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Nr. 259. 29. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Abgeordnetenbaus.

91. Sigung. Montag, den 4. November 1912, mittags 12 Uhr.

Am Ministertisch: b. Breitenbach.

glatt ab.

Dienstag, 5. November 1912.

worden seien, als im vorigen Jahre, so beweist das eben auch mur, In der heutigen Debatte über diesen Bericht wird die Frage daß nicht die nötigen Wagen und das nötige Personal vorhanden des Mitgliederrückgangs gründlich erörtert. war. Wenn die Organisation tadellos funktioniert haben soll, so Seher( Wien  ) meint, Beitragserhöhungen dürften nicht so folgt daraus auch wieder, daß tatsächlich ein Wagenmangel vorliegen vorgenommen werden, wie es in Innsbrud geschehen sei, chne muß. In der Kommission hat der Minister erklärt, es fönne nicht vorherige Verständigung mit den Mitgliedschaften. Auf die eine so große Reserve geschafft werden, daß viele Wagen während Kleinarbeit werde immer noch zu wenig Rücksicht genommen, die einer Reihe von Monaten unbenugt bleiben. Demgegenüber muß be- Bildungsausschüsse müßten, wenn es durchführbar wäre, nicht tont werden, daß die Reserve so groß sein muß, daß der bloß theoretische Ausbildung geben, sondern auch praktische Kurse Wagenpart für alle Fälle ausreicht. Die jetzt in für die Kleinarbeit einrichten.

die Beamten vermieden worden.

werden.

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Auf der Tagesordnung steht zunächst eine Interpellation Dr. Arendt( ft.) und Genossen, betreffend den Wagenmangel und die Verkehrsstodungen auf größeren Bahnhöfen. Aussicht genommene Steigerung um 7 Prozent hätte man schon Lindner( Graz  ): Auch in der Steiermark   haben wir 700 Mit­Vom Zentrum ist eine weitere Interpellation betreffend die für jezt vornehmen müssen, dann wäre diese ganze Kalamität mit glieder tatsächlich verloren, das ist um so unbegreiflicher, als wir Sperrung des Eisenbahngüterverkehrs auf dem all ihren Unzuträglichkeiten für die Bevölkerung, die Arbeiter und ja bei den Kommunalwahlen große Erfolge hatten. Die Gewerk­linten Niederrhein   eingegangen. Der Staat muß sich den Ver- fchaftsblätter müßten mehr über die Notwendigkeit ber poli­Einem Vorschlage, auch diese Interpellation auf die Tages- hältnissen anpassen, und er fann es auch, zumal unfere Gifentischen Organisation bringen und die Gewerkschaftler beran Der Rein- laffen, ausnahmslos Mitglieder der politischen Partei zu werden. ordnung zu feßen, da sie eng mit der ersten zusammenhänge, ba bnfinanzen geradezu glänzend find. widerspricht überschuß beträgt 1912 nach dem Voranschlage 284 Mill., in der Tat Langer( Wien  ): Auch der Separatismus hat uns Mitglieder Abg. v. Kröcher( f.) unter Hinweis auf die unübersehbaren wird er aber viel größer sein und damit auch die Zuweisungen an genommen. So find bei uns bereits affimilierte tschechische Genossen Konsequenzen, die aus einem solchen Vorgehen in der Zukunft ent- den Ausgleichsfonds. Es wäre gar nicht zu verstehen, daß trop ausgetreten, weil die Volkstribüne" gegen die Separatisten ge­stehen tönnten. dieser günstigen Finanzen und trotz der immer wiederholten Forde schrieben hat. Zur Begründung der Interpellation erhält das Wort rung nach Vermehrung des Wagenparts der Minister diesen Wünschen Czermak( Teplit): Die Beitragserhöhung ist glatter durchge Abg. Frhr. v. Bedlik( ft.): Es fehlen gegenwärtig 70 000 Wagen nicht nachkommt, aber es ist doch verständlich, wenn man bedenkt, führt worden, als wir in Innsbruck   noch dachten. Die neue Leistung zur Beförderung der aufgegebenen Güter. Das bedeutet eine schwere daß von denselben Parteien, die jetzt hier Klage führen, immer für den Wahlfonds war eine einschneidende Reform und der Rückschlag in den Mitgliederzahlen ist doch nicht besonders mert­Schädigung des Erwerbslebens, insbesondere auch der Arbeiter. wieder betont worden ist, daß die Eisenbahnen eigentlich Der steigenden Entwickelung des Verkehrs, wie fie fich erfreulicher. die große Alimentierungsanstalt des preußischen Staates bar. Das ist ein Zeichen für die Kraft und Gesundheit unserer. weise unter unserem vernünftigen Wirtschaftssystem zeigt, hat die sei, daß möglichst viel Ueberschüsse herausgewirtschaftet werden Organisation. Der fortwährende Appell an die Gewerkschaften ist nicht die richtige Art, die politische Organisation weiterzu­Regierung die Pflicht, durch rechtzeitige Vermehrung des Wagen sollen, damit die befizenden lassen nicht fo viel bringen. Wo es nicht vorwärts geht, liegt es an uns, nicht daran, parts entgegenzufommen. Die Mittel werden durch Anleihen dirette Steuern zu zahlen haben.( hört! hört! bei den resp. durch reichliche Dotierung des Extraordinariums aufzubringen Sozialdemokraten.) In Wirklichkeit sind die Eisenbahnen dazu da, daß die Gewerkschaften die Partei zu wenig unterſtüßen. Reumann( Wien  ): Jede Beitragserhöhung der Gewerkschaften fein.( Bravo  !) Minister v. Breitenbach: Mir ist es ganz unmöglich, in meiner um den Bedürfnissen des Verkehrs im Interesse der Gesamtheit übt auf den Eingang der Parteibeiträge einen Rüdschlag aus. ( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Ge­Beantwortung diefer Interpellation nicht auch auf die andere Inter  - Die Industriellen weisen darauf hin, daß die Industrie durch den werkschaften abhängen, und die Notwendigkeit, eine steuerträftige pellation einzugehen. Die Verkehrsstodung trifft nur einige wenige Wagenmangel schwere Verluste erleidet. Die Rheinisch- Westfälische politische Organisation zu haben, wird immer mehr begriffen Gebiete, überall sonst wickelt sich der Verkehr durchaus Beitung" schrieb am 29. Oktober fogar, daß die erhöhten Unkosten politische Organisation zu haben, wird immer mehr begriffen Die viertägige Verkehrssperre am linken Niederrhein   durch den Wagenmangel mit zu dem Preiserhöhungs­wat geboten, um der Berlehrsstodung bere zu werden. beschluß des Kohlenfynditats beigetragen hätten. Frauen ohne Einfluß auf die Mitgliederzahl vorübergehen wird, Genoffin Bopp( Wien  ): Ob die Beitragserhöhung bei den Der Verkehr ist heute noch fein geordneter, wird aber, wie wir hoffen, hier wird also dem Fistus gewissermaßen die Schuld an dieser läßt sich erst im nächsten Jahre völlig übersehen. In vielen in der zweiten Hälfte des Monats wieder ordnungsmäßig sein. Es Breiserhöhung beigemessen. Ich halte das fa für faulen Bauber, Streifen wehren sich die Genoffinnen noch gegen die Erhöhung. fragt fich, ob Organisationsmängel vorliegen, ob der Wagenpart denn die Kohlenpreise sind ja auch früher Jahr für Jahr erhöht Dagegen sind die Frauen ohne Ausnahme für die Beisteuer zum nicht mit der Verkehrsentwickelung Schritt gehalten hat oder ob end- worden. Ebenso falsch ist, wenn von den Koblenmagnaten behauptet Wahlfonds. Wichtig ist, daß die Frauenorganisation in jeder lich eine ungewöhnliche, nicht vorauszusehende Verkehrsüberlastung wird, die Steigerung der Arbeiterlöhne trage Schuld an der Kohlen Bokalorganisation bertreten ist. vorliegt. In der Tat ist das letztere der Fall. Wir haben seit An- preiserhöhung. Nein, die Schuld daran trägt in allererster Linie fang diefes Jahres eine Verkehrssteigerung zu verzeichnen, wie sie der Profithunger ber Rohlenbarone, deren Gewinnste burch eine wohlfeile Ausgabe der Arbeiterzeitung" au bekämpfen. Sonst wird in der Debatte noch angeregt, die Sudelpresse in Preußen noch nicht da war( hört! hört 1) und zwar ge- ständig steigen.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Erheb- Sierfür treten einige Wiener Delegierte lebhaft ein. rabe in Oberichlesien und am Niederrhein  . In Neuß   ist z. B. der lichen Schaden von dem Wagenmangel haben vor allem auch die Verkehr im ersten Halbjahr 1912 gegenüber dem ersten Halbjahr Berg arbeiter, die sich gezwungen feben, ganze Feierschichten 1911 um 29 Proz. gestiegen. Diese ungewöhnliche Steigerung einzulegen, die sie besonders in der Zeit der Teuerung schwer des Verkehrs trifft nun zusammen mit der regelmäßigen Zunahme empfinden. Nach den eigenen Angaben der Unternehmer betragen des Verkehrs im Herbst, die mit dem Transport der landwirtschaft- die Verluste der Bergarbeiter mehrere Millionen. Schon lichen Erzeugnisse zusammenhängt. Für einen Verkehr, wie er aus diesem Grunde fordern wir mit allem Nachdruck, daß die Regie­Schlager( Leoben  ) wendet sich gegen die Reklamebeilage der vorauszusehen war, hätte der vorhandene Wagenpart durchaus gerung alles tut, um den Wagenmangel zu beseitigen. Eher fann fich Parteiblätter, in denen Sanatogen" oder Bisnerbin" empfohlen nügt. Aus folchen Vorkommnissen heraus der Staatseisenbahn das Kapital etwas weniger verzinsen, als daß man die werden und die sich zu einer Landplage ausgewachsen hätten. Mit verwaltung einen Vorwurf zu machen, scheint mir nicht berechtigt. Arbeiter Schaben erleiden läßt. Bei der Ost marten billigen Beitungen allein könne man die Tratsch- und Sensations­Bedürfnis ist mir, auszusprechen, daß das große Personal im Güter politit tommt es der Regierung ja auch nicht so auf die Ver- presse nicht bekämpfen, auf deren Niveau man nicht herabsteigen verkehr voll feine Pflicht getan hat, was beweist, daß ein infung der ausgelegten Stapitalien an.( Sehr gut! bei den Sozial- dürfe. Die Vereinsmeierei der Parteigenossen müsse eingedämmt vorzüglicher Geift in unserem Eisenbahnpersonal herricht.( Bravo  ! bemokraten.) Wenn die Eisenbahnverwaltung sparen will, foll sie werben, rechts.) Ich hoffe, daß das hohe Haus der Eisenbahnverwaltung das bei anderen Dingen tun, z. B. die geplante Ausf müdung flärt dann über: Es ist unrichtig, daß die Gewerkschaftskom das Vertrauen erhält, das es ihr bisher entgegengebracht hat. der Wagen erster klasie mit schönen Bildern unter­( Bravo  ! rechts.) Auf Antrag des Abg. Schmedding( 3.) wird die Belassen, denn diese Wagen find schon komfortabel genug ausgestattet. mission ihr Versprechen, die Partei beim Ausbau der politischen ( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Auch die Eisenbahn- Organisation zu unterstützen, nicht gehalten hat. Die Reichs­fprechung der Interpellation beichlossen. beamten haben ganz außerordentlich unter dem Wagenmangel und fommission hat bei jeder Gelegenheit den Gewerkschaften nahe der zeitweilig ganz außerordentlich forcierten Tätigkeit zu leiden. gelegt, die Parteifteuer nur dann einzustellen, wenn die Mit­Dieie Seite der Frage sollte einmal ganz gründlich in der Kommission erörtert werden. Es muß nachgeprüft werden, ob die Zunahme des erforderlichen Eisenbahnperfonals gleichen Schritt gehalten hat mit der Betriebssteigerung. Mir find

Abg. v. d. Grueben( f.): Wir erkennen das Migliche des be­ftebenden Rotstandes an. Mit der Frage des Wagenmangels haben wir uns bereits wiedebolt beschäftigt, leider mit wenig Erfolg. Wir bertrauen der Verwaltung, daß fie für eine genfigende Bermehrung des Wagenmangels forgen wird, damit solche Stalamitäten vermieden

werden.

Abg. Schmedding( 8.): Das Bestehen eines Wagenmangels ist aweifellos. Wir werden alles unterstügen, was der Minister zur Abstellung dieses Wagenmangels tun wird. Es ist notwendig eine einmalige sehr starke und dann eine ständige Vermehrung des Wagen­

parts.

eine ganze Reihe Beschwerden

Arbeiterzeitung" in den entfernteren Bezirken. Langhammer( Wien  ) tabelt die verspätete Zustellung der Arbeiterzeitung" in ben entfernteren Bezirken. die Gemeinde", als selbständiges Blatt. Rösch( Stockerau  ) wünscht die Kommunalbeilage des Kampf".

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Im Namen der Getoertschaftsfommission

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glieder in die politische Organisation übergeführt worden seieno Dort, wo die Vertrauensmänner zu organisieren verstehen, geht auch die politische Organisation borwärts. In Wien   gibt es 153 000 gewerffchaftlich und nur 40 000 politisch organisierte Ge­noffen, daß fino traurige 8iffern, mit denen die Gewerkschafteva durchaus nicht zufrieden sind. Die Agitation für die Partei dürfe bei den Gewerkschaften nicht betriebsweise vorgenommen werben, sondern bezirksweise. Man solle nicht lamentieren, fondern mehr arbeiten, dann würde man schon Erfolge erzielen. ( Lebhafte Zustimmung.)

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aus den Reihen des Eisenbahnperfonals zugegangen, in denen darüber getlagt wird, daß dies Personal unter dem Wagenmangel fehr zu leiden hat. Es kommen Dienstzeiten bis 17 und 18 Stunden bor; es heißt, daß Lokomotivführer sich geweigert In seinem Schlußwort geht Statet auf die einzelnen An­Abg. Graf Moltke( ft.): Für außergewöhnliche Fälle tann die hätten, mit derart übermüdeten Leuten weiter zu fahren.( Hört! Eisenbahnverwaltung angesichts ihrer anderen großen Aufgaben hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich fann mich daher nur den regungen ein. Süber hatte in Innsbrud beantragt, auf die Tages­natürlich nicht vorforgen. Aber es wäre doch vielleicht angebracht, Forderungen der Vorredner mit allem Nachdruck anschließen und ordnung des nächsten Parteitages den Schuß der nationalen Mi wenn sie ihre Stalfüls über die zu erwartende Verkehrssteigerung im wünichen, daß nun endlich die Eisenbahnverwaltung wirklich alle noritäten" zu sehen. Im Einverständnis mit dem Antragsteller Hinblid auf die gemachten Erfahrungen einer Nachprüfung unter Vorkehrungen treffen möge, um die nötigen Waggons, neuen Gleise, wurde die Frage zurüdgestellt, weil der deutsche Parteitag allein neuen Bahnhöfe zu schaffen und auch das notwendige Personal ein- nicht kompetent zur Beschlußfassung ist. In Innsbruck   ist keine ziehen würde. Abg. Hirsch- Effen( natl.): Ueber den Wagenmangel fann hier auftellen, damit bas Personal nicht unter den Mikständen zu leiben eigentliche Beitragserhöhung vorgenommen, sondern nur ein nicht oft genug geredet werden. Besonders nachteilig werden von bat, die in erster Linie doch die Eisenbahnverwaltung verfchuldet. weiterer Beitrag für den Wahlfonds befchloffen worden, um für einen Wahlkampf die notwendigen Referben bereitzustellen. Die dem Wagenmangel die Bergarbeiter betroffen, die häufig schon( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Eisenbahnminister v. Breitenbach betont, daß er auch auf den Art der Einführung dieses neuen Beitress war feine lever­eingefahren sind, wenn sie die Nachricht bekommen, daß sie infolge Wagenmangels wieder ausfahren müssen, und bei denen Ausbau der Eisenbahnlinien großen Wert lege und führt eine Reihe rumpelung, aber nach den Reichsratswahle von 1911 war die Daß das Bersonal unter dem Parteivertretung in einer Zwangslage. Sätte fie die Einführung Feierschichten jest an der Tagesordnung find. An von neu geplanten Linien an. der dadurch hervorgerufenen Erregung in weiten Arbeiterfreifen Wagenmangel zu leiden bat, weil ueberstunden gemacht der Wohlfondsbeiträge noch auf ein Jahr verschoben und erst des Westens sollte die Eisenbahnverwaltung auch nicht achtlos werden müssen, ist richtig.( Buruf bei den Sozialdemokraten: in den Mitgliedschaften erörtern lassen, so hätte sie bei einer vorübergehen. Nachdem durch die Unterlassungsfünden der Ver- Werden die Ueberstunden bezahlt? Auf diese Einzelfrage will ich etwaigen Auflösung vor leeren Rassen gestanden. Redner warnt waltung in der Vergangenheit so große wirtschaftliche Schädigungen hier nicht eingehen, das gehört zum Etat. Gegenüber dem Hin- vor der unvorsichtigen Gründung von Arbeiterheimen, die man hervorgerufen worden sind, müssen wir erneut verlangen, daß der weis auf die Ballanwirren fann ich nur hervorheben, daß unser durch Schnorrereien in der Gesamtpartei zu halten trachte. In der Abstimmung wird der Parteibertretung und auch Wagenpart erheblich vermehrt wird. Ebenso notwendig ist ein Wagenmaterial für den Kriegsfall unter allen Umständen ausreicht. Abg. Göbel( 8.) geht auf die Nachteile des Wagenmangels für dem Parteikassierer einstimmig Entlastung erteilt. Ausbau der Bahnhöfe und der Gleisanlagen im Ruhr­die oberschlefische Montanindustrie ein. rebier. Abg. Macco( natl.): Die gerügten Uebelstände ziehen sich seit Abg. Dr. Pachnicke( Bp.): Die jegigen Mißstände tönnten geradezu tata ftropbal werden, wenn die Unruhen auf zehn, zwanzig Jahren hin. Die Hauptschuld trägt das Finanz­Sem Baltan fich weiter ausdehnen follten. Welches ministerium. Wir danken dem Miniſter für die Erklärungen find denn die Ursachen der Kalamität? War die Verkehrssteigerung über den geplanten Ausbau der Eisenbahnen und hoffen, daß er wirklich nicht vorauszusehen? Mußte man nicht mit ihr rechnen, vom Finanzminister in seinen Maßnahmen nicht gehindert werden nachdem die Entwickelung seit 1909 ein so flottes Tempo ein wird. Minister v. Breitenbach erwidert auf eine Anfrage in der Debatte, geschlagen hatte. Mit der Trodenbeit im Sommer kann sich die Regierung diesmal nicht entschuldigen. Mit der Zollpolitit, Herr daß die Einführung der automatischen Bremse etwa 80 Millionen v. Zedlig, hat diefer wirtschaftliche Aufschwung nichts zu tun, da Mark kosten würde. Die Schwierigkeiten der Frage lägen im inter­spielen größere Urfachen mit, denn derfelbe wirtschaftliche Auf- nationalen Verkehr. Es sei zu hoffen, daß der internationale Ston­schwung war auch in der Hera Caprivi zu verzeichnen. greß zu einem Ergebnis fommen wird. Ein Schlußantrag wird angenommen, das Haus ber Zweifellos ist der Staatsbahnbetrieb schwerfälliger als der Bribatbetrieb. Um so mehr Energie muß aufgetvandt tagt sich. Nächste Sigung Dienstag 11 Uhr.( Interpellation Dr. werden, um solchen Mißständen vorzubeugen.( Sehr wahr! links.) Die Nachftbeteiligten flagen über die Unregelmäßigkeit in den Be- Beumer( natl) über die Ausführungsbestimmungen zum Privat­stellungen der Eisenbahnverwaltung. Still steht die Verwaltung angefteltenversicherungsgesez. Antrag betr. den Gemüse- und Dost­nicht, aber sie hätte der Entwickelung etwas behender folgen bau und andere Anträge.) müssen. In bezug auf die Beschaffung der nötigen Mittel verweise ich auf den überreich dotierten Ausgleichsfonds.( Sehr gut! links.)

Wafferstraßen. Sie wären nicht eingetreten, wenn die Son

Schluß 5 Uhr.

Sehr wichtig angefichts diefer Mißſtände ist auch der Aus 5 ander Parteitag der deutschen fozialdemo­fervativen damals ben ganzen Sanal beiviäligt hätten.( Brabokratischen Arbeiterpartei in Oesterreich.  

lints.)

Abg. Ströbel( Soz.):

Wien  , den 2. November.

2. Berhandlungstag.

Die Beschwerden über den Wagenmangel find etwas ständiges. Daher treffen auch die Entschuldigungen des Ministers nicht zu. Aus dem Bericht der Parteivertretung, den Skaret erstattet, Die Steigerung des Verkehre war sehr wohl voraus­zusehen und der Minister ist wiederholt darauf hingewiesen ist die Tatsache zu erwähnen, daß die Zahl der politisch organi­worden, daß die Vermehrung des Wagenmangels dem Aufstieg der fierten Mitglieder gegen das Vorjahr um mehr als 3000 zurüd wirtschaftlichen Stonjunktur nicht entspricht. Der Wagenmangel war gegangen ist. Vielleicht ist, meint Staret, diefer bedauerliche auch schon vorhanden, als die Sperre am Niederrhein   ein Rüdgang auf die Umwandlung der freien Organisation in den trat, die natürlich dann die Kalamität noch erheblich erhöhte. Schon politischen Verein zurückzuführen. Vielleicht aber haben auch die im Jabre 1911 traf die Behauptung der Verwaltung nicht zu, daß Landes- und Bezirksorganisationen nicht überall ganz ihre Pflicht der Wagenmangel auf die damalige Wafferkalamität zurückzuführen erfüllt. Dagegen hat die Frauenorganisation einen außerordent gewesen wäre. Diesmal follen uun wieder andere besondere Gründe lich erfreulichen Aufschwung genommen; die Frauen haben in borliegen. Intereffant war die Angabe des Ministers, daß die dem abgelaufenen Jahre eine rege Agitation entfaltet, die das Vermehrung der Transporte für die Firma Krupp   auch eine Ur- höchste Lob verdient. Auch sie haben eine Erhöhung der Beitrags­fache des Wagenmangels fei. Herr Bachnide wies schon leistung vorgenommen, und doch hat sie die Zahl der Mitglieder barauf hin, was bei uns eintreten tönnte, wenn die Ballan- erhöht, während von den Männern gern als Grund angeführt frife etwa eine europäische Strife hervorrufen würde. Wenn wird, daß durch die Einführung des Wahlfonds die Organisation ber Minister betonte, daß diesmal 15 Prozent Wagen mehr gestellt an Mitgliedern verloren hätte

Die in Asch erscheinende Wahrheit" wird als Parteiorgan anerkannt, ebenso die Arbeiter- Turnerzeitung".

Der Antrag, die offiziellen Publikationen der Parteifeitung, insbesondere die Ausschreibung der Parteitage, so rechtzeitig an die Redaktion der Parteiblätter zu verfenben, daß ihre Veröffent­lichung am gleichen Tage wie in der Arbeiter- Beitung" erfolgt, wird der Parteileitung überwiesen, ebenso die Anregung, das Bentralorgan täglich zweimal erscheinen zu lassen, und die Auf­forderung, der Agitation unter den, Brivatangestellten erhöhte Auf­merksamkeit zuzuwenden und die Lage der Privatangestellten bein nächsten Parteitag zu erörtern.

Ein Antrag auf Wahl einer Kommission, die das Problem der größeren Verbreitung des Zentralorgans durch Verbilligung oder wohlfeilere Ausgaben einem gründlichen Studium zu unterziehen und dem nächsten Parteitag geeignete Vorschläge zu unterbreiten hat, wird abgelehnt.

Nach dem Bericht der Manbatsprüfungskommission, den Witternig( Salzburg  ) erstattet, find 282 Delegierte mit Mandat und 32 Genossen ohne Mandat erschienen. Vorsitzender Tomschit begrüßt mit herzlichen Worten den deutschen Genossen, Reichstagsabgeordneten Simon, der als Gast erschienen ist.

Die Aenderung des Organisationsstatutes. Referent ist Reichsratsabgeordneter Seis: Der Innsbruder Parteitag hat die Parteileitung zu einer umfassenden Aenderung des Organisationeftatutes ermächtigt, um die Rechte des einzelnen Mitgliedes und die Kompetenz der Parteiorganisationen und Partei­instanzen klar und deutlich abzugrenzen und die Einordnung der von der Partei im Verlauf der Entwidelung geschaffenen Partei­institute vorzunehmen. Diese Arbeit liegt jebt bor  . Wir glaubten zuerst, sie ganz von neuem vornehmen zu müssen, aber wir sind davon abgekommen. Ein Parteistatut ist wie eine Verfaffung. Gute Verfassungen aber werden im Verlauf der Geschichte, seltere tommen sie durch einmalige Aftion zustande. Auch die Komiffion sah ein, daß sie mit den Gebräuchen und Empfindungen der Partei cechnen müsse. Es gibt eigentlich nichts konservativeres als die Demokratie, und nirgends find Aenderungen schwerer, als gerade an der Demokratie. Wir bringen also kein neues Parteistatut, sondern schlagen mur einige dringend notwendige Aenderungen ror. zunächst haben wir dem politischen Verein zur organisatorischen Grundlage der Partei gemacht. Damit wird endgültig feffcelot, wer Parteigenosse ist. Nicht bloß das allgemeine Betenpinia aun