Die Haltung Rumäniens. trag folgend zur Berücksichtigung zu überiveisen, nimmt| sein sollte, unterbleibt, da die Wiener Diplomatie vor den angea Bukarest , 28. Oktober. Bei der Vereidigung des neu- bei der reaktionären beamtenfeindlichen Zusammensetzung dieser fündigten Demonstrationen der Bürgerschaft und der Arbeiterschaft große Angst hat. gebildeten Koalitionsministeriums hielt König Karol sogenannten Volksvertretung fein Wunder. folgende Rede: Am Dienstag steht der Gesezentwurf betr. die Anlegung Die sozialdemokratische Partei bereitet anläßlich der Parla­Am 30. Oktober " Ich begrüße die Bildung des neuen Kabinetts mit lebhafter von Sparkassenbeständen in Inhaberpapieren in zweiter Lesung mentseröffnung Demonstrationen vor. abends will die Partei in der Hauptstadt 10 große Versammlungen Genugtuung, besonders unter den gegenwärtigen ernsten auf der Tagesordnung. Umständen. Diese Umstände legen uns die Pflicht auf, wich­veranstalten. An demselben Tage sollen auch in den größeren Keine demokratische Reichstagskandidatur. tige Entschlüsse zu fassen. Nur eine starke Regierung, die Provinzstädten Versammlungen abgehalten werden. Ferner will sich auch an das Vertraues des Landes stübt, kann den gegen Vorstand des Verbandes Berlin- Brandenburg, haben beschlossen, für Hofburg begeben, um die Thronrede anzuhören, auf der Straße Der Zentralvorstand der Demokratischen Vereinigung sowie sein die Opposition zur selben Zeit, wo die Abgeordneten sich nach der wärtigen Anforderungen gerecht werden. Glücklicherweise hat die Nachwahl im 1. Berliner Reichstagswahlfreije feinen eigenen demonstrieren, um die bewaffnete Macht zum Einschreiten zu fich eine solche Regierung gebildet. Seit dem Beginn des Krieges Kandidaten aufzustellen. In der Begründung zu diesem Beschlusse zwingen. find alle Bli de auf uns gerichtet, und Rumänien ge- wird gesagt, daß seit der Hauptwahl im Januar d. J. in den winnt noch viel mehr an Ansehen angesichts der wichtigen Rolle, politischen Verhältnissen des Wahlkreises keine Veränderung ein­die ihm zufallen wird. Lassen wir alle Auseinandersetzungen über getreten sei. Bei der Stichwahl im Januar hat die Demokratische innere Angelegenheiten beiseite und beschäftigen wir uns mit Vereinigung offiziell die Unterstützung der Sozialdemokratie be­der politischen Lage des Landes, die zwar schwierig ist, der wir schlossen und empfohlen. Demgemäß würde der Verzicht auf eine aber kraft unserer militärischen Stärke und der Würde unseres eigene Kandidatur die Aufforderung zur Unterstügung der Kandidatur unseres Genossen Düwell bedeuten. Staates die Stirne zu bieten wissen werden."

Der Ministerrat hat mit Rücksicht auf die aus­wärtige Lage bedeutende Kredite für das Heer be­schlossen.

Maffenmord!

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Eine saubere Tripelallianz.

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Ueber das Wahlrechtsgesetz herrscht in allen reisen gegenwärtig tiefe Stille.

Frankreich .

Die Beamten im Kampf um das Koalitionsrecht. Paris , 25. Oktober. ( Eig. Ber.)

Mit den Angestellten und Beamten hat es der Freisinn nun gründlich verschüttet. Der Preußische Handwerkskammertag, der Das Urteil, das das Pariser Zuchtpolizeigericht am Dienstag fürzlich in Berlin tagte, hat unter der hervorragendeu Mitwirkung über die Vorstandsmitglieder der Lehrergewerkschaft des Seines fonservativer Drahtzieher unter anderen folgende Forderungen aufs Departements gefällt hat, ist ein Schlag gegen das Koalitionsrecht gestellt: Verbot des Warenhandels durch Beamte; ferner schärfere aller öffentlichen Beamten überhaupt und politisch betrachtet- Die Vossische Zeitung" erhielt von einem Augenzeugen Besteuerung der Konsumvereine. Sodann demonstrierte er gegen die eine Erhebung der von der konservativen Bourgeoisie beherrschten einen Bericht über den Zusammenstoß zwischen Ser- Unterstützung von Beamtenwohnungsvereinen durch das Reich uſw. Justiz gegen die von der Strömung der demokratischen Entwid­mittels Gewährung billiger Kredite. Daß alle diese Forderungen ben und Albanesen bei Merdare, wo 9000 Albanesen sich direkt gegen die Beamten und Angestellten richten, liegt auf der lung bewegte Gefehgebung. 1905 hat das Parlament den Lehrer­serbische Infanterie überfielen. Die entsegliche Wirkung der Hand. Für diese Forderungen erflärte aber auch namens der organisationen den Statusquo bis zur Ausarbeitung des Be modernen Mordmaschinen wird folgendermaßen geschildert: Fortschrittlichen Volkspartei der Abgeordnete Wente feine volle amtenstatuts bewilligt und es war gerade die Gewerkschaft des „ Schon in aller Frühe des nächsten Morgens stürmte eine un- 3ustimmung. Daß sich ob dieser Haltung des Freisinns, der Seine- Departements, der dieser Beschluß zugute kam. Am Diens geheure Albancsenschar auf unsere Infanterie ein. Sie drang mit als unsicherer Kantonist schon längst anrüchig war, in den Kreisen tag aber sind die angeklagten Lehrer zu 50 Fr. Buße verurteilt großer Kühnheit vor, über die Leichen der Gefallenen hinweg, und der Beamtenschaft Mißstimmung bemerkbar macht, ist erklärlich. Es und überdies die Auflösung der Gewerkschaft verfügt worden. In näherte sich immer mehr unsern Vorderreihen. Auf einem Flügel gibt faum noch ein Gebiet, auf dem die Beamten und Angestellten von Urteil wird ausgesprochen, daß nach dem Gewerkschaftsgesetz nur war man schon handgemein geworden und kämpfte mit aufge- dem vollständig unter dem Einflusse des Bankenkapitals und eines die Unternehmer und die Arbeiter sich koalieren dürfen, aber pflanztem Bajonett. Obwohl unsere Bataillone den Feind zurück- etwas Gutes zu erwarten hätten. Man kann daher auch mit einiger nichts im Gesetzestert und in den Vorarbeiten zur Meinung be­zudrängen begannen, wurde dennoch vom Kommandanten das Signal Sicherheit annehmen, daß ein erheblicher Teil der freisinnigen Mit- rechtige, daß der Gesetzgeber das Gewerkschaftsrecht auch den zum Rückzug gegeben. Dieser Befehl erschien im ersten Augen läuferschaft aus diesem Lager bei der Nachwahl die Gefolgschaft Beamten habe geben wollen. Die von Parlament bewilligte- blid unverständlich. Doch hieß es gehorchen. Die Infanterie 30g versagen wird. Duldung könne das Recht des öffentlichen Anklägers auf die ge­sich also zurück und die Albanesen rückten vor. Und erst als die richtliche Verfolgung nicht aufheben und diese Duldung habe über­Infanterie um fast einen halben Kilometer zurückgewichen war, Um die mecklenburgische Verfassung. dies durch die von der Verwaltungsbehörde an die Gewerkschaft wurde schleuniger Rückzug" kommandiert. Unser Kommandant Als Antwort auf die neue mecklenburgische Verfassungs- ,, Reform" gerichtete Aufforderung zur Auflösung ein Ende genommen! hatte offenbar die Absicht, die Infanterie vom Feinde loszulösen, hat der liberale Verein für beide Mecklenburg eine Eingabe an den Dieses irrtümliche Urteil wurde in contumaciam gefällt. Die unt mit der Artillerie operieren zu können, und dieser Reichstag gerichtet, in der der Reichstag ersucht wird, für Angeklagten hatten den Saal verlassen, da ihren Einwendungen Plan gelang ihm glänzend. Der schleunige Rückzug der ein dem Reichstagswahlrecht ähnliches Wahlrecht in Mecklenburg zu gegen die Kompetenz des Gerichts teine Folge gegeben wurde. forgen. serbischen Infanterie brachte die Albanesen unserer versteckt Sie verlangten, daß das Gericht dem Parlament nicht präjudiziere gehaltenen Artillerie bis auf 100 Meter Distanz und seine Entscheidung abwarte. Dieses Argument ist so eins nahe. In den nächsten Augenblicken schon hatten unsere Kar- Wir berichteten in der Sonntagsnummer darüber, daß in einer leuchtend, daß auch die kapitalistische Presse, die das Gewerkschafts­tätschen die schrecklichsten Verheerungen unter ihnen angerichtet. Reihe Ortschaften Rheinland- Westfalens zwischen den Nationals recht der Beamten bekämpft, ein anderes Argument für die Gesetz­Die Albanesen fielen haufenweise. Ihr Wut- und Schmerzgeheul liberalen und Klerikalen Wahlbündnisse abgeschlossen worden sind, widrigkeit der Lehrerorganisation sucht und behauptet, daß die tam fast an Stärke dem Donner der Kanonen gleich. Durch die die den Zweck verfolgen, die Sozialdemokraten aus den Stadt- Lehrer durch ihren dem Parlamentsbeschluß von 1905 folgenden Luft flogen Hände, Füße, Köpfe und Fleischfeßen der Albanefen. tollegien fernzuhalten. Die Zahl dieser Bündnisse nimmt noch Eintritt in die Arbeitsbörse und die Arbeitskonföderation den Und als das Artilleriefeuer eingestellt wurde, war das Schlachtfeld immer zu, und zwar nehmen in einigen Städten auch die Fort- Statusquo selbst verlebt hätten. Die Haltlosigkeit dieses Ein­bedeckt nicht mit Leichen, sondern mit zerstückelten Gliedern, die das schrittler an diesem gegen die Sozialdemokratie gerichteten schönen wands ist aber offenbar: denn das Recht des Anschlusses an die Aussehen einer mit karmoisiuroter Farbe übergossenen Masse hatten. Bündnis teil. So weiß die nationalliberale Dortm. 8tg." aus lokalen und nationalen Organisationen fließt ohne weiteres aus Was von Albanesen noch übrig blieb, stob in wildester Flucht ausserlohn zu melden: Anwendung des Gesetzes einander. Aber es war höchstens ein Drittel der Angreifer, Zusammengehen der bürgerlichen Parteien von 1884. Bekanntlich aber ist die ganze Hehe gegen die Lehrer die mit dem Leben davonfamen." bei den Stadtberordnetenwahlen. In der General- eine politische Gelegenheitsaktion, die durch nationalistische und versammlung der Fortschrittlichen Volkspartei ist beschlossen radikale Scharfmacher provoziert worden ist., Angebliche„ anti­worden, an dem Kompromiß des Vorjahres mit den National patriotische" Sundgebungen des Lehrerkongreffes von Chambérh liberalen und Zentrum auch in diesem Jahre festzuhalten. Es stehen sich bei den im nächsten Monat stattfindenden Stadt- gaben den Vorwand. Wie faul dieser war, geht indes schon aus verordnetenwahlen nur Bürgerliche und Sozialdemokratie gegen der Tatsache hervor, daß das Gericht selbst die politische Stellung über. Durch dieses Zusammengehen wird der legte der Lehrer aus dem Spiel gelassen und sich auf formal juristisches Sozialdemokrat aus dem Stadtparlament ver- Gebiet zurückgezogen hat. Ein weiteres Kuriosum war, daß das schwinden. Gericht, um seine Kompetenz vor einer prozessualen Einwendung Eine glänzend verlaufene Demonstration gegen den der Verteidigung zu retten, erklären mußte, daß die Lehrer feinen Krieg veranstalteten die Leipziger Arbeiter am Sonntag- Ein Sensationsprozeß in den Reichslanden. Teil der öffentlichen Autorität in Händen haben. Gerade diese nachmittag. Tafeln mit der Aufschrift: Gegen den Krieg! In dem Beleidigungsprozeß, den der Statthalter Graf Wedel Behauptung aber wurde ehedem für den Ausschluß der Beamten wurden in den Zügen getragen, die sich nach dem städtischen Marktplatz bewegten, wo unsere Redner von fünf Tribünen gegen die„ Rheinisch- Westfälische Beitung" angestrengt hatte, und der vom Gewerkschaftsrecht ins Feld geführt. So wird in der Tat berab Ansprachen hielten. Nur einmal störte die Polizei die mit einer Verurteilung des Redakteurs endete, stellte einer der Ver- jedes der ordnungsretterischen Argumente vom anderen abgetan.. Das bedeutet freilich nicht, daß die Gefahr für das Beamten­Friedensdemonstration, indem ein übereifriger Wachtmeister teidiger die Behauptung auf, die Rhein - Westf. 8tg." beziehe ihre Informationen von Stellen, die man sich gar nicht hoch genug recht darum geringer wird. Im Gegenteil bedroht die Entschei eins der Schilder konfiszierte. Noch nie waren auf dem denken könne". Im Organ des Abg. Wetterlé, dem„ Nouvelliste", dung des Pariser Gerichts, die sich hinter die negative Formel Marktplate so viele Menschen beisammen. wird nunmehr erklärt, die Informationen der Rhein - Westf. 8tg." verschanzt, daß das Gewerkschaftsgesetz die Beamten nicht aus gingen auf den Staatssekretär Mandel zurück. Der Unterstaats- drücklich einbezieht, das Koalitionsrecht auch der anderen Be sekretär, dem damit vorgeworfen wird, daß er den ihm vorgesetzten Statthalter in der Presse hinterrücks angegriffen habe, hat gegen den " Nouvelliste" Strafantrag gestellt. In den Reichslanden erwartet man von diesem Prozeß sensatio­nelle Enthüllungen.

Auch die kühnste Phantasie vermag sich das Bild nicht auszudenken, das sich ergeben müßte, wenn die Armeen der modernen Militärstaaten sich im Kampfe gegenüberstehen würden. Der moderne Krieg läuft auf eine infame Menschenschlächterei hinaus.

Protestkundgebungen gegen den Krieg.

Eine große Kundgebung gegen den Krieg hatte am Sonn­tagnachmittag auch die Arbeiterschaft von Bayreuth ver­anstaltet. Die Versammlung mußte auf einem Privatgrund­stück abgehalten werden, da der„ liberale" Magistrat sich mit einer Stimme Mehrheit geweigert hatte, einen städtischen Blak zu dieser Friedensdemonstration zu überlassen Oberbürger­meister Dr. Casselmann, der Führer der bayerischen ,, Liberalen " und mit sozialdemokratischer Hilfe in den Land­tag Gewählte, gab die Entscheidung in reaktionärem Sinne.

Eine Balkandemonstration im Agramer Theater.

der

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bom Parlament anerkannten

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amtenkategorien, die sich seiner bisher bedienen konnten. Dazu kommt die koalitionsfeindliche Tendenz des Kommissionsentwurfs zum Beamtenstatut. Angesichts dieser Situation ist der Verbands­vorstand der Post- und Telegraphenbeamten mit dem auf dem Gewerkschaftskongreß in Havre konstituierten Komitee der an die C. G. T. angeschlossenen Angestellten der öffentlichen Dienste in Oefterreich- Ungarn . Verbindung getreten. Es handelt sich darum, gegen das Prinzip eines besonderen Statuts überhaupt und für die Anwendung der Die innere Krise in Ungarn . allgemeinen bereinsgesetzlichen Bestimmungen auf die Beamten­Budapest, 28. Oktober. Die Freitagsvorstellung der Verdischen Oper„ Der Maskenbal" Der ungarische Reichstag wird am schaft einzutreten. Sehr bemerkenswert ist, daß auch der Ver­im Agramer Stadttheater war von unausgesetzten Ovationen für 30. Oktober eröffnet. Das öffentliche Interesse, das durch den Aus band der„ Amicales", d. H. der große Zentralbund der Lehrer­Balkanbund begleitet. Das ganze Publikum sang das bruch, des Balkankrieges kurze Zeit von der inneren Politik abgelenkt schaft an der vorbereitenden Versammlung teilnimmt. Es scheint Slawenlied„ Auf Slawen!"( Melodie: Noch ist Polen nicht ver- wurde, ist jetzt wieder durch die eigenen Angelegenheiten gefesselt. derart, daß die vom Zaun gebrochene Verfolgung der kleinen Loren) mit und der Korpskommandeur General Garba hörte stehend Regierung und Opposition rüsten sich zu neuen Kämpfen, vielleicht Lehrergewerkschaft die bürgerliche Demokratie vor das ganze zu. Als die Polizei schließlich das Publikum hinauswarf, demon- auch zu Friedensverhandlungen. Wenigstens bemüht sich die Re- Problem der sozialen Rolle der öffentlichen Angestellten stellen strierten die Studenten stürmisch gegen den Diktator Zuvaj, der gierung, der Opposition Konzessionen zu machen, um so die Her- wird und diese Frage könnte in der jeßigen innerpolitischen Si­stellung normaler parlamentarischer Verhältnisse zu erreichen. Sammlungen für das Rote Kreuz auf dem Balkan verboten hat. tuation leicht bald in den Mittelpunkt der Politik gelangen.

den

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Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 28. Oftober 1912. Abgeordnetenhaus.

Aus der Partei.

Eine Demonstrationsversammlung.

Jn 8 Ilich au( Lausitz ) protestierten auf öffentlichem Blaze am Sonntag etwa 600 Personen gegen Wolfsentrechtung, Teuerung und Krieg. Nach einem Referat des Genossen Grauer wurde die Berliner Resolution einstimmig angenommen.

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Totenliste der Partei.

Das Exekutivkomitee der Regierungspartei hielt bereits Freitag unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten eine Sigung ab, in wel cher der Beschluß gefaßt wurde, nochmals die Opposition zur Teil­nahme an der Parlamentsarbeit und an der Delegationssession aufzufordern. Die Regierung geht soweit, daß sie schon in der nächsten Sizung des Abgeordnetenhauses durch die Mehrheit einen Antrag einbringen lassen will, der einen von allen Parteien Das Abgeordnetenhaus überwies am Montag den Entwurf des Hauses gebildeten Ausschuß zur Revision der Haus­eines Gesetzes betreffend das Schleppmonopol auf dem Rhein - ordnung einzusehen verlangt. Mit diesem Beschluß gibt die Re­Weser- Kanal und Lippe- Kanal an eine Kommission von 21 Mit- gierung die in der letzten Session zustande gebrachte Hausordnung gliedern. Die Regierung erfüllt mit der Einbringung ihrer als ungefeßlich preis. Vorlage eine Verpflichtung, die ihr bei dem Wasserstraßengesetz Die Beschlüsse des Exekutivkomitees werden von der Regierungs­im Jahre 1905 auferlegt worden ist. Während die National-| partei sicher angenommen werden. In hiesigen eingeweihten Kreisen liberalen und Fortschrittler sich gegen das Monopol aus- vermutet man, daß der Annäherungsversuch der Regierung an die In Basel ist im Alter von erst 40 Jahren unser Parteigenosse sprachen, weil dadurch der Verkehr nicht erleichtert, sondern Opposition nicht deren eigenem Willen entspricht, sondern der Ini- Dr. Josef Knörr an einem Herzleiden gestorben. Als Sohn eines erschwert wird, bekannte sich Genosse Leinert, obwohl auch tiative der Wiener Diplomatie zuzuschreiben ist. Ministerpräsident schlichten Arbeiters gelang es ihm nur mit Ueberwindung großer er zugeben mußte, daß diese Vorloge, wenn sie unverändert Lufacs kann sich nach den jüngsten Erklärungen der oppositionellen Schwierigkeiten so versah er als Student nebenbei den Dienst Gesetz wird, verkehrshemmend wirkt, doch grundsäglich als Führer kaum im Unklaren darüber sein, daß die Opposition mit eines Kirchendieners- sich akademische Bildung zu eriverben und Anhänger des Monopols. Allerdings ließ er darüber keinen ihm nicht verhandelt; in den Erklärungen Jusths, Karolyis und es zeigt von großem Talent, daß er bereits mit 21 Jahren das Zweifel, daß er und seine Freunde zu dem Staate nicht das Desys ist auf das Bestimmteste die Entfernung Lukacs und Tiszas Examen als Dr. juris mit Erfolg bestehen konnte. Er fand dann zunächst eine Eristenz als Sekretär der schweizerischen Gesandtschaft Vertrauen haben, daß er das Monopol im Interesse der Be- gefordert. völkerung des Verkehrs ausüben wird. Die Stellung der Warum die Wiener Diplomatie den ungarischen Premier troß- in Tokio und nach seiner Rückkehr in die Heimat widmete er sich der Advokatur. Vom katholischen Lager fand er dann den Weg zur sozialdemokratischen Fraktion machte unser Redner von der dem zur Versöhnungsaktion zwingt, ist leicht erklärlich. Den Sozialdemokratie, in deren Reihen er eine eifrige und geschäßte schließlichen Gestaltung des Entwurfs abhängig, vor allem Kriegshegern käme die Fortdauer des Konflifts ungelegen, jest, wo Tätigkeit entfaltete, wofür er von der Arbeiterschaft mit der lleber­von der Gestaltung der Tarife und von der Sorge für die sie ihre Macht vor ganz Europa zeigen und die Balkanpolitik leiten tragung verschiedener Vertrauensämter belohnt wurde, so auch durch das Gesez brotlos werdenden Bevölkerungskreise, deren wollen. Ob die Opposition sich auf Verhandlungen einläßt, gilt durch die Wahl in den Großen Rat. Die Baseler Arbeiterschaf Interessen sich Leinert als einziger Redner aus dem Hause als ungewiß. Andrassy wäre wohl dazu bereit, jedoch ist sein An- wird dem verdienstvollen verstorbenen Genossen ein dankbares An­annahm. hang viel zu gering, um Einfluß auf die Opposition zu haben. denken bewahren. Der Rest der Sigung wurde ausgefüllt durch die Be- Bemerkenswert ist es, daß Tisza an der Beratung des Exekutiv­ratung von Petitionen von Unterbeamten, deren Wünsche in komitees nicht teilnahm, obwohl er sich in den Lokalitäten der dem Genossen Liebknecht einen beredten Fürsprecher Regierungspartei aufhielt. fanden. Daß das Haus die Petitionen der Regierung zur Der Besuch des Königs, der anläßlich der Delegationsberatungen Erwägung überwies, anstatt sie dem sozialdemokratischen An- I nach Budapest kommen und der Regierung in ihrer Politik behilflich

Parteiausschuß. Der Bezirksvorstand des Agitationsbezirks Oberschlesien ( Rattowi) wählte in seiner letzten Sigung zum Mitgliede des Parteiausschusses den Genossen Hörsing- Beuthen, Oberschlesien , und zu seinen Stellvertreter den Genossen Baul aute- Kattowiz.

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