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Nr. 253. 29. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Petroleummonopol und Banken.

Dienstag, 29. Oktober 1912.

Der edle Wettstreit um das Wohl der Konsumenten ist wirklich| Genossenschaftsrat Beschlüsse faßt, die die Generalversammlung

rührend!

Geradezu unmöglich sollte man den§ 24 des Statuts halten,

" Zu Beschlüssen der Generalversammlung über Aenderung des Statuts ist die vorherige Genehmigung des Ge= nossenschaftsrats erforderlich."

Selbst dem Handel erscheinen dieje plötzlichen Bemühungen nur noch zu sanktionieren hat. um sein Wohl verdächtig. So erklärt sich das Organ der Berliner  Kolonialwarenhändler gegen ein Reichsmonopol. Es fürchtet, der besagt: Von den am deutschen   Petroleummarkt interessierten Banken- daß die geringe Freiheit der Wahl zwischen drei Produzenten­gruppen hat sich bisher nur die der Deutschen Bank für das zu gruppen nun berloren gehen, ohne daß die feste Bindung mit einer gründende Reichspetroleummonopol erklärt. Da die der Deutschen   Monopolgesellschaft dafür Aequivalente bieten wird. Mit der von Bant nahestehenden Petroleumgesellschaften aber nur einen geringen der Nordd. Allg. Zeitung" angekündigten Abschaffung oder Ein- Man faßt sich unwillkürlich an den Kopf und fragt sich, wie Teil des in Deutschland   gebrauchten Leuchtöls liefern, ist damit schränkung des Tankwagenverkehrs ist es aus Gründen der Sauber- denn eine solche Bestimmung mit dem Sinne und dem Geiste der das Ziel des Monopols, die Vorherrschaft des amerikanischen   Trusts feit und Bequemlichkeit durchaus nicht zufrieden. Die Rückkehr zu modernen Arbeiterbewegung noch in Einklang zu bringen ist. Auch zu brechen, in Frage gestellt. Aber selbst das ist im Moment noch den veralteten, schmutzigen Betroleumfässern erscheint dem Handel nach anderen Richtungen hin dürfte das Statut mancher Aende­zweifelhaft, ob die Deutsche Bank die von ihr kontrollierte Petroleum- als ein Rückschritt. produktion geaen den Willen des Trusts der Monopolgesellschaft zur Bisber gibt es nur zwei Stellen, die uneingeschränkt für den rung zu unterwerfen sein. Um das zu können, ist es notwendig, Verfügung neuen kann. Die von der Deutschen Bank finanzierten Monopolplan eintreten: die Deutsche Bank, die die Presse mit zahl- daß die Mitglieder die Generalversammlung am Mitt­Gesellschaften verkaufen ihre Produkte durch die Deutsche Petroleum- losen Communiqués über die Vorteile der Konsumenten, nicht mo chabend im Friedrichshain   besuchen. Soll die Konsum­Verkaufs- G. m. b. S. Seit 1907 ist die Deutsche Petroleum- Ver- der eigenen, durch ein Monopol überschwemmt und die Regierung, genossenschaft noch fräftiger werden, und das ist notwendig, so muß kaufs- G. m. b. H. aber an die deutsche   Untergesellschaft des Trusts, die bei der Ausarbeitung des Plans offenbar der Deutschen Bant sie mehr mit dem Geiste der modernen Arbeiterbewegung erfüllt die Deutsch- Amerikanische Petroleum- Gesellschaft, durch einen auf vollkommen freie Hand läßt und nur durch die Nordd. Allg. 8tg." werden. Das muß die nächste Aufgabe der Mitglieder sein. 5 Jahre. geltenden Vertrag gebunden. In diesem Sommer zwar, den sozialpolitischen Nutzen des kommenden Monopols rühmt." furz ehe der Vertrag ablief, hat die Petroleum- Verkaufsgesellschaft den Vertrag einseitig gelöst und die Klage der Deutsch- Amerikanischen auf Erfüllung des Vertrages ist in erster Instanz abgewiesen

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worden. Aber der Prozeß schwebt noch; und wenigstens vorläufig Die Konfumgenoffenfchaft

besteht keine Sicherheit, daß er zugunsten der Verkaufsgesellschaft, d. h. der Deutschen Bank, entschieden wird. Neben formalen Ein­wänden gegen die Rechtsgültigkeit des Vertrages behauptet

habe. Zwar sei der Verkaufsgesellschaft ein bestimmter Teil des

werden.

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Berlin   und Umgegend

Aus der Frauenbewegung.

oder Bügelsaal, wo den alten Sachen der Glanz der Neuheit verliehen wird. Mit Gas erhitzte Bügeleisen bilden eine ständige Gesundheitsgefahr. Doch auch Koksöfen, denen giftige Gase ent­strömen, werden vielfach noch zum Erhizen der Eisen angewendet. Neuerdings erst kommt Preßgas und Elektrizität zur Einführung. Die in den Plättsälen sich entwickelnde Sibe erreicht 30-40 Grad und darüber. Die Unerträglichkeit des Aufenthalts wird noch ge­steigert durch die Personenzahl. Arbeiten doch bis zu 50 Blätte rinnen in solchem Saal, der keine oder sehr mangelhafte Venti­

Aus den Färbereien und Chemischwäschereien Groß- Berlins  . In Groß- Berlin besteht eine Anzahl Großbetriebe der Färberei­die Verkaufsgesellschaft, daß der Vertrag gegen die guten hat im abgelaufenen Geschäftsjahre einen gewaltigen Aufschwung und Chemischwäschereibranche, die eine beträchtlich hohe Zahl fo= Sitten und feine Auslegung gegen Treu und Glauben verstoße, genannter Annahmestellen" in allen Teilen der Stadt unterhalten weil er sie völlig in die Hand der Deutsch- Amerikanischen gegeben zu verzeichnen. Während am 30. Juni 1911 die Mitgliederzahl Die Kundschaft dieser Geschäfte rekrutiert sich zum größten Teil weil er sie völlig in die Hand der Deutsch- Amerikanischen gegeben 38 423 betrug, waren, am 30. Juni 1912 56 678 eingeschriebene aus den Kreisen der Arbeiterschaft und des Mittelstandes. Doch Absatzes in Deutschland   garantiert worden, aber diese Garantie Mitglieder vorhanden, was einer Zunahme im letzten Jahre von nicht eine der Kundinnen dieser Firmen, die ihre Garderobenstücke sei durch einseitige Auslegung der übrigen Vertragsbestimmungen 18 255 Mitgliedern gleichkommt. Diese Steigerung der Mitglieder- dorthin tragen, um sie chemisch reinigen" oder auf neu färben berlegt worden. Immerhin ist es auffällig, daß die Deutsche Bank zahl kommt natürlich auch in einer entsprechenden Erhöhung des und bügeln" zu lassen, dürfte eine Ahnung davon haben, unter sich kurz vor Ablauf des Vertrages auf gerichtlichem Wege zu be- umsages zum Ausdruck. Dieser betrug im Jahre 1911/12 wie erbärmlichen Lohn- und Arbeitsverhältnissen die Arbeiterinnen freien sucht. Da die Regierung bereits seit längerer Zeit mit der 10 540 182,00 m. gegen 6 071 998,00 M. im Jahre 1910/11, hat also dieser Betriebe den Erneuerungsprozeß getragener Garderobenstücke Deutschen Bank über das Monopol verhandelt, ist jene Lösung im im Geschäftsjahre eine Steigerung von etwa Millionen gebracht. vornehmen müssen. Die Verwaltungsstelle Berlin   des Deutschen Hinblick auf das Monopol geschehen. Da aber behauptet wird, der Rechnet man hinzu noch den Umsak im Lieferantengeschäft von Textilarbeiterverbandes hat sich der Aufgabe unterzogen, die Ar­vor, müssen für die Deutsche Bank noch weitere Gründe vorgelegen 947 785 M. und 83 783 M. im Kohlengeschäft, so sind im letzten Resultat der Prüfung ergab, daß wohl faum eine andere Arbeite> haben. Sie sind wahrscheinlich in dieser Richtung zu suchen: Beim Jahre für 11½ Millionen Mark Waren verteilt worden. Bei der Ver- rinnenkategorie unter so gesundheitsschädigenden Bedingungen ar­Vertragsabschluß mußte sich die Verkaufs- G. m. b. H. verpflichten, mehrung der Mitgliederzahl und der Erhöhung des Umfazes darf beiten muß, als die Arbeiterinnen der Chemischwäschereien und jährlich 20 Broz. von den Anlagen und dem Betriebsmaterial ab- allerdings nicht außer acht gelassen werden die am 1. Juli 1911 Färbereien. In allen Betrieben wird in geradezu leichtfertiger zuschreiben, und nach Ablauf des Vertrages die Anlagen zu dem erfolgte Uebernahme der Konsumvereine Charlottenburg, Briß und Weise mit Leben und Gesundheit der Arbeiterinnen umgegangen. buchmäßigen Preise an die Deutsch  - Amerikanische   zu verkaufen. Adlershof  . Von den 56 678 Mitgliedern haben sich nur 36 431 am An dem ganzen Reinigungsprozeß vom Beginn bis zu Ende Verlängerung des Abkommens oder Verkauf der Anlagen zu zwei Umsatz beteiligt, was zum Teil seinen Grund hat in der Tatsache, sind Frauen und Mädchen beteiligt. Nach der ersten, je nach Be­Fünftel zu ursprünglichen Wertes blieb der Verkaufs- G. m. b. H. daß viele Mitglieder erst gegen Ende des Geschäftsjahres eintraten schaffenheit des Stückes naß oder mit Benzin vorgenommenen Reini­als Wahl. Durch gerichtliche Anfechtung des Vertrages sucht sie und keine Markenblätter zur Ablieferung brachten. Immerhin vorhandenen Flecke entfernt werden. Die Detacheusen müssen eine gung kommen die Stücke in den Detachierraum, wo alle noch fich beiden drohenden Möglichkeiten zu entziehen. Ob ihr das ge­lingen wird, hängt von der Entscheidung des Hamburger Oberlandes- aber fönnten viele Mitglieder ihren Warenbezug steigern. Eine gründliche Kenntnis der Wirkung der Chemikalien auf die Stoffe gerichts ab, die in wenigen Wochen fallen wird. Die Deutsch- Ame- Durchschnittsberechnung ergibt, daß jedes Mitglied für 185,96 M. und Farben der ihnen zur Bearbeitung übergebenen Gegenstände rikanische begnügt sich nicht, der Verkaufs- G. m. b. H. den Prozeß Waren aus dem eigenen Geschäft entnommen hat, gegenüber dem haben, um nichts zu verderben. Zuckersäure, Kleefalz, hypermangan­zu machen. Sie hat auch den Streit" gegen die Deutsche Bank Vorjahre eine Verbesserung um 8,46 M. Der Bestand der Spar- faures Kali, schweflige Säure, Salmiak, Blankit, Chankali, Salz­und die Deutsche Treuhandgesellschaft erhoben, um beide für den kasse ist von zirka 1 Million im Vorjahre auf über 2 Millionen in säure usw. sind nur einige der Gifte, mit denen diese Arbeiterinnen Vertragsbruch haftbar zu machen. Sollte die Verkaufs- G. m. b. S. diesem Jahre gestiegen, an welcher Summe 12 200 Sparer be- ständig arbeiten müssen, und deren Gase die Luft schwängern. Die an den Trust gebunden bleiben- was allerdings nicht das Wahr­teiligt sind. Das Hausanteilkonto stieg von 555 280 m. auf hygienischen Einrichtungen der Betriebe laffen alles zu wünschen scheinliche ist so würde das angebliche Ziel des Monopols, die übrig. Schwere Nervenerkrankungen und rheumatische Leiden zer­Befreiung des deutschen Konsums vom Trust, völlig vereitelt 863 640 M. Diese Gelder dienen zur Erbauung von Betriebs- stören die Gesundheit der Arbeiterinnen und führen sie einem früh­anlagen und werden mit vier Prozent berzinst. Die Produktiv zeitigen Tode entgegen. Bei der Firma Albert Herz, Hoflieferant, Die amerikanische   Presse hat gegen das Urteil in erster Instanz betriebe entwickeln sich in glänzender Weise. In der Bäckerei wurde vor ganz kurzer Zeit ein junges, blühendes Menschenleben als eine Unfreundlichkeit und Parteinahme gegenüber dem ameri- waren am Schlusse des Betriebsjahres 18 Doppelauszugsöfen in durch Benzinerplosion bernichtet. Bahllos sind die durch Benzin­kanischen Trust protestiert. Der Plan eines deutschen Petroleum Betrieb. Das hergestellte Brot findet reißenden Absatz und wird gefahr verursachten Unfälle, die nicht zur Kenntnis der Oeffentlich­monopols wurde gar als eine Aftion gegen Nordamerika   gestempelt von den Mitgliedern gern gekauft. Zeitweise mußte im Vorjahre feit kommen. und vereinzelt tauchen sogar Meldungen auf, daß die Vereinigten zum Teil die Kuchenbäckerei dispensiert werden, um der Nachfrage Die gleichen gesundheitlichen Gefahren bestehen im Plätts Staaten auf diplomatischem Wege intervenieren wollten. Freund nach Brot genügen zu können. Erfreuliches kann auch von der lich nimmt man den Plan nirgends auf. Selbst in Desterreich­Ungarn, auf dessen Produktion neben der Rumäniens   die Monopol- Selterswasserfabrikation berichtet werden. Allein die Kaffee­gesellschaft in erster Linie angewiesen wäre, ist man nicht sonder- rösterei hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die in einer außer lich   erbaut. Von der vermehrten Nachfrage Deutschlands   fürchtet ordentlichen Preistreiberei des Rohkaffees ihre Erklärung finden. man weitere Delpreissteigerungen im eigenen Lande, die um so An Personal wurden 794 Angestellte beschäftigt, für die mit den wahrscheinlicher sein würden, als die galizische Förderung in ihren verschiedenen Organisationen Tarifverträge abgeschlossen sind. Erträgnissen zurückgeht oder wenigstens starken Schwankungen aus- Die günstige Entwickelung der Konsumgenossenschaft im letzten gesezt ist. Mittelbar werden auch die österreichischen Staatsbahnen Geschäftsjahre   dürfte wohl nicht zuletzt auf die Beschlüsse des von dem Zustandekommen des Monopols getroffen. Als in den letzten Internationalen Kongresses und des Magdeburger   Partei- lation aufweist. Die Unzulänglichkeit der Polizeivorschriften und Jahren 1907 bis 1909 die galiziſche Rohölproduktion rapide an wuchs, gingen die Staatsbahnen zur Heizölfeuerung über. Sie tages zurückzuführen sein, welche den Parteigenossen den Beitritt der Gewerbeaufsicht drängt sich in diesen Betrieben jedem auf. schlossen mit dem Landesverband der galizischen Roholproduzenten zu den Konsumvereinen empfehlen. In Berlin   hat die Tätigkeit hagens fommen täglich vor. Diese Qualen werden erduldet für langfristige Lieferungsverträge zu relativ niedrigem Preise ab und der Propagandakommission für das Genossenschaftswesen in Ver- schwankende, unkontrollierbare Löhne, die in feinem Verhältnis errichteten eine eigene Entbenzinierungsanstalt in Drohobycz  . Jezt bindung mit Gewerkschafts- und Parteigenossen viel zum Auf- zu der gefahrbollen Arbeit stehen, und durch die schrankenlose Will­hat die Ergiebigkeit der Erdölquellen nachgelassen, die Preise sind schwung der Konsumgenossenschaft beigetragen. Soll diese Ent- fürherrschaft der Meister und Direttricen. Ein Drittel des Jahres gestiegen und viele Gruben haben sich von der Lieferung an Verband widelung anhalten, so müssen noch manche Vorurteile beseitigt, ist Saison. Da steht der Ueberstundenunfug in vollster Blüte. und Staat dadurch befreit, daß sie sich eigene Raffinerien anglieder- manche Mißgriffe in der Verwaltung vermieden und vor allen 12-15 Ueberstunden, oft mehr, werden in einer Woche gemacht. ten. Durch die Verbindung der Deutschen   Erdöl- A.- G. mit eng Dingen muß die Berliner   Genossenschaft auf eine breitere demo- Auch an Sonntagen müssen die Arbeiterinnen schuften. Wer sich lischen Gesellschaften und die Aufsaugung von Gruben durch diesen fratische Basis gestellt werden. In Mitgliederkreisen wird oft weigert, fliegt. In der stillen Zeit müssen sich die Arbeiterinnen neuen Konzern ist der Verband zur Seite gedrängt worden. Die burch kleine Geschenke das Wohlwollen der Direttricen erhalten, vermehrte Nachfrage durch das deutsche Monopol würde neue Fu- lage über die von der Verwaltung betriebene Preispolitik ge- wenn sie nicht ihr Bündel schnüren oder mit zum Leben ganz un­fionen hervorrrufen, der Landesverband dadurch immer mehr ge- führt. Diese Klagen kehren in den Bersammlungen der einzelnen zulänglichem Verdienst nach Hause gehen wollen. Das tollste leistet schwächt werden. Die Vorteile einer Ginigung zwischen amerikani- Verkaufsstellen häufig wieder. Ein Teil der Klagen sind nicht be- fich darin ein Meister S. bei der Hoflieferantenfirma Albert Herz, schem Trust auf der einen und der Erdöl- A.- G. und der österreichi- rechtigt. Die von einzelnen Verkaufsstellen wiederholt veranstalte- der von seinen Arbeiterinnen verlangt, daß fie den ganzen Tag über schen Industrie auf der anderen Seite würden durch einen Kampf ten Warenausstellungen zeigen, daß die Konsumgenossenschaft in anwesend sind, um zuzusehen, wie der Meister die Arbeit, bei der zwischen Monopol und Trust infolge der notwendigen Kampfpreise vielfacher Hinsicht in der Lage ist, selbst mit manchem Warenhaus etwas zu verdienen ist, selbst macht. wieder gefährdet. Auch könnte das Monopol mehr die rumänische erfolgreich in Konkurrenz zu treten, sowohl was Güte und Ge- Während die Hausfrauen für die Reinigung eines gewöhnlichen Produktion in Anspruch nehmen. So erklärt es sich, daß sich gegen wicht der Ware betrifft. Trotzdem ist festzustellen, daß mit Preis- zahlen müssen, erhalten die Arbeiterinnen meist Stücklöhne von 10, das Monopol selbst die Produzenten wenden, denen das Monopol gegen den amerikanischen   Trust angeblich Silfe bringen will. Die erhöhungen bei bestimmten Warengattungen zu früh und vor- 15, 25 Pf. für Blusen und Röcke, bei Neuwäscherei auch einmal in Galizien   und Rumänien   arbeitenden deutschen Banken: Dis- zeitig vorgegangen wird, was nicht im Interesse der Konsum- 50-75 f. pro Kleid. An Blättlohn wird gezahlt für Blusen 10 contogesellschaft- Bleichröder  , Dresdner Bank und Schaaffhausenscher genossenschaft liegt. Die Konsumgenossenschaft soll auch beim bis 15 Bf., für gewöhnliche Kleider 40 Pf., für Seidenkleider 60 Pf. Bankverein, haben denn auch gegen das Monopol Stellung ge- Steigen der Verkaufspreise für einzelne Waren eine preis- Aber diese Löhne scheinen den Firmeninhabern noch zu hoch zu sein. drückende Tendenz bewahren, auch auf die Gefahr hin, daß die Ver- Hat doch die Firma Mar Bloch ihren Blätterinnen die Löhne um Die beiden letzten Banken, die die Interessen der Erdöl- A.- G. waltung in einzelnen Fällen etwas zu kurz kommen sollte. Gerade zirka 40 Proz. gekürzt, eine Zumutung, die die Arbeiterinnen an­vertreten, haben bei diesem Wettstreit mit der Deutschen Bank zu durch eine solche Preispolitik wird der konsumgenossenschaftliche gesichts der jetzt enorm hohen Anforderungen an die Lebenshaltung einem besonders wirksamen Coup gegriffen. Die Erdöl- A.- G. er­mit Arbeitsniederlegung beantworteten. Stellt man die genannten flärt, daß der von ihr ſpeben mit dem Trust abgeschlossene Vertrag Gedanke ganz von selbst sich ausbreiten. Das beweist am besten göhne in Vergleich mit den Preisen für das fertige Stüd, so nimmt eine sofortige Lösung vorsieht, sobald ein Reichsmonopol zustande die Brotlieferung, durch deren Vorzüglichkeit die Konsumbewegung es weiter nicht wunder, daß die Unternehmer in verhältnismäßig tommt. Sie behauptet ferner: furzer Zeit sich zu Großindustriellen mit Riefeneinkommen ent­ Es ist nicht zutreffend, daß wir uns durch Abschluß eines Gegen die Teuerung kann die Konsumgenossenschaft wenig tun, wideln. Der Inhaber der Weltfirma W. Spindler, die ihren Bertrages mit der Deutsch- Amerikanischen Petroleum- Gesellschaft und wir stimmen der Verwaltung darin zu, daß sie bemüht sein Betrieb in befcheidenen Kellerräumen begann und heute als Welt­in Gegensatz zu den Absichten der Reichsregierung, betreffend muß. hier lindernd zu wirken. Wir haben aber aus der bisherigen firma zirka 2000 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt, hat ein die Errichtung eines deutschen Petroleum- Monopols, gesetzt haben. Tätigkeit der Verwaltung nicht viel auf diesem Gebiete bemerken Jahreseinkommen von 1 110 000 M., das sind 21 346 M. pro Woche. Diese Abmachungen erscheinen uns vielmehr geeignet, die Absichten können. Wohl ist fürzlich mit dem Seefischverkauf begonnen Wohl ist kürzlich mit dem Seefischverkauf begonnen den Annahmestellen entlohnt. Sie erhalten, wenn es hoch kommt, Ebenso schlecht wie die Arbeiterinnen werden die Damen  " in Der Reichsregierung im Vertragswege zu verwirklichen, ohne daß worden, allein die sehr wichtige Kartoffelbeschaffung liegt doch sehr 30 M. im Monat bei freier Wohnung und 5 Proz. der Einnahme, es eines gefeblichen Einschreitens bedarf. Nach diesen Verein­barungen wird uns und der burch uns vertretenen österreichisch im argen, und die Entschuldigungen, die die Verwaltung in ihrem Einige Firmen zahlen auch nur 60 M. ohne freie Wohnung und ungarischen und rumänischen Exportindustrie eine völlig felb- Geschäftsbericht vorbringt, sind nicht durchschlagend. Einer groß- 1 Broz. der Einnahme.

nommen.

sich immer größeres Terrain erobert.

Kleides 4,50 bis 5 Mt., für die eines feidenen Kleides bis zu 15 Mr.

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ständige, dem praktischer Bedürfnis auf absehbare Zeit entsprechende zügig geleiteten Verwaltung mit einem so sicheren Absatzgebiete, Die Betriebsinhaber versuchen jede selbständige Regung der Absatzmöglichkeit im deutschen Markt gewährleistet. Ferner werden wie es die Konsumgenossenschaft ist, muß es möglich sein, ihren Arbeiterinnen zu unterdrüden. Der Deutsche Textilarbeiterverband, hiernach gegen eine Verdrängung des Kleinhandels durch die soge- Mitgliedern bessere Einkaufsmöglichkeiten zu bieten, als das jezt den die Arbeiterinnen mit der Wahrnehmung ihrer Interessen be­nannten annengeschäfte ausreichende Schutzbestimmungen der Fall ist. Alle diese Ausstellungen beweisen aber nicht das ge- auftragt haben, ist den Herren ein Dorn im Auge. Arbeiteraus­getroffen, und außerdem wird eine obere Preisgrenze für ringste gegen die Konsumgenossenschaft, sondern drängen direkt schüsse wollen die Herrren nicht anerkennen. Herr Herz erklärte gas Betroleum festgesetzt, welche ohne Zustimmung ber darauf hin, daß in der Bragis weit mehr für die Mitglieder ge- Arbeiterinnen sich organisieren. Die Organisation hat trotzdem werden fann, falls die Reichsregierung ein derartiges Weto- leistet werden kann, als das heute der Fall ist. Dabei soll die Ab- in seinem Betrieb Fortschritte gemacht. Sein Betrieb ist aber noch Reichsregierung unsererseits nicht überschritten darauf hin, daß in der Praxis weit mehr für die Mitglieder ge- fchon vor Jahren, er wolle seinen Betrieb schließen, wenn seine recht auszu iten bereit ist. Sollte die Deutsch- Amerikanische   Pe- hängigkeit der Berliner   Konsumgenossenschaft von der Hamburger immer nicht geschloffen. Vermutlich deshalb nicht, weil das Geld troleum- Gesellschaft bei ihren Verkäufen diese obere Preisgrenze G. G. G. nicht außer acht gelassen werden. der Arbeiterschaft von ihm so wenig verschmäht wird, wie von seinen überschreiten, so würden die Festseßungen über das Beteiligungs- Wichtiger aber als das oben Gesagte erscheint uns, die gesamte Sonkurrenten. Denn alle die Firmenträger der Groß- Berliner berhältnis außer Kraft treten und wir unsern Abfah beliebig aus- Organisation auf breitere Basis zu stellen als bisher. In Färbereien und Chemischwäschereien, die die Organisation ihrer audebnen berechtigt sein. Es liegt auf der Hand, daß unter folchen Berlin   schiebt sich zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder Arbeiterschaft bekämpfen, sind gerade auf die Kundaft der Ar­Umständen auch die Deutsch  - Amerikanische   Betroleum- Geseuschaft noch der sogenannte Genossenschaftsrat. Dieser im Gesek beiterschaft angewiesen und benußen mit Vorliebe die Spalten der praktisch über die obere Preisgrenze nicht wird hinausgehen können. nicht vorgesehene Organisationsförper ist infolge des Umfanges bringen. Pflicht der Arbeiterfrauen aber ist es, die Proletarierinnen Arbeiterblätter, um ihre Firmen in empfehlende Erinnerung zu Jedenfalls sind wir der Meinung, daß diese Bestimmung einen weitergehenden Schutz der Konsumenten gegen übermäßige der Geschäfte zur glatteren Erledigung der verschiedensten Auf- der chemischen Wäschereien in ihren Bestrebungen zu unterstüßen gaben eingesetzt. Die ihm Befugnisse Befebentwurf tut

recht bedenklicher Natur. In Berlin   geht das so weit, daß der der Arbeiterinnen anerkennen.