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Neben seiner praktischen Stellungnahme zugunsten der christ­lichen Gewerkschaften lobte Müller beim verstorbenen Kardinal besonders dessen Gottinnigkeit", ein Ausdruck, der in dem Vortrag jeden Augenblick wiederkehrt. Was Redner unter dieser Gottinnigkeit", die der Erzbischof auch der Arbeiterbewegung habe aufprägen wollen, versteht, wissen, wir nicht. Wir wissen nur, daß folche undefinierbaren subjektivistischen Ausdrücke dem Kardinal ein Greuel waren.

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Seit der letzten Verlautbarung des Vatikans zugunsten der Berliner " arbeiten die Köln- Gladbacher mit Uebereifer an der Rettung ihrer Position. Sie wissen ganz genau, daß sie mit fachlichen Gründen nichts ausrichten können, ihre Stärke liegt auf dem Gebiete der Taktik. Mitten in ihrem Kampf auf Leben oder Tod ist ihnen nun auch der Mann gestorben, den sie ihren Schirm­Herrn nannten und als solchen jezt auf dem Aachener Katholiken­tag gepriesen haben. Trozdem wühlen sie weiter, ohne sich an das päpstliche Schweigegebot zu stören. In der Presse, in Vereinen, in Briefen, in zahlreichen vertraulichen Zusammenkünften ent­wideln sie eine geradezu fieberhafte Tätigkeit. Es macht den Ein­druck einer Lebensraserei vor dem Ende.

Am Schluß soll eine Rekrutenabschiedsfeier veranstaltet werden, und sie wegen seiner Behauptung um Verzeihung zu bitten. G. an welcher jedoch nur die kostenfrei teilnehmen dürfen, welche die Vor- meldete den Vorfall nicht, doch kam die Sache auf ungeahnte Weise tragsabende regelrecht besucht haben. Ferner erhalten alle diejenigen heraus. Der Soldat hatte sich nämlich tags zuvor bei einer Uebung Refruten, welche regelrecht an den Abenden teilgenommen, am eine geringfügige Knieverlegung zugezogen, die sich durch die nach­Abschiedsabend eine Bescheinigung ausgestellt, welche dieselben herigen Mißhandlungen so verschlimmerte, daß der Arzt ihn am ihrem Regiment refp. ihrem Truppenteil überreichen können. nächsten Tage ins Lazarett siden mußte. Die Heilung der Ver= Wir laden Sie hiermit zum Eröffnungsabend auf Dienstag, den legung machte solche Schwierigkeiten, daß E. monatelang das Bett 13. August, abends Punkt 129 Uhr, im Saal des Europäischen hüten mußte und erst im Juli aus dem Lazarett entlassen werden Hof ein. An diesem ersten Abend findet zunächst die Begrüßung fonnte. Lange Zeit hatte E. die Ursache der Verschlimmerung bers der Rekruten, alsdann die Einteilung und Bekanntgabe der schwiegen. Endlich erklärte E. nach eindringlichem Befragen einem wöchentlich einmal stattfindenden Vorträge resp. Belehrungen als Arzte, das Sporttreiben des Gefreiten K. sei der Grund dazu auch Festsetzung der zu Ausflügen bestimmten Sonntage statt. gewesen. Der Arzt erstattete Anzeige, die die Anklage nach sich zog. Im Anschluß daran wird ein Lichtbildervortrag gegeben werden. Die Verhandlung ergab den vorstehenden, empörenden Sachverhalt. Es würde uns freuen, wenn Sie pünktlich erscheinen, liegt es doch Das Kriegsgericht verurteilte Ruff mit Rücksicht auf die gemeine, die in Ihrem eigensten Interesse, sich diesen vorbereitenden Schritten Disziplin und das Ansehen des Heeres schädigende Handlungsweise anzuschließen. antragsgemäß zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten.

Mit kameradschaftlichem Gruß­Die Vorstände der Militär- und Kriegervereine der Stadt Görlig.

J. A.: Karl Röder,"

Schweiz .

Vorboten des Besuches Wilhelms II. Herr Röder ist auch Vorsitzender des Niederschlesisch- Lausitzer Kürzlich hat der Schweizer Bundesrat die Verhaftung des Bezirks des Preußischen Landes- Kriegerberbandes. Als solcher hat Die Deffentlichkeit wird ganz besonders die Mitteilung er auf der außerordentlichen Tagung des Bezirksverbandes im Anarchisten" Bertoni in Tessin verfügt; wie unterm 18. Auguſt aus interessieren, daß die leitenden Gewerkschaftsführer dem Klerus Februar dieses Jahres die Rekrutenfürsorge empfohlen und beweg Bertoni auf Grund der Novelle zum Bundesstrafrecht von 1905 den Zürich gemeldet wird, hat nun der Bundesrat weiter beschlossen, weitgehende Versicherungen" in bezug auf den liche Klagen darüber angestimmt, daß die meisten vom Militär ab­fatholischen Charakter der christlichen Gewerkschaften gegeben gehenden Leute- Die Anklage stützt sich auf sogar auf dem Lande- den freien Ge- Züricher Gerichten zu überweisen. haben. Als wir vor einiger Zeit schrieben, die Leiter der christ- werkschaften beitreten und damit den Militärbereinen verloren Artikel 52, der lautet: Wer öffentlich zur Begehung anarchistischer Lichen Gewerkschaften würden, um ihre Stellung zu retten, sich gehen. Er erwähnte damals sogar einen Fall, wo in einem Verbrechen auffordert oder dazu anstiftet oder derartige Verbrechen willig unter den Befehl und die Aufsicht des Klerus stellen, Dorfe von sieben Reservisten nur einer für den Militärverein öffentlich in der Absicht verherrlicht, andere zur Begehung solcher rafonnierten einige Zentrumsblätter über Verdächtigung, Ver- gewonnen wurde. Fragt man", so fuhr Herr Röder fort, warum Handlungen anzureizen, wird mit Gefängnis bestraft." Teumdung usw. und nun zeigt sich, daß die großen Männer fie nicht einem Kriegerverein beitreten, so erhalte man meistens die rat ohne Bedenken bescheinigt werden können, daß er würdig ist, Nach diesem Vergehen wird dem hohen eidgenössischen Bundes­der christlichen Gewerkschaftsbewegung, ehe noch der Episkopat Antwort: Ich bin rot!":" gesprochen hat, im geheimen bereits die Zufage Monarchen in der republikanischen Schweiz zu empfangen. ihres Wohlverhaltens und ihrer Folgsam teit gegeben haben.

Aus dem junkerlichen Glashaus.

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Wenn das nach zwei- oder dreijährigem Drill, und selbst unter den Reservisten vom Lande geschieht, dann ist auch alle Rekruten­fürsorge nebst kostenfreiem Rekrutenabschied und Fürsorgebescheinigung vergebliche Liebesmüh..

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Hungerpreise.

Zuchthaus für die Spione.

Italien .

Die Wahlreform im Dienste der Reaktion.

Aus Rom wird uns geschrieben: Als die Wahlreform in der Die Kreuzzeitung ", weiland das Organ des Herrn Kammer verhandelt wurde, hat Giolitti mit großer Emphase b. Hammerstein, hat wieder einnial sozialdemokratische Auf dem Berliner Viehmarkt ging am Mittwoch der Höchst darauf hingewiesen, daß dies das einzige Gesez sei, für das keine Korruption" entdeckt, diesmal in den Gewerkschaften. Nach preis für Schweine pro Zentner Schlachtgewicht auf 86 M. Ausführungsbestimmungen erlassen werden, weil bei der hohen Be­ihr stehlen die sozialdemokratischen Funktionäre und Ge Trotz derartig noch nie dagewesenen hohen Preises genügte, deutung des Gesetzes der Exekutivgewalt ein möglichst geringer Ein­werkschaftsführer das Geld der armen betrogenen organisierten wie die Allgemeine Fleischerzeitung" mitteilt, die Zufuhr fluß zugewiesen werden soll. Das klang sehr schön und demo­Arbeiter nur so scheffelweise. Glückstrahlend bringt sie sogar dem. Bedarf nicht. fratisch, aber heute stellt sich heraus, daß die Regierung viel be­Beweise. Im sozialdemokratischen" Holzarbeiterverband seien Am 12. August wurde als Höchstpreis 64 m. notiert. quemere Mittel hat als den Erlaß von Ausführungsbestimmungen, 3. B., wie die Deutsche Arbeitgeberzeitung" schrieb, die es In den letzten Lagen ist der Preis für Schweine also um um das Gesez in reaktionärem Sinne zu entstellen. Die Anwei­aus dem gelben Bunde" hat ein feiner Dreibund! 35 Broz. gestiegen. Und die Regierung? Ste fühlt sich nicht fungen, die der Unterstaatssekretär des Innern den Präfekten für bon 1898 bis 1908 insgesamt 735 Unterschlagungen über bemüßigt, auch nur das mindeste zu tun, um einem un- die Aufstellung der neuen Wahllisten gibt, stellen geradezu einen An­den Gesamtwert von 57 529 Mart vorgekommen. An sich geheueren Notstand vorzubeugen. Der Reichstag ist nicht schlag auf den liberalen Geist des Gesetzes dar. Man könnte auch ist das gegenüber konservativen Reichstagskandidaten a la bersammelt, und von anderer Seite haben die Mitglieder der von einem Anschlag auf den gesunden Menschenverstand sprechen, Rechtsanwalt Bredere, der mit 180 000 Mart Schulden Regierung nicht zu befürchten, daß sie aus ihrer Ruhe auf- wenn diese Anweisungen nicht bei allem Blödsinn so verwünscht abgedampft ist und auch Depots angegriffen haben soll, gescheucht werden. gescheit wären. Da das neue Gesetz das Wahlrecht erweitert, indem eigentlich recht armselig. Nehmen wir an, die Zahl sei so es auf den früheren Bedingungen weiterbaut, die zur Erlangung richtig, wie sie von der Kreuzzeitung " mitgeteilt wird, wenn des Wahlrechts nötig waren, sollte man von vornherein annehmen, sie auch vergessen hat, daß Unterschlagungen bei Arbeiter­Die Nachrichten des Deutschen Wehrvereins" fordern, daß die alten Wählerlisten bestehen bleiben und die Aufgabe der organisationen zum guten Teile nach und nach wieder gut daß auch für die fremden Offiziere die Festungsstrafe als Behörden einzig darin bestehe, diese Listen durch die neuen Wähler gemacht werden. Die Sache, hat aber noch eine andere Seite. Ahndung für Spionage abgeschafft und durch Zuchthausstrafe zu erweitern. So will das Ministerium die Sache aber nicht ge­Der deutsche Holzarbeiterverband hat 1898 bis 1908 ersetzt werde. Jeder Spion gehöre ins Zuchthaus. handhabt wissen. Wenigstens beanspruchen die Behörden verschiede­burch seine Kaffen Gelder im Umfange von genau auf Mart Die Forderung klingt ja sehr schneidig, nur befürchten ner Provinzen für alle auf Grund des bisherigen Rechtes einge­und Pfennig 38 859 554 Mark gehen sehen! Das sind bare wir, daß man Bedenken tragen wird, sie zu erfüllen. Ja, fragenen Wähler einen neuen Antrag unter Beibringung der Doku­Einnahmen und Ausgaben. Funktionäre hat der Holzarbeiter- wenn es keine Austauschspione gäbe. So lange mente, also namentlich des Entlassungsexamens der Volksschule. verband, wenn man auch nur auf jede seiner Zahlstellen vier aber nicht nur Deutschland vom Auslande bespielt wird, Für einen Arbeiter ist es oft unendlich schwer, sich derartige Schrift. Personen rechnet, die mit Beiträgen und Auszahlungen zu sondern auch deutsche Difiziere es mit ihrer besonderen Ehre stücke zu verschaffen, und die meisten werden um so weniger Lust tun haben, in dem Zeitraum von 1898 bis 1908 ungefähr für vereinbar hatten ihrerseits die militärischen Geheimnisse spüren, diese Scherereien auf sich zu nehmen, als sie die völlige 30 000 gehabt. In größeren Städten hat jede Werkstatt ihren des Auslandes auszuspionieren, dürfte die Einführung der Sinnlosigkeit dieser zweiten Eintragung einsehen. Das bedeutet, besonderen Beitragskassierer, bie von uns errechnete Zahl ist Buchthausstrafe für Spionage ein zweischneidiges Schwert wenn das Ministerium wirklich diese Handhabung aufrecht zu er­also in Wirklichkeit noch viel zu gering. Trogdem ergibt sich sein. Seit wir nun gar das Syſtem der Austauschspione hatten wagt, daß viele Wähler, die unter dem beschränkten Wahl­schon so, wie relativ gering die Zahl der Fälle ist. haben, glauben wir eher an eine Wilderung der Behandlung recht wahlberechtigt waren, heute aufhören, es zu sein, weil sie ver­Die unterschlagene Summe macht von den gesamten durch die spionierender Offiziere, als an die Verschärfung der Spionage- säumt haben, die Dokumente rechtzeitig beizubringen. Ganz anders freilich ist es, wenn sie inzwischen das gesegnete Alter von 30 Jahren Hände diefer Kollegen gegangenen Geldern rund ein halbes gesetzgebung! Brozent aus! Dabei ist immer zu beachten, daß von dem erreicht haben, dann werden sie von Amts wegen eingetragen, dann Gelde der größere Teil noch wieder zur Stelle geschafft wird. haben sie es ebensogut wie die Analphabeten, für die das Gesetz vom Unter einem Heer von Brolefariern in der Größe von mehr zu der Meldung, daß Sachsen im Bundesrat den Antrag ge- 30. Lebensjahre an die Eintragung von Amts wegen vorschreibt. ale 30 000 Mann fanden sich in zehn Jahren 759 Arbeiter, ſtellt habe, im Reichstage eine Vorlage zum besseren Schutze der So kann es geschehen, daß ein Universitätsprofessor, der nicht recht­die, durch ihr ganzes Leben im Elend und der Not ums tägliche Arbeitswilligen einzubringen, erfährt der Dresdener Korrespondent zeitig seine Papiere eingereicht hat, kraft seiner 30 Jahre von Brot moralisch widerstandsunfähig geworden, es wagten, die des" Berliner Tageblattes", daß dies den Tatsachen nicht ganz ent- Amts wegen eingetragen wird, wobei er aber wie alle Analphabeten das Recht einbüßt, bei der Bureaubildung der Wahlsektionen mits Pfennige ihrer Mitkollegen anzugreifen. Sicher ist das verspricht. Er führt aus: werflich und gilt mit Recht als ich mußigster od Weder die sächsische Regierung noch eine andere Bundes- zuwirken. Die Aussicht auf diese absurde Möglichkeit hat schon regierung haben bisher einen derartigen Antrag gestellt. Zwar dahin geführt, für die Liste der von Amts wegen eingetragenen Arbeiterverrat. Aber es ist doch viel verständlicher, als erklärte der Minister des Innern, Graf v. Bithum, während Wähler die Hinzufügung des Berufes und Namens zu fordern, die Bergehen" der Hammerstein, Bredereck usw., als bei Ver- der letzten Tagung des sächsischen Landtages in der Zweiten um eventuell die auf Grund des früheren Gesetzes Wahlberechtigten gnügungen, am Spieltisch hochvornehmer Herren mit und ohne Stammer, daß die bestehende Gesetzgebung wider den sozialdemo- heraussondern zu fönnen. Jm ganzen kennzeichnet sich der reak­von" und auf der Rennbahn wieder mit den Vornehmsten" fratischen Terrorismus namentlich gegen Arbeitswillige feinen ge­zusammen, Hunderttausende zu verjubeln, die anderen nügenden Schutz gewähre und Sachsen eine Erweiterung dieses tionäre Charakter des Gesetzes dadurch, daß die vermutlich konser Leuten gehören! Zum anderen, die 0,50 Proz., die die beim Schußes für notwendig halte, aber gleichzeitig betonte der vativen Elemente der jenseits des 30. Lebensjahres stehenden An­Holzarbeiterverband unterschlagene Summe vom Umsatz von Minister auch, daß die fächsische Regierung die Koalitionsfreiheit alphabeten von Amts wegen eingetragen werden, während die Bürs 39 Millionen Mark darstellen, sind in Banten , die mit für Unternehmer und Arbeiter im gewerblichen Lohnkampf als ger, die über 21 Jahre alt sind und die Volksschule absolviert haben, unbedingt notwendig anerkenne. Es ist auch anzunehmen, daß die Eintragung beantragen und verschiedene Dokumente beibringen gleichen Summen rechnen, noch nicht einmal das Mankogeld, das im Holzarbeiterband feinem der 30 000 gezahlt wurde! die sächsische Regierung die gegenwärtige Zusammensetzung des müssen. Die Genueser Arbeiterzeitung Jl Lavoro" ruft die ganze Reichstages der Einbringung einer neuen Zuchthausvorlage nicht nichtreaktionäre Presse zu einem Kampf gegen diese bureaukratische Dabei darf immer wieder nicht vergessen werden, daß es für günstig hält. gerade die Kreuzzeitung ", das Drgan der brot- und Daraus ergibt sich höchstens so viel, daß der Antrag auf Unter- Verkürzung des Wahlrechts auf. Jede Agitation dürfte aber zu fleischwuchernden Junker, der sich von der Erbschaftssteuer breitung einer neuen Zuchthausvorlage noch nicht gestellt ist, daß spät sein, da der Abschluß der Listen bevorsteht. Solche Ueber­drückenden Herren von Aar und Halm ist, das sich erlaubt, man vielmehr einen geeigneten Zeitpunkt abwarten. will. An der raschungen können wirklich nur bei geschenkten" Gefeßen ein­den Arbeitern und ihrer Bewegung Korruption vorzuwerfen! Tatsache, daß die Koalitionsfreiheit gemeu che lt werden soll, wird treten. Wenn das Wahlrecht von den Massen erzwungen worden wäre, dann hätte wohl kein Minister gewagt, auf bureaukratischen Der Lump im Frack wird mit Gott für König und Vater- dadurch nichts geändert. Umwegen gerade den jüngeren Elementen ihr Recht fortzuestamos land geschützt, der Arbeiter, der um Brot für seine Familie tieren und um Kultur für seine stinder kämpft, wird beschimpft. Das ist das Programm der Kreuzzeitung "!

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Eickhoffs Karriere.

Wie wir dem Berl. Tagebl." entnehmen, ist Herr Eidhoff zum Oberpedell der Berliner Universität gewählt worden. Eickhoff, der früher im Technologischen Justitut tätig ge­wesen war, wurde 1908 als Bedell in die medizinische Fakultät

bersetzt.

Rekrutenfang.

Wie es scheint, liegt System in dem Versuch der Kriegervereine, die für den Militärdienst, Ausgehobenen für die Kriegervereine ein­aufangen, indem man ihnen allerlei Erleichterung ihres Militär­dienstes in Aussicht stellt. Ebenso wie der Militärverein in Nord­ hausen hat auch der Militär- und Kriegerverein in Görlig ein ge­brucktes Zirkular an die Rekruten gesandt, das folgenden Wort­

Laut hat:

Militär und Kriegervereine

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Sachsen in Deutschland voran?

Spionenriecherei.

Aus Karlsruhe wird gemeldet:

Marokko .

Der neue Sultan.

Unter dem Verdacht der Spionage sind hier zwei Personen ver haftet worden. Es handelt sich um verheiratete Tagelöhner int Alter von 30 und 40 Jahren, von denen einer in der Fremdenlegion Baris, 14. August. Die Agence Havas" meldet aus gedient hat. Die beiden haben sich in verschiedenen Wirtschaften an Rabat vom 13. August: Mulay Jussuf ist zum Sultan einen Unteroffizier herangemacht und ihn durch Versprechungen zu ausgerufen worden. Die Broklamierung fand um 9 Uhr bewegen gesucht, ihnen geheim zu haltende Waffenteile und morgens statt. In Rabat und Saleh wurden zu Ehren des Munitionsgegenstände zu verschaffen, die dann zu hohen Breifen nach neuen Sultans zahlreiche Kanonenschüsse abgefeuert. Die Frankreich verkauft werden follten. Der Unteroffizier machte feiner Bevölkerung scheint durch das Ereignis nicht sonder­Behörde Meldung. Die Untersuchung wird vom hiesigen Landgericht ich berührt zu sein. geführt, die Einreichung des Tatsachenntaterials an den Oberreichs­anwalt steht unmittelbar bevor.

Auch ein Vorgesetzter.

Die Ernennung Morrisons.

China . Friedensverhandlungen mit Tibet . Was die Soldaten unter Sport verstehen, kam in einer Ver­Simla, 14. August. Die Friedensverhandlungen, handlung vor dem Kriegsgericht der 18. Division in Altona aur die in Lhasa zwischen den Chinesen und den Tibetanern Sprache. Angeklagt war der Gefreite Otto Kuff von der stattfinden, haben in der letzten Woche Fortschritte gemacht, da 10. Kompagnie des Infanterie- Regiments Nr. 31, Altona , und zwar der Dalai Lama Konzessionen gemacht hat, durch die eine Verstän­wegen Mißhandlung und vorschrifiswidiger Behandlung eines Unter- digung wahrscheinlich wird. gebenen, Es handelte sich um folgende Vorgänge: Der Musketier Eggert hatte bei einer Gewehrreinigung, zu der seine Korporalschaft angetreten war, und die der Gefreite. beaufsichtigte, die Bes London , 14. August. Die chinesischen Ratgeber und hauptung aufgestellt, ein Kamerad müsse ihm seine Druckbolzenfeder die Chefs des Sekretariats des Präsidenten warteten am Sonn­fortgenommen und dafür eine zerbrochene Feder hingelegt haben. abend gemeinsam dem Präsidenten auf und protestierten St. glaubte das nicht. Er war vielmehr der Ansicht, daß E. ſeine gegen die Ernennung Dr. Morrisons zum politischen Rat­Feder selbst beschädigt habe und nannte seine Beschuldigung eine geber der Regierung. Sie stellten dem Präsidenten vor, daß zwar Beleidigung der ganzen Korporalschaft. St. versuchte darauf am verwaltungstechnische Fachleute gebraucht würden, daß aber das Abend, den E. zu einem Geständnis zu zwingen. In der Zeit von Land nicht dulden werde, daß ein Ausländer in die allgemeinen 7 bis 10 Uhr ließ er den Mann fast unausgefeßt nacheinander politischen Angelegenheiten eingeweiht würde. Der Präsident hat ein.- Allwöchentlich vom Dienstag, den 13. August bis ultimo um einen Tisch herumlaufen, mit den Knien auf der Tischplatte seine Erwiderung auf diese Vorstellung aufgeschoben. Die chinesi September werden von Reserveoffizieren und Instrukteuren, herumrutschen, über eine Bauk springen, sich auf- und niederlegen usw., schen Beamten erwarten, daß ebenso wie in dem Falle des früheren Kameraden unserer Vereine, belehrende, auf Ihren Eintritt vor- wobei er ihm obendrein noch Fußtritte und Faustschläge versezte. politischen Ratgebers der Regierung Hillier ein Kompromiß ge= bereitende Vorträge und Erklärungen erfolgen. Schließlich zwang er E., vor den Betten seiner Kameraden niederzuknien schlossen werden wird.

Görlig. Rekrutenfürsorge. Görlitz , den 2. August 1912. Herrn. Nachdem Sie durch die General- Aushebungskommission für den Heeresdienst ausgehoben worden sind, laden Sie unterzeichnete Borstände. hiermit zur fleißigen Teilnahme an den in Ihrem Interesse von uns veraustalteten

Vereins, Vortrags- und Belehrungs­

abenden"

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