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Jr. 176. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Haushaltungsrechnungen von Metall- einer momentanen Not geschüßt zu ſein.

arbeitern.

Mittwoch, 31. Juli 1912.

beitslosigkeit oder bei sonstigem der Familie zustoßenden Unheil vor lichen Umständen, wo freundschaftliche und nachbarliche Hilfe nicht ausreichend war. Die Umzugskosten sind gleichfalls dieser Rubrik Der Verdienst des Familienoberhauptes bildet augezählt. Im Verhältnis zur Gesamtausgabe trat in den drei naturgemäß die Haupteinnahmequelle. Er weist mit jedem Jahr Berichtsjahren eine Steigerung dieser Ausgabeposten von 13,75 eine absolute Steigerung auf. Im Jahre 1908 stellte sich der Prozent auf 14,19 Proz. ein. Auf Kleidung, Neuanschaffungen, Eine Beobachtung des Arbeiterhaushalts muß, wenn fie genaue Durchschnittsverdienst auf 1337,75 M., im Jahre 1910 betrug der Reparaturen entfallen im ersten Jahre 13,09 Proz., im zweiten und zuverlässige Resultate ergeben soll, über eine längere Zeite Durchschnitt 1411,79 M.; im Verhältnis zu den Gesamtein Jahre 13,92 Proz. und im dritten Jahre 13,43 Proz. der Ge periode hinweg durchgeführt werden. Von dieser Erkenntnis aus- nahmen ist ein Rückgang des Verdienstes des Familienoberhaupts famtausgaben. Demnach standen diese Ausgaben im Jahre 1909 am gehend, hat der deutsche Metallarbeiterverband seine im Jahre 1908 zu verzeichnen. 1908 betrug der Verdienst des Mannes 83,21 Pro3. höchsten. Schlüsse lassen sich aus diesen Ausgabeposten nicht ziehen, begonnenen Erhebungen über Haushaltungsrechnungen in den der Gesamteinnahmen, 1910 war dieses Prozentverhältnis auf denn derartige Ausgaben werden im Arbeiterhaushalt meistens nur Jahren 1909 und 1910 fortgesetzt und für 1909 56 Haushaltungen, 79,29 zurüdgegangen. Der Mannesverdienst reichte auch nicht in vorgenommen, wenn sie sich absolut nicht umgehen lassen und wenn für 1910 35 Haushaltungen einer Beobachtung unterzogen. Die einem einzigen Falle allein zur Bestreitung der Haushaltungs- an den übrigen unumgänglich notwendigen Ausgaben etwas ab­gleichen Haushaltungen wurden auch im Jahre 1908 erfaßt, so daß kosten aus. Der prozentuale Rüdgang beweist, daß der geknapft werden kann. Auffallend ist, daß sich im Jahre 1909, in von 56 Haushaltungen zweijährige, von 35 Haushaltungen drei- Berdienst nicht in dem Maße gesteigert werden konnte, als es die dem die Aufwendungen für Kleider usw. stärker waren als 1908 jährige Aufzeichnungen vorliegen. Es bestand ursprünglich die immer teurer werdende Lebenshaltung erfordert hätte. Der Rüd- und 1910, ein verhältnismäßig großer Rückgang in den Nahrungs­Absicht, die 56 Haushaltungsrechnungen aus dem Jahre 1909 auch gang mußte also durch stärkeres Heranziehen der Familienange- mittelausgaben eintrat. Das läßt den Schluß zu, daß auf Nofter im Jahre 1910 fortführen zu lassen, doch schieden 21 der Haus- hörigen zum Erwerb wieder einigermaßen ausgeglichen werden. von notwendigen Bekleidungsgegenständen an Nahrung gespart Wir finden, daß der Verdienst der Familienangehörigen im Jahre wurde. haltungslistenführer aus einer Reihe von Gründen aus der Beob­achtung aus. Im Interesse der Sache ist dies lebhaft zu bedauern. 1908 durchschnittlich 111,70 M. betrug und sich im Jahre 1910 auf Der Posten Bier, Wein und sonstige Getränke macht gegenüber Auch eine Fortführung der 35 Haushaltungen, die jekt für drei 145,61 M. gehoben hat. Im Verhältnis zur Gesamteinnahme trat anderen Bosten insofern eine Ausnahme, daß er mit jedem Jahr Jahre vorliegen, auf einen noch längeren Zeitraum wäre sehr aus dem Verdienst der Familienangehörigen eine Steigerung von zurüdgegangen ist. In Prozent der Gesamtausgaben trat ein wertvoll gewesen. Das beweisen die Ergebnisse dieser 35 Haushal- 6,95 Proz. auf 8,18 Proz. ein. Die Einnahmen aus Unterſtügun- Rüdgang von 4,45 im Jahre 1908 auf 8,71 im Jahre 1909 und tungen, die in Nr. 27 und 28 der Metallarbeiterzeitung" veröffent- gen, die in der Hauptsache aus Unterstüßungsgeldern des Verbandes 3,57 im Jahre 1910 ein. Dieser jährliche Rückgang ist eine sehr licht worden sind und die wir in folgendem einer kurzen Betrachtung oder aus Krankenunterſtüßung bestehen, sind in der dreijährigen erfreuliche Erscheinung, da es fich zweifellos um eine Verminde Berichtsperiode absolut etwas in die Höhe gegangen, im Verhältnis rung des Alkoholverbrauchs handelt. Wenn auch in dieser Rubrik Die Gesamteinnahmen dieser 35 Haushaltungen betrugen im zu den Gesamteinnahmen trat ein kleiner Rückgang ein. Eine ähn- Ausgaben für andere Getränke, wie Mineralwasser, Limonade und Jahre 1908: 56 268,74 m., 1909: 59 342,54 m., 1910: 62 316,47 M. liche Erscheinung zeigt sich bei den sonstigen Einnahmen, die sich aus dergleichen, enthalten sind, so ist doch anzunehmen, daß von der dem Nebenverdienst des Mannes, aus Einkassieren von Beiträgen, Einschränkung in erster Linie die alkoholischen Getränke betroffen und sehen sich aus folgenden Bosten zusammen: aus Kolportage, aus Zimmervermieten, Rückbergütung vom Konsum- wurden. berein, Aufnahme von Darlehen und Entnahme von Spareinlagen zusammensetzen.

unterziehen wollen.

1908

1909

Kaffenbestand vom Vorjahr. Verdienst des Mannes

M. 445,61

M.

46 821,26

1 364,85 48 421,06

1 576,61

5 362,75 730,80

Sonstige Einnahmen

3 515,72

Verdienst der Familienangehörigen 3909,54 Unterstützung

3 463,09

1910 M. 2 559,63 49 412,69

5096,17 1 616,81 8 681,17

Betrachten wir demgegenüber die Ausgaben der 35 Haus­haltungen. Sie betrugen im Jahre 1908: 55 625,46 20., 1909: 57 602,72 m., 1910: 58 872,01 M. Davon entfallen im Durchschnitt auf eine Familie im Jahre 1908: 1589,30 m., 1909: 1645,79 M., 1910: 1682,05 m. Dieser durchschnittliche Verbrauch einer Familie zergliebert

Ein Blick auf die Gesamteinnahmen zeigt, daß diese mit jedem Jahr gestiegen sind. Die Bearbeiter der Statistik betonen jedoch, daß dieses Mehr als eine Besserstellung der in Frage kom- sich folgendermaßen: menden Arbeiter nicht anzusehen ist, da die Ausgaben teils in gleichem, teils in stärkerem Tempo gestiegen sind und die Kauf­traft des Geldes in der dreijährigen Berichtsperiode nachgelassen hat. Wie sich die Jahreseinnahme im Durchschnitt der 35 Haus­Haltungen gestaltet, zeigt folgende Aufstellung:

Art der Einnahmen

1908

im

in

1909

1910

im

in

im

in

Durch Prozent Durch Brozent Durch- Prozent schnitt der schnitt der schnitt der pro Gesamt pro Gesamt pro Gesamt. Haus ein. Haus- ein- Haus ein haltung nahmen haltung nahmen haltung nahmen

W.

M.

M.

M.

M.

Kassenbestand vom

Vorjahr.

12,73

Verdienst des

Mannes.

Verdienst der Fas

.

0,79 39,- 2,30 78,13 4,11 1337,75 83,21 1383,46 81,60 1411,79 79,29

milienangehörig. 111,70 6,95 153,22 9,04 145,61 8,18 Unterstügungen.. 45,05 2,80 20,88 1,23 46,19 2,59 Sonst. Einnahmen 100,45 6,25 98,94 5,83 103,75 5,88

aufammen 1607,68 100,00 1695,50 100,00 1780,47 100,00 Bei einer Betrachtung der Zahlen fällt vor allem der Kaffen. bestand auf, der sich mit jedem Jahr gesteigert hat. Im Jahre 1908 betrug der Kaffenbestand nur 0,79 Proz. der Gesamteinnahmen, um im Jahre 1909 auf 2,30 Proz. und im Jahre 1910 auf 4,11 Prozent zu steigen. Die Steigerung von 1908 auf 1909 wird mit der genaueren Aufzeichnung erklärt, die durch die Erhebung vor. genommen wurde. Die Steigerung von 1909 auf 1910 entstand, weil alle mit Defizit arbeitenden Haushaltungen aus der Beob achtung ausscheiden. Die im Jahre 1910 übriggebliebenen Haus­haltungen haben durchweg mit einem Ueberschuß abgeschlossen. Die Bearbeiter der Budgets nehmen an, daß die gemachten Ersparnisse auf Kosten der Lebenshaltung gingen, denn von den in Frage tom­menden Listenführern hat ein Teil wiederholt mitgeteilt, daß cr fich den Notpfennig vom Munde abspart, um bei eintretender Ar

Kleines feuilleton.

Ausgaben für

1908

pro

1909 pro

pro

1910

Haus in Haus in Haus in halt Proz. halt Broz halt Proz.

M.

M.

M.

Nahrungsmittel zufammen 759,82 47,81 769,35 46,75 801,95 47,68 Wohnungsmiete, Steuern 218,61 13,75 229,20 13,93 238,64 14,19 Kleid.- Anschaff., Reparatur 207,96 13,09 229,02 13,92 225,85 13,43 Versicher. u. Bereinsbeitr. 95,80 6,08 101,01 6,14 111,00 6,60 60,10 3,57 Bier, Wein u.sonst.Getränke 70,70 4,45 61,15 3,71 Heizung und Beleuchtung 66,20 4,17 71,02 4,81 65,77 8,91 Sonstige Ausgaben. 63,44 3,85 47,82 2,84 Bildung, Unterhaltung. 37,06 2,25 39,00 2,32 21,34 1,30 23,18 1,38 Arzt, Apoth., Gesundheitspfl. Seife, Soda, Waschmittel 18,85 1,15 20,45 1,22 17,61 1,07 18,75 1,11 Bigarren, Tabak. Fahrgelder 17,34 1,05 18,91 1,12 Schulbedürfn., Schulgeld

45,60 2,87 39,30 2,47 20,52 1,29 20,09 1,26 19,24 1,21 17,40 1,09 8,06 0,51

9,40 0,57 10,68 0,68 Wir können aus Mangel an Raum nur auf eine Betrachtung der wichtigsten Ausgabeposten eingehen. Die Nahrungsmittel weisen den größten Ausgabepoften auf, beinahe die Hälfte aller Ausgaben entfallen darauf. Obwohl die Beträge für Nahrung mit jebem Jahre gestiegen sind, steht ihre Steigerung doch nicht im Verhältnis zu den Gesamtausgaben, es ist ein prozentualer Rückgang der Nahrungsmittelausgaben zu verzeich­nen. Die Tabelle weist das aus.

Der Rüdgang in den Jahren 1909 und 1910 gegenüber dem Jahre 1908 erklärt sich dadurch, daß gerade bei den Nahrungsmitteln die größtmöglichste Sparsamkeit angewendet wurde. Diese Zahlen beweisen auch, daß die erzielten Ueberschüsse im wahren Sinne des Wortes am Munde abgespart worden sind.

Der Ausgabeposten Wohnungsmicte, Steuern enthält außer Wohnungsmiete und Steuern auch noch Ausgaben für häusliche Dienstleistung. Es handelt sich dabei um zeitweilige Hilfe bei Krankheitsfällen in der Familie oder bei sonstigen außergewöhn­

dahinter, daß er, Mah, einer der größten Edelmenschen und Volks. erzieher gewesen sein. Das ist Karl May , wie er leibte und lebte; ein Phantast, der an seine eigenen Phantasien glaubte.

Den sonstigen Ausgaben sind alle Ausgabeposten zugezählt, für die keine ihrem Zwed entsprechende Rubrik vorhanden war. Diese Ausgaben sehen sich zusammen aus häuslichen Bedarfsartikeln, Geschenken, Blumenspenden und dergleichen. Die Schwankungen innerhalb der drei Jahre liegen daran, daß diese Ausgaben keine regelmäßigen find.

Die Aufwendungen für Bildung und Unterhaltung richten sich nach den persönlichen Verhältnissen, find aber auch start beein flußt von der individuellen Veranlagung des einzelnen. Der durchs schnittliche Verbrauch pro Familie betrug im Jahre 1908: 39,30 M., 1909: 37,06 und 1910: 39 M. Diese Beträge seßen sich zusammen aus Ausgaben für Zeitungen, Bücher, Schreibmaterial, Porto, Eintrittsgelder für Konzerte, Theater, Vorträge, eventuelle Neben­foften, wie Programm, Garderobe, Fahrgelder für Eisenbahn und Straßenbahn, die anläßlich eines Ausflugs oder sonstigen Ver gnügungs- und Bildungszwedes gemacht wurden. Die sonstigen Ausgaben, die bei einem Ausflug verursacht wurden, sind hier ebenfalls mitgerechnet. Dieser Ausgabeposten ist im ersten und dritten Jahre annähernd gleich geblieben, im zweiten Jahre war er etwas geringer. Im Verhältnis zu der Gesamtausgabe trat ein Südgang ein.

Für die Genußmittel Bigarren,-Tabat usw. läßt sich die gleiche Wahrnehmung machen wie bei den Getränken. Die Ausgaben dafür find keine absolute Notwendigkeit und erfuhren daher eine Einschränkung.

Bei den bisherigen Darstellungen war immer eine Familie oder ein Haushalt grundlegend, da aber die einzelnen Familien infolge ihrer Zusammensetzung ganz verschiedene Verbrauchsstärken aufweisen, ist auch eine Berechnung auf den Kopf der Beteiligten

notwendig.

Als Einheitszahl für die Berechnung pro Kopf dient für eine erwachsene männliche Person: 1,00, für eine erwachsene weibliche Person 0,90, für 10-14jährige Kinder: 0,80, für 6-10jährige: 0,60, für 4-6jährige: 0,40 und für Kinder unter diesem Alter: 0,15. Bei Anwendung dieser Rechnungsmethode auf die 35 Haus. haltungen beträgt die durchschnittliche Kopfzahl für das Jahr 1908: 3,68, für das Jahr 1909: 3,70 und für das Jahr 1910: 3,69 Boll­personen. Bei dieser Umrechnung auf eine erwachsene Person zeigt sich folgendes: Es betragen;

"

1909

1910

1908 die Einnahmen pro Kopf. 436,36 M. 458,24 M. 482,51 M. die Ausgaben 431,37 444,81 455,84 Daraus ergibt sich eine Mehreinnahme pro Kopf für 1908 von 4,99 M., für 1909 bon 13,43 M. und für 1910 bon 26,67 t. Die

Notizen.

Herrn Reide Abstand genommen worden.

-

"

"

Die berföhnte Sezession. Das große Ereignis, würdig vorbereitet durch endloses Beitungsgegader und richtig ins Das Problem der künstlichen Ernährung. Zu den scheinbar worden: Bürgermeister Neicke und die Sezeffion haben definitiven szeniert mit Erklärungen und Präliminarien, ist nun komplett ge Karl May läßt die Oeffentlichkeit über sich nicht zur Ruhe am festesten fundierten Behauptungen der Phyfiologie gehört die, Frieden geschlossen. Nach dem Bulletin der Sezeffion hat Herr Tommen; noch aus dem Grabe spricht er zu uns durch seine fürz­lich erschienene Selbstbiographie"( bei Fr. Ernst Fehsenfeld, Frei- daß es nur der Pflanze, nicht aber dem Tiere möglich sei, ang Neide dem Bevollmächtigten der Sezession mündlich und schriftlich burg i. Br.), in der er ſein Leben und Streben" schildert. Es ist niche Stoffe in organische zu verwandeln, d. h. niedere Stiftoffe erklärt, daß es ihm ferngelegen habe, der Ehre der Vorstands­wahr: dies Leben hat böse Fleden; und es ist nicht minder glaub- Tierwelt wäre deshalb auf das Vorhandensein einer Pflanzenwelt fehr freundlich über sie bente. Es ist deshalb von einer Klage gegen verbindungen in höhere, vor allem in Giweiß, umzuwandeln. Die mitglieder zu nahe zu treten, und versichert, daß er im Gegenteil haft, daß die Welt zuweilen Schindluder mit May getrieben, sein angewiesen und müßte ohne diese ohne weiteres zugrunde gehen. " Streben" gründlich berkannt" hat. Mit Anteilnahme wird man nun ist von der rastlos forschenden Naturwissenschaft auch in diese die Kapitel über seine Kinderjahre lejen. May war armer erz Borstellung eine Bresche gelegt worden. Die Unfreundlichkeit des sehr freundlichen Herrn Reide hat gebirglerischer Webersleute Kind. Und wie schrecklich armselig es also er hat von seinen Worten feines zurüdgenommen nicht Wie dies bei wissenschaftlichen Entdeckungen schon öfters ge dem Vorstand gegolten, sondern einem großen Unbekannten. im Elternhause ums Ende der vierziger Jahre bestellt war, be­richtet er selbst: Es mangelte an fast allem, was zu des Leibes schehen ist, haben gleichzeitig und vollkommen unabhängig von cin­Eine Ausstellung ostasiatischer Kunst, das Nahrung und Notdurft gehört. Wir baten uns von unserm Nach ander Forscher Versuche gemacht, die zu denselben Resultaten heißt alter chinesischer, toreanischer und japanischer Kunst plant für bar, dem Gastwirt Zur Stadt Glauchau ", des Mittags die Kar - führten. Es handelt sich um die Naturwissenschaftler G. Grafe diefen Herbst die Berliner Akademie der Künste. Aus staat­toffelschalen aus, um die wenigen Broden, die vielleicht noch davan und V. Schläpfer auf der einen und G. Abderhalden auf lichem und privatem Befit soll das beste gezeigt werden. Vor allem hingen, zu einer Hungersuppe zu verwenden. Wir gingen nach der anderen Seite, über deren kürzlich im Drud erschienene werben bei diesem Anlaß die bisher in Riften verpackten Schäße des der roten Mühle" und ließen uns einige Hände voll Beutelstaub Forschungsergebnisse die" Naturwissenschaftliche Rundschau" be- Museums für Völkerkunde ans Licht kommen. und Spelzenabfall schenken, um irgend etwas Nahrungsmittelähnrichtet. Abderhalden untersuchte zunächst, ob der tierische Körper auch liches daraus zu machen. Wir pflückten von den Schutthaufen Melde, von den Rainen Otterzungen und von den Zäunen wilden durch vollständig abgebautes, d. h. in seine einfachsten Bausteine zerlegtes Eiweiß ernährt werden könnte. Er fütterte 6 Hunde mit Lattich, um das zu tochen und mit ihm den Magen zu füllen!" Als Lieblingsfind der Not, der Sorge, des Kummers", quali Eiweißstoffen( Fleisch usw.), die wochenlang der Einwirkung von er sich durch bis zum Lehrer. Da nimmt das Verhängnis seinen Magen- und Darmſaft ausgesetzt gewesen, also vollkommen abgebaut Lauf. May bekennt, daß er zunächst 6 Wochen, dann 49 Monate waren. Die Versuche gelangen, es fanden sogar Gewichtszunahmen Gefängnis, zulekt jogar 4 Jahre Buchthaus verbüßt hat. Nur statt. Nun ging der Forscher dazu über, ein künstliches Gemenge( bürgerlichen) Freunden des Dichters und den unentwegten Borussen ges lägt er den Bejer darüber im Zweifel, ob diese Strafen unverdient aller uns als Giweißbausteine bekannten Amidosäuren, das find führt wird, hat zu einem kleinen Siege der ersteren geführt. Das oder zu Recht erkannt wurden. Die Justiz irrt sich ja gern, wenns eben jene ſtickſtoffhaltigen Säuren, die bei dem Abbau von Eiweiß von einem Heinebund in alle gestiftete Dentmal soll demnächst um einen proletarier geht. May gibt jedoch zu, daß er durch wahl- stoffen entstehen, au verfüttern, und er brachte es dahin, die Ver- vor dem Trothaer Schlößchen in alle enthüllt werden. Halle ist lose unmäßige Lektüre von Räuberromanen Verbrecher geworden sei. fuchstiere im Stickstoffgleichgewicht zu erhalten, ja bei jungen Tieren bie erste preußische Stadt, bie bergleichen hat. zen klarer Vernunft verwischt habe. Darin- meint Dr. Fr. Krauß gewiffe Ammoniumverbindungen entbehrt werden konnten, während in Not geraten war, hat von der Pariser Akademie der Wissenschaften Und dann, weil in ihm ein zwiespältig Wesen zeitweilig die Gren- auch Gewichtszunahmen zu erzielen. Dabei zeigte es sich, daß daß May sich nun eingebildet habe, ein wirklicher Dieb und beim Fehlen anderer sofort Gewichtsabnahme eintrat. Betrüger gewefen zu sein, sowie ferner in dem Bestreben, sich aus der Gemeinheit zum delmenschen" emporarbeiten zu müssen, zeige fich ser richtige Neurotiter. Ob diese Theorie stimmt oder nicht stimmt, bleibe dahingestellt.

Natürlich mußten neben den eiweißbildenden Stoffen auch Fette und Kohlenhydrate gereicht werden. Auch diese wurden den Tieren zwar noch in organischer Form, aber doch in völlig ab­gebautem Zustande gereicht. Grafe und Schläpfer gaben ihren Bersuchstieren Zucker und Butter, alfo Stoffe, die tein Eiweiß ent­halten, und dazu Ammoniumchlorid resp. Ammoniumcitrat und erzielten gleichfalls Stickstoffgleichgewicht, ja Zunahme.

Natürlich vergißt Mah nicht, sich nachdrücklich als einen wirk lich gottgläubigen Christen herauszustreichen. Er weiß nur zu gut, wie totficher solch Brimborium auf viele zu wirken vermag. Und im gleichen Bestreben hängt er seinen schriftstellerischen Bei den geschilderten Versuchen handelt es sich allerdings, wie Erzeugnissen den Mantel unverbrüchlicher Tugend um. Schon ersichtlich, noch nicht um eine vollkommen künstliche, d. h. an­hinter Gefängnismauern will er den Entschluß gefaßt haben, die organische Ernährung, da die verfütterten Fette und Kohlenhydrate Menschheit von der Schundliteratur zu erlösen und sie durch dem organischen Reich entnommen waren. Da bei ihnen jedoch die feine Indianergeschichten auf den Weg des Heils zu bringen. Als bei weitem schwierigste Frage des künstlichen Eiweißaufbaues gelöst Märchen, als Gleichnisse, nur bildlich oder symbolisch sollen war, jo erscheint es unzweifelhaft, daß es auch noch gelingen wird, feine 33 Reiseromane genommen werden. Dann tomme man lauch jene Stoffe in anorganischer Form zuzuführen.

COME

Dem Verdienste die Krone. May Reinhardt ist zum Ritter der Ehrenlegion ernannt worden. Allgemeine Begeisterung! Batriotische und sonstige. Nur follte dabei beachtet werden, daß diese gleichgültige Affäre veranlaßt wurde durch die Aufführung von Sumurun", einer Pantomime mit Ausstattung, womit eines der Reinhardtichen Wanderbetriebe umherzieht. Der Kampf um seine, der seit Jahren zwischen

Der Naturforscher H. Fabre, der im hohen Alter eine ihrer Hauptauszeichnungen( 4000 Frank) bekommen. Ehrung tommt sehr spät, aber hoffentlich noch nicht zu spät.

Die

Wie man am schnellsten einschläft. Profeffor Osler von der medizinischen Fakultät der Universität Orford ber­öffentlicht im British Medical Journal " das Ergebnis seiner Stu dien über die Mittel und Wege, das Eintreten des Schlafes zu be schleunigen. Er kommt dabei zu dem Schluß, daß es sich empfiehlt, des Abends im Bett mindestens eine halbe Stunde und höchstens eine Stunde zu lesen. Unerläßlich ist es aber dabei, für die Lektüre ein Buch zu wählen, das weder im körperlichen, nocy im über­tragenen Sinne schwer ist. Es ist weiterhin wichtig, daß das Buch offen liegen bleibt, ohne dem Leser Anstrengungen zuzumuten. Da an solchen schlafbringenden Büchern kein Mangel ist, wäre das Mittel probat, wenn nicht das Bettlesen für die Augen schädlich und überdies feuergefährlich wäre.