auferlegen. Auch der Staatsanwalt blies in dasselbe Horn, warf der Kasse grobe Fahrlässigkeit in der Anzeigeerstattung vor und beantragte sogar, ihr die Kosten aufzu
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erlegen. Erstaunlich ist, wie die Herren hier die Rollen vertauschen. Die Richtigkeit der Anzeige burch Ermittelungen und Zeugenverneh mungen festzustellen, war Sache der Staatsanwaltschaft, da die Staffe hierzu gar teine Möglichkeit und tein Recht hat. Andererseits mußte auch die Straftammer, die über die Gröffnung des Hauptberfahrens zu beschließen hatte, prüfen, ob das Verfahren begründet war. Die Herren haben sich diese Arbeit gespart und werfen nun der Kaffe Leichtfertigteit vor. Bemerkenswert ist, daß weder das Gericht, noch der Staatsanwalt auch nur ein Wort der Entrüstung über das Berhalten der Arbeitgeber fand, die der Kasse zwar Lasten auferlegen, aber nichts zahlen. Eine dahinzielende Bemertung eines als Beugen anwesenden Staffenbeamten wurde als nicht hergehörig zurückgewiesen. Die Kaffe hat gegen den Borsisenden und den Staatsanwalt Beschwerde erhoben.
( Siehe auch 1. Beilage.)
Aus Induftrie und Dandel.
Wagenmangel.
Seit langem wird von der Industrie geklagt, daß es an Wagen zur Beförderung der Waren auf der Eisenbahn fehle. Besonders im vergangenen Jahre, als infolge der Trockenheit die Schiffahrt eingestellt oder eingeschränkt werden mußte, machte sich dieser von dem Eisenbahnfistus verschuldete Uebelstand besonders unangenehm Nach§ 10 des G.-1.-2.-G. ist die Rente eines Berlebten nach bemerkbar. Die offiziellen Ableugnungen der Eisenbahnverwal demjenigen Arbeitsverdienst zu bemessen, ben der Berlebte felbst tungen vermögen natürlich nichts zu helfen. Wie sehr die Industrie innerhalb eines Jahres im Betriebe erzielt hat. Der 1500 et. tatsächlich leidet, geht 3. B. aus dem Bericht des Vereins für bergübersteigenbe Betrag wird jedoch nur mit einem Drittel in An- bauliche Interessen" hervor. In dem Jahre 1911 fehlten insgesamt rechnung gebracht. Von dieser Summe gilt dann zwei Drittel als etwa 740 000 Wagen; allein in den vier Monaten vom September Bollrente. Ist hierdurch schon der in der Industrie zu Schaden bis Dezember 225 400 Wagen. Ueber den Umfang der Schädigekommene Arbeiter erheblich geschädigt, so noch viel mehr der in gungen durch den Wagenmangel schreibt der Verein u. a.: Durch die völlig unzureichende und höchst unregelmäßige der Landwirtschaft beschäftigte Arbeiter. Hier berechnet sich die Rente nach demjenigen Jahresarbeitsverdienst, der durch die höhere Wagengestellung im vergangenen Jahre haben sich die Folgen des Verwaltungsbehörde für den Kreis festgestellt worden ist. Dieser Wagenmangels, auf die wir fast Jahr für Jahr hinzuweisen GeGas ist äußerst gering. Er beträgt in Deutschland durchschnittlich legenheit gehabt haben, in ganz besonders einschneidender Weise noch nicht 600. für erwachsene männliche, noch nicht 400. geltend gemacht. Der Förderausfall, welcher den Zechen im niederfür erwachsene weibliche Arbeiter. In einer Reihe von Kreisen rheinisch- westfälischen Steinkohlenbezirt allein in den Monaten Cl geht der Durchschnittssak für erwachsene männliche Arbeiter unter 400 M. zurück, im Kreise Rosenberg beträgt er nur 300 M. Für weibliche erwachsene Arbeiter erreicht der Jahresdurchschnitts say vielfach noch nicht einmal 300 M., in Löbau in Westpreußen gar nur 180 Mart. Auf S. 432, 483 des Handbuchs für fozialdemo. fratische Wähler 1911 find die Streife einzeln aufgeführt. Für Betriebsbeamte und für biejenigen Arbeiter, die auf Grund ihrer technischen Fertigkeit eine besondere Stellung ein nehmen, wie Maschinenführer, Heizer, Müller, Ziegler, Stellmacher, Schmiede usw. ist allerdings bestimmt, daß der von diesen tatsächlich erzielte Jahresarbeitsverdienst bei der Berechnung einer Rente augrunde au legen ist. Troß dieser Bestimmung werden diese Arbeiter immerhin durch das Gefeß noch mehr geschädigt, als die in der Industrie tätigen. Hierfür ein Beispiel.
Die Gegenfäße in der schwedischen Partei. Genosse Branting- Stodholm schreibt uns: Ueber Die Gegenfäße in der schwedischen Partei" hat der " Vorwärts" vom 2. Juli eine Zuschrift des Obmannes des schwedischen Jugendverbandes, Genossen 8. Höglund, gebracht, worin dieser allerlei Angaben über die Parteiverhältnisse Schwedens in feiner Der Stellmacher Ferdinand B. erlitt am 12. August 1908 auf besonderen Weise den deutschen Genossen vorführt. Ich habe nicht die Absicht, mich in die Polemit, die zwischen dem Genossen von unserem Jugendverbande und Ihrem schwedischen Mitarbeiter geführt ist, einzumischen. Nur ein paar ganz verdrehende Darstellungen gegen die Partei und besonders gegen den Parteivorstand werden Sie mir gewiß erlauben mit einigen Beilen im Vorwärts" zu berichtigen.
Der Schreiber des Jugendverbandes gibt es als„ Tatsache" aus, daß unser Verband es ist, der das gesamte agitatorische Leben der Partei aufrechterhält". Ich würde über die Selbstgefälligkeit einer felchen Behauptung kein Wort verlieren. Die Begründung muß dagegen etwas näher angesehen werden. Es werden brei Tatsachen als Beweise angeführt: bie Parteileitung hat nur einen einzigen Agitator im ganzen Bande tätig", der Jugendverband mindestens sechs; der Parteiverlag hat, außer Wahlliteratur, seit zwei Jahren faft nichts herausgegeben, der Ber lag des Jugendverbandes veröffentlicht ununterbrochen Bropa gandaliteratur; in der letzten Wahlbewegung hat der Berband awei
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tober und November erwachsen ist, betrug nach unseren Erhebungen nicht weniger als 677 410 Tonnen. Auch erwachsen den Zechen nicht unbeträchtliche Ausgaben dadurch, daß sie, um die Förderung folange wie nur irgend möglich aufrechtzuerhalten, beim Ausbleiben von leeren Wagen Kohlen, Kots und Britetits auf allen nur irgend zur Verfügung stehenden freien Bläßen aufstapeln müssen. So wurden in zwei Monaten nicht weniger als 413 142 Tonnen Kohle, 89 407 Tonnen Koks und 12 005 Tonnen Briketts auf Lager genommen. Nimmt man für Stürzen und Wiederaufladen dieser Mengen nur einen Lohnaufwand von durchschnittlich 59 Pf. für eine Tonne an, so sind die Kosten für das Lagern innerhalb der zwei Monate mit insgesamt rund 260 000 2. nicht zu hoch ge= griffen. Welche Verluste durch Qualitätsverminderung der ge= lagerien Mengen Berkleinerung, Selbstentzündung, Feuchtigfeitsaufnahme entstehen, läßt sich zahlenmäßig taum erfassen; dem Amtsgut Biecher, Kreis Königsberg in der Neumark, dadurch sie sind aber erfahrungsgemäß ganz bedeutend, und es kommt auch einen Unfall, daß er beim Weizenabtragen aus der Bahn aus nicht selten vor, daß die gelagerten riesigen Beträge überhaupt rutschte und sich eine Verlegung der Wirbelsäule, sowie eine Ge- wertlos werden. Bei der großem Knappheit an zurollendem Leerhirnerschütterung zuzog. Da der Unfall Folgen hinterlassen, er material mußten die fotsproduzierenden Zechen vielfach auch auf bob P. bei der Brandenburgischen landwirtschaftlichen Berufs- die Wagen zurückgreifen, die in Zeiten ruhigeren Verkehrs nicht genossenschaft Anspruch auf Entschädigung. Dieser Anspruch wurde für Stofs-, fondern für Kohlenfendungen bestimmt sind. Nach der zurückgewiesen, weil die Genossenschaft bestritt, daß erwerbsstörende Mitteilung unserer Vereinsmitglieder haben in der genannten Folgen des Unfalls zurüdgeblieben. Siergegen wurde beim Schieds. Beit nicht weniger als 26 527 Wagen für Rotssendungen aufgegericht für Arbeiterversicherung für den Regierungsbezirk Frant. bordet werden müssen, und die hierdurch entstandenen Kosten sind furt Berufung eingelegt, auf Grund deffen der Bescheid der Ge- mit rund 134 000 W. angegeben worden. Zu alledem tritt noch die nossenschaft aufgehoben wurde, und die Sache zur anderweiten Ent. Sorge, daß infolge der gewaltigen Förder. und Versandausfälle scheidung an die Genossenschaft zurücverwiesen wurde. Beran- der deutschen Noble leicht Abfabgebiete verloren gehen. laffung zu dieser Zurüdverweisung war, daß die Genossenschaft Wie die Betriebe selbst, so leiben die in ihnen beschäftigten ben§ 75 Abja 8 bes Unfallversicherungsgefeßes für Land- und Arbeiter naturgemäß mit am empfindlichsten unter einer nicht Forstwirtschaft außer acht gelassen hatte, wonach ber behandelnde ausreichenden Wagengestellung. Sobald mehrere Tage hintereinArat hätte gehört werden müssen. Die Genossenschaft erteilte nun ander größerer Wagenmangel eintritt oder die Wagen start ver mehr Februar 1910 einen neuen Bescheid, in dem bis zum Dezember spätet gestellt werden, müssen sich die Zechenverwaltungen zur Ein. 1900 eine Rente von 50 Prog. und von dort an eine solche von fegung von Seierschichten oder Kürzungen der Schichten entschließen.