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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 261.
Gerichts- Beitung.
Sonntag, den 5. November 1893.
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10. Jahrg.
waren, vergessen
„ Herrn Tagelöhner Mettke Simonsdorf.
Ueber die Wirkungen der Sonntagsruhe wird der wieder noch an den Bäumen saßen und von den auf dem Gute Frantf. Zeitung" aus München geschrieben: Die Ladenbesitzer Jahr aus Jahr ein arbeitenden Strafgefangenen, welche Zum Werth der Eide von Hilfsbeamten der Staats: ruhe vollständig gewöhnt habe. Man kann auch sagen, daß sich wurden. Die Frau begab sich mit den paar Aepfeln wieder in stimmen darin überein, daß sich das Publikum an die Sonntags - mit dem Pflücken des Obstes betraut anwaltschaft. Aus Liegniß wird unter dem 26. Oktober folgendes die meisten der zum Theil anfänglich widerstrebenden Geschäfts- die Scheune zur Arbeit. Hierauf stürzte der Herr Landtags= mitgetheilt: Der Fleischermeister Grischkat war am 28. April leute mit ihr abgefunden haben. Die Klagen über vermeintlichen Kandidat, welcher offenbar die Frau im Garten gesehen hatte, dieses Jahres wegen Hausfriedensbruchs und Widerstandes gegen Einnahme- Entgang sind ebenfalls geschwunden, man kommt in die Scheune, friß ihr die Aepfel aus der Schürze und vergriff die Staatsgewalt zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt worden, immer mehr zu der Ansicht: Es gleicht sich aus". An den sich an der Frau. Der in der Nähe stehende Ehemann, welcher weil er nach der Behauptung der Anklage in der Nacht vom Oktoberfest - Sonntagen und an" den Sonntagen der Auer Dult den Vorgang mit ansah, konnte sich jetzt natürlich nicht mehr 15. zum 16. Dezember v.. in betrunkenem Zustande das Lokal dürfen alle Läden ausnahmsweise den ganzen Tag über offen halten und schüttelte den Landtags- Kandidaten gehörig ab. Der des Gastwirths Klüm auf wiederholte Aufforderung nicht verfein. Auf eingezogene Erkundigung erklärt eine Reihe von Ge- Arbeiter wurde nun auf Befehl des Gutsherrn mit Stricken ge= laſſen und dem zu seiner Arretirung schreitenden Nachtwächter schäftsleuten, die den Augenblicksbedarf befriedigen und in der fesselt, auf den Wagen geladen und nach dem Bolizeibureau Röhricht und Sajonsky auf dem Wege nach der Polizeiwache Richtung des jeweiligen Menschenstromes liegen, daß sie an den nach Soldin gefahren. Das ist ein Vertreter des Freisinns.- und dem Polizeigefängniß Widerstand geleistet hatte. Der Un- fraglichen Sonntagen faum so viel eingenommen haben, wie sonst nun ein chriftlich- soziales Musterbild: Es ist der von der Wahlgetlagte hatte damals behauptet, er sei von den Nachtwächtern an einem mittelmäßigen Werktag. Das fann als Beweis dafür bewegung noch bekannte Pastor Matthes zu Liebenfelde. Eine im Polizeigefängniß derartig mißhandelt worden, daß er über gelten, daß sich auch die Bevölkerung mit dem Ladenschluß ab arme im Armenhause wohnende Wittwe ließ fürzlich ihren Sohn und über geblutet habe, doch erfolgte seine Verurtheilung, einsegnen; der Herr Pastor verlangte für diese schwere Arbeit- da die Nachtwächter unter ihrem Gide diese Behauptung be- gefunden hat. eine Gans. Die arme Frau, welche natürlich nicht in der Lage stritten. Gegen das Urtheil war bei dem Reichsgericht Revision Das Elend der Vereinsgesetzgebung in den verschiedenen war, den Appetit des Pastors nach einer Gans zu stillen, bot eingelegt worden, das auch die Verurtheilung wegen Widerstandes deutschen Baterländern lastet, wie bekannt, namentlich auf den nach wiederholter Mahnung dem Pastor 2 Mark für das Eingegen die Staatsgewalt aufhob und diesen Theil der Anklage zur Arbeiterorganisationen mit besonderer Schwere selbstredend segnen lettere Summe wurde jedoch nicht angenommen nochmaligen Verhandlung an das hiesige Landgericht zurückver- zur großen Freude unserer Kapitalisten, die die unbeschränkte der Pastor besteht auf seiner Gans. Der Herr Pastor mußte wies, während es die Verurtheilung wegen Hausfriedensbruch Vereins- und Versammlungsfreiheit für sich zwar ohne Umstände nun doch wohl einsehen, daß von der armen Wittwe nichts zu 2 Monate Gefängniß nicht beanstandete. In der gestrigen in Anspruch nehmen, aber stillvergnügt sind, wenn den Arbeitern holen war, er fonnte jedoch den Verlust der Gans nicht verBerhandlung nun blieb der Angeklagte dabei stehen, daß er von es durch Polizeiplacereien unmöglich gemacht wird, sich nach schmerzen; er versucht jetzt, die letztere von einem verheiratheten dem Wächter Röhricht bereits im Klümschen Lokale und von ihrem Willen zu organisiren. In Bernburg ist auf grund Sohn der Wittwe zu erhalten, Er schreibt deshalb folgenden beiden Wächtern im Polizeigefängniß gemißhandelt worden sei der anhaltinischen Vereinsgesetzes am 27. Oftober die dort er- Brief: und zwar behauptete er, daß ihm im Gefängniß die Hände zu- richtete Verwaltungsstelle des in Stuttgart bestehenden deutschen sammengebunden und er dann in der rohesten Weise geschlagen Metallarbeiter- Verbandes untersagt" worden, angeblich, weil in worden sei. Beide Nachtwächter bestritten diese Aussage aber deren Bestehen seitens der Landes- Polizeibehörde eine Vermals unter Berufung auf den früher geleisteten Eid. Am bindung verschiedener Bereine im Sinne der angezogenen Ge16. Dezember v. J., als Grischkat aus dem Polizeigefängniß fetesbestimmungen erblickt wird. Aus gleichen Gründen ist in entlassen worden war, hatte er sich von einem Arzt untersuchen Berbst die Filiale des Tischlerverbandes aufgelöst worden. lassen, und dieser erklärte bei seiner Vernehmung als Zeuge und Sachverständiger, daß der Angeklagte nach den bei ihm vorgefundenen Verlegungen auf die rohejte Meise habe mißhandelt worden sein müssen. Da nun aber durch Zeugenaussagen fest gestellt wurde, daß Grischkat innerhalb des Klümschen Lokals noch feine Verlegungen gehabt habe, daß aber der Wächter Röhricht ihn schon da mit einem chsenziemer geschlagen habe, da ferner ein dem Polizeigefängniß gegenüber wohnender Zeuge in der betreffenden Nacht das Jammergeſchrei des Grischkat gehört hat, so sprach der Staatsanwalt die Ueberzeugung aus, daß Grischkat von den beiden Wächtern arg gemißhandelt worden sei und sich nur dagegen gewehrt habe, und daß also die Wächter einen Meineid geleistet hätten. Seinem Antrage gemäß wurde Grischkat von der Anklage des Widerstandes freigesprochen, während die Wächter Röhricht und Sajonsky unter dem Verdachte des Meineides sofort verhaftet wurden. Lebhaftes Erstaunen bei der Verhandlung erregte die unter dem Gide gemachte Aussage eites Beugen, der Gastwirth Klüm habe sich nur zur Stellung des Strafantrages wegen Hausfriedensbruchs gegen Grischkat dadurch bewegen lassen, daß ein Nachtwachbeamter im anderen Falle mit der Polizeistunde gedroht habe. Grischkat wird nunmehr wegen der ihm noch verbliebenen 2 Monate Gefängniß ein Gnadengesuch an den Kaiser richten, das unter Darlegung des eben erwähnten Umstandes auch der Gastwirth unterzeichnen will. Ob auch außerhalb Liegnitz Polizeibeamte ihr Amt in gemeiner Weise mißbrauchen und dann das Gegentheil der Wahrheit beschwören?
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Soziale Leberlicht.
Achtung, Gasanstaltsarbeiter und Berufsgenossen! Seit zwei Jahren stehen wir in der Bewegung um unsere traurige Lage zu verbessern. Der gegründete Fachverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Schäden auf Gasanstalten, Wasserwerken 2c. an die Deffentlichkeit zu ziehen und abzustellen. In vielen Fällen ist uns dies durch unsere Organisation gelungen, trotzdem bleibt noch ein großes Feld zur Bearbeitung übrig. Der Indifferentismus, die Gleichgiltigkeit der Kollegen ist an der langen Arbeitszeit, dem Hungerlohn und der schlechten Behandlung auf den Gasanstalten u. s. w. schuld. Es ist die höchste Zeit Kollegen, daß wir aus dem Schlafe erwachen. Seht alle anderen Arbeiter, wie sie für ihre Befreiung fämpfen, schließt Euch Ihnen an, organisirt Euch! Besuche ein Jeder am Dienstag, den 7. November, Abends 8 Uhr, die Versammlung im Märkischen Hof, Admiralstr. 18c, in welcher der ReichstagsAbgeordnete und Stadtverordnete Frig Zubeil über unsere traurige Lage sprechen wird. Wilhelm Schwarze, Thaerstr. 17.
Sonntagsplauderet.
Nach Schließung der letzteren wurde ein Vertrauensmann zur Regelung der geschäftlichen Verhältnisse gewählt. Die Thätigfeit dieses Vertrauensmannes wurde nun als eine Fortsetzung des aufgelösten Vereins angesehen und derselbe zu acht Tagen Haft verurtheilt.
Hierdurch fordere ich Sie zum letzten Mal auf diesem Wege auf, mir die schuldige Gans innerhalb von 3 Tagen zu bringen. Falls Sie in Simonsdorf teine bekommen, faufen Sie eine in Wil helmsburg . Ich bestehe in jedem Fall auf die Gans. Liebenfelde 30. X. 1893,
Matthes, Pfarrer."
Ob der Herr Pfarrer dies mit der Lehre der christlichen Kirche in Einklang bringen kann, dessen Stifter bekanntlich nicht so viel hatte, wo er sein Haupt hinlegte, müssen wir natürlich seinem christlichen Gewissen überlassen.
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Unser Anhalter Partei- Organ empfiehlt daher allen Filialen zentralisirter Gewerkschaften, welche eine Auflösung zu be Elend innerhalb und außerhalb der Gefängnißmauern. fürchten haben( und das werden wohl alle sein), sich lieber selbst Auf die Wanderburschenherrlichkeit von heute wirft folgende Mitaufzulösen und zu dem Vertrauensmänner- System überzugehen. theilung unseres mecklenburgischen Partei Organs ein grelles keine Polizei- und Gerichtsbehörde sei dann imstande, auf grund Schlaglicht. Gestern Nachmittag, so berichtet es, wurden zwei des Vereinsgesetzes gegen die Vertrauensmänner vorzugehen. wegen Bettelns inhaftirte Handwerksburschen, welche 4 Wochen Es zeugt aber von dem Pflichteifer eines heute leider nur lang im Rostocker Landgerichtsgefängniß Unterkommen fanden, noch kleinen Theils der Arbeiterschaft, daß allen Widerwärtig- entlassen. Der eine, ein Drechsler Richard Grau aus Marienfeiten und Stürmen zum Trotz die Organisations- Bestrebungen werder, von schwächlicher Körperkonstitution, war derart entstandhalten und weiter Wurzel schlagen. Aber diese Thatsache träftet, daß er, faum in Freiheit gefeßt, die steinernen Treppen legt nicht allein von dem Pflichteifer der organisirten Arbeiter im Junern des Landgerichtsgebäudes herunterstürzte. Seine Verrühmend Zeugniß ab, sondern sie beweist auch am besten die letzungen machten die Ueberführung mittels Krantenwagens in Nothwendigkeit der Organisation. Und dem vereinten Drängen das Krankenhaus nothwendig. der politisch und gewerkschaftlich organisirten Arbeiterschaft wird D, Wanderlust! es auch hoffentlich in nicht zu ferner Zeit gelingen, die gesammten Hindernisse zu beseitigen, die den Arbeiter Organisationen heute im Wege stehen.
Agrarier, so versichern bekanntlich auch die Bergwerts- Kapitalisten, Der Unternehmerprofit im Kohlenbergbau. Wie die daß sie sich in einer„ Nothlage" befinden, die ihnen nicht erlaube, Die Organisation der deutschen Maler giebt bekannt, den Arbeitern höhere Löhne und sonstige günstige Arbeitsdaß fie vom 23. bis 27. Januar nächsten Jahres zu Nordhausen bedingungen zu gewähren. Wir haben schon öfter nachgewiesen, ihre Generalversammlung abhält. Auf der Tagesordnung steht: daß das eine Lüge ist. Neuestens schwebt den Kohlenmagnaten Berichterstattung über die Lage der Vereinigung in den Jahren ein möglichst hoher Kohlenzoll als Rettung aus der„ Noth" vor. 1892 bis 1894 mit anschließender Generaldiskussion. a) Bericht Die vielberufene innere Berechtigung" eines solchen 3olls zum des Vorstandes; b) Verlesung und Genehmigung des Kassen- Schutze der nationalen Arbeit" geht aus einer interessanten Geberichts; c) Bericht des Ausschusses. Unsere Streifbewegung. richtsverhandlung hervor, die zuerst vor dem Amtsgericht zu Die Provinzialtage. Stellung zur Gewerkschaftskommission Dortmund und dann, in der Berufungsinstanz, vor dem dortigen Deutschlands . Die Reise- und Arbeitslosen- Unterstüßung. Fest- Landgericht gespielt hat, wobei zu bemerken, daß das vom Amtsfezung der Gehälter und Entschädigungen der Vorstandsmit gericht gefällte Urtheil vom Landgericht bestätigt worden ist. alieder, sowie der Tagegelder der Delegirten. Abänderung der Ueber den Sachverhalt wird der Berliner „ Volts Zeitung" ge Statuten. Unser Vereinsorgan. Beschlußfassung über alle ein- schrieben: gebrachten Anträge und Beschwerden.
Die Gelsenkirchener Bergwerks- Aktiengesellschaft erhob auf die Klage des Bergmanns K. wegen Lobnforderung die Wider tlage auf Entschädigung für die ihr durch Kontratibruch des K. entstandene Minderförderung für die Zeit eines Monats. K. hatte sich verpflichtet, am 1. Mai 1891 auf dem der genannten Gesellschaft gehörigen Schacht„ Minister Stein " als Kohlenhauer in Arbeit zu treten, hatte jedoch die Arbeit nicht begonnen.( Es war damals die Zeit des Bergarbeiterstreits.) Der Anspruch der Gesellschaft ging nun auf Erstattung des bis Einstellung eines Ersaßmannes erlittenen Ausfalls an Produktion und wurde wie
Freifinnige und christlich- soziale Arbeiterfreundlichkeit. Aus Soldin wird der„ Märkischen Volksstimme" berichtet: Bei der am Dienstag stattgefundenen Landtagswahl haben sich leider eine Anzahl Arbeiter herbeigefunden, um für die frei sinnigen Wahlmänner einzutreten. Um obigen Arbeitern, welche immer noch nicht einsehen wollen, wie wenig sich die freisinnige Partei von der fonservativen unterscheidet, einen kleinen Dämpfer aufzusetzen, theile ich folgendes mit: Auf dem Gute des freifinnigen Landtags Kandidaten Otto Küttner zu Eichwerder folgt begründet: fristete eine arme Tagelöhnerfamilie bei einem Lohn von 60 Pf. Im Monat Mai 1891 feien auf Minister Stein " pro Tag freier Wohnung und kleines Deputat ihr Dasein. 854814 Kohlenhauerschichten verfahren und in diesen Vor ungefähr 8 Tagen holte sich die Frau jenes Tagelöhners 25 904 Tonnen Kohlen, mithin pro Schicht durchschnittlich aus dem Garten des Gutsherrn ein paar Aepfel, welche hin und 3,03 Zonnen gewonnen. Da der Mai 24 Arbeitstage gehabt,
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Griechen Plato philosophirt hatten? Darf ich von ihm Hannoverschen Spielerprozesses noch so herzbrechend lamenWerthschäzung einer geistigen Arbeit erwarten, die er im tirt, wenn sie in einem Augenblick richtiger Erkenntniß ihre Vor furzem traf ich einen Porträtmaler, der von Innersten nicht begreift? Kennt er die Mühsal des Schaffen- Aeuglein um und um gehen läßt und sieht, daß nicht bei München , wo er sich einen bekannten Künstlernamen ge- den? Die Qualen des Mannes, der immer zweifelt, ob den Reiteroffizieren allein der hohle Genußtaumel zu Hause schaffen hatte, nach Berlin übergesiedelt war. Während ihm sein Werk gelingt und der es stets aufs neue erleben ist, so bleibt ihr ängstliches Mene Tekel darum doch von wir mit einander sprachen, klagte er ein über das andere muß, daß das vollbrachte Werk hinter seinen Erwartungen tomischer Wirkung. Die altberlinischen Zeiten wird sie Mal: Ach, wie bin ich erschöpft! Da rennt man Mittags zurückgeblieben ist? Ihm ist nun einmal der schöpferische nicht wieder heraufbeschwören und wenn sie noch so sehr in Gesellschaft, Abends wird man in Gesellschaft gezwungen Mann nichts Besseres, als ein Tafelaufsatz. Die einsamen tcift. Sie mag die Tage, in denen die Salongesellschaft und nirgends kommt man zu sich selber. Was will man Geister unter ihnen lernt er nicht kennen, und wenn er sie eines Varnhagen und ähnlicher Schöngeister herrschte, mit aber auch anfangen, um Aufträge zu erhalten?" fennen lernte, sie kämen ihm doch nur wie weltfremde noch so vieler romantischer Glorie schildern, sie mag noch Der so sprach, hatte niemals nach Helden- und Märtyrer- Narren vor; und wenn ein Kant in einer Droschke zweiter so sehr mit dem Ritterthum des Geistes von damals und ruhm begehrt. Die Weltklugheit setzte er vor den trogigen Güte an ihm vorüberführe, er hätte nur ein verächtlich dem ästhetischen Thee von Alt- Berlin flunkern, das ist vor Künstlermuth, der zu entbehren und zu darben bereit ist, mitleidiges Lächeln für den armen Schlucker. Einstmals über und bleibt vergangen. Wenn den freien Männern bis er in glücklichen Einzelfällen der Welt seinen Willen hielten sich die Fürsten zur ihrer Lustbarkeit Hofnarren und nicht der Bossischen" kazenjämmerlich zu Muthe wird und sie in aufzwingt oder bis er gebrochen dahingeht. selten flüchteten sich Geist und Wiz in die Köpfe dieser armen den seligen Erinnerungen einer edleren Salonherrlichkeit An meinen Maler dachte ich, als ich eben eine rühr Narren; heute zieht der Finanzmann den Künstler zum schwärmen eine andere kannten sie als vornehme Leute fame und eindringliche Bußpredigt gegen die übergroße Spaß an seinen Tisch heran. Weh ihm, wenn er fort nie, so mag das die Herren wohlig kizeln. Aber Heppigkeit und Entartung unserer Gesellschaft" las. Unter bleibt von den üppigen Gelagen; wenn er bei Meyer's" im übrigen: Bet' Dein Sprüchel, Pfaff! Es ist doch zu unserer Gefelligkeit verstand der Bußprediger natürlich jene nicht gesehen wird und nicht beim reichen Schulze. Es nichts nüße. Wie der Lebensinhalt, so die äußere LebensGeselligkeit, die in den Kreisen seiner Leser zu Hause ist. demüthigt den Künstler, wenn er noch einiges Würde erscheinung. Sie möchten gern ein neues Sparta erziehen, Und auf seiner Trauerharfe stimmte er das alte Lied an bewußtsein hat, er jammert, er kann nicht zu sich selber und haben keine spartanischen Bürger. Wo der bloße von den vergangenen schöneren Zeiten, da man noch den kommen, er sieht, daß er den besten Theil seines Werths Schein kapitalistischer Macht so unsäglichen Reiz besitzt, daß Fieberdurst nach materiellen Lebensgenüssen nicht kannte von sich wirft, er wird unfehlbar niedrig mit den Niedrigen. die adelsstolzen Kavallerie- Offiziere all' ihre Ausschließund genügsam war und bescheiden bei seinen Butterschnitten Aber die Heldenhaftigkeit ist ihm versagt, draußen zu lichkeit vergessen und mit den stinkendsten Hochstaplern und seinem dünnen Thee. Damals hätten Geist und Wig stehen und zu darben, und eine Gesellschaft, der alles käuf- Brüder im Spiel find, da darf man sich darüber nicht verdas Mahl an färglicher Tafel gewürzt und Künstler und lich ist, straft jeden mit Verachtung, der sich erdreistet, sie wundern, daß diese kapitalistische Macht so brutal sein Gelehrte wären noch nicht verdammt gewesen, an den nicht aufzusuchen, ihre Macht nicht anzuerkennen. Fürsten kann, alle anderen Werthe verdrängt. Sie ist heute Herrin Tischen der Reichen eine Nebenzier darzustellen und gezeigt und Geldbarone sind in gleichen Maßen empfindlich. Sie im Salon. Ein bischen Geschwätz über Persönliches aus zu werden, wie man etwa einen pruntvollen Tafel- sind im Besiz ihree Macht nicht eher glücklich, als bis sie dem Theater, ein bischen Klatsch über Sensationen, die der auffat zeigt. empfinden, daß man sich vor ihrem Szepter oder ihrem Tag bringt, das ist der Aufpuß, das ist der Tribut, den Wie leicht haben es doch die Klageweiber und wie Gold sichtbarlich beugt. Ueberall stellen sie, wie's die man den geistigen Interessen" darbringt. Im übrigen wohlfeil ist der Hohn, den man über die erniedrigten Wilhelm Tell - Sage lehrt, den Geßlerhut auf; und wer vor vollzieht sich, was im Geist des Mammonismus nothwendig geistigen Arbeiter ausschüttet! Wird der plumpe Brotz diesem Hut sich nicht ehrerbietig duckt, den sehen sie ent- gelegen ist. Der Gastgeber im Salon wird sich nur dann regsamer und lebendiger, wenn man ihm biederherzig zu weder als Tollhäusler an, oder als einen störrischen, befriedigt fühlen, wenn er durch Ueberfülle an materiellen redet, um wie viel werthvoller ein geistgewürztes Tisch - grimmig neidischen Burschen. Genüssen, durch glanzvolle Schaustellung seiner besonderen gespräch sei, als seine prahlerische Völlerei? Kann ich vom Durch wohlmeinendes oder pharisäisches Salbadern Macht imponiren kann. Daher die römisch- lukullische UeberJobber in der Bellevuestraße verlangen, daß man in seiner wird man ihren Grundcharakter nicht verändern. Wenn fracht der Tafel, daher die erkauften Künstler und Literaten raubgierigen Gesellschaft philosophire, wie die Gäste des die lehrhaft- tugendsame Vossische Zeitung" aus Anlaß des als Prunkzier, daher das„ harmlose Hazardspiel", nach ab