Nr. 161. 29. Jahrgang.

1. Beilage des„, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sommarad, 13. Juli 1912.

Der italienische   Parteitag.

( Dritter Tag.)

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Sonnabend,

schaftung der Produktionsmittel und der Aufhebung der Klassen," So bleibt mir nichts zu tun, als Euch die Mitgliedskarte der sondern auch in der Methode, nach der die Arbeiterklasse es ist, die die Bartei zurückzugeben. Nicht ohne Schmerz, aber auch mit einem Soziale Umgestaltung vollziehen muß. Wir halten am Endziel wie Gefühl des Mitleids für die Reformisten der Linken, des Mitleids an der Methode fest. Alle, auch die Revolutionäre vertreten die Not- für das nußlose Opfer ihrer Folgerichtigkeit, politischen Würde und wendigkeit der Reformen. Um diese zu erreichen, muß der Prole- Logit, das fie durch unseren Ausschluß aus der Partei bringen." tarier sich auch des Staates bedienen. Der Proletarier fann nicht( Beifall.) auf die Teilnahme an der Regierung berzichten. Das folgt allein Fasulo( Nev.): Wenn man dem Mut in jeder Form huldigen aus der Beteiligung an der parlamentarischen Arbeit, die schon eine will, so müßte man auch der Beduinen gedenken, die, schlecht be Teilnahme an der Regierung ist.( Beifall.) Ich möchte das Proles waffnet und schlecht genährt, sich den italienischen Kugeln darbieten tariat selbst befragen, ob es auf den Eintritt in das Ministerium und ohne mit den Wimpern zu zuden, am Galgen sterben.( Beifall.) verzichten will. Aber die Kollaboration, die ein solcher Eintritt ein- Er kritisiert die Parlamentsfraktion. Das legte Budget wurde an schließt, ist auch Kampf. genommen, ohne daß ein Sozialist das Wort nahm. Redner führt weiter Fälle völligen Bersagens der Fraktion an.

Redner versteht sehr gut, daß die deutschen   Genossen sich diese Frage nicht stellen. Weil das Deutsche Reich ein konstitutioneller, aber kein parlamentarischer Staat ist. Sie haben erst noch eine politischen Revolution zu vollziehen, die Deutschland   in der Ver­fassung auf das Niveau Italiens fett.( Widerspruch, Beifall.) Redner erinnert daran, daß die Parlamentsfraktion ihn zu ihrem Redner über die Erklärungen der Regierung gewählt hat, nachdem er bereits über das Ministerportefeuille verhandelt hatte.

Chiesa( Lintsreformist) spricht im allgemeinen über die Not­wendigkeit von Reformen und der Erziehung der Massen. Bestreitet, daß die Regierung immer das Erekutivkomitee der Bourgeoisie sei und will dies Beispiel aus der jüngsten italienischen Politik belegen. ft für einen Tadel der Rechtsreformisten, aber gegen ihren Aus­schluß aus der Partei.

Nachmittagsfitung.

Die Nachmittagsfizung wird durch die Verlesung eines Shme pathietelegramms der tcheschisch- slavischen Partei aus Prog eröffnet, mit der Mitteilung, daß dem Kongreß zwei Parteigenossen aus Triest  , Sgabar und Tedeschi beiwohnen.( Beifall.) Darauf nimmt Genosse Zurati, der Führer der Linksreformisten das Wort:

Reggio Emilia  , den 9. Juli. Nach Verlesung eines Telegramms des Genoffen Studer im Namen der sozialistischen   Partei der Schweiz   wird die Diskussion fortgesetzt über den Bericht der Parlamentsfraktion. Angelita Balabanoff, als erfte Rednerin, bezeichnet die Frage der Ausstoßung der vier Genossen als eine Prinzipienfrage und bedauert die Sentimentalität, die sich gestern in dem Beifall äußerte, der den Schluß von Podreecas Rede krönte. Es steht feinem an, hier sein wirken für die Partei, das Heiligste feines Innern bloßzustellen. Keiner von uns hat ja den guten Willen der Genossen bezweifelt, zu deren Ausstoßzung wir uns anschicken. Wir können uns den Lurus erlauben, uninteressierte und tüchtige Menschen weg­zuschicken, um die uns andere Parteien beneiden, nicht aus periön lichen, nicht aus moralischen Gründen, sondern aus prinzipiellen. Es sei logisch und notwendig gewesen, daß Redner, bei seiner Gerade weil wir die geschichtlichen Ursachen verstehen, die diese vier Ab- Auffassung der politischen Funktion des Proletariats, auch den Weg geordneten von uns trennen, sehen wir auch ein, daß für jeden von zum Quirinal nicht scheute. Er war sich damals bewußt, mit einem uns Ueberläufern der Bourgeoisie der Tag kommen lann, an dem Vorurteil zu brechen, und daß er selbst den Preis zahlen würde. auch zu uns das Proletariat sagen kann: Geht weg, Jhr seid nicht was eben heute geschieht. Trozdem ist feine Aftion nicht nur mehr der Ausdrud unserer Bedürfnisse und unserer Ideale." Des- historisch, sondern logisch an die der Linksreformisten gebunden. halb können wir uns in den Seelenzustand derer hineinversetzen, Die Teilnahme an der Glückwunschdemonstration nach dem Er hätte am liebsten gar nicht gesprochen und hätte gewünscht, die wir heute von uns weisen müssen.( Beifall.) Attentat war nicht nur durch persönliche Menschlichkeit bestimmt. Wir daß als Antläger die jüngeren Elemente gesprochen hätten, die nicht Rednerin kritisiert dann die Rechtsreformisten, die sich im Besitze mußten die Reaktion scheuen. Es war unsere Pflicht, die Gefahr so vieles mit den betreffenden Genossen gemeinsam gehabt haben. der letzten Weisheit glauben und alle Prinzipien verlachen. Sie vorauszusehen und abzuwenden. Der Weg, den Redner damals und das nicht aus Sentimentalismus, sondern weil er die Aus­haben die Frage des Sozialismus zu einer rein politischen zusammen zum Quirinal   machte, war die Konsequenz des ersten Weges zum stoßung für einen Irrtum hält. Warum sollen wir die ausstoßen, schrumpfen lassen. Sie haben den Idealismus aus unserer Be- Quirinal  . Wenn man gewisse Kontakte hat, so muß man ihre die sich selbst außerhalb der Partei gestellt haben? Und wo ist die wegung verbannt. Die in Frage stehenden Abgeordneten haben durch Folgen tragen. Dadurch bestätigte ich die Gründe, die meinen ersten Grenze? Cabrini hat in keiner Weise die Theorie des Rechtsrefor ihre monarchischen, durch ihre hofmännischen Kundgebungen das Gang zum Quirinal   bestimmt hatten. mismus gemacht. Wenn wir wirklich Theorie entwickeln wollen, so Varteigefühl verletzt. Mit Cabrini, Bonomi und Podrecca haben fürchte ich, daß es sich für uns Lintsreformisten darum handeln würde, Sie nicht zu polemisieren: diese haben durch ihre Reden gezeigt, wie ausgeschlossen zu werden, anstatt auszuschließen. Jeder von uns hat fern sie uns find. Weiter bestreitet Rednerin, daß die internationale Partei je seine Tendenz nach rechts und gleichzeitig eine solche nach links. Wir empfinden heute, daß wir Lintsreformisten mit den Re­Sympathie für die Kolonialpolitit gezeigt hat und kritisiert die Hal­volutionären mehr gemein haben als mit den Rechtsreformisten. tung der sozialistischen   Abgeordneten gegenüber dem Kriege. Es wäre Bisiolati verteidigt seine Teilnahme an der Demonstration für Wir haben den Glauben gemein. Bielleicht habe ich selbst in dieser Pflicht gewesen, den durch den Krieg geschaffenen revolutionären Jean Carrère, der in einer Zeit, wo der ganze Bankkapitalismus von Hinsicht früher gefehlt. Trotzdem möchte ich niemand ausschließen, Moment für die Agitation in den Massen auszunügen, den prole- Europa   die italienischen Truppen als grausame Mörder hinstellte, auch, um feine neue Partei zu gründen, um eine Spaltung zu ver Schlachtbank, weil dies das Interesse der Bourgeoisie fordert."( An- trat. Ich kann nicht glauben, daß unsere Soldaten, unsere Arbeiter darin brauchen wir keinen Sündenbock. Wir wollen eine scharfe " Man schickt Eure Söhne auf die als einziger auswärtiger Journalist diesen Beschimpfungen entgegen. hüten. Die eigentliche Ursache der Differenz ist nicht persönlich: der Felder und Fabriken, in Tripolis   zu Henfersknechten gelporben Scheidung der Verantwortlichkeiten. Rednerin betont, daß sie heute eine Karte von Bebel erhalten find.( Unruhe. Protest.) Darin habe ich dem Sympathie bezeigt, Redner stellt in Abrede, daß die Biffolatianer die logischen hätte, in der dieser seine Verwunderung darüber ausspricht, daß in der sie gegen infame Verdächtigungen in Schuß nahm.( Unruhe. Fortbildner des Reformismus seien, und weist die Schlußworte Italien   ihm ein Sozialist kolonialfreundliche Gesinnungen unter- Tumult. Der Vorsitzende, Genosse Canepa, droht, die lärmenden Biffolatis scharf zurüd. Redner belächelt dann die Jalusion ber schieben kann. Rechtsreformisten, die Wahlreform durchgesezt zu haben, und kriti­Die Unterscheidung in zivilisierte und nicht zivilisierte Völker Biffolati( fortfahrend) will keineswegs seine Sympathien für fiert ihre wohlwollende Haltung der Infamie des afrikanischen darf der Sozialist nicht machen: Wir kennen nur solche mit ents die Tapferkeit der Soldaten verleugnen. Wir brauchen auch den Krieges gegenüber. widelter und rückständiger Produktion. Wenn wir aus der Unter- Mut, die Disziplin, für eine Sache zu sterben, heute für die Inter Wenn die Partei stark genug wäre, um wirklich ihre Wesenheit scheidung das Recht ableiten, die„ unzibilisierten" Völker zu unter- effen anderer, morgen für ein Jdeal. Wir können das Heer nicht zu behaupten, so könnten wir auch an der Regierung teilnehmen. werfen, so stellen wir uns in eine Linie mit der Bourgeoisie, die abschaffen, wir wollen es demokratisieren. Die großen inter  - Heute würden wir aufgefogen, von den Gegnern affimiliert werden. bas Proletariat als minderwertige Klasse ansieht und unterwerfen nationalen Fragen werden nicht mit Tagesordnungen ausgetragen. Jene Verherrlichung unseres Bolles, die Bissolati versucht hat, will. Balabanoff spricht ihre Genugtuung über die kriegsfeindliche So lange nicht die Kraft des Proletariats die Völker einander ge- verträgt sich nicht mit dem Internationalismus. Es mag schön Haltung des Avanti" aus.( Beifall.) nähert hat, brauchen wir die Heere. Italien   hat, nach England, die sein, zu sagen, die Grausamkeiten der italienischen Soldaten find Hier haben Bonomi und Cabrini ihrem Schmerz Ausdruck ge- freieste politische Verfassung; es tann wohl sein, daß es fich eines nicht möglich sie sind eine Tatsache, aber sie dürfen nicht geben über ihre Trennung von der Partei. Warum haben sie sich Tages im Bunde mit anderen demokratischen Elementen Europas   möglich sein. Das heißt sich selbst belügen, das ist noch schlimmer aber dann in Widerspruch gesetzt zum Parteiempfinden? Ihr für den Fortschritt schlagen muß, und dann will ich wünschen, daß als die Grausamkeiten selbst.( Langandauernder Beifall des ganzen habt Euch angemaßt, das Proletariat gegen einen Verdacht zu sich unsere Soldaten tapfer, noch tapferer halten werden, als heute Parteitages.) schützen; Ihr seid aber nicht die Schüßer des Proletariats. Das gegen die Araber. fann sich selber schützen. Wir brauchen nicht zu beweisen, daß wir feine Solidarität mit einem Verbrechen haben, daß für uns das Leben heilig ist. Wir vertreten mehr als eine andere Bewegung der Welt die Heiligkeit des Lebens.( Beifall.)

tarischen Müttern zu sagen:

haltender Beifall.)

Die, die heute von uns gehen, haben sich bis jetzt zu Schüßern des Proletariats berufen gefühlt. Sie find Philanthropen, Menschen guten Willens, feine Sozialisten. Das Proletariat läßt sie stehen und geht allein seinen Weg zur Zukunft, den Weg des Klassenkampfes. ( Lang andauernder Beifall.)

Nach Annahme des Schlusses der Rednerliste nimmt, mit eisigem Schweigen aufgenommen, Bissolati das Wort. Die Reden Cabrinis und Bonomis haben für seine Fraktion die Diskussion bereits erschöpft. Die von ihnen illustrierte Tendenz wird nicht sterben, auch wenn man fie aus der Partei jagt, wird nicht sterben, weil sie im tiefsten Wesen sozialistisch ist. Das Kriterium liegt nicht allein in dem Endziel, der Bergesell

Kleines feuilleton.

Was den Krieg betrifft, so habe ich die Auffassung vertreten, daß der Krieg ein schwerer Mißgriff war, auch weil er die inter­Redner in diesem Sinne gesprochen, unter besonderer Betonung der nationale Lage Italiens   stark beeinträchtigte. In der Kammer hat Ablehnung des Annektionsdekrets.

Tribünen räumen zu lassen.)

Unser Krieg darf nicht dem abessinischen gleichgestellt werden. Wir durften dem Nationalismus nicht das Monopol des National­gefühls lassen; dieser Gedanke hat meine Haltung bestimmt. Wenn uns die Partei gefolgt wäre, hätten wir vielleicht schon Frieden. Oft habe ich es bitter bereut, nicht in das Ministerium getreten zu sein. Wäre ich nicht von Eurer Willenslähmung angesteckt worden, so wäre es vielleicht nicht zum Kriege gekommen.( Widerspruch.)

Zu den Lintsreformisten gewendet fagt er, daß ihre Haltung nicht heroisch gewesen wäre und fritisiert ihre Forderung einer Amnestie. Ein Heer im Kampf fordert teine Amnestie. Was die Haltung zum Fall de Marinis betrifft, so erklärt ihn Bissolati durch die veränderten Verhältnisse. Er sei stolz, den in kriminierten Artikel geschrieben zu haben. Er, der dem tonstitutionellen Monarchen seine Ehrerbietung gezeigt hat, sei weit entfernt, heute seinen Ruf in der Kammer, sein Nieder der König!" in anderer Stunde zu verleugnen und zu widerrufen.

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Bonomi will glauben machen, daß auf der einen Seite die Rechtsreformisten bleiben, auf der anderen die Revolutionäre die Linksreformisten von der einen oder anderen Richtung auf­gesogen werden müssen. Redner leugnet dies auf das entschiedenste. Um die innere Wandlung im Reformismus zu erklären, erinnert er an Jaurès  .

Es war mir ein Rätsel, wie ein Mann von der gewaltigen In­telligenz und Rednergabe Jaurès   seine Stellung zum Reformismus ändern konnte. Die italienischen Ereignisse haben mich gelehrt, Jaurès   zu verstehen. Er hat eingesehen, daß seine feine scharfe Theorie des Reformismus ihm die Menge entfremdete, daß man, um bei der Menge zu bleiben, sich verkleinern, seine Ueberlegenheit ablegen muß, den Schritt verlangsamen, um sie nicht zurückzulassen. Auch für mich ist diese Stunde gekommen, mich unterzuordnen und zurückzuziehen, wie Jaurès  . Tut Jhr das nicht, so merdet Ihr der Sozialismus verraten.( Beifall.)

Reina, ein Linksreformist, aber Gegner der Ausschließung der

werden sollte, die Stadt aushungern und keine Gier und keine Milch Hörrohre im Theater. Das Londoner New Theatre wird mehr bringen würden: sie hielten die Kleiderverordnung des binnen kurzem seine Gäste mit einer neuen Bereicherung modernen banaufischen Europäers geradezu für einen Verstoß gegen Moral Komforts im Theater überraschen: die Direktion hat beschlossen, und Aesthetik und für einen blutigen Schimpf, der ihrer Frauen- jeden Sih im Zuschauerraum mit einem Hörrohr auszurüsten, und Die neueste Mode. Wie der Perpendiket schlägt die Mode- ehre angetan würde. Schließlich drohten Tausende von Frauen, die Handwerker sind bereits eifrig an der Arbeit, um die kleinen narretei von der einen Seite nach der anderen Seite aus, in stän- die in der Stadt und in der Umgegend wohnen, in Massen aus- Apparate, denen nach Einwurf von 6 Pence( 50 Pf.) außer einem biger Bewegung gehalten von den kapitalistischen   Modemachern. zuwandern und sich einen Wohnsitz zu suchen, an welchem Frauen- Opernglas fortan auch ein Hörrohr entnommen werden kann, an Der Hofenrock vermännlichte die Frauentracht, der Humpelrod ver- töde als etwas durchaus Ueberflüssiges betrachtet werden. Die den Rücklehnen der Sessel zu befestigen. Diefe neue Einrichtung ist sklavte sie. Jetzt soll ein die letzten Jahre gänzlich unterdrückter Opposition gegen die neue Mode gestaltete sich so bedrohlich, daß nicht nur im Interesse jener Theaterbesucher getroffen worden, die Körperteil zu Ehren kommen: der Bauch. Der Pariser Plauderer der Gouverneur seine Verfügung vorläufig zurückgenommen hat. über keine besonders guten Hörorgane verfügen, sondern auch im Clément Bautel verkündet die frohe Botschaft( vielleicht lanziert er Der drollige Vorfall hat in kolonialen Kreisen große Heiterkeit Interesse der Inhaber der hintersten Pläße, die oft, besonders bei fie auch zu Reklamezwecken) im" Matin": hervorgerufen. der Aufführung moderner Stüde  , einzelne Stellen der Schaus spielerdialoge nur schlecht oder mühsam hören und sich dann natür­lich den Kopf zerbrechen müssen, um zu raten, was der Intrigant wohl gesagt haben könne, um plößlich die Salondame in einen fo furchtbaren Erregungszustand zu versehen. Und auch die im Flüsterton gesprochenen Liebesszenen sollen auf dem Umweg über das Hörrohr fünftig auch den Insassen des lebten Galerieplates zugänglich sein, von dem ersten leicht hingehauchten Seufzer ver­haltener Leidenschaft bis zu der dem Liebhaber entgegengeschleu derten Warnung, die Frisur der Angebeteten nicht in Unordnung zu bringen. Die Hörrohre können durch einen Drud auf einen Knopf auf scharfes und mittleres Hören eingestellt werden. Notizen.

Sie davon?

Die Roben, die die Kleiderkönige gegenwärtig freieren", lassen dem armen Bauch, der seit so vielen Jahren als Paria behandelt Die Silbenschreibmaschine. Von jeher ist es als ein Nachteil wurde, endlich wieder Gerechtigkeit angedeihen. Man munkelt, daß der Schreibmaschine empfunden worden, daß man mit ihr zwar bei den großen Schneidern die„ mannequins  " bereits in der neuen schneller als mit der Hand, aber doch keine eigentliche Schnellschrift Robe auftreten und den vornehmen Kundinnen zeigen, wie man ichreiben kann. Die Idee, Maschinen zu konstruieren, mit denen fortan wird gehen müssen. Bis jetzt mußte eine Frau, wenn sie für sich ganze Silben auf einmal schreiben lassen, lag daher sehr nahe. schick gelten wollte, gewissermaßen eine gefchweifte Haltung an- aber bei der Unzahl der möglichen Silben war man gezwungen, nehmen: die Büste nach vorn und die Hüften sozusagen nach hinten sich darauf zu beschränken, nur für die gebräuchlichsten Silben und geworfen; von nun an wird fie, wenn fie modern sein will, genau einfilbigen Wörter fertige Typen zu prägen, für die anderen aber das Gegenteil tun müssen: der Unterleib, der sich schamhaft ver- das Schreiben mit der gewöhnlichen Einzeltypenschrift bestehen zu steckte, wird zeigen, daß er auch noch da ist. Aber das wird lassen. Auf diese Art fonnte natürlich nur cine recht geringe Be ja scheußlich sein!" jammern Sie, meine Damen. Was wissen schleunigung herbeigeführt werden. Einen ganz neuen Weg hat nun, wie die Welt der Technik" Die schönsten Venusbilder des Altertums haben Bauch; die moderne Sylphide wäre wahrscheinlich einem mitteilt, ein in Brüssel   lebender französischer Rechtsanwalt einge­- Die Kurfürstenoper hat so gründlich Bleite gemacht. Phidias   und einem Bragiteles sehr häßlich erschienen, und schlagen. Er stellte nicht fertige Silbentypen her, sondern er läßt diese Herren hatten doch eine gewisse Kompetenz in puncto iede Silbe aus den einzelnen Buchstaben zusammensetzen, die aber daß nicht einmal der Konkurs eröffnet werden konnte. In der Großen Berliner Kunstausstellung Frauenschönheit. Im übrigen ist Schönheit ja wohl Modejache, ganz nicht nacheinander, sondern gleichzeitig wie die Töne eines Akkordes Ivie die Roben! Der Triumph des Bauches tann in nationaler auf dem Klavier angeschlagen werden. Er faßt dabei jede Silbe als am Lehrter Bahnhof   ist der 14. Juli ein sogenannter billiger Sonn­Hinsicht wichtige Folgen haben.... Aus wird es sein mit der einen Vokal auf, dem ein oder mehrere Konsonanten oder auch tag. Eintrittspreis von 2 Uhr nachmittags an 25 f. Kunstchronit. In Düsseldorf   wurde die der Stadt fleinen dünnen Frau, die, um nicht ihre tosibare Linie zu verlieren, andere Vokale vorangehen oder folgen. Die einzelnen Buchstaben keine Kinder haben oder wenigstens keine säugen wollte. Da die werden verschiedenen Tastengruppen entnommen und die Ron- leih- und zeitweise überlassene Sammlung des ungarischen Sammlers neue Schönheit sich an Rubens  ' und Jordaens  ' Frauen ein Beispiel ſtruktion der Maschinen ist nun eine derartige, daß diese Buch- Nemes eröffnet. Sie umfaßt 120 Bilder; gnt vertreten sind der nehmen soll, wird bei der Sache wahrscheinlich auch die Wieder- staben dann bei gleichzeitigem Anschlage nicht aufeinander, sondern neueste Modegöße alter Kunst Greco, ferner Goya   und die neueren bevölkerung Frankreichs   ihre Rechnung finden. Wie dem aber auch nebeneinander auf das Papier treffen und daß dieses auch immer Franzosen. fein mag, ich bin überzengt, daß biele unserer Zeitgenossinnen, die um die der betreffenden Zahl von Buchstaben entsprechenden fich jetzt als Märtyrerinnen des Korjettzwanges fühlen, durchaus Zwischenräume weiter geschoben wird. nicht böse sein werden, wenn sie sich wieder ein bißchen aufschnüren fönnen..." Das Kinderkriegen ist also Modesache!

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Das Erlernen der neuen

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kommen.

Die Ausstellung wird nächstes Jahr auch nach Berlin  

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- Das begrabene Kriegsbeil. Infolge eines Brief­Die Maschine ist auch sonst noch mit einigen sinnreichen Ver- wechsels( in der Presse natürlich) scheint der Haber der Sezession befferungen ausgestattet. So wird, wenn nur noch 7 Buchstaben mit Bürgermeister Reide nun beendet werden zu sollen. Schon auf der Zeile offenstehen, eine Vorrichtung zum Zurüdgehen auf werden klassische Zitate ausgetauscht und die bekannten Miß­Die Stadt Berlin   fann nun Eine Unterrod- Revolution in Ostafrika  . Dem„ Daily Tele- den Anfang der nächsten Zeile ausgezogen und beim nächsten Auf- berständnisse verantwortlich gemacht. einen echten graph" berichtet man aus Lissabon  : Die Stadt Inhambane, Bezirks- heben der Tasten ausgelöst. Dabei wird, wenn der Schreibende nicht endlich ihren bekannten Kunsteifer betätigen und hauptstadt der Provinz Mozambique   an der Küste von Portugie auf die Zwischenraumtaste drückt( weil das Wort gerade zu Ende Picasso  ( na, na!) taufen. Wenn der Riese ruht. Unter diesem Titel hat der fisch- Ostafrika, befindet sich in heller Empörung gegen ein Defret ist), selbsttätig ein Teilstrich gesetzt. des Gouverneurs, der allen eingeborenen Frauen tund und zu Maschine soll nicht allzu schwer sein: junge Mädchen, die vorher Verlag der Dortmunder Arbeiterzeitung" eine allegorische Zeichnung Sie ist im An­wissen tat, daß sie fortan einen Rock zu tragen hätten. Zuerst nicht Schreibmaschine schreiben konnten, hatten nach drei Monaten von A. M. Luyt herausgegeben( Preis 25 Bf.). empörten sich die indischen Händlerinnen, die ganze Haufen von soviel Uebung, daß sie bereits in der Minute hundert Wörter schluß an den Kampf der englischen Grubenleute entstanden und stellt Schals und anderen Tüchern, wie sie bis jetzt die Frauenmode von schreiben konnten. Während sonst fünf Anschläge im Durchschnitt mit prägnanten künstlerischen Mitteln die Wirkung des Riesenstreits Inhambane darstellten, auf Lager haben und durch den Ukas des zur Bildung eines Wortes notwendig waren, sind es bei dieser dar: der Riese ruht und Handel und Wandel liegt danieder. Die Gouverneurs ihren ganzen Handel ruiniert sahen. Zum Zeichen Maschine im Französischen nur noch 1½. Das Deutsche  , das ja Berg- und Hüttenwerke, Schiffahrt und Eisenbahnverkehr des Protestes schlossen sie ohne weiteres ihre Läden. Dann ließen längere Wörter hat, wird etwas mehr Anschläge bedürfen; das Ver- steht still. Rubig liegt der Riese da, der dies alles vollbrachte, die vielen Landfrauen, die sich jeden Morgen nach der Stadt zu hältnis dürfte aber ebenso günstig sein. Selbstverständlich müßte und läßt sich auch durch das anrüdende Militär nicht aus der Ruhe begeben pflegen, um Eier und Gemüse zu verkaufen, dem Gouver- die Maschine für alle Sprachen in bezug auf die Anordnung der bringen. Das Wort: Alle Räder stellen still... ist hier kraftvoll und originell illustriert. neur mitteilen, daß sie, wenn das Dekret nicht zurüdgenommen Buchstabengruppen besonders konstruiert werden.

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alles