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pro Kopf Ausgaben für eine Woche waren im Jahre 1908: 8,29 M., im Jahre 1909: 8,55 M. und im Jahre 1910: 8,77 M.

Folgende Tabelle zeigt eine Gegenüberstellung der Ausgaben pro Kopf in den Jahren 1908 bis 1910, und zwar sowohl in der Jahressumme als in der Umrechnung auf den Verbrauch einer

Woche.

Art der Ausgaben

Nahrungsmittel

Bier, Wein, sonst. Getränke Zigarren, Tabat

Es entfallen an Ausgaben pro Kopf im Jahr pro Woche im Jahr 1908 1909 1910 1908 1909 1910 M. M. 902. W7. M. M.

Aber die, licher Bäder als geprüfte Meisterin anwohnte, Serdient die Stellung für Sommerfrischler werden zurzeit errichtet. Arbeit stört die Sommerfrischler. Einige der der Bäckerinnungen zum Genossenschaftswesen einer kurzen Gra besonders gegen die Arbeit empfindlichen Sommergäste ver- wähnung. Der Referent, Bäckermeister Wagner aus Pforzheim , langten nicht mehr und nicht weniger vom Amts vorsteher, legte feinem Referat eine Resolution zugrunde, worin dem ge­ſchäftsleitenden Borstand des Bäderverbandes ballen Ober­als, daß die Arbeiten an den Bauten von 2 meistern die Auflage gemacht wird, in allen Innungen Einkaufs­bis 4 Uhr nachmittags eingestellt werden genossenschaften zu errichten und die heute schon bestehenden recht müssen, damit die Herrschaften ihren nicht durch bald zu Einkaufszentralen zusammenzuschließen. Ein anderer das Geräusch der Arbeit gestörten Mittags Pforzheimer Bäckermeister veranschaulichte die befriedigenden Er schlaf halten tönnen. Als der Amtsvorsteher darauf fahrungen, welche man mit der vorteilhaften Einrichtung eines ge nicht so ohne weiteres eingehen wollte, wurde mit einem meinsamen Einkaufes in Pforzheim gemacht habe; es wurden allein die beiden Gebrauchsartikel Butter und Milch, deren Preis allgemeinen Boykott der Sommergäste ge­206,23 207,98 217,38 8,97 4, 4,18 droht. Das hatte den gewünschten Erfolg. Es wurde eine in den letzten Jahren so rapid gestiegen ist, durch den zentralen Einkauf zu so günstigen Bedingungen erworben, daß eine Ersparnis 19,19 16,52 16,29 0,37 0,32 0,32 3olizeiberordnung erlassen, in der eine neue Arbeits- von etwa 7000 M. berechnet werden kann; beim gemeinsamen Mehl­5,22 4,76 5,08 0,10 0,09 0,10 5,45 5,54 0,10 0,10 0,11 zeit für die Bauarbeiter bestimmt wurde, obgleich ein Tarif einkauf müßte ein ganz besonderer Nußen für die Bäder erzielt 5,09 4,72 4,69 5,13 0,09 0,09 0,10 bertrag für das Baugewerbe besteht. Während die tariflich werden. Der Vertreter der badischen Regierung, die immer bei 12,88 17,16 12,96 0,24 0,38 0,25 festgelegte Arbeitszeit bisher von morgens 6 bis abends 6 Uhr, Handwerkerverbandstagen guten Rat erteilt und ihre Unterstügung 59,88 61,94 64,67 1,14 1,19 1,24 mit Frühstücks- und Vesperpausen und der Mittagspause von zusichert, fand, daß das Bädergewerbe sich ganz besonders zur Ge 17,97 19,19 17,82 0,34 0,87 0,84 12-1 Uhr borschreibt, hat der Amtsvorsteher jetzt durch noffenschaftsbildung eigne. Er empfahl den Bäckermeistern, sich an dem Genossenschaftskurfus zu beteiligen, der in nächster Zeit statt. Arbeitszeit 2,89 0,04 0,05 0,05 Polizeiverordnung die Berfich. u. Vereinsbeiträge 26,27,80 30,08 0,50 0,52 0,58 morgens 7 bis abends 7 Uhr, mit der findet und zur Unterlage die Geschäftsführung einer Bäders genossenschaft haben werde. Kleideranschaffung, Reparat. 56,45 61,90 61,21 1,09 1,19 1,18 Mittagszeit von 2 bis 32 Uhr festgesetzt. Die Resolution des Referenten fand einstimmige Annahme. Bildung und Unterhaltung 10,67 10,02 10,57 0,20 0,19 0,20 Die Unternehmer tamen leider ohne Widerstand dem Wunsche des Amtsvorstehers eutgegen, weil ihnen von anderer Seite Die Ausgaben für Nahrungsmittel betrugen danach im Jahre recht deutlich gesagt wurde, daß im Falle der Weige 1908: 206,23, M., im Jahre 1909: 207,93 m. und im Jahre 1910: 217,33 M.; sie stiegen also um 11,10 W., oder pro Woche um 0,21 teilt werden würden. Den Arbeitern wurde 217,33 M.; sie stiegen also um 11,10 M., oder pro Woche um 0,21 rung neue Bautonzessionen nicht mehr er Mart. Die Ausgaben für Getränke und Tabat gingen von 24,41 Arbeitsmangel in Aussicht gestellt, wenn sie sich nicht Mark im Jahre 1908 auf 21,37 M. im Jahre 1910 zurüd. Das ist fügen.

Seife, Soda, Waschmittel Fahrgelder Sonstige Ausgaben Wohnungsmiete, Steuern Heizung und Beleuchtung. Schulbedarf, Schulgeld

2,19

2,54

5,57 5,77 6,27 0,11 0,11 0,12

bon

Auf diesem Gebiete

bad dr

Daraus ergibt sich, daß die Kleinhandwerker, welche die genossens schaftlichen Bestrebungen und Institutionen der Arbeiterschaft, ins besondere die Einkaufszentralisierung der Konsumvereine bisher haben. Die deutsche Agrarpolitk mit ihrer enormen Verteuerung verhöhnten oder befehdeten, im Kampf ums Dasein etwas gelernt mittelstandsvertretung im Reichstag gehorsamst mitmachte, zwingt aller Produktionsmittel, deren Protektion auch die patriotische endlich auch den gleichgültigsten Bädermeister, sich mit sozialen und in der dreijährigen Periode ein Rückgang um 3,04 m. Eine Ab­Die Polizeiverordnung entbehrt jeder Grundlage und genossenschaftlichen Aufgaben zu befaffen. Noch immer ist aber das nahme trat ferner ein bei den Bosten Heizung, Beleuchtung, Bil wird ja im Verwaltungsstreitverfahren aufgehoben werden. Berständnis in diesem für die Genossenschaftsbildung geeigneten" dung und Unterhaltung. Die bei allen anderen Ausgabeposten Weder Arbeiter noch Unternehmer sind gebunden, sich an die Gewerbe nicht so weit gediehen, daß in den einzelnen Orten ein eingetretene Zunahme tritt am stärksten hervor bei den Posten Vorschriften der Polizeiverwaltung zu halten. Sie haben nicht Sentralofen zum gemeinsamen Baden hergestellt wird, ähnlich den Wohnungsmiete, Kleidung und Nahrung. Eine Umrechnung der nur das Recht, diese sonderbare Bolizeiverordnung zu über- fommunalen Schlachthöfen der Metzger. Nahrungsmittelausgaben ergibt, daß für Brot pro Kopf und Woche treten, sondern auch von dem Amtsvorsteher, der sie etwa werden die Arbeiterkonsumvereine den langsamen Innungsbäckern berausgabt wurden im Jahre 1908: 0,85 M., im Jahre 1909: hieran hindern sollte, vollen Schadensersatz zu berlangen. Die für immer den Rang voraus haben. 0,88 M. und im Jahre 1910: 0,89 M. Wesentlich geringer war der Verbrauch von Fleisch. Er betrug im Jahre 1908: 0,68 m., 1909: Polizeiverordnung fordert zum Vertragsbruch auf und mischter Verbrauch von Fleisch. Er betrug im Jahre 1908: 0,68 20., 1909: sich in die Regelung eines Vertragsverhältnisses, nicht zur Ab­0,65 M. und 1910: 0,75 M. Als nächste größte Ausgabe folgt wendung von Gefahren für Leben und Gesundheit der Ar­Wurst, dann Butter, Milch, Fette, Kartoffeln, Kaffee usw. Der better, sondern zur Annehmlichkeit von Nichtarbeitern. tägliche Verbrauch an Nahrungsmitteln pro Kopf betrug für das better, sondern zur Annehmlichkeit von Nichtarbeitern. Dem Jahr 1908: 56,7 Bf., für das Jahr 1909: 57,1 Bf. und für das schlecht beratenen Amtsvorsteher scheint irgend ein Sommer­gaft die feinerzeit von uns mitgeteilte Entscheidung des Ober­Jahr 1910: 58,9 Pf. Das Fazit der Feststellungen ist, daß die Steigerung der Hausverwaltungsgerichts zum Muster empfohlen zu haben, die das haltungskosten nur burd) angeftrengtere Tätigkeit des Familien. Untersagen von Teppichklopferei zu gewissen Zeiten an Bade­oberhaupts und der Familienangehörigen ausgeglichen werden orten für zulässig erklärt habe. Dem Amtsvorsteher hätte der konnte und daß eine Einschränkung der für die Erhaltung und Unterschied zwischen dem vom Oberverwaltungsgericht ab Festigung der Gesundheit notwendigen Ausgaben eintreten mußte, geurteilten Fall mit dem Gebote des Vertragsbruchs nicht ent­also eine wirtschaftliche Besserung in den drei Jahren, über die gehen sollen. sich die Untersuchung erstreckte, nicht eingetreten ist.

Aus der Partei.

Außerordentlicher Parteitag der P. P. S. in Preußen. Wegen wichtiger Parteifragen in der Polnischen Sozialdemo­fratischen Parteiorganisation- Preußens beraumt der Bolnische Parteivorstand in Kattomiß zum 18. August 1912 nach 3abrze O.- Schl., Verbandslofal Gartenstraße, einen außerordent­lichen Parteifag für die polnischen Genossen an. Die borläufige Tagesordnung lautet: 1. Die Stellungnahme zu unferem Barteiorgan Gazeta Robotnicza"; 2. Verschiedenes. Das Kölner Boltshaus in Konkurs.

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48.108 Von der Fürsorgeerziehung.

in

Die zwangsweise Fürsorgeerziehung Minderjähriger Preußen nimmt immer größeren Umfang an. Die eben bekannt gewordene Statistik derselben auf das Jahr 1910 gibt an, daß in biefem 8738 Minderjährige, das sind 725 mehr als im Vorjahr, der Fürsorge überwiesen worden find. Sie stammen aus 7502 Fa­milien. Unter den Zöglingen befanden sich zwei Drittel männ liche und ein Drittel weibliche. Nach Altersklassen verteilt kommen auf das Alter bis zu sechs Jahren 368, 6-12 Jahren 2287 und 12 bis 18 Jahren 6078. Personen über 18 Jahre können der zwangs weisen Erziehung nicht mehr zugeführt werden. 3542 Böglinge ( 40,6 Proz.) hatten entweder den Bater oder die Mutter oder beide Eltern berloren, darunter rund 10 Proz. dadurch, daß der eine Elternteil die Kinder im Stich ließ. Unter den Zöglingen befan­ben sich weiter 1281 unehelich Geborene, so daß zirka 50 Proz. der Böglinge eine geordnete Erziehung entbehrt hatten. Die Anzahl der Familien, in denen die Eltern gerichtlich bestraft worden waren, ift 3095 oder 41,3 Prog. Eine Uebersicht über das Vermögen der Eltern läßt deutlich erkennen, daß die Zahl der Familien, aus denen Kinder in Fürsorgeerziehung genommen werden, um so größer wird, je geringer das Einkommen ist, welches sie beziehen. Was die Zöglinge selbst anbetrifft, so hat die Zahl der schul­entlassenen Mädchen erheblich zugenommen. Von den Eingewiese­nen hatten bereits 290 männliche und 32 weibliche im schulpflichti­gen Alter Gefängnisstrafen bis zu 6 Monaten verbüßt. Das wäre schwer möglich, wenn Strafausseßung stattgefunden hätte. Abge­nommen hat die Zahl der zur Berhütung von Verwahrlosung" Ueberwiesenen, zugenommen dagegen die Zahl der zur Verhütung des völligen sittlichen Verderbens" Untergebrachten. Von den männ­lichen Böglingen waren über drei Viertel in der Industrie und im Handwerk tätig, von den weiblichen waren über die Hälfte mit der Verrichtung häuslicher Dienste beschäftigt. Bei 1031 der Einge­wiesenen wurde geistige Minderwertigkeit festgestellt.

Die Entlassung aus der Fürsorgeerziehung hat spätestens mit der Vollendung des 21. Lebensjahres stattzufinden. Im Jahre 1910 wurden rund 4600 Personen entlassen. Davon sollten 62,2 Proz. gebessert" gewesen sein. Bei 23,5 Proz. war der Erfolg zweifelhaft und 14,3 Proz. waren ungebessert". Der Bericht meint, daß diese Ergebnisse recht befriedigend" feien.

Aus Induftrie und Handel.

Fleischpreise.

Die amtlichen Preisberichte der Statist. Korrespondenz bringen neue Fleischpreissteigerungen für die erste Hälfte des Juli. 8war pro Kilogramm, also um ein ganz geringes, zurüdgegangen. Gegen sind Kalbfleisch und Hammelfleisch um einen bezw. zwei Pfennige bas Vorjahr stehen die Preise für beide Fleischjorten aber noch um zehn bezw. fünf Pfennige höher. Infolge des hohen Preisstandes ( 1,96 m. und 1,89 m. pro Stilo) kommen Kalb und Hammelfleisch für den Arbeiterfonsum überhaupt nicht in Frage. Die Fleischforten, die der Proletarier sich allenfalls noch in geringen Quantitäten und immer selteneren Fällen leisten kann, sind dagegen weiter im Preise gestiegen: Rindfleisch um 2 Pf., Schweinefleisch um 1 Pf. Gegen das Vorjahr betragen hier die Preiserhöhungen 14 Bf. bezw. 17 Pf. Bei den Zahlen ist dabei zu beachten, daß es sich um Durchschnitts aiffern für 50 preußische Orte handelt. In Berlin z. B. müssen mit Ausnahme für Schweinefleisch noch weit höhere Preise gezahlt werden.

Landwirtschaftliche Produktionsstatistik in England.

Von dem großartigen Werke der auf Grund des Gesetzes vom Jahre 1906 durchgeführten englischen Produktionsstatistik ist jetzt der zweite Teil, die landwirtschaftliche Produktion betreffend, erschienen. Die gemachten Erhebungen erstrecken sich nur auf Betriebe von mehr als 1 Afre( 0,4 Heftar) Größe. Kleinere Betriebe befaffen fich fo gut wie gar nicht mit Getreidebau; doch wäre das Ergebnis an Gemüse, Obst, Blumen usw. bei ihrer Hinzuziehung wohl nicht une wesentlich vergrößert worden.

Das Erhebungsjahr umfaßte die 12 Monate, endend mit dem 4. Juni 1908. Der Gesamtwert der in diesem Jahre hergestellten landwirtschaftlichen Produkte betrug 150,8 Millionen Pfund Sterling; bei ihrer Erzeugung wurden 1673 000 Personen beschäftigt. Die vor einiger Zeit veröffentlichte Statistik für die industrielle( private und von öffentlichen Körperschaften betriebene) Produktion im Jahre 1907 ergab einen Nettowert, nach Abziehung der verarbeiteten Roh­materialien, von 712 Millionen Pfd. Sterl., an deren Erzeugung 6 936 000 Arbeiter beschäftigt waren. Diese Zahlen zeigen, in wie hohem Maße England sich zum Industrieland entwidelt hat: die industrielle Produktion übertrifft die landwirtschaftliche um das 4-5fache, während die Zahl der beschäftigten Arbeiter eine etwa viermal so große ist. In der Industrie tommt auf die beschäftigte Person ein Produktionsertrag von rund 2000 M., in der Land­wirtschaft von 1800 M. Jener Gesamtertrag verteilt sich auf die wichtigsten Produktarten wie folgt: Farm- Produkte( Getreide, Gemüse, Heu und Stroh). Früchte, Blumen und Holz Bieh und Fleisch. Wolle. Molkereiprodukte Geflügel.

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46 600 000 fb. Sterl. 5 200 000

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61 400 000

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2 600 000

17

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30 000 000 5-000 000"

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Gerichts- Zeitung.

Margarine statt Butter. Wegen Verkaufs verfälschter Butter stand vor dem Schöffen. gericht Berlin- Mitte gestern der Kolonialwarenhändler Gustav Bernice und seine Ehefrau Berta.

Der Vorstand des Kölner Boltshauses hat beim Amtsgericht den Konkurs angemeldet. Der Konkurs war unvermeidlich, nach dem die Gewerkschaften notgedrungen erklärt hatten, daß sie zur Zahlung weiterer Zuschüsse in dem bisherigen hohen Umfange, ge­schweige in dem nunmehr gebotenen viel höheren Maße nicht mehr imstande seien. Der Vorstand hat die Bücher des Volkshauses durch einen als Autorität anerkannten Bücherrevisor, der eine große An­zahl von Kölner Konkursen, darunter solche von großen Hotels und Restaurationsbetrieben bearbeitet hat, prüfen lassen, und dieser Herr erklärte, der Wirtschaftsbetrieb des Voltshauses habe vorzüg­lich gearbeitet und nirgends habe er die Verwaltung so in Ordnung gefunden, wie im Volkshause. Lediglich die Ueberlastung mit 3in­fen und der Mangel an Barmitteln seien schuld an dem Konkurse. Das Volkshaus hat von Anfang an darunter gelitten, daß der Bauplatz um 60-70 000. zu teuer erworben wurde und auch bei dem Bau hätte man wohl 100 000 m. sparen können, wenn genü­gend eigene Mittel vorhanden gewesen wären. Die Kosten von Grundstück und Bau beliefen sich auf annähernd eine Million Mart. Die Gewerkschaften haben bisher 120 000 m. zugeschossen, wovon 57 000 M. zur Amortisation und 54 000 M. für Inventar und Ver­besserungen aufgewendet wurden. Weitere Zahlungen der Ge­werkschaften würden nicht imstande sein, das zu teuer erworbene Unternehmen zu halten, und überdies leiden unter den bisherigen hohen Zuschüssen andere sehr wichtige Aufgaben der Gewerkschaften ( Sekretariat, Bibliothet). Dem Voltshause fehlen jährlich minde­Die Zahlen beweisen im Gegenteil, daß die Fürsorgeerziehung stens 25 000 m., die nicht zu beschaffen sind. In einer General nach feiner Richtung hin das Ziel eines verständigen Fürsorge­bersammlung gaben alle Diskussionsredner der Ueberzeugung Aus- systems zu erreichen imstande war, das doch dahin gehen sollte, die druck, daß an den Schwierigkeiten des Volkshaujes lediglich die Mängel in der förperlichen, geistigen oder sittlichen Erziehung der Verhältnisse schuld seien, die die Kölner Arbeiterschaft vor einem ihr Anvertrauten zu beseitigen. Es ist grundfalsch anzunehmen, halben Jahrzehnt gezwungen haben, ohne die genügenden finan- daß die der Fürsorge Ueberwiesenen durchweg der Besserung" be ziellen Unterlagen sich ein eigenes Heim zu schaffen, nachdem ihnen durften. Diese Zahl der Unverdorbenen ist zu Unrecht mitgezählt; alle größeren Säle verweigert wurden. Schuld an den jezigen oft wird durch die Fürsorgeerziehung eine Verwahrlosung solcher Dingen sind diejenigen, die der politisch und gewerkschaftlich orga- erft herbeigeführt. Die Erfahrungen aus Mielczyn( Pastor Breit­nisierten Arbeiterschaft Kölns aus parteipolitischen Motiven oder haupt), Blohmesche Wildnis( Collander) und aus anderen Brut aus Furcht vor behördlichen Machthabern ihre Versammlungssäle ftätten brutalster zum Verderb der Böglinge wirkenden Fürsorge- Die beiden Angeklagten betrieben in der Jablonstiftraße 22 verweigerten. Im übrigen ist Sorge getragen, daß die finans anstalten" haben bas leider in überreichem Maße bewiesen. Wer ein Solonialwarengeschäft. Von Anfang September ab wurden in ziellen Regulierungen bei dem Konturse nach den Grundsäßen der die schematische, oberflächliche Einweisung zur Fürsorgeerziehung dem Geschäft der Angeklagten von der Nahrungsmittelpolizei ins­Gerechtigkeit und der Loyalität erfolgen. von Kindern tennt, die nur das Unglück haben, in schlechten sozia- gesamt in neun Fällen geheime Butteranläufe erwirkt. Die ein len Verhältnissen zu leben, wird zugeben, daß bei mindestens der Der sozialdemokratische Bürgermeister von Chaux- de- Fonds. Hälfte der Fürsorgezöglinge von einem sittlichen Verderb und der zelnen Proben ergaben bei der Untersuchung durch den Chemiter Die sozialdemokratische Mehrheit der Stadtverordnetenver- aleichen nicht geredet werden kann. Was soll das heißen: gebessert"? Dr. Brause ein geradezu verblüffendes Resultat. Die einzelnen sammlung von Chaux- de- Fonds war jo rücksichtsvoll, den bisherigen sind die sozialen Verhältnisse gebessert oder sind nicht vielmehr Butterproben waren durchweg durch Zusatz von Margarine verfälscht freisinnigen Stadtpräsidenten Mosimann wiederzuwählen, wofür sie Tausende durch Ausnußung zu den schlecht bezahltesten ländlichen und zwar betrug dieser Zusat 50 bis 90 Proz., im Durchschnitt aber keinerlei Anerkennung erntete. Der Herr Mosimann lehnte Arbeiten von dem Wege abgedrängt, sich durch eigene Kraft in ehr- 60 bis 70 Proz. Eine der geheim als Butter zum Preise von die Wiederwahl mit dem Hinweis auf die sozialdemokratische Mehrlicher Weise eine bessere Stellung zu erringen? Wie pharisäisch 1,30 M. pro Pfund angetauften Proben erwies fich sogar als heit in den städtischen Behörden ab, was eigentlich ganz forrett ist die Behauptung, gebeffert" sei ein Bögling durch die Fürsorge! reine Margarine, die jedoch in einem Einschlagpapier verkauft war, und die bürgerliche Preffe höhnt noch unsere Parteigenossen, Was ist denn an ihm gebessert"? Das Wort gebessert" in der wurde, auf welchem der Vermerk stand: Garantie für reine Natur­die ja jekt Gelegenheit hätten, das soziale Glück zu verwirklichen. Statistit zeigt, daß das preußische Fürsorgesystem die armen Kin- butter. Als einige Tage darauf eine öffentliche Probeentnahme Es wurde nun als Nachfolger Mosimanns unfer Genosse Profeffor der als schuldhafte Verbrecher betrachtet, die man gebeffert habe, Stauffer gewählt, der in Gemeinschaft mit der sozialdemokrati. während ein verständiges Fürsorgesystem die Mängel in der för durch einen Polizeibeamten erfolgte und diese Probe untersucht schen Mehrheit versuchen wird, dem arbeitenden Bolle von Thaur - perlichen, geistigen und sittlichen Ausbildung des Kindes beseitigen wurde, ergab es sich, daß diese unverfälschte Butter war. Die de- Fonds so viel Glück zu bieten als eine sozialdemokratische Oase und es zur Aufnahme des schweren Kampfes ums tägliche Brot weitere Untersuchung ergab, daß die Angeklagten für den Fall einer in der Wüste der tapitalistischen Welt zu bieten vermag. Kann befähigen sollte. Daß nach dieser Richtung in der Fürsorgeerziehung Kontrolle stets unverfälschte Butter bereithielten. Der Amts­doch zum Wohle der Arbeiterschaft schon dadurch etwas geleistet erhebliches geleistet sei, ergibt die auf Grund der Berichte der Für anwalt beantragte mit Rücksicht darauf, daß die Angeklagten einen werden, daß manches unterlassen und anderes mit gleichen Mitteln forgeleiter bearbeitete Statistit abermals nicht. Gebessert" ist unerhörten Schwindel mit einem Nahrungsmittel getrieben hatten, denn die soziale Lage, die Mängel für das Ausgleiten der meisten je 500 M. Geldstrafe. Das Gericht ging jedoch noch über diesen besser gemacht wird. Böglinge gebeffert? Wodurch? Dadurch etwa, daß man durch Zwang gur eintönigsten landwirtschaftlichen Beschäftigung die Möglichkeit Antrag hinaus und erkannte auf ie 2 Wochen Gefängnis und je des Eriverbs der Zöglinge verringert oder dadurch, daß man ihr: 300 M. Geldstrafe. Willensfähigkeit, daß man die Selbstachtung und den Glauben an menschliche Gerechtigkeit den wehrlosen Kindern durch brutalste Behandlung ausgeprügelt hat? Eine ehrliche, vorurteilslose Prü- der insgesamt 14 763 M. Steuergelder bei der städtischen Steuer­fung des heute herrschenden Erziehungssystems muß zu seiner Aen. tasse unterschlagen hatte, mußte fich gestern vor der 10. Ferien­berung an Haupt und Gliedern führen. Eine Statistit mit guten Straffammer des Landgerichts I verantworten. Aus der Unter­Grundlagen fönnte für eine gedeihliche Reform die Wege weisen. fuchungshaft wurde der Steuererheber Karl Schmidt vorgeführt. Die heutige Statistit entbehrt leider solcher Grundlagen. Da sich in der Verhandlung herausstellte, daß der Angeklagte, um seine Unterschlagungen zu berdecken, die zur Kontrolle bestimmten Register gefälscht hatte, mußte sich die Straffammer für unzustän dig erklären und die Verhandlung der Sache dem Schwurgericht

Ein eigen Heim. Die in der modernen Arbeiterbewegung in Stolp in Pommern organisierten Arbeiter gründeten am Sonn­tag, den 28. Juli, eine Bau- und Erwerbsgenossenschaft mit be­schränkter Haftpflicht, zwecks Errichtung eines Volkshauses. Der Geschäftsanteil wurde auf 10 M. festgesetzt. In der Gründungs. berjammlung wurden sofort 2000. bar gezahlt,

Soziales.

Polizeiverordunug gegen Tarifverträge.

Jm Kurort Schreiberhau im Riesengebirge ist dieses Jahr die Bautätigkeit eine sehr rege. Etiva 20 Billenbauten

Der Genossenschaftsgedanke im Handwerk. Kürzlich fand in Mosbach der 18. badische Bäckerverbandstag statt, Aus den dreitägig en Verhandlungen, den enauch ein weib- überweisen.

Ein ungetreuer Steuererheber,

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