zu vergiften. DaZ junge Mädchen war in letzter Zeit ichne Stellung und konnte trotz allen Bemühens keine andere Beschäftigung finden. Ein Arzt veranlaßtc die Ueberführung der Krankenpflegerin nach dem Krankenhause in Westend , wo sie in fast hoffnungslosem Zu- stände daniederliegt._ Im Freibad Grünau soll eS nach uns zugegangenen Mitteilungen für Nichtschwimmer an einigen Stellen geradezu ledens- gefährlich sein. An der Grenze für Nichtschwimmer sind starke Pfähle eingerammt, die miteinander durch Taue verbunden sind und so eine Absperrungslinie bilden. Diese Taue sollen nun an einigen Stellen verfault und dadurch abgefallen sein, so daß der Badende nicht weis;, wie weit er sich als Nichtschwimmer inS Wasser wagen darf. Geht ein Badender ahnungslos über die Pfähle hinaus, so geht ihm da§ Wasser über den Kopf hinweg und er verliert den Grund unter den Füßen. Am Sonntag ging ein Arbeiter ebenfalls ahnungslos über die Grenze für Nichtschwimmer und geriet sofort in ernste Lebens- fiefahr: hätten sich Mitbadende nicht sofort um seine Rettung bemüht, o wäre er zweifellos ertrunken. Nach dieser uns zugegangenen Schilderung wäre eS unbedingt notwendig, daß die Verwaltung des Freibades das Terrain für Nichtschwimmer einer genauen Revision umerziehen und dort, Ivo die Taue abgefallen sind, unverzüglich neue anbringe» läßt. Beim Baden ertrunken ist im Plötzensee ein unbekannter Mann, dessen Persönlichkeit sich nicht feststellen ließ. Ein Angler sah am frühen Morgen wie ein junger Mann plötzlich beim Baden ver- sank und nicht wieder zum Vorschein kam. Der Angler stürzte sich ins Wasser und es gelang ihm auch, den Untergehenden zu fassen und aus dem Wasser zu ziehen. Leider jedoch war es schon zu spät. Die Leiche des Ertrunkenen wurde nach dem Plötzenseer Friedhof gebracht. Papiere zur Feststellung semer Persönlichkeit trug der Tote nicht bei sich. ES ist ein 20 Jahre alter Mann, der 1,74 Meter groß ist, blondes Haar, blaue Augen, und als besondere Kennzeichen, zusammengewachsene Augenbrauen hat. Seinem Aeußcren nach handelt es sich um einen Schlosser oder in der Eisenbranche beschäftigt gewesenen Arbeiter. In seinen Taschen fand man zwei Blechmarken, anscheinend Kontroll- oder Bier- marken, von denen eine die Nummer 15 trägt. Nachrichten zur Feststellung der Persönlichkeit des Toten wolle man an den Guts- Vorsteher zu Plötzen see richten. Tödlicher Betriebsunfall. Ein 42jähriger Arbeiter aus Pankow , der gestern nachmittag in einer Hutfabrik in der Greifs- walder Straße mit Farbkochen beschäftigt war, verlor plötzlich, während er auf dem Kesselrande saß, das Gleichgewicht und stürzte rücklings in die siedende Farbe. Andere Arbeiter zogen ihn heraus und brachten ihn»ach dem Krankcnhause Am Friedrichshain , wo er noch am selben Abend den durch die Verbrühung erlittenen Ver- letzungen erlag. Auf einen gefährlichen Kautionsfchwinbler, der in zahlreichen Städten des Reiches aufgetreten ist, macht die Elberfelder Krimi- nalpolizei die hissige Polizeibehörde aufmerksam. Es gelang der dortigen Kriminalpolizei des gefährlichen Schwindlers, der allem Anschein nach auch in der ReichShauptstadt Opfer gesucht und ge- funden hat, Habhaft zu werden. Der Schtvindler nennt sich Georg Wolf Wölfer und will am 6. Juli lS76 in Deedwood in Canada geboren sein. Seiner Angabe nach ist er vor acht Monaten über Vlissingen von Chicago nach Deutschland gekommen, um sich mit 8000 M., die er besessen habe, hier eine Existenz zu schaffen, was ihm jedoch nicht möglich gewesen sei. Von den Städten, die er heimgesucht hat, ließen sich bisher Hannover , HildeSheim , Göttin- gen, Erfurt , Eckgoarzburg-Rudolstadt, Danzig , Zoppot , Chemnitz , Plauen i. V., Magdeburg , Würzbucg, Münden , Straßburg , Wies baden , Cronberg i. T., Coblenz, Essen und Steele ermitteln. In «Elberseld, wo er zuletzt auftrat, inserierte er in den Zeitungen, daß er für die Firma Wilhelm Conrad u. Co. in Essen Kassierer gegen kleine Kautionen suche. Personen, die sich darauf meldeten, stellte er gegen eine Kaution von 100 M. an. Der Schwindler, dessen Angaben über seine Persönlichkeit nicht glaubhaft sind, ist 1,60 Meter groß und schlank, hat dunkelblondes Haar, einen mittel- blonden, kleinen Schnurrbart, ein gesundfarbiges, ovales Gesicht, eine große Nase, große, abstehende Ohren und ein breites Kinn und spridst deutsch, englisch und französisch. In seiner Begleitung befand sich die 20 Jahre alte unverehelichte Selma Rademacher, die zuletzt in Stettin Stubenmädchen gewesen sein will. Durch ihre Berkleidungskllnste wußten sich zwei der gefährlich- sten Kollidiebe lange Zeit hindurch ihrer Verhaftung zu entziehen, bis sie jetzt doch endlich der Kriminalpolizei in die Hände fielen. ES handelt sich um einen früheren Bäcker Hermann Gleu und einen„Arbeiter" Paul Müller, die beide schon wiederholt vor- bestraft sind. Die beiden Kollidiebe betrieben in der letzten Zeit als Spezialität den Wurstkisicndiebstahl. ES verging fast kein Tag, an dem sie nicht eine Kiste von Rollwagen„abluden". In vielen Fällen verstanden sie es, anderthalb bis zwei Zentner schwere Kisten verschwinden zu lassen. Am meisten wurden die Geschäfte davon betroffen, die nach den westlichen Vororten, besonders Char- lottenburg und Steglitz lieferten. Die Beamten der Kollipatrouille beobachteten auf die zahlrcidjen Anzeigen hin die beiden ihnen bc- kannten Kolltdiebe Gleu und Müller. Sie bemerkten, daß die Beiden gutgekleidet am frühen Morgen ihre Wohnung verließen, einen Rollwagen ins Auge faßten und diesem bis in die weiteren Vororte unbemerkt folgten. Als dann der Kutscher in ein Haus ging, um seine Aufträge zu erledigen, verschwand auch einer der beiden Kollidiebe in ein Haus, um dieses gleid) darauf als Ar- lbeitSmann zu verlassen. Er hatte anstatt des Hutes eine Ballon- mütze aufgesetzt und über seine Kleidung einen blauen Arbeits- kittel gezogen. So verkleidet trat er an den Rollivagen, packte eine i'A Zentner schwere Wurstiiste auf seine kräftigen Schultern und verschwand damit in ein benachbartes Haus. Hier schleppte er die sdstvere Last fünf Treppen hinauf und stellte sie vor der Bodentür hin. Sein Spießgeselle hatte unterdessen„Schiniere" gestanden. fie Beamten griffen jetzt zu und verhafteten beide Spitzbuben. ie gestohlene Kiste Ivar so schwer, daß zwei Mann sich anstrengen Müßten, um sie wieder wegzuschaffen. Ei» grvßcr Brand kam in der letzten Nacht aus bisher nicht er- mittelter Ursache in Friedrichsberg-Lichtenberg zum Ausbruch. AlS die Lichtenberger Feuerwehr von der fünften Feuenneldestelle angerufen an der Brandstelle ankam, stand an der Ecke der Frankfurter Chaussee 46 und Eckertstrnße eine große Halle der landivirtschaftliche» Maschinenfabrik von H. F. Eckert schon in großer Ausdehnung in Flammen. Anfänglich befürchtete man, daß der Güterbahnhof Friedrichsfelde gefährdet iei. Diese Befürchtung war inde«»»- begründet. Oberbcandmeistcr Groß ließ angcsichts der große» Gc- fahr unverzüglich von mehreren Seiten sieben Schlanchleitnuge» vornehmen lind unausgesetzt Wasser geben. Dadurch gelang es, die übrigen Gebäude wirk, am z» schützen und schließlich den Brand, der an Spiritus. Terpentin, Oel, Lacken usw. reiche Nahrung gefunden batte, auf die Maler- und Lackierwerkstätten zu beschränken. Der Schaden soll durch Versicherung voll gedeckt sein und eine Betriebs- störimg nicht stattfinden. In Niedsr-Schönewside an der neuen Stubenrauchbrücke ist in der letzten Nacht die bekannte Müllcrsckie Badeanstalt vollständig niedergebrannt, nur die Pfähle sind stehengeblieben. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Die Feuerwehr wurde gestern abend auch nach der Neuen Hoch- strafe in die Wohnung des Arbeiters B. B. gerufen, in dessen hos- wärts gelegener Schlafstube ein Brand ausgebrochen war. Bei den Löscharbeiten entdeckte die Wehr in dem brennenden Zimmer mit Petroleum getränktes Kleinholz und eine etwa 2 Liter fassende Blech- büchse mit Petroleum. Dies ließ den Verdacht der Brandstiftung auskommen, und der Inhaber der Wohnung, dessen Ehefrau und Kinder gerade abwesend waren, wurde als der Tat verdächtig ein- geliefert. Beim Nollschuhlaufen verunglückte das achtjährige Töchtercheu Grete des in Steglitz ansässigen Tischlers Rathmann. Das Kin'ö lief gegen einen Sprenglvagen, wurde zu Boden gesckileudert und erlitt, am Kopfe eine so schwere Verletzung, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Ei» falscher Sergeant in Garde-Husaren-Üntform ist von der Polizei in Angermünde festgenommen worden. Er hatte mehrere Geschäftsleute durch Zechprellereien erheblich geschädigt, so daß diese Strafantrag gegen ihn stellten. Bei seiner Vernehmung gab der Schwindler an, daß er dem Leib-Garde-Husaven-Regiment in Potsdam angehöre und zurzeit zum Artilleriedepot in Spandau abkommandiert sei. Die Polizei stellte jedoch fest, daß die An- gaben sämtlich falsch waren und daß es sich um einen von vielen Polizeibehörden gesuchten Schlafftellenschwindler Hugo Müller handle. Wer ist der Tote? Aus dem Landwehrkanal wurde gestern morgen vor dem Hause Schöneberger User 5/6 die Leiche eines Mannes, dessen Persönlichkeit nicht festgestellt werden konnte, ge- landet. Dem Aeußeren des Toten nach scheint es sich um einen ausländischen Arbeiter zu handeln. Der Unbekannte ist etwa 35 Jahre alt, 1,75 Meter groß, von mittlerer Statur, hat dunkel- blondes Haar und eine Stumpfnase und trug gelbe Schuhe, grüne Strümpfe und ein Sporthemd. Die Leiche wurde nach dem Schau- hause gebracht. In große Lebensgefahr gerieten Dienstag vormittag einige Streckenarbeiter auf dem Lehrter Bahnhof . Je sieben Arbeiter waren damit beschäftigt. Eisenbahnschienen über die Borortgleise zu tragen. Der Wächter und die Aufsichtsbeainten haben anscheinend übersehen, daß das Signal schon auf„Freie Fahrt' stand, denn als die Arbeiter mit der schweren Schiene auf den Schultern das zur Fahrt benutzte Gleis überschritten, kam ihnen der fahrplanmäßig 9.13 Uhr abgelassene Borortzug entgegengefahren. In diesem Augenblick bemächtigte sich der Arbeiter und Passagiere des Zuges eine große Ausregung, denn man glaubte, ein Ueber- fahren der ArbeitZkolonne sei unvermeidlich. Glücklicher weise konnte der Zug etwa einen Meter vor den Arbeitern zum Stehen gebracht werden. Es wird Pflicht der Eisenbahn- Verwaltung sein, eine genaue Untersuchung einzuleiten und Aus klärung zu verbreiten, damit Leben und Gesundheit der Arbeiter nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Wenn wir nicht irren, besteht eine Vorschrift, nach der die Gleise mehrere Minuten vor Passieren eines ZugeS vollständig frei sein müssen. Hat man nach dieser Vor- schrift gehandelt oder ist sie aus— Sparsamkeitsrücksichten außer acht gelassen worden?_ Vorort- JSaebriebten. Charlottenburg . Elternverein für freie Erziehung. Sonntag, den 14. Juli, findet ein großer Familienausflug nach Plchelswerder statt. Treffpunkt vormittags 9>/z Uhr anf dem Reichskanzlerplatz. Abmarsch pünktlich 9°/« Uhr. Für Nachzügler zur Mittags- und Kaffcepause beim„Alten Freund'. Auch Nichtinitglieder und deren Kinder können an den Ausflügen teilnehmen. Der Vorstand. Ein dreister Einiruchsdiebstahl wurde bei einem Arbeiter, Goethe- straße 45. Seitenflügel 2 Treppen wohnhaft, verübt. Die Wohnung wurde gewaltsam erbrochen und daraus ein Ueberzieher, zwei An- züge, eine Uhr, Armbänder, drei Ringe, Broschen und 30 M. bares Geld gestohlen. Steglitz . Die Kinderferlenfpiel« haben am Dienstag mit einem Ausfluge nach dem Grunewald begonnen, wo munter gespielt wurde. Es waren 36 Knaben, 70 Mädchen und außerdem 30 Frauen erschienen, die alle sehr befriedigt über die fröhlich verlebten Stunden kurz nach 8 Uhr nach Steglitz zurückkehrten. Die Ausflüge und Spiel« finden während der Ferien jeden Dienstag, Donnerstag und Freitag statt. Der Ab- marsch erfolgt regelmäßig um'/,2 Uhr von der ErsriichungShalle am Bahnbof, wohin um 8 Uhr zurückgelehrt wird. Für die Rückkehr vom Grunewald ist freie Rückfahrt mit der Straßenbahn vorgesehen. Donnerstags wird im.Birkenwäldchen" gespielt. DaS Komitee er- sucht nochmals die Srbeitereltern, ihre Kinder an den Ausflügen und Spielen teilnehmen zu lasten und sie pünktlich zur festgesetzten Zeit zum Treffpunkt zu schicken. Stralau. Die Generalversammlung des WahlvereinS nahm zunächst den Bericht deS Vorstandes entgegen, au« dem hervorgeht, daß die Mit- gliederzahl 353 beträgt.. Im verflossenen Geschäftsjahr fanden zwei Gemeindevertreterwahlcn statt, bei denen die Beteiligung hätte besser sein können. Die ReichStagswahl hat am Orte ein erfreulicheres Bild gezeigt, denn von 994 abgegebenen Stimmen entfielen 801 auf den sozialdemokratischen Kandidaten. Die sechs von Stralau be- arbeiteten Landorte brachten 249 sozialdemokratische Stimmen gegen 140 im Jahre 1907 auf. Die Bibliothek umfaßt 15ll Bände, wovon im letzte» halben Jahre 135 ausgeliehen wurden. Bei den Neu- Wahlen wurden als erster Vorsitzender Ferd. Aschendorf, als Kassierer Gustav Wende und als Schriftführer Alfred Eichler gewählt. Weihensee. Aus der Gemeindevertretung. Vor Beginn der Sitzung wurde wiederum von einigen Herren festgestellt, daß in der unter Aus- schluß der Ocffcntllchkeit stattgesundenen Protestversammlung, die seftenS der alten Fraktion in Szene gesetzt war, eine Fülle von Verdrehungen und wissentlich falschen Tat» fachen, die den Stempel der Unwahrheit an der Stirn tragen, «ezeitigt worden sind, die nicht unwidersprochen in der Oeffentlich- keit bleiben dürfen. Herr Fechner, der Redner in der betreffendrn Versammlung, wollte natürlich von allem nichts wissen, den Be- richt in seinem G. m. b. H.-Organ kenne er nicht und wisse daher auch nicht, ob er richtig sei.— Die Wahl von Mitgliedern der Vor- einschätzungskommission vollzog sich nicht, ohne daran zu erinnern, daß bei den Einschätzungen in Zukunft nicht so rigoros vorgegangen werden soll. Auch hier war es Herr Fechner, der sich darüber be- schwerte, daß er regelmäßig erst reklamieren müßte, um auf den richtigen Steuersatz zg kommen, ihm seien noch eine Reihe anderer ähnlicher Fälle bekannt, aber genannt hat er diese nicht. Da der Ort noch kein Wappen hat, hat man sich feit Jahren schon die Kopfe zerbrochen, wie daS Ding im Bilde aussehen soll. Nun hat man anscheinend das richtige gefunden und Herr Baurat Bühring trug den EntwickelungSgang dieses für eine Gemeinde so„wichtigen Symbols" vor. Durch zwei Gestalten beiderlei Geschlechts, die am Wasser laufend einen Schlüssel tragen, soll die Verbinduna von Alt- und Neu-Weißcnsee alö Ehe dar- gestellt sein. An dckn Bilde wurde von den wohlweisen Herren viel herumgedeutelt, auch fehlte es nicht an aktuellen witzigen Begeben- eiten, die man im Wappen verewigen müßte.— Die unhaltbaren Zustände an den Fälligkeitstagen der Steuerzahlungen haben schon längst einer Acnderung bedurft. Die Steuerkasse soll jetzt nach dem Verwaltungsgebäude rn der Pistoriusstraße verlegt und in den Parterrcräumen untergebracht werden. Die notwendigen Kosten der Umänderung im Betrage von 3400 M. wurden bewilligt. Tegel . Drei Personen ertrunken. Gestern nachmittag gerieten an der Oberhavel in der Nähe von Konradshöhe zwei junge Damen beim Baden in eine tiefe Stelle nnd versanken. Ein in der Nähe weilender Herr bemühte sich sofort um die Ertrinkenden. Leider gelang ihm die Rettung nicht und da weitere Hilfe nicht möglich war, fanden alle drei den Tod in dem nassen Element. Die drei Leichen wurden gegen Abend geborgen, doch war eS noch nicht möglich, die Personalien festzustellen. Lübars-Waidma»»nslust. AuS der Gememdmrtretung. Unter Geschäftlichem wurde mit- geteilt, daß die freiwillige Feuerwehr Lübars ' sich am 1. Oktober d. I. auflöst.— Die Gründe find vermutlich in den bestehenden schroffen Gegensätzen zwischen Gemeindeborsteher und den Lübarser Einwohnern zu suchen. In der Verwaltungsstreitsache des Genoffen Eng gegen die Ge- meindewählerliste wird bekannt gegeben, daß der Kreisausschuß dem Antrag deS Klägers„die Namen der Gesellschafter Weißmüllcr, Zöller und Silberberg in der Wählerliste zu streichen" statt- gegeben hat. Gegen die Eintragung sämtlicher nicht im Gemeindebezirk wohnenden Gesellschafter der Firmen: 1. Schier, Weißmüüer u. Ko., 2. Charnikow u. Ko. in die Wählerliste batte Genosse Eng im Januar Einspruch erhoben, mit der Begründung, daß nach§Z 45 und 46 der Landgemeindeordnung bei jeder Firma vermöge ihres Grundbesitzes nur ein Repräsentant oder Bevoll- mächtigter als Stimmberechtigter in Frage kommen könne. Die Gemeindevertretung hat den Einspruch nicht gelten lassen— denn man braucht patriotisch gesinnte Wähler. Die Begründung des KreisauSschußurteils in bezug anf die erst genannte Firma geht noch weiter als der Antrag des Klägers. Es ist darin gesagt, da diese eine G. m. b. H. ist. ihre Gesellschafter nicht im Gemeindebezirk Lübars wohnen, Gesellichasten als solche auch nicht näher im§ 45 der Landgemeindeordnung bezeichnet sind und besitzen deshalb trotz ihre« Grundbesitzes im Gemeindebezirk kein Stimmrecht. Pie zu 2 genannte Firma ist im Gegensatz zur ersten eine offene Handels- gesellschast und derjenige Gesellschafter berechtigt, in die Wählerliste aufgenommen zu werden, der nach dem Gesellschaftsvertrage den größten Anteil am Gewinn und Verlust der Firma besitzt. ES wurde beschlossen, Berufung einzulegen. Der Ausbau der Berlin -Oranienburger Chaussee rief eine be- drückte Debatte hervor. Nach den Mitteilungen deS Gemeinde- Vorstehers schweben seit 1910 mit der Provinzialverwaltung Ver- Handlungen zwecks Ucbernahme der Chaussee in Gemeindeeigentum, die aber nicht zum Abschluß kommen. Die Provinzialverwaltung nimmt wegen dieser Uebernahme eine nicht zu verstehende ab- lehnende Haltung ein, hat sich aber bereit erklärt, in diesem Jahre einen Chausseeteil mit einer Dammbreite von 11 Meter auf Beton mit Kleinsteinpflaster und einem Gefälle von 1: 50 auszubauen. Dadurch werden die schon angelegte� Bürgersteige, bei denen man mit einem Gefälle von 1: 40 gerechnet hat, sowie auch die Anschlüsse der Straßenkreuzungen auf Kosten der Gemeinde tiefer ge- legt werden müssen, da die Provinzialverwaltung die Uebernahme dieser Kosten ablehnt. Ist eS schon an sich nicht zu verstehen, daß eine Provinzialverwaltung einer Orts- Verwaltung Schwierigkeiten macht, mitten im Orte eine verkehrsreiche Chaussee in ihr Straßennetz einzureihen, daß dadurch der ortsbaupolizeiliche Ausbau nicht erfolgen kann, so ist es Nock, mehr verwunderlich, daß jetzt nur ein Teil ausgebaut, und der Ausbau des übrigen Teile« der Zukunft überlassen bleiben soll. Die Folge davon ist, daß die Gemeinde, um dem Verkehrs- bedürfniS Rechnung zu tragen, gezwungen ist, provisorische Bürger- steige herzustellen, zu deren Kosten sie die Anlieger nicht heranziehen kann. Unsere Genossen beantragten deshalb mit Recht, den vorzu- nehmenden Ausbau abzulehnen und mit der Provinzial- Verwaltung zwecks Uebernahme weiter zu verhandeln, um einen ordnungsmäßigen den Verkehr der Straße entsprechenden Ansbau vornehmen zu können. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt und der Ausbau beschlossen. DaS Kanalisationsprojekt soll, nachdem eS nochmals von dem Ingenieur Zeis in kurzen Zügen crläntert worden ist, einem Sachverständigen zur Begutachtung vorgelegt werden. Vorerst wird dasselbe nur in dem neuen OrtSteil„WaidmannSlust" zur Durchführung gelangen. Die Dorflage sowie die Umgebung der- selben, die noch nicht der Bebauung erschlossen ist, sollen später mit einem eigenen automatischetn Pumpwerk kanalisiert werden. � Der GesamtbebauungS- undjjStraßenfluchtlinienplan lag wegen einiger Abänderungen nochmal der Gemeindevertretung vor. Ein wieder« holler Antrag de« Genossen Kestin, für die Parallelftraße breitere Fluchtlinien vorzusehen(die Straße ist süns Meter breit), wurde edcSmal mit der Motivierung:„Wir können da nichts tun, der EisenbahnfiSkuS ist Anlieger', abgelehnt. Allerdings kommen hier keine Grundbesitzer- sondern öffentliche Verkehrsinteressen in Frage, für die man anscheinend kein Verständnis hat. Spandau . Ertrunken ist dieser Tage im Freibad auf PichelSwerder ein etwa 23 Jahre alter Mann. Trotzdem sich sofort hilfsbereite Leute um die Rettung bemühken, gelang es nicht, den anscheinend des SchwimmenS Unkundigen zu retten, noch die Leiche zu bergen. Dienstag früh gegen 9 Uhr bemerkten Passanten vom Ufer aus die Leiche und zogen sie anS Land.— Wie uns mitgeteilt wird, wurde die zuständige Polizei von der Auffindung der Leiche benachrichtigt. aber gestern(Mittwoch) vormittag 11 Uhr, also volle 26Stunden nach der Landung) soll die nur mit einer Badehose bekleidete Leiche noch an derselben Stelle gelegen haben. War die Polizei, wie unS von mehreren Zeugen mitgeteilt wurde, bereits am Dienstag von der Auffindung des Ertrunkenen unterrichtet, so muß eS als ganz unverantwortlich bezeichnet werdsn, die Leiche 26 Stunden und womöglich noch länger in der glühenden Sommerhitze liegen zu lassen.— In der Umgegend wird auch schon über einen starken Verwesungsgeruch geklagt. Arbetter-Wanderbilnd„Die Naturfreunde'. Wanbeffahrten am Sanntaa, den 14. Juli. l. Odertalnnmdcrung. Nngermünde— Burg— Stolp— Raduhn— Tal der Liebe— Schwedt— Monplaistr. Absahrt: Stettiner Fernbahnhos Sonnabendabend 11.30 Uhr. II. Scharmützels«— Springs«— Trubeiiniühle— Storkow . Absahrt: Görlitz «: Babnhos 4.40 Uhr morgens. III. Bernau— Liepnitzsec—Prenden—Melchow. Absahrt: Stettmer Vorortbahnhos 6.59 Uhr morgens. IV. Ftnkenkrug— Brieselang— Ztegenkrug— Velten, abfahrt r Lehrter Fernbahnbos 6.30 Uhr morgen». V. Potsdam — Lienewltzsec— Michendorf . Abfahrt: Potsdamer Bahnhol 6.45 Uhr morgens. VI. Sadowa— Rnvcnsteiner Mühle— Rahnsdorf— FriedrichShagrn. Abfahrt: Stlcfischer Bahnhos 6.23 Uhr morgens. VII. Wannsee— Sakrow— Potsdam. Abfahrt: Bahnhof Friedrichstraße 7.13 morgen». VIII Treptow— Sadowa. Treffpunkt: Bahnhof Treptow 2 Uhr nachmittags. IX. Kinderwanderung (3 Tage) für Kinder über 8 Jahre. Zepernick— Ltepnttzsee—Prenden— Martenwerder— Licbenwaldcr Forst— Grabows«— Birkenwerder . Treffpunkt: Gonntagoormittag 7'/4 Uhr am Stettiner Bahnhos(Zinnowitzftraße). Gäste willkommen. Zcntral-Kranken- und Stcrbekasse der Tischler und anderer gewerblicher Arbeiter.(®. H. Nr. 3 in Hamburg .) Am Freitag, den 12. d. Mts., abends 8'/, Uhr, findet eine kombinierte Sitzung der Orts- Verwaltungen Berlins und Umgegend im GewerlschastShause, Saal 5, statt. Wasserftands-Nachrichten der LandcSanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berllner Settervureau. Wasserstand M e m e l. Tilflt P r e g e l. Jn sterburg Weichsel , Thorn Oder , Ratlbor . lkrossen . Frankturt Warthe, Schrimm , LandSberg Netze, Vordannn Elbe, Leitmerttz , Dresden , Barby , Magdeburg >) 4- bedeutet Much »,— Fall.—-•) Nnterpegel. ßriefhaftcn der Redabtton* Die juristische Sprechstunde findet bi» anf weiter«?»in 7 bis 9'/.j Uhr abends— Sonnadrnds von il/a—6 Uhr— Lindenstr. 69, IV. Etage(Fahrstuhl) statt. Ff. lt. 1918. Liegt ein wichtiger Grund zum Rücktritte vor. tritt Ersatz. Pflicht nicht ein. Hat der Verlobte im entgegengesetzt« Falle in Er> Wartung der Ehe Aufwendungen gemacht oder ist Verbindlichkeiten ein» gegangen, muß der Zurücktretende den hierdurch entstehenden Schaden er» jetzen, cvent. die Miete für die Dimer deS Berttage». Der Möbeshändler
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