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und an demselben Tage der Volkspartei fonservative Hilfe gegen Prozeß Knittel gegen Rammler hat das Gericht die Behauptung, die Nationalliberalen in Sulz   antrug, um für sich die volkspartei Hauptmann Kammler sei ein bösartiger Geistes­lichen und sozialdemokratischen Stimmen in Nedarsulm cinzuhan- fch to a cher", vor dem man sich in acht nehmen müsse, und der deln. Dieser unerbittliche Bekämpfer des Umsturzes" hofft nun wahre Freude am Bestrafen habe, für erwiesen erachtet. in Weinsberg   ohne sozialdemokratische und volksparteiliche Hilfe Diesen Mann hat der Vorstand des Rybnider Kriegervereins für so würdig und schäzenswert erachtet, daß er ihn sich zu seinem zum Sieg zu kommen. Es kann aber auch anders kommen.

Das Zentrum hat mit lebhaften persönlichen Kämpfen in den Ehrenmitglied ausersehen hat. Mehr als lange Artikel es ver­eigenen Reihen zu rechnen. Die von der Leitung geplante Ab- möchten, zeigt diese einfache Tatsache, welche erzreaktionäre sägung einiger alter Fraktionsmitglieder, auf deren Mandate Politik in den Kriegervereinen getrieben und für welche schönen junge Streber reflektieren, läßt sich nicht schmerzlos vollziehen. Zwecke sich die größtenteils völlig gedankenlose, von den Machern Nur bei dem alten Vertreter von Rottenburg   war mit einem sanf- an der Zeine geführte Mitgliedschaft dieser Vereine mißbrauchen ten Druck die unterschriftliche Erklärung zu erlangen, daß er nicht läßt. wieder kandidiere. An seine Stelle wird der neugebackene Reichs­Der verurteilte Austauschspion. tagsabgeordnete Bolz treten.

Hinterland doch gebraucht. Das Gefühl, daß das Hinterland Menschen hat, die nicht wie eine Schafherde irgendeinem andern Großgrundbesitzer gegeben werden können, dies Gefühl hat die große Masse in Oesterreich   nicht. Wir sind in Bosnien   mit un­ferer Kultur weit hinter Serbien   zurückgeblieben. Wir haben vier Mittelschulen dort, Serbien   hat zwanzig. Aber so wie der Wiener  Spießer überzeugt ist, daß nur das österreichische Rindfleisch gut ist und es nur in Wien   schöne Frauen gibt, so meint jeder, der den schwarzgelben Fled trägt, daß die Völker sich nur beglückt fühlen von unserer gemütlichen Umarmung.( Große Heiterfeit.) 1908 hat aller Wahrscheinlichkeit nach nur Deutschland   Oesterreich berhindert, Serbien   einzusteden. Weiß der Himmel, was wir mit den Millionen Serbokroaten angefangen hätten. Ich über­schäße nicht die Kraft proletarischer Demonstration, die erstickt werden kann durch einen Strom nationaler Empfindung. Das fehlt zum Glück bei uns ganz. Was wir aber haben, ist ein halb­Jm Bezirk Laupheim   traten dem neuen offiziellen Bewerber Das Kriegsgericht in Warschau   hat den preußischen bewußtes Fortleben von Großmachtvorstellung. Soll Oesterreich  , nachdem es sein Schicksal gewesen ist, das deutsche Volt bei seinem des Zentrums gleich zwei Konkurrenten aus dem eigenen Lager Artillerieleutnant Dahm aus Braunschweig   wegen Spionage Drang nach Freiheit und Einheit an der Gurgel zu packen, zum gegenüber. Von diesen drei Zentrumskandidaten wurde einer zu fünf Jahren schwerer 3wangsarbeit und giveiten Male dieselbe Rolle Serbien   gegenüber spielen? 1878 hat glücklich wieder zum Rücktritt gedrängt, die beiden anderen fechten Verlust aller Ehrenrechte verurteilt. Das Kriegsgericht nahm sich Desterreich herangeschlichen und aus dem russisch  - türkischen den Kampf aus. In Biberach   mußte der alte Abgeordnete nach als erwiesen an, daß der verurteilte Offizier feinen Urlaub Reichenhaufen hervorgezogen, was seinen Appetit gereizt hat. Soll heftigen Ränkespielen einem jungen Postbeamten Platz machen. dazu benutte, um für den preußischen Generalstab Spionage Desterreich   zum zweiten Male der Aasgeier der Weltgeschichten Horb   ist dem bisherigen Zentrumsabgeordneten, der sich seiner zu treiben. Trotz der hohen Strafe wurde der Ver­werden, das Gehäffige dieses Unrechts müssen wir in lebhaften Abschiebung hartnäckig widersetzt und auf eigene Faust kandidiert, urteilte gegen eine Raution von 30000 Mark Austerlis: Kein. Mensch kann behaupten, daß eine besonders ein offizieller Zentrumskandidat gegenübergestellt worden mit der auf freien Fuß gesetzt. Man nimmt natürlich an, friegerische Stimmung in Desterreich obwaltet. Reine Spur da Ankündigung, daß der seitherige Abgeordnete im Falle seiner daß der Offizier die Kaution im Stiche lassen und sich von, daß der Chauvinismus unter schmetternden Fanfaren die Ge- Wiederwahl in die Zentrumsfraktion nicht aufgenommen werde. dadurch dem Strafvollzug entziehen wird. In walt der Volksleidenschaften aufzupeitschen suchte. Woher kommt Auch die vereinigten Liberalen stehen in Schorndorf   und in Befig- der nächsten Zeit findet in Berlin   gegen den russischen Haupt­da die Angst, daß doch die weltgeschichtliche Dummheit eines heim vor Doppeltandidaturen. Das Bemühen der bürgerlichen mann kostewitsch die Verhandlung statt, der ebenfalls Krieges gemacht werden könnte. Es muß bei den Streisen, die mit Parteien, die Differenzen in der Sozialdemokratie für ihre Zwecke der Spionage angeklagt und auch gegen eine hohe Kaution dem Gedanken an einen Krieg spielen, nicht anders sein, als die auszuschlachten, wird also einigermaßen gehemmt durch das Her- auf freien Fuß gefekt worden ist. Wird der russische Offizier Furcht vor dem größeren Serbien  , das seine Anziehungskraft auf vortreten der Mighelligkeiten in ihren eigenen Reihen. berurteilt und daran ist kaum zu zweifeln, dann wird die serbischen   Völker in Oesterreich   ausübt. Desterreich ist eben cine urreaktionäre Macht kraft seines Bestandes; das wird darin er natürlich auch auf freiem Fuß belassen und erhält damit offenbar, daß es immer in Gegensatz tritt zu den Entwickelungs­die Möglichkeit, sich zu drücken. notwendigkeiten der Völker. Wenn das größere Serbien   Gefahren für den Bestand Oesterreichs   bietet, so wegen der Summe von Fehlern und Verbrechen, die das Sein Desterreichs an allen

Farben malen.( Lebhafter Beifall.)

Völkern verübt.

So wie Desterreich im Süden regiert, muß es Unzufrieden­heit, Erbitterung und Verzweiflung bei den Regierten hervor rufen.( Lebhafte Zustimmung.) Ja, in diesem Augenblick hat man nicht einmal die Einsicht, die Schande des kroatischen Ausnahme­zustandes zu beseitigen.( Lebhafte 3Zustimmung.) Es ist sehr will­fürlich, das Jahr 1878 herauszugreifen. Ich vermute, daß der Fehler Desterreichs viel weiter zurückliegt. Wenn es wahr ist, daß die Gristens Oesterreichs   teine Nation zu befriedigen vermag, so wird es auch wahr, daß Desterreich je länger je mehr unfähig wird, einen Krieg zu führen, und das ist gewiß ein Vorteil für die Völker, daß die Eristenz Oesterreichs   die Schwäche Desterreichs zu einem Ariege bedingt. Ein Menschenalter erst ist es her, daß Desterreich Krieg gegen die dee des geeinigten Deutschlands   führte, das kann sich kein Mensch heute mehr vorstellen. Die Welt hat sich geändert. Seute läßt sich kein Krieg mehr führen, weil er von oben befohlen wird. Das Militärreglement tann wohl Disziplin bedingen, aber nicht Tapferkeit.( Stürmischer Beifall.) Deshalb: So furzsichtig ist man oben sicher nicht, wie ein Redner auf dem Parteitag heute sie geschildert hat( Heiterkeit), daß man glaubt, man fönne einen Krieg führen, den jeder Mensch auf das tiefste verabscheut. Das eine ist sicher: All die eingebildeten Gefahren, vor denen Dester reich graut, sind nur Ausflüsse seines schlechten Gewissens. Sie sind nur Beweise für die Unmoral, das Unrecht und die Vergewaltigung der kapitalistischen   Gesellschaft. Daß aber wir, die wir Oesterreich  find, die österreichischen Serben überreden sollen, sich nach dem Balkan zu wenden, das ist keine Vorstellung für die österreichische Sozialdemokratie. Hier arbeiten wir, um diesen kapitalistischen  Staat in einen sozialistischen umzuwandeln, dies Desterreich zu cinem Bunde wirklich freier, unabhängiger Völker zu machen. Wir wollen uns nicht einreden lassen, daß wir ein Balkanstaat find. Wir gehören zum Kulturverband des Westens.( Stürmischer

Beifall.)

In seinem Schlußwort hebt Adler hervor, daß die Redner in der Debatte denselben Gedanken von verschiedener Perspektive aus entwidelt hätten. Meinungsdifferenzen über das, was wir wollen, bestehen nicht, sondern vielleicht nur darüber, wie groß die Gefahr des Krieges ist, den wir nicht wollen. Wenn die Herrschen­den nicht Vernunft annehmen, fann es kommen, daß nach der Lösung der Orientfrage mit der Gewalt der Waffen die österreichische Frage an die Reihe tommt.( Stürmische Zustimmung.) Der Referent er­sucht, den zu Weihnachten geplanten Kongreß der Internationale so shart als möglich zu besuchen und jetzt sofort in eine Periode um­faffendster Demonstration und energischer Agitation gegen den Krieg und die Kriegsgefahr einzutreten.

Die Resolution wird hierauf einstimmig angenommen.

Politische Uebersicht.

Berlin  , den 2. November 1912. Kampftage in Württemberg  .

Die Versammlungstätigkeit ist jetzt in vollem Umfang aufge­nommen. Von unseren Parteigenossen wird im ganzen Lande mit Hochdruck gearbeitet. Kein Dorf, in dem ein Lokal zur Verfügung steht, wird übergangen. Das Zentrum übt allerdings den Terro­rismus der Lokalabtreibung in seinen Domänen noch in brutaliter Weise und geniert sich nicht, in seiner Presse zu der Brutalität noch den zynischen Hohn hinzuzufügen, wenn es berichten kann, daß die Sozialdemokraten in einem Ort underrichteter Dinge wieder abziehen mußten, weil der vom Kaplan bearbeitete Wirt das Reden in seinem Lotal verboten habe. Trotzdem sprechen alle Anzeichen dafür, daß wir gerade in den Zentrumsgebieten gute Fortschritte machen werden.

An der früher schon dargestellten Ronstellation der Parteien hat sich nichts geändert. Drei fast gleich starke Heere stehen sich gegenüber: Konservative und Zentrum, Volkspartei und National­liberale, beide eng verbündet, und die Sozialdemokratie in voller Selbständigkeit.

Neue militaristische Forderungen.

-OQR

Es wäre unter solchen Umständen doch entschieden einfacher, man würde nicht erst den kost­spieligen Apparat der Kriegsgerichtsver­handlung in Bewegung setzen, sondern würde ge­fangene Spione einfach von Zeit zu Zeit aus­tauschen. Da alle Staaten spionieren, Deutschland   nicht ausgeschlossen, so würde sich da im Laufe der Zeit ein über­aus reger Austauschverkehr entfalten.

Der Balkankrieg.

Türkische Lesarten über die Schlacht bei Lüle- Burgas.

Konstantinopel  , 2. November.  ( W. T. B.) Die Blätter be

stätigen die Wiedereinnahme von Bunar Hissar durch die türkischen Truppen. Die" Jeni Gazetta" bringt folgende Einzelheiten über die Schlacht: Nach dem Kampf am 22. Oktober entwickelte dic ziveite bulgarische Armee ihre Front mit dem rechten Flügel auf Baba Eski, das Zentrum vor Bunar Hissar, den linken Flügel vor Wisa. Die Armee bildete so einen weiten Bogen. Die türkische Armee war gegen Lüle- Burgas konzentriert über Tschürenli, Ta­tarli, Ahmedbej und Sakizköj bis Baba Eski. Die Tage vom 22. bis zum 25. Oktober bergingen mit den Vorbereitungen und Er­kundungen auf beiden Seiten. Die Schlacht begann am 26. mit dem Vorrücken der türkischen   Truppen auf Wisa und dehnte sich auf die ganze Linie bis Lüle Burgas aus.

Vorgestern und gestern leisteten die türkischen Streitkräfte heldenhaften Widerstand gegen die Bulgaren  , welche die Verteidi­gungslinie Wisa- Lüle Burgas   sprengen wollten. Gestern gingen die vereinigten Streitkräfte bei Lüle Burgas zum Angriff über und warfen die Bulgaren   bis Tschongara zurück nach einem heftigen Kampfe bei Karagatsch und drangen bis Bunar Hissar vor. Nach in der Nacht eingetroffenen türkischen   Meldungen besetzten die tür­fischen Truppen Kawaklü südwestlich von Kirklilisse. Die bulgarischen Streitkräfte wichen auf der ganzen Linie gegen Kirkkilisse zurüd. E3 glückte den Türken, sich zwischen Bunar Hissar und Kawakli festzusehen. Der Tanin" schreibt, daß nach der Ansicht militärischer Streise Rirttilisse bis zum Abend wiedergenommen sein wird. Die Bulgaren   haben sehr große Verluste erlitten.

Die nationalliberale Presse drängt in neuester Zeit ebenfalls darauf hin, eine weitere Vermehrung der Armee eintreten zu lassen. Früher haben die bürgerlichen Parteien im Reichstage geprüft, ob die Heeresverwaltung bei ihren Forderungen nicht über das unumgänglich nötige Maß hinausgeht. Heute liegen die Dinge genau umgekehrt, die Heeresverwaltung kann vom Reichstage ver­langen, was sie will, sie setzt sich immer den schwersten Vorwürfen von bürgerlicher Seite aus, daß sie mit ihren Ansprüchen zu be­scheiden sei. Schon einmal ist von sozialdemokratischer Seite der Vorschlag gemacht worden, der Kriegsminister solle einfach er­klären, er brauche mehr Soldaten oder mehr Kanonen und solle dann die Höhe der Bewilligungen ruhig in das Belieben des Reichs­tags stellen. Aus finanziellen Gründen käme dann zweifellos der Kriegsminister in die Lage, den Bewilligungsdrang des Reichstags etwas zügeln zu müssen. Waren es doch bei der letzten Militär­vorlage nur die Sozialdemokraten, die mit aller Entschiedenheit gegen die Heeresforderungen ankämpften. Gegenwärtig wird nun in den liberalen Blättern Stimmung gemacht für eine militärische Ausbildung der Ersazreserve. Die Ersatzreserve diente früher zehn, sechs und vier Wochen. Im Jahre 1893 wurde diese Dienstpflicht der Erfahreserve aufgehoben, weil eine Vermehrung der aktiven Mannschaften stattgefunden hatte. Gegenwärtig wird alljährlich nur ein kleiner Teil der Erfahreserve zu bestimmten Diensten eingezogen. Die überzähligen tauglichen Mannschaften werden der Erfahreserve überwiesen, und so kommt es allerdings, daß wir in Deutschland   eine ungeheuer starke, militärisch aber nicht ausgebildete Erfahreserve haben. Die Heeresverwaltung will sich nicht darauf einlassen, die Erfahreserve wieder in dem früheren Maße militärisch auszubilden; sie begründet ihre Bedenken damit, Erfolgreiches Treffen der Türken gegen die Griechen. daß es nicht angebracht sei, Soldaten mit zweierlei Ausbildung zu haben. Die gesamten tauglichen Mannschaften jedoch in der zwei- Konstantinopel  , 2. November.  ( W. T. B.) Die Blätter melden resp. dreijährige Dienstzeit auszubilden, würde so ungeheure eine große Schlacht der Vardar  - Armee mit den Griechen bei Bezad­Summen verschlingen, daß auch auf bürgerlicher Seite ein schiburno und Wertekop an der Eisenbahn 12 Kilometer östlich von Gs tritt nun ein Wodena. Die türkischen Aeroplane haben die Stellung der gric­solcher Vorschlag nicht gemacht wird. chischen Armee beobachtet. Die Stellung der Türken sei günstig; die Griechen hätten die Flucht ergriffen unter Zurücklassung von acht Kanonen. Zwanzig griechische Kavalleristen seien gefangen ge­

Jn 14 Tagen, am 16. November, findet der erfte Wahlgang zu den Landtagswahlen statt. Bei den gegebenen parteipolitischen Ver- Oberst a. D. v. Kurnatowski, auch einer der vorzeitig aus­hältnissen ist mit einer großen Zahl von Nachwahlen( zweiten Wahl- rangierten Offiziere, dafür ein, daß die Erfahreserve in drei auf gängen) zu rechnen, die auf den 29. November festgesetzt sind. Etwa einanderfolgenden Jahren zu Uebungen von drei, anderthalb und am 20. Dezember folgt dann der dritte Wahlgang, in dem die einem Monat eingezogen werden soll. 17 Landesproporzvertreter gewählt werden. Jn den Dezember fallen aber auch die Bürgerausschußwahlen in allen Gemeinden des Landes, deren Termin in Stuttgart   auf den 13. Dezember festgefezt ist. Gs fehlt also in Württemberg   für die nächsten Wochen nicht an Arbeits­und Stampfgelegenheit.

Wenn jeder taugliche Mann in Deutschland   militärisch aus­gebildet werden soll, dann muß mit dem heutigen System des stehenden Heeres gebrochen werden. Die Ausnutzung der gesamten Wehrkraft des Volkes ist nur durch das Milizsystem im proletarisch- demokratischen Sinne möglich. Davon allerdings wollen weder die Heeresverwaltung noch die bürgerlichen Parteien etwas wissen, und deshalb wird es schon an den Kosten scheitern müssen, das Ziel zu erreichen, für das sich heute bürgerliche Zeitungsschreiber so ins Zeug legen.

Eine Hiobspoft aus Deutsch- Ostafrika  .

Stutari in Flammen.

Cetinje  , 2. November.  ( P. C.) Stutari steht in Flammen. Die Bevölkerung flüchtete in die katholischen Kirchen. Die Einnahme der Stadt durch die Montenegriner ist jeden Augenblick zu erwarten. Die Unterbringung der zahlreichen gefangenen Türken bereitet den Montenegrinern große Schwierigkeiten.

nommen worden.

Gewerkschaftliches fiche 3. Beilage. Letzte Nachrichten. Verschmelzung der französischen   Konsumgenossenschaften. Paris  , 2. November.  ( Privattelegramm des Vor­wärts".) Der Kongreß des Verbandes sozialistischer Konsum vereine nahm mit 307 gegen 30 Stimmen des Nordens den von einer gemischten Kommission ausgearbeiteten Vorschlag zivecs Einigung mit dem neutralistischen Verbande der Konsumvereine an. Der gleichzeitig in Roanne   tagende Kongreß der Neutralisten nahm unter dem Vorsitz des Professors Gide den Einigungsvorschlag ein­stimmig an. Der Einigungskongreß findet am 29. Dezember in Tours statt.

Der Aufmarsch der Parteien ist vollendet bis auf die Kandidaten­schwierigkeiten, die den bürgerlichen Parteien da und und dort noch erwachsen. Während in einigen Bezirken ein so startes Angebot an Kandi daten vorhanden ist, daß sowohl das Zentrum als die liberale Koalition fich verschiedener Doppelkandidaturen nicht zu erwehren vermag, herrscht in anderen ein Mangel. Die Konservativen vermochten ihre Drohung, den vereinigten Liberalen gehörig auf den Leib zu rücken, Wie der Kolonialen Korrefpendenz" aus Tanga gelabelt nur dadurch wahr zu machen, daß sie in zahlreichen Bezirken aus wird, herrscht nach den Feststellungen der Seuchentommiffion, be­gesprochene Zählkandidaturen aufstellten. Trotzdem besetzten sie von stehend aus dem veterinärärztlichen Balteriologen des Gouvernements insgesamt 70 Bezirken kaum 40 mit Kandidaten. Dem Zentrum Dr. Wölfel und mehreren Tierärzten unter Hinzuziehung von gegenüber verzichten sie fast auf der ganzen Linie auf ein felb- Dr. Schörnig und Dr. Höring in Umbugwe und Süd- Umbulu die Zusammenstoß zweier Eisenbahnzüge. ständiges Vorgehen. Bis in die letzten Tage schien es sogar, als Rinderpest. Es werden Maßnahmen getroffen, um eine weitere wollten sie den bisher konservativ vertretenen Bezirk Neckarsulm   ohne Ausbreitung der Seuche zu verhindern. In den Kulturdistrikten am meer- llerdingen der Rheinischen Bahngesellschaft ereignete sich heute Düsseldorf  , 2. November.  ( W. T. B.) Auf der Strede Haus­Schwertstreich dem Zentrum einräumen, das sich bei allen früheren Wahlen Kilimandscharo   und am Meruberge ist mit der Durchimpfung des nachmittag in einer wenig übersichtlichen Kurve zwischen Stratum= vergeblich um dieses Mandat bemüht hat. Der bisherige Vertreter gesamten Viehstandes begonnen worden. Es fehlt jedoch an ge- Latum Lank ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Sonderzuge Vogt  ,( der Reichstagsabgeordnete für Hall- Weinsberg) ließ verkünden, nügenden Mengen von Serum, das großen Teils erst aus Südafrika   und einem Güterzug. Bei dem Zusammenstoß verunglückten zwei daß er aus Gesundheitsrücksichten" die ihm wieder angetragene bezogen werden muß. den Sonderzug führende Aufsichtsbeamte und ein Passagier des

Kandidatur ablehne. Da darauf die konservativen Bauernbündler Umbugwe liegt an der Südwestecke des Bezirks Moschi am Güterzuges schwer. des Bezirks lange nichts von sich hören ließen, lag die Annahme Fuße des Hochlandes von Jratu, etwa 150 Kilometer weftsüdwestlich nahe, daß sie ihre protestantischen Bauern dem Zentrum zutreiben von Aruicha. In den Jahren 1890/91, als die Ninderpest sich nahe­Gewaltige Unwetterkatastrophe in Meriko. wollten. Jetzt ist nun doch noch ein konservativer Kandidat für zu über ganz Ostafrika   verbreitet hatte, wütete sie gerade in dieser Guerrero  ( Mexiko  ), 2. November.  ( W. T. B.) Die Städte Neckarsulm   aufgetaucht, er darf sich aber feinen großen Hoffnungen Gegend unter den zahlreichen Herden der Massai besonders heftig. Nechifilan und Quechultenango wurden am Donnerstag durch in­hingeben, zumal auch die Sozialdemokratie hier zu Bedeutung ge- Etwa zwei Drittel der Gesamtbevölkerung dieses Stammes starben folge des wolkenbruchartigen Regens eingetretenen Ueberschwem­langt. Der gesundheitlich so stark angegriffene Vogt aber, der sich, damals eines elenden Hungertodes, denn die Massai mungen fast völlig zerstört. Flüchtlinge melden, daß ein Viertel der vor 8 Tagen noch von seinem Arzt öffentlich bezeugen ließ, daß es sind gewöhnt, fast ausschließlich von Milch und Fleisch ihrer Vich- Einwohnerschaft umgekommen sei. wirklich ganz schlecht um sein Befinden stehe, sucht nun Erholung herden zu leben. in dem rein protestantischen Bezirk Weinsberg  , in dem er eine neue Kandidatur angenommen hat.

Ehre dem Ehre gebührt.

Kesselerplosion auf einem amerikanischen   Kriegsschiff. New York  , 2. November.  ( W. Z. B.) Sechs Mann von der Bejagung des Schlachtschiffes Vermont  " sind durch eine Kesselegplv­fion gestern nacht verbrüht worden. Zwei Heizer sind heute nacht Hierzu 6 Beilagen.

Vogt ist derselbe Kartenmischer, von den vor einiger Zeit be- Wie aus Rybnid gemeldet wird, hat der Vorstand des dortigen kannt wurde, daß er bei den letzten Landtagswahlen der Sozial- Kriegervereins den Hauptmann 3. D. Kammler am 29. Oktober demokratic konservative Hilfe gegen die Volfspartei in Göppingen   zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. In dem bekannten im Hospital gestorben. Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neutöün. Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drudu. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.