Patienten natürlich auch vertreten sind, sollten organisierte Ar-beiter mit der Würde und Entschiedenheit abweisen, die ihnen durchdie Schulung der Gewerlschaft und Partei anerzogen worden ist.Die Belohnung von 4000 M., die die American Expreß Co.vuf die Wiederherdeischasfung der durch ihren Kasienboten MaxHaas« veruntreuten Summe gesetzt hatte, ist gestern vormittagan den Verteidiger Haases, dem Rechtsanwalt Paul Bredereck aus»gezahlt worden. Rechtsanwalt Brcdereck hat«inen Teil der Be.lohnung der Mutter des Defraudanten zugesichert. Der andereBetrag wird für die Verteidigung HaascS verwendet werden. DieAuszahlung der Belohnung an den Rechtsanwalt erregt lebhaftesBefremden.Zu dem Morbanschlag in der Fehrbrlliner Straße wird Undimitgeteilt, daß eS bisher noch nicht gelang, den als Täter in Fragekommenden Maler Neinelt zu ermitteln. Reinelt, ein tüchtiger�Handwerker, hat früher bessere Tage gesehen. Festgestellt werdenkonnte, daß er bei der Flucht lein bares Geld besaß. � Vorgesternabend versuchte er bei einem ihm bekannten Manne«inen Betragzu borgen. Diese: ging jedoch darauf nicht ein. Wahrscheinlichwird er versuchen, sich an anderer Stelle Barmittel zu beschaffen.Unter Hinweis auf die ausgesetzte Belohnung von 600 M. ersuchttdie Kriminalpolizei nochmals alle Personen, die zweckdienliche An-gaben machen können, dies umgehend zu tun. Ein Bild desFlüchtigen ist von der Kriminalpolizei vervielfältigt worden. AnHand dieses Bilde» werden von den Beamten überall Nachfragennach dem Gesuchten angestellt.Ein mutmaßlicher KindeSmord beschäftigt wieder die Polizei-behörde. Auf dem Treppenpodest des Hauses Gormannstr. 25/26fand der Verwalter des Grundstück» die Leiche eines neugeborenenMädchens. Sie war eingewickelt in einen rotgestreiften Kopfkissen-bezug und blau-weißgestreiften Schürzenstoff. Der Verwalterübergab den Fund der Polizei, die die kleine Leiche nach demSchauhause bringen ließ, wo festgestllt werden soll, ob das Kindmach der Geburt gelebt hat. Aeußere Merkmale eines gewalt-kamen Todes waren nicht sichtbar. Die Suche nach der Mutterdes Kindes waren ohne Erfolg.Explosionskatastrophe auf einem Schießpla?. Auf dem Schieß-Platz KummerSdorf bei Berlin ereignete sich gestern morgen einschwerer Unglücksfall, durch den ein Mann der Versuchsbatteri�der Artillcrie-PrüfungSkommission getötet und 4 andere verletztwurden, davon 2 schwer. Bei Absuchen des Platze? nach Spreng.stücken der verschossenen Munition hatte ein Kanonier ein blind-gegangenes, noch mit Zünder versehenes Geschoß vorschriftswidrigaufgehoben und auf den zur Aufnahme der Sprengstücke bestimmtenWagen geworfen. Plötzlich explodierte das Geschoß und traf diefünf in der Nähe stehenden Kanoniere. Die Verletzten wurden»mch dem Garnisonlazarett in Tempelhof gebracht.Ueber den Unglücksfall auf dem Schietzplatz wird noch weitergemeldet: Durch die Explosion deS Geschosses wurde der GefreiteSauer von der Versuchsbatterie der Artillerie-Prüfungskommissiongetötet, die Kanoniere Gaede und Uhlemann schwer und SergeantPokrieske und Kanonier Krüger leicht verletzt. Die beiden Schwer-verletzten befinden sich augenblicklich nicht in Lebensgefahr.Au» der Selbstmorbchronik. Durch einen Schuh in die rechteSchläfe nahm sich gestern nachmittag der' 24 Jahre alte KellnerWalter Teich in seiner Wohnung in der Palisadenstr. 9 daS Leben.LiebeSgram veranlaßt« ihn zu dem Selbstmord.— Liebeskummerhat auch den 22 Jahr« alten Bureaugehilfen Molf Rettkowski ausder Johann-Huß-Straße 4 aus Neukölln in den Tod getrieben.—In den Anlagen des HohenstaufenplaheS au einem Baume erhängthat sich der 44 Jahr« alte Lederarbeiter Wilhem Krenz aus derHobrechtstr. 8 zu Neukölln. Der Mann hat die Tat wegen langerKrankheit begangen.Der Tod des Otbachlose». Polizeilich beschlagnahmk wurdedie Leiche des 48 Jahre alten wohnungslosen GelegenheitsarbeitersFerdinand Frilaff. Dieser hatte sich in der Nackt zu gestern miteinem anderen wohnungslosen Arbeiter auf einem unbebautenGrundstück am Nordhafen hinter einem Stapel Mauersteine zumSchlafen niedergelegt. Als der Schlafgenosse FrilaffS am anderenMorgen erwachte, fand er seinen Freund bewußtlos daliegen. Erbenachrichtigt« einen Schutzmann, der einen Arzt herbeirief. Dieserkonnte nur noch den Tod des Mannes feststellen, nicht aber dieUrsache. Die Leiche wurde deshalb zur Obduktion nach dem Schau-Hause gebracht.Groben Unfug verübte irgend ein Tagedieb wieder einmal durchAufgabe eines Inserates in dem vom Verlag der»Berliner Morgen-post" herausgegebenen„Berliner Arbeitsmarkt'. In dem Inseratwurden Zettelverteiler(zum Antritt fertig) gesucht, die sich Freitagnachmittag um Va4 Uhr am Lehrter Hauptbahnhof melden sollten.—Manch armer gebrechlicher Arbeiter, der noch die Kraft zum Zettel-verteilen in sich zu haben glaubte, pilgerte nach dem Lehrter Bahn-hos, oder opferte den letzten Groschen zur Fahrt, um nur rechtzeitigan Ort und Stelle zu sein. Etwa 180 junge und alte Leute hattensich eingefunden, in der Hoffnung, einige Groschen zu verdienen.Jedoch es vemmg eine Vicrtetstunve nach der anderen, ja es der-strichen l'/g Stunden, aber der angebliche Arbeitgeber ließ sich nichtsehen. Die arnicn Arbeitsuchenden merkten bald, daß irgend einGauner sie als Objekie zu seinem frivolen Spiel gemacht hatte.—Wieviel derartige Schwindelinserate werden sich wohl täglich in dembekannten Arbeitsmarkt befinden.Zu der TotschlagSaffärr in der Patzcnhofer Brauerei wird unsunter Bezugnahme auf unsere Notiz vom 7. Juli mitgeteilt, daß derGetötete, der Mitfahrer Otto Klostermeier,„im Gegensatz zu Prussockkein streit- und händelsüchtiger Charakter' gowescn sei, wie dort steht.Die Berufskollegen des verstorbenen Klostermeier schildern diesenvielmehr als einen in der Brauerei Patzenhofer NO. bekanntenSpaßvogel, der oft derbe Späße machte, die aber von keinem Kolle«gen böse aufgefaßt wurden. Klostermeier war bei seinen Kollegen,als auch bei der von ihm als Mitfahrer bedienten Kündschaft Wohl«gelitten.Wer ist die Tote? AuS Vem Teltokdkanak gekantet würdegestern vormittag die Leiche eines ungefähr 20 Jahre alten Mäd-chens, das keine Papiere zur Feststellung seiner Persönlichkeit beijsich führte. Die unbekannte Tote hat braune Augen, gute Zähne,aufgeworfene Lippen und ein rundes volles Gesicht. Bekleidet warsie mit einer weißen Bluse, einem dunkelblauen Rock und einem'schwarzen Samtgürtel. Die Leiche wurde nach dem Schauhausegebracht.Zu dem Tode deS Schankwirts Drefke werben wir gebeten mit-zuteilen, daß Dretke infolge eines unglücklichen Zufalles umS Lebengekommen sei. D. sei in der Küche auf einem Stuhle eingeschlafenund hat wahrscheinlich den Schlauch vom Gaskocher mit dem Armeabgerissen, so daß daS Gas ungehindert ausströmen konnte.Der Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend brachte derverflossene Monat Juni einen Umsatz von 1057 498.07 M., wasgegen den gleichen Monat des vorigen Jahres«ine Steigerung von237 916,08 oder 27,2 Proz. bedeutet.— In den Eigenbetriebcn istgleichfalls ein erfreulicher Aufschwung zu verzeichnen. DieBäckerei konnte wiederum über«ine enorme Steigerung che-richten Der Wert der hergestellten Backwaren betrug im Monat« Juni 193 253,55 M. Die Zahl der hergestellten Brote betrugL58 320 Stück. Diese kolossale Umsatzsteigerung, insbesondere dieider Bäckerei, zwingt die Geschäftsleitung schon jetzt an eine weitereVergrößerung derselben zu denken, um den Brotkonsum, der nachden Ferien sicher 200000 M. und noch mehr pro Monat betragenwird, befriedigen zu können. Mit dem Monat Jurn fchlkßt auchdas Gcschäftsiahr der Genossenschaft. DaS vorläufige Ergebnisiwird man als ein durchaus befriedigendes ansprechen können. DeriVesamtjahreSumsatz hat die Summe von 10# Mm»onen uver-schritten, wa» einer Steigerung von girka iü Wilümttt Öde»75 Proz. gleichkommt. Der Gesamtumsatz Kurde bewältig! in83 Verkaufsstellen, gegen 60 im Vorjahre. Di« Mitgliederzahl.die zu Anfang d«S vorigen Jcchres 38 423 betrug, hat sich auf rund55 000 erhöht. Mit diesem Umsatz hat sich die Konsumgenossen.schaft Berlin und Umgegend, die im vorigen Jahre noch an achterStelle unter den deutschen Konsumvereinen stand, auf die vierteStell« heraufgeschwungen,_An die Arbeiterjugend Groß-Verkins IWie in den Vorjahren, so wird sich auch in diesem Jahre diegesamte proletarische Jugend Groß-BerlinS zusammenfinden, umdurch Wanderungen in die freie Natur Körper und Geist zu stählen.Am Sonntag, den 21. Juli 1912, findet einMassenansflugzum„Alten Freund" auf Pichelswerder statt. In Berlin erfolgt vonnachstehenden Treffpunkten der Abmarsch früh 7 Uhr:Gesundbrunuen: Vinetaplatz und Humboldthain sNormaluhren)—Badstratze, Ecke Schwedenstraße— Exerzierstraße(Normaluhr).Fahrgeld 20 Pf.Schönhauser Borstadt: Bahnhof Schönhauser Allee. Fahrgeld40 Pf.Nordost: ArnSwalder Platz— Danziger Straße, Ecke GreifswalderStraße— Danziger Straße, Ecke Weißenburger Straße. Fahr-geld 20 Pf.Moabit: Stromstraße. Ecke Turmstraßr(Denkmal im Kleinen Tier-garten.) Fahrgeld 20 Pf.Südost: Görliper Bahnhof(Unfallstation)— Lavfitzer Platz(Kirche).Fahrgeld 40 Pf.Süden: Hohenstaufenplatz(Normaluhr)— Moritzplatz— Lindenstraße(Jerusalemer Kirche)— Dönhoffplatz(Steindenlmal). Faörgeld40 Pf.Osten: Samarlterstraße, Ecke Frankfurter Allee— Weidenweg, EckeZorndorfer Straße— Comeniusplatz— Kllstriner Platz— StrauS-bergcr Platz. Fahrgeld 40 Pf.Wedding: Malplaquetstraße, Ecke Nazarethkirchstraße— Nsttelbeck-platz(Normaluhr).Rosenthaler Vorstadt: Pappelplatz, Ecker Ackerstraße— Gartenplatz.Ecker Ackerstrahe(Litfaßsäule)— Arkonaplatz, Ecke FürstenbergerStraße— Teutoburger Platz, Ecke Templiner Straße. Fahrgeld30 Pf.Westen-Südwesten: vellealliancestraße, Ecke Gneisenaustraße—Bülowstraß«, Ecke Mansteinstraße. Fahrgeld 30 Pf.Der Abmarsch erfolgt pünktlich 7 Uhr früh. Einmarsch im Lokalvon 11—1 Uhr. Proviant und Liederbücher mitbringen. Die Mit-glieder der Jugendsekttonen der Gewerkschaften sowie die Turnergehen, fall« ihnen näheres seitens ihrer Leiter nicht bekannt wird, zudem ihrer Wohnung nächstliegenden Treffpunkt.Die Jugendlichen der Vororte treffen fich an ihren bekanntenTreffpunkten. Einmarsch im Lokal wie oben.Den Anordnungen der Ordner ist unbedingt Folg« zu leisten.Auf zum MassenausfluglEin armer Lehrling hat am Freitag zwei Hundertmarkscheine aufdem Wege von der Frankfurter Allee(Ecke Weichselstraße) bis Sonn-tag- Ecke Lenbachstraße verloren. Da der Lehrling ersatzpflichtig ist,wird der Finder um Abgabe an das Polizeirevier I in LichtenberggeVeten.Beim Spielen der Arbeiterjugend sind auf dem SpielplatzHumboldthain folgende Gegenstände gefunden worden: ein Herren-Hut, ein kleiner Spazierstock, eine Hutnadel, zwei Taschentücher, einSchlüssel, ein Namenstempel mit Stempelkasten. Abzuholen beimSpielleiter Erich Habrrsath, Berlin N. 23, Graunstr. 46, im Zigarren-laden.Straßenunsall. Gestern vormittag 8�i Uhr wurde de« jetztermittelte Landgerrchtsrat Richard Hellwig am Lützowplatz voneinem Kraftwagen angefahren und umgestoßen. Er wurde nachdem Elisabeth-Krankenhau» geschafft, wo er nachmittag» ge-starben ist.Feuer im KaufhanS H. Gerson am Wcrderschen Mar» alar-mierte am Sonnabendmittag die Berliner Feuerwehr. In wenigenMinuten waren sechs Löschzüge mit 20 Fahrzeugen dort unter demBranddirektor Reichel versammelt. ES stellte sich dann heraus,daß dein Monteur Lorenz eine Benzinlötlampe explodiert war, wo-bei Lorenz Brandwunden zweiten Grades an der linken Hand er-litten hatte. Da keine Gefahr mehr vorlag, könnt« die Feuerwehr baldwieder abrücken.Vorort- IVacdricbtev.Tharlottenvnrg.Der Wohiinngsnachweis der Stadt Eharlottenburg ist in demHause Lllfeower Str. 8a, nah« dem Raihause eingerichtet und voll-ständig kostenlos. Vermittelt werden Wohnungen von ein und zweiZimmern nebst Küche. Der Charlottenburger Wohnungsnachweisist in der Lage, den Wohnungsuchenden eingehende Mit-teilunaen zu machen über die Größe, die Lage undden Mietspreis der zu vermietenden Wohnungen. In denmeisten Fälle» steht auch eine kleine Grundrißskizze zur Verfügung.aus der die Lage der Räume zu einander hervorgeht. Auf dieseWeise wird dem Mieter das Wohnungsuchen bedeutend erleichtert: erbraucht nicht mehr Straße für Straße abzulaufen, um eine großeZahl für ihn teilweise völlig ungeeigneter Wohnungen zu besichtigen!vielmehr kann er sich aus dem Wohnungsnachweis mit Hilfe desdort angestellten Beamten einige für ihn passende Wohnungenheraussuchen! auf deren Besichtigung kann er sich dann be-schränken und kann sich unter ihnen ohne große Mühe diejenigenuswählen, die für ihn am geeignetsten ist. Dadurch erspart derSuchende viel unnütze Lauferei und hat dazu die Gewißheit, eineWohnung zu finden, die für seine besonderen Ansprüche und Ver-Hältnisse paßt.Neukölln.Vom Spiel in den Tod. Im Schiffahrtskanal ertrank die sechs-jährig« Schülerin Frida Keilonath, deren Eltern Weichselstraße 87wohnen. Die Kleine hatte mit anderen Kindern am Weiganduferherumgespielt und war dabei an die Böschung herangeraten und inden Kanal gestürzt. Anstatt Hilfe herbeizuholen, bekamen es dieanderen Mädchen mit der Angst zu tun und rannten fort. Ersteinige Zeit später wagten sie etwas zu sagen. Jetzt war es natürlichzu spät. Nur noch die Leiche der K. verniochte man zu bergen.Schöneberg.Ein Kind verbrannt. Ein entsetzlicher Unfall hat sich gesternnachmittag in dem Hause Barbarossastraße 10 abgespielt. In der zuebener Erde belegenen Wohnung de» Arbeiter« Friedrich Dobrochwollte sein Itjähriger Enkel Erich Feuer in der Kochmaschine an-machen und goß auf die noch immer glimmenden Kohlen aus einerLiterflasche Petroleum. Durch die unvorfichtige Handhabung deSKnaben explodierte die Glasflosche, der brennende Inhalt ergoß fichüber duS Kind und im nächsten Augenblick stand der Knabe inFlammen. Gellende Hilferufe ausstoßend stürzte er aus die Straße,Ivo ein im Nebenhause wohnender Schmiedemeister Turing da» Kindzur Erde warf und die Flammen zu ersticken versuchte. Trotz derraschen Hilfe war der Körper des kleinen D. jedoch schon über undüber mit Brandwunden bedeckt, so daß er sterbend in da« Schöne-berger Krankenhaus eingeliefert wurde. Auch der Retter hatte ziem-lich erhebliche Brandwunden davongetragen, so daß er ärztliche Hilfein Anspruch nehmen mußte.Wilmersdorf.Unfall beim Bau der Untergrundbahn. Beim Bahnvau in derMannheimer Straße schlug eine Stahlschlepptrosse, die zum Ziehender Loris verwendet wird, dem Arbeiter Lorenz N. au« der Mann-heimer Straße 84 an den Kopf, so daß der Betreffende eine großestark blutende Kopfwunde erlitt. Nachdem er auf der Rettungswacheeinen Notverband erhalten hatte, mußt« sein« Ueberführung st» dasLichterfelder Krankenhaus erfolgen.Lankwitz.Der Ferienausflug«ach dem Karpfenteiche fand infolge desschlechten Wetters anstatt am Montag unter reger Beteiligung erstam Donnerstag statt. Die Kinder haben sich gut amüsiert und istzu erwarten, daß die nächsten Veranstaltungen noch bester besuchtwerden. Der Treffpunkt ist jeden Montag und Donnerstag pünktlich2 Uhr vor der neuen Schule in der Sehdlitzstraße. Am kommendenMontag geht es nach dem Osdorser Walde. Die Kinder find mitEß- und Trinkvorräten zu versehen, außerdem wird Selterwasser mitHimbeer gratis verabfolgt.Adlershof.Die Kinderausflllge» veranstaltet von der Kinderschutzkömmissiott.finden während den Ferien Dienstags und Freitags, nachmittags2 Uhr vom Jugendheim, Bismarckstraße II, aus statt. Dadie am Ort bestehende Sonntagsschule gleichfalls ihre Ferienaus-flüge Dienstags und Freitags veranstaltet, bitten wir alle prole-tarische Eltern, ihre Kinder nur an den Ausflügen der Kinder-schutzkommission teilnehmen zu lassen.Friedrichshagen.Der Wahlverein Nahm in selndt letzkSft Generalversammlungden Bericht über das abgelaufene GeschäftS-Halbjahr entgegen. Indieser Zeit fanden 8 öffentliche Versammlungen und 7 Leseabendestatt, außerdem wurden 30 300 Flugblätter verbreitet. Bemängeltwurde, daß die Mitgliederzahl sich nicht wesentlich erhöht habe. Am30. Juni gehörten dem Wahlvercin 365 männliche und 35 weiblicheMitglieder an. Der vorgelegte Kassenbericht erstreckte sich auf dasganze Jahr. Die Einnahme belief sich auf 2210,28 M., die AuS-gäbe auf 1954,36 M., so daß ein Bestand von 255,92 M. vorhandenwar. An den KreiS sind 1160,64 M. abgeführt worden. In derDiskussion wurde, um die Beitragsrückstände zu vermeiden, ange-regt, daS System der Hauskassierung einzuführen.— DerBildungsausschuß hatte der Reichstagswahlen wegen nur Theater-Vorstellungen arrangiert. Die Einnahmen betrugen 837,02 M., dieAusgaben 627,49 M.Die Bibliothek hat einen Bestand von 425 Bänden, von deneAim Berichtsjahr 115 ausgeliehen wurden.Aus dem Bericht der Kinderschutzkommission ist zuentnehmen, daß 7 schulpflichtige Knaben und 3 Mädchen beimZeittingS- und FrühstücksauStragen ermittelt wurden.Die Äokalkom Mission berichtete, daß bis auf daS LokalNeu-HeringSdorf alle Lokale frei sind. Die Zahl der„Vorwärts"-Abonnenten für Friedrichshagen und Umgegend ist auf 562 ge-stiegen.Die Bezirksleitung besteht nach dem neuen KreiSstawk jetzt ausdrei Personen. ES wurden gewählt als Vorsitzender H. Mieke,Kassierer Fritz Schötzau, Schriftführer R. Aßmann. Zur Unter-stützung dieser wählte die Versammlung die Genossen Reiche. Reinh.Krüger, Mittenzwei, Kroll und Korsing. Revisoren wurden dieGenossen Franke, Barth und Schulze, Bibliothekare Moser. Schulzunb_ Hoffmann. In die Zeitungsbeschwerdekommission wurdengewählt Höcker und Aßmann, in die Lokalkommission Werkmannund Schulze und in die Kinderschutzkommission Frau Schwarz.Gegen den Gastwirt Grünberg, Rahnsdorfer Straße, soll da?AuSschlußverfahren eingeleitet werden. Grünberg hat nicht nurzur Gemeindevertretcrwahl in Friedrichshagen sein Wahlrecht nichtausgeübt, sondern sogar seine Forcnsenstimme in Hcssenwinkel denGegnern übertraget� Ein Antrag auf Wiedereinführung derMonatsversammlungen wurde den Zahlabenden überwiesen.Pankow.Die hiesigen höheren Schulen wurden zu Beginn v« zweika»Quartals von insgesamt 2201 Schülern besucht, von denen 1682 Ein-heimische und 519 Auswärtige waren. Sie besetzten in den dreiLehranstalten 73 Klassen mit einer Durch schnittSfrequenzvon rund 30 Schülern. Auf dt« einzelnen Lehranstaltenverteilten sie sich folgendermaßen: Das Realgymnasium(ein.schließlich Vorschule) besuchten 598(411 einheimische und 187 aus-wärtige) Schüler. Sie waren in 22 Klassen mit einer Durch-schnittsfrequenz von rund 27 untergebracht. In der O b e r r e a l-schule(einschließlich Vorschule) wurden 803(604 einheimische und204 auswärtige) Schüler in 25 Klassen mit einer Durchschnitts-frequenz von 32,32 unterrichtet. Am Lyzeum und Ober»lyzeum(einschließlich Seminar) wurde an 795(667 einheimischeund 123 auswärtig«) Schülerinnen und Seminaristinnen in 26 Klas-sen mit einer Durchschnittsfrequenz von 30,6 Unterricht erteilt.Interessant ist ein Vergleich der Klassenfrequenzder«HSItnisse der höheren Schulen mit denen der Ge-meindeschulen. Während letztere in der gleichen Bericht».zeit eine Durchschnittsklassenfrequenz von 46,67 aufwiesen, betrugdiese bei erstercn nur rund 30. Bei den Gemeindeschulen betrugdie höchste Belegzahl einer Klasse 67. die niedrigste 14. bei denhöheren Schulen 58 resp. 8. Interessant ist ferner ein Vergleichder erforderlichen Zuschüsse aus GemeindemittelnbeidenhöherenLehran st alten unddenGemeinde-schulen. Bei Zugrundelegung der im Voranschlag für 1912hierfür vorgesehenen Beträge ergibt sicfx daß, während die Ge-meind« für einen Gemeindeschüler an Zuschuß aus Gemeinde»Mitteln rund 104 M. zu leisten hat. dieser für einen Söhülej; dtthöheren Lehranstalten rund 130 M. beträgt.Reinickendorf-Ost.Zur Gemeinbevcrtreterersatzwahl findet hflike, SSMckag stör-mittag in dem zur Wahl stehenden Bezirk noch eine Flugblattver-breitung statt. Gewählt wird nachmittags von 1 bis 5 Uhr in derAula der 4. Gemeindeschul«, Hoppestr. 7. Alle Stimmenbereinigen sich auf unseren Kandidaten Genos-sen Paul Gursch. Zur glatten Abwickelung des Wahlgeschäftsund al» Legitimation dient die den Wählern vom Gemeindevorstandübersandte Legitimationskarte, die möglichst am Wahl-tisch vorzuzeigen ist.Weistensee.Konflikt zwischen Gemeindelcamten und Gemrindnrrtreter. Ineiner der letzten Gcmeindcvertretersitzungen glaubte Herr Gemeinde-Vertreter Knorr(Fortsch. Fr.) sich ganz besonders hcrvorzutun, in-dem er die Wahrnehmung zum Besten gab. daß die Gemeinde-beamten immer etwas verspätet zum Dienst gehen und bevor dieArbeit beginnt, erst das Frühstück eingenommen wird. Diese AuS-führungen, die, allgemein ausgesprochen, nicht zutreffen, hatten unterden Beamten zieniliche Erregung hervorgerufen und wurden in ihremVerein recht lebhaft besprochen. Ihr Unwille kam in einer Resolution zum Ausdruck, wo Herrn Knorr da» AufsichtSrecht über dieGemeindebeamien abgesprochen wurde: eS wird ferner bedauert, daßein Gcmeindeverordneter die Beamten in so unfeiner Weise herab.zulvürdigcn versucht hat. Bei etwaigen Wiederholungen wollen dieBeamten die erforderlichen Maßnahmen treffen. Für Herrn Knorrmüssen diese Beschuldigungen recht unangenehm sein, denn vongegnerischer Seile wird die Talsache konstatiert, daß die Gemeinde-beamten für seine Wiederwahl im März dieses Jahres große Hilfeleisteten.Französisch- Buchholz.In der Generalversammlung des Bezirkswahlvereins erstatteteder BezirkSlciter. Genosse Risch. den Bericht über daS verflosseneGeschäftsjahr. Die Mitgliederzahl beträgt 90.„Vorwärts'leser sind137 zu verzeichnen: öffentliche Versammlungen wurden 9 abgehalten.außerdem unternahmen die Genosien 14, teilweis« von gutem Erfolggekrönte Agitationstouren.— Bei der Gemeindevertreterwahl könnt«l»u Mandat erobert werden: dt» Kinderschutz» sowi« dt« Jugend»