Nr. 197. 29. Jahrgang. T. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 24. Auguf 1912,
Zur Reform
Von May Grunwald.
Die Notwendigkeit einer Reform der Berliner Parteiorganifation ist schon seit langem ein offenes Beheimnis, und je länger, je mehr ist der Ruf nach dieser Reform an die Oeffentlichkeit getommen. Starke politische Agitation nach außen und, das darf wohl ebenso offen gesagt werden, ein gewisser tonservativer Geist an den leitenden Stellen der Berliner politischen Organisation haben die Diskussion über diese Reform und ihre positive Jnangriffnahme bisher berhindert, und es erscheint schon als ein bedeutender Fortschritt, daß die Diskussion jezt an allen Enden und Eden der Berliner Parteibewegung so lebhaft einfest und so viele Probleme aufwirft, denn nichts kann auch in einer Organisation schlimmer wirken, als das teilnahmslose Dahinleben auf dem einmal historisch gewordenen Wege. Ich glaube daher, daß aus der Diskussion früher oder später mit innerer Notwendigkeit eine Befferung hervorgehen wird, ganz gleich, ob der einzelne will oder nicht, ganz gleich auch, ob die Besserung schon heute oder erst morgen verwirklicht wird.
Die vorstehend gegebenen Anregungen würden sich etwa au T folgenden positiven Vorschlägen verdichten lassen: 1. Aufhebung der Zahlabende.
Jan jedes Parteimitglied und das Kassieren der Wenn die Abteilungsversammlungen so ausgestaltet, das Beiträge durch Haustassierer. Der Nutzen dieser Ver- Kleine und Kleinliche des Geschäftlichen aus ihnen ausgeschaltet änderung liegt sehr flar. Die Parteimitglieder erfahren dann die die Zahlabende gänzlich aufgehoben werden, so glaube ich, daß in Beschlüsse und Auffaffungen der Instanzen und der anderen Kreise der Berliner Parteigenossenschaft mit ihrer unendlichen Fülle vo direkt ohne das Zwischenglied des Bezirksführers und ohne die Kraft und Lust und Liebe zur Partei ein neues lebendiges und dadurch mögliche Veränderung dieser Beschlüsse und Auffassungen. bewußtes Leben entstehen wird. Ich glaube auch, daß damit die Sie erfahren alles, nicht bloß das, was ihnen heute nach der sub- Frage gelöst wird, wie wir bie erwachsenen Jugend jektiven Auffassung des Bezirksführers vorgetragen wird. Sie lichen von 18 bis 20 Jahren in der Partei mit Interesse beschäf bleiben laufend mit dem innersten Getriebe in jedem Teile ver- tigen sollen. Diese erwachsenen Jugendlichen werden sich in den bunden. Sie bekommen ein größeres Interesse für alle Einzel- so erweiterten und vertieften Abteilungsversammlungen durchaus heiten, ohne jedoch in diesen Einzelheiten ihre Parteitätigkeit zu wohl fühlen, und es bedarf keiner irgendwie gearteten neuen erschöpfen. Das Kassieren der Beiträge im Hause aber hat ganz Form einer Betätigung. Eine solche neue Form, so sehr die Schn unvergleichliche Vorteile für die Fesselung der Mitglieder an die sucht nach ihr den bewundernswerten Eifer gerade unserer Jugend Organisation. Ich rede gar nicht davon, daß die Einnahmen da- lichen illustriert und für ihn Anerkennung erzwingt, hat große durch gesicherter werden, daß sie regelmäßiger fließen, daß damit Gefahren in sich. Aus solcher besonderen Form kann sehr leicht der Etat auf eine weit sicherere Basis gestellt wird als bisher. Ich ganz unbewußt und ungewollt cinė besondere Organisation und will nur auf den Wert für die Stärkung der Organisation hine ein besonderer organisierter Wille innerhalb der gesamten Parteis veisen. Ueberall, wo das Hauskassieren eingeführt ist, hat sich der organisation entstehen. Es kann zu Sonflikten kommen, die nicht Bestand der Mitglieder als wesentlich dauerhafter erwiesen als fördern, sondern hemmen werden, die die Jugendlichen nicht an anderswo. Das einzelne und besonders das neugewonnene Mit- die große Organisation intensiver ketten, sondern von ihr trennen glied spürt weit regelmäßiger, weit direfter als bisher den Zu- müssen. Umgekehrt wird die große natürliche Lebendigkeit der sammenhang mit dem großen Ganzen, wenn der Hauskassierer sich Jugend in den Versammlungen der älteren und alten Genossen in regelmäßigen Zwischenräumen bei ihm zeigt, bei ihm tajjiert, einen vorzüglichen Sauerteig bilden, die konservative Halsstarrige mit ihm sich furz und interessiert unterhält, sein Interesse für die feit, das bewußtlose Gehenlassen revolutionieren, während das Alter im guten Sinne dämpfen, regeln und erziehen wird. E politische Bewegung aufrechterhält. Wenn so das zeitraubende Geschäft der Berichterstattung nach wird aus einem dialektischen Prozeß dieser Gegenfäße eine vor dem Mitteilungsblatt und das Kassieren der Beiträge aus den wärts und aufwärts schreitende Verbindung entstehen, die der Ber Zahlabenden herausgelegt ist, so wäre ihnen Zeit gegeben, sich liner Parteitätigkeit, wie ich glaube, auch innerlich ein ganz neues wirklich parteipolitisch und geistig vorwärtsschreitend zu beschäf- Gesicht verschaffen wird, ein Gesicht, nach dem sich alle, die die tigen. Aber es wäre sehr unökonomisch und wenig zweddienlich, Berliner Organisation an die Spitze der deutschen Bewegung nicht diese innere geistige Betätigung in der Partei dann den fleinen nur zahlenmäßig und nicht nur mit dem Zahlen gestellt seher Birkeln der Zahlabende noch zu überlassen. Ich bin daher für wollen, seit langem aufs innigste sehnen! radikale Aufhebung der Zahlabende und für ihr volltommenes Aufgehen in Abteilungsversammlungen. Die Abteilungsversammlungen würden sich dann aus Hunderten von Mitgliedern zusammensetzen, aus einem Kreis nunmehr durch das Mitteilungsblatt wohlunterrichteter Parteigenoffen, Menschen, die sich nicht mehr stundenlang mit dem Kassieren der Beiträge und verwirrenden kleinen Berichten zu beschäftigen haben, sondern die nun wirkliche innere Parteiarbeit leisten könnten. Es würde in den Abteilungsversammlungen zunächst Geschäftliches und Organisatorisches in der Art zu erledigen sein, daß über den Inhalt des Mitteilungsblattes, über die Vorgänge in den anderen Instanzen Anfragen an die Vertreter gestellt werden tönnten, daß darüber eine Erörterung und eine Beschlußfaffung herbeigeführt würde, und es würde dann immer noch Zeit bleiben zu einem belehrenden und anregenden Vortrage, zu Frage stellungen und beantwortung. Der Erörterung und Beschluß fassung über das Geschäftliche und Organisatorische würde das Verwirrende und Langweilige der Wiederholung dadurch genommen sein, daß jedes Mitglied das Mitteilungsblatt bereits selbst gelesen hat, und daß Vertreter der Kommissionen in den wenigen Abteilungsversammlungen immer selbst anwesend fein tönnten. Reicht eine Abteilungsversammlung in einem Monat nicht aus, so schabet es gar nichts, wenn zwei Abteilungsverfammlungen stattfinden. In solchem größeren Kreise der Abteilungs versammlungen wird immer auch eine größere Möglichkeit von Anregungen und Belebungen des Zusammenseins gegeben sein. Bei dieser Veränderung der Organisation müßte das Mitteilungsblatt weit strenger noch als bisher auf seinen eigent lichen ursprünglichen Zied zugeschnitten werden, d. h. das Mit teilungsblatt müßte absolut nur tatsächliche, objektive Mitteilungen enthalten: Beschlüsse, Auffassungen der Diskussionsredner, aber nicht Auffassungen und Meinungen des Redakteurs oder von Mit gliedern der Instanzen, wenn sie nicht von der Instanz selbst gebedt werden. Wenn einzelne Parteimitglieder ihre persönliche Meinung in dem Mitteilungsblatt zum Ausdrud bringen wollen, Es gibt nun meines Erachtens sehr einfache Mittel, diesem so soll ihnen das nicht verwehrt sein, aber sie haben diese ihre AufUebelstande abzuhelfen, Mittel, die nicht neu find, die an anderen fassung mit vollem Namen zu beden, und jede gegenteilige AufOrten vielfach erprobt und in ihrer Zuverlässigkeit und Nüßlich faffung ist ebenso ohne weiteres aufzunehmen und zu veröffent feit erwiesen sind. Diese einfachen Mittel wären meines Erlichen wie die andere, wenn sie sonst den notwendigen Anforderun achtens: die Verteilung des Mitteilungsblattes gen entspricht.
Das Fundament der gegenwärtigen Berliner Parteiorgani< fation ist der ber- ühmte 3a hlabend. Hier hat die Kritik suerst eingesetzt und mit Recht. Hier wird auch die Reform ebenso mit Recht zuerst einsehen müssen. Ich glaube, es ist nicht zuviel behauptet, wenn man sagt, daß von 100 bewußten Berliner Barteigenoffen 99 den Zahlabend so einschätzen, daß er längst von selbst aufgehoben worden wäre, wenn Urteile töten fönnten. Die Hauptfünde der Zahlabende liegt, wie man weiß, darin, daß der geschäftliche Steintram, so notwendig er an sich ist, alles geistige Leben erstickt, daß der Wunsch nach lebendiger Aussprache, nach lebhaftem Austausch der Meinungen über grundsätzliche und tägs liche Fragen des politischen und geistigen Lebens überhaupt völlig erstickt wird, daß persönliche Differenzen leicht überwuchern, kurz und gut: daß die Zahlabende alles andere sind als ein wirt. liches inneres Parteileben. Das ist kein Vorwurf gegen die Personen, die sich auf den Zahlabenden zusammenfinden, fondern ein Vorwurf nur gegen die Form und den Inhalt, die man diesen Zahlabenden gegeben hat. Die Lösung des großen Problems, Verwaltung und geistige Arbeit zu einer höheren Einheit zu verschmelzen, finden wir hier auf das wider sinnigste ver uns. Es ist nicht zu verlangen, daß der Durchschnittsarbeiter nach mindestens 9-11stündiger Arbeitszeit, nach 1-2stün diger Erledigung und Durchfnetung von geschäftlichen Mitteilun gen noch Spannkraft und Lust genug hat, sich mit wirklichen politischen und allgemeinen geistigen Fragen zu beschäftigen. Es ist auch nicht zu verlangen, daß die Bezirksführer bei all dem guten Willen und dem bewundernswerten Eifer, den sie für diese Arbeit verwenden, imstande sind, Beratungen und Beschlüsse, über die vier bis fünf Instanzen in stundenlangen Beratungen zusammengesessen haben, dann in ein oder zwei Stunden des Bahlabends flar, sachgemäß und unzweideutig wiederzugeben, und es ist kein persönlicher Vorwurf, wenn man sagt, daß diese Berichte der Bezirksführer oft geradezu eine Karikatur der wirtlichen Vorgänge und des wirklichen Inhalts der Beschlüsse der übrigen Instanzen darstellen. Daher müssen die Zahlabende aus ihrer inneren Organisation heraus ganz naturnotwendig zu einer Quelle von Verwirrung, Unverständnis und Mißverständnis werden, die sich dann umsehen in Unwillen und Unzufriedenheit mit allem, was in den Instanzen geschieht. Ich bin fest überzeugt, daß eine große Masse des Unwillens über manche Instanzen in Berlin allein auf diese Art der Uebermittelung, der Wiedergabe und der Auffassung zurückzuführen ist.
Kleines feuilleton.
aus
2. Verteilung des Mitteilungsblattes an jedes Parteimitglied 3. Einführung des Kaffierens der Beiträge im Hause. 4. Erweiterung der Abteilungsversammlungen,
Aus der Frauenbewegung.
Woher kommt der Frauenüberschuß in Berlin ?
Es ist eine allbekannte, durch die Bevölkerungsstatistit feft gestellte Tatsache, daß wir im Deutschen Reiche etwa 1 million mehr Frauen wie Männer haben. Man hat schon verschiedentlich verfucht, die Gründe für diese auffällige Erscheinung festzustellen. Interessantes Material darüber erbringt der soeben erschieneze Bericht des Statistischen Amtes der Stadt Berlin über die Bevölkerungs borgänge des Jahres 1911. In Berlin übertraf 1911 die weibliche Bevölkerung, die 1076 500 Köpfe. zählte, die männliche( mit 995 440 Köpfen) um insgesamt 81 000. Dieser Ueberschuß an Frauen ist also in Berlin verhältnismäßig tveit größer als in den übrigen Zeilen des Reiches. Dieser Ueberschuß hat nicht etwa seine Ursache darin, daß mehr Mädchen wie Knaben geboren wurden. Im Gegen teil, wie im ganzen Reiche, so sind auch in Berlin mehr Knaben wie Mädchen geboren worden, und zwar in Berlin 1200 mehr.; Das Ver hältnis ist 106 Stnaben zu 100 Mädchen. Allerdings sind mehr männliche als weibliche Personen von Berlin fortgezogen, und zwar zirka 25 000. Das findet aber seinen Ausgleich darin, daß auch mehr Männer als Frauen zuzogen. Der weibliche Wegzug ist fast genau so groß wie der Zuzug, nämlich 122 500.
Woher kommt nun trop alledem der Frauenüberschuß? Er ist einzig und allein in der größeren Sterblichkeit des männlichen Ge fchlechts zu finden. Schon die Säuglingssterblichkeit ist bei den Snaben größer als bei den Mädchen. Im allgemeinen fommen im Deutschen Reiche auf 109,3 gestorbene männliche Personen 100,0 weibliche, in Berlin ist das Verhältnis 107,6 au 100,0. Schon atvischen dem 20. und 30. Lebensjahre schlägt der Ueberschuß zu gunsten der Frauen um und wächst mit zunehmendem Alter. Bon ben das 20. Lebensjahr überschreitenden Menschen hat nach Ausweis ber statistischen Untersuchungen der Mann noch weitere 88,4 Jahre vor sich, die Frau aber noch 40,2 Jahre.
fönnte.
Ein neu Gefährt ans Ziel uns bringen, Dem Adler gleich.
Humor and Satire. Kölner Karneval.
In Köln , ba stach ein buntbemüßter Junge in eine Dame, die er sich gekauft...
Und es tam der dritte Tag der Sizungen. Und Prof. Birkeland nahm dicht neben dem Medium Mrs. Mriedt Plaz, und als die Dunkelheit im Zimmer eintrat, da ergriff Prof. Birkeland Außerdem macht Darwin bei der Erwähnung der Dampfa die beiden Hände des Mediums, hielt sie fest und richtete seine Das entlarvte Medium. Vor etwa vierzehn Tagen wurde in ganze Aufmerksamkeit auf das Geistersprachrohr. Und es ber maschine noch eine besondere Anmerkung, worin er sogar schon era Kristiania wieder einmal ein mediomistischer Schwindel auf- gingen fünf Minuten und keine einzige Blume flog durch den wägt, daß eine Iugmaschine nur mit Hilfe des Dampfes gedeckt. Es handelte sich nämlich um eine Amerikanerin namens Raum und feine Geisterstimme wurde hörbar. Prof. Birkeland oder eines ähnlichen explosiblen Stoffes, den ein weiteres halbes Ebba Wriedt, die ob ihrer spiritistischen Wundertaten vor einigen hält die Hände des Mediums noch immer fest und zehn Minuten Jahrhundert wahrscheinlich entdecken wird", betrieben werden Monaten in England ebenso gefeiert als angestaunt wurde, weil vergehen und fünfzehn und feine Blume fliegt durch das Zimmer fie mit dem Geiste des bei der" Titanic"- Katastrophe ver- und die Geister bleiben stumm. Da nach zwanzig Minuten sehen unglüdten Publizisten William Stead hochpolitische und hoch alle ein Phosphoreszieren am Geiftersprachrohr, aber Professor wissenschaftliche Gespräche geführt haben wollte. Sie selbst rühmte Birkeland, der scharf aufhorcht, hört auch etwas vom Geisterrohr fich, das einzige Stimmenmedium der Welt" zu sein, denn die her, nämlich einen ganz leisen Knall, wie von schwachen Explosivvon ihr gerufenen Geister gäben ihr Erscheinen nicht bloß durch förpern. Er springt auf, dreht das elektrische Licht auf, eilt zum Klopfen fund, sondern sie sprächen sogar. Kaum in Kristiania Geisterrohr und die Kommission fonstatiert, daß auf dem Sprach angekommen, unternahm Mrs. Wriedt sofort den Versuch: ob die rohr jene dampfartige Flüssigkeit lagert, die sich nach jeder Er. Geister auch norwegisch sprechen. Und gleich am nächsten Tage plosion einstellt. Die Kommission stellt diese merkwürdige Er verkündeten ihre Getreuen in den Blättern: die Geister sprechen scheinung von explodierenden Geisterstimmen fest und ehe sich die bestürzte Gläubigenschar besinnt, ist Prof. Birkenorwegisch! Jetzt konnten also die Sibungen beginnen. Aber unter ihren Getreuen, ja jogar unter den Arrangeuren land fortgeeilt und hat das Geisterrohr mitgenommen, um es dem des ganzen spiritistischen Gastspiels, befanden sich schreibt man Staatschemiter Schmeld zur Untersuchung zu übergeben. der Frantf. 3tg." zwei Frauen, die eine hervorragende Nachträglich hat er erklärt, daß die ganze Sache mit den GeisterStellung im öffentlichen Leben einnehmen, und zwar Ragna stimmen ein Humbug sei; er selbst habe auch noch eine andere Rielsen, die langjährige Freundin Ibsens und Björnsons, die wichtige Wahrnehmung gemacht, werde sich aber erst ausführlich die hervorragendste Pädagogin des Landes ist und eine Muster- äußern, wenn die chemische Analyse des Staatschemikers vorliegen schule für Anaben und Mädchen leitet, und Ella Anter, die werde.
b
1330
er stieß fie in die volle Brust, die Lunge, roh meinen Sie? Mein Gott, er war besauft!- Nun ja, er hatte eben einen fleenen-! Und außerdem, auf medizinischem Gebiet: Titt seine Mutter nicht an heftigen Migränen? Und sowas rächt sich bis ins atveite Glied! So spricht ein Universitätsprofeffer, erblich belastet, siehste wohl?
Nur daher sticht der Korpsstudent mits Messer- ( auch reagiert er start auf Alkohol)
Nofizen.
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Kurt
Führerin der radikalen Frauenrechtlerinnen und eine sehr begabte Eine Prophezeiung Erasmus Darwins. In der Zeit, als der politische ublizistin. Diese hatten sicher das Bedürfnis, allem Luftballon seine ersten Triumphe feierte, bemächtigte sich der Mensch Ein Arbeiter Philosoph. Der in Helsingborg Spotte au begegnen und schlugen vor, daß eine wissenschaftliche heit eine ähnliche Erregung, wie sie jetzt durch das lenkbare Luft. ansässige erst dreißigjährige Handarbeiter Karl Hansson hat Kontrollkommission den Sizungen beiwohnen möge. Der Vor- fchiff und die Flugmaschine hervorgerufen sind. Infolgedessen ein philosophisches Werk vollendet, das über 500 Drudseiten start schlag wurde angenommen und Prof. Birkeland erklärte fich wurden auch damals viele Prophezeiungen laut über die Entwicke- sein wird und nebst den Grundlagen und Systemen der Philosophie bereit, Mitglied dieser Kommission zu werden. Birkeland ist já lung, die der Zukunft in diesen Dingen vorbehalten sein mochte. besonders ausführlich Spinoza , Kant und Hartmann behandelt. bekanntlich der Wundertechniker, der Luft zu Salpeter materiali- Man wird an ein solches Wort von Erasmus Darwin , dem Hansson bezeichnet sich selbst als Schüler des Glasschleiferdenfers fieren lehrte und in einem Glaskasten den King des Saturn und Großvater von Charles Darwin , erinnert. Eins feiner eigen- von Amsterdam , dessen Geist ihn bei der Abfassung des Werkes das Nordlicht hervorgezaubert hat! artigsten Werke war ein großes Lehrgedicht mit dem Titel Der beseelt habe. Der Professor der praktischen Philosophie an der In der ersten Sigung gestaltete sich alles fo, wie jedes Spiri Botanische Garten", das im Jahre 1789 erschienen ist, dessen Inhalt Universität von Lund, Liljegvist, hat dem Buche bereits einen tistenherz es ersehnt: Blumen flogen durch den Raum, leise weit über das Gebiet der Botanik hinausgeht und sogar außer Verlag gesichert und wird auch das Vorwort schreiben. Musif und ferner Gesang wurden hörbar, und Geister jüngst Ver- naturwissenschaftlichen Dingen auch technische Erfindungen der da ftorbener liegen ihre Stimmen vernehmen. Norwegisch sprachen maligen Zeit erwähnte. Namentlich brachte Darwin der Dampf fie zwar nur" Ja" und„ Rein" und in dem sonstigen englischen maschine von James Watt den Tribut seiner Bewunderung der Wortschwall nur hie und da ein norwegisches Wort. Und die Kom- und sah zunächst die Entwickelung der Eisenbahn und der Dampfmission fand nichts zu enthüllen und die Gemeinde des Mediums schiffahrt voraus, indem er die Verse niederschrieb: jubelte. Und es tam der zweite Tag mit seinen Sibungen und wiederum mußte die Kommission schweigen und die Gläubigen fonnten jubeln. Aber die Kommission begann sich jetzt für das Geistersprachrohr au interessieren. Denn das Merkwürdige ist, daß die Geister nicht direkt in die Luft sprechen, sondern aus einem auf dem Fußboden des Zimmers placierten einen Meter langen Sprachrohr, dessen Schallstarte so groß ist, daß alle Stimmen indem gleichmäßig und gleichartig dröhnend vernehmbar sind. Von einem individualisierten Tonfall ist da natürlich feine Spur.
Bald wird des Dampfes Kraft den flücht'gen Wagen Die Stroß' entlang,
Die Barte durch die Wellen tragen
In sicherem Gang.
85 Fuß geschätzt wird, wurde im Jensen- Steinbruch bei Rock -Eim Dinosaurus Gtelett, dessen Länge auf Springs( Amerita) ausgegraben. Die zutage geförderten Wirbelfnochen sollen darauf schließen lassen, daß man es hier angeblich mit dem größten aller bisher bekannten Borsintflutler zu tun habe. Soldatenspielzeug. Gin inzwischen verstorbener Hauptmann hat 15 Jahre seines Lebens und seiner Mühen an die Herstellung eines erhabenen Blanes der 1867 geschleifter Natürlich hat das Duodesstaatchen das Gipsmonstrum von vier Meter Länge und drei Meter Breite erworben, um es nunmehr in Kupfer gegossen jeiner staunenden Nachwelt au überliefern
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Dann erhebt sich seine Phantasie auch in das Reich der Luft, Bundesfeftung" Luxemburg berplempert. er fortfährt:
Ja, auf des Windes Teichtbewegten Schwingen Durchs luft'ge Reich